Vulkan-News 30.08.22: Dukono

Dukono mit explosiven Eruptionen

Staat: Indonesien | Koordinaten:1.70, 127.87 | Eruption: Ascheeruptionen

Gestern erzeugte der Dukono auf Halmahera (Indonesien) zwei Eruptionen, die stärker als üblich waren. Dichte Aschewolken stiegen bis auf einer Höhe von 3000 m auf. Interessanterweise wurden die Eruptionswolken nicht von Satelliten erfasst. Dafür gibt es ein Foto, das wenigstens einen Ausbruch dokumentiert. Das VSI registrierte 2 seismische Eruptionssignale mit Amplituden zwischen 8-34 mm und eine Dauer von bis zu 29 Sekunden. Drei Tage zuvor gab es einen Anstieg in der Seismizität, als 10 vulkanotektonische Erschütterungen registriert wurden. Der VONA-Alarmstatus steht auf „orange“. Es könnten weitere Eruptionen entstehen, die tief fliegende Flugzeuge gefährden könnten.

Dukono zählt zu den Dauerbrennern Indonesiens und ist für seine frequente Ascheeruptionen bekannt.


Fuego mit Laharen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

Am guatemaltekischen Vulkan Fuego gingen gestern Lahare ab. Die Schlammlawinen wurden durch starke Regenfälle verursacht, die am Vulkanhang abgelagerte Vulkanasche mobilisierten. Darüber hinaus hält die eruptive Tätigkeit am Fuego an. INSIVUMEH (dessen modernisierte Website wieder online ist) meldet, dass es stündlich 4-7 explosive Eruptionen gibt. Asche steigt bis zu 4800 m auf. Glühende Tephra erreicht eine Höhe von 200 m über dem Krater. Wenn das Material auf der Vulkanflanke landet verursacht es Schuttlawinen.


Rincon de la Vieja mit schwachen Eruptionen

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

Medienberichten zufolge gab es in der Nacht von Sontag auf Montag 3 schwache Eruptionen am Rincon de la Vieja. Wahrscheinlich waren sie phreatischer Natur und manifestierten sich im Kratersee. ORVISCORI-UNA brachte dazu noch kein Update. Letzte Woche wurde die Seismizität am Vulkan als gering beschrieben.

Ätna: Schwarmbeben am 29.08.22

Schwarmbeben erschüttert Ätna

Datum: 29.08.22 | Zeit: 19:41:12 UTC | Lokation: 37.74 N ; 14.76 E | Tiefe: 18 km | Ml 3,5

Nachdem die Seismizität am Ätna in den letzten Monaten gering war, gab es gestern Abend ein neues Schwarmbeben. Es manifestierte sich unter der Westflanke des Feuerbergs und bestand aus 29 Erschütterungen mit Magnituden zwischen 2,2 und 3,5, die beim EMSC angezeigt werden. Wahrscheinlich gab es auch noch eine Vielzahl schwächerer Erdstöße, die nicht in den Tabellen auftauchen. Beim INGV ist man noch nicht soweit, die Beben anzuzeigen. Ein Kommuniqué wurde angekündigt, aber scheinbar nicht auf der Website verlinkt. Das Epizentrum des stärksten Einzelbebens mit M 3,5 wurde 11 km nordwestlich von Adrano lokalisiert. Sein Hypozentrum lag in 18 km Tiefe. Die Beben liegen nicht alle unter der Vulkanflanke, einige hat es auch in eine Bereich nahe der Vulkanbasis verschlagen. Sehr wahrscheinlich ist, dass sie mit Magmenaufstieg in Verbindung stehen. Die Region ist auch eine typische Lokalität, entlang derer es bereits oft zu Schwarmbeben infolge von Magmenaufstieg kam. Dabei müssen die Beben nicht unbedingt vulkanotektonischen Ursprungs sein. Auch tektonische Erdbeben an Störungszonen können durch Spannungsänderungen durch Aufsteigendes Magma ausgelöst werden.

Interessant ist, dass der Tremor seit Ende letzter Woche rückläufig ist. Bis dahin bewegte er sich im Grenzbereich zwischen gelb und rot, nun ist er deutlich ins Gelbe verschoben. Es sieht also nicht so aus, als würde kurzfristig eine Eruption bevorstehen, wobei der Tremor natürlich vor Paroxysmen in Minutenschnelle steigen kann. Allerdings rechne ich jetzt nicht mit neuen Paroxysmen.

Der Ätna befindet sich in einer Konsolidierungsphase und füllt seine Magmenspeicher neu. Dieser Prozess dauerte in der Vergangenheit oft mehrere Monate, manchmal sogar Jahre. Natürlich kann es immer zu Eruptionen kommen, doch diese sind dann oft strombolianischer Natur und beschränken sich auf die Gipfelkrater. Hinweise auf einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch gibt es aktuell nicht.

Eingeschränkte Öffentlichkeitsarbeit von INGV und LGS

Leider schwächelt die Öffentlichkeitsarbeit von INGV und LGS in Bezug auf den Ätna. Das INGV veröffentlichte am 2. August das letzte wöchentliche Bulletin zum Ätna. Vielleicht ist der Verantwortliche nur im Urlaub, oder aber, es kommt nur noch unregelmäßig. Bereits im April setzte man mit der Veröffentlichung aus. Die Website vom LGS ist seit längerem Down und zeigt ausschließlich die Daten zum Stromboli, stellte seine täglichen Bulletin-Updates ein. Über die Gründe kann ich nur spekulieren: vielleicht geschah es aus Geld/Personalmangel, oder weil man seine Daten nicht mehr der Allgemeinheit zur Verfügung stellen will. Auf jeden Fall ein bedauerlicher Trend.

Update: Mittlerweile wurden vom INGV 39 Beben mit Magnituden zwischen 1,5 und 3,5 gemeldet.

Neuseeland: Neuer Thermalpool nahe Rotorura

Am Ufer des neuseeländischen Calderasees Rotorua entstand ein neuer Thermalpool. Der Vorgang löst bei Anwohnern Besorgnis aus, doch laut den Vulkanologen vom GNS sei das ein normaler Vorgang. Allerdings entstand der Pool in nur wenigen Metern Entfernung zu einem Haus und die Besorgnis der Bewohner ist verständlich, besonders, da sich der Pool in den letzten Tagen weiter vergrößerte.

Gegenüber der lokalen Presse erzählte die Anwohnerin Lani Kereopa, dass sie die Genese des Pools seit einigen Wochen beobachtet habe. Zunächst bildete sich eine schlammige Fläche, die sich immer weiter vergrößerte. Dampf trat an dieser Stelle wohl schon immer aus, doch zuletzt verstärkten sich die Emissionen, der Boden weichte weiter auf und Schlamm trat aus. Dann begann der Boden langsam einzusinken, ein Prozess, der mehrere Wochen dauerte und noch nicht abgeschlossen ist. Es entstand ein Pool, der von der Anwohnerin als „wirklich tief“ beschrieben wird. Das schließt sie aus der tief blauen Farbe des Pools. Sie hatte Verkehrshütchen um den Pool aufgestellt, um auf den Gefahrenbereich aufmerksam zu machen. Doch nach und nach wurden die Kegel vom wachsenden Pool verschluckt. Außerdem entdeckte sie weitere schlammige Bereiche, in denen sich ebenfalls geothermale Pools bilden könnten.

Lani Kereopa wandte sich nun an die Stadtverwaltung, damit man den Gefahrenbereich besser absichern könne, zumal die Seeufer bei Besuchern beliebt sind. Das rief den GNS-Vulkanologen Brad Scott auf den Plan, der sagte, dass die Neubildung eines Geothermalpools für die Gegend nichts ungewöhnliches sei. Tatsächlich gibt es entlang des Rotorura-Sees zahlreiche geothermale Erscheinungen, dazu zählt der Pohutu-Geysir und das Geothermaldorf Whakarewarewa, dass den Māori gehört. Das Gebiet in der Te Ruapeka Bay, wo sich der neue Pool bildete, wurde erst vor wenigen Jahrzehnten umgestaltet. Offenbar wurde dem See Land abgerungen, wobei auch geothermale Quellen zugeschüttet wurden. Nun holt sich die Natur ihren Raum zurück. Die Gegend muss sorgfältig beobachtet werden und es soll ein Zaun um den neuen Pool errichtet werden. Die Bildung des Pool lässt offenbar keine Rückschlüsse auf eine gesteigerte magmatische Aktivität im Untergrund zu. Allerdings hatte es auf Neuseeland viele geregnet. Der Pegel des Calderasees steht hoch und entsprechend viel Wasser ist im Hydrothermalsystem der Caldera enthalten. Der hohe Wasserstand könnte die Bildung neuer Heißwasserphänomene unterstützen.

Sinkloch in Whakarewarewa verschluckte australische Touristin

Tatsächlich hat sich Anfang des Monats ein Unfall im Māori-Dorf Whakarewarewa zugetragen, in dessen Folge der Zutritt für Besucher geschlossen wurde: eine Touristin fiel in ein Sinkloch und verletzte sich schwer. Das Sinkloch maß 2×1 m und war 1,5 m tief. Es hatte sich um eine Furmarole am Wegesrand gebildet. Der Ehemann der Frau half ihr und verletzte sich ebenfalls. Inzwischen wurde das Loch verfüllt.

Wasserdampf vom Vulkanausbruch in Tonga beeinflusst Klima

Dass Vulkanausbrüche das Klima beeinflussen können ist bekannt. Normalerweise stehen große Eruptionen im Verdacht einen Temperaturrückgang zu verursachen, der im Extremfall sogar einen vulkanischen Winter auslösen kann, in dessen Folge es zu Ernteausfällen kommt. Dieser Temperaturrückgang wird von Vulkanasche und Aerosole verursacht, die sich in der Stratosphäre verteilen und das Sonnenlicht abschirmen. Aktuell wird auf der Südhalbkugel aber ein gegenteiliger Effekt beobachtet, nämlich dass die Temperatur der unteren Luftschichten leicht gestiegen ist. Dafür werden enormen Mengen Wasserdampf verantwortlich gemacht, der durch die Eruption des submarinen Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai in die Atmosphäre geblasen wurde. Wissenschaftler von NOAA beziffern den Wasserdampf-Eintrag auf 146 Teragramm (146 Millionen Tonnen). Das entspricht etwa 10% mehr Wasserdampf, als ohnehin in der Atmosphäre vorhanden ist. Wir erinnern uns: Die Eruptionen des Vulkans in Tonga begannen im Dezember letzten Jahres und erreichten im Januar ihren Höhepunkt, als sich die junge Vulkaninsel in gewaltigen Eruptionen selbst zerlegte. Der Ausbruch gilt als die stärkste Eruption seit dem Untergang der Vulkaninsel Krakatau im Jahr 1883. Die Druckwellen der Eruptionen liefen mehrfach um den gesamten Globus. Vulkanasche und Gase stiegen bis in die äußeren Atmosphärenschichten auf. Es entstanden Tsunamis, die umliegende Inseln zerstörten. Anders, als bei anderen sehr starken Eruptionen, wurden vergleichsweise wenig Vulkanasche und Aerosole in die Atmosphäre eingetragen, da sich der größte Teil der Eruptionen unter Wasser zutrugen. So sollen nur 450.000 Tonnen Schwefeldioxid in die Luft gelangt sein. Zum Vergleich: der Pinatubo-Ausbruch 1991 förderte 20 Millionen Tonnen des Gases. Bereits früh hatten Forscher postuliert, dass der Wasserdampf zu einer temporären Zunahme der Lufttemperaturen führen könnte, da er den Treibhauseffekt verstärkt. Außerdem könnte sich der Wasserdampf nachteilig auf das Ozon-Loch auswirken, welches wiederum die Temperaturen beeinflussen könnte.

Hunga Tonga-Hunga Ha’apai-Eruption könnte einen strengen Winter bringen

Die Autoren von severe-weather.eu sehen aktuell einen weiteren Zusammenhang und schaffen eine Korrelation zwischen einer starken Temperaturabnahme in der Stratosphäre der Südpolarregion und einer leichten Temperaturzunahmen in der Stratosphäre der Nordpolarregion. Während eine kalte Stratosphäre einen stabilen Polarwirbel (Jetstream) bedingt, ist es bei warmen Höhewinden genau andersherum. Dann kann es zu einem stark mäandrierenden Polarwirbel kommen, so dass im Winter polare Luftmassen bis weit in die gemäßigten Zonen vordringen können. So liegt es im Bereich des Möglichen, dass wir ein Europa einen starken Winter erleben werden.

Im Angesicht der Energiekries können wir in Europa einen kalten Winter überhaupt nicht gebrauchen… Morphy’s Law!

Ich gebe zu bedenken, dass es vielleicht einen Zusammenhang zwischen der Eruption auf Tonga und den extremen Wetterereignissen geben könnte, die wir derzeit in vielen Teilen der Welt erleben: extreme Dürren in China, Europa, Ostafrika und Südwest-USA einerseits und genauso extreme Niederschläge in Südasien, auf der arabischen Halbinsel, Teilen von Südamerika und Ostasien. Offiziell sehen Wissenschaftler aber eine Zusammenhang mit dem Klimaphänomen La Nina, der kalten Schwester von El Nino.

Erdbeben-News 29.08.22: Indonesien

Kepulauan Batu: Erdbeben Mw 5,9

Datum: 29.08.22 | Zeit: 03:29:14 UTC | Lokation:  0.93 S ; 98.64 E | Tiefe: 15 km | Mw 5,9

An der Nordwestspitze der Insel Pulau Siberut bebte es mit einer Magnitude von 5,9. Zuerst wurde die Magnitude mit 6,2 angegeben, der Wert wurde inzwischen korrigiert. Der Erdbebenherd lag in 15 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 168 km westlich von Pariaman lokalisiert. Zuvor gab es mehrere moderate Erdbeben. Pulau Siberut gehört zum Archipel von Kepulauan Batu, dass der Südwestküste von Sumatra vorgelagert ist.

Starkregen löst Naturkatastrophe in Pakistan aus

Mehr als 100 Tote durch Sturzfluten in Pakistan

Dass der diesjährige Monsun in Südostasien zahlreiche Naturkatstrophen verursachte ist keine Neuigkeit mehr, wohl aber eine Nachricht wert, denn die Naturkatastrophen häufen sich und nehmen immer dramatischere Züge an. In Pakistan spitzt sich die Lage von Tag zu Tag zu. Seit Juni sollen mehr als 1000 Menschen infolge des Monsuns gestorben sein. Es stürzen wahre Wassermassen vom Himmel, die Bäche in reißende Flüsse verwandeln, die ganze Landstriche überfluten. Es kommt zu Sturzfluten, Schlammlawinen und Erdrutsche. Alleine gestern sollen 100 Menschen den Tot gefunden haben. Die Gesamtzahl stieg auf 1033 Opfer. Unter ihnen befinden sich 348 Kinder. Zahlreiche Menschen wurden Obdachlos, Zehntausende befinden sich auf der Flucht vor den Wassermasse. Die Behörden warnen vor weiteren Regenfällen und einer Zuspitzung der Gefahrensituation.

Ein Felssturz, der infolge des Dauerregens ausgelöst wurde, riss Teile des Karakoram-Highways in die Tiefe. Die Straße verbindet Pakistan mit China.

Die Überflutungen laufen in Wellen über das Land und der Süden soll sich auf den weiteren Anstieg der Pegel vorbereiten. Menschen stürmen jede Erhöhung als Schutz vor dem Wasser und suchen Schutz an den erhöhten Dämmen von Eisenbahnlinien und Autobahnen. Für die Geflüchteten werden Zeltlager errichtet. In der Nähe der Stadt Sukkur reihen sich die Zelte auf einer Länge von 2 Kilometer aneinander. Aber nicht nur im Süden des Landes gibt es Probleme, auch im Norden wurden neue Evakuierungen angeordnet. Insgesamt sind 33 Millionen Menschen betroffen. In den Flüchtlingslagern werden die Nahrungsmittel knapp, genauso frisches Trinkwasser. Die nächste humanitäre Krise ist vorprogrammiert, bzw. nimmt bereits ihren Lauf.

Pakistan wird oft von starken Überflutungen heimgesucht. In dem Land wechseln sich die Extreme ab: entweder ist es zu trocken, oder zu nass. Bereits im Jahr 2010 starben mehr als 2000 Personen in den Folgen des Monsuns. Pakistan gehört zu den Top 10 der Staaten, die am meisten vom Klimawandel betroffen sind.

Sangay mit kontinuierlichen Eruptionen am 27.08.22

Sangay steigerte Aktivität

In Ecuador ist der Sangay weiterhin aktiv und eruptiert strombolianisch. Drei bis vier Mal am Tag ereignen sich stärkere vulcanianisch Explosionen. Dann steigen Aschewolken bis zu 7000 m Höhe auf und driften in Richtung Westen. Glühende Schlacken landen auf den steilen Außenflanken des Kraters und verursachen Schuttlawinen. Es wird ein Lavastrom gefördert, der durch die Depression auf der Südostflanke des Vulkans fließt. Er erreicht fast die Basis des Kegels. In den letzten 3 Tagen vervielfachte sich die Anzahl der Explosionssignale, die von den Seismometern registriert werden. Vorgestern wurden 445 Signale festgestellt, gestern waren es 680. Zuvor wurden weniger als 50 Explosionen am Tag gezählt. Die Zahl der vulkanisch-bedingten Erdbeben erhöhte sich ebenfalls. Gestern wurden 50 Langperiodische Beben und 11 Tremorphasen aufgezeichnet.

Das IGEPN berichtet mittlerweile täglich über die Aktivität der ecuadorianischen Vulkane. Darüber hinaus ist es auch dem guten Wetter zu verdanken, dass ungewöhnlich viele Informationen und Medien zum Sangay reinkommen. Dennoch blicken die Vulkanologen mit Sorgen auf die niederschlagreichere Jahreszeit, denn dann drohen wieder Lahare, vor denen bereits jetzt gewarnt wird. Die zahlreichen Eruptionen sorgen für reichliche Ascheablagerungen auf den Vulkanflanken, die während der Regenzeit mobilisiert werden. Die Lahare haben die Flusslandschaft am Fuß des Vulkans bereits deutlich beeinflusst und Bachläufe verändert.

Beim Sangay handelt es sich um einen 5230 m hohen Stratovulkan in den Anden. Er befindet sich in der Königskordillere und entwässert in Richtung des Amazonas. Da der Gipfel vergletschert ist, gilt er als wichtiger Wasserlieferant. Am Gipfel des Sangay befinden sich 3 Krater, von denen 2 aktuell aktiv sind. Die Morphologie des Gipfel unterliegt schnellen Veränderungen, da der Vulkan seit 2019 daueraktiv ist.

Naturkatastrophe Wassermangel im Lake Powell

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Schon seit fast 2 Jahrzehnten ist es im Südwesten der USA zu trocken. Während den letzten 3 Jahren dominiert eine ausgeprägte Dürre das Land, die zunehmend katastrophale Züge annimmt. Es herrscht Wassermangel und die Wasserentnahme aus öffentlichen Gewässern wurde bereits vor Monaten streng reglementiert. Doch das verhindert nicht das weitere Abfallen der Pegel von Seen und Flüssen. So hat der Pegel des Lake Powell den niedrigsten Stand seit seiner Schließung Mitte der 1960iger Jahre erreicht. Er steht 51 Meter unter dem Höchststand, was nur noch 26 Prozent der Gesamtkapazität ausmacht. Drei Viertel des Wassers sind verschwunden und der Stausee hat somit den niedrigsten Stand seit 1967 erreicht. Mit dem Unterschied, dass sich der See vor 55 Jahre füllte und er sich jetzt weiter entleert. Seit August 2017 reduzierte sich der Wasserstand um fast 30 m.

Lake Powell ist nicht nur ein wichtiger Wasserspeicher, sondern erzeugt mittels Turbinen im Damm auch Strom. Der Pegel steht noch 15 m oberhalb der Mindesthöhe, aber der die Turbinen die Kraft des Wassers in Strom umwandeln können. Sollte dieser Pegelstand unterschritten werden, dann werden Strom und Wasser für 40 Millionen Menschen knapper.

Natürlich ist nicht nur der Lake Powell von der Wasserknappheit bedroht. Der Stausee wird vom Colorado River gespeist, entlang dessen Verlauf weitere Stauseen liegen. So verfügt das gesamte Flusssystem nur noch über 34% seiner Kapazität. Der Lake Mead, der vom Lake Powell gesehen stromabwärts liegt, hat noch eine Füllkapazität von 28%.

Um den Pegel des Lake Powell zu stützen, plant die US-Wasserwirtschaftsbehörde mehr Wasser aus stromaufwärts gelegenen Reservoirs abzulassen. Gleichzeitig wird die Abflussmenge aus dem Lake Powell reduziert, wodurch natürlich der Pegel des Lake Mead schneller fallen dürfte.

Sollte sich das Klima in den nächsten Monaten nicht nachhaltig ändern, dann steht es schlecht bestellt um die Stauseen des Colorado. Ihre Anlage hatte damals Umweltschützer auf den Plan gerufen, denn die steilen Schluchten des Flusssystems beherbergten einmalige Natur- und Kulturschätze, die in den Fluten der Seen verschwanden. Eine Zeitlang bescherten die Stauseen der Gegend des Colorado-Plateaus und darüber hinaus ungeahnten (Wasser)reichtum. Doch wie sich jetzt herauszustellen scheint, war es ehr ein Strohfeuer. (Quelle: NASA-Earthobservatory)