Suwanosejima mit Eruptionen am 9. Mai

Japanischer Inselvulkan Suwanosejima begann mit Eruptionsserie – Inflation festgestellt

Der entlegene Inselvulkan Suwanosejima hat am 8. Mai mit einer Eruptionsserie begonnen, die sich gestern fortsetzte. Das VAAC Tokio brachte seitdem 8 VONA-Warnungen für den Flugverkehr heraus, nach denen die Aschewolken bis zu einer Höhe von 2100 m aufstiegen und in Richtung Südwesten drifteten.

Obwohl der Suwanosejima zu den aktivsten Vulkanen des japanischen Archipels zählt, zeigte er sich in diesem Frühjahr bis jetzt eher von seiner ruhigen Seite, was sich in den letzten Wochen auch in einer geringen Seismizität widerspiegelte: Einzig am 24. April gab es ein Schwarmbeben mit 140 Erschütterungen. In den letzten Tagen kann man aber einen leichten Anstieg der Erdbebentätigkeit erkennen und am ersten Eruptionstag wurde auch Tremor registriert.

Die Vulkanologen vom JMA haben erst für heute ein neues Aktivitätsupdate angekündigt, in dem näher auf das eruptive Geschehen eingegangen werden soll. Doch bereits dem letzten Update vom  6. Mai ist zu entnehmen, dass der aktive Krater weiterhin der Otake-Krater ist, während vom Mitake-Krater schon länger keine Eruptionen ausgingen. Nachts können lichtempfindliche Kameras einen roten Glutschein über den Otake ausmachen.

Im Westen der Vulkaninsel wird weiterhin Bodenhebung detektiert, die von einer Magmenakkumulation in größerer Tiefe verursacht wird. Vor der neuen Eruptionsserie wurde am 5. Mai eine oberflächennahe Bodenhebung festgestellt, als der Neigungsmesser am Nabetao-Beobachtungspunkt ansprach. Das Zentrum dieser Inflation befindet sich ungefähr 2,2 km südwestlich des Mitake-Kraters. Mit dem Einsetzen der Inflation nahm auch die Erdbebentätigkeit zu.

Die Daten deuten darauf hin, dass es in den nächsten Tagen weitere Explosionen geben könnte. Die Vulkanologen vom JMA warnen sich, dem Kraterbereich zu nähern, und weisen auf die bestehende Sperrzone mit einem Radius von 2 Kilometern um den Kraterkomplex hin.

Suwanosejima liegt ganz im Süden Japans und bildet eine kleine Insel im Ryukyu-Archipel, das auf Taiwan zuläuft. Dort stößt der vulkanische Inselbogen auf jene Region in Taiwan, wo es aktuell die zahlreichen Erdbeben gibt. Schon erstaunlich, wie verflochten doch Seismizität und Vulkanismus auf unserer Erde sind.