Fuego: Langanhaltende Eruption verursachte Ascheregen

Lang anhaltende Eruption am Fuego verursachte Ascheniederschlag im Süden des Vulkans

Der guatemaltekische Vulkan Fuego bleibt auch Mitte Dezember aktiv und stößt mehrmals stündlich glühende Tephra sowie Aschewolken aus. Der ortsansässige Fotograf Diego Rizzo dokumentierte gestern eine ungewöhnlich lang anhaltende Ascheeruption, als er am benachbarten Acatenango unterwegs war. Die Asche wurde vom Wind in Richtung Süden verfrachtet und stieg bis auf eine Höhe von 4.900 m auf. Für den Flugverkehr wurde eine VONA-Warnung ausgelöst. In den Gemeinden unter der Aschewolke kam es zu Ascheniederschlag.




Fuego

Die Katastrophenschutzbehörde CONRED warnt regelmäßig vor den Folgen des Ascheregens am Fuego und empfiehlt der Bevölkerung in solchen Fällen, sich in Gebäuden aufzuhalten, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Zisternen abzudecken. Im Freien wird das Tragen von Staubschutzmasken empfohlen: Anders als etwa gerundete Sandpartikel ist Vulkanasche scharfkantig und kann die Atemwege ähnlich schädigen wie Flugzeugturbinen. Ascheablagerungen auf Fahrzeugen sollten nicht abgefegt, sondern mit viel Wasser abgespült werden, da sonst Lackschäden drohen. Hausdächer sind ebenfalls regelmäßig zu reinigen, da bereits wenige Zentimeter mächtige, feuchte Ascheablagerungen so schwer werden können, dass sie Dächer einstürzen lassen.

Die Vulkanologen vom INSIVUMEH bestätigten die anhaltenden Eruptionen und bestimmten die Ausbruchsfrequenz auf 8 bis 11 Explosionen pro Stunde, wobei die Asche normalerweise bis auf 4.800 m Höhe aufsteigt. Die Explosionen fördern glühende Tephra bis zu gut 200 m über den Krater. Sie werden von grollenden Geräuschen und gelegentlichen Druckwellen begleitet, die in den Ortschaften am Fuß des Vulkans Fensterscheiben klirren lassen. Im Falle von Niederschlägen wird ausdrücklich vor Laharen gewarnt.

Eine Warnung gilt auch für die Besteigung des Grates, der den Acatenango mit dem Fuego verbindet. Bei stärkeren Eruptionen droht dort ein Bombardement mit glühenden Schlacken, dem man nur schwer entkommen dürfte. Problematisch ist jedoch, dass sich einheimische Vulkanführer offenbar wenig um die Verbote kümmern und weiterhin Hunderte ahnungsloser oder naiver Touristen über den Grat bis in Kraternähe führen. Ähnlich überlaufen ist inzwischen auch der Krater des Acatenango, in dem sich ein regelrechtes Zeltdorf etabliert hat. Offenbar schläft es sich mitten im Krater eines noch als aktiv geltenden Vulkans besonders gut und sicher. Der Acatenango brach zuletzt übrigens im Jahr 1972 aus.