Popocatepetl eruptiert glühende Tephra

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl ist weiterhin sehr aktiv und eruptiert neben Aschewolken glühende Tephra. Sie landet im oberen Bereich der Vulkan-Außenflanken. MIROVA registriert eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 64 MW. Die Wärmestrahlung kann vom Lavadom emittiert werden, aber auch von der Tephra ausgehen. Heute stiegen bereits 2 Aschewolken auf, die laut VAAC eine Höhe von 6400 m erreichten. CENAPRED berichtet, dass die Vulkanasche gut 1500 m über dem Krater aufstieg und in Mexiko City Asche niederging. Die Aktivität des Vulkans ist deutlich erhöht und entspricht dem, was während anderer Domwachstumsphasen berichtet wurde. Es ist von einer weiteren Aktivitätszunahme auszugehen.

Stromboli stößt viel Kohlendioxid aus

Der Aktivitäts-Index des Vulkans Stromboli steht immer noch auf „hoch“. Gestern schrieb das LGS in seinem täglichen Update, dass ein hoher Ausstoß an Kohlendioxid nachgewiesen wurde. Er betrug 1332 Tonnen am Tag. In den Tagen zuvor lag der Wert in der Größenordnung von 800 Tonnen. Dafür ist allerdings der Schwefeldioxid-Ausstoß mit 57 Tonnen am Tag moderat gewesen. Beide Gase werden vom Magma emittiert. Steigt frisches Magma auf, dann wird an vielen Vulkanen zuerst eine Erhöhung der Kohlendioxid-Konzentration registriert, bevor auch mehr Schwefedioxid ausgestoßen wird. Die Anzahl der VLP-Beben war 19,1 Ereignissen pro Stunde ebenfalls hoch. Das Gleiche galt für die Anzahl strombolianischer Eruptionen: sie belief sich auf 165.

Anak Krakatau: Kratersee verändert sich nur wenig

Der Inselvulkan im indonesischen Sunda-Strait eruptierte auch heute eine Aschewolke. Sie stieg gut 300 m über Kraterhöhe auf, die sich derzeit nur wenig über dem Niveau des Meeresspiegels befindet. Die Eruption verursachte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 40 mm und hielt 43 Sekunden an. Das Balkendiagramm zeigt, dass es in den letzten Tagen zahlreiche Exhalationen gab.

In unserer FB-Gruppe kam die Frage auf, ob die anhaltenden Eruptionen den Krater schrumpfen lassen. In dem Schiebebild unten könnt ihr 2 Satellitenfotos von Sentinel vergleichen. Das ältere Bild (links) ist vom 28. Mai dieses Jahres, das Jüngere wurde am 06.11.19 aufgenommen. Der Krater veränderte sich nur wenig. Meinem Empfinden nach ist der Kratersee sogar ein wenig gewachsen und hat sich in östlicher Richtung ausgedehnt. Dort entstand eine kleine Bucht, die von einem neuen Förderschlot geschaffen wurde. Natürlich lässt sich auf den Fotos nicht beurteilen, wie es um die Tiefe des Kraters bestellt ist. Aber ich schieße aus den Beobachtungen, dass bei den explosiven Eruptionen der letzten Wochen wenig (oder gar kein) frisches Material gefördert wurde. Die Explosionen werden phreatischer Natur sein und überwiegend altes Material hochschleudern, das auch wieder in den Krater fällt.

[twenty20 img1=“234604″ img2=“234605″ offset=“0.5″ before=“Anak Krakatau am 28. Mai 2019.“ after=“Der Kratersee am 6. November.“]

Manam erzeugt paroxysmale Eruption

Der Vulkan Manam in Papua Neuguinea ist wieder ausgebrochen und erzeugte eine kleinere paroxysmale Eruption. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m über dem Meeresspiegel. Zudem liegen Augenzeugenberichte und Fotos vor, die von Claudio Jung in unserer FB-Gruppe geteilt wurden. Auf den Fotos sieht man die Aschewolke und zudem eine kleine Fontäne aus rotglühender Tephra. Der Inselvulkan liegt in der Bismarck-See und wurde in den letzten Jahren öfters evakuiert. Große Paroxysmen erzeugen pyroklastische Ströme und Lavaströme, die bewohntes Gebiet erreichen können.

Anak Krakatau sehr munter

Die Seismik, die von Kind des Krakataus empfangen wird, ist recht hoch. Es werden zahlreiche Signale geringer Amplitude registriert, die kurz davor stehen zu einem kontinuierlichen Tremor anzuwachsen. Entsprechend hoch ist die Anzahl von Signalen, die auf phreatische Eruptionen hindeuten. Von ihnen wurden heute die höchsten Werte seit dem Kollaps Ende letzten Jahres ausgemacht. VONA-Meldungen über Aschewolken gibt es heute nur 1. Die Eruption dauerte 40 Sekunden und erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 40 mm. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche auf einer Höhe von 600 m.

Popocatepetl mit Lavadom

Gestern unternahmen Wissenschaftler von CENAPRED einen Hubschrauberflug zum Krater des Popocatepetls. Sie inspizierten den Lavadom Nr. 85, der im Krater wächst. Die Kuppel hat einen Durchmesser von 210 m und eine Höhe von 80 m. Ihre Oberfläche ist unregelmäßig geformt und weist große Blöcke auf. Der innere Krater hat einen Durchmesser von 350 m und seine Tiefe beträgt 90 m. Das explosive Potenzial bleibt hoch.

Die Vulkanologen registrierten gestern 3 moderate explosive Eruptionen, aber nur 58 Exhalationen, was sehr wenig ist. Dafür ist der Tremor sehr hoch und summierte sich auf 759 Minuten. Das deutet darauf hin, dass der Dom fleißig wächst und auch einen Teil des Fördersystems verstopft. Die Dome enden am Popocatepetl meistens in einer explosiven Phase, bei der der Dom ausgeblasen wird.

Kilauea und Mauna Loa mit erhöhter Seismik

Die beiden hawaiianischen Vulkane Kilauea und Mauna Loa sind seismisch sehr aktiv. Am Kilauea manifestieren sich die schwachen Erdstöße in 2 Bereichen: an der Südküste bei Pahala und in der Gipfelcaldera. Hier gab es heute bereits 5 Beben mit Magnituden größer als 2. Die Erdstöße manifestieren sich in geringen Tiefen. Sie könnten von Setzungserscheinungen hervorgerufen werden, aber auch von aufsteigenden magmatischen Fluiden. In diesem Zusammenhang ist sicherlich auch die anhaltende Akkumulation von Grundwasser im neuen See des Kraters Halema’u’mau interessant. Die Verfärbungen des Wassers zeigen, dass sich Fluide mit dem Wasser mischen. Den GPS-Messungen zufolge wird weiterhin Inflation registriert. In diesem Jahr hob sich der Boden im Bereich des Gipfels um gut 30 cm an. Die Inflation beschränkt sich nicht nur auf den Gipfelbereich, auch unter dem Pu’u’O’o-Krater wird der Boden durch aufsteigendes Magma angehoben. Hier betrug die diesjährige Hebungsrate 10 cm. Der Alarmstatus des Kilaueas steht allerdings weiterhin auf „grün“ und es erfolgen nur monatliche Updates vom HVO.

Mauna Loa mit Inflation

Anders sieht es beim Mauna Loa aus. Der Alarmstatus des weltgrößten Vulkans steht auf „gelb“. Grund hierfür ist die anhaltende Seismik über dem Niveau des langjährigen Mittelwerts. Die Beben konzentrieren sich auf die Gipfelcaldera und auf das Südwest-Rift. Allein in der letzten Oktoberwoche registrierte das HVO 147 schwache Erdbeben. Sie wurden von aufsteigenden Magma verursacht, das sich im Reservoir unter dem Gipfel sammelt. Die Hebungsrate betrug seit Dezember 2018 ca. 9 cm. Bis jetzt lässt sich nicht abschätzen, wann die beiden hawaiianischen Vulkane wieder ausbrechen werden, aber es erscheint als sehr wahrscheinlich, dass sie wieder eruptieren werden. Allerdings rechne ich nicht mit kurzfristigen Eruptionen. Dafür sind Tremor und Gasflux zu gering.

South Sandwich Island: Erdbeben Mw 6,3

Gestern Abend bebte es bei den Südlichen Butterbrot-Inseln, genauer, mitten im ozeanischen Nirgendwo zwischen Feuerland, Kap Hoorn und der Antarktis. Das Beben hatte eine Magnitude von 6,3 und lag in 10 km Tiefe. Für Menschen bedrohlich war das Beben nicht. Sollten sich in der Region allerdings noch stärkere Beben ereignen, könnten Tsunamis entstehen, die dann auch bewohntes Gebiet erreichen könnten.

Vanuatu: Erdbeben Mw 6,0

Das Archipel von Vanuatu wurde von einem Erdbeben der Magnitude 6,0 erschüttert. Die Erdbebenwarten ermittelten unterschiedliche Tiefen für das Hypozentrum: INGV gibt eine Tiefe von nur 1 km an. EMSC registrierte den Erdstoß in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag westlich der Insel Vanu Lava. Nächst gelegener Ort war Sola, in 38 km Entfernung. Es gab mehrere Nachbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,8. Vanuatu zählt zu den Gegenden der Erde in der es besonders häufig bebt. Manchmal sind die Erdbeben mit dem Vulkanismus assoziiert.

Iran: Erdstoß Mw 5,3

Ein moderates Erdbeben erschütterte heute Nacht den Süden des Irans. Das Hypozentrum des Bebens der Magnitude 5,3 manifestierte sich in einer Tiefe von 10 km. Die Oberflächen-Projektion des Bebenzentrums lag 84 km nördlich von Bandar-e Lengeh. Eine Bebenserie gab es auch im Golf von Oman. Diese Erschütterungen befanden sich in nur 80 km Entfernung zur Metropole Dubai. Die Region befindet sich im Wirkungskreis einer wenig bekannten Subduktionszone. Der ozeanische Teil der Arabischen Platte wird unter den Eurasischen Kontinent subduziert und taucht bis in den Erdmantel ab. Dabei verhaken sich die Platten und es bauen sich große Spannungen auf. Diese lösen sich explosionsartig und es entstehen Erdbeben. Im Fall Dubais rechnet man mit Erdbeben der Magnitude 5,5. Zumindest sind die modernen Hochhäuser auf Erdstöße dieser Magnitude ausgelegt. Sollten sich dennoch deutlich stärkere Erdbeben ereignen, ist die Metropole nicht sicher.

Schweiz: weitere schwache Erdbeben

Die Bebenserie in den Schweizer Alpen hält weiter an. So wurden heute 5 Erschütterungen registriert. Die Stärkste brachte es auf M 2,3. Die Beben ereignen sich am 2731 m hohen Berg Sex Noir, der zum Wildhorn-Massiv gehört. Die Westwand des Berges ist sehr steil und fällt an einigen Stellen nahezu senkrecht ab. Sie könnte den Verlauf einer lokalen Störungszone markieren, an der sich nun die Beben ereignen.

Ätna bei guter Sicht mit Aschewolke

Gestern lichteten sich die Wolken am Ätna endlich und gaben den Blick auf die Kraterregion frei. Die Kameras der Satelliten detektierten 3 thermische Anomalien: 2 markierten heiße Förderschlote in der Bocca Nuova, die Dritte den Schlot in der Voragine. Allerdings sieht es nicht so aus, als würden dort noch regelmäßige strombolianische Eruptionen stattfinden, die viel heiße Tephra ablagern. Der Nordostkrater war zum Zeitpunkt der Aufnahme aktiv und emittiere eine Aschewolke. Heute Morgen kann man eine starke Dampfentwicklung aus dem Nordostkrater beobachten. Stürmischer Wind drückt die Dampfwolke nieder. Vulkanasche konnte ich bis jetzt nicht ausmachen.

Die Messdaten haben sich kaum verändert und deuten auf anhaltende schwache Aktivität des Vulkans hin. Der Ätna brodelt seit Wochen, kann sich aber zu einer größeren Eruption nicht durchringen. Das kann noch Monate so weiter gehen, doch die Erfahrung zeigt, dass es früher oder später wieder eine größere Eruption geben wird.

Popocatepetl mit 3 Explosionen

Der aktivste Vulkan Mexikos ist weiter munter und eruptierte seit gestern 3 Aschewolken. Die Höchster erreichte eine Höhe von 7300 m über dem Meeresspiegel. Es wurden 93 Exhalationen registriert, sowie 469 Minuten Tremor. In den sozialen Medien geht ein Video um, das 2 einheimische Männer am Kraterrand des Popocatepetl zeigt. Sie posieren für Selfies, während aus dem Schlot eine Aschewolke aufsteigt. CENAPRED weist ausdrücklich darauf hin, dass es eine 12 km Sperrzone um den Gipfel des Vulkans gibt. Die Explosionen treten ohne Vorwarnung auf und können den Kraterbereich und die oberen Flanken mit glühenden Bomben eindecken.

Anak Krakatau: weitere Eruptionen

Nach einigen Tagen der Ruhe eruptierte Anak heute bereits 3 Mal. MAGMA Indonesia berichtet von Vulkanasche, die mindestens 550 m über den Kratersee aufstieg. Der stärkste Ausbruch dauerte 59 Sekunden und erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 49 mm.

Tonga See: Erdbeben Mw 6,5

Gestern Abend ereignete sich bei Tonga ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,5. Die Tiefe des Erdbebenherds betrug 10 km. Das Epizentrum lag offshore, 141 km westlich von Neiafu. Das Beben fand um 23.43 Uhr UCT statt. 3 Minuten später folgte ein 2. Erdstoß der Magnitude 5,5. Es gab weitere Nachbeben. Schäden wurden offenbar keine verursacht. Nach Angaben der Seismologen bestand keine Tsunami-Gefahr. Die Region wird häufig von Erdbeben heimgesucht, da hier eine Subduktionszone des Pazifischen Feuerrings verläuft.

Chile: Erdbeben Mw 6,1

Die Küste Zentralchiles wurde von einem Erdbeben der Magnitude 6,1 erschüttert. Das Hypozentrum lag laut INGV in 56 km Tiefe. Das Beben ereignete sich um 21:53 UCT und scheuchte die Anwohner von Illapel auf. Selbst im 200 km entfernten Santiago de Chile spürte man das Beben. Die Region um Valpariso wird häufig von starken Erdbeben erschüttert, die zum Teil katastrophale Auswirkungen haben. Hier ereigneten sich sogar einige der stärksten Erdbeben der Welt mit Magnituden über 8. Diese Region gehört ebenfalls zum Pazifischen Feuerring.

Azoren: Erdbeben Mw 3,0

Südwestlich der Azoren-Insel Faial bebte es mit einer Magnitude von 3. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum lag 39 km westlich von Ribeira Grande. Die Azoren liegen mitten im Atlantischen Ozean und sind vulkanischen Ursprungs. Erdbeben können hier tektonisch, als auch vulkanischen Ursprungs sein.

Schweiz: Schwarmbeben in den Alpen

Im Westen der Schweizer Alpen gab (und gibt) es heute ein Schwarmbeben. Bisher zeichnete das EMSC 18 Beben mit Magnituden größer als 1,5 auf. Die stärkste Erschütterung hatte die Magnitude 3,5. Die meisten Beben manifestieren sich in Tiefen von weniger als 5 km unter dem Sanetschpass, 6 km nordwestlich von Ayent. Erdbeben sind in den Alpen keine Seltenheit, doch so viele Beben an einem Ort werden nicht häufig registriert.

Stromboli: Tremor steigt wieder

Nach fast einer Woche mit nur noch leicht erhöhten Tremor steigt dieser wieder an und befindet sich an der Grenze zu einer hohen Tremor-Amplitude. Angestiegen ist gestern auch die Stärke der strombolianischen Eruptionen. Das LGS hat den Aktivitäts-Index wieder auf „hoch“ gesetzt. Dafür zeichnet sich auch ein erhöhter Schwefeldioxid-Ausstoß verantwortlich, der am Samstag 113 Tonnen betrug. Die Anzahl explosiver Eruptionen ist weiterhin hoch, allerdings ohne Spitzenwerte zu erreichen. Gestern wurde von 142 Eruptionen berichtet. Vereinzelt waren sie überdurchschnittlich stark und erzeugten einen Schalldruck von 2 bar. Alicja Szojer gelang es -via LiveCam- einige der größeren Eruptionen auf Bild zu bannen. der Aufstieg zum Krater ist weiterhin gesperrt.

Merapi: 2 Schuttlawinen

Am Merapi gingen 2 Schuttlawinen ab. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Amplitude von 5 mm und dauerten 12 und 42 Sekunden an. Sie entstanden dadurch, dass sich größere Gesteinspakete vom Lavadom lösten. auf gleicher Weise können pyroklastische Ströme entstehen, doch dazu reichte es diesmal offensichtlich nicht. Alles in Allem ist das Wachstum des Doms gering. Die Seismik hat in den letzten Wochen ebenfalls abgenommen und es werden nur noch vereinzelt vulkanotektonische Erdbeben registriert. Sie deuten darauf hin, dass Magma aufsteigt.

Sangeang Api mit VONA Meldung

Der entlegene Inselvulkan vor der indonesischen Insel Sumbawa eruptiert weiter und stößt Vulkanasche aus. So gab es in den letzten Tagen mehrere VONA-Meldungen, nach denen Aschewolken in 3350 m Höhe registriert wurden.

Sakurajima eruptiert Vulkanasche

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima weiterhin aktiv. Das VAAC Tokio meldet Vulkanasche in 3700 m Höhe. Die Eruptionen der aktuelle Serie manifestieren sich aus dem Hauptkrater. Der seitliche Showa-Krater scheint nicht involviert zu sein, oder eruptiert nur sporadisch.

Copahue weiter aktiv

Der chilenische Vulkan Copahue eruptiert weiterhin Vulkanasche. Diese steigt bis auf einer Höhe von 3000 m ü.N.N. auf. Das VAAC Buenos Aires registrierte in diesem Monat bereit 12 explosive Eruptionen.

Deutschland: Erdbeben M 4,0 bei Albstadt

Update 10:00 Uhr: Die Magnitude des Bebens wurde inzwischen auf 3,8 korrigiert. Die Tiefe des Erdbebenherds auf 6,6 km.

Originalmeldung: In Deutschland ereignete sich letzte Nacht ein Erdbeben der Magnitude Ml 4,0. Das Hypozentrum lag in nur 3 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich bei Albstadt in Baden Würtemberg. Der Erdstoß war für Deutschland schon ungewöhnlich stark, obwohl es sich generell noch um ein leichtes Erdbeben handelte. Bewohner der Schwäbischen Alb spürten die Erschütterung in einem Umkreis von 30 km. Schäden wurden bisher nicht gemeldet.

Bei der Schwäbischen Alb handelt es sich um ein Mittelgebirge im Süden Deutschlands, das Teil des Schichtstufenlandes ist. Eine der markantesten tektonische Manifestation ist der Hohenzollerngraben. Er ist 30 km lang und 1,5 km breit. Der Graben bildete sich vor ca. 15 Millionen Jahren im Zuge der Alpen-Orogenese. Durch die Plattenkollision von Von Europa und Afrika geriet auch das Gebiet hinter der Knautschzone der Alpen unter Spannung und der Graben entstand. In seinem Randbereich gibt es zahlreiche lokale Störungszonen mit Sprunghöhen von bis zu 100 m. An diesen Störungen können auch heute noch Erdbeben entstehen.

Erdbebengefahr in Deutschland

Erdbeben in Deutschland haben ein stärkeres Potenzial als im Allgemeinen angenommen. Es können tatsächlich Erdbeben entstehen, die Magnituden im 6-er Bereich haben. Tatsächlich ereignete sich das stärkste Erdbeben in Deutschland im Bereich von Albstadt, und zwar am 16. November 1911. Es hatte eine Magnitude von 6,1 und richtete große Zerstörungen an. 6250 Häuser wurden beschädigt. In der gleichen Region bebte es 1943 mit einer Magnitude von 5,6.

Das bisher stärkste Beben, von dem Deutschland betroffen war, manifestierte sich im Jahr 1356. Das Epizentrum lag bei Basel, direkt an der Grenze zu Deutschland. Die Magnitude konnte nur anhand von überlieferten Berichten geschätzt werden und lag zwischen 6,2 und 6,9. Damals starben zwischen 100 und 3000 Menschen.

Ein weiterer Beben-Spot Deutschlands liegt im Großraum Aachen. Im Jahr 1756 manifestierte sich bei Dürren ein Erdstoß der Magnitude 6,4. Es entstanden ebenfalls Schäden, von denen meistens gemauerte Schornsteine betroffen waren. auch wenn es nicht sehr wahrscheinlich ist, dass ein Mensch zu seinen Lebzeiten, so ein Beben bei uns erlebt, besteht durchaus das Potenzial, dass sich in Zukunft vergleichbare Erdbeben in Deutschland ereignen werden. Bleibt zu hoffen, dass in Albstadt keine stärkeren Erdbeben folgen werden.

Frankreich: Herbststurm Amelie wütet

An der französischen Atlantikküste wütete heute Herbststurm Amélie. In der Folge wurden über 100.000 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten. Strassen standen unterwasser und Zugverbindungen kamen zum Erliegen. Besonders stark betroffen war das Départements Pyrénées-Atlantiques. dort wurden 3 Personen von herabfallenden Ästen leicht verletzt. In  Landes, Dordogne, Charente-Maritime, Charente und Gironde wütete das Unwetter ebenfalls. In insgesamt 15 Départements galt die zweithöchste Alarmstufe orange.

Wetterdienste meldeten Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 163 Stundenkilometern. Die stärksten Windböen fegten über das Cap Ferret hinweg. Auf der Ile de Ré  wurden Windgeschwindigkeiten von 139 km/h registriert.

Unwetter tobten ebenfalls an der französischen Mittelmeerküste. Selbst aus Portugal gibt es Unwetter-Meldungen. In einigen Orten drückte kam es zu Sturmfluten, als der starke Wind Meerwasser in die Strassen drückte.

Überflutungen in Somalia und Kenia

In weiten Teilen Ostafrikas setzte die Regenzeit nach einer besonders langen Dürreperiode ein. Die tagelang anhaltenden Regenfälle sorgten Vielerorts für Überschwemmungen, da der ausgedörrte Boden die Wassermassen nicht aufnehmen konnte. Alleine in Zentralsomalia sind mehr als 270.000 Menschen, die Hälfte davon Kinder, aus ihren Häusern geflohen. Leute sind mit Traktoren und Booten evakuiert worden, die in der Stadt Beledweyne vom Wasser eingeschlossen waren. 10 Menschen starben, als ein Boot versuchte sie zu evakuieren und dabei kenterte. Tausende Menschen sind obdachlos geworden und hausen nun in provisorischen Lagern. Sie brauchen dringend Nahrung und Trinkwasser.

In Kenia starben offiziellen Angaben zufolge 38 Menschen durch die Unwetter. Meteorologen zeigen sich indes besorgt: Über dem Indischen Ozean braut sich ein Zyklon zusammen, der die Situation dramatisch verstärken könnte. Aber auch ohne tropischen Sturm dürften die Regenfälle bis zum Jahresende andauern. Seuchen drohen in den überfluteten Regionen.

USA: Löscharbeiten durch Drohnen behindert

Immer noch lodern im US-Bundesstaat Kalifornien mehrere Waldbrände. Löschflugzeuge und Hubschrauber kommen zu Einsatz und wurden jüngst von Drohnen behindert. Die Drohen waren illegal über dem Sperrgebiet unterwegs um videos zu schießen. Die Rettungskräfte mussten ihre Luftfahrzeuge landen lassen, da das Risiko einer Kollision mit den Drohnen zu groß war. Meteorologen rechnen in der nächsten Woche mit einer Entspannung der Lage, da die trockenen Winde Nachlassen, die die Feuer immer weiter verbreiteten.