Vulkan-News 17.01.22: Hunga Tonga

Der Artikel wurde um 13.30 Uhr überarbeitet und mit neuen Informationen versehen.

    • Am Vulkan in Tonga kam es zu weiteren Eruptionen
    • Stromversorung und Kommunikation sind gestört
    • Das Ausmaß der Schäden im Archipel ist unklar
    • Mindestens 3 Todesopfer infolge der Tsunamis

Hunga Tonga-Hunga Ha’apai : Weitere Eruptionen

Staat: Tonga | Koordinaten: -20.545; -175.393 | Eruption: Surtseyanisch

Der Vulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai dominiert weiterhin die Vulkannachrichten. Das VAAC meldet eine Eruptionswolke, die wieder bis zu 20 km hoch aufstieg. Inzwischen wurden die Werte für den ganz großen Knall am Samstag korrigiert: die Eruptionswolke soll bis zu 30 km hoch aufgestiegen sein. Der größte Tsunami brachte es auf eine Wellenhöhe von 120 cm.

Schäden im Königreich Tonga

Das Ausmaß der entstandenen Schäden auf den Inseln des Königreiches Tonga ist immer noch nicht ganz klar. Neben dem Strom, ist vielerorts auch die Kommunikation ausgefallen, oder stark beeinträchtigt, so dass sich die Informationen nur im Schneckentempo verbreiten. Ein wichtiges Unterseekabel wurde zerstört, die Reparatur kann bis zu 14 Tagen dauern. Fest steht, dass es Schäden geben hat. Die Hauptstadt Nuku’alofa wurde mit einer Ascheschicht bedeckt, steht aber noch. In einem Urlaubsressort wird eine Frau vermisst, die von einem Tsunami erfasst wurde, als sie versuchte ihre Hunde zu retten. In Peru ertranken 2 Menschen in den Wellen, die von Toga über den Ozean herüberschwappten. Zu vielen kleinen Inseln besteht kein Kontakt. Aufklärungsflüge sollen Klarheit bringen, inwieweit sie von dem Ausbruch betroffen waren. Rettungsgüter sollen per Fallschirm abgeworfen werden. Am wichtigsten sei die Versorgung der Menschen mit Trinkwasser.

Am Schlimmsten traf es das Vulkaneiland selbst. Die Eruptionen zerstörten es zum großen Teil. Junge Vulkaninseln sind selten stabil und es vergeht eine lange Zeit, bis sich eine neue Insel dauerhaft etabliert. Ein schönes Beispiel ist Krakatau, der schon öfters in seinen eigenen Eruptionen verging. Zuletzt verlor der Inselvulkan im Jahr 2018 ordentlich an Substanz. Aber wie es der ewige Kreislauf aus Schöpfung und Zerstörung will, beginnen die Vulkaninsel bei kleineren Eruptionen wieder schnell zu wachsen und vielleicht taucht bei Tonga bald wieder eine neue Insel aus den Tiefen des Ozeans auf.

Erdbeben-News 16.01.22: Griechenland

  • In PNG bebte es mit Mw 6,1
  • Ein Erdbeben Mw 5,3 erschütterte Griechenland
  • Ein Erdbeben im Süden des Irans brachte es auf Mb 4,9
  • In Aserbaidschan kam es zu einem Erdstoß Mb 4,6
  • Unter der isländischen Reykjanes-Halbinsel gibt es einen neuen Erdbebenschwarm

Papua Neuguinea. Erdbeben Mw 6,1

Datum: 16.01.2022 | Zeit: 12:52:10 UTC | Lokation: 6.43 S ; 154.80 E | Tiefe: 409 km | Mw 6,1

Die Salomonen-See wurde von einem Erdstoß der Magnitude 6,1 erschüttert. Das Epizentrum lag vor der Küste der Insel Bougainville, genauer, 77 km westlich von Panguna. Der Erdbebenherd wurde in 409 km Tiefe ausgemacht. Demnach manifestierte sich der Erdstoß im Erdmantel und wirkte sich an der Erdoberfläche kaum aus.

Griechenland: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 16.01.2022 | Zeit: 11:48:05 UTC | Lokation: 39.96 N ; 24.34 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,3

In der Ägäis gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,3. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 35 km östlich von Sykiá lokalisiert. Beim EMSC gibt es Wahrnehmungsmeldungen. Ein Vibrationszeuge schilderte, dass das Geschirr in den Schränken klirrte. Zudem registrierten die Erdbebendienste mehrere Nachbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 4,6.

Iran: Erdbeben Mb 4,9

Datum: 16.01.2022 | Zeit: 02:49:21 UTC | Lokation: 29.14 N ; 50.27 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,9

Im Südiran ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 4,9. Wenig später folgte ein zweites Beben Mb 4,6. Die Hypozentren lagen 10 km tief. Die Epizentren wurden 15  (bzw. 22 km) süd-süd-westlich von Khārk ausgemacht. Dabei handelt es sich um einen Ort am Nordostende des Golfs von Oman. Auf dem gegenüberliegenden Ufer im Nordwesten des Golfs liegt Kuwait City.

Aserbaidschan: Erdstoß Mb 4,6

Datum: 16.01.2022 | Zeit: 03:25:09 | Lokation: 39.12 N ; 46.55 E | Tiefe: 40 km | Mb 4,6

Im Grenzgebiet zwischen Aserbaidschan und Armenien kam es ebenfalls zu einem Erdbeben Mb 4,6. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 40 km. Das Epizentrum wurde 16 km östlich von Kapan verortet.

Island: Neuer Erdbebenschwarm

Datum: 16.01.2022 | Zeit: 03:23:24 | Lokation: 63.847 ; -22.639 | Tiefe: 6,3 km | Mb 2,5

Unter Reykjanes manifestiert sich seit gestern ein neues Schwarmbeben. Im Bereich von Grindavik wurden innerhalb von 48 Stunden 168 schwache Erdbeben festgestellt. Die meisten Beben haben Magnituden kleiner als 2 und Erdbebenherde in Tiefen zwischen 3 und 7 km.

Vulkan News 16.01.22: Hunga Tonga-Hunga Ha’apai

  • Der Inselvulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai eruptiert weiter und ist nun wieder ein submariner Vulkan geworden

Hunga Tonga-Hunga Ha’apai: Weitere Eruptionswolken

Staat: Tonga | Koordinaten: -20.545; -175.393 | Eruption: Surtseyanisch

Der Südseevulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai kommt auch heute nicht zur Ruhe und stößt weiter gigantische Eruptionswolken aus. Das VAAC Wellington meldete Vulkanasche in einer Höhe von 20.000 m. Neue Radar-Satellitenbilder enthüllten, dass die junge Vulkaninsel zum größten Teil wieder in den Fluten des Pazifiks verschwunden ist: die Explosionen zerrissen die Insel und/oder es kam zu Kollaps-Ereignissen.

Übrig sind nur 2 kümmerliche Reste der ursprünglichen Felseninseln Hunga Tonga und Hunga Ha’apai, nach denen die neue Insel, die erst 2014 das Licht der Welt erblickte, benannt wurde. Bei Hunga Tonga und Hunga Ha’apai handelt es sich um die überseeischen Teile eines Calderarandes. Sie gehören zu einem großen Seamount, der sich 1700 m über dem Meeresboden erhebt. Konnte man seit 2014 von einem Inselvulkan sprechen, so ist es nun wieder ein submariner Vulkan. Der eingebettete Tweet unten verdeutlicht die Änderungen der Morphologie sehr schön. Den jüngsten Radarbildern nach zu urteilen, sind die Reste der Insel nun noch viel kleiner geworden.

Die Explosionen gestern erzeugten so gewaltige Druckwellen, dass sie sogar in deutschen Wetterstationen gemessen wurden: sie ließen den Luftdruck um 2,5 Pa ansteigen. Die Druckwellen liefen praktisch um den gesamten Globus. Auf Tonga selbst verursachten sie starke Erschütterungen. Sie sorgten dafür, dass sich selbst erwachsenen Menschen kaum noch auf den Beinen halten konnten. Tsunamis richteten Zerstörungen im Küstenbereich an. Auf Twitter wird von vermissten Personen berichtet.

Wer etwas tiefer in die Materie eintauchen möchte, kann die Vulkanbeschreibung zum Hunga Tonga-Hunga Ha’apai lesen. Mehr über submarine Vulkane findet ihr unter diesem Link.

Vulkan-News 15.01.22: Popocatepetl

  • Der mexikanische Popocatepetl wird wieder etwas aktiver

Popocatepetl wird munterer

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption:  Vulcanianisch

Nach einer Phase recht geringer Aktivität, wird der Vulkan nach Mexiko City munterer. Gestern meldete CENAPRED eine Eruptionswolke, die gut 1000 m über Kraterhöhe aufstieg. Webcam-Bilder zeigen, dass auch glühende Tephra gefördert wurde. Außerdem wurden 28 Exhalationen von Asche und Dampf beobachtet. In den letzten Tagen kam es auch zu vereinzelten vulkanotektonischen Erdbeben. Es bewegt sich Magma im Untergrund.

Vulkan-News 15.01.21: Hunga Tonga-Hunga Ha’apai:

  • Auf Tonga entstanden Tsunamis infolge der Eruptionen am Hunga Tonga-Hunga Ha’apai

Hunga Tonga-Hunga Ha’apai: Neue Tsunami-Warnung

Staat: Tonga | Koordinaten: -20.545; -175.393 | Eruption: Surtseyanisch

Die Eruption des Inselvulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai geht weiter. Das VAAC Wellington brachte eine weitere VONA-Warnung heraus. Demnach erreicht die Eruptionssäule aus Wasserdampf und Vulkanasche eine Höhe von 15 km. Satellitenaufnahmen zeigen, dass sie sich in der Stratosphäre schirmförmig ausbreitet. Es entstehen starke vulkanische Gewitter mit Tausenden Blitzen.

Heute Morgen wurde eine weitere Tsunami-Warnung ausgerufen. Sie gilt für das gesamte Archipel. Die Höhen der bisherigen Flutwellen lagen im Dezimeter-Bereich, doch Videos dokumentieren, dass das Wasser weit die Küsten hinauf strömte und Überflutungen anrichtete.

Die Inseln erheben sich nur wenige Meter über dem Meeresspiegel und haben sowieso schwer mit dem Klimawandel-bedingten Meeresspiegelanstieg zu kämpfen, da kommen die Tsunamis bestimmt ziemlich ungelegen. Zudem besteht immer die Gefahr von Kollaps-Ereignissen an der jungen Vulkaninsel, die dann hohe Tsunamis auslösen könnten. Die Meeresspiegel-Messstation in der Hauptstadt Tongas zeigt aktuell streuende Messpunkte an. Demnach könnten die aktuellen Wellen mehr als 150 cm hoch sein. Vergleichbares geschah erst vor 4 Jahren auf Krakatau. Dort wurden recht große Zerstörungen an den Küsten angerichtet und es gab auch Todesopfer.

Im Laufe des Nachmittags kristallisiert sich das Ausmaß der Eruption heraus, auch wenn ihre Folgen noch nicht komplett klar sind: es dürfte sich um den stärksten Ausbruch der letzten Jahre gehandelt haben und befindet sich mindestens auf Augenhöhe mit den stärksten Vulkanausbrüchen des letzten Jahrhunderts. Die größte Explosion war nicht nur auf den anderen Inseln des Archipels zu hören gewesen, sondern sogar als deutlich wahrnehmbare Druckwelle zu spüren. Sie brachte Menschen zum Wanken und Scheiben zum Klirren. Der Schirm der Eruptionswolke war riesig und maß fast 500 Kilometer im Durchmesser. Im Größenvergleich zu Deutschland würde sie die halbe Republik bedecken.

Der Tsunami-Alarm wurde ausgeweitet und umfasst nun auch Fidschi, Samoa, Neuseeland und andere Archipele Ozeaniens. Die gefährdete Zone reicht bis zur Westküste der USA. Dort sind bereits erste Wellen angekommen. Sie waren bis zu einem Meter hoch.

Hunga Tonga-Hunga Ha’apai ist ein submariner Vulkan, der sich in der Nähe der Inselgruppe Tonga im Pazifischen Ozean befindet. Der Vulkan ist 1.100 Kilometer nordöstlich von Neuseeland gelegen und besteht aus zwei Hauptinseln, Hunga Tonga und Hunga Ha’apai, sowie mehreren kleineren Inseln und Felsen.

Erdbeben-News 14.01.22: Indonesien

  • Der indonesische Sunda-Strait wurde von einem Erdbeben Mw 6,6 erschüttert.
  • In der Flores-See bebte es mit Mb 5,1
  • Im Süden Deutschlands ereignete sich eine schwache Erschütterung des Untergrunds.

Indonesien: Erdbeben Mw 6,6

Datum: 14.01.2022 | Zeit: 09:05:43 UTC | Lokation: 6.78 S ; 105.36 E | Tiefe: 40 km | Mw 6,6

Am indonesischen Sunda-Strait manifestierte sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,6. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 40 km. Das Epizentrum lag am südlichen Ausgang der Meerenge zwischen Sumatra und Java, genauer, 68 km südwestlich von Labuan. Für einen Tsunami lag das Hypozentrum zu tief. Es gab mehrere Nachbeben. Der Inselvulkan Krakatau liegt im Sunda-Strait. Es ist möglich, dass er auf das Erdbeben reagieren wird. Momentan ist er recht ruhig und erzeugt nur wenige vulkanisch bedingte Erdbeben am Tag.

Flores See: Erdbeben Mb 5,1

Datum: 14.01.2022 | Zeit: 16:43:24 UTC | Lokation: 7.87 S ; 118.61 E | Tiefe: 40 km | Mb 5,1

In Indonesien ereignete sich ein weiteres Erdbeben, über das es sich lohnt einige Zeilen zu schreiben. Es rockte die Flores-See mit einer Magnitude von 5,1 und hatte ein Hypozentrum in 30 km Tiefe. Das Epizentrum lag vor der Nordküste der Insel Sumbawa. Nicht allzu weit entfernt liegt der berühmte Vulkan Tambora. Auch hier ereigneten sich Vor- und Nachbeben. Das Erdbeben manifestierte sich am Flores Back Arc Thrust, jener Störungszone, die im Jahr 2018 für mehrere starke Erdbeben auf Lombok verantwortlich war. Damals entstanden große Schäden. Nun haben sich an einem weiteren Segment der Störung die Spannungen gelöst, bzw. sind noch dabei sich zu lösen.

Deutschland: Erdstoß M 2,3

Datum: 14.01.2022 | Zeit: 12:51:35 UTC | Lokation: 48.74 N ; 10.20 E | Tiefe: 20 km | Ml 2,3

In Deutschland gab es heute Mittag ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,3. Das Epizentrum lag westlich von Stuttgart und wurde 13 km südöstlich von Aalen lokalisiert. Die Tiefe des Hypozentrums betrug 20 km. Das Beben lag unterhalb der Wahrnehmungs-Schwelle.

Vulkan-News 14.01.22: Tonga Hunga

  • In Tonga ist der Inselvulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai erneut ausgebrochen und verursachte Tsunamis

Hunga Tonga-Hunga Ha’apai: Eruption löst kleine Tsunamis aus

Staat: Tonga | Koordinaten: -20.545; -175.393 | Eruption: Surtseyanisch

Einige Tage war es recht still um den Inselvulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai geworden, doch gestern meldete er sich mit einer gewaltigen Eruption zurück. Der Vulkanausbruch ist so stark, dass auf der Hauptinsel von Tonga kleine Tsunamis ankommen. Die Wellenhöhen liegen etwas unter 60 cm. Das mag nicht viel sein, doch schon kleine Tsunamis können sich einige 100 Meter weit ins Landesinnere schieben und entlang der Küsten Schäden verursachen. Doch darüber liegen derzeit keine Berichte vor. Auf jeden Fall gilt für die Region Tsunami-Alarm. Beeindruckend ist die Höhe der Aschesäule: laut VAAC Wellington stieg sie bis auf fast 18.000 m auf. Die zuletzt detektierte Eruptionswolke erreichte noch eine Höhe von 15.000 m.

Aufgrund der zu erwartenden Luftverschmutzung, rieten die Behörden den Bewohner des Archipels, in ihren Häusern zu bleiben und im Freien Atemmasken zu tragen. Die stärkste Belastung dürfte in größerer Entfernung zum Vulkan vom emittierten Schwefeldioxid ausgehen. Dagegen helfen allerdings keine gewöhnlichen Masken, wie sie in Coronazeiten in vielen Haushalten verfügbar sein dürften. Um Schwefeldioxid zu filtern, benötigt man richtige Gasmasken mit speziellen Filtern. Corona-Masken, oder Gasmasken mit inklusiven Filtern helfen normalerweise gegen Staub, sprich Vulkanasche.

Bei den Eruptionen zum Jahresende wurden gewaltig blitzende Eruptionswolken fotografiert, allerdings nur aus großer Distanz. Mit etwas Glück bekommen wir in den nächsten Stunden ebenfalls entsprechendes zu sehen.

Die Eruption der jungen Vulkaninsel ist mit der Subduktion entlang des Tonga-Grabens assoziiert. In den vergangenen Monaten gab es dort sehr viele moderate-starke Erdbeben. Wie immer ist es schwierig einen direkten Zusammenhang zwischen einem Vulkanausbruch und tektonischen Erdbeben zu beweisen, doch man darf zumindest darüber spekulieren, ob die Erdbeben den Vulkanausbruch getriggert haben.

Naturkatastrophen-News 13.01.21: Brasilien, Argentinien

  • In Brasilien sorgen starke Regenfälle für Überschwemmungen und lösen Erdrutsche aus
  • In Argentinien herrscht eine Hitzewelle, die eine Käferplage verursacht
  • Auf der indonesischen Insel Java starben 2 Menschen in einer Sturzflut

Brasilien: Überschwemmungen vertreiben Menschen

In Brasilien kam es erneut zu massiven Überschwemmungen im Bundesstaates Minas Gerais. Seit Beginn der Regenzeit sind mindestens 24 Menschen aufgrund der Überflutungen ums Leben gekommen. Die Menschen starben nicht nur durch die direkten Folgen der extrem starken Niederschläge, sondern auch durch sekundäre Begleiterscheinungen wie Hangrutschungen und Schlammlawinen. Mehr als 17.000 Menschen wurden obdachlos. Zig Tausende mussten evakuiert werden. In 145 brasilianischen Städten und Gemeinden wurde Katastrophen-Alarm gegeben. Zahlreiche marode Staudämme stehen unter besonderer Beobachtung. Der Staudamm in Pará de Minas könnte den Wassermassen nicht stand halten und droht zu brechen.

Bereits im Sommer gab es in Brasilien Hochwasseralarm. In den Medien war von einem Jahrhunderthochwasser die Rede. Vermutlich stehen die intensiven Regenfälle mit immer häufiger auftretenden Klimaphänomenen in Verbindung. Als Ursache für die Häufung gilt der anthropogene Klimawandel. Natürlich wird auch die immer schneller voranschreitende Vernetzung der Welt eine Rolle spielen, weswegen wir eine immer ausführlichere Berichterstattung genießen.

Brasilien ist ein großes Land, dass sich über mehrere Klimazonen erstreckt. Generell ist Brasilien anfällig für Überschwemmungen, insbesondere während der Regenzeit, die je nach Region unterschiedlich ausfällt. Im Allgemeinen sind die nördlichen und nordöstlichen Regionen des Landes, einschließlich des Amazonas-Regenwaldes, von schweren Überschwemmungen betroffen, während die südlichen und südöstlichen Regionen des Landes häufig unter Dürren und Waldbränden leiden. Der Klimawandel verstärkt extreme Wetterlagen, sodass es auch häufiger zu den beschriebenen Phänomenen kommt.

Ein Beispiel für eine schwere Überschwemmung in Brasilien ist das Hochwasserereignis von 2011, das als eines der schlimmsten in der Geschichte des Landes gilt. Es betraf insbesondere die südlichen Bundesstaaten Santa Catarina und Paraná und forderte Hunderte von Todesopfern und verursachte massive Schäden an der Infrastruktur und der Landwirtschaft.

Der Klimawandel beeinflusst auch das Geschehen in Argentinien, denn dort herrscht eine Hitzewelle.

Argentinien mit Hitzewelle und Käferplage

Argentinien hat mit ganz anderen Problemen zu kämpfen als Brasilien: eine Hitzewelle sorgt nicht nur für zahlreichen kollabierende Menschen, sondern sorgt auch für eine Käferplage. Der letzte Dienstag war der zweitwärmste Tag Argentiniens, seitdem die Wetteraufzeichnungen vor 115 Jahren begannen: das Quecksilber kletterte auf 41,4 Grad. Einige Wettermodelle sagen eine Verschärfung der Hitzewelle voraus und es sollen Temperaturen von bis zu 45 Grad möglich sein. Im Großraum Buenos Aires fiel der Strom für mehr als 700.000 Menschen aus. Der Grund hierfür war ein Feuer an einer wichtigen Hauptstromleitung. Es ist nicht auszuschließen, dass das Feuer im Zusammenhang mit der Hitzewelle stand.

Aufgrund der hohen Temperaturen ist es in der Provinz La Pampa zu einer Nashornkäfer-Plage gekommen. Millionen der Krabbeltiere bevölkern die Straßen und versuchen in Gebäuden einzudringen. Dabei verstopfen sie Rohre und verursachen Beschädigungen an Gebäuden. So berichtete der Polizeichef von Santa Isabel davon, dass die Käfer die Dachpappe des Daches anhoben.

Indonesien: Sturzflut auf Java

Starkregen verursachte in Jember (Ostjava) eine Sturzflut. In den Wassermassen kamen mindestens 2 Menschen ums Leben. Rund 1700 Menschen waren von der Flutkatastrophe betroffen gewesen.