Santorin: Spürbares Erdbeben Mb 4,4 nordöstlich der Insel

Erneut mittelstarkes Erdbeben nordöstlich von Santorin – erste Studien online

Datum: 15.09.2025 | Zeit: 03:53:24 UTC | Koordinaten: 36.670 ; 25.740 | Tiefe: 6 km | Mb 4,4

Heute Nacht manifestierte sich um 03:53:26 Uhr UTC ein Erdbeben Mb 4,4 im Seegebiet nordöstlich der griechischen Vulkaninsel Santorin. Das Epizentrum lag kurz vor der Küste der kleinen Insel Anhydros, die bereits während der seismischen Krise zwischen Januar und April im Fokus des Geschehens stand. Der Erdbebenherd lag in nur 6 Kilometern Tiefe und damit in einer Region der Erdkruste, in der Magmaansammlungen typisch sind. Zudem gab es morgens einen zweiten Erdstoß Mb 3,3 in 16 Kilometern Tiefe. Das stärkere Erdbeben wurde auf Santorin deutlich gespürt.
Während der seismischen Krise im Winter wurden mehr als 20.000 Erdbeben registriert. Das stärkste Erdbeben hatte eine Magnitude von 5,2. Tausende Bewohner von Santorin verließen die Insel aus Angst, dass noch stärkere Erdbeben oder ein Vulkanausbruch generiert werden könnten. Die Ursache der Erdbeben wurde unter Wissenschaftlern kontrovers diskutiert: Während eine Fraktion meinte, die Beben seien rein tektonischen Ursprungs, ging eine andere Wissenschaftlergruppe davon aus, dass eine Magmenintrusion beim Unterwasservulkan Kolumbos die Ursache für die Beben war. Forscher reisten in das Gebiet, um neue Studien durchzuführen und dem Untergrund das Geheimnis um die Beben zu entreißen. Doch bis jetzt wurden keine neuen Erkenntnisse hierzu bekannt.

Allerdings gibt es die Vorabveröffentlichung einer Studie, die die Situation auf Santorin bis kurz vor dem Einsetzen der seismischen Krise beleuchtet. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass es in der Caldera selbst zu einer Magmenintrusion gekommen war. Sie werteten GNSS-Daten und InSAR-Messungen zwischen 2023 und Januar 2025 aus, die zeigen, dass sich der Boden besonders in der nördlichen Caldera gehoben hatte. Zudem gab es mehrere Schwarmbeben entlang der Nea-Kameni-Linie. Sie entdeckten einen Magmakörper mit einem Volumen von 6 Millionen Kubikmetern, der sich der Erdoberfläche innerhalb von 6 Monaten bis auf 3,4 Kilometer Tiefe genähert hat. Die Ereignisse ähnelten jenen der Hebungsphase von 2011–2012. Möglicherweise war dieser Magmakörper ursächlich an der Seismischen Krise beteilig, denn mit Einsetzen der Erdbeben wurde auf Santorin eine Bodensenkung festgestellt.

Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass der Ausbau der Echtzeitüberwachung des Calderavulkans notwendig ist. (Quelle: AGU)

Mittelmeer: Erdbeben Mw 5,1

Mittelstarkes Erdbeben Mw 5,1 erschüttert Mittelmeer zwischen Sizilien und Libyen

Datum: 15.09.2025 | Zeit: 09:55:12 UTC | Koordinaten: 34.389 ; 16.368 | Tiefe: 10 km | Mw 5,1

Im südlichen Mittelmeer zwischen Sizilien und Libyen ereignete sich heute Vormittag um 09:55:12 UTC ein mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 5,2. Das Hypozentrum wurde in 10 Kilometern Tiefe festgelegt, da es sich um ein flaches Beben handelte, dessen Tiefe nicht exakt bestimmt werden konnte. Das Epizentrum wurde vom GFZ/EMSC 241 km südöstlich von Birkirkara, einem Ort auf Malta, verortet. Auf der Insel konnte der Erdstoß deutlich gespürt werden und es liegen entsprechende Wahrnehmungsmeldungen vor. Schäden wurden nicht gemeldet.

Tektonisch betrachtet stand das Beben mit der Subduktion der afrikanischen Platte unter jener Eurasiens im Zusammenhang. Die Plattenkollision generierte aber nicht nur die Subduktionszone, sondern auch mehrere Riftsysteme bzw. eine Host-und-Graben-Struktur südlich von Malta. Hierzu zählen der Maltagraben und das Pantelleria-Rift-System und die Medina-Ridge, die südöstlich von Malta liegt. In der Nähe dieses Rifts manifestierte sich der aktuelle Erdstoß, der sich aber nicht direkt einer bekannten Störungszone zuordnen lässt. Möglicherweise wurde nicht nur das Hypozentrum nicht genau lokalisiert, sondern auch das Epizentrum.

Apropos Sizilien: Die Erdbebentätigkeit am Ätna hat in den letzten Tagen wieder zugenommen und befindet sich auf normalem Niveau. Im Zuge der letzten effusiven Eruption war die Seismizität gegen Null gegangen. Nachdem der Tremor nach Eruptionsende bis in den grünen Bereich abgestürzt war, berappelte er sich aktuell wieder und bewegt sich mit leicht steigender Tendenz im gelben Bereich. Der Magmenspeicher unter dem Vulkan scheint sich bereits wieder aufzuladen, was Spannungen an den Störungszonen verursacht.

Auch bei den Liparischen Inseln und insbesondere im Areal von Vulcano hat es weitere Erdbeben gegeben. Ich finde die Entwicklung hier äußerst spannend. Ich halte es für durchaus möglich, dass sich hier langfristig betrachtet doch noch ein Vulkanausbruch zusammenbraut.

Sabancaya: Erhöhung der Alarmstufe auf Orange

Nach Eruption mit pyroklastischem Strom: Erhöhung der Alarmstufe am Sabancaya

Der peruanische Vulkan Sabancaya ist mit einer Gipfelhöhe von 5976 m der welthöchste Vulkan, der in Eruption begriffen ist. Nach einer relativ ruhigen Phase steigerte er in den letzten Tagen seine Aktivität so sehr, dass die Vulkanologen vom IGPN die Alarmstufe von „Gelb“ auf „Orange“ erhöhten. Der Erhöhung war eine stärkere Eruption vorausgegangen, bei der Vulkanasche 5000 m über Kraterhöhe aufstieg und sogar pyroklastische Dichteströme entstanden. Bei der Eruption könnte es sich um einen Schloträumer gehandelt haben. Außerdem steigerte sich die Seismizität signifikant.

Sat-Pic-Sabancaya. © Copernicus

Die Eruption manifestierte sich am 13. September und löste eine VONA-Warnung beim VAAC Buenos Aires aus. Peruanischen Medienberichten zufolge erklärte Katherine Vargas, Koordinatorin des Nationalen Vulkanologischen Zentrums, dass für die Bezirke Huambo, Huanca und mehrere umliegende Orte eine Aschefallwarnung ausgegeben wurde.

Auch heute gab es Ascheeruptionen, die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 8200 m förderten, was ca. 2200 m über Kraterhöhe entspricht.

Die Steigerung der Seismizität deutet an, dass vermehrt Magma aufsteigt, was letztendlich auch zu Bodendeformationen führt. Als ich zuletzt im Juni 2024 über den Sabancaya berichtete, bereitete ein Dom Sorgen, der im Krater wuchs. Dass bei der Eruption am Samstag pyroklastische Ströme generiert wurden, ist ein Indiz dafür, dass der Dom inzwischen über den Kraterrand hinaus gewachsen sein könnte. Seit Dezember letzten Jahres gab es aber keine Meldungen von thermischen Anomalien mehr, was zur Vermutung führt, dass das Domwachstum damals endete. Heute wurde zum ersten Mal wieder ein schwaches thermisches Signal mit 6 MW Leistung registriert.

Die Alarmstufe Orange signalisiert eine deutliche Steigerung der vulkanischen Aktivität. Sie ist gekennzeichnet durch häufige Explosionen, anhaltende Ascheemissionen und Erdbeben, die mit dem Eruptionsprozess in Zusammenhang stehen. Die Vulkanologen überwachen den Sabancaya von ihrem Hauptsitz in Arequipa aus und liefern in Echtzeit Daten und Warnungen zum Schutz der Bevölkerung.

Der Sabancaya gilt als der zweitaktivste Vulkan Perus. In seiner Geschichte kam es immer wieder zu Explosionen mit Ausstoß von Gasen, Asche und Gesteinsfragmenten – weshalb er zu den am stärksten überwachten Vulkanen im Süden des Landes zählt.

Kanlaon: Lage spitzt sich wieder zu

Erhöhte seismische Aktivität am Vulkan Kanlaon – Behörden rufen zu Wachsamkeit auf und bereiten Evakuierungen vor

Nachdem es in den letzten Wochen vergleichsweise ruhig um den Kanlaon bestellt war, spitzt sich die Situation erneut zu. Die seismische Aktivität am Vulkan auf der Philippineninsel Negros hat sich seit gestern weiter deutlich verstärkt.

Kanlaon aus der Luft

Das Philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie (PHILVOLCS) registrierte allein am Sonntag zwischen 0:00 und 8:00 Uhr 72 vulkanisch-tektonische Erdbeben (VT-Beben) mit Magnituden zwischen ML 0,8 und ML 3,6. Die Herdtiefen befanden sich in 0 bis 12 Kilometern unter der Nordwestflanke des Vulkans. Die stärksten Beben wurden in La Carlota City und Canlaon City mit der Intensität I verspürt.

Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Gesteinsbrüche infolge von Fluidaufstieg. Ihre Zunahme deutet darauf hin, dass aufsteigendes Magma oder magmatische Gase Spannungen im Untergrund erzeugen und sich einen Weg zur Oberfläche bahnen. Die Schwefeldioxid-Emissionen (SO₂) aus dem Gipfelkrater lagen am Samstag mit 2.338 Tonnen pro Tag nahe dem mittleren Wert von 2.417 Tonnen pro Tag, der seit Jahresbeginn registriert wird. Die Vulkanologen spekulieren trotzdem über eine Blockierung der Gasfreisetzung, die zu Druckaufbau und Aufwölbung des Vulkans führt, was als mögliches Vorzeichen für eine sich anbahnende explosive Eruption interpretiert wird.

Das Amt für Zivilschutz rief die lokalen Behörden am Sonntag auf, wachsam zu bleiben und Evakuierungsmaßnahmen vorzubereiten. Gegenüber lokalen Medien erklärte Gouverneur Eugenio Jose Lacson „Wir stehen in engem Kontakt mit PHILVOLCS. Alarmstufe 2 bleibt bestehen, und die betroffenen Katastrophenschutzbüros sind in Alarmbereitschaft.“

PHILVOLCS warnt, dass die anhaltend hohe seismische Aktivität das Risiko von phreatischen Eruptionen oder mittelstarken magmatischen Explosionen am Gipfelkrater erhöhen könnte. Solche Ereignisse könnten pyroklastische Dichteströme und Ascheregen nebst Steinschlag auslösen.

Die Behörden raten der Bevölkerung, die vier Kilometer weite permanente Gefahrenzone unbedingt zu meiden und sich bei Wohnsitz innerhalb eines sechs Kilometer weiten Umkreises auf mögliche Evakuierungen vorzubereiten. Auch bei starken Regenfällen sei mit Laharen und schlammigen Abflüssen in den Entwässerungskanälen des Vulkans zu rechnen.

Zivilluftfahrtbehörden warnen außerdem Piloten davor, den Luftraum in Gipfelnähe zu durchqueren, da Aschewolken eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen können.

USA 2025: Yosemite Nationalpark und Lake Tahoe

Reisebericht zum USA-Roadtrip 2025: Yosemite Nationalpark und Lake Tahoe

Nachdem wir aufgrund unserer Probleme mit dem gemieteten Wohnmobil einen etwas holperigen Start unseres Roadtrips erlebten, fuhren wir ohne weitere Probleme von San Francisco aus in Richtung Yosemite-Nationalpark. Obwohl ich schon einige Male durch den Westen der USA reiste, wundere ich mich jedes Mal aufs Neue darüber, wie schnell die urbanen Landschaften der Metropole in ländliche Gegenden übergehen, in denen intensive Landwirtschaft betrieben wird. Im Falle von San Francisco durchquert man Täler, in denen Obstplantagen vorherrschen und Wein angebaut wird. Mit Erreichen der ersten Höhenzüge der Sierra Nevada weicht die Agrarlandschaft und geht in ausgedehnte Wälder über. Typischerweise wachsen hier Kiefern, Tannen und Zedern, aber es gibt auch Laubbäume wie Birken, Eichen und Zitterpappeln, wobei sich die Vegetation stark nach der Höhenlagen gegliedert ist.




Nach einer fast vierstündigen Fahrt erreichten wir am Spätnachmittag den Nationalpark. Da die Campingplätze im Park bereits alle belegt waren, suchten wir uns einen Platz an einem der letzten privatgeführten Plätze in einem Flusstal vor dem Parkeingang. Hier ging es für amerikanische Verhältnisse ungewöhnlich eng und laut zu und ich wunderte mich über all den Qualm der von den Lagerfeuern aufstieg, die trotz Trockenheit und erhöhter Waldbrandgefahr überall loderten.

Die Nacht währte kurz, denn bereits kurz nach fünf klingelte der Wecker erbarmungslos, denn wir mussten bis um 6 Uhr die Nationalparkgrenze passiert haben, da wir keine Vorabreservierung für den Eintritt in den hochfrequentierten Nationalpark hatten. Zu allem Überfluss verfuhr ich mich auf dem Weg zur Hauptstraße in dem Gewirr aus Pisten, das am Campingplatz begann und gerne von Offroadfahrern genutzt wurde, die hier tagsüber mit ihren ATVs unterwegs waren, so dass wir erst kurz vor knapp den Parkeingang passierten. Tatsächlich sparten wir uns so auch den Parkeintritt von 35 USD.

Bildergalerie: Family-Shooting am Half Dome

Zum Sonnenaufgang war es im Nationalpark noch leer und wir fuhren in Richtung Yosemite Valley, genossen bei einigen Stopps und Spaziergängen Stille und Aussicht in einer der großartigsten Berglandschaften der USA. Der Wind säuselte in den Gipfeln der Tannen, Bäche plätscherten und Wasserfälle rauschten. Als besonders beeindruckend empfand ich die Spiegelungen von El Capitan im Wasser des Merced-Rivers, der das Tal in zwei Hälften teilte. Apropos Hälften: Den legendären Half Dome sahen wir von hier aus nicht, doch nach einem Frühstück in der Lodge machten wir uns auf den Weg zum Glacier Point, von dem aus man nicht nur den Half Dome sieht, sondern einen tollen Blick über das gesamte Tal hat. Glacier Point legt nahe, dass es hier mal einen Gletscher gegeben haben muss. Tatsächlich wurde das U-förmige Yosemite Valley während der Eiszeit von Gletschern geformt. Ihre Schleifspuren sind noch heute stellenweise auf dem Granit zu sehen, der während der Kreidezeit entstand, als Magmenkörper in die Erdkruste intrudierten und dort erstarrten. Sie wurden in Jahrmillionen der Erosion freigelegt und bilden heute die bis zu 1000 m hohen Steilwände, die bei Kletterern aus aller Welt bekannt und beliebt sind. Das mit dem Klettern verkniff ich mir aber.

Camping im Pestgebiet Eagle-Point am Lake Tahoe

Was ich mir an dieser Stelle aber nicht verkneifen kann, ist, eine Brücke zum Gebiet des Lake Tahoe zu bauen, der ebenfalls in der geologisch interessanten Region der Sierra Nevada liegt und einige Parallelen mit dem Yosemite aufweist. Auch hier bestehen die Berge größtenteils aus dem Granit der Kreidezeit, die von Gletschern geschliffen wurden. Dabei entstand ein tiefes Tal, in dem heute der klarste See der USA liegt. Lake Tahoe steuerten wir zwar erst auf unserer Rückreise vom Yellowstone-Nationalpark an, doch wegen seiner geografischen und geologischen Nähe zum Yosemite ziehe ich ihn in meinem Reisebericht vor.
Am Lake Tahoe campierten wir 2 Nächte lang im Eagle-Point-Statepark, der mir besonders gut gefiel. Der Campingplatz liegt in einem schmalen Tal hoch oben über der Emerald-Bay mit ihrem smaragdgrünen Wasser. Eagle-Point bietet nicht nur fantastische Blicke auf Bucht und See, sondern verfügt auch über geräumige Stellplätze in einem schmalen Tal mit dichtem Bestand aus würzig duftenden Kiefern und Kalifornischen Weißtannen. Natürlich huschten auch hier die possierlichen Streifenhörnchen und Squirrels en masse umher. Umso erschrockener war ich, als ich ein Schild am Waschhaus des Campingplatzes las, auf dem stand, dass man sich den Nagetieren auf keinen Fall nähern sollte, weil sie die Pest übertragen könnten. Moment mal, Pest? War das nicht jene schreckliche Krankheit, die im Europa des Mittelalters ganze Landstriche entvölkert hatte? Auf dem Schild stand noch, dass die Inkubationszeit bis zu 14 Tage beträgt und man bei Symptomen wie Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen bei einem Arzt vorstellig werden sollte. Na dann … Hoffentlich fängt man sich keine Erkältung ein. Um es vorwegzunehmen: Natürlich kam zuhause die Erkältung und zu allem Überfluss ging eine Meldung durch die Medien, dass sich eine Camperin am Lake Tahoe zum ersten Mal seit Corona mit der Pest infiziert hatte. Da Fieber aber ausblieb und ich kein Hypochonder bin, verkniff ich mir den Weg zum Arzt, genauso wie eine prophylaktische Antibiotikatherapie mit Medikamenten aus meinen Notvorrat, die aber eigentlich mal langsam weg müssten.

Bildergalerie Lake Tahoe

Wie üblich brachen wir frühmorgens zu einer kleinen Wanderung auf und stiegen vom Eagle-Point in die Emerald-Bay ab. Wir genossen ein paar Stunden in der herrlichen Natur des Seeufers. Mittags ging es dann in den Südosten des Sees, für dessen Umrundung man gut 2 Stunden mit dem Wagen unterwegs ist. Dort wollte Leroy zum Secret-Cove-Beach, einem der schönsten Strände des Lake Tahoes. Allerdings waren die Parkplätze hier so überfüllt, dass ich nach einigem Suchen genervt aufgab. Auch der Parkplatz am Sand-Habour-Statepark war voll, so dass wir auf einen weniger bekannten Strandabschnitt auswichen, um im eiskalten Wasser schwimmen zu gehen. Erst am nächsten Tag ergatterten wir morgens noch einen Parkplatz am Sand-Harbour, wo Leroy und ich ein Kayak mieteten. Der Plan war es, die knapp 3 Meilen zum Secret-Cove-Beach zu paddeln, doch da man für eine Stunde Kayakmieten mal eben 70 USD aufrief, blieb es bei einer einstündigen Rudertour entlang der Sand-Harbour-Küste.

Leroys Laune war irgendwie im Keller. Nicht nur, weil er nicht zu seinem letzten Traumziel auf diesem Trip kam oder weil das Kayak scheiße war und die obligatorische Schwimmweste nervte, sondern vor allem, weil sich unser Roadtrip dem Ende näherte. Da ich den Schluss der Geschichte aber vorgezogen habe, könnt ihr im nächsten Bericht noch von unseren Erfahrungen im Yellowstone-NP lesen, dem eigentlichen Höhepunkt der Reise.

Fuego: Lahar im Rio Pantaleón

Lahare am Fuego – Rio Pantaleón besonders stark betroffen

Am Fuego in Guatemala hat es gestern so viel geregnet, dass Lahare entstanden. Besonders stark betroffen waren die Schluchten und Gewässer, die in den Río Pantaleón münden. Der Fluss liegt im Südwesten des Vulkans. INSIVUMEH warnte eindringlich davor, sich in dem Areal aufzuhalten. 

Die gefürchteten Schlammströme entstehen, wenn Regenwasser am Vulkanhang abgelagerte Vulkanasche mobilisiert und in Schlamm verwandelt. Lahare bestehen aber nicht nur aus Schlamm, sondern reißen auch Baumstämme und größere Felsbrocken mit bis zu 3 m Durchmesser mit sich: eine tödliche Walze aus Schlamm und Geröll, die alles in ihrem Weg zerstört und schlimmstenfalls ganze Ortschaften ausradieren kann. Katastrophale Folgen der Lahare vom Samstag wurden bislang allerdings nicht gemeldet.

Fuego

Darüber hinaus ist der Fuego weiterhin eruptiv tätig und es sieht so aus, als wäre die Aktivität wieder stabil, so wie es vor der Eruptionspause der Fall war, die Mitte Januar einsetzte und erst in den letzten Wochen auslief.

Die Vulkanologen beobachten stündlich 8 bis 12 explosive Eruptionen, bei denen glühende Tephra bis zu 200 m über Kraterhöhe ausgespien wird. Die Tephra landet auf der Außenflanke des Fuegos, wo sie zu Tal rollt und Schuttlawinen auslösen kann, die die Vegetationszone erreichen. Während der Trockenzeit können solche Schuttlawinen Waldbrände auslösen, da sie glühende Lavabrocken enthalten. Die Aschewolken der Eruptionen schaffen es bis auf 4800 m Höhe über dem Meeresspiegel. In Ortschaften am Fuß des Vulkans kann es zu leichtem Ascheniederschlag kommen. Die Eruptionen werden teils von lauten Geräuschen begleitet, die über mehrere Minuten andauern können und bis in die Ortschaften hinein zu hören sind. Schockwellen der Explosionen können Fensterscheiben zum Klirren bringen.

Die Alarmstufe steht auf „Gelb“ und eine Besteigung des Fuegos ist verboten. Der Aufstieg auf den benachbarten Acatenango ist aber möglich.

Kanlaon: Hohe Anzahl vulkanotektonischer Erdbeben detektiert

Seismisches Netzwerk registriert vulkanisch bedingtes Schwarmbeben am Kanlaon – 41 Erschütterungen in wenigen Stunden

Der Kanlaon auf den Philippinen sorgt für Besorgnis, weil dort ein Schwarmbeben registriert wurde, das sich aus 41 vulkanotektonischen Erschütterungen zusammensetzt. Das stärkste der Beben brachte es auf eine Magnitude 4,6, was für Erdbeben dieser Art beachtlich ist. Das schwächste Beben hatte eine Magnitude von 0,8. Die Erdbebenherde lagen in 0 bis 7 km Tiefe. Der Erdbebenschwarm manifestierte sich unter der Nordwestflanke des Kanlaons.

Seismogramm

Der Schwarm begann am Samstagabend um 23:00 Uhr und hielt noch um 10:00 Uhr Ortszeit an, als man die Meldung zum Schwarmbeben herausbrachte. Es könnten also weitere Beben folgen.

Das Beben der Magnitude 4,6 konnte von den Menschen der Umgebung deutlich wahrgenommen werden. Wahrnehmungsberichte liegen aus mehreren Gemeinden vor, darunter befinden sich Canlaon City und Bacolod City.

Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Bruch von Gesteinen infolge von Magmenaufstieg bzw. magmatischen Fluiden. Interessanterweise betrugen die Schwefeldioxid-Emissionen aus dem Gipfelkrater am 13. September durchschnittlich 1.122 t/Tag – deutlich unter dem mittleren Wert von 2.594 t/Tag seit Jahresbeginn. Eine solche verringerte Entgasung kann auf eine Blockade im Fördersystem hindeuten, was zu einem vermehrten Druckaufbau und einem Anschwellen des Vulkans führt und letztendlich explosive Eruptionen hervorrufen kann.

Für den Kanlaon gilt weiterhin Alarmstufe 2, die auf erhöhte vulkanische Unruhe hinweist. Eine Zunahme der VT-Aktivität erhöht die Wahrscheinlichkeit von phreatischen Eruptionen oder kurzzeitigen schwachen bis mäßigen magmatisch bedingten Eruptionen am Gipfel. Diese können lebensgefährliche Phänomene wie pyroklastische Dichteströme, ballistische Auswürfe, Ascheniederschlag und Steinschlag auslösen.

Die Behörden erinnern daran, dass die 4 km weite permanente Gefahrenzone strikt gemieden werden muss. Bewohner im Umkreis von 6 km sollten wachsam bleiben und auf mögliche Evakuierungen vorbereitet sein. Zusätzlich wird zu besonderer Aufmerksamkeit gegenüber möglichen Laharen während starker Regenfälle geraten.

Zivilluftfahrtbehörden werden gebeten, Piloten vor Flügen in der Nähe des Gipfels zu warnen, da plötzliche Ascheemissionen ein erhebliches Risiko für die Luftfahrt darstellen.

In den letzten Tagen war es bereits wieder zu vereinzelten Asche-Emissionen gekommen, die zeigen, dass der Vulkan bereits vor dem Schwarmbeben wieder aufheizte.

Auf den Philippinen stehen noch weitere Vulkane unter besonderer Beobachtung. Hierzu zählen Bulusan, Mayon und Taal. Letzterer erzeugte in den vergangenen Stunden 9 Tremorphasen und weist ebenfalls eine Reduzierung des Gasausstoßes auf. Vulkanologen befürchten weitere phreatische Eruptionen.

Meakan-dake in Japan erwacht und emittiert Vulkanasche

Meakan-dake emittiert Vulkanasche – Erste Lebenszeihen am 11. September

Der 1499 m hohe Meakan-dake erhebt sich mitten in der weitläufigen Akan-Caldera auf Japans Nordinsel Hokkaido und galt bis vor kurzem als ruhender Wächter des Akan-Vulkanmassivs. Nach kurzer Aufwärmphase begann er gestern Nachmittag um 16:40 Uhr Lokalzeit mit einer kleinen Asche-Eruption im Krater Ponmachineshiri.

Auf dem Video einer Überwachungskamera, das von Rita in unserer FB-Gruppe geteilt wurde, kann man erkennen, dass es auch heute weitere Ascheemissionen gab.

Wie das JMA mitteilte, begann sich der Meakan-dake am 11. September zu regen und steigerte seine Seismizität. Es kam zu einer schnell ablaufenden Inflation, in deren Folge sich der die Flankenneigung des Vulkans änderte und Tremor einsetzte. Am nächsten Nachmittag kam es dann zu der beschriebenen Tätigkeit.
Der Alarmstauts wurde auf „1“ gesetzt und die Vulkanologen warnen vor der Möglichkeit phreatischer Eruptionen. Auf dem Vulkan gibt es Wanderwege, aber über etwaige Sperrungen wurde noch nichts bekannt.

Bevor ich mit meinen Recherchen anfing und nur das erwähnte Video gesehen hatte, dachte ich mir, dass es vielleicht einen Zusammenhang mit dem starken Erdbeben bei Kamtschatka geben könnte: Der Meakan-dake liegt ca. 1500 Kilometer südlich von Kamtschatka und ist über den Japangraben und den sich nördlich anschließenden Kurilen-Kamtschatkagraben mit der Subduktion der pazifischen Platte unter die Kleinplatten vor Eurasien verlinkt. Doch da der Vulkan bereits vor dem Erdbeben erwachte, gibt es wohl keinen direkten Zusammenhang. Allerdings ist es nicht völlig ausgeschlossen, dass der Meakan-dake auf das Megabeben vor Kamtschatka vom 30. Juli reagierte.

Die letzten bestätigten Eruptionen ereigneten sich 1996, 1998, 2006 und 2008. Sie waren allesamt klein bis moderat, schleuderten jedoch jeweils mehrere tausend Tonnen Asche in die Atmosphäre und sorgten für lokale Einschränkungen im Wander- und Tourismusbetrieb. Bei der November-Eruption 2008 kam es zu einer deutlichen Aschewolke und leichten Ascheniederschlägen im Umland.

Heute wird der Meakan-dake von der Japan Meteorological Agency kontinuierlich überwacht. Seismische Aktivität und Gasemissionen werden aufgezeichnet, um Anzeichen kommender Ausbrüche früh zu erkennen. Auch wenn der Vulkan seit 2008 still ist, bleibt er ein potenzielles Risiko – und ein faszinierendes Naturdenkmal im vulkanisch geprägten Hokkaidō.

Shiveluch eruptiert bis Aschewolken auf 5200 m Höhe

Vulkan Shiveluch stößt Aschewolken bis auf 5200 m Höhe aus – VONA-Warnungen ausgegeben

Das VAAC Tokyo veröffentlichte seit gestern 4 VONA-Warnungen, nach denen der Shiveluch auf Kamtschatka Vulkanasche bis auf einer Höhe von 5200 m eruptierte. Der Wind weht die Aschewolken Richtung Osten. Russische Medien zeigen ein Zeitraffervideo, auf dem zu erkennen ist, dass die Eruption länger andauerte. Die Eruptionswolke war dicht und von dunkelgrauer Färbung. Es sieht so aus, als würde Asche aus 2 Quellen aufsteigen, und neben dem Dom im jungen Teil des Vulkans könnte auch der Karan-Dom Asche ausgestoßen haben.

Laut der Russischen Akademie der Wissenschaft erreichte die Eruptionswolke eine Höhe von rund 4,5 Kilometern über dem Meeresspiegel. Wissenschaftler beobachteten, dass sich die Aschewolke fast zehn Kilometer weit erstreckte und nach Osten zog.

Die Behörden riefen die orangefarbene Warnstufe für den Flugverkehr aus, wodurch internationale und regionale Flugverbindungen beeinträchtigt werden könnten.

Der Shiveluch liegt rund 435 Kilometer Luftlinie von der Regionalhauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski entfernt, wo sich heute Nacht erneut ein sehr starkes Erdbeben ereignete. Ein Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen gilt als unwahrscheinlich, obwohl beide Phänomene ihren Ursprung in der Subduktion entlang des Kurilen-Kamtschatkagrabens finden.

Der dem Vulkan am nächsten gelegene Ort ist das 50 Kilometer entfernte Dorf Kljutschi. Dort lag die Konzentration von Aschepartikeln in der Luft aber auch nach der Eruption noch im Normalbereich.

Der Vulkan selbst ist 3.283 Meter hoch. Der Lavadom im jungen Shiveluch erhebt sich auf etwa 2.500 Meter. Momentan befindet er sich in einer extrusiv-effusiven Eruptionsphase. Bereits beim Ausbruch am 8. September wurde Asche registriert, die sich 72 Kilometer in südöstlicher Richtung ausbreitete. Außerdem wurde zwischen dem 7. und 10. September eine thermische Anomalie festgestellt. Außerhalb dieses Zeitraums war der Vulkan meist von dichten Wolken verhüllt.