Vulcano: Erdbeben und thermische Anomalie detektiert

Erdbeben Mb 2,0 südlich von Vulcano – MIROVA detektiert sehr schwache thermische Anomalie am Krater

Nach einigen ruhigen Monaten steigen Seismizität und Fumarolentemperaturen im Bereich von Vulcano wieder an. Gestern Abend ereignete sich 8 Kilometer südlich der Vulkaninsel im Tyrrhenischen Meer ein Erdbeben der Magnitude 2,0. Der Erdbebenherd lag in nur 3 Kilometern Tiefe. Das war aber nicht der stärkste Erdstoß, den es im Bereich von Vulcano in diesem Monat gab: Stärker war ein Erdbeben Mb 2,4, das sich am 8. September ereignet hatte. Zudem gab es drei weitere Erdbeben geringer Magnituden.

Bemerkenswert ist auch, dass MIROVA wieder deutlich häufiger schwache thermische Anomalien anzeigt, als es noch im Frühsommer der Fall gewesen ist. Seit Mitte August sieht man einen signifikanten Anstieg in der Häufigkeit der Meldung von Wärmestrahlung und auch ihre Leistung nimmt zu, wenngleich heute nur eine minimale Strahlung mit weniger als 1 MW Leistung angezeigt wird. Der Temperaturanstieg wurde von den Vulkanologen des INGV im Monatsbulletin für August bestätigt. Demnach emittierten die meisten Fumarolen am Kraterrand 291 °C heiße Gase. Zudem stieg der Kohlendioxid-Ausstoß deutlich an. Die Daten und Beobachtungen legen nahe, dass sich weiteres Magma in größerer Tiefe unter dem Vulkan ansammelt. Ich bin gespannt, ob es bald wieder zu Zugangsbeschränkungen im Kraterbereich kommt.

In den letzten Tagen gab es auch 5 Erdbeben, die sich zwischen Salina und Filicudi ereigneten. Die beiden stärksten Beben hatten eine Magnitude von 1,7 und ein Hypozentrum in 14 Kilometern Tiefe. Es ist nicht auszuschließen, dass die Erdbeben mit Fluidbewegungen im Grenzbereich Asthenosphäre zur Erdkruste standen. In dieser Region des Liparischen Archipels kommt es immer wieder zu kleinen Schwarmbeben.

Ein weiteres Erdbeben Mb 2,4 wurde östlich des submarinen Vulkans Marsili ausgemacht. Dieser Erdstoß ereignete sich allerdings in 274 Kilometern Tiefe und stand nicht direkt mit dem Vulkan in Verbindung.

Türkei: Erdbeben M 5,0 erschüttert Sindirgi

Nächtliches Erdbeben M 5,0 erschüttert türkische Stadt Sindirgi – Region in Alarmbereitschaft

Datum: 21.09.2025 | Zeit: 21:05:49 UTC | Koordinaten: 39.210 ; 28.140 | Tiefe: 10 km | Mb 5,0

Ein Erdbeben der Magnitude 5,0 hat in der Nacht zum Montag die westtürkische Stadt Sindirgi erschüttert. Laut Angaben des Kandilli-Observatoriums ereignete sich das Beben um 00:05 Uhr Ortszeit in rund 10 Kilometern Tiefe, etwa fünf Kilometer südwestlich des Stadtzentrums.

Das Beben riss die Bewohner der Region aus dem Schlaf und die Menschen reagierten besorgt. Viele verließen ihre Wohnungen und hielten sich aus Angst vor stärkeren Erdbeben lange im Freien auf. Der Erdstoß war besonders in höher gelegenen Stockwerken sehr stark zu spüren gewesen. Dem EMSC liegen zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen vor, die den Erdstoß als stark bezeichnen.

Auch in der 53 Kilometer entfernten Provinzhauptstadt Balıkesir und in weiter entfernten Städten wie İzmir und Bursa wurden die Bodenerschütterungen gespürt.

Es wurden sofort Einsatzkräfte losgeschickt, um die Infrastruktur auf Schäden zu prüfen. Erste Berichte deuten darauf hin, dass es bislang keine schweren Verletzungen oder Todesfälle gegeben hat. Auch größere Gebäudeschäden wurden nicht bestätigt.

Das aktuelle Beben reiht sich in eine Serie seismischer Aktivität ein, die die Region in den letzten Monaten immer wieder erschüttert hat. Die Erdbeben begannen bereits im Frühjahr und erreichten ihren vorläufigen Höhepunkt in einem Erdbeben Mw 6,1, das sich am 10. August ereignete und nicht nur Schäden verursachte, sondern auch Tote und Verletzte. Seitdem wird die Region täglich von zahlreichen schwachen Erdbeben erschüttert, so dass man von einem intensiven Erdbebenschwarm sprechen kann.

Seismologen stufen den aktuellen Erdstoß daher als Nachbeben ein. Prof. Dr. Naci Görür, Geologe an der Boğaziçi-Universität, meinte gegenüber der Presse, dass solche Erschütterungen in Sindirgi nicht ungewöhnlich seien. Trotz der Beben sind die Spannungen in der Kruste noch nicht vollständig abgebaut. Es könnten also weitere Erdbeben folgen.

Die tektonische Ursache der Beben, die sich an Störungen des Simav-Grabens ereignen, liegt im komplexen geologischen Aufbau Westanatoliens und den vielfältigen Einwirkungen der Plattentektonik auf die Region. Sie befindet sich in der westanatolischen Extensionalzone, in der sich die Erdkruste aufgrund der westwärts driftenden Anatolischen Platte auseinanderzieht. Gleichzeitig drückt die Subduktion der Afrikanischen Platte unter Eurasien im Süden des Mittelmeers das Land nach Westen. Dies führt in der Türkei zur Bildung komplexer Verwerfungszonen, die das hohe Erdbebenpotenzial der Gegend bedingen.

Campi Flegrei: Bohrarbeiten sogen für Unmut

Bohrungen in den Campi Flegrei sorgen für Unmut bei Teilen der Bevölkerung – seismische Mikrozonierung ist das Ziel

In den Campi Flegrei ist die Situation weiterhin angespannt: Auch wenn es im Moment keine besonders starken Schwarmbeben gibt, wird die Caldera weiterhin täglich von Erdbeben erschüttert, die durch die anhaltende Bodenhebung infolge des magmatisch bedingten Druckanstiegs im Untergrund ausgelöst werden. Es ist nur eine Frage von Tagen oder Wochen, bis es wieder zu stärkeren Schwarmbeben kommt. Letztendlich könnten die Ereignisse auch auf einen Vulkanausbruch hinauslaufen.

Um die Vorgänge im Boden besser zu verstehen, begann in der letzten Woche eine vom Staat beauftragte Firma damit, mehrere kleine Bohrlöcher zu teufen. Es soll bis zu 30 m tief gebohrt werden, wobei die Bohrlöcher einen Durchmesser von 12 Zentimetern haben – Nadelstiche in den obersten Bodenschichten, die dennoch bei Anwohnern Besorgnis erregen. Man fürchtet, dass die Bohrungen den Untergrund destabilisieren und möglicherweise weiteres Ungemach auslösen könnten.

Ziel der Bohrungen ist jedoch nicht etwa ein Eingriff in den Untergrund, sondern ein besseres Verständnis für die Vorgänge, die sich im Boden bei Erdbeben abspielen. Tatsächlich wird die Auswirkung eines Erdbebens auf die Oberfläche nicht nur durch die freigesetzte Energie bestimmt, sondern auch durch die Struktur des Untergrunds. Selbst kleinräumig betrachtet kann sich ein Erdbeben auf Infrastruktur unterschiedlich stark auswirken, da die Bodenbeschaffenheit mitbestimmt, wie sich Erdbebenwellen ausbreiten und wie sie an der Oberfläche wirken. Mithilfe einer seismischen Mikrozonierungsstudie wollen Forschende nun eine Karte erstellen, die in der am meisten vom Bradyseismus betroffenen Zone Bodenbeschaffenheit und Strukturen aufzeigt, die die Auswirkungen von Erdbeben beeinflussen könnten. Entsprechende Untersuchungen wurden bereits per Gesetz im Jahr 2023 beschlossen.

Um die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit zu erfassen, werden bei den Bohrungen sogenannte Bohrkerne gezogen. Sie enthalten Boden- und Gesteinsproben, die anschließend im Labor analysiert werden. Außerdem kommen geophysikalische Verfahren wie seismische Wellenmessungen zum Einsatz, um die Geschwindigkeit und Dämpfung der Wellen in verschiedenen Bodenschichten zu bestimmen. Ziel ist die Ermittlung der sogenannten „lokalen seismischen Reaktion“, die sich schon auf wenigen Metern Abstand erheblich unterscheiden kann.

Die Untersuchungskampagne wird voraussichtlich rund drei Monate dauern und soll den Alltag der Anwohner nicht beeinträchtigen. Dauerhafte seismische Überwachungsstationen werden im Rahmen dieser Arbeiten nicht installiert. Die Bohrlöcher werden nach Abschluss der Arbeiten wieder verfüllt.

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen liefern eine Grundlage für eine genauere Einschätzung der seismischen Risiken. Zudem ermöglichen sie eine bessere Planung von Notfallmaßnahmen und helfen, Bauvorschriften an die lokalen Gegebenheiten anzupassen.

Popocatépetl: Asche steigt bis auf 6700 m Höhe

Gestern war der Popo noch schneefrei. ©, WDM

Popocatépetl eruptiert Aschewolken bis auf 6700 m Höhe – 247 Minuten Tremor registriert

In Mexiko bleibt der 5452 m hohe Popocatépetl weiterhin aktiv und eruptiert Aschewolken, die laut VAAC Washington bis auf eine Höhe von 6700 m aufsteigen und VONA-Warnungen auslösen, weil die Vulkanasche eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen könnte. Die Drift-Richtung der Asche ist Nordwesten.

Starker Wind verdriftete die Vulkanasche nicht nur, sondern drückte sie zusätzlich nach unten, was den Ascheniederschlag am Fuß des Vulkans verstärkte. CENAPRED belässt die Warnstufe auf „Gelb Phase 2“. Weiterhin gilt eine Sperrzone mit 12 Kilometer Radius um den Gipfel des Vulkans. Vulkanbesteigungen sind dementsprechend untersagt.

Die Vulkanologen registrierten in den vergangenen 24 Stunden 32 Asche-Dampf-Exhalationen sowie vulkanischen Tremor mit einer Gesamtdauer von 247 Minuten. Am Vortag belief sich der Tremor auf 386 Minuten bei einer ähnlichen Anzahl an Exhalationen. Während der Tremor in den letzten Tagen nicht mehr ganz so hoch war wie zuvor, nahm die Explosivität wieder zu. Vom VAAC werden wieder regelmäßiger Aschewolken gemeldet, die hoch genug aufsteigen, um VONA-Warnungen auszulösen. Es sieht so aus, als hätte der von einem flachen Lavadom verstopfte Förderschlot wieder einen offenen Kanal, durch den regelmäßig Druck abgelassen werden kann, was in Form der Explosionen geschieht. Das reduziert die Fluidbewegungen und damit den Tremor. Die Situation ist allerdings sehr dynamisch und kann sich schnell wieder ändern.

Im Livestream des Vulkans kann man erkennen, dass der Popocatépetl wieder eine kleine Schneekappe trägt. Was man nicht sieht, sind rot illuminierte Wolken, was ebenfalls ein Indiz dafür ist, dass der Dom weniger aktiv als in der letzten Woche ist. Wärmeanomalien gibt es auch nicht.

Der Popocatépetl ist der aktivste Vulkan Mexikos und derzeit auch der einzige aktive Feuerberg des mittelamerikanischen Landes.

Philippinen von Taifun Ragasa bedroht

Taifun Ragasa bedroht Nord-Luzon – Heftige Regenfälle, Stürme und Sturmfluten erwartet

Im Norden der Philippinen bereitet man sich auf die Ankunft von Supertaifun Ragasa – der auf den Philippinen „Nando“ heißt – vor und damit auf eine möglicherweise bevorstehende Naturkatastrophe. Ragasa ist ein Wirbelsturm der höchsten Kategorie 5 und weist in seinem Inneren Windgeschwindigkeiten von mehr als 260 km/h auf. Dem nicht genug, zieht weiter nördlich ein weiterer Taifun durch den Pazifik: Neoguri. Auch dieser Taifun wird als sehr stark eingestuft, obwohl sein Wolkenwirbel kleiner ist als jener von Ragasa. Zudem steuert er auf Japan zu.

Die philippinische Wetterbehörde PAGASA warnt vor schweren Regenfällen, starken Winden und hohen Sturmfluten in mehreren Landesteilen in den kommenden Tagen. Neben dem Norden Luzons sollen auch Zentralluzon und die Metropolregion Manila vom Sturm betroffen sein. Die Behörden erwarten, dass lokal überflutungsgefährdete Gebiete signifikante Wassermassen aufnehmen müssen. Die Wirkung des Taifuns wird zusätzlich durch Monsun-Regenfälle verstärkt.

Laut dem Tropical Cyclone Bulletin vom 21. September wird Ragasa voraussichtlich morgen, am 22. September, nahe Batanes oder den Babuyan-Inseln auf Land treffen, bevor er am Dienstag, den 23. September, die philippinische Zuständigkeitszone verlässt und weiter Richtung Hongkong und China zieht. Der Wirbelsturm wird sich voraussichtlich weiter verstärken, bevor er auf die Nordküste von Luzon trifft.

Die Seefahrt bleibt extrem riskant. Gale Warnings gelten für die Nordküste Luzons und die Ostküste Zentral-Luzons. Pegel von bis zu 14 Metern werden an den Küsten von Batanes und den Babuyan-Inseln prognostiziert, während an der Nordküste von Cagayan und Ilocos Norte Wellen bis zu 10 Metern Höhe möglich sind. Küstennahen Gemeinden drohen lebensbedrohliche Sturmfluten von über 3 Metern Höhe.

Die philippinische Küstenwache rät allen Seefahrern, Häfen nicht zu verlassen und bei stürmischem Wetter Schutz zu suchen. Bewohner exponierter Küstenregionen sollten Evakuierungsmaßnahmen beachten und Notfallpläne bereithalten.

Die Taifune werden durch extrem hohe Wassertemperaturen im äquatorialen Pazifik ausgelöst. Das Wasser ist bis zu 32 Grad warm.

Merapi: Pyroklastischer Strom trotz Aktivitätsrückgang

Pyroklastischer Strom am Merapi gemeldet – Weniger Schuttlawinenabgänge

Am Merapi auf Java ging am 18. September ein kleiner pyroklastischer Dichtestrom ab. Er glitt rund 2000 Meter in Richtung der Flüsse Krasak und Putih und verursachte ein seismisches Signal, mit einer Amplitude von 63 Millimetern und einer Dauer von 127,56 Sekunden erreichte.

Der pyroklastische Strom war das markanteste Ereignis dieser Woche, in der sich der Merapi weiterhin aktiv zeigte. Allerdings nahm die Aktivität in den letzten Wochen ab und es werden deutlich weniger Abgänge von Schuttlawinen verzeichnet. Gegenüber dem langjährigen Durchschnitt von etwa 120 Lawinen am Tag wurden zuletzt nur noch rund 80 festgestellt.

Wie das PVMGB in seinem Wochenbulletin für den Beobachtungszeitraum 12. – 18. September berichtet, kam es dennoch zu mehreren Schuttströmen, die vor allem Schluchten und Bachläufen folgten. Im Oberlauf des Bebeng-Flusses waren es 11, während 36 Schuttlawinen dem Krasak-Fluss folgten und 62 im Oberlauf des Sat/Putih-Flusses registriert wurden. Alle Ströme erreichten eine maximale Länge von etwa 2.000 Metern.

Morphologische Analysen mit Hilfe von Webcams zeigten leichte Veränderungen am Südwestdom, verursacht durch das wachsende Domvolumen und die kontinuierliche Aktivität der Schuttlawinen. Am Zentraldom hingegen wurden keine morphologischen Veränderungen festgestellt. Eine Luftbildauswertung vom 25. August ergab ein Volumen von 4,18 Millionen Kubikmetern für den Südwestdom und 2,37 Millionen Kubikmetern für den Zentraldom.

Auch seismisch war der Vulkan weniger aktiv, als es in den Vorwochen der Fall war. Dennoch bewegt sich die Seismizität auf hohem Niveau.  Das seismische Netzwerk registrierte 27 flach liegende vulkanotektonische Beben, 568 Hybridbeben, zwei Niederfrequenzbeben, 570 seismische Signale von Schuttlawinen sowie zwölf tektonische Beben.

Die Deformationsmessungen mittels EDM und GPS zeigten in diesem Zeitraum keine signifikanten Veränderungen, was auf eine stabile, aber weiterhin aktive Magmazufuhr hindeutet.

Die Behörden belassen den Aktivitätsstatus des Merapi auf „Orange“. Gefahren bestehen vor allem durch Lavaströme und pyroklastische Ströme im südwestlichen Sektor bis sieben Kilometer Entfernung, im südöstlichen Sektor bis fünf Kilometer. Bei explosiven Eruptionen kann der Auswurf von vulkanischem Material einen Radius von bis zu drei Kilometern um den Gipfel erreichen.

Die Bevölkerung in den gefährdeten Gebieten wird aufgerufen, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten und die definierten Gefahrenzonen strikt zu meiden.

Türkei: Waldbrand in Köyceğiz

Waldbrand in Köyceğiz hält an – Rekord-CO₂-Emissionen durch Europas Brände

Bei uns in Deutschland neigt sich der Spätsommer seinem Ende entgegen und in den nächsten Tagen sind teils starke Regenfälle vorhergesagt. In der östlichen Mittelmeerregion ist es hingegen noch warm und trocken, was Waldbrände begünstigt. In der türkischen Provinz Muğla kämpft die Feuerwehr weiterhin gegen einen großflächigen Waldbrand, der seit zwei Tagen wütet und auf die Ortschaft Köyceğiz übergriff. Der Ort liegt am Nordufer des gleichnamigen Sees unweit der bei Touristen beliebten Marmaris-Küste.
Das Feuer brach im Stadtteil Aliefendi ein und breitete sich durch starke Winde bis in den Stadtteil İspatlı aus. Hunderte Einsatzkräfte sind im Dauereinsatz, unterstützt von Löschflugzeugen und Hubschraubern. Insgesamt wurden bislang 218 Häuser vorsorglich geräumt, 582 Menschen sowie fast 1.500 Nutztiere in Sicherheit gebracht. Zwei Lagerhallen und zwei Scheunen wurden beschädigt, zehn Kleintiere kamen ums Leben.

Neben der Forstverwaltung sind auch die Katastrophenschutzbehörde AFAD, die Feuerwehr, Gemeindemitarbeiter und die Polizei an den Löscharbeiten beteiligt. Ziel ist es, den Brand einzudämmen, bevor er weitere Wald- und Siedlungsflächen erfasst. Die Behörden warnen, dass die Kombination aus Hitze, Wind und trockener Vegetation die Situation weiter verschärfen könnte.

Bereits im Juli hatte die Türkei eine Serie von verheerenden Waldbränden erlebt, die mehrere Provinzen gleichzeitig betrafen. Besonders dramatisch war ein Großfeuer in Eskişehir, bei dem zehn Feuerwehrleute und Rettungskräfte ums Leben kamen und 14 weitere verletzt wurden. Das Unglück gilt als eine der schwersten Tragödien im türkischen Katastrophenschutz der vergangenen Jahre und hat eine Debatte über die Ausstattung und Sicherheit der Einsatzkräfte ausgelöst.

Die jüngsten Brände in der Türkei sind Teil eines größeren Trends: Europa erlebt 2025 eine besonders schwere Waldbrandsaison. Nach Angaben des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus haben Brände bis zum 15. September bereits 12,9 Megatonnen CO₂ freigesetzt – mehr als jemals zuvor seit Beginn der Messungen vor 23 Jahren. Der bisherige Rekord von 11,4 Megatonnen aus den Jahren 2003 und 2017 wurde deutlich überschritten. Da die Saison noch nicht beendet ist, wird der Wert weiter steigen.

Besonders betroffen waren Spanien und Portugal, wo im August großflächige Feuer wüteten. Auch in der Türkei, auf Zypern und in mehreren Balkanstaaten kam es zu zahlreichen Bränden. Die Emissionen aus diesen Feuern tragen nicht nur zur weiteren Erwärmung bei, sondern haben auch Auswirkungen auf die Luftqualität und belasten besonders ältere und kranke Menschen.

Hinzu kommen weitere Belastungen für die Atmosphäre. Der Sommer 2025 war von einer ungewöhnlich hohen Zahl an Saharastaub-Ereignissen geprägt. Gleichzeitig führten mehrere Hitzewellen zu einer deutlichen Erhöhung der bodennahen Ozonkonzentrationen. In vielen Regionen Europas lagen die Werte über den geltenden Grenzwerten, was gesundheitliche Risiken für die Bevölkerung mit sich brachte.

Island: Erdbeben Mb 3,9 am Bardarbunga

Erdbeben Mb 3,9 erschüttert Bardarbunga auf Island

Der subglaziale Vulkan Bardarbunga wurde von einem Erdbeben der Magnitude 3,9 erschüttert. Der Erdstoß ereignete sich am 19. September um 04:44:54 UTC in einer Tiefe von 3600 Metern. Das Epizentrum wurde von IMO 5,4 km nordöstlich des Zentrums der Caldera verortet. Die Magnitude ist groß genug gewesen, damit man das Erdbeben spüren konnte, doch aufgrund der Abgeschiedenheit des Ortes gab es keine Wahrnehmungsmeldungen.

Eine Messstation am Nordrand des Vatnajökulls, unter dem sich der Bardarbunga befindet, registriert in den letzten Tagen eine leichte Bodenhebung. Sie hat maximal 40 mm erreicht. Eine Magmenintrusion ist eine mögliche Ursache der Hebung, sie könnte aber auch auf saisonale, hydrologische Effekte oder Messungenauigkeiten zurückzuführen sein.

Eine definitiv magmatisch bedingte Bodenhebung gibt es hingegen weiterhin bei Svartsengi auf Reykjanes. Hier hält die Bodenhebung nicht nur an, sondern könnte sich sogar beschleunigt haben. An der Messstation SENG beläuft sich die Hebung seit Ende der letzten Eruption auf 140 mm. Es fehlen noch 50 mm, bis wieder das Bodenhebungsniveau wie zu Beginn der letzten Eruption erreicht wird. Das sollte gegen Mitte Oktober der Fall sein. Ab dann steigt die Eruptionswahrscheinlichkeit signifikant. Doch meistens waren noch 3 bis 4 Wochen weitere Magmenakkumulation notwendig, bis dann tatsächlich ein Ausbruch einsetzte. Das schließt allerdings einen früheren Eruptionsbeginn nicht aus.

Die Erdbebenaktivität auf Reykjanes ist als mittelstark einzustufen, wobei sich die meisten Beben im Krysuvik-System abspielen. Entlang der Sundhnukur-Kraterreihe gibt es nur sporadische Erdbeben. Ein Indiz, dass es bis zum Ausbruch noch einige Wochen hin ist. Die Seismizität begann sich meistens 2 bis 3 Wochen vor den Ausbrüchen langsam zu steigern, wobei es nur Minuten vor der Eruption seismische Krisen gab.

Lewotobi Laki-Laki eruptiert Vulkanasche auf 4600 m Höhe

Lewotobi Laki-Laki weiterhin aktiv – Eruptionen lösen VONA-Warnungen aus

Der Vulkan Lewotobi Laki-Laki liegt auf der indonesischen Insel Flores und ist weiterhin aktiv. Er eruptiert mehrmals am Tag Aschewolken, wobei sich die Explsoivität der Eruptionen langsam steigert. In den frühen Morgenstunden des 20. Septembers stieg eine Aschewolke bis auf einer Höhe von 4600 m auf. Der Wind wehte sie in Richtung Südwesten. Das VAAC Darwin brachte eine VOAN-WARNUNG für den Flugverkehr raus. Der Alarmcode wurde auf „Rot“ erhöht.

Lewotobi Laki-Laki

Laut den Beobachtern vom VSI stieg um 7:16 Uhr WITA eine graue Aschesäule rund 1.000 Meter über den Gipfel empor. Zwei weitere Eruptionen folgten um 8:38 Uhr und 10:33 Uhr, wobei die Asche bis zu 1.400 Meter aufstieg und sich mit dem Wind in südwestliche und westliche Richtung verlagerte. Seismographische Aufzeichnungen dokumentierten dabei Amplituden von 14,8 Millimetern bei den ersten beiden Ausbrüchen und eine deutlich stärkere Amplitude von 44,4 Millimetern beim dritten. Alle Ereignisse dauerten nur wenige Minuten und sind Teil der anhaltenden Aktivität des Vulkans.

Im Krater des Lewotobi Laki-Laki wächst ein Lavadom, der die Förderschlote zum teil verstopft. Dadurch steigt im Laufe von Wochen der Druck immer weiter an, was sich in stärkere Ascheeruptionen äußert. Überschreitet der Druck einen Schwellenwert, kommt es zu starken Explosionen, die den Dom ausblasen und hochaufsteigende Aschewolken und pyroklastische Ströme erzeugen.

Die Eruptionen begannen Ende 2023. Besonders heftig war eine Serie von Ausbrüchen im November 2024, die zur Evakuierung von Tausenden Menschen führte und mehrere Todesopfer forderte. Im März 2025 kam es zu einer massiven Eruption, bei der die Asche bis in acht Kilometer Höhe gelangte und den Flugverkehr in Teilen Indonesiens beeinträchtigte. Auch im Juni und Juli 2025 sorgten erneute Ausbrüche mit kilometerhohen Aschewolken für großräumige Evakuierungen.

Der Lewotobi-Komplex besteht aus zwei benachbarten Stratovulkanen, dem „männlichen“ Lewotobi Laki-Laki und dem „weiblichen“ Lewotobi Perempuan. Der Komplex ist Teil des Sunda-Bogens, einer aktiven Vulkankette, die sich von Sumatra über Java bis zu den Kleinen Sundainseln erstreckt.