Naturkatastrophen-News 27.10.21: Catania

Im sizilianischen Catania gab es weiteren Starkregen, der zu katastrophalen Überflutungen führte. In Aregntienien wurd ein neuer Hitzerekord eingestellt.

Sizilien: Weitere Überflutungen in Catania

In der sizilianischen Stadt Catania kam es nach langanhaltendem Starkregen zu weiteren Sturzfluten. Videos zeigen, wie sich die Straßen in reißende Bäche verwandelten. Es spielten sich Szenen wie in einem Katastrophenfilm ab. So rettete ein junger Mann eine Autofahrerin aus ihrem Fahrzeug, dass in den Wassermassen zu versinken drohte, indem er an einem improvisiertem Seil zu ihr durch das Wasser watete. Um das Seil zu improvisieren hatten Passanten ihre Pullover zusammengeknotet. Ein Mann, der sich ohne Hilfe aus seinem steckengebliebenen Wagen befreien wollte, wurde von der starken Strömung erfasst und unter seinem Wagen gespült, wo er feststeckte und ertrank. Bereits am Montag ertrank ein Autofahrer unter ähnlichen Umständen. Nach seiner Beifahrerin wird noch gesucht, doch sie ist wahrscheinlich ebenfalls tot. Somit gab es seit Beginn der Unwetterserie am Montag mindestens 3 Todesopfer. Catania liegt im Schatten des Ätnas und wird öfters von Naturkatastrophen heimgesucht. Doch der Vulkan beeinflusst die Stadt relativ selten mit solch drastischen Auswirkungen, wie wir sie in den letzten Monaten und Jahren aufgrund von Unwettern erlebten. Sie werden immer häufiger und nehmen an Stärke zu. Der anthropogene Klimawandel dürfte zumindest eine Mitschuld daran tragen. Im Katastrophengebiet bleibt die Lage angespannt, denn es wurde weiterer Starkregen vorausgesagt.

Argentinien: Hitzewelle und Rekordtemperatur

Gestern wurde in Argentinien ein neuer Hitzerekord für den Monat Oktober aufgestellt. Dort kletterte das Thermometer auf 36,1 Grad Celsius. Der bisherige Rekord wurde 2014 eingestellt, als das Quecksilber auf 35,6 Grad stieg. Die Hitzewelle trifft vor allem den Süden des Landes. Dieses Jahr ist es dort nicht nur ungewöhnlich warm, sondern auch viel zu trocken und es fiel bisher nur etwa halb soviel Niederschlag wie üblich. Das wirkt sich auch auf den Fluss Parana aus, dessen Pegel den niedrigsten Stand seit 1944 erreicht hat. Auf dem 2. größten Fluss des Landes werden u.a. Sojabohnen transportiert, was ein bedeutender Wirtschaftszweig darstellt. Die Schifffahrt wurde aufgrund des niedrigen Wasserstandes eingeschränkt.

Naturkatastrophen-Update 27.10.21: Klimaziele unerreichbar

Einem neuen Bericht der UNO zufolge, sind die Ziele des Pariser Klimaabkommens praktisch unerreichbar.

Klimaziele kaum erreichbar

Gestern wurde im Rahmen der Uno-Klimakonferenz in Glasgow ein neuer Bericht veröffentlicht, nachdem die Staatengemeinschaft ihre bisherigen Anstrengungen versiebenfachen müsste, um die Klimaziele des Abkommens von Paris zu erreichen. Eines der Hauptziele des Abkommens ist, die Klimaerwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen. Aktuelle Klimamodelle gehen von einem Temperaturanstieg von 2,7 Grad aus. Allerdings ist dann damit nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, denn die Temperaturen werden im 22. Jahrhundert weiter steigen. Was natürlich auch der Fall ist, wenn die Klimaziele erreicht werden. Die Temperaturen steigen dann nur langsamer.

Die Aktivisten der „Fridays for Future“ Bewegung schlagen den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor bis 2025 vor und sprechen von einer „Transformation der Gesellschaft“. Da nicht genügend Ressourcen zur Verfügung stehen, um bis dahin komplett mit Elektroautos zu fahren, soll auf Individualverkehr weitestgehend verzichtet werden. Statt dessen sollen wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein. Es wird ein CO2 Preis von 180 Euro die Tonne angestrebt. In meinen Augen ein total unrealistisches Vorhaben, denn um die nötigen Infrastrukturen zu schaffen und um die Gesellschaft komplett umzuprogrammieren werden Jahrzehnte, wenn nicht Generationen nötig sein. Deutschland hat es in 20 Jahren nicht einmal geschafft, bundesweit Glasfaserkabel zu verlegen, oder überall lückenloses LTE-Netz zur Verfügung zu stellen. Wie sollen da entsprechende Maßnahmen gelingen? Die jetzigen Ansätze, Kohlendioxid zu besteuern und Energiepreise in die Höhe zu jagen, wird auch nicht zum erwünschten Erfolg führen. Einzig die Kluft zwischen Arm und Reich wird damit vergrößert. Eine staatliche- und soziale Bankrotterklärung!

Ich persönlich habe auch so meine Probleme damit, dann mit Bus und Bahn stundenlang unterwegs zu sein, während die Elite staatlich subventioniert Tesla fährt, was letztendlich zu einer Verlagerung der Probleme nach Südamerika führt. Dort werden ganze Landstriche verwüstet, um genug Lithium für die Akkus zu schürfen. Einmal ganz davon abgesehen, dass es illusorisch ist, in den nächsten Jahren genug Ökostrom für die E-Mobilität zu generieren und die Stromnetze entsprechend zu stärken. Jeder kann selbst bereits jetzt viel für die Umwelt tun, indem er auf unnötigen Konsum verzichtet. Ganz ohne Zwänge! Dazu zählt auch der Verzicht auf ein neues Elektroauto, dessen Herstellung Unmengen Ressourcen verschwendet. Nichts tun ist manchmal die beste Lösung.

Vulkan-News 27.10.21: Cumbre Vieja, Krakatau

Am Cumbre Vieja geht die Eruption aus einem Schlot weiter. Am Krakatau wurde eine Aschewolke eruptiert und der Erta Alé präsentiert 2 thermische Anomalien.

Cumbre Vieja: Wieder 2 aktive Schlote

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Update 10:30 Uhr: auf dem Livestream ist zu sehen, dass nun der zentrale Schlot am Gipfel des Kegels in die Eruption eingestimmt hat und Asche fördert. Dafür ist die Lavafontäne aus dem Westschlot kleiner geworden. Zeitweise fließt ein Lavastrom durch die Bresche. Weitere Ströme können in Tubes unterwegs sein. Gestern Abend soll Lava wieder den Ozean erreicht haben. Das verdeutlicht, wie dynamisch eine Eruption sein kann.

Originalmeldung 9:00 Uhr: Am Cumbre Vieja auf La Palma fluktuiert die Aktivität. Auf dem Livestream erkennt man nur einen aktiven Schlot, dieser steigerte jedoch seine Aktivität gegenüber gestern. Der Tremor erreichte einen entsprechenden Peak. Gestern Abend gab es einen weiteren -relativ starken- Erdstoß mit einer Magnitude von 4,8. Der Erdbebenherd lag in 34 km Tiefe. Generell ist die Seismizität wieder etwas angestiegen. Im Vergleich zum Wochenende ist sie allerdings geringer. Das gleiche gilt für die Bodenhebung, die heute „nur“ noch bei 21 cm liegt. Der Wert liegt 10 cm unter dem Wert von gestern. Möglicher Weise handelte es sich gestern um eine Fehlmessung, oder das Magma, dass die Inflation verursachte, ist unterirdisch weiter geflossen. Auch wenn die Lage damit nicht so dramatisch erscheint, wie man gestern noch annehmen konnte, kann von einer Nachhaltigen Entspannung der Situation keine Rede sein.

Die bisherige Schadensbillanz ist enorm: es wurde 2270 Häuser zerstört. Das Lavafeld bedeckt eine Fläche von fast 900 Hektar. Viele Bananenplantagen wurden zerstört. Sie sind -neben dem Tourismus- das Herzstück der Inselwirtschaft.

Anak Krakatau mit Eruption

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch

Gestern eruptierte der Inselvulkan Anak Krakatau phreatisch. Eine Asche-Dampf Wolke stieg bis auf einer Höhe von gut 1500 m auf und wurde vom Wind in Richtung Osten verfrachtet. Der Ausbruch erzeugte ein seismisches Signal mit einer Maximalamplitude von 45 mm und einer Dauer von 45 Sekunden. Die Seismizität ist seit Wochen relativ unauffällig, mit nur wenigen vulkanisch bedingten Erdbeben am Tag. Gestern wurden 6 Erdbeben festgestellt.

Erta Alé mit thermischer Anomalie

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Am Erta Alé erkennt man auf aktuellen Satellitenfotos 2 thermische Anomalien im Bereich des Südkraters. Die stärkere Anomalie  stammt von der bekannten Lava-Ansammlung im Südteil des Kraters. Die kleinere Anomalie manifestiert sich am Nordrand des Kraters und ist neu hinzugekommen. Offenbar tritt hier auch Lava zutage. Wahrscheinlich zirkuliert ein Lavastrom unter der Erstarrungskruste des früheren Lavasees. Löcher in der Kruste geben den Blick auf die Lava frei.

Erdbeben-News 26.10.21: South Sandwich Inseln

Das stärkste Erdbeben des Tages manifestierte sich bis jetzt östlich der South Sandwich Inseln. Am Vulkan Lassen Peak kam es zu einem schwachen Erdbeben.

South Sandwich Inseln: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 26.10.2021 | Zeit: 05:48:42 UTC | Lokation: 58.41 S ; 14.77 W | Tiefe: 10 km | Mw 6,0

Östlich der South Sandwich Inseln kam es heute zu einem Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Epizentrum wurde 2791 km östlich von Stanley (Falklandinseln) lokalisiert. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Es gab ein Nachbeben M 5,0. Im Sommer wurde die Region von zahlreichen Erdbeben heimgesucht.

Chile: Erdbeben Mb 4,9

Datum: 26.10.2021 | Zeit: 03:35:41 UTC | Lokation: 32.84 S ; 70.70 W | Tiefe: 95 km | Mb 4,9

Die chilenische Valparaiso-Region wurde von einem moderaten Erdbeben der Magnitude 4,9 erschüttert. Das Hypozentrum lag 95 km tief. Das Epizentrum wurde 67 km nördlich von Lo Prado verortet.

Kalifornien: Erdbeben Mw 4,7

Datum: 25.10.2021 | Zeit: 23:42:35 UTC | Lokation: 35.75 N ; 121.35 W | Tiefe: 10 km | Mw 4,7

An der Küste von Zentralkalifornien ereignete sich ein Erdstoß Mw 4,7. Der Erdbebenherd befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag 107 km südlich von Salinas.

Kreta: Erdbeben Ml 3,2

Datum: 26.10.2021 | Zeit: 05:41:29 UTC | Lokation: 35.19 N ; 25.31 E | Tiefe: 5 km | Ml 3,2

Im Bereich der griechischen Insel Kreta ist die Seismizität immer noch erhöht, allerdings nahmen Anzahl und Stärke der Erschütterungen ab. Das stärkste Erdbeben brachte es heute soweit auf Ml 3,2. Das Hypozentrum befand sich in 5 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 22 km südöstlich von Heraklion lokalisiert.

Lassen Peak: Erdbeben M 2,4

Datum: 26.10.2021 | Zeit: 04:48:04 UTC | Lokation: 40.48 N ; 121.52 W | Tiefe: 4 km | Mb 2,4

Am Vulkan in Nordkalifornien bebte es mit einer Magnitude von 2,4. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von nur 4 km. Das Epizentrum lag am Westhang des Vulkans, oder 180 km west-nord-westlich der Spielerstadt Reno. Ein einzelnes Erdbeben am Vulkan kann nicht als Anzeichen eines Erwachens des Feuerberges interpretiert werden.

Vulkan-News 26.10.21: Cumbre Vieja, Ebeko

Am Cumbre Vieja verdoppelte sich die Bodenhebung seit gestern. Die Vulkane Ebeko, Karymsky und Nevado del Ruiz eruptierten Aschewolken.

Cumbre Vieja: Sprung in der Bodendeformation

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Die sichtbare Aktivität am Cumbre Vieja ist seit gestern deutlich zurückgegangen. Aus dem bisher überwiegend effusiven Schlot auf der Westflanke des Kegels wird eine kleine Lavafontäne eruptiert. Die anderen Schlote scheinen im Augenblick ruhig zu sein. Grund hierfür könnte der partielle Kollaps der Nordwestflanke des Kegels sein. Große Lavaströme an der Oberfläche sind im LiveStream nicht erkennbar. Dafür gab es heute einen deutlichen Sprung in der Bodenhebung. Laut IGN beträgt sie an der Messstation LP 3 31 cm. Gegenüber dem Vortageswert stellt das eine Verdopplung dar. Gleichzeitig ist es der höchste Wert seit Einsetzten der Inflation. Sollte es sich nicht um eine Fehlmessung handeln, könnte sich die Aktivität bald wieder deutlich steigern. Weitere Spaltenöffnungen sind möglich. Der starke Anstieg der Bodendeformation könnte dadurch kommen, dass seit gestern weniger Lava gefördert wurde, obwohl der Magmenaufstieg aus der Tiefe anhält. Tremor und Seismizität sind hoch. Die Erdbebentätigkeit hat gegenüber den Vortagen etwas abgenommen. Auffällig ist, dass die Beben überwiegend im Bereich der oberen Magmakammer stattfinden. Die Beben in der Tiefe sind seltener geworden.

Ebeko mit Ascheeruption

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Vulcanianisch

Auf der Kurileninsel Paramushir eruptierte der Vulkan Ebeko eine Aschewolke. Das VAAC detektierte die Asche in einer Höhe von 3700 m. Sie driftete in Richtung Südosten. In diesem Jahr gab es bislang 95 VONA-Meldungen zum Ebeko.

Karymsky weiter aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Der Karymsky liegt in relativer Nähe zum Ebeko und ist ebenfalls in den Meldungen des VAACs vertreten. Hier wurde heute Vulkanasche festgestellt, die es bis auf einer Höhe von 3300 m schaffte.

Nevado del Ruiz in Eruption

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

In Kolumbien wurde dieser Tage nicht nur ein Drogenboss gefasst, sondern auch Asche am Nevado del Ruiz detektiert. Bei ihm handelt es sich um einen der gefürchtetsten Feuerberge des Landes. Bisher handelt es sich bei den Eruptionen um kleine Ausbrüche, bei denen Vulkanasche wenige Hundert Meter über Kraterhöhe aufsteigt. Dennoch ist zu befürchten, dass sich die Aktivität über die Monate hinweg steigern könnte.

Naturkatastrophen-News 25.10.21: Sizilien

Sizilien und Kalabrien wurden von starken Unwettern heimgesucht. Das Gleiche gilt für den US-Bundesstaat Kalifornien. Dort drohen weitere Stürme mit Starkregen

Sizilien: Medicane richtet Zerstörungen an

Der Mittelmeerraum wird von einem Medicane heimgesucht. Das mediterrane Äquivalent eines Hurricanes richtete besonders auf der italienischen Insel Sizilien große Schäden an. Es kam zu Sturmböen mit mehr als 100 km/h Geschwindigkeit. Nicht nur der Wind entfaltete ein hohes Zerstörungspotenzial, sondern auch stundenlanger Starkregen. Er verursachte Fluten und verwandelte Straßen in reißende Bäche. Auch das benachbarte Siracus wurde nicht verschont. In den höher gelegenen Arealen ereigneten sich Erdrutsche und Schlammlawinen. Im Westen Siziliens wurden die Gemeinden Trapani und Palermo stark getroffen. Es kam zu Verkehrsbehinderungen auf 335 Staatsstraßen. Es ist von mindestens 2 Todesopfern und zahlreichen Verletzten die Rede. Auch das italienische Festland ist betroffen. Örtlich soll es innerhalb von 48 Stunden soviel geregnet haben, wie sonst in einem halben Jahr. Auf Sizilien war es erst vor 3 Wochen zu starken Unwettern gekommen.

Kalifornien: Heftige Niederschläge

Der jahrelang anhaltendenden Dürre in Kalifornien folgten nun sintflutartige Regenfälle. Die ausgetrockneten -und teils verbrannten- Böden konnten die Wassermassen nicht aufnehmen und in der Folge kam es zu Schlammlawinen, Erdrutschen und Überflutungen. Gestern musste sogar der Iron-Man-Wettbewerb abgesagt werden. Regen und Wind richteten Schäden an der Infrastruktur an. Zudem kam es zu einem Kälteeinbruch.

Die weiteren Prognosen sehen nicht rosig aus, denn im Bereich der nordamerikanischen Pazifikküste entsteht derzeit ein gigantisches Tiefdruckgebiet, aus dem ein Zyklon hervorgehen könnte. In der Region ist mit weiteren schweren Unwettern zu rechnen, die Zerstörungen mit sich bringen könnten. Einige Wettermodelle prognostizieren hohe Wellen nebst Sturmflut für die Küste Kaliforniens.

Vulkan-News 25.10.21: Cumbre Vieja, Karangetang

Heute stimmt der Tremor an 2 Vulkanen nervös: am Ätna kam es zu einem kurzweiligen Anstieg, am Cumbre Vieja zu einem Abfall des Indikators für Eruptionen. Der Karangetang eruptierte eine Aschewolke.

Ätna ist nervös

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Eigentlich sollte die Überschrift lauten „Ätna macht nervös“, denn viele Vulkanbeobachter halten den Tremor am mächtigsten Vulkan Europas nervös im Auge und registrieren jeden kleinen Anstieg. Grund hierfür ist der Paroxysmus vom Samstag, bei dem sich eine Fraktur auf der Ostflanke des Neuen Südostkrater bildete. Heute Nacht sah es dann so aus, als würde sich bereits ein neuer Ausbruch anbahnen, als der Tremor schnell anstieg und den roten Bereich erreichte. Allerdings schaffte es der Vulkan diesmal nicht einen neuen Paroxysmus zu erzeugen.

Cumbre Vieja: Negativer Tremorpeak

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Nachdem es gestern fast 270 Erdbeben unter dem Cumbre Vieja gab und einen deutlichen Tremor-Peak nach oben, kam es heute Mittag zu einem schnellen Absturz des Tremors. Bis jetzt ist daraus allerdings noch kein Trent abzuleiten. In der Hochphase zuvor öffneten sich neue Förderschlote. Augenzeugen berichten, dass es heute Morgen zu einem Kollaps kam. Anschließend wurde vermehrt Lava gefördert und die Scharte auf der Westseite des Kegels vertiefte sich.

Auf der LiveCam sieht man aktuell, dass der Vulkan noch aktiv ist. Mein subjektiver Eindruck ist allerdings, dass die Aktivität abgenommen hat und weniger Lava unterwegs ist. Die Seismizität ist nach wie vor hoch und sehr wahrscheinlich holt der Vulkan nur kurz Luft, bevor er wieder stärker weitermacht. Vor gut einem Monat kam es ebenfalls zu einer mehrstündigen Eruptionspause.

Die vielen Beben müssen nicht zwangsläufig auf Magmenaufstieg hindeuten, sondern könnten auch durch Setzungserscheinungen in den Magmenkörpern verursacht werden.

Update 16:30 Uhr: Der negative Tremorpeak war nur ein kleiner Ausrutscher, denn nun ist der Tremor wieder in die Höhe geschossen.

Karangetang mit Aschewolke

Staat: Spanien | Koordinaten: 2,78, 125.40 | Eruption: Hawaiianisch

Auf der indonesischen Insel Siau ist der Karangetang wieder aktiver geworden. Das VAAC detektierte eine Aschewolke in 2700 m Höhe. Das VSI detektiert täglich mehrere vulkanisch bedingte Erdbeben, die einen langsamen Magmenaufstieg signalisieren könnten. Der Vulkan ist bekannt für Domwachstum. In Hochphasen kommt es zu explosiven Eruptionen und der Bildung von zähen Lavaströmen und Pyroklastischen Strömen.

Vulkan-News 24.10.21: Cumbre Vieja

Am Cumbre Vieja auf La Palma verstärkte sich die Aktivität. Am Ätna bildete sich gestern eine große Fraktur.

Cumbre Vieja: Verstärkung der Aktivität

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Bereits am Abend stellte sich ein neuer Erdbebenrekord am Cumbre Vieja ein: das IGN registrierte bis jetzt fast 170 Erdbeben im Bereich des Vulkans. Der höchste Wert seitdem die Eruption einsetzte. Doch nicht nur die Beben legten zu, sondern auch die eruptive Aktivität. Der östlichste Schlot, der sich letzte Woche Freitag mit einer Ascheeruption meldete, fördert nun eine Lavafontäne, die einen neuen Lavastrom speist. Er fließt in südwestlicher Richtung und schlägt damit einen neuen Weg ein. Es ist zu befürchten, dass weitere Häuser Opfer der Lava werden. Ein Peak im Tremor spiegelt die Aktivitätssteigerung wider. Momentan sinkt der Tremor etwas.

Ätna: große Fraktur entstanden

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Neue Bilder vom Ätna enthüllen, dass bei dem Paroxysmus gestern das eingetreten ist, was ich vermutet hatte: es entstand eine große Fraktur auf der Ostseite des Neuen Südostkraterkegels. Aus dem Riss quoll ein Lavastrom. Als er sich durch den Kegel wühlte, entstanden die Pyroklastischen Ströme. Für Vulkanbeobachter in der Nähe des Vulkans eine gefährliche Situation. Wie es weiter geht, lässt sich natürlich nicht zuverlässig prognostizieren. Sollten sich die Muster von 2006 (Video) wiederholen, dann könnte sich das Eruptionszentrum des Südostkraters weiter in Richtung Osten verlagern und der Südostkraterkegel baut an. Was an sich erst einmal nicht weiter dramatisch zu sein scheint, könnte irgendwann zum Problem werden, denn der Kraterkegel würde dann in das steile Valle del Boven hinauswachsen, was die Gefahr von Kollapps-Ereignissen nicht gerade verkleinern würde. Doch noch ist es nicht so weit und wir dürfen gespannt sein, wie es am Ätna weiter geht.

Erdbeben-News 24.10.21: Taiwan

Ein starkes Erdbeben erschütterte Taiwan. Die Seismizität auf La Palma ist sehr hoch. Auch unter Island bebte es.

Taiwan: Erdbeben Mw 6,2

Datum: 24.10.2021 | Zeit: 05:11:34 UTC | Lokation: 24.53 N ; 121.87 E | Tiefe: 67 km | Mw 6,2

An der Nordostküste von Taiwan bebte es mit einer Magnitude von 6,2. Das Hypozentrum wurde in 67 km Tiefe festgestellt. Das Epizentrum befand sich 28 km südöstlich von Yilan. Es gab moderate Nachbeben. Bereits in den vergangenen Tagen kam es zu mehreren Erdstößen etwas weiter südlich. Bislang liegen die Erdbebenherde relativ tief, und daher halten sich die Auswirkungen der Erdstöße in Grenzen. In der Region haben sich große Spannungen aufgebaut und weitere starke Beben sind möglich.

La Palma: Seismizität sehr hoch

Datum: 24.10.2021 | Zeit: 08:00:12 UTC | Lokation: 28.56 N ; 17.85 W | Tiefe: 13 km | Ml 4,1

Heute Nacht ereigneten sich unter dem Cumbre Vieja auf La Palma wieder sehr viele Erdbeben. Seit Mitternacht waren es 74 Erschütterungen, die beim EMSC angezeigt werden. Darunter befand sich ein Beben mit M 4,1. Der Erdbebenherd lag nach ersten Ermittlungen in nur 13 km Tiefe und damit im Bereich des oberen Magmenkörpers. Das Epizentrum wurde 13 km südöstlich von Los Llanos de Aridane lokalisiert.

Update 16:00 Uhr: Die Erdbebentätigkeit unter La Palma bleibt sehr hoch und heute könnte ein neuer Spitzenwert erreicht werden. Der Tremorgraf zeigt ebenfalls einen deutlichen Peak.

Island: Erdbebentätigkeit hoch

Datum: 24.10.2021 | Zeit: 10:56:06 UTC | Lokation: 63.333 ; -24.150 | Tiefe: 2.5 km | Ml 2,5

La Palma ist nicht die einzige Insel Europas, die von Erdbeben und Vulkanausbrüchen heimgesucht wird. Heute werden unter Island viele Beben detektiert. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 156 Erschütterungen an verschiedenen Locations. Cluster gibt es an den bekannten Stellen bei den Vulkanen Keilir und Askja, aber auch im Bereich der Torfajökull-Caldera. Dort liegt das berühmte Landmännerbad. Der stärkste Erdstoß hatte heute die Magnitude 2,5 und manifestierte sich 24.5 km südwestlich von Eldeyjarboði.