Vulkan Popocatepetl eruptiert am 24.04.23

Explosion am Popocatepetl  fördert Asche bis auf 8000 m Höhe

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Heute hat eine größere Explosion am mexikanischen Vulkan Popocatepetl Vulkanasche bis auf 8000 m Höhe steigen lassen. Zudem erfolgten mehrere kleinere Eruptionen. Starker Wind verfrachtete die Eruptionswolken in westlicher Richtung und verteilte die Asche über ein großes Areal. Auf der Webcam-Aufzeichnung der letzten 24 Stunden ist zu sehen, das nachts beständige Rotglut vom Krater ausging, welche die Dampfwolken illuminierte. Außerdem scheint im unteren Flankenbereich eine heiße Fumarole tätig zu sein.

Gestern registrierte CENAPRED darüber hinaus 284 Exhalationen mit Dampf, vulkanischen Gasen und Asche. Außerdem wurden 348 Minuten Tremor mit geringer Amplitude aufgezeichnet. Im Laufe des Vormittags wurde eine kontinuierliche Emission einer Asche-Dampf-Wolke beobachtet.

Der Popocatepetl hatte in den letzten Jahren mehrere Phasen erhöhter Aktivität gezeigt. Der Vulkan wird permanent überwacht, um die Sicherheit der Bevölkerung in der Umgebung zu gewährleisten.

Popocatepetl ist ein aktiver Vulkan in Mexiko, etwa 70 km südöstlich von Mexiko-Stadt. Er wird von den Anwohnern auch als „Popo“ bezeichnet und brach zuletzt im Jahr 2021 größer als üblich aus. Der Ausbruch begann im Februar 2021 und war einer der größten seit Jahren.

Historische Bedeutung des Vulkans in Mexiko

Der Popocatepetl ist eine weithin sichtbare Landmarke und eng mit der Geschichte Mexikos verknüpft und spielte eine bedeutende Rolle in der Geschichte und Mythologie der Azteken. Die Azteken nannten den Vulkan „Popocatépetl“, was auf Nahuatl, der Sprache der Azteken, „rauchender Berg“ bedeutet. Der Vulkan war für die Azteken eine heilige Stätte und wurde mit dem Gott des Feuers und der Schöpfung, Xiuhtecuhtli, in Verbindung gebracht.

Für die bedeutende Maya-Kultur war er allerdings nur von untergeordneter Bedeutung, da der Vulkan westlich des Kulturraums der Mayas liegt.

Erdbeben auf Island – News am 24.04.23

Erdbeben Md 3,3 unter isländischen Vulkan Grimsvötn

Datum 23.04.23 | Zeit: 15:15:33 UTC | 64.43 ; -17.19 | Tiefe: 10 km | Md 3,3

Gestern Nachmittag ereignete sich eines der stärksten Erdbeben, das wir in diesem Jahr im Bereich des subglazialen Vulkans Grimsvötn/Grimsfjall sehen konnten. Es hatte eine Magnitude Md 3,3 und ein Hypozentrum in 1,7 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 4,8 km nordöstlich von Grimsfjall festgestellt. Ein weiteres Beben brachte es auf Md 2,8.

Grimsfjall und Grimsvötn werden meistens in einem Atemzug genannt. Während es sich bei Grimsvötn um einen großen subglazialen Vulkan unter dem Vatnajökull handelt, ist Grimsfjall ein Thermalgebiet, dass zum Grimsvötn gehört. Grimsvötn ist bekannt für seine explosiven Ausbrüche, die oft mit Gletscherläufen einhergehen, bei denen schmelzendes Gletscherwasser durch die nahe gelegenen Flüsse strömt.

Der letzte große Ausbruch des Grímsvötn ereignete sich im Jahr 2011 und verursachte eine große Aschewolke, die den Flugverkehr in Europa beeinträchtigte. Statistisch gesehen ist ein neuer Vulkanausbruch überfällig und in den vergangenen Jahren gab man bereits öfters Alarm am Vulkan, doch ein neuer Ausbruch blieb bis jetzt aus. Momentan sieht es auch nicht danach aus, als ob sich hier kurzfristig ein Vulkanausbruch anbahnen würde: Die Bodenhebung, die noch vor einem Jahr festgestellt wurde, stagnierte und ist sogar wieder etwas rückläufig.

Neben dem erwähnten Erdbeben am Grimsvötn gab es gestern noch ein weiteres Erdbeben mit einer Magnitude über 3 unter dem Vatnajökull. Dieser Erdstoß manifestierte sich im Bereich des ebenfalls subglazialen Vulkans Bardarbunga und brachte es auf Md 3,2. Es hatte einen Erdbebenherd in 4,6 km Tiefe und ein Epizentrum, das 5,3 km nordöstlich des Vulkans lag.

Insgesamt registrierte IMO innerhalb von 48 Stunden 26 Erdbeben. Einige davon trugen sich im Bereich des Systems Askja-Herdubreid zu. Hier hält die Bodenhebung in Folge von Inflation weiter an. Sie steigt mittlerweile weniger stark an der Messstation OLAC (aktuelle Bodenhebung 53 cm) sondern mehr im Bereich benachbarter Messstationen, wo sich der Boden um gut 32 cm hob.

Unter ganz Island fingen die Seismometer 124 Erdstöße auf, von denen sich einige auch unter der Katla-Caldera und auf der Reykjanes-Halbinsel ereigneten.

Naturphänomen Polarlichter am 24.04.23

Starker Sonnensturm löst massive Polarlichter aus

Dieses Jahr ist unser Zentralgestirn besonders aktiv und verursacht durch zahlreiche starke Sonneneruptionen irdische Polarlichter, die teilweise in den gemäßigten Breiten zu sehen sind. So kursieren heute zahlreiche Bilder des Himmelsphänomens durch die sozialen Netzwerke. Einige Fotografen lichteten schwache Nordlichter im deutschen Bundesland Sachsen ab, stärker vielen sie aber in China und Nordamerika aus, wo sie sogar im Bundesstaat Missouri zu sehen waren. Die spektakulärsten Aufnahmen kommen allerdings von der Südhalbkugel, wo sehr intensiv leuchtende Polarlichter über Teilen von Australien und Tasmanien auftauchten. Dort wird das Himmelsphänomen als Aurora Australis bezeichnet.

Die Polarlichter wurden von einem Sonnensturm verursacht, der vor 2 Tagen von der Sonne ausging. Bereits am Freitag warnten Astronomen vor mehreren geomagnetischen Stürmen die bis zur  Kategorie G3 reichten, wobei G5 die höchste Kategorie ist. Es war vorhergesagt, dass mindestens eine Plasmawolke die Erde direkt treffen würde. Bei dem Plasma handelt es sich um ionisierte Wasserstoffatome, deren Elektronen vom Atomkern gelöst sind und sich frei bewegen können.

Sonnenstürme der höchsten Kategorie können irdische Infrastruktur beschädigen. Besonders gefährdet sind Satelliten und Telekommunikationsanlagen. Im Extremfall können sich Sonnenstürme auch auf Stromnetze und Transformatoren auswirken und zu einen Kollaps der Stromversorgung führen. Der bislang stärkste Sonnensturm in historischen Zeiten war das „Carrington-Ereignis“ und traf die Erde im Jahr 1859. Damals stand die Erde noch am Anfang der Elektrifizierung und der Sonnensturm legte das junge Telegrafennetzwerk lahm. Heute wären die Auswirkungen so eines Sonnensturms weitaus dramatischer! Erst recht, wenn bei uns bald alles nur noch über Strom laufen wird.

Bekanntermaßen ist nach dem Sturm, vor dem Sturm. Die Behörde NOAA warnt aktuell vor einem weiteren starken Sonnensturm, der sogar die Klasse G4 erreichen könnte. Wieder können Polarlichter entstehen, die bis in der Region der Großen Seen der USA sichtbar sein sollen. Sollte die Plasmawolke auch auf Europa treffen, dann könnten die Polarlichter sogar bis ins Alpenvorland vordringen.

Erdbeben-News 24.04.23: Kermadec

Sehr starkes Erdbeben Mw 7,2 bei den neuseeländischen Kermadec-Inseln

Datum 24.04.23 | Zeit: 00:41:53 UTC |  30.11 S ; 177.75 W | Tiefe: 10 km | Mw 7,2

Heute Nacht ereignete sich um 00:41:53 UTC ein sehr starkes Erdbeben der Magnitude 7,2 bei den Kermadec-Inseln, die nördlich von Neuseeland liegen. Das Hypozentrum befand sich in 10 Kilometer Tiefe. Das Epizentrum wurde 909 km nordnordöstlich von Hicks Bay auf Neuseeland verortet. Bekannter ist die Metropole Auckland, die gut 1000 Kilometer südlich des Epizentrums liegt. Es gab zwei Nachbeben mit Magnituden im 5-er Bereich. Zwei Vorbeben brachten es auf Mb 4,9. Auf der Shakemap sieht man auch, dass es bereits vor einigen Tagen mehrere moderate Erdstöße in der Region gab.

Zuerst wurde befürchtet, dass das Hauptbeben einen Tsunami ausgelöst haben könnte, der eine Gefahr für den Pazifikraum und insbesondere für Neuseeland und Hawaii darstellte, doch das Pazifische-Tsunami-Warnzentrum stellte schnell klar, dass das Beben keine Gefahr für den Pazifikraum darstellte. Standardmäßig rät die Nationale Agentur für Katastrophenschutz auf Neuseeland dazu, sich von den Küstengebieten zu entfernen, wenn man ein langes oder starkes Beben spüren.

Der Erdstoß ereignete sich in der gleichen Gegend wie das Erdbeben der Stärke 8,1 am 4. März 2021, das in weiten Teilen der neuseeländischen Nordinsel eine Tsunami-Evakuierung auslöste.

Die Kermadec-Inseln werden häufig von starken Erdbeben heimgesucht. Tektonisch gesehen sind sie aus einem unterseeischen Bergrücken entstanden, der sich durch die anhaltende Kollision zwischen der Pazifischen und der Australischen Platte gebildet hat. Einige Autoren sehen im Kermadec-Rücken eine sehr lange und schmale Mikroplatte, die sich westlich des Kermadec-Grabens befindet, der eine lange Subduktionszone darstellt. Die westliche Plattengrenze wird von einer parallel zum Graben verlaufenden Divergenzzone gebildet. Auf der Kermadec-Platte liegen nicht nur die Kermadec-Inseln, sondern auch ein Teil der Neuseeländischen Nordinsel.

Die Kermadec-Region ist nicht nur für ihre hohe Seismizität berüchtigt, sondern auch für submarine Vulkanausbrüche der Seamounts. So könnte sich das aktuelle Erdbeben auf deren Aktivität auswirken.

Die Kermadec-Inseln sind unbewohnt, mit Ausnahme der Insel Raoul, auf der neuseeländische Wissenschaftler manchmal übernachten, um meteorologische Beobachtungen durchzuführen.

Update: Die Daten zum Erdbeben wurden vom EMSC korrigiert: Magnitude nun 7,1 und eine Herdtiefe von 40 km.

Vulkan Rincón de la Vieja – News am 23.04.23

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32 | Aktivität: Phreatisch

Eruption am Rincón de la Vieja, in Costa Rica

Am costaricanischen Vulkan Rincón de la Vieja ist es laut Medienberichten vorgestern zu einer explosiven Eruption gekommen. Demnach soll Vulkanasche bist auf einer Höhe von 2500 m über dem Krater aufgestiegen sein. Tephra ging auf der Nordflanke des Vulkans nieder. Das Material soll auch umliegende Flüsse kontaminiert haben. Erstaunlicherweise wurde keine VONA-Meldung ausgelöst. Das Institut OVSICORI warnte davor, sich in Nähe von Flüssen aufzuhalten, weil Lahar-Gefahr bestand, denn die Eruption manifestierte sich aus dem Kratersee des Vulkans. Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ erhöht.

Die Explosion ereignete sich um 3:57 Uhr nachmittags, und zu diesem Zeitpunkt gab es keine weiteren Informationen über die Auswirkungen des Ereignisses oder die aktuelle Aktivität. Die Nationale Notfallkommission Costa Ricas beobachtet die Aktivität des Vulkans Rincón de la Vieja, genau. Der jüngste Ausbruch hat zwar Besorgnis ausgelöst, aber die CNE arbeitet unermüdlich daran, die Sicherheit der örtlichen Bevölkerung zu gewährleisten. Es ist wichtig, dass die Menschen informiert bleiben und die von den Behörden aufgestellten Richtlinien befolgen, um im Falle eines Vulkanausbruchs sicher zu sein.

In der Vergangenheit hat Costa Rica bereits Vulkanausbrüche anderer aktiver Vulkane wie Arenal, Poas und Turrialba erlebt. Diese Ereignisse haben deutlich gemacht, wie wichtig es ist, sich auf Naturkatastrophen vorzubereiten und wirksame Evakuierungspläne zu entwickeln, um die Menschen in Sicherheit zu bringen.

Der Vulkan Rincón de la Vieja, ist einer der aktivsten Vulkane Costa Ricas. Sein letzter größerer Ausbruch fand im Jahr 1998 statt, als es zu einer Serie von Explosionen und pyroklastischen Strömen kam, die eine Aschesäule von bis zu 6 km Höhe erzeugten. Seitdem hat der Vulkan Rincon de la Vieja kleinere Eruptionen und seismische Aktivitäten gezeigt, aber es gab keinen größeren Ausbruch. Bei den kleineren Eruptionen handelte es sich überwiegend um phreatische Eruptionen, bei den Wasser durch die Erdhitze schlagartig verdampft und Explosionen auslöst.

Costa Rica und den Rincón de la Vieja, bereiste ich in meiner Zeit als filmender Geologiestudent. Damals zog ich als Backpacker durch dieses einzigartige Land. Erstaunlich, wie weit man 1994 mit relativ bescheidenen finanziellen Mitteln kam: zu dieser Zeit war Costa Rica vergleichsweise preiswert. Ich ließ mich von einem Taxi im Trockenwald am Fuß des Rincón de la Vieja absetzen und vereinbarte einen PickUp drei Tage später. Diese Tage nutzte ich um die fantastischen Manifestationen des Vulkans zu studieren. Da ein Pizote (Nasenbär) meine Lebensmittelvorräte (die ich laut Empfehlung an einem Seil zwischen zwei Bäumen gehängt hatte) bereits am ersten Tag plünderte, wurden es drei sehr hungrige Tage!

Zusammenfassung:

  • Am Vulkan Rincón de la Vieja kam es zu einer explosiven Eruption.
  • Vulkanasche stieg 2500 m über Kraterhöhe auf.
  • Tephra landete auf der Nordflanke und in Bächen und Flüssen.
  • Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ gesetzt.

Erdbeben auf Hawaii – News am 23.04.23

Erdbeben ML 4,2 am Kilauea auf Hawaii

Datum 22.04.23 | Zeit: 00:23:47 UTC | 19.41 N ; 155.25 W | Tiefe: 1,1 km | ML 4,2

Ein Erdbeben der Magnitude 4,2 erschütterte gestern Nachmittag den Vulkan Kilauea auf Big Island Hawaii. Laut USGS manifestierte sich das Erdbeben um 14:24 Hawaii-Zeit und hatte ein Epizentrum das 2 km nordöstlich der Gipfelcaldera lag. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 1,1 km festgestellt. Das EMSC kam auf völlig andere Werte und stellte ein Erdbeben der Magnitude 3,5 fest, das sich in 14 km Tiefe ereignete. Der Erdstoß wurde von den Anwohnern der Region deutlich wahrgenommen. Ein Bebenzeuge vom „Volcano House“ schrieb, dass der Erdstoß stark war und Regale gewackelt hätten, aber nichts kaputt gegangen sei. In einer Meldung des USGS hieß es dagegen, dass es leichte Schäden gegeben habe. Weiter teilten die Wissenschaftler mit, dass das Beben keine Auswirkungen auf die beiden Vulkane Kilauea und Mauna Loa gehabt habe. Ich sehe das auch eher so, dass das Beben durch Magmenaufstieg unter dem Kilauea ausgelöst worden sein wird. Aufsteigendes Magma hat wahrscheinlich das Spannungsfeld des Vulkans stark beeinflusst und ein Beben an einer lokalen Störungszone des Südostrift ausgelöst. Denkbar ist auch, dass das Magma sich einen neuen Weg in Richtung Pu’u’o’o-Krater bahnt. Dort hat die Deflation in den letzten Wochen deutlich abgenommen, eine Inflation ist allerdings noch nicht feststellbar. Stellt sich die Frage, wann die kritische Schwelle überschritten ist, ab der sich das Magma seitwärts durch das Südwestrift bewegt. Vielleicht sehen wird dort ja doch noch einmal Aktivität.

Wie ich schon in meinem letzten Update zu den Vulkanen Hawaiis schrieb, wird an beiden Vulkanen eine deutliche Bodenhebung infolge von Magmeninflation festgestellt. Am Kilauea hob sich der Boden innerhalb von einem Jahr um gut 37 cm an. Seit dem Ende der Leilani-Eruption im Jahr 2018 beläuft sich die Bodenhebung auf ca. 120 cm. Durch die Eruption sackte der Boden um 270 cm ab, weil sich der Magmenkörper entleerte.

Übrigens wurden am Kilauea gestern um die 100 schwache Erdbeben detektiert.


Weitere Erdbeben-Meldungen:

Indonesien: Erdbeben Mw 6,1

Datum 22.04.23 | Zeit: 17:09:49 UTC | 0.65 S ; 98.72 E | Tiefe: 43 km | Mw 6,1

Die indonesische Region Kepulauan Batu wurde gestern von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,1 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 43 km tief, weshalb sich der Erdstoß an der Erdoberfläche nicht ganz so stark auswirkte, wie man anhand der Magnitude vermuten würde. Das Epizentrum befand sich offshore, genauer vor der Südwestküste der Insel Sumatra und wurde 156 km west-südwestlich von Pariaman verortet.


Türkei: Erdbeben Mb 4,1 im Westen

Datum 23.04.23 | Zeit: 03:40:06 UTC | 37.13 N ; 28.49 E | Tiefe: 1 km | Mb 4,1

Im Westen der Türkei gab es ein Erdbeben der Magnitude 4,1. Es manifestierte sich in der geringen Tiefe von 1 km. Das Epizentrum wurde 15 km ostsüdöstlich von Muğla festgestellt. Das Beben war Teil eines größeren Erdbebenschwarms, der seit einigen Tagen die Region mit dutzenden Erdbeben heimsucht. Sie haben überwiegend Magnituden im 3er und 2er Bereich. Die Erdbeben sind mit der Gökova-Yeşilüzümlü Fault Zone assoziiert, die wiederum in Verbindung mit dem Rhodos-Becken steht.

 

Vulkan Sangay – News am 22.04.23

Sangay eruptiert Vulkanasche bis auf 13.000 m Höhe

Am Sangay in Ecuador gab es heute eine Eruption, die größer als die Üblichen war und Vulkanasche bis auf einer Höhe von 13.000 Metern aufsteigen ließ. Die Aschewolke driftete in südwestlicher Richtung. In der zugehörigen VONA-Meldung heißt es, dass der Wind drehen können. Damit würde sich die Asche über ein noch größeres Gebiet verteilen. Laut einer Mitteilung des Instituts IGPEN stieg die Asche gut 8000 m über dem Krater auf.

Seit mindestens 3 Tagen wurde keine größere thermische Anomalie mehr detektiert, es könnte sein, dass der Lavastrom inaktiv geworden ist.

Piton de la Fournaise mit Erdbeben – News am 22.04.23

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Aktivität: Seismizität

Seismische Krise am Piton Fournaise

Gestern Nachmittag ereignete sich am Vulkan Piton de la Fournaise auf La Réunion eine seismische Krise. Sie begann um 15.11 Uhr Lokalzeit und endete am frühen Abend. Es wurden 396 vulkanotektonische Erdbeben registriert, die von aufsteigendem Magma ausgelöst wurden, das mit seinem Aufstieg zur Erdoberfläche begonnen hatte. Die Epizentren lagen im Süden des Kraters Dolomieu. Im Krater ereigneten sich 14 Felsstürze. Obwohl keine schnelle Bodenhebung registriert wurde, rechnete man mit einem Vulkanausbruch und rief die Alarmstufe „1“ aus. Um 15:45 Uhr wurde der Zugang zur Caldera Enclose Fouqué gesperrt und Wanderer evakuiert. Sicherheitskräfte aus Polizei und Forstverwaltung wurden abgestellt, die Sicherheitsmaßnahmen vor Ort zu überwachen. Die Straße RN 2 blieb für den Verkehr geöffnet. Man erinnerte auch an ein Landeverbot für Hubschrauber. Doch um 16.20 Uhr endete die seismische Krise, ohne dass es zu der erwarteten Eruption kam.

Vor den Ausbrüchen der letzten Jahre gab es häufig vergleichbare Situationen, in denen es das Magma im ersten Anlauf nicht geschafft hatte zur Oberfläche durchzudringen. Weitere Durchbruchsversuche ließen aber nicht lange auf sich warten und wenn es nicht beim zweiten Mal klappte, dann beim dritten Mal. Es sieht also so aus, als würde es nicht mehr allzu lange dauern, bis wir eine neue Eruption am Piton de la Fournaise erleben werden.

Bei den Eruptionen der letzten Jahre handelte es sich überwiegend um kleinere effusive Ausbrüche. Dabei zeigt die sich summierende Inflation, dass in einem tieferen Reservoir durchaus genug Schmelze für eine größere Eruption vorhanden ist. Während sich bei den normalen Eruptionen Spalten in der Nähe des Gipfelkraters Dolomieu öffnen, bilden sich bei größeren Eruptionen längere Spalten im Randbereich der Caldera, oder sogar auf der Südflanke des Vulkans. Die Lava fließt dann bis in die Küstenregion ab und schafft es unter Umständen bis zum Meer und bildet einen Ocean Entry. Ich hatte bisher das Glück zwei solcher Eruptionen am Piton de la Fournaise zu erleben.

Erdbeben-News 22.04.23: Sizilien

Erdbeben ML 4,4 erschüttert sizilianisches Catania

Datum 21.04.23 | Zeit: 12:06:24 UTC | 37.49 N ; 15.40 E | Tiefe: 30 km | ML 4,4

Gestern manifestierte sich kurz vor der Küste des sizilianischen Catanias ein Erdbeben der Lokal-Magnitude 4,4. Der Erdbebenherd befand sich in 30 km Tiefe, was schon vergleichsweise tief ist und einen Punkt markiert, der in der Asthenosphäre liegt. Der Erdstoß ereignete sich am frühen Nachmittag um 12:06:24 UTC und wurde 29 km östlich von Catania verortet. Die Daten stammen vom EMSC. Das INGV kommt auf leicht abweichende Werte. Demnach hatte das Beben eine Magnitude von 4,5 und ein Hypozentrum in 20 Kilometer Tiefe. Der Erdstoß wurde von den Bewohnern der Region deutlich wahrgenommen und löste in den sozialen Medien eine Kommentarflut aus. Die Mehrzahl der Bürger reagierte besorgt, dass das Beben ein Vorbote eines weitaus stärkeren Erdbebens mit katastrophalen Wirkungen sein könnte. Einige selbsternannte Propheten nutzten die Gunst der Stunde und sagten entsprechende Katastrophen voraus. Die Gefahr eines Starkbebens ist entlang der sizilianischen Küste latent vorhanden und eines Tages wird sich tatsächlich wieder so eine Katastrophe ereignen. Vorhersagen lassen sich solche Beben bislang nicht.

Die Tektonik entlang der Sizilianischen Ostküste ist nicht ohne Brisanz. Nicht Grundlos entstand hier der mächtigste Vulkan Europas. Der Ätna, der nordwestlich von Catania liegt, bildete sich im Bereich einer tektonischen Tripeljunction. Hier treffen gleich drei Erdkrustenplatten aufeinander, von denen zwei subduziert werden und in den Erdmantel abtauchen. Bei den abtauchenden Platten handelt es sich um die Afrikanische Platte und um die Ionische Platte. Die beiden Platten tauchen in Richtung des italienischen Festlandes und somit unter die Eurasische Platte. Um die Sache noch ein wenig komplizierter zu machen, ist die Tyrrhenische Mikroplatte der Eurasischen Platte vorgelagert und mischt in dem Geschehen auch mit. Der aktuelle Erdstoß manifestierte sich unweit der Tripeljunktion und ereignete sich wahrscheinlich an einem Stück subduzierter Platte des Afrikanischen Kontinents, dass sich an der darüberliegenden Tyrrhenischen Platte verhakt hatte.

Weiterführender Link: Video Fischmarkt von Catania


Weitere Meldungen:

Erdbeben Mw 5,5 südlich von Malta

Datum 21.04.23 | Zeit: 22:19:48 UTC | 34.95 N ; 15.25 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,5

Gestern ging es im zentralen Mittelmeerraum geschäftig zu, denn südlich von Malta ereignete sich ein noch stärkerer Erdstoß als auf Sizilien. Er hatte eine Magnitude von 5,5 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 127 km südöstlich von Birkirkara verortet.


Indonesien: Erdbeben Mw 5,9

Datum 21.04.23 | Zeit: 10:21:13 UTC | 2.80 N ; 127.12 E | Tiefe: 20 km | Mw 5,9

Unter der indonesischen Molukkensee gab es gestern ein Erdbeben der Moment-Magnitude 5,9. Es hatte ein Hypozentrum in 20 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 155 Kilometer nordwestlich von Tobelo verortet. In der Region gibt es mehrere aktive Vulkane wie Dukono und Ibu auf Halmahera und Karangetang auf Siau. sie könnten durch das Erdbeben beeinflusst werden.


Bandasee: Erdbeben Mw 6,4

Datum 22.04.23 | Zeit: 08:23:42 UTC | 5.40 S ; 125.57 E | Tiefe: 2 km | Mw 6,4

Vor wenigen Minuten kam die Meldung, dass sich in der indonesischen Bandasee ein Erdbeben der Magnitude 6,4 ereignete. Der Erdbebenherd befand sich in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 321 km östlich von Katobu festgestellt. Die Angaben sind vorläufig und könnten noch korrigiert werden.