Herculaneum: Neuer Skelettfund


Die antike römische Stadt Herculaneum liegt nicht nur im Schatten des Vesuvs, sondern auch im medialen Schatten von Pompeji. Anders als Pompeji, wird über Herculaneum wenig berichtet. Dieser Umstand wird sich nun ändern, da zum ersten Mal seit 25 Jahren eine neue Grabungskampagne gestartet wurde. Die Archäologen erforschen ein Gebiet nahe des ehemaligen Hafens der Stadt, der sich heute über 1 km von der Küste entfernt befindet. Unter den ersten Funden befindet sich das Skelett eines Mannes.

Das Opfer flüchtete zum Hafen von Herculaneum

Das Skelett stammte von einem Mann, dessen Alter auf 40-45 Jahre geschätzt wurde. Die Lage der Knochen deutet darauf hin, dass er in Richtung Hafen rannte, als er von einem Pyroklastischen Strom zu Boden geworfen wurde und verbrannte. Sein Schädel wurde teilweise von einem verkohlten Holzbalken zerquetscht. Seine Knochen weisen eine Rotfärbung auf, die vom Blut des Opfers herrühren soll. Ein Teil des Skelettes ist in einem Ignimbrit-Block eingeschlossen und soll nun an einem Stück geborgen werden, damit Skelett und Lavagestein in einem Labor untersucht werden können.

Stoff- und Metallreste von den Habseligkeiten des Mannes sind ebenfalls erhalten geblieben. Von ihnen hoffen sich die Wissenschaftler neue Erkenntnisse über die Herkunft des Mannes zu erhalten. Bisher gibt es 2 Szenarien: a) es kann sich um einen Bewohner Herculaneums handeln, der auf seiner Flucht vor dem Vulkanausbruch, kurz vor erreichen des rettenden Hafens getötet wurde. Szenario b) spekuliert darüber, ob es sich bei dem Mann um einen Retter handelte, der selbst zum Opfer wurde. In diesem Fall könnte er zur Mannschaft des Schiffes von Plinius dem Älteren gehört haben. Plinius selbst soll an den Folgen der Eruption umgekommen sein. Die Überlieferung besagt, dass er an giftigen Gasen erstickte. Dass es sich bei dem gefundenen Skelett um Plinius handelt, ist allerdings unwahrscheinlich.

Vulkan-News 19.10.21: Cumbre Vieja, Manam

Der Vulkan auf La Palma bleibt aktiv. Der Erta Alé eruptiert in beiden Kratern effusiv und auch der Manam fördert Lava.

Cumbre Vieja: Lage der Förderschlote

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Am Cumbre Vieja geht die Aktivität auch in der 5. Eruptionswoche weiter. Gestern ist der neue Schlot östlich des Kegels wieder aktiv geworden und förderte temporär eine Aschewolke. Multiple Lavaströme bewegen sich in Richtung Küste, doch bisher hat es kein weiterer Strom geschafft einen Ocean Entry zu bilden. Die Inflation hat wieder etwas zugenommen und die Bodenhebung beträgt 20 cm. Heute Nacht war die Seismizität rückläufig, doch ein Ende der Eruption ist nicht in Sicht.

Eine neue Grafik schematisiert die Lage der Förderschlote in Relation zum Grundwasserspiegel und klärt damit nicht nur die Frage der Lage der Schlote, sondern auch, woher das Wasser kommt, wenn sich phreatomagmatische Eruptionen ereignen. Diese sind allerdings relativ selten, erzeugen dann aber starke Explosionen mit Druckwellen.

Erta Alé: 2 Krater aktiv

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Ein aktuelles Sentinel-Bild enthüllt, dass am Erta Alé beide Krater effusiv aktiv sind. Während im Südkrater ein Lavapond brodelt, fließt im Nordkrater ein Lavastrom. Für gewöhnlich sind Lavaströme im Nordkrater kurzlebig, doch gelegentlich entwickelt sich ein sekundärer Lavasee. MIROVA detektiert eine Wärmestrahlung mit 159 MW Leistung.

Fagradalsfjall: Reduzierung der Alarmstufe

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern wurde der isländische Vulkan Fagradalsfjall degradiert und von Alarmstufe „orange“ auf gelb“ gesetzt. Die letzten Eruptionen sind nun bereits 4 Wochen her und es sieht nicht so aus, als würde sich der Vulkan bequemen nochmal auszubrechen. Allerdings steigt noch Dampf auf, der anzeigt, dass er noch nicht ganz aufgegeben hat. Als die letzte Eruptionsphase auf Island endete, begann der Ausbruch auf La Palma. Einen Zusammenhang wird es diesbezüglich allerdings nicht geben.

Lewotolok: Tremor hoch

Datum: 18.04.2021 | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Am Vulkan auf der indonesischen Insel Lembata, wurde ein hoher Tremor detektiert. Das VSI meldete gestern gut 150 Ereignisse. Zudem eine hohe Anzahl an Entgasungen. Es wurden 2 Erdbeben aufgezeichnet, die durch Eruptionen hervorgerufen wurden.

Manam mit thermischen Signal

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Effusiv

Auf Papua Neuguinea ist der Manam wieder aktiv. MIROVA detektiert eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 267 MW. Die Wärmestrahlung könnte von einem neuen Lavadom ausgehen, oder ein zäher Lavastrom ist unterwegs. Gestern wurde eine Leistung von 314 MW erreicht. Das VAAC meldete gestern eine Aschewolke in 2400 m Höhe. Sie driftete in Richtung Nordwesten.

Piton Fournaise mit Ladehemmungen

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Seismik

Zum zweiten Mal in Folge hat der Piton de la Fournaise Ladehemmungen: trotz der seismischen Krise gestern, schaffte es das Magma bisher nicht zur Oberfläche. Zuletzt geschah das im September 2020. Doch noch ist nicht aller Tage Abend.

Erdbeben-News 18.10.21: Vanuatu

Wie immer gibt es unzählige schwache Erdbeben. Das stärkste Beben der letzten Stunden ereignete sich auf Vanuatu. Auch auf Kamtschatka manifestierte sich ein erwähnenswertes Erdbeben. In Zentralitalien bebte es mit Mb 4,2.

Vanuatu: Erdbeben Mw 6,1

Datum: 18.10.2021 | Zeit: 07:26:52 UTC | Lokation:  13.66 S ; 167.06 E | Tiefe: 100 km | Mw 6,1

Im Norden des Archipels gab es ein Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag bereits im Erdmantel, genauer, in einer Tiefe von 100 km. Das Epizentrum wurde 58 km westlich von Sola lokalisiert. In der Region gab es in den vergangenen Tagen mehrere moderate Erdstöße.

Kamtschatka: Erdbeben Mb 5,7

Datum: 18.10.2021 | Zeit: 08:24:30 UTC | Lokation:  54.10 N ; 158.59 E | Tiefe: 164 km | Mb 5,7

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka bebte es mit einer Magnitude von 5,7. Die Tiefe des moderaten Erdstoßes wird mit 164 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 66 km südlich von Mil’kovo. Der Vulkan Karymsky befindet sich in relativer Nähe. Mal sehen, ob er auf den Erdstoß reagiert.

Taiwan: Erdstoß Mb 4,8

Datum: 18.10.2021 | Zeit: 05:49:17 UTC | Lokation:  24.16 N ; 121.80 E | Tiefe: 36 km | Mb 4,8

Vor der Nordostküste von Taiwan ereignete sich ein Erdstoß Mb 4,8. Der Erdbebenherd lag 36 km tief. Das Epizentrum befand sich 28 km nördlich von Hualien City. In der Region Taiwans bebt es öfters.

Italien: Erdbeben Mb 4,2

Datum: 18.10.2021 | Zeit: 12:54:18 UTC | Lokation:   42.92 N ; 13.10 E | Tiefe: 1 km | Mb 4,2

Heute Nachmittag kam es zu einem moderaten Erdstoß in Zentralitalien. Er hatte die Magnitude 4,2 und ein Hypozentrum in 1 km Tiefe. Das Epizentrum lag in dem Areal, in dem es vor 5 Jahre eine starke Erdbebenserie gegeben hatte. Es wurde 14 km nördlich von Norcia lokalisiert. Beim EMSC gibt es mehrere Wahrneumungsberichte.

Island: Schwarmbeben am Keilir und Askja

Datum: 18.10.2021 | Zeit: 02:54:00 UTC | Lokation:  64.608 ; -17.439 | Tiefe: 16 km | Mb 1,9

In den letzten 48 Stunden bebte es auf Island 195 Mal. Die Beben waren von geringen Magnituden und lagen überwiegend im Bereich der Mikroseismizität. Viele Erdstöße manifestierten sich im Bereich des Kegels von Keilir, am Ende des Magmatischen Gangs, der die Eruption vom Fagradalsfjall gespeist hatte. Die Hypozentren befinden sich nahe der Oberfläche. Einen weiteren Bebencluster gibt es am Calderavulkan Askja. Das soweit stärkste Beben ereignete sich am subglazialen Vulkan Bardarbunga und wird hier als Referenz angegeben.

Vulkan-News 18.10.21: Piton Fournaise, Cumbre Vieja

Am Piton Fournaise bahnt sich möglicherweise eine Eruption an. Der Ausbruch auf La Palma geht weiter.

Piton Fournaise vor Eruption

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Seismik

Am Piton de la Fournaise auf La Réunion bahnt sich eine neue Eruption an. Unter dem Vulkan begann heute Morgen um 04,33 Uhr eine seismische Krise. Hunderte Erdbeben signalisieren einen schnellen Magmenaufstieg. Einige LiveCams zoomen wild hin und her, weil man nach ersten Anzeichen einer Spaltenöffnung sucht. Bislang wurden 537 vulkanotektonische- und 81 langperiodische Beben registriert. Die Hypozentren liegen in geringen Tiefen, zwischen 1,2 km unter dem Meeresspiegel und 0,6 km über dem Meeresspiegel. Die Epizentren konzentrieren sich im Nordosten der Caldera, nahe des Kegels Piton de Crac. Das Magma kann zwar immer noch im Boden stecken bleiben, doch eine Eruption innerhalb von Stunden ist wahrscheinlich.

Die Vulkanologen vom OVPF schreiben, dass es nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich eine Spalte in geringer Höhe öffnet. Je länger die seismische Krise dauert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit dafür. Es wurde die Alarmstufe 1 ausgerufen.

Die letzte Eruption ereignete sich im April 2020. Für den Fournaise ist das ein recht langen Pausenintervall, da der Vulkan oft 3-4 Mal im Jahr ausbricht. Magmaaufstieg wurde im September 2020 registriert. Damals kam es nicht zu einer Eruption, obwohl die Erdbeben 2 Tage anhielten.

Cumbre Vieja: Hochauflösendes Foto des Ocean Entrys

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern wurde in den Sozialen Medien ein Foto des Ocean Entrys veröffentlich, das viele Details preisgibt. Besonders schön zu sehen, sind die vielen Kanäle, entlang derer die Lava fließt. Die Aktivität bleibt hoch, was auch für die Seismizität gilt: kurz vor Mitternacht ereignete sich ein besonders starker Erdstoß der Magnitude 4,4. Er zählt damit zu den Stärksten der Krise. Das Hypozentrum wurde in 40 km Tiefe verortet. Ähnlich starke Erdbeben in großen Tiefen konnten wir in den letzten Jahre vor der Insel Mayotte (Madagaskar) beobachten. Dort ereigneten sie sich im Rahmen einer gewaltigen submarinen Eruption. Die Bodendeformation ist weiter leicht rückläufig und liegt nun bei 18 cm.

Update 14:00 Uhr: Auf aktuellen Fotos erkennt man, dass der neue Schlot, der sich am Freitag bildete wieder aktiv ist und eine Aschewolke fördert. Ein weiterer Lava-Arm steht kurz davor in den Ozean zu münden. Tatsächlich hat es bisher nur ein Lavastrom geschafft einen Ocean Entry zu bilden.

Vulkan-News 17.10.21: Cumbre Vieja, Reventador

Am Cumbre Vieja ist ein weiterer Lava-Arm in bebautes Gebiet vorgedrungen. Der Reventador zeigt sich von seiner aktiven Seite.

Cumbre Vieja: Neuer Schlot schweigt

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Der neue Schlot, der am Freitag Abend aktiv geworden ist, hat seine Aktivität bereits wieder eingestellt. Die Eruption beschränkt sich jetzt auf die 2 Hauptschlote, die in den letzten Wochen aktiv gewesen sind. Der Schlackenkegel ist indes deutlich gewachsen und speit weiter Lava und Tephra. Der Winde pustet Lapilli und Asche in Richtung Flughafen, auf dem auch heute kein Betrieb stattfand. Augenzeugen berichten, dass die Explosionen heute Nachmittag an Stärke zugelegt haben. Die Explosionen werden als phreatomagmatisch beschrieben. Die Quelle des involvierten Wassers ist unklar. Die Lava strömt weiter auf die Küste zu. Die Lavafront bewegt sich mit 15 m in der Stunde vorwärts und ist weniger als 200 m von der Küsten-Klippe entfernt. Die Schmelze soll an der Lavafront eine Temperatur von 1270 Grad haben, was ein ungewöhnlich hoher Wert ist. Es bildete sich ein neuer Lava-Arm, so dass weitere Häuser abbrannten. Das Lavafeld vergrößerte sich an einem Tag um fast 20 Hektar. Insgesamt bedeckt es nun eine Fläche von 763 Hektar.

Die Bodenhebung hat den dritten Tag in Folge abgenommen und liegt jetzt bei 19 cm. Tremor und Erdbebentätigkeit fluktuieren, bleiben aber auf hohem Niveau. Heute gab es einen weiteren Erdstoß mit einer Magnitude von 4,1. Sein Hypozentrum lag 35 km tief. Er war deutlich zu spüren gewesen.

Reventador mit explosiver Aktivität

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 |Eruption: Vulcanianisch

Die Aktivität des ecuadorianischen Vulkans Reventador legte in den letzten Tagen zu. Das Geophysikalische Institut (IG) berichtete am Samstag von Ascheemissionen, die bis zu 1200 m über den Krater aufstiegen. Vulkanische Bomben und Blöcke gingen in einem Umkreis von 700 m um den Krater nieder. Zudem wurde eine erhöhte Thermalstrahlung festgestellt. Aufgrund eines Fehlers in der Datenübertragung liegen keine seismischen Daten vor. Der Reventador befindet sich etwa 90 km östlich von Quito.

Vulkan-News 16.10.21: Cumbre Vieja, Taal

Am Cumbre Vieja gab es ein Erdbeben M 4,5. Es war einer der stärksten Erdstöße der Serie. Der Taal emittiert große Mengen Schwefeldioxid und bereitet sich weiter auf einen Ausbruch vor.

Cumbre Vieja: Erdbeben M 4,5

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Am Cumbre Vieja hat die Seismizität wieder zugelegt und es gab ein Erdbeben der Magnitude 4,5. Laut EMSC lag der Erdbebeherd in 49 km Tiefe und damit wahrscheinlich in jener Region der Asthenosphäre, aus der das Magma aufsteigt. Die Inflation ist den zweiten Tag in Folge rückläufig. An der Station LP3 beträgt die Bodenhebung 22 cm. Vorgestern wurden 26 cm registriert. Grund zur Entwarnung gibt es nicht: im Untergrund ist eine große Menge Magma akkumuliert und es sieht so aus, als würde weitere Schmelze aus der Tiefe aufsteigen. Beobachter melden, dass der Lava-Ausstoß in den letzten Tagen hoch war. Die Lavaströme sind aktiv und es entstehen immer neue Lava-Arme, die auf ihrem Weg zur Küste Gebäude zerstören.

Gestern Abend öffnete sich westlich des aktuellen Kegels ein neuer Schlot und förderte eine Aschewolke. Er entstand in einem Bereich, in dem es schon zuvor Aktivität gegeben hatte.

Taal emittiert viel Schwefeldioxid

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Am philippinischen Vulkan Taal stehen die Anzeichen weiterhin auf Sturm: es werden ungewöhnlich hohe Werte an Schwefeldioxid-Emissionen gemessen. Sie deute darauf hin, dass sich im Untergrund viel Magma sammelt. PHILVOLCS meldete für die letzten 24 Stunden einen Schwefeldioxid-Ausstoß von 23.576 Tonnen am Tag. Das ist ein extrem hoher Wert für einen Vulkan, der nicht in Eruption begriffen ist. Es wird Inflation und Tremor festgestellt. Darüber hinaus kommt es immer wieder zu vereinzelten vulkanotektonische Erdbeben.

Vulkan-News 15.10.21: Aso, Cumbre Vieja

Die Eruption auf La Palma geht weiter. Die Vulkane Aso und Kerinci begannen mit Ascheeruptionen.

Aso mit Ascheeruption

Staat: Japan | Koordinaten: 32.88, 131.11 | Eruption: Ascheemissionen

Auf der japanischen Insel Kyushu wärmt sich der Aso-san auf und begann bereits am Mittwoch mit vereinzelten Ascheeruptionen. Heute wurde eine VONA-Meldung heraus gebracht, nach der Asche in 1500 m Höhe detektiert wurde. Die Daten zeigen, dass die Seismizität in den letzten Wochen zugenommen hat: es wurden an einigen Tagen mehr als 200 Erdbeben registriert. Der Tremor nahm ebenfalls leicht zu. Es könnte also eine stärkere Eruptionsphase folgen.

Cumbre Vieja: Militär eingetroffen

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Die Eruption am Cumbre Vieja ist stabil. Die Erdbebentätigkeit fluktuiert weiter. Gestern wurden 110 Erschütterungen registriert, was den dritthöchsten Wert seit Eruptionsbeginn darstellt. In der Nacht gab es einen stärkeren Schwarm aus 10 Beben, danach ließen die Erdbeben  nach. Neue Werte zur Inflation liegen noch nicht vor. Sollten sie weiter zugenommen haben, dann muss die Grafik beim IGN neu skaliert werden.

Inzwischen ist das Lavafeld bis zu 1700 Meter breit und bedeckt eine Fläche von 675 Hektar. Auch die Menge an Tephra ist beachtlich. Es liegen zwar keine genauen Werte vor, doch stellenweise sammelten sich mehrere Meter davon an, wie das Video der Männer zeigt, die ein Dach in Vulkannähe freischaufeln. Solche extremen Ansammlungen sind lokal begrenzt und hängen stark vom Wind ab. Dennoch werden Asche und Lapilli mehr und mehr zum Problem.

Gestern wurde bekannt, dass nun 1000 Soldaten auf La Palma stationiert werden, die Zivilschutz und Polizei unterstützen sollen. Auch ein Tankschiff ist vor der Insel aufgefahren. Es soll bei der Bewässerung der Plantagen eingesetzt werden.

Kerinci in Eruption

Staat: Indonesien | Koordinaten: 1.70, 101.26 | Eruption: Aschewolken

Auf der indonesischen Insel Sumatra kam es zu einer Ascheeruption des Vulkans Kerinci. Laut dem VAAC stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4600 m auf. Die Aschewolke war allerdings nicht auf Satellitenfotos zu sehen.

Video: Cumbre Vieja auf La Palma

 

Videoaufnahmen der Eruption vom Cumbre Vieja auf La Palma

Hier seht ihr einen kurzen Clip meiner Videoaufnahmen vom Cumbre Vieja auf La Palma. Die Aufnahmen entstanden Ende September 2021. Unter dem Link findet ihr eine längere 4K-Fassung des Videos.

Vulkan-Update 14.10.21: Cumbre Vieja

Am Cumbre Vieja auf La Palma stehen die Anzeichen weiterhin auf Sturm. Die Vulkane Bagana und Fuego eruptierten Aschewolken.

Cumbre Vieja: Alarmierende Anzeichen

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

INVOLCAN meldet, dass es gegen 14.15 Uhr zu einem weiteren Auslaufen des Lavaponds im Förderschlot gekommen ist, nachdem ein Teil der Kraterwand kollabierte. Eine Lavawalze wälzte sich bergab.
Die Lage am Cumbre Vieja auf La Palma ist weiterhin angespannt und es gibt Anzeichen dafür, dass sich die Eruption noch verstärken könnte. Nach einer Pause zog die Seismizität wieder deutlich an: das EMSC registrierte heute bereits über 60 Erschütterungen im Bereich des Vulkans. Die Stärkste brachte es auf M 4,1. Auffällig ist das Fehlen von Erdbeben mit Magnituden kleiner als 2. Die Bodendeformation stieg auf einen neuen Spitzenwert und beträgt an der Messstation LP3 nun 27 cm. Dafür ist die Bodenhebung an der Station LP4 von 8 auf 6 cm gefallen. Der Tremor ist konstant geblieben. Es strömt also mehr Magma aus der Tiefe nach, als eruptiert wird und die Erdbeben deuten darauf hin, dass es weiteren Magmenaufstieg gibt. Das Magma wird erst mit einigen Tagen Verzögerung die Oberfläche erreichen und dort für eine noch stärkere Inflation sorgen. Die Gefahr ist groß, dass sich die Eruption verstärkt, oder dass sich neue Spalten öffnen. Auf jeden Fall wird der Ausbruch nicht so bald enden. Aktuell wird weiter viel Tephra ausgestoßen und das VAAC detektierte Vulkanasche in 3000 m Höhe. Der Schwefeldioxid-Ausstoß beläuft sich auf 17400 Tonnen am Tag. Die VOG Belastung in den Gemeinden ist hoch. Lavaströme fließen weiter in Richtung Meer. Gestern Abend verstärkte sich der Lava-Ausstoß und es mussten weitere Häuser evakuiert werden. Einige wurden bereits zerstört. Laut dem Blog von Manfred Betzwieser ist der Flughafen derzeit offen und es soll ein Militärtransporter Airbus A 400M gelandet sein.

Apropos Flugzeuge und Vulkanasche: vor einigen Tagen geriet eine Maschine von Ryanair beim Anflug auf La Palma in Ausläufer der Aschewolke und musste den Fug abbrechen. Die Maschine kehrte zu ihrem Ursprungsflughafen auf Teneriffa um. Beide Triebwerke zeigten Warnmeldungen an, nachdem die Asche in sie gelangt war.

Ätna: Anstieg des Tremors

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Fumarolisch

Seit 2 Tagen ist der Tremor am Ätna leicht erhöht und bewegt sich im unteren gelben Bereich. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich der Vulkan auf einen neuen Paroxysmus vorbereitet. Statistisch fällig währe ein neuer Ausbruch.

Bagana eruptiert Asche

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -6.10, 155.20 |Eruption: Aschewolke

Auf Papua Neuguinea eruptierte der Vulkan Bagana Vulkanasche. Laut dem VAAC erreichte sie eine Höhe von 2100 m und driftete in nordöstliche Richtung. Der Vulkan ist für seine sporadischen Eruptionen bekannt, ist aber auch in der Lage stärker auszubrechen.

Fuego: Thermalstrahlung erhöht

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

Gestern wurde am Fuego eine hohe Thermalstrahlung mit 135 MW Leistung detektiert. Sie könnte von einem neuen Lavastrom im Gipfelbereich emittiert werden. INSIVUMEH berichtet bislang allerdings nur von Schuttlawinen, die von den explosiven Eruptionen verursacht werden. Aschewolken steigen bis auf einer Höhe von 5000 m auf. Pro Stunde wurden gestern zwischen 6-13 Explosionen registriert.