
Fuego eruptiert wieder regelmäßiger – Vulkanasche in 4300 m Höhe detektiert
Antigua, 03.06.2025 – Der guatemaltekische Vulkan Fuego eruptiert seit Mitte Mai wieder regelmäßiger und löste heute 2 VONA-Warnungen aus, nach denen Vulkanasche bis auf eine Höhe von 4300 m aufstieg und nach Südwesten driftete. Der Vulkan hatte eine fast 4-monatige Pause eingelegt, nachdem er sich Mitte Januar verausgabt hatte. Zur alten Bestform kehrte er indes bisher nicht zurück.

Wie aus den täglichen Updates von INSIVUMEH hervorgeht, werden am Fuego zurzeit stündlich zwischen 2 und 4 Eruptionen registriert, während der Vulkan noch im letzten Jahr zwei bis dreimal so häufig ausbrach. Ob und wenn ja, wie hoch glühende Tephra ausgestoßen wird, bleibt unklar, da es aufgrund hartnäckiger Bewölkung kaum visuelle Observierungen gibt. Dennoch werden in den Bulletins ein glühendes Leuchten beschrieben und Geräusche, die sich anhören wie von einer Lokomotive.
Die Vulkanologen warnen vor leichtem Aschenniederschlag in Orten um den Vulkan und betonen die Möglichkeit, dass Lahare entstehen könnten. Der Fuego hatte am 9. März einen Paroxysmus erzeugt und die Ruhephase kurzzeitig unterbrochen gehabt. Das Ereignis lagerte größere Aschemengen ab, von denen nun die erhöhte Lahargefahr ausgeht.
Prognosen über den weiteren Eruptionsverlauf lassen sich aufgrund wissenschaftlicher Messdaten aktuell nicht erstellen, doch erfahrungsgemäß erholte sich der Vulkan von seinen Tiefphasen in den letzten Jahren immer wieder und nahm nach einigen Monaten seine gewohnte Aktivität wieder auf. Sehr zur Freude der Vulkantouristen und deren Guides.
Die längste Ruhephase der letzten Jahrzehnte ereignete sich nach der starken Eruption von 2018, als ein Paroxysmus so stark wurde, dass pyroklastische Ströme entstanden, ähnlich wie es gestern am Ätna der Fall gewesen ist. Mit dem Unterschied, dass die pyroklastischen Ströme am Fuego stärker waren, bewohntes Gebiet erreichten und über 250 Menschen töteten. Ein dramatisches Beispiel dafür, dass auch nicht dombildende Vulkane mit einer vergleichsweise dünnflüssigen Lava große pyroklastische Ströme hervorbringen können. Eine Erkenntnis, die erst in den letzten Jahren immer besser dokumentiert wurde. Neben dem Fuego und Ätna traten pyroklastische Ströme während Paroxysmen am Stromboli, Manam und Klyuchevskoy auf. Alle entstanden in ähnlicher Situation durch partiellen Kraterwandkollaps, während sich ein Lavastrom seinen Weg bahnte.