Erdbeben-News 10.11.21: Japan

Das japanische Ryukyu-Archipel wurde von einem starken Erdbeben erschüttert. Bei den Azoren und vor Indonesien bebte es moderat.

Japan: Erdbeben Mw 6,5

Datum: 10.11.2021 | Zeit: 15:45:12 UTC | Lokation: 23.59 N ; 126.53 E | Tiefe: 2 km | Mw 6,5

Südlich des Ryukyu-Archipels bebte es heute mit einer Magnitude von 6,5. Das Hypozentrum lag nur 2 km tief und damit besteht Tsunamigefahr. Das Epizentrum wurde 184 km südöstlich von Hirara (Okinawa) lokalisiert. Auch bis Taiwan ist es nicht sonderlich weit. Der Inselvulkan Suwanose-jima liegt im Archipel von Ryukyu. Es ist gut möglich, dass er auf den Erdstoß reagieren wird.

Papua Indonesia: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 10.11.2021 | Zeit: 17:46:40 UTC | Lokation: 4.37 S ; 134.12 E | Tiefe: 10 km | Mw 6,0

Vor der Küste von Papua Indonesia ereignete sich ein Erdbeben Mw 6,0. Es hatte ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag 190 km südwestlich von Nabire.

Azoren: Erdstoß Mb 5,1

Datum: 10.11.2021 | Zeit: 11:02:12 UTC | Lokation: 37.00 N ; 33.41 W| Tiefe: 10 km | Mb 5,1

Bei den Azoren kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 5,0. Die Tiefe des Hypozentrums wird vom EMSC mit 10 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 328 km südlich von Lajes das Flores.

Indonesien: Erdbeben Mb 5,0

Datum: 10.11.2021 | Zeit: 02:50:10 UTC | Lokation: 7.50 S ; 105.89 E | Tiefe: 40 km | Mb 5,0

Vor der Südwestküste der indonesischen Insel Java ereignete sich ein Erdbeben Mb 5,0. Der Erdbebenherd lag 40 km tief. Das Epizentrum lag unweit des Sunda Straits, genauer, 93 km südwestlich von Pelabuhanratu.

Tonga: Erdstoß Mb 4,9

Datum: 10.11.2021 | Zeit: 16:01:59 UTC | Lokation: 19.58 S ; 173.11 W | Tiefe: 10 km | Mb 4,9

Westlich von Tonga bebte es mal wieder. Der Erdstoß brachte es auf eine Raumwellen-Magnitude Mb 4,9. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 138 km südöstlich von Neiafu lokalisiert.

Indonesien: Erdbeben Mb 4,8

Datum: 10.11.2021 | Zeit: 15:09:47 UTC | Lokation: 2.94 N ; 127.38 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,8

In der Molukken-See, zwischen Indonesien und den Philippinen gab es ein Erdbeben Mb 4,8. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum befand sich 152 km nordwestlich von Tobelo. Weiter nördlich, kurz vor der philippinischen Küste ereigneten sich zahlreich moderate Erdbeben.

Vulkan-Update 10.11.21: Cumbre Vieja

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Nach der kurzen Unterbrechung von heute Vormittag, stiegen Tremor und Aktivität wieder an. Zur Stunde stößt der Vulkan wieder eine Aschewolke aus und auch Lavaströme werden aktiv sein. Die Seismizität zog im Tagesverlauf an: es ereigneten sich 2 Erdstöße mit Magnituden im 4-er Bereich. Zudem gab es wieder einige Erdbeben in größeren Tiefen von mehr als 30 km. Insgesamt detektierte das EMSC bis um 18 Uhr gut 90 Erdbeben unter La Palma.

Pflanzen geben Hinweise zu bevorstehenden Vulkanausbruch

Dass vulkanische Gase Pflanzen absterben lassen klingt logisch und ist hinlänglich bekannt. Jetzt berichtet eine neue Studie allerdings vom umgekehrten Effekt und er könnte sogar dazu genutzt werden, um Vulkanausbrüche vorherzusagen. Der Geophysiker Nicolas Houlié geht in seiner Studie noch ein Stück weiter und untersucht, ob Pflanzen nicht sogar den Ort einer bevorstehenden Eruption anzeigen könnten.

Streifen intensiven Pflanzenwachstums vor einem Vulkanausbruch

Im Jahr 2001 wurde auf Satellitenfotos des Ätnas eine Reihe von Pinien aufgespürt, die besonders grüne Nadeln hatten, was auf eine gesteigerte Photosynthese hindeutete. Wanderer am Boden konnten hingegen keine Veränderungen feststellen. Die Bäume wuchsen in einem 30 m schmalen Streifen, der eine Länge von gut 2 km hatte. Doch das verstärkte Pflanzenwachstum war nur von kurzer Dauer: im Herbst 2002 öffnete sich entlang des Vegetationsstreifens eine Eruptionsspalte und die Bäume vergingen in einem Lavastrom. Recherchen der Forscher ergaben, dass das gleiche Phänomen bereits einige Monate vor anderen Eruptionen aufgespürt wurde, etwa 1973, als Aufnahmen aus dem alten Skylab-Labor einen Streifen verstärkter Vegetation zeigten, entlang dessen sich einige Monate später eine Eruptionsspalte geöffnet hatte. Weitere Auswertungen von Satellitenfotos ergaben, dass das Phänomen auch vor der Ätna-Eruption von 2001 auftrat. Ebenso an anderen Vulkanen, wie z.B. am Nyiragongo im Kongo, der ebenfalls im Jahr 2001 eruptierte. Vor dem Ausbruch verstärkte sich das Pflanzenwachstum entlang der künftigen Eruptionsspalte. Doch was verstärkte das Pflanzenwachstum? Um dem Rätsel auf die Spur zu kommen, wurden Holzproben von überlebenden Bäumen genommen, die in einem Radius von 150 m um die Spalten standen. Die Wissenschaftler stellten die Hypothese auf, dass vulkanische Gase vermehrt Kohlenstoff an die Oberfläche transportierten, doch dass konnte anhand der Holzproben nicht nachgewiesen werden. Dafür stellte man eine geringere Konzentration an bestimmten Sauerstoffisotopen fest, was auf eine vermehrte Wasserzufuhr hindeutete. Sehr wahrscheinlich war es einfach der Wasserdampf, der mit den Gasen aufstieg und den Boden durchfeuchtete, wovon die Pflanzen profitierten.

Forscher entwickelten in den letzten Jahren weitere Methoden, um Hinweise aus der Natur zu interpretieren, mit denen Vulkanausbrüche vorhergesagt werden sollen. So rüstete man am Ätna Ziegen mit GPS Sendern aus, um aus ihren Bewegungsmustern auffälliges Verhalten abzuleiten, das auf einer bevorstehende Eruption hindeuten könnte. In der Vulkaneifel werden Ameisen beobachtet, ob sie ihre Ameisenhügel vermehrt dort bauen, wo Kohlendioxid aus dem Boden strömt. Einzeln für sich genommen, stellt keine der Methoden ein hinreichendes Kriterium für die Vorhersage einer Eruption dar, doch alle zusammen genommen, können den Wissenschaftler wichtige Hinweise liefern, ob sich am Vulkan ein Ausbruch zusammenbrauen könnte. (Quelle: https://doi.org/10.1029/2021EO210590)

Vulkan-Nachrichten 10.11.21: Cumbre Vieja, Merapi

Am Cumbre Vieja auf La Palma bildete sich ein spektakulärer Lavafall. Die Vulkane Kadovar und Karymsky eruptierten Vulkanasche. Am Merapi gingen glühende Schuttlawinen ab.

Cumbre Vieja mit Lavafall

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Während sich die sichtbare Aktivität am neuen Kegel des Cumbre Vieja in Grenzen hält, entstand an der Küste ein spektakulärer Lavafall, als sich ein Lavastrom über die Steilklippe ergoss. Der zähflüssige Aa-Lavastrom ließ unzählige glühende Lavabrocken über die Klippe kullern, so dass es aussah, als würde rot gefärbtes Wasser hinabfließen. Die Lava akkumulierte sich zunächst am Strand und könnte inzwischen das Meer erreicht haben. Das Ganze geschah in direkter Nachbarschaft zum ersten Ocean Entry. Auf ihrem Weg zum Meer, zerstörte der Lavastrom weitere Häuser. Insgesamt wurden 2605 Gebäude zerstört. Der Lavastrom entspringt einer Tube am Fuße des Kegels und fließt durch Kanäle die sich durch das Lavafeld ziehen.

Der Tremor ist niedrig und zeigt heute Morgen einen Totalaussetzer. Dementsprechend sieht man den Kegle derzeit nur stark dampfen, ohne das Tephra eruptiert werden würde. Abends sah man noch eine kleine Lavafontäne aufsteigen. Ich gehe davon aus, dass die Aktivität erst einmal auf diesem niedrigen Niveau fluktuiert. Ob es dann zu einem Revival der explosiven Aktivität kommen wird, oder ob die Eruption langsam ein Ende findet, ist derzeit noch nicht zu sagen. Es gibt weitere Erdbeben und leichte Inflation. Der Magmenaufstieg scheint noch nicht beendet zu sein. Die Eruption könnte auch rein effusiv noch eine Weile weitergehen.

Kadovar eruptiert Asche

Staat: PNG | Lokation: -3.63; 144.63 | Eruption: Ascheeruption

Vor der Küste von Papua Neuguinea ist der Inselvulkan Kadovar weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Sie steigt bis zu 1500 m auf. Die Beobachtung stammt von Augenzeugen der Eruption, denn die Aschewolke wurde nicht von den Satelliten erfasst.

Karymsky explosiv aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048, 159.441 | Eruption: Vulcanianisch
Auf Kamtschatka ist es der Karysmky, der weiterhin Aschewolken eruptiert. Sie steigen bis auf einer Höhe von 4300 m auf und driften in Richtung Südosten. Seit gestern wurden 7 VONA-Warnungen veröffentlicht.

Merapi mit glühenden Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Der Merapi auf Java ist effusiv tätig und baut an seinem Lavadom. Gestern wurden mehr als 200 seismische Signale registriert, die von Schuttlawinen verursacht wurden. Zudem gab es einige starke Entgasungen. Andere vulkanisch bedingte Erdbeben fehlten. Es kann also auch Magmenaufstieg stattfinden, der „geräuschlos“ abläuft und keine Beben verursacht.

Erdbeben-News 09.11.21: Nicaragua

Vor der Küste Nicaraguas gab es ein starkes Erdbeben. Die Zentraltürkei und Japan wurden von moderaten Erdbeben erschüttert.

Nicaragua: Erdbeben Mw 6,2

Datum: 09.11.2021 | Zeit: 06:25:17 UTC | Lokation: 11.30 N ; 86.53 W | Tiefe: 49 km | Mw 6,2

Das lateinamerikanische Land Nicaragua wurde heute von einem Erdbeben der Magnitude 6,2 erschüttert. Das Hypozentrum lag 49 km tief. Das Epizentrum wurde offshore lokalisiert, genauer, 62 km südlich von San Rafael del Sur. Es gab moderate Vor- und Nachbeben, darunter zwei Erdstöße Mw 5,8 und Mw 5,7. Der aktive Vulkan Masaya liegt in gut 90 km Entfernung zum Epizentrum und damit in einem Bereich, wo sich das Erdbeben auf die Aktivität des Vulkans auswirken könnte.

Türkei: Erdbeben Mw 5,1

Datum: 08.11.2021 | Zeit: 17:43:21 UTC | Lokation: 37.87 N ; 32.12 E | Tiefe: 5 km | Mw 5,1

In der Zentraltürkei bebte es mit einer Magnitude von 5,1. Der Erdstoß manifestierte sich in einer Tiefe von nur 5 km. Das Epizentrum lag 18 km südöstlich von Derbent und 32 km westlich von Konya. Es gab mehrere Nachbeben.

Indonesien: Erdbeben Mw 5,0

Datum: 08.11.2021 | Zeit: 05:05:56 UTC | Lokation: 0.55 S ; 123.59 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,0

Vor der Ostküste der indonesischen Insel Sulawesi ereignen sich derzeit viele Erdbeben. Das Stärkste der letzten 48 Stunden hatte eine Magnitude von 5,0 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 100 km nordöstlich von Luwuk. In der Region könnte sich ein starkes Erdbeben zusammenbrauen.

Philippinen: Erdstoß Mb 4,8

Datum: 08.11.2021 | Zeit: 07:04:49 UTC | Lokation: 6.49 N ; 126.13 E | Tiefe: 85 km | Mb 4,8

In der philippinische Davao-Region bebte es mit einer Raumwellen-Magnitude von 4,8. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 85 km. Das Epizentrum lag 2 km nördlich von Nangan. Entlang der Ostküste des philippinischen Archipels gab es weitere moderate Erdbeben.

Japan: Erdbeben Mb 4,7

Datum: 08.11.2021 | Zeit: 16:15:01 UTC | Lokation: 37.09 N ; 140.49 E | Tiefe: 40 km | Mb 4,1

Die japanische Insel Honshu wurde von einem Erdbeben der Magnitude 4,7 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 40 km. Das Epizentrum wurde 8 km südöstlich von Ishikawa verortet.

Vulkan-News 09.11.21: Cumbre Vieja, Karymsky

Der Cumbre Vieja hat die Aktivität stark nachgelassen. Der Vulkan dampft heute nur noch. Am Karymsky werden häufig Aschewolken gesichtet.

Cumbre Vieja schwächelt stark

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Heute Morgen sieht man auf der LiveCam am Cumbre Vieja nur noch Dampf aufsteigen. In der Morgendämmerung konnte man noch Lavaspattering, bzw. schwache strombolianische Eruptionen beobachten und nachts war die Cam auf einen verzweigten Lavastrom gerichtet, der langsam voranschritt. Die Daten bewegen sich noch auf dem Vortagesniveau: vergleichsweise schwacher Tremor, der morgens einen Peak hatte und einige Erdbeben, die schubweise kommen. Die Bodendeformation stieg minimal und beträgt ca. 9 cm. Verlässliche Prognosen lassen sich nicht treffen, aber es sieht zumindest nach einer Pause am Cumbre Vieja aus. Aber schon jetzt führt die Eruption die Charts der historischen Ausbrüche auf La Palma an.
Die Bilder zeigen eine schöne Zusammenfassung der Ereignisse der letzten Tage. Besonders gelungen finde ich das Foto mit dem vulkanischen Blitz.

Update 12:00 Uhr: Inzwischen hat sich der Vulkan wieder etwas eingekriegt und stößt in Pulsen Vulkanasche aus.

Ibu ist wieder aktiv

Staat: Indonesien | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption:  Dom

Auf der indonesischen Insel Halmahera gibt der Ibu mal wieder ein Lebenszeichen von sich und ließ Vulkanasche bis zu 2100 m hoch aufsteigen. Der Vulkan gilt als daueraktiv, da in seinem Krater seit Jahren ein Lavadom wächst. Aufgrund der Pandemie gibt es in den letzten Monaten allerdings keine Augenzeugenberichte der Vorgänge am Vulkan mehr.

Kadovar emittiert Asche

Staat: PNG | Lokation: -3.63; 144.63 | Eruption: Ascheeruption

In Papua Neuguinea hat der Kadovar wieder etwas Vulkanasche emittiert. Sie erreichte eine Höhe von 1500 m und wurde vom Winde in Richtung Nordwesten verweht.

Karymsky mit Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Die Charts des Vulkans mit den meisten Aschewolken führt derzeit der Karysmky auf Kamtschatka an. Das VAAC registrierte seit gestern 8 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 4000 m aufstiegen und in Richtung Südosten drifteten.

Zealandia: Kontinent unter Neuseeland findet Bestätigung

Lange Zeit wurden die Inseln Neuseelands einem Archipel zugeordnet, doch neue wissenschaftliche Untersuchungen scheinen immer mehr die Hypothese zu bestätigen, dass es sich bei Neuseeland um die Spitze eines versunkenen Kontinents handelt: Zealandia!

Zealandia galt lange Zeit als Mythos und wurde nicht selten mit dem mysteriösen Atlantis in Verbindung gebracht, was natürlich unhaltbarer Unsinn ist, denn zu Zeiten des zivilisierten Menschen ist bestimmt kein Kontinent verschwunden. Doch mineralogische Untersuchungen uralter Gesteinsproben aus Neuseeland deuteten schon seit einiger Zeiten darauf hin, dass Neuseeland seinen Ursprung in einem der Urkontinente der Erde fand.

Kontinent größer als Indien

Bislang wurden die ältesten Gesteine Neuseelands auf ein Alter von ca. 500 Millionen Jahren datiert und Zealandia wurde dem Urkontinent Gondwana zugerechnet. Von ihm soll sich vor ca. 85 Millionen Jahren eine Landmasse abgespalten haben, die größer als Indien ist und heute zu 94% Unterwasser liegt. Sie bildet nicht nur die Basis von Neuseeland, sondern von vielen Inseln des Südpazifiks, einschließlich Neu Kaledoniens. Den endgültigen Beweis, dass es sich bei Zealandia um einen Kontinent handelt, blieb man allerdings schuldig. Doch jüngst fand man auf Stewart Island einen Granit, in dem das Mineral Zirkon eingeschlossen war. Die Zirkondatierung kam auf ein Alter von 1,3 Milliarden Jahre. Zu dieser Zeit wurde das Gesicht der Erde vom Superkontinent Rodinia geprägt. Das Wissenschaftsteam um die Geologin Rose Turnbull sieht diese Gesteinsproben als Bestätigung dafür, dass ein kontinentaler Kraton entdeckt wurde.

Kraton als Beweis für Zealandia

Kratone bilden quasi das geologische Kernstück eines jeden echten Kontinents und können mehrere Milliarden Jahre alt sein. Der Schwellenwert, ab wann ein Gestein einem Kraton zugerechnet werden kann, liegt bei 1 Milliarde Jahre. Somit scheint die Bestätigung erbracht zu sein, dass es sich bei Zealandia um einen echten Kontinent handelt und nicht etwa nur um Inseln, die auf junger Ozeanischer Kruste aufsitzen. Damit dürfte das Stück Kontinent nebst Neuseeland auch vor dem Schicksal eines jeden Archipels und seiner Ozeanischen Kruste gefeilt sein: Subduktion. Praktisch jede Insel folgt dem Gesteinskreislauf der Ozeanischen Kruste und wird irgendwann in die Tiefen des Erdmantels hinabgezogen und geschmolzen. Kontinente weisen eine geringere Dichte als Ozeankruste auf und schwimmen ähnlich wie Eisberge auf der Asthenosphäre, ohne subduziert zu werden. So überdauern sie Äonen. (Quelle: geoscienceworld.com)

Vulkan-News 08.11.21: Cumbre Vieja, Hekla

Die Aktivität am Cumbre Vieja fluktuiert. Allgemeine Tendenz ist abnehmend. Der Taal stößt weiterhin sporadisch viel Schwefeldioxid aus. Am Hekla geht die Inflation weiter. Sie hält bereits 21 Jahre an!

Cumbre Vieja: Eruption mit Aussetzern

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Die Eruption am Cumbre Vieja geht weiter, kam gestern aber zeitweise ins Stocken, als der Tremor fiel und keine Asche mehr gefördert wurde. Zeitweise wurde nur noch glühende Tephra eruptiert, die gut 100 m hoch ausgeworfen wurde. Lavaströme fließen im Bereich des Kegels teilweise in Tunnel, so dass man per LiveCam nicht immer beurteilen kann, wie aktiv sie noch sind. Die Lava bewegt sich weiter unten durch Kanäle im bekannten Lavafeld und erzeugt nur selten seitliche Ausbrüche. So wurden in den letzten Tagen 12 weitere Häuser zerstört. Ihre Gesamtzahl beläuft sich auf 2593. Die Erdbebenaktivität war am Wochenende relativ niedrig, scheint heut aber wieder etwas anzuziehen. Das Gleiche gilt für den Schwefeldioxid-Ausstoß, der aktuell bei 26.000 Tonnen liegt. Heute steigt auch wieder Vulkanasche auf. Kurzum, die Aktivität fluktuiert auf einem niedrigeren Niveau als im letzten Monat, ein Ende der Eruption ist aber noch nicht absehbar. Sie könnte sich jederzeit wieder verstärken.

Hekla: Inflation hält an

Staat: Island | Lokation: 63.98-19.67 | Eruption: Fumarolisch

Heute meldete sich der isländische Vulkanologe Páll Einarsson zu Wort. Er wurde in einem Artikel der Zeitung mbl zitiert und sagte, dass die Inflation unter dem Vulkan Hekla unvermindert weiter geht. Sie begann direkt nach der letzten Eruption im Jahr 2000 und hatte bereits 6 Jahre später das Niveau wie vor der Eruption erreicht. Seitdem sei der Vulkan zu einer Eruption bereit. Das Magma sammelt sich in einem Magmenkörper, der in einer Tiefe von 12-15 km steckt. Vor den letzten Eruptionen gab es nur eine sehr kurze Vorwarnzeiten. Daher empfiehlt der Vulkanologe, dass Wanderer die Gegend besser meiden sollten, denn die Vorwarnzeit würde unter Umständen nicht reichen, um sie vom Vulkan zu evakuieren.

Taal emittiert weiter Schwefeldioxid

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der Schwefeldioxid-Ausstoß am Taal fluktuiert auf hohem Niveau. Gestern meldete PHILVOLCS einen Gasausstoß von 19,463 Tonnen am Tag. Damit sind Werte erreicht, wie wir sei auch auf La Palma sehen. Eine Dampfwolke stieg bis zu 1000 m hoch auf. Heute reduzierte sich der SO2 Ausstoß auf 9,815 t/d. Gestern wurden 27 vulkanisch bedingte Erdbeben gemeldet, heute waren es 10. Außerdem verzeichnen die Sensoren eine langsam steigende Inflation. Der Vulkan macht es spannend!