Datum: 23.03.22 | Zeit: 21:57:00 UTC | Lokation: 15.10 S ; 167.44 E | Tiefe: 127 km | Mw 6,0
Östlich der Insel Espirito Santo bebte es mit einer Magnitude von 6,0. Das Hypozentrum lag 127 km tief. Das Epizentrum wurde 40 km östlich von Port-Olry lokalisiert. Am Vortag bebte es dort mit M 4,6.
Tonga: Erdstoß Mw 5,5
Datum: 23.03.22 | Zeit: 20:47:31 UTC | Lokation: 23.46 S ; 175.23 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,5
Bei Tonga kam es erneut zu einem Erdbeben der Magnitude Mw 5,5. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 238 km südlich von ‘Ohonua lokalisiert.
Sizilien: Erdbeben im Tyrrhenischen Meer
Datum: 23.03.22 | Zeit: 04:09:43 UTC | Lokation: 38.79 N ; 15.70 E | Tiefe: 99 km | Ml 2,3
Besonders hervorheben möchte ich 3 Erdstöße im Tyrrhenischen Meer nördlich von Sizilien. Die Beben hatten Magnituden im 2er Bereich und manifestierten sich in Tiefen von 100 km und mehr. Sie stehen sehr wahrscheinlich mit der Subduktion in Verbindung und manifestierten sich östlich der Liparischen Insel, zu denen die Inselvulkane Stromboli und Vulcano gehören. Auf letzterer Insel ereigneten sich in den letzten 9 Tagen zudem 6 schwache Erdbeben mit Magnituden kleiner als 1. Sie zeigen, dass der Vulkan noch lange nicht zur Ruhe gekommen ist, auch wenn die Gaskonzentrationen etwas nachgelassen haben.
Bereits 1964 gab es eine ähnliche seismische Krise
Obwohl sich der Erdbebenschwarm unter der Azoreninsel São Jorge heute abgeschwächt zu haben schein, gab es ein Erdbeben der Magnitude 3,5. Ein Zweites brachte es auf Ml 2,7. Die Erdbebenherde lagen 12 km tief. Die Epizentren manifestierten sich 1 km nördlich des Ortes Velas, der im Fokus des Geschehens steht. Gestern verzeichnete das EMSC 22 Erschütterungen mit Magnituden ab 2. Schwächere Beben werden dort nicht angezeigt, aber man kann von zahlreichen Mikrobeben ausgehen. In manchen Berichten ist von mehr als 2000 Erschütterungen die Rede.
Die Anwohner von Velas sind besorgt, dass sich entweder ein starkes Erdbeben ereignen könnte, oder dass es zu einem Vulkanausbruch kommt. In einem lokale Medienbericht heißt es, dass die Vulkan-Alarmstufe auf „4“ (von 5) erhöht wurde, was eigentlich bedeutet, dass man definitiv mit einer Eruption rechnet, oder diese bereits begonnen hat. Gestern Vormittag hieß es noch, dass der Alarmstatus „2“, bzw. „gelb“ verhängt wurde.
1964 ereignete sich eine submarine Eruption vor São Jorge
Auf der Seite des zuständigen Instituts ist ein Artikel veröffentlicht worden, in dem sich ein Vulkanologe a.D. zu den Vorfällen äußert. Victor Hugo Forjaz ruft die Bevölkerung auf Ruhe zu bewahren und mahnt die aktiven Kollegen, die Menschen ausführlich zu informieren und ihnen keine Fakten vorzuenthalten. Forjaz war Mitglied eines Einsatz-Teams, dass 1964 zur Insel gerufen wurde, als sich eine ähnliche seismische Krise zutrug. Damals stand das Dorf Rosais im Bebenfokus. Die Erschütterungen waren so stark, dass der Leuchtturm von Rosais seinen Betrieb einstellte. Das Forscherteam wurde von einem Schiff der Marine dort abgesetzt, da es auf der Insel noch keinen Flughafen gab. Tatsächlich sollen die Beben mit einer kleinen submarinen Eruption einhergegangen sein. Vergleichbares erlebten wir im Jahr 2011, als es vor der Kanareninsel El Hierro zu einem submarinen Ausbruch vor der Küste gekommen ist. Bereits Monate zuvor war es zu starken Schwarmbeben gekommen. Damals wuchs der Vulkan bis auf gut 100 m unter der Wasseroberfläche heran, bevor er seine Aktivität einstellte.
Vorhersagen, ob die Beben tatsächlich in einen Vulkanausbruch gipfeln werden, kann man derzeit nicht treffen. Dazu gibt es zu wenige Daten. Und wir wissen ja alle, wie launisch Mutter Erde sein kann.
Vergangene Woche gab es signifikant erhöhte Seismizität
Heute begann der indonesische VulkanAnak Krakatau mit neuen Eruptionen. Der erste Ausbruch ereignete sich um 9.12 Uhr (WIB) und förderte Asche bis auf einer Höhe von 500 m über den Krater. Wenig später gab es eine 2. Explosion, bei der Asche bis auf 1000 m aufstieg. Laut einer Meldung des VAACs erreichte Asche sogar eine Höhe von 2400 m und driftete in Richtung Südwesten. Das VSI registrierte ein seismisches Signal der Eruptionen. Es hatte eine Maximalamplitude von 45 mm. Als Dauer wird 0 Sekunden angegeben. Eventuell handelte es sich nur um einen kurzen Explosionspuls, oder das Signal hält noch zur Stunde an. MIROVA detektiert eine schwache Thermalstrahlung mit 9 MW Leistung.
Der Ausbruch kam nicht völlig überraschend, denn vor 10 Tagen gab es einen deutlichen Anstieg der Seismizität. Der Peak dauerte 4 Tage lang und in Spitzenzeiten wurden über 300 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Momentan werden vergleichsweise wenige Erschütterungen aufgezeichnet. Gestern waren es 8 Niederfrequenzerdbeben und 1 harmonischer Tremor.
Die Livecams um den Vulkan funktionieren wieder, lassen sich auf anderen Seiten allerdings nicht live implementieren. Man sieht, dass Anak auch aktuell weiter eruptiert und eine Aschewolke fördert.
Die letzten Eruptionen von Anak Krakatau
Die letzte eruptive Phase des Vulkans sahen wir Anfang Februar dieses Jahres. Die Eruptionen waren vergleichbar mit dem aktuellen Geschehen. Es sieht so aus, als würde Anak wieder regelmäßiger ausbrechen wollen. Nach dem katastrophalen Kollaps im Jahr 2018 war es vergleichsweise still um den Vulkan geworden, obwohl er bereits in der Vergangenheit Ruhephasen von ca. 4-6 Jahren hatte. Im Jahr 2018 rutschte eine Flanke des jungen Vulkankegels ab und löste einen Tsunami aus, der an die Küste Javas brandete und für moderate Zerstörungen sorgte. Dem Kollaps vorangegangen war eine Serie starker Paroxysmen. Anak büßte einiges an Höhe ein und alles Leben wurde ausgelöscht. Der Tsunami richtete auch auf den umgebenden Inseln starke Verwüstungen an und brachte morphologische Veränderungen mit sich. So wurde der Strand von Rakata komplett weggespült. Dort bauten sich früher oft Vulkanspotter für die Nacht ein.
Staat: Russland | Koordinaten: 48.98, 153.48 | Eruption: Explosiv
Der Kurilenvulkan Chirinkotan eruptierte gestern Vulkanasche. Eine VAAC Meldung bestätigt eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufstieg und in Richtung Nordosten driftete. Der unbewohnte Inselvulkan war zuletzt 2013 ausgebrochen.
Manadas: Warnstufe erhöht
Staat: Portugal | Koordinaten: 38.65, -28.05 | Eruption: Seismik
Wie bereits in dem ausführlichen Bericht zu den Erdbeben auf der Azoreninsel São Jorge erwähnt, wurde der Alarmstatus des Vulkanrückens bei Mandanas auf „gelb“ erhöht. Grund hierfür ist ein eine seismische Krise nebst Bodenhebung.
Vulkan Merapi mit Schuttlawinen
Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom
Vom Merapi gingen gestern 96 glühende Schuttlawinen ab. Heute waren es bereits 66 Abgänge, die registriert wurden. Gestern wurde nur 1 Hybriderdbeben festgestellt. Heute gab es 1 vulkanotektonisches Beben. Die Seismizität ist gegenüber dem Wochenende rückläufig. Dennoch kann weiterhin Magma aufsteigen und die Dome füttern. Zuletzt verloren sie aber mehr Material, als sich aufstaute.
Der ecuadorianische Vulkan Sangay emittiert eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 720 MW. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 11.600 m und driftet in westliche Richtung. Der Hauptteil der Eruptionswolke wurde in 6100 m Höhe festgestellt.
Semeru mit Aschewolke
Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom
Auf der indonesischen Insel Java ist es der Semeru, der weiterhin Aschewolken eruptiert. In der letzten VONA-Meldung heißt es, dass Vulkanasche in 5200 m Höhe festgestellt wurde. Sie weht in Richtung Südwesten. Wahrscheinlich ging ein Pyroklastischer Strom ab.
Die Erdbeben auf der Azoreninsel São Jorge gingen auch nachts weiter. Das EMSC meldete heute bereits 8 Erdstöße. Der Stärkste brachte es auf eine Magnitude von 3,1. Tatsächlich registriert die Europäische Erdbebenorganisation nur einen Bruchteil der Erdbeben auf São Jorge. In einem Antenna-Interview erklärte Rui Marques, Leiter des lokalen Observatoriums CIVISA, dass bislang mehr als 1800 Erschütterungen detektiert worden seien. Die meisten Beben hatten geringe Magnituden im Bereich der Mikroseismizität. 93 Erschütterungen konnten von den Anwohner wahrgenommen werden. Die Gesamtanzahl der Beben weist auf eine seismische Krise hin, wie man sie häufig vor Vulkanausbrüchen erlebt. Dennoch spricht Marques davon, dass die Beben tektonischer Art seien, schließt aber einen Zusammenhang mit dem Vulkanrücken von Mandanas nicht aus. Er postuliert 2 Szenarien, in denen es heißt, das der Erdbebenschwarm entweder ein starkes Erdbeben ankündigen könnte, oder einen Vulkanausbruch. Er forderte die Bewohner von São Jorge auf wachsam zu bleiben. Momentan befinden sich weitere wissenschaftliche Mitarbeiter aus Portugal auf der Insel, die zwei seismische Messstationen installieren. Ein weiteres Team wurde angefordert, um Gasmessungen durchzuführen.
INSAR-Aufnahmen enthüllen Bodenhebung auf São Jorge
Das Statement von Rui Marques scheint indes bereits ein wenig überholt zu sein, denn es sind erste INSAR-Aufnahmen aufgetaucht, die eindeutig eine Bodenhebung auf São Jorge zeigen. Zwar können Bodendeformationen auch durch Erdbeben hervorgerufen werden, doch an Vulkanen stammen sie dann meistens von Magmenintrusion. Die Situation könnte viel schneller in einem Ausbruch eskalieren, als ich gestern noch vermutet hatte. Das denkt wohl auch der Katastrophenschutz, denn er bereitet Evakuierungsmaßnahmen auf der Insel vor. Der Alarmstatus wurde offiziell auf „gelb“ erhöht.
Working on a video covering the Sao Jorge #volcano in the #Azores. Just finished a map which displays where its recent lava flows occurred. Orange arrows indicate pyroclastic flow deposits which are unusual for fissure and cinder cone forming eruptions. #portugal#saojorgepic.twitter.com/SMxdmVQzIi
Es ist auch eine neue Karte der alten Lavaströme auf São Jorge geteilt worden. Die Situation erinnert sehr an La Palma, wo ebenfalls alte Lavaströme überbaut wurden. Auf São Jorge leben allerdings deutlich weniger Menschen. Die Insel hat gut 10.500 Bewohner. Auf La Palma sind es 87.500. Wenn es zu einem Vulkanausbruch kommen sollte, sind weitaus weniger Menschen betroffen. Dennoch, für die Betroffenen wäre ein Ausbruch eine Naturkatastrophe.
Datum: 22.03.22 | Zeit: 17:41:39 UTC | Lokation: 23.41 N ; 121.57 E | Tiefe: 30 km | Mw 6,7
Ein sehr starkes Erdbeben der Magnitude 6,7 erschütterte die Ostküste von Taiwan. Das Beben manifestierte sich um 17:41:39 UCT (01:41:39 Ortszeit). Der Erdbebenherd wurde in 30 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum lag 63 km südlich der Hafenstadt Hualien City. Dort leben 350.000 Menschen. Nur 2 Minuten später folgte ein starkes Nachbeben Ml 6,1, mit einem Hypozentrum in 19 km Tiefe. Weitere Nachbeben lagen im 5er Bereich. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden.
Das Hauptbeben wurde bis nach China gespürt. Meldungen über Schäden liegen noch nicht vor, sind aber durchaus möglich. Bei einem starken Erdbeben der Magnitude 6,3 starben im Jahr 1964 mehr als 100 Menschen.
Erdbeben in Taiwan verursacht Schäden
Meldungen belegen, dass es leichte-moderate Schäden gab und eine Person verletzt wurde. Eine Brücke wurde stark beschädigt. Sie liegt im Landkreis Hualien, nahe des Ortes Yuli. Zudem wurden mehrere Straßen beschädigt. Es kam zu Steinschlägen und Schuttlawinen. 3 größere Straßen mussten gesperrt werden. Dementsprechend kommt es zu Verkehrsbehinderungen. Temporär kam es zu Stromausfällen. Laut dem Stromanbieter Taipower waren 1200 Haushalte betroffen gewesen.
Alles in allem hatte man auf Taiwan noch Glück im Unglück, denn Beben dieser Magnitude verursachen oft größere Schäden. Grund für die moderate Schadensbilanz dürfte die Tiefe des Erdbebenherds gewesen sein und der Umstand, dass sich das Beben vor der Küste und nicht unter einem Ballungsraum ereignet hat. Außerdem ist man in Taiwan relativ gut aufgestellt, was die Erdbebensicherheit von (neuen) Gebäuden betrifft. Das gilt insbesondere für die Wolkenkratzer der Hauptstadt Taipeh. Die Taiwanesen sind auch in Bezug auf Observatorien gut aufgestellt. Neben Erdbebenwarten gibt es auch ein vulkanologisches Observatorium, dass erst im Jahr 2020 etabliert wurde. Es beobachtet Vulkane, die zwar noch als potenziell aktiv eingestuft werden, aber zu historischen Zeiten nicht eruptierten. Daran könnte sich Deutschland ein Beispiel nehmen!
Datum: 21.03.22 | Zeit: 20:38:24 UTC | Lokation: 38.67 N ; 28.13 W | Tiefe: 11 km | Ml 3,0
Inhalt
Die Azoreninsel São Jorge wird von weiteren Erdbeben gerockt
Der Ursprung der Beben ist nicht geklärt
Könnte es einen Vulkanausbruch geben?
Die Azoreninsel São Jorge kommt nicht zur Ruhe und wird weiterhin von zahlreichen Erdbeben erschüttert. Seit gestern registrierte das EMSC 21 Erdbeben mit Magnituden ab 2. Das stärkste Beben brachte es auf M 3,0 und hatte ein Hypozentrum in 11 km Tiefe. Das Epizentrum lag 12 km west-nord-westlich von Calheta. In den letzten Stunden ist die Aktivität etwas rückläufig.
Zahlreiche Mikrobeben
Das EMSC zeigt bei weitem nicht alle Erschütterungen an, die sich unter der Insel ereignen. Allerdings ist es schwierig verlässliche Zahlen zu bekommen: Auf der Seite des zuständigen Observatoriums steht, dass heute ein Team vom Festland einfliegen soll, um dem Erdbebenschwarm weiter auf den Grund zu gehen. Gestern berichtete man vor Ort von 70. Beben. In den Sozialen Medien gibt es Nachrichten, nach denen mehr als 700 Beben detektiert worden sein sollen. Eine Statistik bei Volcano Discovery zeigt knapp über 300 Erschütterungen an. Die Vielzahl der Beben hat Magnituden kleiner als 2 und viele Erschütterungen dürften im Bereich der Mikroseismizität anzusiedeln sein.
Die Frage nach dem Ursprung der Beben ist nicht geklärt, doch viele Vulkanophile gehen davon aus, dass die Beben in Zusammenhang mit einer Dyke-Intrusion stehen. Solche Magmatischen Gänge sind uns aus der Berichterstattung der letzten Jahre sehr wohl bekannt. Sie sorgten im letzten Jahr sowohl auf Island, als auch auf La Palma für Bodenhebungen, die in Vulkanausbrüchen endeten. Das Problem: es sieht nicht so aus, als würde es auf São Jorge ein engmaschiges Instrumenten-Netzwerk geben, was den Puls der Erde fühlt. So dürfte es nicht viele GPS Punkte geben, die nun als Referenzen für etwaige Höhenänderungen infolge von Magmenintrusion herhalten können. Wahrscheinlich wird das angekündigte Techniker-Team erste Messungen durchführen, die als Referenz für weitere Geschehnisse herhalten dürfen. Vielleicht gibt es aber bald INSAR-Daten, die uns genaueres verraten.
Droht auf São Jorge ein Vulkanausbruch?
Die Erfahrung zeigt, dass ein kurzfristig bevorstehender Vulkanausbruch unwahrscheinlich ist, selbst wenn die Beben von Magmenintrusion hervorgerufen werden sollten. Für gewöhnlich sind mehrere Anläufe nötig, bis es das Magma zur Oberfläche schafft. So könnte es noch Monate, oder Jahre dauern, bis wir den nächsten Vulkanausbruch auf den Azoren erleben werden. Sollte es dazu kommen, dann droht dieser -wie auf La Palma- zur Katastrohe zu werden, da die Küstenregion besiedelt ist und im Inselinneren Landwirtschaft betrieben wird. Der Inselflughafen liegt nahe der Erdbebenregion.
Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, dass die Beben tektonischer Natur sind. Die Insel wird in ihrer Länge von einem Rift durchzogen. Und Last, but not Least, entwickelt sich an Vulkanen manchmal alles viel schneller, als angenommen. Vollkommen ausgeschlossen ist es nicht, dass wir in wenigen Tagen/Wochen bereits einen Ausbruch sehen werden.
Nach seinem letzten Paroxysmus scheint der Fuego etwas träge geworden zu sein. INSIVUMEH berichtet von 4-6 explosiven Eruptionen pro Stunde. Vulkanasche steigt bis auf 4700 m auf und glühende Tephra fliegt bis zu 150 m über Kraterhöhe. Schaut man sich allerdings Aufnahmen an, die in unserer FB-Gruppe geteilt wurden und am Wochenende aufgenommen worden sein sollen, dann erkennt man, dass der Fuego nicht ganz so müde ist, wie es den Anschein hat. Besonders auffällig sind relativ lange anhaltende Ascheeruptionen. Auffallend ist, dass offensichtlich eine Gruppe Fuegobesteiger auf dem Sattel zwischen Acatenango und Fuego unterwegs war. eigentlich sit der Aufstieg auf den Fuego selbst gesperrt.
Das VAAC detektierte am Inselvulkan in PNG eine kleine Aschewolke, deren Höhe nicht genau bestimmt werden konnte. Vorgestern registrierte MIROVA eine moderate Wärmestrahlung. Es ist gut möglich, dass sich der Vulkan auf einen neuen Paroxysmus vorbereitet.
Auf Java ist der Semeru weiter aktiv. Gestern Abend meldete das VSI den Abgang eines Pyroklastischen Stroms. Er erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 20 mm und 240 Sekunden Dauer. Darüber hinaus gab es 55 strombolianische Eruptionen. Es wurden 2 Tremorphasen und ein vulkanotektonisches Beben aufgezeichnet.
Mehr als 700 Beben treffen die Azoreninsel São Jorge
Norwegen: Erdbeben Mb 5,1
Datum: 21.03.22 | Zeit: 05:32:53 UTC | Lokation: 61.67 N ; 2.58 E | Tiefe:2 km | Mb 5,1
Vor der norwegischen Küste bebte es mit einer Magnitude von 5,1. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 130 km westlich von Florø lokalisiert. Das Beben ereignete sich in einer Region mit Öl-Lagerstätten. Ein Konzern stoppte seine Ölförderung temporär.
Hawaii: Erdbeben Mb 4,7
Datum: 20.03.22 | Zeit: 17:29:31 UTC | Lokation: 19.82 N ; 155.80 W | Tiefe: 13 km | Mb 4,7
Gestern manifestierte sich unter der Westflanke des Vulkans Mauna Kea ein Erdbeben der Magnitude 4,7 (EMSC). Das USGS ermittelte eine Magnitude von 4,5. Das Hypozentrum lag 13 km Tief. Das Epizentrum wurde 22 km nordöstlich von Kalaoa lokalisiert. Das Beben sorgte für Unruhe bei den Bewohnern von Big Island, da es deutlich zu spüren war.
Azoren: Schwarmbeben geht weiter
Datum: 21.03.22 | Zeit: 01:01:35 UTC | Lokation: 38.68 N ; 28.23 W | Tiefe: 7 km | Ml 2,9
Das Schwarmbeben unter der Azoreninsel São Jorge geht weiter. Das EMSC registrierte heute 8 weitere Erschütterungen mit Magnituden über 2. Die Stärkste brachte es auf Ml 2,9 in 7 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 2 km westlich von Velas. Rechnet man schwächere Beben hinzu, wurden seit Beginn des Schwarms über 70 Erdbeben registriert. Die Beben ereignen sich an Störungszonen entlang eines vulkanischen Rückens. Es ist unklar, ob sie rein tektonischer Natur sind, oder ob die Beben einen Zusammenhang mit dem Aufstieg magmatischer Fluide haben. Der Erdbebenschwarm begann gestern.