Vulkan-Nachrichten 02.05.21: Fagradalsfjall, Merapi, Pacaya

In den News zu den Vulkanen geht es heute um das veränderte Eruptionsgeschehen am isländischen Vulkan Fagradalsfjall, dem Lavastrom am Pacaya und Pyroklastischen Strömen am Merapi.

Fagradalsfjall: Eruptionsverhalten änderte sich

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Im Laufe des gestrigen Tages veränderte sich das Eruptionsverhalten: anstatt einer kontinuierlichen Lavafontäne zu eruptieren, generierte der Krater auf Spalte 5 strombolianische Eruptionen.  Dafür steigerte sich die Auswurfshöhe der glühenden Tephra und das Wachstum des Kegels beschleunigte sich. Zeitweise kam es auch zu starken Pulsen, bei denen eine Lavafontäne entstand. Zudem werden weiterhin Lavaströme gefördert und das Lavafeld wächst.

Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel fluktuiert. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 96 Erschütterungen, von denen sich allerdings viele Beben im Bereich des Hengil-Spaltensystems manifestierten. Die Erdbebentätigkeit entlang des Magmatischen Gangs nahm ab.

Merapi generiert Pyroklastische Ströme

Lokation: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom | Link

Am indonesischen Vulkan Merapi wurden gestern 4 Pyroklastische Ströme erzeugt. Sie verursachten seismische Signale, die zwischen 80 und 134 Sekunden dauerten und Amplituden bis zu 61 mm aufwiesen. Darüber hinaus wurden 104 Abgänge von Schuttlawinen festgestellt. Gegenüber den letzten Wochen hat die Seismizität ein wenig zugenommen. Der Dom wächst weiter.

Pacaya: Lavastrom wird länger

Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption: Lavastrom | Link

Am guatemaltekischen Pacaya wird weiterhin vergleichsweise viel Lava eruptiert. INSIVUMEH berichtet, dass der Lavastrom aus der neuen Eruptionsspalte eine Länge von 1700 m erreicht hat und an 2 Fronten aktiv ist. Noch gefährden sie keinen Ortschaften, doch das könnte sich schon in wenigen Tagen ändern. Außerdem kommt es wieder zu explosiven Pulsen aus dem McKenney-Krater. Das VAAC detektiert Vulkanasche in 3000 m Höhe.

Sinabung eruptiert Asche

Lokation: 3.17, 98.39 | Eruption: Dom| Link

Auf Sumatra ist der Sinabung weiterhin munter und erzeugte gestern 2 Ascheeruptionen. Sie dauerten jeweils 3 Minuten und förderten Vulkanasche bis auf einer Höhe von gut 3000 m. Die Seismometer des VSI registrierten 128 Abgänge von Schuttlawinen, 17 Hybriderdbeben, 4 Beben mit niedrigen Frequenzen und 1 vulkanotektonisches Erdbeben.

Der Dom wächst weiter und nimmt inzwischen wieder gefährliche Dimensionen an. So erkennt man auf dem Bild von letzter Woche, dass eine Zunge des Doms bis auf die Vulkanflanke hinaus ragt. Kollaps-Ereignisse sind sehr wahrscheinlich. Die Gefahr, dass größere Pyroklastische Ströme abgehen wächst täglich.

Naturkatastrophen-Nachrichten 01.05.21: Jemen, Saudi-Arabien, Indien

In den Nachrichten zu den Naturkatastrophen geht es heute um Überflutungen im Jemen und Saudi-Arabien. Zudem spitzt sich die Corona-Lage in Indien zu.

Jemen: Überschwemmungen fordern 13 Menschenleben

Im Jemen verursachten besonders starke saisonale Regenfälle Überflutungen. Die Regenzeit beginnt im April und dauert mehrere Monate. Betroffen sind weite Teile des Landes. Insgesamt fanden 13 Menschen den Tod. Unter den Opfern befanden sich 2 Kinder. Die Todesopfer stammten aus den Provinzen Sanaa, Ibb, Shabwa und Hodeida. Es kam zu Schäden an der Infrastruktur.

Schwere Regenfälle trafen auch die Provinzen Aden, Taiz und Hadramawt, wo Überschwemmungen Häuser und Fahrzeuge beschädigten. Rettungskräfte konnten einige Bewohner retten, die von den Wassermassen in ihren Fahrzeugen überrascht und eingeschlossen wurden.

Das Nationale Meteorologische Zentrum des Jemen gab in den letzten Tagen Erklärungen heraus, in denen die Jemeniten gewarnt wurden, sich von Überschwemmungsgebieten fernzuhalten und die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Saudi Arabien: Sturzfluten und Hagel verursachen Naturkatastrophen

Nicht nur der Jemen wird von starken Unwetter heimgesucht. In den Sozialen Medien werden zahlreiche Berichte von Sturzfluten und Hagelstürmen geteilt, die sich auf der Arabischen Halbinsel ereignen. In Mekka kam es zu einem Unwetter mit starken Niederschlägen. Aufgrund starker Regenfälle verwandelten sich Wadis (trockene Flussbetten) in reißende Strömen. Nicht immer lässt sich die Aktualität der Meldungen aus den Sozialen Medien verifizieren, dennoch möchte ich auf unserer FB-Gruppe „Naturkatstrophen“ verweisen, in der zahlreiche Medien zum Thema geteilt wurden.

Indien: Gesundheitssystem überlastet

In Indien kam es jüngst auch zu Hagelstürmen, doch die sind nur Übergang zum eigentlichen Thema, das da Corona lautet. Aufgrund der hohen Infektionszahlen -täglich infizieren sich deutlich mehr als 300.000 Inder mit dem Virus- ist das Gesundheitssystem in Indien überlastet. Das Gleiche gilt für Bestatter und Verbrennungsstätten, denn täglich sterben mehr als 3000 Menschen. Die Dunkelziffer dürfte recht hoch sein.

In Indien sind 2% der Bevölkerung vollständig geimpft. Was sich zunächst nach wenig anhört, übertrifft in absoluten Zahlen die Leistung des deutschen Impffortschritts enorm: In Indien sind demnach 26 Millionen Menschen vollständig geimpft. Dem gegenüber stehen etwa 7 Millionen Vollimpfungen in Deutschland.

Zwar zieht das Impftempo in Deutschland langsam an, doch von zufriedenstellenden Leistungen sind wir noch ein Stück entfernt. Ich persönlich finde die Debatte über mehr Freiheiten für vollständig Geimpfte verfrüht, denn die dürfte es erst geben, wenn jeder in Deutschland die Gelegenheit zur Impfung gehabt hat. Ansonsten erweist sich Solidarität wieder einmal als Einbahnstraße!

Vulkannachrichten 01.05.21: Dieng, Pacaya, Ruiz

In den Vulkannachrichten zum 1. Mai geht es um eine phreatische Eruption aus dem Sileri-Krater des Dieng Plateaus, dem Lavastrom am Pacaya und einer Asche-Eruption des Nevado del Ruiz in Kolumbien.

Pacaya: Lavastrom schreitet voran

Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

 

Am Pacaya in Guatemala gab es wieder eine größere explosive Eruption. Das VAAC detektierte Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufstieg und in westlicher Richtung driftete. Entgegen den INSIVUMEH-Nachrichten von gestern, öffnete sich die neue Eruptionsspalte nicht im Südwesten des Vulkankegels, sondern im Nordwesten. Der Lavastrom schreitet voran und soll sich in dem als „La Brena“ bekanntem Areal bewegen.

Dieng: Phreatische Eruption

Lokation: -7.20, 109.90 | Eruption: Phreatisch | Link

Auf dem indonesischen Dieng-Plateau kam es nach längere Abstinenz zu einer phreatischen Eruption aus dem Sileri-Krater. Die Dampfexplosion ereignete sich am 29. April und schleuderte Schlamm und Gesteinsbrocken bis zu 200 m hoch. Das Material verteilte sich bis zu 400 m weit. Verletzt wurde offenbar niemand. Auf dem Dieng-Plateau gibt es mehrere Krater, die zum Teil mit Seen gefüllt sind. Sie sind nicht nur touristische Attraktionen, sondern die Umgebung der Krater wird landwirtschaftlich genutzt. Daher besteht bei Eruptionen ein hohes Gefahrenpotenzial. Das PVMBG warnte vor weiteren Ereignissen und forderte die Menschen auf, die 500 m Sperrzone um den Krater zu respektieren.

Die Seismizität des Dieng-Plateaus ist erhöht. So wurden 48 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Zudem registrierten die Seismometer 30 Tornillos und zahlreiche tektonische Erdstöße. Die Warnstufe bleibt trotzdem bei „1“.

Nevado del Ruiz: Vulkanasche detektiert

Lokation: 4.89, -75.32 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Am kolumbianischem Vulkan Nevado del Ruiz wurde eine Aschewolke beobachtet. Sie erreichte eine Höhe von 5800 m ü.N.N. und wurde in Richtung Norden verfrachtet. Über Gipfelhöhe stieg die Aschewolke gut 600 m hoch auf. Sie wurde auf Webcams beobachtet. Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „gelb“.

Erdbeben-News 01.05.21: Japan

In den Erdbeben-Nachrichten vom 01. Mai geht es um eine starke Erschütterung vor der Küste von Honshu. Im Indischen Ozean bebte es mit einer Magnitude von 5,5. Bei den neuseeländischen Kermadec-Inseln bebte es wieder moderat.

Japan: Erdbeben Mw 6,8

Datum: 01.05.2021| Zeit: 01:27:28 UTC | Lokation: 38.24 N ; 141.68 E | Tiefe: 60 km | Mw: 6,8

Vor der Küste der japanischen Insel Honshu bebte es mit einer Magnitude von 6,8. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 60 km. Das Epizentrum wurde 39 km ost-süd-östlich von Ishinomaki lokalisiert. Damit lag es in der bekannten Erdbebenregion von Sendai-Fukushima, wo es nach einem Starkbeben im Jahr 2011 zur Havarie des Atomkraftwerkes kam. Tepco, der Betreiber der Anlage, die immer noch mit Waser gekühlt werden muss, hat letztens seine Pläne verkündet, gut 1,4 Millionen Kubikmeter radioaktiv verseuchtes Kühlwasser im Pazifik zu entsorgen.

Auf Videos ist zu sehen, wie das aktuelle Erdbeben Lichtmasten zum Schwanken brachte. Größere Schäden wurden offenbar nicht verursacht, was auch der recht großen Tiefe des Erdbebenherdes geschuldet sein dürfte.

 

Auf der Shakemap des EMSC ist auch ein weiteren Beben markiert, dass das Festland von Honshu heimsuchte. Dieses Beben hatte eine Magnitude von 4,5.

Indischer Ozean: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 30.04.2021| Zeit: 21:49:41 UTC | Lokation: 40.83 S ; 78.55 E | Tiefe: 33 km | Mw: 5,5

Der Mittelozeanische Rücken zwischen Australien, Afrika und der Antarktis wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,5 erschüttert. Die Tiefe des Hypozentrums betrug 33 km. Das Epizentrum wurde 3031 km ost-süd-östlich von Vacoas (Mauritius) verortet.

Kermadec: Erdbeben Mb 5,5

Datum: 30.04.2021| Zeit: 02:06:15 UTC | Lokation: 29.82 S ; 177.60 W | Tiefe: 30 km | Mb: 5,5

In der Erdbebenregion am Tonga-Graben manifestierte sich ein weiteres Beben: es hatte die Magnitude 5,5 und lag in einer Tiefe von 30 km. Das Epizentrum befand sich 990 km südlich von Vaini auf Tonga. Hier gibt es sehr oft vergleichbare Erdbeben.

USA: Neue Theorie zur Entstehung der CAP

Der North American Cordilleran Anatectic Belt. © sciencedirect.com

Forscher der Universität Wyoming veröffentlichten im Februar eine Arbeit über eine neue Hypothese zur Entstehung der Magmatischen Gesteine des North American Cordilleran Anatectic Belt, kurz  CAB genannt: Beim CAB handelt es sich um einen 3000 km langen Gürtel aus magmatischem Gesteinen, der sich von British Columbia in Kanada, durch die USA, bis nach Sonora in Mexiko erstreckt. Das besondere ist, dass Gürtel aus magmatischem Gestein oft mit Vulkangürteln assoziiert sind, doch dieser fehlt hier. Der Gürtel liegt hinter der Küste mit ihrer Subduktionszone und den Vulkanketten der Kordilleren, zu denen z.B. die Kaskaden-Vulkane um den Mount St. Helens gehören.

Der Hauptautor der Studie, Jay Chapman, Assistenzprofessor im Fachbereich Geologie und Geophysiker an der University of Wyoming erklärte in einem Interview:

„Was diesen Fund so interessant und geheimnisvoll macht, ist die Tatsache, dass dieser Gürtel aus Eruptivgestein viel weiter landeinwärts, weg vom Rand des Kontinents, zu finden ist und keine Anzeichen für das Auftreten von Vulkanen enthält. Tatsächlich fand das gesamte Schmelzen zur Erzeugung der Eruptivgesteine ursprünglich tief unter der Erde statt, fünf bis zehn Meilen unter der Oberfläche.“

CAP entstand durch Anatexis

Die Forscher gehen davon aus, dass der Gesteinsgürtel während der Laramid-Orogenese vor 80 – 50 Millionen Jahren durch Anatexis (Aufschmelzen vorhandenen Gesteins) entstanden ist. Demnach stieg keine Schmelze aus dem Erdmantel auf, so wie man es früher angenommen hatte.

„Die Laramid-Orogenese schuf die meisten der großen Gebirgszüge, die wir in Wyoming haben, und der Name kommt eigentlich von der Laramie Range“, sagt Chapman. „Obwohl es in diesen Bergen keine Eruptivgesteine dieser Art und dieses Alters gibt, vermuten wir, dass die tektonischen Prozesse, die die Berge geschaffen haben, auch zum Schmelzen der Erdkruste beigetragen haben.“

Eine Hypothese darüber, wie die Gesteinsschmelze entstanden ist, ist, dass Wasser in die tiefe Kruste sickerte. Dadurch wurde der Schmelzpunkt der Krustengesteine auf unter 800 Grad Celsius reduziert, so dass Magma entstehen konnte. Dem widerspricht allerdings der Chemismus vieler magmatischer Gesteine, die entlang der CAP gefunden wurden. So heißt es in der Studie: „Die Geochemie und die partiellen Schmelztemperaturen (ca. 675-775 °C) unterstützen eine wasserlose Muskovit-Dehydratationsschmelze und/oder eine wasserarme Schmelze als primäre Schmelzreaktionen und sind im Allgemeinen unvereinbar mit einer wasserreichen Schmelze und einer Hochtemperatur-Dehydratationsschmelze (Biotit bis Amphibol).“

Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass es eine Altersabfolge der Magmatischen Gesteine der CAP gibt. So dauerte der gesamte Entstehungsprozess mehr als 10 Millionen Jahre. Weiter heißt es: „Verschiedene Teile des CAB unterstützen unterschiedliche Hypothesen, und kein einziges Modell ist in der Lage, die Gesamtheit des anatektischen Ereignisses zu erklären.“

Anmerkung des Autors: In den Sozialen Medien gehen mehrere Postings um, dass ein Gürtel aus Gesteinsschmelze, also Magma, entdeckt wurde. Das ist aber nicht der Fall. Es handelt sich um bereits erstarrtes Gestein. Genaugenommen hat man einen Gürtel aus Plutoniten erforscht.

(Quellen: „The North American Cordilleran Anatectic Belt“ in der Zeitschrift Earth-Science Reviews; then24.com )

Vulkan-Nachrichten 30.04.21: Ätna, Fagradalsfjall, Pacaya

Heute geht es in den Vulkannachrichten um ein Schwarmbeben am Ätna, einer neuen Eruptionsspalte am Pacaya und um die Aktivität am Fagradalsfjall. Dort steigerte sich die Höhe der Lavafontäne.

Fagradalsfjall: Lavafontäne höher

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Seit gestern steigerte sich die Tätigkeit am isländischen Vulkan Fagradalsfjall. Die Aufstiegshöhe der Lavafontäne hat deutlich zugenommen und der Kraterkegel wächst. Das gleiche gilt auch für den Lavastrom. Die Seismizität entlang des Dykes ist moderat. Dafür gab es gestern am Vulkansystem Hengil ein Beben der Magnitude 3,8. Es war mit einem Schwarmbeben assoziiert. Bereits in den letzten Tagen gab es dort eine erhöhte Seismizität.

Pacaya: Neuer Lavastrom

Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

PacayaFür gut 10 Tage sah es am Pacaya in Gautemala nach Entspannung aus, doch seit gestern fließt ein neuer Lavastrom. Er kommt wieder aus einer Spalte auf der Südwestflanke des Vulkans und die Fördermenge schaut derzeit so aus, als ob sie wieder das Potenzial hätte, einen langen Lavastrom zu erzeugen. INSIVUMEH meldete darüber hinaus strombolianische Tätigkeit aus dem McKenney-Krater. Glühende Tephra steigt bis zu 225 m über Kraterhöhe auf. Größere Ascheeruptionen gab es nicht.

Ätna: Schwarmbeben bei Milo

Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch | Link

Unter der Ätna-Ostflanke gab es heute Nacht ein Schwarmbeben. Das INGV registrierte mehr als 50 schwache Erschütterungen im Bereich von Milo. Die Gemeinde befindet sich unterhalb des Valle del Bove. Die stärkste Magnitude lag bei 2,1. Die Tiefen der Erdbebenherde streuen grob zwischen 22 und 8 km. Es schaut so aus, als wären die Beben mit Magmenaufstieg assoziiert, obwohl es in der Region auch bekannte Störungszonen gibt. Eine Theorie ist, dass aufsteigendes Magma die Spannungen im Untergrund verändert und so Beben an tektonischen Störungszonen auslöst. Wie auch immer, es ist ein Lebenszeichen des Vulkans, dass vermuten lässt, dass die Phase geringe Aktivität nur ein Intermezzo sein wird.

Erdbeben-Nachrichten 29.04.21: Kermadec, Neuseeland, USA

Heute manifestierten sich einige Erdbeben mit Magnituden im 5-er Bereich, über die in den Nachrichten zu den Erdbeben berichtet wird. Besonders Interessant ist ein Schwarmbeben vor der Küste Oregons in den USA.

Kermadec: Erdbeben Mw 5,9

Datum: 29.04.2021| Zeit: 06:50:31 UTC | Lokation: 29.31 S ; 176.71 W | Tiefe: 10 km | Mw: 5,9

Am Tonga-Graben setzte sich die seismische Aktivität in Form eine Schwarms mit recht starken Erdbeben fort. So ereigneten sich heute2 Erdbeben zeitnahe hintereinander. Sie hatten die Magnituden 5,9 und 5,5. Die Hypozentren lagen in 10 km Tiefe. Die Epizentren wurden  905 km südlich von ‘Ohonua auf Tonga lokalisiert.

USA: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 29.04.2021| Zeit: 10:30:21 UTC | Lokation: 44.03 N ; 128.63 W | Tiefe: 10 km | Mw: 5,5

Vor der Küste des US-Bundesstaates Oregon ereigneten sich mehrere moderate-starke Erdbeben mit Magnituden im 5-er Bereich. Das stärkste Beben brachte es bislang auf eine Magnitude von 5,5. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 362 km westlich der Coos Bay lokalisiert. Der Erdbebenschwarm ereignete sich an Transformstörung der Blanco-Fracture-Zone, die die Juan de Fuca Platte gegen die Pazifikplatte abgrenzt und hinter der Cascadia-Subduktionszone befindet. Seismologen befürchten, dass es in absehbarer Zeit entlang der Cascadia- Subduktionszone ein Starkbeben geben wird.

Mariannen-Graben: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 29.04.2021| Zeit: 04:08:44 UTC | Lokation: 18.42 N ; 145.65 E | Tiefe: 190 km | Mw: 5,5

Am Mariannen-Graben gab es einen Erdstoß der Magnitude 5,5. Sein Hypozentrum lag 190 km tief und damit bereits im Erdmantel. Das Epizentrum befand sich 357 km nord-nord-westlich von Saipan, auf den Northern Mariana Islands.

Neuseeland: Erdstoß Mw 5,4

Datum: 29.04.2021| Zeit: 03:58:45 UTC | Lokation: 37.72 S ; 179.66 E | Tiefe: 10 km | Mw: 5,4

Vor der Ostküste der neuseeländischen Nordinsel bebte es mit einer Magnitude von 5,4. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 178 km nordöstlich von Gisborne festgestellt. In der Region bebte es in den letzten Wochen oft.

Vulkan-News 29.04.21: Fagradalsfjall, Merapi, Sinabung

In den Vulkannachrichten vom Donnerstag, geht es um ein Update zum Fagradalsfjall und um mehrere explosive Eruptionen am Sinabung auf Sumatra. Der Merapi erzeugte glühende Schuttlawinen.

Fagradalsfjall: Kollaps am Krater

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

 

Die Eruption auf Island geht weiter und die Aktivität konzentriert sich auf den Kraterkegel, der sich auf Spalte 5 bildete. Die Webcam von mbl nahm gestern ein Kollaps-Ereignis auf, bei dem die Spitze einer Kraterwand einbrach. Die Menschen im Vordergrund bieten einen schönen Größenvergleich, anhand dessen man die Dimension des Kraterkegels besser einschätzen kann. Demnach ist er ungefähr 12 m hoch und 30 m breit. Die Lavafontänen steigen bis zu 20 m hoch auf.

Die Seismizität entlang des Dykes ist leicht rückläufig. Dafür manifestierte sich ein neues Schwarmbeben weiter östlich, am Rand der Risssysteme der Reykjanes Halbinsel.

Sinabung erzeugt explosive Eruptionen

Lokation: 3.17, 98.39 | Eruption:  Dom| Link

Am Sinabung auf Sumatra (Indonesien) wurden in den letzten 24 Stunden 6 explosive Eruptionen generiert. Seismische Daten zeigten, dass die Eruptionen bis zu 228 Sekunden dauerten und Maximalamplituden von 120 mm hatten. Lokale Medien berichten zudem, dass Pyroklastische Ströme abgingen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m. Sie driftete in westlicher Richtung. Das VSI meldete neben den explosiven Eruptionen, die Abgänge von 138 Schuttlawinen. Die Ereignisse kamen nicht überraschend, denn bereits Vorgestern wurden Fotos vom Dom veröffentlicht: er ragte weit über den Krater hinaus. Ich gehe davon aus, dass es in den nächsten Tagen zu weiteren Ereignissen kommen wird.

Merapi mit Schuttlawinen

Lokation: -7.541, 110.445 | Eruption:  Dom | Link

Am Merapi auf Java gingen in den letzten Tagen zahlreiche glühende Schuttlawinen ab. Alleine gestern wurden 126 Abgänge festgestellt. Die zugehörigen seismischen Signale hielten bis zu 141 Sekunden an und hatten Amplituden zwischen 3-44 mm. Nächtliche Aufnahmen dokumentieren, dass die Schuttlawinen glühende Lava enthielten. Zudem wurden 22 Hybriderdbeben detektiert. Ihre Zahl nahm in den vergangenen Tagen etwas zu. Man kann davon ausgehen, dass Magma aufsteigt und der Dom weiter wächst.

Erdbeben-Nachrichten 28.04.21: Indien, Kermadec

In den Erdbebennachrichten geht es um einen starken Erdstoß in Indien, der trotz eines recht tief gelegenen Erdbebenherds Schäden verursachte. Weitere interessante Erdstöße ereigneten sich bei Kermadec und Mayotte.

Indien: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 28.04.2021| Zeit: 02:21:25 UTC | Lokation: 26.77 N ; 92.43 E | Tiefe: 34 km | Mw: 6,0

Im indischen Bundesstaat Assam bebte es heute mit einer Magnitude von 6,0. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 34 km lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 9 km nordwestlich von Dhekiajuli. Es kam zu Schäden an der Infrastruktur, allerdings gibt es bisher keine Berichte über Verletzte, oder Todesopfer. Das Beben war in weitem Umkreis spürbar und es gab mehrere Nachbeben.

Indien kämpft derzeit gegen die Corona-Pandemie und hat damit alle Hände voll zu tun.

Kermadec: Nachbeben M 5,2

Datum: 28.04.2021| Zeit: 02:21:25 UTC | Lokation: 29.44 S ; 176.62 W | Tiefe: 10 km | Mw: 5,2

Am Tonga-Graben gab es ein weiteres moderates Erdbeben mit der Magnitude von 5,2. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum lag 917 km südlich von ‘Ohonua in Tonga.

Marokko: Schwarmbeben vor der Mittelmeerküste

Datum: 28.04.2021| Zeit: 12:40:52 UTC | Lokation:  35.50 N; 3.54 W | Tiefe: 20 km | Ml: 4,1

Vor der nördlichen Mittelmeerküste Marokkos kommt es zu einem Schwarmbeben. Seit gestern gab es 23 Erschütterungen. Die Stärkste hatte eine Magnitude von 4,1, mit einem Hypozentrum in 20 km Tiefe. Beim EMSC werden die Beben der „Straße von Gibraltar“ zugeordnet.

Mayotte: Erdbeben M 3,1

Datum: 28.04.2021| Zeit: 28 03:32:54 UTC | Lokation: 12.80 S ; 45.52 E W | Tiefe: 41 km | Ml: 3,1

Vor der Westküste der Insel Mayotte (Indischer Ozean) ereignete sich ein Beben der Magnitude 3,1. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 41 km angegeben. Das Epizentrum lag 32 km östlich von Mamoudzou. Das Erdbeben ist interessant, weil es im Zusammenhang mit Magmenbewegungen stehen dürfte. In den letzten 2 Jahren stand die Insel oft in den Schlagzeilen, weil sich dort eine große Submarine Eruption ereignete.