Ätna: Schwarmbeben

Seismik am Ätna. © INGVAuf der Westseite des Ätnas  ereignete sich heute Vormittag ein Schwarmbeben. Die Hypozentren der Beben lagen in Tiefen zwischen 28 und 24 km. Das stärkste Einzelbeben hatte eine Magnitude von 2, 3. Vermutlich kam das Schwarmbeben durch Magma zustande, dass in die Erdkruste eingedrungen ist. Zudem gab es in den letzten Tagen zahlreich flache Mikrobeben im Osten des Vulkans. Es würde mich nicht wundern, wenn das aufsteigende Magma zu neuen Vulkanausbrüchen führen würde. Da es aber noch einen langen Weg vor sich hat, wird es noch einige Wochen dauern, bis es die Oberfläche erreichen kann.

Vulkane weltweit

Die Ascheschleuder Bromo liegt hinter dem Mount Batok. © Aries Sudiono

Bromo: die vulkanische Aktivität am indonesischen Vulkan Bromo hat wieder zugenommen. Der Vulkan stieß so viel Vulkanasche aus, dass Anwohner der Tengger Caldera aufgefordert wurden, ihre Häuser nicht zu verlassen. Es werden Evakuierungen von gut 30.000 Menschen vorbereitet. Zudem wurde erstmals in dieser Eruptionsphase glühende Tephra gesichtet. Vulkanologen rechnen damit, dass der Vulkanausbruch noch mindestens 2 Monate andauern wird.

Pacaya: unser Vereinsmitglied Steven berichtete vom Vulkan in Guatemala, dass im McKenney Krater Lavaspattering aus einem Förderschlot stattfindet. Glühende Tephra wird dabei einige Meter hoch geschleudert. Steven ist mit einer Gruppe von Volcanodiscovery unterwegs und wird in den nächsten Tagen auch den Fuego besuchen.

Vulkane weltweit

Die Lava steht hoch im Förderschlot des Masaya. © Teletica

Ätna: in den letzten Tagen gab es eine Serie schwacher Erdbeben im Nordosten des Vulkans. Die Hypozentren lagen in Tiefen weniger als 5 km. Ein etwas stärkeres Erdbeben der Magnitude 4,5 ereignete sich nordöstlich von Palermo. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe unter dem Meeresboden.

Bardarbunga: unter dem isländischen Zentralvulkan manifestierten sich gestern einige Erdbeben. Das Stärkste brachte es auf eine Magnitude von 3,5. Zudem begann bereits Mitte November eine neue Episode mit Inflation. Es ist also nicht auszuschließen, dass sich die Magmakammer unter dem Vulkan langsam wieder füllt.

Masaya: der Vulkan in Nicaragua ist vor 3 Wochen paroxysmal ausgebrochen und förderte eine Lavafontäne, sowie einen Lavastrom. Nun hat sich im Förderschlot ein kleiner Lavapool gebildet. Sollte er nur wenige Meter aufsteigen, dann flutet die Lava den Kraterboden und es kann sich ein richtiger Lavasee bilden.

Shiveluch: der Vulkan auf Kamtschatka eruptierte heute eine Aschewolke die 5 km hoch aufstieg. Vulkanasche regnete auf den Ort Kliutsch nieder. Shiveluch ist in den letzten Jahren einer der aktivsten Vulkane der Region.

Vulkane Indonesiens

Explosive Eruption mit Schuttlawine am Sinabung. © Endro Lewa

Bromo: der javanesische Vulkan ist seit mehreren Tagen aktiv und fördert kleinere Eruptionswolken aus Vulkanasche. Die Behörden bereiteten sich bereits auf eine Verstärkung des Vulkanausbruches vor und präparierten 2500 Notfallpäckchen vor. Nun nimmt der Tremor ab und es sieht so aus als würde man die Notfallpäckchen nicht unmittelbar brauchen.

Sinabung: auf Sumatra ist der Vulkan Sinabung weiterhin aktiv. In den letzten Monaten änderte sich der Eruptionstyp mehr in Richtung explosiver Ausbrüche. Es wird zwar auch noch ein Lavadom gefördert, doch mindestens ein Schlot ist explosiv tätig. So kommt es immer häufiger zu explosiven Eruptionen, die dann pyroklastische Ströme auslösen.

Yasur: Aktivität erhöht

LiveCam shot des Yasurs. &copy: https://www.geohazards.gov.vuDer daueraktive Vulkan Yasur (Vanuatu) ist seit gestern aktiver als üblich. MIROVA registriert erhöhte thermische Strahlungssignale. Auf der LiveCam sieht man rot illuminierte Dampfwolken. Der Alarmstatus steht auf „2“ und das Observatorium warnt davor, das Lavabomben bis auf und über den Kraterrand hinaus fliegen können.

Der Yasur liegt auf der Insel Tanna und ist einfach zu besteigen, bzw. als „drive in Vulkan“ ausgebaut. Die strombolianischen Eruptionen können sehr stark werden und es kommt relativ oft zu Unfällen, bei denen Vulkanbeobachter verletzt, oder sogar getötet werden.

Vulkane weltweit

Ätna: vorgestern kam es am Ätna auf Sizilien noch zu kleineren Ascheeruptionen, heute ist der Tremor auf Background-Niveau gesunken.

Colima: in Mexiko ist die Aktivität das Colima erhöht. Unsere Kollegen vor Ort berichten von stärkeren Explosionen die Asche und glühende Tephra produzieren. Gelegentlich bilden sich vulkanische Blitze in den Eruptionswolken.

Fuego: der Vulkan in Guatemala ist heute wieder besonders aktiv und produziert kontinuierliche stromboliansiche Eruptionen und Aschewolken, die bis zu 7 km hoch aufsteigen. Zudem werden 3 Lavaströme gefördert, welche Längen bis zu 2 km erreichen.

Shiveluch: auf der sibirischen Halbinsel Kamchatka ist der Shiveluch besonders aktiv. Gestern registrierte das VAAC Tokyo 8 Aschewolken, die von dem Vulkan ausgingen. Asche stieg bis in einer Höhe von 6 km auf. Die Aktivität geht mit erhöhtem Domwachstum einher: thermische Signale sind derzeit besonders hoch.

 

Ätna: Paroxysmus Nr. 4

Am Ätna geht es nun Schlag auf Schlag: am späten Nachmittag ereignete sich ein weiterer Paroxysmus aus dem Zentralkrater. Eine Lavafontäne wurde generiert und Vulkanasche stieg mehrere Kilometer hoch auf. Bei dem vorangegangenen Vulkanausbruch wurde die Höhe der Eruptionswolke mit 7 – 8 km angegeben. Asche und Lapilli regneten in großem Umkreis nieder. Dr. Boris Behncke vom INGV beschreibt die Ausbrüche als weitaus stärker, als jene vom NESC im Jahre 2013. Er warnt davor sich den Gipfelkratern zu nähern. Für den Luftverkehr gilt Alarmstufe „rot“. Der Flughafen von Catania ist geschlossen. Flüge werden umgeleitet und es muss mit großen Verspätungen gerechnet werden. Nichts desto Trotz mache ich mich morgen auf den Weg zum Ätna.

Bromo: Alarmstufe „orange“

Die letzten Wochen des Jahres gehen in Indonesien genauso spannend weiter wie die vorangegangenen Monate: am Bromo setzte gestern Tremor ein und der Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht. In den Wochen zuvor stiegen Seismik und Gasausstoß deutlich an. Teilweise mischte sich sogar etwas Vulkanasche in die Dampfwolke die zuletzt gut 150 m hoch aufstieg.

Der letzte größere Ausbruch des Bromo begann im Dezember 2010 und dauerte bis Frühjahr 2011. Damals kam es zu Störungen im Flugverkehr und die Ernte wurde auf vielen Feldern von Asche erstickt.

Ätna: paroxysmaler Vulkanausbruch Nr. 2

Update 22.30 Uhr: Soeben geht der 2. Paroxysmus des Tages (der dritte dieser Serie) zu Ende. So einen ereignisreichen Tag gibt es am Ätna selten. Es ist bisher das gleiche Muster wie bei den Paroxysmen des Zentralkraters im Oktober 2000.

Update 19.30 Uhr: Die Aktivität ist noch deutlich erhöht, in der Voragine toben strombolianische Eruptionen. Der neue Förderschlot am Osthang des NESC ist ebenfalls aktiv und produziert Lavaspattering. Insgesamt erinnert mich die derzeitige Ausbruchsphase an den Oktober 2000, als eine Serie von Paroxysmen die beiden Zentralkrater (Bocca Nuova und Voragine) ziemlich weit auffüllten. Zwischen den Paroxysmen kam die Aktivität in den Kratern auch nicht völlig zum Erliegen.

Update 11.45 Uhr: Die Hauptphase des 2. Paroxysmus aus dem Zentralkrater des Ätnas neigt sich dem Ende. Eine Lavafontäne ist nicht mehr sichtbar, es wird aber noch Vulkanasche ausgestoßen. Interessant ist, dass der neue Förderschlot am Neuen-Südostkrater auch noch aktiv geworden ist und nun eine Aschewolke fördert. Möglicher Weise erfolgen die neuen Paroxysmen aus dem Zentralkrater, weil die Schlote dort mittlerweile niedriger liegen als im Neuen-Südostkrater. Die Aschewolke zog in Richtung Flughafen von Catania und dieser musste gesperrt werden.

Originalmeldung: 10.20 Uhr: Nur 30 Stunden nach dem letzten Paroxysmus folgt heute Vormittag der Nächste. Der Vulkanausbruch steht bereits am Beginn der Hauptphase. Schauplatz des Geschehens ist wieder der Zentralkrater des Ätnas. Die Eruption ist bei gutem Wetter über diverse LiveCams zu beobachten:

Zum Jahresende wird es am Ätna doch noch einmal richtig spannend. Die strombolianischen Eruptionen aus der Voragine entwickelten sich im Verlauf der Nacht tatsächlich zu einem Paroxysmus. Während der 1-stündigen Hochphase wurde zu der Lavafontäne viel Vulkanasche gefördert, die mehrere Kilometer hoch aufstieg. Bei recht wenig Wind bildete sich eine schöne pilzförmige Eruptionswolke. Heute Vormittag ist der Krater weiterhin aktiv. Auf der Livecam ist viel Dampf zu sehen und ich vermute anhaltende strombolianische Tätigkeit. Weitere paroxysmale Phasen sind nicht auszuschließen. Zuletzt erlebte ich eine vergleichbare Tätigkeit im Oktober 2000. Damals kam es zu einer Serie von Paroxysmen die große Veränderungen im Kraterbereich verursachten. Vor gut 3 Wochen wurde erhöhte Bebentätigkeit am Ätna registriert. Wahrscheinlich begann da der Magmenaufstieg für die jetzige Tätigkeit.