
Domwachstum und Schuttlawinenabgänge am Merapi – Seismizität erhöht
Yogyakarta, 31.05.2025 – Am indonesischen Vulkan Merapi setzen sich Domwachstum und Steinschlagaktivität weiter fort. Wie aus aktuellen Beobachtungen des vulkanologischen Beobachtungspostens Babadan hervorgeht, wurden gestern 62 Schuttlawinenabgänge beobachtet. Vor einigen Monaten waren doppelt so viele Abgänge üblich. Einer der Abgänge gestern war allerdings besonders spektakulär und hätte beinahe einen pyroklastischen Strom verursacht. Die Geröllmassen legten eine Entfernung von gut 1500 m zurück.

Auf Livecamaufnahmen sieht es so aus, als wäre der Lavadom weiterhin deutlich gewachsen. Laut den zuletzt veröffentlichten Daten aus der Analyse von Luftbildern vom 26. April betrug das Volumen des südwestlichen Doms zu diesem Zeitpunkt 3,93 Millionen Kubikmeter. Ein deutlicher Zuwachs von rund 300.000 Kubikmetern gegenüber dem Vormonat. Die zentrale Kuppel zeigte hingegen weiterhin keine Veränderungen und umfasste Ende April ein Volumen von rund 2,37 Millionen Kubikmetern.
Die Seismizität bewegt sich seit Monaten auf hohem Niveau, mit durchschnittlich 120 Hybriderdbeben pro Tag. Die Verformungen des Vulkangebäudes hielten sich in Grenzen und die Vulkanologen vom VSI bezeichnen die Lage als stabil. Dennoch sieht es so aus, als würde weiterhin Magma aufsteigen, das den Südwestdom wachsen lässt. Daher wird vor einer anhaltend bekannten Aktivität gewarnt. Es besteht eine erhöhte Gefahr von Kollapsereignissen, bei denen heißes Material in Form pyroklastischer Ströme talwärts stürzt. „Die südwestliche Kuppel bleibt durch die wiederkehrenden Lavaabgänge in Bewegung – die Instabilität steigt mit jeder Schicht frischer Lava“, erklärt ein Sprecher des geologischen Instituts.
Pyroklastische Ströme könnten bis zu 7 Kilometer weit in die Täler der Flüsse Bebeng, Krasak und Bedog vordringen. Auch im südöstlichen Sektor sind Gefahrenbereiche entlang der Flüsse Woro (3 km) und Gendol (5 km) ausgewiesen. Explosive Ausbrüche mit Materialauswurf bis in 3 Kilometer Entfernung um den Gipfel gelten ebenfalls als möglich.
Der Alarmstatus „3“ (von 4) bleibt aufrechterhalten. Die Behörden rufen dazu auf, sich nicht in den ausgewiesenen Gefahrenzonen aufzuhalten.