Ibu: Starke Eruption erzeugt vulkanische Blitze

Am Ibu gab es ein vulkanisches Gewitter infolge einer starken Eruption – Auch Dukono steigerte Aktivität

Am indonesischen Vulkan Ibu, der auf der Insel Halmahera liegt, kam es letzte Nacht zu einer explosiven Eruption, die deutlich stärker war als die alltäglichen Ausbrüche des Vulkans. Laut dem VAAC Darwin erreichte Vulkanasche eine Höhe von 5500 Metern. Das VSI berichtet von einer Aufstiegshöhe von 4000 m über dem Krater, was sich in etwa mit den VAAC-Angaben deckt. Das Besondere an dieser Eruption war der Umstand, dass vulkanische Blitze in der Eruptionswolke entstanden. Sie sind auf einem Bild zu erkennen, das vom PVMGB online gestellt wurde.

Ein Grund, warum die Eruption stärker als gewöhnlich ausfiel, könnte darin gelegen haben, dass es am Vortag keine Eruptionen gegeben hat, dafür aber eine hohe Anzahl an vulkanisch bedingten Erdbeben. Es wurden 381 vulkanotoktonische Erdbeben registriert. Zudem gesellten sich drei Tornillos, die als Anzeichen ungewöhnlicher Aktivität gewertet werden können. Möglicherweise war der Schlot verstopft und es hatte sich ein hoher Gasdruck im Vulkaninneren aufgebaut, der letztendlich dafür sorgte, dass der Pfropf aus erstarrter Lava aus dem Schlot gesprengt wurde.

Es blieb aber nicht bei der einen Explosion, denn das VIS berichtete über 5 Ausbrüche, die sich in der Zeit zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens ereigneten. Es entstand auch mindestens eine Eruption, bei der rotglühende Tephra in einem großen Umkreis verteilt wurde. Es dürfte auch zu Einschlägen von Pyroklastika auf dem Kraterrand und den oberen Vulkanflanken gekommen sein, wo sich oft Vulkanspotter aufhalten. Ob es Verletzte gab, ist noch nicht bekannt.

Seit dem stärkeren Erdbeben von Anfang April ist eine Aktivitätssteigerung der Vulkane im Gebiet der Molukkensee zu beobachten. So brach im Anschluss des Bebens der Raung groß aus und könnte weitere Paroxysmen erzeugen. Ob dem so ist, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.

Vom Dukono, der ebenfalls auf Halmahera liegt, gibt es ebenfalls eine Meldung einer Eruption, die stärker als die Üblichen war. Hier stieg eine Aschewolke 1100 m über Kraterhöhe auf.

Deutschland: Nordlichter bis in den Süden

Nordlichter über Deutschland infolge des stärksten Geomagnetischen Sturms seit 2003

Wer gestern Abend in den Himmel über Deutschland und weiten Teilen Europas blickte, hatte gute Chancen, das Himmelsspektakel der Nordlichter zu sehen, für das der stärkste geomagnetische Sturm seit 2003 verantwortlich war. Besonders im Norden und Süden der Republik war die Sichtbarkeit der bunt leuchtenden Photonenbänder am besten. In den Alpen und entlang der Küsten sorgten relativ klare Luft und wenig Lichtverschmutzung für gute Sichtbedingungen, weshalb die meisten Bilder des Phänomens, die in den Sozialen Medien geteilt wurden, aus diesen Gegenden stammen. Es gab jedoch auch faszinierende Aufnahmen aus den Mittelgebirgen und dem Rand der Ballungsräume. Wer die Show gestern verpasste, bekommt vielleicht heute Abend eine erneute Chance auf eine Wiederholung des Geschehens. Denn wie gestern berichtet wurde, gab es in den vergangenen Tagen 5 starke Sonneneruptionen, die in Richtung Erde gerichtet waren. Vorhergesagt wurde ein geomagnetischer Sturm der Klasse G4, doch unser Magnetfeld reagierte stärker als erwartet auf den Teilchenbeschuss der Sonne und erzeugte einen Sturm der stärksten Kategorie G5.

Zu größeren Störungen in Bereich der Telekommunikation, GPS-Navigation oder sonstiger empfindlicher Infrastruktur kam es offenbar nicht. Es gibt aber Berichte über Starlink-Ausfälle.

Tatsächlich ereignete sich heute Nacht ein weiterer Sonnensturm, der noch stärker gewesen sein soll als der vorangegangene. Wie die amerikanische Behörde NOAA berichtet, kam es zu einem Flare der Klasse X 5,4, der wieder von dem Sonnenfleckcluster 3664 eruptiert wurde. Die Wissenschaftler kommentierten, dass so starke Sonnenstürme selten sind und gehen davon aus, dass der geomagnetische Sturm aktiv bleibt.




Sonnenstürme werden nach der Stärke des Flusses an Röntgenstrahlung in den Kategorien A, B, C, M und X eingeteilt. Jede Kategorie wird dann noch einmal von 1 bis 9 gegliedert, wobei die X-Klasse offen ist. Es wird nach X9 also weiter gezählt. Der stärkste nachgewiesene Flare brachte es im Jahr 2003 auf X28. Noch stärker dürfte das Carrington-Ereignis von 1859 gewesen sein: Damals schmorten Telegrafenleitungen durch. Statistisch betrachtet erwartet man einen so starken Flare nur alle 500 Jahre. Es war also ein Jahrtausendereignis. Heute hätte ein Flare von der Stärke des Carrington-Ereignisses dramatische Folgen auf unsere technisierte Infrastruktur. Und klar ist auch: Früher oder später wird sich so ein extrem starker Sonnensturm wiederholen, genauso wie eine Supervulkaneruption. Die Existenz unserer Hochzivilisation ist also aller Wahrscheinlichkeit nach endlich.

Übrigens basiert die Einordnung der Stärke der Flares auf einem dekadischen Logarithmus, ähnlich wie bei den Erdbebenskalen. Ein Klassenunterschied (etwa von A auf B) entspricht dabei einer Verzehnfachung der freigesetzten Strahlung. Die Erhöhung um eine Stufe, etwa von X1 auf X2, kommt einer Verdopplung der Strahlung gleich.

Campi Flegrei: zwei spürbare Erdbeben am Vormittag

Zwei spürbare Erdbeben erschütterten heute den italienischen Calderavulkan Campi Flegrei

Datum 10.05.2024 | Zeit: 11:25:51 UTC | Lokation: 40.805 ; 14.106 | Tiefe: 3 km | Mb 3,7

Heute Vormittag wurde der süditalienische Calderavulkan Campi Flegrei von zwei Erdbeben mit den Magnituden 3,7 und 3,6 erschüttert. Die Beben manifestierten sich um 11:25:51 UTC und 11:26:10 UTC und hatten Erdbebenherde in 2,6 und 3,7 Kilometern Tiefe. Die Epizentren wurden offshore im Golf von Pozzuoli lokalisiert und ereigneten sich im Bereich einer bekannten Störungszone, die am südwestlichen Rand der Caldera liegt. Hier gab es in den letzten Wochen bereits Erschütterungen mit vergleichbaren Magnituden. Meiner Meinung nach wurde hier die Störungszone infolge der Druckbeaufschlagung im Untergrund aktiviert. Das Erstaunliche an den beiden Beben ist, dass sie kein neues Schwarmbeben verursachten, und auch ansonsten waren die letzten beiden Tage von einer eher durchschnittlichen Seismizität gekennzeichnet.

Grund zur Entwarnung gibt es allerdings nicht, denn die Bodenhebung verheißt nichts Gutes: Im jüngsten Wochenbericht für den Zeitraum 29. April bis 5. Mai 2024 heißt es, dass die Bodenhebung eine Rate von 30 mm pro Monat innehatte. Zudem wurden 155 Erschütterungen detektiert, und die Gastemperatur der Pisciarelli-Fumarole stieg um ein Grad auf 95 Grad Celsius, gemessen in 5 Metern Entfernung zum Fumarolenmund. Kein Wunder also, dass man vor Ort zunehmend nervös wird.

Vulkanologe a.D. würde die Campi Flegrei evakuieren

Salz in die Wunde der Angst streute jüngst der Vulkanologe a.D. Roberto Scandone, ehemaliger Professor für Vulkanphysik an der Universität Roma Tre und Mitglied der Kommission für Georisiken, in einem Onlineseminar, das wohl bei Youtube gestreamt wurde und von vielen Medien aufgegriffen wurde: Er meinte, dass sich Magma bereits in 4 Kilometern Tiefe befindet und vergleichsweise schnell aufsteigen könnte. Wenn er die Ressourcen hätte, würde er eine Evakuierung der Region veranlassen. Ob solche Aussagen klug sind, ohne tatsächliche Evakuierungsabsicht bzw. Möglichkeit zu haben bezweifle ich!

Wie dem auch sei, findet gerade ein Paradigmenwechsel statt, und immer mehr Geoforscher schließen sich der These an, dass es Magma in nur 4 Kilometern Tiefe gibt und es zu einem Vulkanausbruch kommen könnte. Noch vor wenigen Wochen wurde man für solche Aussagen an den Pranger der Unseriösität gestellt.

Die beiden Erdbeben von heute Vormittag wurden in einem Umkreis von 20 Kilometern deutlich wahrgenommen. Meldungen aus Bacoli nahe der Epizentren beschrieben die Wahrnehmungen als stark. Die am weitesten entfernte Meldung stammt vom Fuße des Vesuvs.

Marsili Seamount: Neue Studie enthüllt Caldera

Italienischer Unterwasservulkan Marsili war erneut Forschungsgegenstand – Zwei Calderen entdeckt

Bislang war nur wenig über den Unterwasservulkan Marsili bekannt, der sich zwischen den Liparischen Inseln und Neapel aus den Tiefen des Meeres erhebt. Sein Gipfel liegt in einer Tiefe von 500 Metern, und das unterseeische Vulkanmassiv erstreckt sich über eine Länge von 70 Kilometern und eine Breite von bis zu 30 Kilometern, womit der Seamount zu den größten vulkanischen Strukturen Europas zählt.

Erkenntnissen aus Probenentnahmen zufolge fanden die beiden letzten Ausbrüche vor etwa 5000 bzw. 3000 Jahren statt, also während der Bronzezeit, als auch der Inselvulkan Santorin in der Ägäis aktiv war. Diese Ausbrüche waren von geringer Explosivität und ereigneten sich im zentralen Bereich des Vulkangebäudes in einer Tiefe von etwa 850 Metern. Seitdem ist der Marsili nur noch hydrothermal aktiv und zieht gelegentlich durch Erdbeben Aufmerksamkeit auf sich. Erst am 6. Mai ereignete sich ein Erdstoß der Stärke 3,5, westlich des Marsili und nördlich von Stromboli.

Doch wie steht es um die zukünftige Aktivität des Marsili? Drohen weitere Ausbrüche? Besteht die Gefahr eines Tsunamis aufgrund eines möglichen großen Erdrutsches unter Wasser? Seit der letzten Studie im Jahr 2015 wurde weiter geforscht, und neue Studien haben dazu beigetragen, die Morphologie und innere Struktur des Vulkans besser zu verstehen, was zu einer verbesserten Gefahreneinschätzung führte.

Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass wenig explosive Eruptionen, die sich in Tiefen zwischen 500 und 1000 Metern ereignen, kaum Auswirkungen an der Wasseroberfläche haben werden, und ziehen Vergleiche zur El Hierro-Eruption im Jahr 2011, bei der es zu Wasserturbulenzen, Verfärbungen und dem Aufschwimmen von Bimssteinen kam.

Eine der wichtigsten Erkenntnisse ist, dass es im Vulkanmassiv mindestens zwei Calderen gibt, die mit der Entleerung oberflächlicher Magmakammern verbunden sind, wobei einige von ihnen Anzeichen eines seitlichen Einsturzes aufweisen. Solche Kollapsereignisse könnten wahrscheinlich mit der Generierung von Tsunamis einhergehen, die an den Mittelmeerküsten starke Schäden verursachen könnten. Seit der Hunga Tonga-Hunga Ha’apai-Eruption im Januar 2022 ist bekannt, dass stark explosive submarine Eruptionen hohe Eruptionswolken verursachen können, die das globale Wettergeschehen beeinflussen können. Allerdings liegt meiner Meinung nach der Gipfel des Marsili zu tief, um solche Eruptionswolken zu erzeugen.

Die Studien enthüllten auch einen Magmenkörper in 10 bis 12 Kilometern Tiefe, der wahrscheinlich flacher liegende Magmenkörper kleineren Ausmaßes speist. Hier zeigen sich Parallelen zu Campi Flegrei, das nicht allzu weit vom Marsili entfernt liegt.

Die Forscher des INGV kommen zu dem Schluss, dass trotz der neuen Untersuchungen noch zu wenig über den Marsili bekannt ist, um zu einer abschließenden Gefahrenbeurteilung zu kommen, insbesondere hinsichtlich des Tsunamirisikos. (Quelle: INGV/Guido Ventura, Nicotra et al., 2024)

Island: Starke Erdbenbentätigkeit bei Sundhnukur

Zahlreiche Erdbeben entlang der Kraterreihe von Sundhnukur – Druckaufbau im Eruptionssystem

Nach Beendigung des letzten Ausbruchs bei Sundhnukur begann sich entlang der Kraterreihe die Erdbebenaktivität zu steigern. In den letzten 48 Stunden registrierte die IMO 202 Erschütterungen auf der Reykjaneshalbinsel. Viele dieser Beben reihten sich entlang der Kraterreihe auf, die seit dem letzten November bereits vier Mal Schauplatz von Eruptionen war. Dass es bald zu einer fünften Eruption kommt, gilt als sehr wahrscheinlich, denn die Erdbeben zeugen von einer Druckerhöhung im System: Die Bodenhebung unter Svartsengi hält weiter an, und südlich der Blauen Lagune sammelt sich Magma im Untergrund. Trotz dem Ende der Eruption steigerte sich die Heberate nicht, was natürlich Grund zur Spekulation liefert, ob die Schmelze, die zuletzt gefördert wurde, tatsächlich aus dem Speichersystem unter Svartsengi stammte.

Vulkanologe Ármann Höskuldsson ist einer der isländischen Wissenschaftler, die sich in den letzten Monaten häufig zum Geschehen auf der Reykjaneshalbinsel geäußert haben. Er meinte gestern gegenüber Visir, dass er mit dem Einsetzen einer neuen Eruption in Kürze rechnet. Er geht davon aus, dass es eine seismische Krise geben wird, die vor dem Ausbruch warnt. Am wahrscheinlichsten hält er eine neue Eruption bei Sundhnukur, vertritt aber weiterhin die These, dass es auch bei Eldvörp zu einem Ausbruch kommen könnte. Dabei handelt es sich um eine Kraterreihe westlich von Grindavik, die bereits an der Grenze zum Reykjanes-Spaltensystem liegt. Er meint, dass die letzte Eruption zu größeren Änderungen im Untergrund von Sundhnukur geführt haben könnte, sodass es dem Magma von Svartsengi leichter fallen könnte, seine Aufstiegsrichtung zu ändern und dann letztendlich nach Westen, anstatt wie bisher nach Osten, zu migrieren.

Ármanns Hypothese stützt sich auf die Geschichte der Ausbrüche im Svartsengisystem, denn bei früheren Eruptionsphasen verlagerte sich die Eruptionstätigkeit im Laufe von Jahrzehnten nach Westen. Zu Beginn der Seismizität im Svartsengisystem sahen wir auch Erdbeben bei Eldvörp, und es wurde eine Intrusion in der Gegend vermutet. Aktuell konzentrieren sich die Beben jedoch auf die Sundhnukagigar, und daher scheint es dort am ehesten zu einem neuen Ereignis zu kommen.

Sonnensturm trifft heute die Erde

Sonneneruptionen verursachten Sturm geladener Teile – Polarlichter erwartet

In den vergangenen Tagen zeigte sich die Sonne von ihrer besonders aktiven Seite und erzeugte fünf größere Coronale Massenauswürfe, die in Form von Sonnenstürmen durch das Weltall rasen. Die Sonneneruptionen gingen dabei von dem Sonnenflecken-Cluster 3664 aus, der in Richtung Erde zeigt. Der Cluster hat den 16-fachen Erddurchmesser.

Die NOOA gab eine Meldung heraus, dass Sonnenstürme auf die Erde zurasen, die unseren Planeten am Freitagnachmittag treffen und sich über das Wochenende auswirken werden. Es werden geomagnetische Störungen der Kategorie G4 erwartet. Dabei könnten nicht nur Polarlichter bis weit in den Alpenraum vordringen, sondern auch empfindliche Infrastruktur wie Satelliten- und Kommunikationssysteme gestört werden. Eine entsprechende Warnung ging an die Betreiber der Infrastruktur heraus.

Die G-Klassifizierung ordnet geomagnetische Stürme bestimmter Stärke zu.

  • G1: Schwache geomagnetische Störung
  • G2: Mäßige geomagnetische Störung
  • G3: Starke geomagnetische Störung
  • G4: Schwere geomagnetische Störung
  • G5: Extrem starke geomagnetische Störung

Astronomen weisen darauf hin, dass diese Sonnenaktivitäten aufgrund des elfjährigen Zyklus der Sonne aktuell weiter zunimmt. Die Sonnenaktivität durchlebt in diesem elfjährigen Zyklus ein Aktivitätsminimum und ein Maximum, wobei der Trend momentan zu letzterem geht. Das Maximum wird für nächsten Jahr erwartet, wobei die Sonnenaktivität bereits jetzt ungewöhnlich hoch ist.

Wenn die geladenen Teilchen auf die Erde treffen, können sie das Magnetfeld verformen und geomagnetische Stürme auslösen, die zur Bildung von Polarlichtern führen. Die aktuellen Prognosen deuten darauf hin, dass Polarlichter vor allem in Norddeutschland, aber auch im Alpenraum zu beobachten sein könnten.

Obwohl die Wahrscheinlichkeit von Kommunikationsausfällen durch diese Sonnenstürme erhöht ist, wird ein schwerwiegender Ausfall der Technologie derzeit nicht erwartet. Dennoch warnen Fachleute vor der Möglichkeit extremer Sonnenstürme, die schwerwiegende Folgen haben könnten, die bis in die Kategorie Naturkatastrophen reichen. Extrem starke Sonneneruptionen stehen im Verdacht, Massensterben auf der Erde auslösen zu können.

Es gibt Beispiele aus der Vergangenheit, als die Erde knapp katastrophalen Auswirkungen entging. Im Jahr 2012 hätte ein massiver Sonnensturm, der kurz nach dem Vorbeigang der Erde geschleudert wurde, potenziell die gesamte elektrische Infrastruktur beeinträchtigen können, indem er Strom- und Kommunikationsnetze lahmlegte. Im Jahr 2003 verursachte ein G5-Sturm Stromausfälle in Schweden und Südafrika.

Suwanosejima mit Eruptionen am 9. Mai

Japanischer Inselvulkan Suwanosejima begann mit Eruptionsserie – Inflation festgestellt

Der entlegene Inselvulkan Suwanosejima hat am 8. Mai mit einer Eruptionsserie begonnen, die sich gestern fortsetzte. Das VAAC Tokio brachte seitdem 8 VONA-Warnungen für den Flugverkehr heraus, nach denen die Aschewolken bis zu einer Höhe von 2100 m aufstiegen und in Richtung Südwesten drifteten.

Obwohl der Suwanosejima zu den aktivsten Vulkanen des japanischen Archipels zählt, zeigte er sich in diesem Frühjahr bis jetzt eher von seiner ruhigen Seite, was sich in den letzten Wochen auch in einer geringen Seismizität widerspiegelte: Einzig am 24. April gab es ein Schwarmbeben mit 140 Erschütterungen. In den letzten Tagen kann man aber einen leichten Anstieg der Erdbebentätigkeit erkennen und am ersten Eruptionstag wurde auch Tremor registriert.

Die Vulkanologen vom JMA haben erst für heute ein neues Aktivitätsupdate angekündigt, in dem näher auf das eruptive Geschehen eingegangen werden soll. Doch bereits dem letzten Update vom  6. Mai ist zu entnehmen, dass der aktive Krater weiterhin der Otake-Krater ist, während vom Mitake-Krater schon länger keine Eruptionen ausgingen. Nachts können lichtempfindliche Kameras einen roten Glutschein über den Otake ausmachen.

Im Westen der Vulkaninsel wird weiterhin Bodenhebung detektiert, die von einer Magmenakkumulation in größerer Tiefe verursacht wird. Vor der neuen Eruptionsserie wurde am 5. Mai eine oberflächennahe Bodenhebung festgestellt, als der Neigungsmesser am Nabetao-Beobachtungspunkt ansprach. Das Zentrum dieser Inflation befindet sich ungefähr 2,2 km südwestlich des Mitake-Kraters. Mit dem Einsetzen der Inflation nahm auch die Erdbebentätigkeit zu.

Die Daten deuten darauf hin, dass es in den nächsten Tagen weitere Explosionen geben könnte. Die Vulkanologen vom JMA warnen sich, dem Kraterbereich zu nähern, und weisen auf die bestehende Sperrzone mit einem Radius von 2 Kilometern um den Kraterkomplex hin.

Suwanosejima liegt ganz im Süden Japans und bildet eine kleine Insel im Ryukyu-Archipel, das auf Taiwan zuläuft. Dort stößt der vulkanische Inselbogen auf jene Region in Taiwan, wo es aktuell die zahlreichen Erdbeben gibt. Schon erstaunlich, wie verflochten doch Seismizität und Vulkanismus auf unserer Erde sind.

Island: Ausbruch für beendet erklärt

IMO erklärt den Vulkanausbruch als beendet – Nach dem Ausbruch ist vor dem Ausbruch

In den vergangenen Tagen hat der Vulkanausbruch im Sundhnúka-Krater immer weiter nachgelassen und wurde nun von IMO-Wissenschaftlern für beendet erklärt: „Der Ausbruch, der gut 54 Tage dauerte, ist vorbei“, heißt es in einer Mitteilung der Isländischen Wetterbehörde, die auch für die Beobachtung und Beurteilung von Naturgefahren wie Erdbeben und Vulkanausbrüchen zuständig ist.

Nachts hatte man eine Drohne zu einem Observierungsflug gestartet und keine Aktivität mehr im Krater beobachten können, obwohl man auf der Livecam noch rot illuminierten Dampf erkennen konnte. Allerdings ist der Tremor auch jäh abgestürzt, so dass man tatsächlich vom Ende oder einer Pause der Eruption sprechen kann. Jederzeit und ohne längere Vorwarnung könnte die Aktivität an gleicher Stelle entweder wieder aufleben oder neu beginnen. Grund für diese Annahme liefert der weiterhin anhaltende Magmenaufstieg nebst Akkumulation unter Svartsengi.

„Unter Svartsengi schreitet die Ansammlung von Magma jedoch weiter voran und Modellrechnungen gehen davon aus, dass seit Beginn der Eruption am 16. März rund 13 Millionen Kubikmeter Magma in die Magmakammer gelangt sind.“ Daher muss es als wahrscheinlich angesehen werden, dass Magma in Kürze aus der Magmakammer unter Svartsengi in die Kraterreihe Sundhnúks zurückfließen wird.

In der Mitteilung heißt es auch, dass die Wetterbehörde die Situation an den Ausbruchsorten weiterhin genau beobachten werde. Man kann nur hoffen, dass sich der nächste Ausbruch wieder wenigstens 30 Minuten vor ihrem Beginn mit starken Schwarmbeben ankündigt, so dass wenigstens etwas Vorwarnzeit bleibt.

In den letzten 24 Stunden gab es auch wieder zahlreiche Erdbeben unter Reykjanes. Innerhalb von 2 Tagen registrierte IMO 135 Erschütterungen. Viele davon manifestierten sich entlang der bekannten Kraterreihe und im Krysuvik-Spaltensystem. Relativ neu sind Erdbeben 5 Kilometer ost-nordöstlich von Keilir. Im Endeffekt befindet man sich dort aber auch wieder im auslaufenden Krysuvik-System.

Klimakrise: Neuer Temperaturrekord für den April

Weltklima aus den Fugen geraten: Im April gab es einen weiteren Allzeit-Temperaturrekord

Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht vom Klimawandel die Rede ist und uns neue beunruhigende Meldungen erreichen: In den letzten Tagen standen die Überflutungen in Brasilien, Russland, aber auch in Deutschland in den Schlagzeilen, ergänzt durch Hitzewellen in Asien und Tornados in den USA und China. Außerdem sind mehrere thermische Anomalien in den Weltmeeren zu verzeichnen. Zum einen ist global betrachtet die Temperatur der Weltmeere viel zu hoch, zum anderen gibt es lokale Abkühlungsphänomene wie den Kälteblob vor Skandinavien. Die folgende Meldung mag beinahe unspektakulär erscheinen, spiegelt jedoch einen besorgniserregenden Trend wider: Der letzte Monat war der wärmste April seit Beginn der Aufzeichnung der Klimadaten.

Laut Daten des EU-Klimabeobachtungsdienstes Copernicus war dieser April zudem der erste, der eine globale Durchschnittstemperatur von über 15 Grad aufwies.

Gemäß Aussagen des Direktors von Copernicus, Carlo Buontempo, wird die zunehmende Konzentration von Treibhausgasen „die globale Temperatur weiterhin in Richtung neuer Rekordwerte treiben“. Die Lufttemperatur an der Oberfläche lag im April durchschnittlich bei 15,03 Grad, was 0,67 Grad höher ist als der Durchschnitt der Aprilmonate zwischen 1991 und 2020, wie der Dienst mitteilte. In Europa war die Durchschnittstemperatur sogar um 1,49 Grad erhöht. Betrachtet man die letzten 12 Monate, dann lag die globale Durchschnittstemperatur um 1,61 Grad über dem vorindustriellen Durchschnitt und damit deutlich über dem Ziel von 1,5 Grad des Pariser Abkommens, auf dem man die Temperaturerhöhung bis zum Ende des Jahrhunderts begrenzen wollte.

Diese anhaltende Erwärmung ist ein besorgniserregender Trend, der auf die fortschreitende Klimakrise zurückzuführen ist. Der Klimawandel, der hauptsächlich durch menschliche Aktivitäten wie die Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Entwaldung verursacht wird, hat weitreichende Auswirkungen auf das globale Klimasystem. Neben der Erhöhung der Durchschnittstemperaturen führt der Klimawandel auch zu extremen Wetterereignissen, dem Abschmelzen von Gletschern und dem Anstieg des Meeresspiegels.

Experten warnen davor, dass wir dringend Maßnahmen ergreifen müssen, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen. Dies erfordert eine weltweite Anstrengung, um den Übergang zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen, die Energieeffizienz zu verbessern und nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu fördern.

Dass dies nur bedingt gelingt, zeigt, dass im letzten Jahr wieder mehr Kohlendioxid Ausgestoßen wurde als in Vorjahr. Die Emissionen steigen trotz aller Anstrengungen weiter, was dem umstand des Wohlstandwachstums ehemaliger Schwellenländern wie China, Indien und Brasilien geschuldet ist.

Natürlich darf man sich auch fragen, ob es nicht auch natürliche Phänomene gibt, die für das momentane Extremwetter verantwortlich sind. Die Sonnenaktivität hat zum Beispiel ein Maximum erreicht, und es gibt überproportional viele Sonneneruptionen: Erst vor 2 Tagen gab es eine besonders heftige Sonneneruption, die uns in den nächsten Stunden erreicht und möglicherweise zu Störungen in der Satellitenkommunikation führen könnte. Es sind auch wieder Polarlichter möglich, die bis weit in die gemäßigten Zonen aktiv sein könnten. Langfristig betrachtet könnte eine erhöhte Sonnenaktivität auch das Weltklima beeinflussen.