Sakurajima mit weiteren Ausbrüchen

Im Süden der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima wieder aktiver geworden. In den vergangenen Stunden meldete das VAAC Tokio 7 Aschewolken. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von bis zu 3700 m und driftete in westlicher Richtung. Auf den Livecam-Videos von volcanoverse sieht man Tephra-reiche Eruptionen. Heftige vulkanische Gewitter blieben bei den aktuellen Ausbrüchen scheinbar aus. Das kann sich aber schnell ändern und ab und an ein Blick auf die Livecams kann nicht schaden.

Ätna: Neue Thermalstrahlung

Der Tremor am Ätna bewegt sich auf recht hohem Niveau seitwärts und fluktuiert dabei im „roten Bereich“. MIROVA registriert erstmals seit Tagen wieder eine moderate Thermalstrahlung. Sie hatte heute Nacht einen Spitzenwerte von 60 MW. Da sich der Vulkan immer noch in Wolken hüllt, kann man über das Geschehen nur spekulieren. Am Wahrscheinlichsten erscheint mir eine Wiederaufnahme der effusiven Tätigkeit im Zentralkrater. Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater sind ebenfalls denkbar. Um auf eine Leistung von 60 MW zu kommen, hätte aber ebenfalls ein kleiner Lavastrom fließen müssen, oder viel glühende Tephra gefördert worden sein. Dagegen spricht, dass das VAAC Toulouse keine Aschewolken registriert hat.

Stromboli mit leichtem Erdbeben

Am Inselvulkan Stromboli bebte gestern Mittag die Erde mit einer Magnitude von 1,5. Zunächst wurde die Magnitude mit 2,4 angegeben. Das Hypozentrum lag in nur 1,9 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 2,4 km östlich von Ginostra und damit fast auf halber Höhe zum Gipfel. Obwohl das Beben schwach war, findet es Einzug in die News, da es am Stromboli ungewöhnlich selten zu Erdbeben kommt. Oft signalisieren sie Veränderungen im magmatischen Geschehen und kündigen stärkere Eruptionsphasen an. Allerdings ist die Aktivität des Vulkans in den letzten Tagen ungewöhnlich schwach. Der Explosionsdruck liegt bei 0,5 bar und es gab am Vortag nur 31 Eruptionen.

Tschernobyl: weitere Waldbrände

 

Nach einer kurzen Entspannung der Waldbrand-Situation in Tschernobyl lodern nun wieder die Flammen. Ärzte warnen, dass mit radioaktiven Partikeln belasteter Rauch auch Deutschland erreichen könnte. In einigen Nachbarländern der Ukraine wurden bereits leicht erhöhte Konzentrationen von Cäsium 137 nachgewiesen. Diese seien bisher zwar nicht Gesundheitsgefährdend, doch wenn sich das Feuer in Gebieten vorarbeitet, in denen der Boden stärker kontaminiert ist, dann könnte sich das ändern. Tatsächlich näherten sich die Flammen schon bis auf 500 m dem Sarkophag an, der die Atomruine des AKWs abriegelt. 1400 Feuerwehrmänner kämpfen unter Gasmasken gegen die Brände an. Sie werden auch von der Armee unterstützt.

Amazonas: Abholzung beschleunigt sich

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, hat sich die illegale Abholzung des Regenwalds im Amazonasbecken deutlich beschleunigt. Im ersten Quartal 2020 steigerte sich die Abholzung gegenüber dem Vorjahr um 51%: 796 Quadratkilometer Wald wurden vernichtet. Das entspricht der Fläche von New York. Ein Grund für die massive Zunahme illegaler Baumfällungen ist in der Corona-Pandemie zu finden. Die brasilianische Behörde IBAMA schickt weniger Kontrolleure in den Wald. Ein weiterer Grund für die Zunahme der Regenwaldvernichtung liegt in der Politik des brasilianischen Präsidenten Bolsonaros: Holzfäller und Viehzüchter werden ermutigt sich der Naturschätze des Regenwaldes zu bedienen.

Gerade in Zeiten des Klimawandels ist das fatal: der Regenwald ist die grüne Lunge der Erde und wichtig zur Regulation des Klimas.

Arktis: Eis nicht mehr zu retten

Eine alarmierende Studie aus der Arktis kommt zu dem Schluss, dass das Polareis nicht mehr zu retten ist. Ab dem Jahr 2050 wird es komplett eisfreie Sommer geben und zwar völlig unabhängig von unseren Versuchen den Klimawandel zu verlangsamen. Diese Erkenntnis stammt von einen internationalen Team aus Forschern unter Leitung des Hamburger Dirk Notz. Demnach könnten wir nur noch beeinflussen, wie lange das Eis im Sommer verschwindet und ob das Eis in jedem Sommer komplett weg ist. Aber nur ein einziger Sommer ohne Polareis wird das verschwinden vieler Tiere bedingen die auf dem Eis leben. Allen voran werden es die Eisbären ohne Eis nicht schaffen.

Klyuchevskoy speit Asche und Lava

In Russland ist der Klyuchevskoy weiterhin ejektiv und effusiv aktiv. Das VAAC registriert Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m. Sie driftet bis zu 70 km weit in südöstlicher Richtung. Die Aschewolken werden durch vulcanianische Eruptionen gefördert. Zwischen diesen Eruptionen gibt es Phasen mit strombolianischen Ausbrüchen. Zeitweise fließt ein Lavastrom durch die Apakhonchich-Drainage. In dieser Richtung liegt eine Berghütte in der die Geonauten 2012 mehrere Tage ausharrten, um einen freien Blick auf den Vulkan zu erhaschen. Das Foto stammt vom 21. April. In Phasen mit Lavastrom-Tätigkeit verzeichnet MIROVA eine erhöhte Thermalstrahlung.  Am Tag der Aufnahme wurde eine Wärmestralung mit einer Leistung von 1069 MW registriert. In Korrelation mit dem Bild kann man lernen die Größe von Lavaströmen anhand der emittierten Wärmestrahlung einzuschätzen.


Popocatepetl mit Explosionen

In Mexiko ist der Popocatepetl weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Sie erreicht eine Höhe von bis zu 6700 m über dem Meeresspiegel. Die Eruption verteilte rotglühende Tephra  über den oberen Hangbereich. CENAPRED meldete gestern 111 Asche-Dampf-Exhalationen und 265 Minuten Tremor.

Taal: Statement der Vulkanologen

Nach der Erdbebenserie in der Nähe des Taal-Vulkans auf den Philippinen, brachte PHILVOLCS ein Statement heraus. Demnach manifestierten sich die Erdstöße in einer Entfernung von 10 km zu dem Dyke, der den Vulkan im Januar mit Magma versorgte. Die Beben waren vulkanotektonischen Ursprungs und standen somit in Verbindung mit den eruptiven Ereignissen zum Jahresanfang. Allerdings sollen die Erdbeben nicht durch neu aufsteigendes Magma verursacht worden sein, sonder von einer Subsidenz (Absenkung) des Bodens infolge der Abkühlung des Dykes. Momentan gibt es wohl keinen Grund zur Beunruhigung, dass der Taalvulkan kurzfristig wieder ausbricht.

Ätna mit Tremorspitze

Letzte Nacht gab es am Ätna wieder einen plötzlichen Anstieg der Tremoramplitude. Die Spitze blieb etwas unter dem Niveau vom Sonntag, als der Neue Südostkrater eruptierte. Da sich der Vulkan in Wolken hüllte, ist es unklar, ob der Tremoranstieg mit weiteren Eruptionen assoziiert war, oder ob das Magma im Vulkan stecken blieb.

Taal-Vulkan: Erdbebenserie

Südlich des philippinischen Taal Vulkans gab es heute eine Erdbebenserie mit 19 Erschütterungen. Laut EMSC hatte das stärkste Beben die Magnitude 4,5. Das Hypozentrum lag in 7 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 2 km westlich von Talaga lokalisiert. Bis Bantagas sind es 10 km und bis zur Taal-Caldera 20 km. Es folgten 4 weitere Erdstöße mit Magnituden zwischen 3 und 4 und eine Reihe von Erdstößen schwächerer Magnituden. Anwohner verschiedener Ortschaften am Vulkan spürten die Erdstöße und zeigten sich besorgt und fürchten einen neuen Ausbruch. Unklar ist, ob die Erdbeben mit der Aktivität des Calderavulkans assoziiert sind. Gestern registrierte PHILVOLCS 8 vulkanisch bedingte Erdbeben direkt am Vulkan. Im Zusammenhang mit den aktuellen Erdbeben teilten die Vulkanologen mit, dass es auch bei einem Vulkan auf Warnstufe „1“ jederzeit zu einem Vulkanausbruch kommen könnte.

Nevados de Chillan eruptiert Vulkanasche

Der chilienische Feuerberg Nevados de Chillan eruptierte gestern mehrere Aschewolken. Starker Wind verdriftete die Eruptionssäulen, so dass die Satelliten ihre Höhe nicht erfassen konnte. Videos der Livecams zeigen, dass die Eruptionen nicht ganz so klein waren und eine Erwähnung wert sind.

Rincon de la Vieja: weitere Eruption

Bereits am Sonntag gab es am Rincon de la Vieja in Costa Rica eine phreatomagmatische Eruption, bei der nicht nur dampf, sondern auch Vulkanasche eruptiert wurden. Ein Teil des ausgestoßenen Materials landete auf der Außenflanke des Kegels und sorgte dort für Impakte größerer Lavabrocken. Die Dampfwolke stieg gut 1500 m hoch auf. Der Vulkan erzeugte in diesem Jahr bereits mehrere Eruptionen und mit weiteren ist zu rechnen. Nicht kündigen phreatisch bedingte Eruptionen stärkere Ausbrüchen an.

Ätna: Tremor erhöht

Nach der Tremor-Achterbahnfahrt der vergangenen Tage ist er heute wieder konstant erhöht und liegt deutlich im „roten Bereich“. Das LGS registriert Explosionssignale die auf strombolianischen Ausbrüche hindeuten. Aufgrund der Bewölkung sind visuelle Beobachtungen nicht möglich.

Semeru in Indonesien eruptiert

In Indonesien ist der Semeru weiter aktiv. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 4300 m. Das VSI berichtet heute von 23 Eruptionssignalen, die innerhalb von 12 Stunden aufgezeichnet wurden. Sie hatten Amplituden zwischen 6 und 20 mm und hielten bis zu 112 Sekunden an. Es ging eine Schuttlawine ab. Auf Satellitenbildern erkennt man im Krater den Lavadom, von dem ein kurzer Lavaastrom abgeht. Er fließt durch eine Scharte auf der Südostflanke des Vulkans. Von der Lavafront gehen Schuttlawinen und gelegentlich pyroklastische Ströme ab. Das Wetter wird auf Java scheinbar langsam trockener und es sind immer wieder visuelle Beobachtungen möglich.

Anak Krakatau: neue Aufnahmen

Die seismische Aktivität am Krakatau ist momentan rückläufig, doch wenn der Vulkan sein bisheriges Muster beibehält, dürfte in bald eine neue seismische Aktivitätsphase beginnen. Einstweilen sind neue Videoaufnahmen aufgetaucht die nach der letzten Eruption entstanden. Sie zeigen den kurzen Lavastrom, der bis ins Meer floss. Satellitenbilder im Infrarotspektrum zeugen von Wärmeanomalien im Kraterbereich. Das Wasser im Krater ist verschwunden. Trotzdem können Eruptionen noch vom Meerwasser beeinflusst werden und dadurch explosiver ausfallen als ohne den Wassereinfluss.

Ätna: Tremor variiert

Am Ätna auf Sizilien fluktuiert der Tremor weiterhin stark. Heute ist die Amplitude wieder deutlich angestiegen, allerdings ohne dass es zu einer Eruption aus dem neuen Südostkrater gekommen wäre. Die Infraschall-Sensoren des LGS registrierten in den letzten Stunden zahlreiche Schallereignisse, die von strombolianischen Explosionen generiert werden. Interessant ist ein Satellitenfoto, dessen beiden Hälften zeitverzögert aufgenommen wurden. Das rechte Teilbild erwischte dabei die Ascheeruption vom Sonntag. Das linke Bild ist älter und zeigt die Gipfelkrater. In ihnen erkennt man als rote Hotspots 5 aktiven Förderschlote. Was man nicht mehr sieht sind die Lavaströme, die bis vor kurzem das eruptive Geschehen im Zentralkrater dominierten.

Erdbebenforschung: Teufelstreppe statt Poissonkurve

Die Erdbebenforschung hat es sich zum Ziel gemacht, irgendwann einmal Erdbeben vorhersagen zu können. Bisher fütterte man Computermodelle mit mathematische Algorithmen, die davon ausgingen, dass starke Erdbeben in relativ geringen Tiefen Mustern folgen, die sich mit Hilfe einer Poissonkurve beschreiben lassen. Doch die Annahme, dass starke Erdbeben in regelmäßigen Zeitintervallen erfolgen erhielt einen starken Dämpfer: ein Forscherteam um Dr. Yuxuan Chen veröffentlichte eine Studie nach der die zeitliche Verteilung von Erdbeben der Teufelstreppe einer Cantorfunktion folgt.

Die Cantor-Funktion ist ein Fraktal, das durch nichtlineare dynamische Systeme demonstriert wird, in denen eine Veränderung in einem beliebigen Teil das Verhalten des gesamten Systems beeinflussen könnte. In der Natur findet sich das Muster unter anderem in Sedimentationsfolgen, Änderungen der Hebungs- und Erosionsraten und Umkehrungen im Magnetfeld der Erde.

Demnach treten starke Erdbeben in einer Region in Haufen (Custern) auf, die durch lange, aber unregelmäßige Intervalle seismischer Ruhe voneinander getrennt sind. Das widerspricht der These, dass sich der Stress an einer Störungszone gleichmäßig aufbaut und in mehr oder weniger regelmäßigen Intervallen in einem Erdbeben entlädt. Daher ist es auch unsinnig ein Erdbeben als statistisch Überfällig anzusehen.

Ein Grund, warum man bisher davon ausging, dass starke Erdbeben einer statistischen Regelmäßigkeit folgen, könnte darin liegen, dass man das Auftreten von Erdbeben noch nicht lange genug dokumentiert. Auch die Zeitabstände zwischen den Erdbeben einen Clusters könnten relativ lange sein und die Pausen zwischen den Clustern könnten um soviel länger sein, dass in den Erdbebenkatalogen vorhergehende Cluster überhaupt nicht erfasst sind.

„Die Faktoren, die die gehäuften Ereignisse steuern, sind komplex und könnten unter anderem den Stress, der ein Erdbeben stimuliert, Änderungen der Reibungseigenschaften und die Stressübertragung zwischen Fehlern oder Fehlersegmenten während eines Bruchs beinhalten“, sagte Gang Luo von der Universität Wuhan. Er merkte an, dass die Intervalle offenbar in umgekehrter Beziehung zur tektonischen Dehnungsrate im Hintergrund für eine Region stehen.

Die Studie hat enorme Auswirkungen auf die Risikoabschätzung in Erdbebengebieten: bisher ging man davon aus, dass nach einem starken Erdbeben mit einer Magnitude größer als 6 die gleiche Region nicht so bald wieder von einem weiteren starken Erdbeben heimgesucht wird. Doch die neuen Erkenntnisse gehen vom Gegenteil aus: wenn es erst einmal zu einem starken Erdbeben gekommen ist, steigt die Wahrscheinlichkeit für weitere starke Erdbeben in der Region deutlich an. Diese Erkenntnis deckt sich auch mit meinen eigenen Beobachtungen, auf die ich z.B. in Bezug auf die Erdbebenserien in Mittelitalien, Sulawesi, und Lombok hingewiesen habe. Gerade Erdbeben im 6-er Bereich scheinen nicht stark genug zu sein, um alle Spannungen eines Störungszonenbereichs abzubauen. Dafür können sie aber eine Art Kettenreaktion hervorrufen und Erdbeben in benachbarten Segmenten einer Störungszone auslösen.

(Quellen: seismosoc.org, Bulletin of the Seismological Society of America, 2020; doi: 10.1785/0120190148)

Japan: Erdbeben Mw 6,4

Vor der Ostküste Japans ereignete sich gestern ein Erdbeben der Magnitude 6,4. Das Hypozentrum manifestierte sich in einer Tiefe von 42 km. Das Epizentrum befand sich 25 km südöstlich von Ōfunato und 121 km nordöstlich von Sendai-shi. In dieser Region bebte es auch im Jahr 2011, was den Tsunami auslöste in dessen Folge es zur Kernschmelze des Reaktors von Fukushima kam. Das aktuelle Erdbeben war allerdings deutlich schwächer und lag in größerer Tiefe, so dass keine Tsunamigefahr bestand. Trotzdem könnte es signalisieren, dass sich entlang der Subduktionszone neue Spannungen aufbauen und die Erdbebengefahr wieder steigt.

Island: Erdbeben M 4,5

Unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga bebte es mit einer Magnitude von 4,5. Das Hypozentrum lag in 7800 m Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 7200 m östlich der Caldera. Es war das stärkste Beben im Bereich des Vulkans seit Monaten. Es folgten zahlreiche schwächere Nachbeben. Der Bardarbunga brach 2014 in einer der voluminösesten effusiven Eruptionen der letzten Jahrzehnte aus und kreierte nördlich des Gletschers ein großes Lavafeld. Die Caldera sackte um mehr als 100 m ab. Jetzt füllt sie sich langsam wieder.

Auch auf der Reykjanes-Halbinsel gab es weitere schwache Erdbeben. Allerdings ist die Anzahl neuer Beben rückläufig. In den letzten 48 Stunden wurden 87 Erschütterungen registriert. Viele davon lagen im Bereich von Grindavik und dem Vulkan Thorbjörn.

Update: Die Daten zum Beben wurden korrigiert: Die Magnitude wird nun mit 4,8 angegeben, die Tiefe mit 1400 m.

Erdbeben Indonesien

Südwestlich der indonesischen Insel Sumatra treten vermehrt moderate Erdbeben auf. Sie manifestieren sich an der Einfahrt zum Sunda Strait. In der Meerenge zwischen Sumatra und Java liegt der Inselvulkan Krakatau. Erdbeben in seiner Nähe triggerten scheinbar bereits mehrere eruptive Phasen.

Ein Häufung von Erdbeben ist auch im Bereich der Inseln Lombok und Bali zu verzeichnen. Die jüngste Erschütterung lag südlich von Bali und hatte die Magnitude 3,0. Die Tiefe wurde mit 64 km angegeben.

Ätna: Neuer Südostkrater eruptiert

Update 20:00 Uhr: Die Ätna-Eruption endete genauso plötzlich wie sie begann: gegen mittag stürzte der Tremor ab und die Eruption endete. Seitdem bewegt sich der Tremor auf relativ niedrigem Niveau. Weitere eruptive Episoden aus dem NSEC sind in den nächsten Tagen durchaus möglich.

Originalmeldung: In den frühen Morgenstunden begann der Neue Südostkrater mit einer explosiven Tätigkeit. Gegen 5:30 Uhr UCT stieg der Tremor stark an, ähnlich wie wir es von paroxysmalen Eruptionen kennen. Glühende Tephra deckte das obere Drittel des Kegels ein. Sie stammte aus einer kleinen Lavaföntäne, die sich aus strombolianischen Eruptionen entwickelte. Laut dem VAAC Toulouse stieg eine Eruptionswolke bis auf einer Höhe von 4300 m ü.N.N. auf, was gut 1000 m über Gipfelhöhe entspricht. Aktuell sieht man auf der Livecam eine Asche-Dampf-Wolke aufsteigen. Eine ausgeprägte Wäremanomalie zeugt von der Eruption heißer Tephra.

Im Vorfeld der Eruption fluktuierte die Tremoramplitude stark und lieferte damit einen Hinweis auf die sich anbahnende Eruption. Jetzt nimmt der Tremor wieder etwas ab. Typisch für das Verhalten des Vulkans in den letzten Jahren, wäre nun eine Seitwärtsbewegung des Tremors unterhalb des Spitzenwertes. Der Ausbruch könnte mehrere Stunden, oder sogar Tage so weiter gehen. Die Initialphase der Eruption erinnert an einen Paroxysmus, ohne allerdings seine gewaltige Kraft zu entfesseln. Ein Lavastrom wurde bisher nicht eruptiert. Möglicherweise ist es der Auftakt zu einer neuen Eruptionsserie aus dem Neuen Südostkrater. Laut einem Bericht des INGVs hält die strombolianische Aktivität der Voragine ebenfalls an.

Klyuchevskoy: Aktivität hoch

Der Klyuchevskoy auf Kamtschatka steigerte seine Aktivität deutlich. Das VAAC Tokio meldet Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m. MIROVA registrierte eine sehr hohe thermische Strahlung. Zeitweise hatte sie Spitzenwerte von mehr als 1500 MW. Auf den LiveCams konnte man nächtliche Rotglut beobachten. Sie beschränkte sich nicht nur auf den Kraterbereich, sondern ging auch von der Flanke aus. Das deutet darauf hin, dass mindestens Lavastrom floss. Aktuell verhindern Wolken die visuelle Beobachtung.

Karymsky in Eruption

Auf Kamtschatka eruptierte zudem der Karymsky Vulkansche. Das VAAC Tokio brachte mehrere Meldungen über Aschewolken heraus. Sie stiegen bis zu 2100 m auf. Der Vulkan ist nur schwer zu erreichen und wird üblicherweise per Heli angeflogen.

Kenia: Heuschrecken breiten sich aus

Kenia bereitet sich auf eine der schlimmsten Heuschreckenplagen in historischen Zeiten vor. Tatsächlich droht die größte jemals beobachtete Heuschreckenplage in Ostafrika und Teilen von Arabien und Asien. Gerade brütet die 2 Welle der Plage. Sie wird 20 Mal größer sein als die erste Welle, was der normale Multiplikator zwischen jeder Heuschrecken-Generation ist.

In Kenia droht die Lage außer Kontrolle zu geraten: Die Heuschrecken haben Baringo-County erreicht und sich somit innerhalb weniger Wochen durch 3 Countys gefressen. Auf einer Fläche von 48 Quadratkilometern haben sich 50 Millionen  Heuschrecken gütig getan. Man versucht die Plagegeister von Flugzeugen aus mit Insektiziden zu bekämpfen, doch der Erfolg ist spärlich. Zudem drohen große Kollateralschäden. Es gibt Vorwürfe, dass die Regierung im Januar auf die drohende Gefahr nicht angemessen reagiert hätte. Irgendwie drängen sich da Parallelen mit dem zögerlichen Handeln unserer Politiker auf das Corona-Virus auf.

Eine Mitschuld an die rasante Verbreitung der Heuschrecken trägt der Klimawandel: Zyklone und eine besonders langanhaltende Regenzeit bedingten die guten Brutbedingungen. Beides ist auf ungewöhnlich hohe Wassertemperaturen im Indischen Ozean zurückzuführen. Während es in Ostafrika zu feucht ist, leidet Australien unter Trockenheit, was zu den bekannten Waldbrandproblemen führt.

Droht Deutschland ein neues Dürrejahr?

Ähnliche Probleme stellen die Landwirte Deutschlands vor große Herausforderungen: Obwohl es im Winter viel regnete, bleiben im Frühling die Niederschläge aus. Gerade jetzt, wo die Samen auf den Feldern Wasser zum Keimen benötigen. Im April fielen bisher nur 3% der üblichen Niederschlagsmengen. Für die nächste Woche wurde zudem starker Ostwind vorhergesagt, der Staubstürme verursachen könnte. Bodenerosion wird auch bei uns zunehmend zu einem Thema. Umso wichtiger wäre es jetzt, neue Infrastrukturen zu schaffen, um sich auf die Änderungen -die der Klimawandel mit sich bringt- vorzubereiten. Solche Vorhaben sind kostspielig und dauern Jahrzehnte! Doch auch hier fehlt es an Weitsicht der Politiker. Ähnlich wie bei der Pandemie, gibt es entsprechende Warnungen, die ebenfalls ignoriert werden. Dazu addieren sich die Probleme der fehlenden Saisonarbeiter im Zuge des Corona-Lockdowns, wovon überwiegend der Obst- und Gemüseanbau betroffen sind. 2020 könnte ein hartes Jahr für Landwirte werden und damit letztendlich für uns alle.