Naturkatastrophen 14.09.22: Uganda

Nicht nur in Pakistan heißt es aktuell landunter, sondern Meldungen über Flutkatstrophen kommen aus vielen (sub)tropischen Bereichen der Erde herein. So auch aus dem ostafrikanischen Staat Uganda.

Flutkatastrophen in Uganda

Während es dieses Jahr generell in vielen Ländern Ostafrikas zu trocken ist und teilweise von Dürre geredet wird, so lösten in den letzten Wochen heftige Regenfälle in Uganda Überschwemmungen aus. Dabei starben mindestens 25 Menschen und es entstand hoher Sachschaden. Zuletzt starben am Freitag 4 Menschen durch eine Sturzflut am Fluss Simu. Zuvor hatte es 5 Stunden lang geregnet. Mehrere Gebäude stürzten ein und es wurde die Ernte auf Feldern nahe des Flusses zerstört. Fast 1800 Personen waren von den Überflutungen betroffen gewesen. Am Dienstag letzter Woche löste der Regen Erdrutsche aus, in denen 16 Menschen den Tot fanden. Die Regenfälle begannen in diesem Jahr früher als gewöhnlich, denn normalerweise findet die kleine Regenzeit in den Monaten Oktober und November statt. Doch nicht nur der Regen ist Schuld an den Naturkatastrophen, denn die Menschen selbst griffen vielerorts so in die Natur ein, dass sich Flussläufe veränderten und Berghänge durch Abholzung destabilisiert wurden. Zudem bauten die Menschen zu nahe an Flussufern.

Nun hat die ugandische Regierung die Menschen in den betroffenen Gebieten zur dauerhaften Umsiedlung aufgefordert und will besonders exponierte Gebiete als Naturschutzgebiete ausweisen. Gestern wurde ein entsprechender Beschluss in einer Regierungssitzen gefasst. Dr. Chris Baryomunsi, der ugandische Minister für Information, gab bekannt, dass die Regierung Ressourcen mobilisiert, um die betroffenen Gemeinden umzusiedeln. Er stellt auch klar, dass nie genug Geld dafür zur Verfügung stehen wird und hofft auf die Unterstützung von Hilfsorganisationen.

Dass global etwas gegen Umweltzerstörung und Klimawandel getan werden muss ist offensichtlich. Doch der neuste UN-Klimaschutzbericht enthüllt, dass die Anstrengungen bislang bei weitem nicht ausreichen. Ohne tiefgreifende wirtschaftliche Einschnitte wird sich auch kaum das Ruder rumreißen lassen. Eine gesellschaftliche Mammutaufgabe, bei der es gilt, den nötigen Wandel und den damit einhergehenden Wohlstandsverlust, von dem viele Menschen betroffen sein werden, sozial gerecht zu verteilen. Wenn ich mir anschaue, wie gut das in der aktuellen Energiekrise in Deutschland gelingt, wird mir übel!

Naturkatastrophen 09.09.22: Kalifornien

Kalifornien scheint ein Brennpunkt des Klimawandels zu sein und wird in schneller Folge von extremen Klimaereignissen getroffen, die zum Teil katastrophale Folgen mit sich bringen. Das Hauptproblem war bislang die Dürre, die aktuell von einer Hitzewelle begleitet wird. Doch nun ist Abkühlung und Regen in Sicht, allerdings in Form eines tropischen Sturms, den man nicht willkommen heißt.

Jedes Jahr gibt es praktisch neue Hitzerekorde in Kalifornien zu verzeichnen. Der Jüngste wurde am 6. September in Sacramento aufgestellt, als das Thermometer bis auf 46.7 Grad Celsius kletterte. Dieser Wert liegt satte 3,4 Grad über die bislang höchste Temperatur an einem Tag im September! Diese Spanne wird von Meteorologen als sehr hoch angesehen. In der letzten Woche wurde im Death Valley sogar ein neuer September-Weltrekord aufgestellt. Das Quecksilber erreichte die 53 Grad Marke. Die Hitzewelle geht einher mit einer ebenfalls rekordverdächtigen Trockenheit. Das Stromnetzt wird so stark beansprucht, dass ein Blackout droht. Es lodern mehrere Waldbrände. Bei der Ortschaft Hemet südöstlich von Los Angeles brach ein neues Feuer aus, dem bereits 2 Menschen zu Opfer gefallen sind. Es brennt auf einer Fläche von 7.700 Hektar. Mehr als 3000 Häuser wurden evakuiert und Tausende Menschen sind auf der Flucht. Brandbekämpfer und Anwohner hoffen auf ein baldiges Ende der Dürre und auf Regen. Dieser kommt nun in Form eines tropischen Sturms, der gerade auf die Baja California in Mexiko zuhält.

Sturm bringt Unwetter nach Kalifornien

Der Sturm über Nordwestmexiko wird seine Ausläufer über Südkalifornien hinweg schicken. Es wird vor starken Regenfällen gewarnt, die zu Überflutungen und Erdrutschen führen könnten. Ob der Regen die Feuer löschen wird, oder ob der Wind sie weiter verbreitet ist zur Stunde noch ungewiss. In diesem Sinne brachten amerikanische Forscher im letzten Monat eine Studie heraus, dass der US-Bundesstaat nicht nur von Seiten der ewigen Dürre bedroht wird, sondern auch von Megafluten. Aufgrund des Klimawandels hätte sich das Risiko von Megafluten verdoppelt, was heißt, dass sie nun alle 25-50 Jahre auftreten könnten. Solche Fluten könnten die Schäden bei weitem übertrumpfen, die von Hurrikan Kathrina in New Orleans angerichtet wurden.

Naturkatastrophen: Taifun Hinnamnor trifft Korea

Taifun Hinnamnor fordert koreanisches Leben

Nachdem Taifun Hinnamnor die Insel im Süden Japans traf und China tangierte, zog er gestern über Südkorea hinweg und richtete große Schäden an. Mindestens 10 Personen starben. Mehrere Personen werden vermisst. Hinnamnor wird als der stärkste Taifun beschrieben, der Südkorea in den letzten 20 Jahren traf. Er zog auch über Teile Nordkoreas hinweg. Aktuell befindet sich der Wirbelsturm auf dem Weg nach Japan, schwächte sich aber etwas ab.

Seinen Landfall hatte der Taifun in der Hafenstadt Busan, doch zuerst traf er die vorgelagerte Insel Jeju. Neben starken Winden brachte der Sturm hohen Seegang und lang anhaltende Regenfälle mit sich. Diese lösten Sturzfluten und Schlammlawinen aus. Besonders schlimm traf es die Küstenstädte. Medien berichten, dass in Pohang 2 ältere Frauen getötet wurden. Eine wurde von einer Sturzflut erwischt, als sie auf einer Straße unterwegs war. Eine weitere Frau wurde in einem überfluteten Parkhaus entdeckt. In Gyeongju wurde eine Frau unter Schlammmassen begraben, die in ihrem Haus eindrangen.

Windböen mit Geschwindigkeiten um 180 km/h peitschten meterhohe Wellen gegen Kaimauern, die teilweise beschädigt wurden. Strommasten knickten um und für 20.000 Haushalte fiel der Strom aus. Mehrere Flughäfen stellten ihren Betrieb ein und 250 Flüge wurden gestrichen. Es kam zu Störungen im Bahn- und Straßenverkehr.

Milde Wirbelsturm-Saison 2022

Obwohl die diesjährige Wirbelsturmsaison bis jetzt vergleichsweise mild ausfiel, wurde Korea bereits 11 Mal von Stürmen heimgesucht. Die wenigsten Stürme wurden allerdings als Taifune eingestuft. Im Atlantik bildete sich dagegen im August kein einziger Wirbelsturm, was so ungewöhnlich ist, dass man dieses Phänomen zuletzt vor 25 Jahren beobachtete. Woran liegt es, dass dieses Jahr die Stürme im Atlantik ausbleiben? Eigentlich rechnete man mit einer starken Hurrikan-Saison, zumal die Wassertemperaturen in Richtung 30 Grad streben und gute Sturmbedingung schaffen. Aber damit aus einer Gewitterzelle ein Hurrikan werden kann, bedarf es nicht nur einer hohen Wassertemperatur, sondern auch einer schwachen vertikalen Windscherung, also geringe unterschiedliche Windgeschwindigkeiten in den verschiedenen Stockwerken der Atmosphäre. In diesem Jahr war die Windscherung aber zu hoch für eine Hurrikane-Entstehung. Doch Meteorologen meinen, dass sich das bald ändern könnte.

Naturkatstrophen: Von Hitzewellen, Fluten und Energiekrise

Es ist September und noch immer haben wir hochsommerliche Temperaturen in Deutschland. Doch bei uns stellen nicht die Temperaturen das Problem dar, sondern die lang anhaltende Trockenheit und die politisch herbeigeführte Energiekrise, die unser Land und ganz Europa vor enormen Herausforderungen stellt und unseren Wohlstand gefährdet. In anderen Staaten kämpft man mit ähnlichen, und auch ganz anderen Problemen, die doch irgendwie alle Zusammenhängen. Der Faden, der wie eine Möbius-Schleife verläuft und alles verbindet ist unser Hunger nach Wohlstand und Energie. Aber auch ein anderer Faktor- der bislang wenig Beachtung findet- könnte eine Rolle spielen.

In Deutschland herrscht eine so starke Dürre, dass sie bereits jetzt den Dürresommer 2018 übertreffen könnte. Über 80% der Böden sind ausgetrocknet. Hinzu kommen niedrige Pegelstände der Flüsse, die eine Versorgung der Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen erschweren. Dagegen erscheint der ausgedehnte Waldbrand am Brocken fast unbedeutend zu sein. Doch auch er zeigt, wie trocken Deutschland ist, und wie sehr die Wälder geschädigt sind: der kleinste Funke reicht, um die kaputten Tannen zu entzünden.

Dürre
Entwicklung der Dürre des Gesamtbodens in den vergangenen zwei Wochen Foto: UFZ

Noch verheerender sind die Waldbrände im US-Bundesstaat Kalifornien. Hier hat das „Mill Fire“ eine Fläche von 1700 Hektar verwüstet: eine 10 Mal größere Fläche als am Brocken. Mehrere Ortschaften mussten evakuiert werden, zahlreiche Häuser starben den Flammentot. In Kalifornien ist Dürre ein Dauerzustand geworden, aktuell wird man aber auch noch von einer Hitzewelle heimgesucht. Das Thermometer bewegt sich im Bereich der 40 Grad Marke. Die Klimaanlagen laufen auf Volllast und bringen das veraltete Stromnetz an seine Grenzen. Nun wurden die Bürger der US-Westküste dazu aufgefordert, alle stromintensiven Anwendungen zu minimieren und e-Autos nicht mehr aufzuladen. Dieser Apell erschien ausgerechnet kurz nachdem die Regierung verkündete, ab 2035 keine Autos mit Verbrenner-Motoren mehr zuzulassen. Das macht klar, vor welchen Herausforderungen auch die Amerikaner stehen.

In China bietet sich ein ganz ähnliches Bild: weite Teile des Landes  sind von einer schweren Dürre betroffen. Wie in Europa und dem Westen der USA, hat man massive Probleme mit der Stromversorgungen. Dieses Bild findet man aktuell in gut einem Drittel der Nordhalbkugel der Erde, die von der Dürre betroffen ist.

In einigen Regionen der Erde kommt es zu extremen Unwettern mit Starkregen und Überflutungen. Meistens in Gegenden, die normalerweise ein arides, oder subtropisches Klima aufweisen. In Pakistan ertranken in den Monsun-Fluten mittlerweile mindestens 1235 Menschen. Es gibt aber auch Bilder von überfluteten Straßen aus Südosteuropa, Südamerika, Westafrika und der Arabischen Halbinsel.

Der Faden der all die Katastrophen verbindet ist der anthropogene Klimawandel. Wir versuchen ihn abzuwenden, indem wir auf Elektrifizierung setzen. Doch das ganze Unterfangen bringt nur was, wenn wir es schaffen die enormen Strommengen überwiegend emissionsfrei herzustellen. Ein Vorhaben, dass global betrachtet kaum zu schaffen ist, zumal ja nicht nur der Strom hergestellt werden muss, sondern auch noch die Stromnetze entsprechend ausgebaut werden müssen. Normalerweise würde ich davon ausgehen, dass mindestens 20 Jahre für Netzausbau und Umstellung der Stromerzeugung veranschlagt werden müssen, eine Zeit, die wir nicht mehr haben, wenn wir den Klimakollaps verhindern wollen.

Erschwerend hinzukommen könnten die Auswirkungen, die der submarine Vulkanausbruch in Tonga auf das Weltklima hat. Diese Auswirkungen müssen erst noch wissenschaftlich untersucht werden und sich voll entfalten, aber es kann als sehr wahrscheinlich angesehen werden, dass die Unmengen zusätzlichen Wasserdampf, der bis in die Stratosphäre aufstieg, die Temperaturen der Stratosphäre erhöhen werden und den Jetstream weiter abschwächen. Für die Sommermonate würde das Hitzewellen in mittleren Breiten verursachen, im Winter dagegen Kältewellen. In Angesicht des Energiemangels, können wir einen strengen Winter nicht gebrauchen. Aber vielleicht bringt uns das auf den Boden der Tatsachen zurück: wir sind nicht die Herrscher der Welt, sondern nur Gäste, die sich etwas in Bescheidenheit üben sollten.

Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Vulkanausbruch die Geschicke der Menschheit steuert. Im Jahr 1815 verursachte der Ausbruch des Vulkans Tambora einen globalen Temperaturrückgang. Hungersnöte waren die Folgen und es begannen erste Auswanderungswellen von Europa nach Amerika. In den USA selbst, starteten große Migrationsbewegungen in Richtung Westen, da es in den Folgejahren der Eruption an der US-Ostküste Missernten gab. Die Cholera brach in London aus und man beschloss den Bau einer Kanalisation. Damit wurde der Grundstein für Megastädte gelegt. Zudem kam es infolge von Aufständen zu einer neuen demokratischen Regierung. Last but not least, wurde in Deutschland der Vorgänger des Fahrrads erfunden. Eine Folge des Hungertods vieler Zugtiere. Vielleicht schaffen die derzeitigen Krisen ein neues Bewusstsein für die Vergänglichkeit unserer Ökosphäre und ein damit einhergehendes neues Umweltbewusstsein mit der Reduzierung des Hungers auf immer mehr.

Naturkatastrophen-News: Pakistan am 01.09.22

Flut in Pakistan

Die Flutkatastrophe in Pakistan verstärkte sich weiter. Inzwischen wurden mehr als 1160 Menschen Opfer der Überschwemmungen. Unter den Opfern befinden sich fast 400 Kinder. Unzählige Nutztiere ertranken in den Fluten, was für die Besitzer der Tiere oft einen großen finanziellen Verlust darstellt. Viele Menschen stehen vor dem Nichts und haben praktisch alles verloren, was sie besaßen.

Obwohl der Monsun über Pakistan in den letzten Tagen nachgelassen hat, steigen die Pegel mancher Flüsse weiter, da das Wasser noch nicht abgelaufen ist und es in benachbarten Regionen noch regnet. Ganze Landstriche stehen unter Wasser und dort, wo die Pegel fallen, hinterlässt das Wasser Schlamm. Entlang des Flusses Indus bildete sich ein 100 km lange Inlandsee, der von Satelliten aus gut sichtbar ist. Gut ein Drittle der Landesfläche steht unter Wasser.

[twenty20 img1=“831464″ img2=“831465″ offset=“0.5″ before=“Das Gebiet des Indus River im Juli…“ after=“…und Ende August. © Sentinel“]

Pakistan ist in 160 Bezirke unterteilt. 116 Bezirke sind von den Überflutungen betroffen. Mehr als 33 Millionen Menschen leben dort. Unzählige Menschen befinden sich auf der Flucht. In der größten Stadt Pakistans -Karatschi- kommen täglich ca. 4000 Flüchtlinge an. Bislang sind es gut 50.000 Menschen, die in Notunterkünften untergebracht werden sollten. Sollten, weil das Land maßlos überfordert ist und viele Menschen einfach auf den Straßen campieren.

Pakistan fordert stärkeren Kampf gegen den Klimawandel

Dass der diesjährige Monsun so stark ausgefallen ist, sei dem anthropogenen Klimawandel geschuldet, so die Klimaschutzministerin Sherry Rehman auf Twitter. Pakistan zählt zu den Ländern, die am meisten Schaden durch den Klimawandel davon tragen. Entsprechend laut werden die Forderungen den Klimawandel zu bekämpfen. Wobei ich zu bedenken gebe, dass auch der submarine Vulkanausbruch in Tonga, der die Welt zum Jahreswechsel erschütterte, eine Mitschuld an den extremen Wetterlagen in diesem Jahr tragen könnte. Der Vulkan blies extrem viel Wasserdampf in die Atmosphäre. Wissenschaftler errechneten, dass es ca. 10% der Menge an Wasserdampf ausmacht, der sich in der Luft befindet. Allerdings wurde ein Zusammenhang wissenschaftlich bis jetzt nicht bewiesen.

Unabhängig einer evtl. Beteiligung des Hunga Tonga-Hunga Ha’api an den aktuellen Extremwetterlagen ist es klar, dass wir etwas gegen den Klimawandel unternehmen müssen. Mir dünkt nur, dass die aktuell eingeschlagenen Wege Holzwege sein könnten. Zwar ist es sicherlich sinnvoll möglichst viel Strom aus alternativen Quellen zu beziehen, doch hinkt der Ausbau der Strukturen weit dem nötigen Zeitplan hinterher. Auch die e-Mobilität auf Basis von Lithium Akkus erscheint mir als Fehlgeburt: die bekannten Lithium und Kobalt-Reserven reichen noch bis 2050, wobei es schwer ist, den Abbau im nötigen Tempo zu steigern. Das vielbeschworene Recycling von Lithium aus alten Batterien funktioniert nur bedingt. Hinzu kommt, dass unser Stromnetz nicht dafür ausgelegt ist, täglich Millionen von e-Autos zu betanken. Erst recht nicht, wenn noch die vielbeschworenen Wärmepumpen am Netz hängen. In Bezug auf den Gesamtenergieverbrauch (Haushalte, Industrie und Verkehr) werden in Deutschland erst ca. 16% aus alternativen Quellen gedeckt. Wie bitte schön, soll man da in den nächsten Jahren die 100% schaffen? Per Wasserstoff, in Zeiten, wo in Mitteleuropa Dürren herrschen und Trinkwasser in einigen Orten knapp wird? So richtig durchdacht und praktikabel scheint mir keiner der aktuellen Lösungswege zu sein. Abhilfe schaffen könnte eins: so wenig Energie zu verbrauchen wie es geht, was in Zeiten der Energiepreisexplosionen ja recht leicht fällt.

Naturkatastrophen am 31.08.22: Taifun Hinnamnor

Taifun Hinnamnor entwickelt sich zum Supersturm

Taifun Hinnamnor hält auf die japanische Insel Okinawa zu und könnte große Verwüstungen über das Ryukyu-Archipel. Dort werden bis zu 300 mm Niederschlag erwartet, was starke Überflutungen verursachen könnte. Taifun Hinnamnor ist ein Wirbelsturm der stärksten Kategorie 5 und ein wahrer Supersturm: in seinem Inneren werden konstante Windgeschwindigkeiten von gut 200 km/h gemessen. Böen sollen bis zu 270 km/h schnell sein. In einigen Medienberichten ist davon die Rede, dass es Böen mit Windspitzen von 300 km/h geben soll.

Der Taifun wuchs über dem Westpazifik heran und ist bis jetzt der stärkste Sturm des Jahres. In seinem Zentrum fiel der Luftdruck auf 920 mb ab. Zum Vergleich: der bislang stärkste Wirbelsturm des Jahres brachte es auf 934 mb. Dabei handelte es sich um Wirbelsturm Batsirai, der sich im Februar im Indischen Ozean gebildet hatte.

Berechnungen besagen, dass die Bahn des Taifuns nicht gradlinig verlaufen wird. Voraussichtlich wird er im Gebiet des Ryukyu-Archipels kreisen und die Inseln mehrfach queren. Aufgrund der lang anhaltenden Niederschläge rechnet man mit besonders starken Überflutungen. Spannend wird es, wie der Inselvulkan Suwanose-jima auf das viele Wasser reagieren wird. Zudem wird befürchtet, dass es zu einer Sturmflut kommt. Anfang nächster Woche könnte Hinnamnor Korea streifen, oder den Südwesten Japans treffen.

Bis jetzt fiel die Wirbelsturm-Saison vergleichsweise bescheiden aus, obwohl die äquatorialen Wassertemperaturen hoch sind. Die Bezeichnungen Taifun, Hurrikan und Zyklon beziehen sich auf tropische Wirbelstürme. Je nach Entstehungsort des Sturms wird ein anderer Begriff verwendet. Während sich Hurrikane im Atlantik, der Karibik, oder im Golf von Mexiko bilden, entwickeln sich Taifune im Nordwestpazifik und betreffen normalerweise Asien. Zyklone heißen tropische Wirbelstürme im Indischen Ozean und im Südpazifik.

Starkregen löst Naturkatastrophe in Pakistan aus

Mehr als 100 Tote durch Sturzfluten in Pakistan

Dass der diesjährige Monsun in Südostasien zahlreiche Naturkatstrophen verursachte ist keine Neuigkeit mehr, wohl aber eine Nachricht wert, denn die Naturkatastrophen häufen sich und nehmen immer dramatischere Züge an. In Pakistan spitzt sich die Lage von Tag zu Tag zu. Seit Juni sollen mehr als 1000 Menschen infolge des Monsuns gestorben sein. Es stürzen wahre Wassermassen vom Himmel, die Bäche in reißende Flüsse verwandeln, die ganze Landstriche überfluten. Es kommt zu Sturzfluten, Schlammlawinen und Erdrutsche. Alleine gestern sollen 100 Menschen den Tot gefunden haben. Die Gesamtzahl stieg auf 1033 Opfer. Unter ihnen befinden sich 348 Kinder. Zahlreiche Menschen wurden Obdachlos, Zehntausende befinden sich auf der Flucht vor den Wassermasse. Die Behörden warnen vor weiteren Regenfällen und einer Zuspitzung der Gefahrensituation.

Ein Felssturz, der infolge des Dauerregens ausgelöst wurde, riss Teile des Karakoram-Highways in die Tiefe. Die Straße verbindet Pakistan mit China.

Die Überflutungen laufen in Wellen über das Land und der Süden soll sich auf den weiteren Anstieg der Pegel vorbereiten. Menschen stürmen jede Erhöhung als Schutz vor dem Wasser und suchen Schutz an den erhöhten Dämmen von Eisenbahnlinien und Autobahnen. Für die Geflüchteten werden Zeltlager errichtet. In der Nähe der Stadt Sukkur reihen sich die Zelte auf einer Länge von 2 Kilometer aneinander. Aber nicht nur im Süden des Landes gibt es Probleme, auch im Norden wurden neue Evakuierungen angeordnet. Insgesamt sind 33 Millionen Menschen betroffen. In den Flüchtlingslagern werden die Nahrungsmittel knapp, genauso frisches Trinkwasser. Die nächste humanitäre Krise ist vorprogrammiert, bzw. nimmt bereits ihren Lauf.

Pakistan wird oft von starken Überflutungen heimgesucht. In dem Land wechseln sich die Extreme ab: entweder ist es zu trocken, oder zu nass. Bereits im Jahr 2010 starben mehr als 2000 Personen in den Folgen des Monsuns. Pakistan gehört zu den Top 10 der Staaten, die am meisten vom Klimawandel betroffen sind.

Naturkatastrophe Wassermangel im Lake Powell

[twenty20 img1=“831265″ img2=“831264″ offset=“0.5″ before=“Der Lake Powell im August 2017…“ after=“… und 5 Jahre später. © NASA“]
Schon seit fast 2 Jahrzehnten ist es im Südwesten der USA zu trocken. Während den letzten 3 Jahren dominiert eine ausgeprägte Dürre das Land, die zunehmend katastrophale Züge annimmt. Es herrscht Wassermangel und die Wasserentnahme aus öffentlichen Gewässern wurde bereits vor Monaten streng reglementiert. Doch das verhindert nicht das weitere Abfallen der Pegel von Seen und Flüssen. So hat der Pegel des Lake Powell den niedrigsten Stand seit seiner Schließung Mitte der 1960iger Jahre erreicht. Er steht 51 Meter unter dem Höchststand, was nur noch 26 Prozent der Gesamtkapazität ausmacht. Drei Viertel des Wassers sind verschwunden und der Stausee hat somit den niedrigsten Stand seit 1967 erreicht. Mit dem Unterschied, dass sich der See vor 55 Jahre füllte und er sich jetzt weiter entleert. Seit August 2017 reduzierte sich der Wasserstand um fast 30 m.

Lake Powell ist nicht nur ein wichtiger Wasserspeicher, sondern erzeugt mittels Turbinen im Damm auch Strom. Der Pegel steht noch 15 m oberhalb der Mindesthöhe, aber der die Turbinen die Kraft des Wassers in Strom umwandeln können. Sollte dieser Pegelstand unterschritten werden, dann werden Strom und Wasser für 40 Millionen Menschen knapper.

Natürlich ist nicht nur der Lake Powell von der Wasserknappheit bedroht. Der Stausee wird vom Colorado River gespeist, entlang dessen Verlauf weitere Stauseen liegen. So verfügt das gesamte Flusssystem nur noch über 34% seiner Kapazität. Der Lake Mead, der vom Lake Powell gesehen stromabwärts liegt, hat noch eine Füllkapazität von 28%.

Um den Pegel des Lake Powell zu stützen, plant die US-Wasserwirtschaftsbehörde mehr Wasser aus stromaufwärts gelegenen Reservoirs abzulassen. Gleichzeitig wird die Abflussmenge aus dem Lake Powell reduziert, wodurch natürlich der Pegel des Lake Mead schneller fallen dürfte.

Sollte sich das Klima in den nächsten Monaten nicht nachhaltig ändern, dann steht es schlecht bestellt um die Stauseen des Colorado. Ihre Anlage hatte damals Umweltschützer auf den Plan gerufen, denn die steilen Schluchten des Flusssystems beherbergten einmalige Natur- und Kulturschätze, die in den Fluten der Seen verschwanden. Eine Zeitlang bescherten die Stauseen der Gegend des Colorado-Plateaus und darüber hinaus ungeahnten (Wasser)reichtum. Doch wie sich jetzt herauszustellen scheint, war es ehr ein Strohfeuer. (Quelle: NASA-Earthobservatory)

Naturkatastrophen: Unwetter in Griechenland am 24.08.22

Der Hitzewelle folgen Unwetter mit Gewittern. So geschieht es heute in mehreren Gegenden der Welt, die in den letzten Wochen von einer ausgeprägten Hitzewelle nebst Dürre heimgesucht wurden. Besonders betroffen ist der US-Bundestaat Texas, wo es in Dallas Überflutungen gab. Aber auch in Europa heißt es heute in einigen Regionen Landunter. Besonders betroffen sind das italienische Sizilien, das griechische Festland und die Inselwelt der Ägäis.

Unwetter in Griechenland lassen Strom ausfallen

Die Unwetter haben alles im Gepäck, was einem so einfällt, wenn man von Unwettern spricht: Starkregen, Sturm, Hagel, Blitze. 25.000 Blitze wurden von den Detektoren der Satelliten innerhalb von 8 Stunden erfasst. In den Sozialen Medien kursieren Videos von schlammigen Wassermassen, die durch enge Gassen pittoresker Urlaubsorte fließen. Das Wasser des Mittelmeeres brandet gegen die Molen, setzte Uferstraßen und Häfen unter Wasser. Sogar die Zufahrt zum Hafen auf der Vulkaninsel Santorin wurde beschädigt. Es kommt zu Erdrutschen und Schlammlawinen. Die Bilder erinnern ein wenig an die unglaublichen Vorgänge, die sich vor 2 Wochen auf dem italienischen Stromboli ereigneten, erreichen diese Dramatik aber nicht gänzlich.

Die Windböen ließen Bäume und Strommasten umknicken, so dass es in mehreren Ortschaften zur Stromausfällen kam. Straßen wurden Überflutet, Keller liefen voll und die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz. Ob die Einsatzkräfte zu einer längeren Ruhepause kommen werden ist zweifelhaft, denn bis mindestens Freitag ist das Unwetterpotenzial groß. Die Bürger wurden per Warn-SMS informiert, möglichst zuhause zu bleiben und Autos stehen zu lassen

Die Unwetter bringen ein wenig Entspannung in den Waldbrandgebieten. Viele Feuer sind gelöscht, so dass es wenigstens in dieser Richtung vorerst eine vorläufige Entwarnung gibt. Auch die Wasserstände der Trinkwasserreservoirs sind gestiegen.

Die Stürme schafften gute Bedingungen für die Entstehung von Tornados. Zum Glück kam es bisher nicht zur Bildung eines Wirbelsturms über Land, dafür entstand vor der Küste von Chalkidiki eine Wasserhose.