Merapi und Raung

Auf der indonesischen Insel Java sind derzeit 2 der aktivsten Vulkane leicht aktiv. Am Merapi wächst der Lavadom. Aus mindestens einem Förderschlot steigt Dampf auf.

Der Raung im Ijen-Plateau (dort liegt auch Kawah Ijen) ist strombolianisch aktiv, zudem tritt ein Lavastrom aus, der sich innerhalb der Gipfelcaldera bewegt. Die Fotos stammen von unserem Freund und Guide Andi, der den Raung vor ca. 3 Wochen bestieg. Laut seiner Aussage nimmt die Aktivität bereits wieder ab.

Erdbeben in Vulkanregionen

In den letzten 24 Stunden gab es wieder einige Erdbeben in Vulkanregionen. Der Erdbeben könnten die Vulkanausbrüche beeinflussen und für die Forschung ist es interessant, ob tatsächlich Effekte nachgewiesen werden können.
Am Rabaul / Tavurvur manifestierte sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 5,9. Das Hypozentrum lag in 200 km Tiefe, weshalb es keine Schäden verursachte. Der aktive Vulkan liegt nur 18 km SW vom Hypozentrum entfernt.
Auf Hawaii kam es wieder zu einer Serie schwacher Erdbeben auf der südlichen Flanke des Kilauea. Die Beben mit Magnituden zwischen 2 und 3 liegen in nur 1 km Tiefe. Die Aktivität des Vulkans ist seit Monaten praktisch unverändert und fluktuiert nur leicht.

Shiveluch: Vulkanausbruch in Kamtschatka

Der Shiveluch kommt nicht aus den Schlagzeilen: heute eruptierte der Vulkan auf der sibirischen Halbinsel eine Aschewolke die 7,5 km hoch aufstieg. Damit stellte sie eine Gefahr für den Flugverkehr dar.

Auf Kamtschatka ist der Zhupanovski ebenfalls aktiv und eruptierte gestern 2 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden.

Turrialba: Vulkanausbruch in Costa Rica

Gestern ist der Turrialba erneut ausgebrochen. Er förderte eine Aschewolke, die gut 1 km hoch aufstieg. Die Vulkanasche regnete auf mehrere Ortschaften nieder. Der ca. 70 km entfernt liegende Hauptstadtflughafen von San Jose wurde geschlossen. Seit der initialen Eruption gab es 2 weitere Vulkanausbrüche.
Der Turrialba ist letztes Mal Ende Oktober 2014 ausgebrochen. Die Eruption endete nach wenigen Tagen ohne größere Schäden anzurichten.

Vulkanverein Vulkanologische Gesellschaft e.V.

Endlich ist es soweit und der bereits angekündigte Vulkan-Verein ist Realität geworden! Die Eintragung im Vereinsregister wurde bestätigt und wir können mit der Vereinstätigkeit beginnen.

Der Vereinsvorstand besteht aus Sabine Wald, Tobias Schorr und mir. Jochen Felkl ist für die Vereinskasse zuständig. Insgesamt haben sich 11 Gründungsmitglieder für den Start des Vereins zusammengefunden. Wer der Vulkanologischen Gesellschaft beitreten möchte, erfährt alles Wichtige auf der Vereinsseite.

Wir würden uns über ein reges Interesse und viele neue Mitstreiter freuen. Ein Vereinstreffen ist für Ende April in Planung.

Vulkane weltweit

Bardarbunga: um den Vulkan auf Island ist es in den letzten Tagen recht still geworden: die seismische Tätigkeit ist weiterhin zurück gegangen. In den letzten 48 Stunden wurden nur noch 55 leichte Beben registriert. In der Holurhaun-Spalte ist keine glühende Lava mehr sichtbar.

Sakura-jima: auf der japanischen Insel Kyuchu läuft der Sakura-jima wieder zu Bestformen auf. Gestern wurden vom VAAC Tokyo 8 größere Eruptionen detektiert.

Sakurajima: vulkanische Blitze und Druckwelle

Das Video zeigt explosive Eruptionen am Sakura-jima in Japan. Bei einer Explosion ist eine Druckwelle sichtbar, die sich im Wasserdampf manifestiert. Animationen aus Standbildern zeigen vulkanische Blitze in den Eruptionswolken.

Sakura-jima: Blitzwolken

Den Sakurajima in Japan besuchte ich in den vergangenen Jahren öfters: die vulkanischen Blitze in den Aschewolken zogen mich immer wieder magisch an! Das Fotografieren am Vulkan ist niemals einfach, doch um Blitzwolken einzufangen bedarf es eines besonderen know how und viel Geduld. Ich war wieder mit Martin Rietze unterwegs und nach dem langen Flug machten wir uns abends nach unserer Ankunft in Kagoshima gleich auf den Weg zum Vulkan. Wie wollten wieder auf unseren Lieblingsplatz nächtigen und unsere Kameras aufbauen. Dieser liegt ca. 3 km vom Gipfel des Sakurajima entfernt, fast am Ende einer kleinen Stichstraße die zu einem Lahar-Schutzdamm führt. Doch, oh weh, das Grundstück mit der Wiese war eingezäunt und die Wiese schön säuberlich entfernt und der Boden planiert. Was nun? Mit schlechtem Gewissen umgingen wir die Absperrung und bauten unser Lager am Rande eines Gebüschs auf.

Bereits in der ersten Nacht wurde unsere Geduld auf die Probe gestellt: der Vulkan war ungewöhnlich ruhig und produzierte nur ein paar kümmerliche Aschewolken, so ganz ohne Blitze. Am Morgen dann, entlud sich die ganze aufgestaute Energie in einer ordentlichen Detonation! Die erzeugte Druckwelle sah man nicht nur in den Wolken über dem Krater, sondern sie war auch als kurze Schockwelle deutliche zu spüren. Nach der lahmen Nacht brachte uns dass in Schwung. Doch leider wurde das Wetter immer mieser und wir beschlossen unser Lager abzubrechen und brachen zum Vulkan Aso auf. Dieser liegt ungefähr 2 Fahrstunden vom Sakurajima entfernt. Aso war in den letzten Wochen strombolianisch aktiv und besonders Martin vernahm seinen lockenden Ruf.

Doch, wie konnte es anders sein, mit uns erreichte auch das schlechte Wetter den Vulkan. Kurz bevor die Wolken dicht machten, erhaschten wir noch einen kurzen Blick auf den Krater und einer kleinen Aschewolke, dann begann es auch schon zu regnen. Wir erkundeten das Visitorcenter am Fuße des Kraterkegels. Der Aufstieg zum Krater war natürlich gesperrt. Ich staunte nicht schlecht über die Größe des Parkplatzes: im Sommer musste hier mächtig was los sein! Nun ja, die Japaner lieben und verehren ihre Vulkane und gehen dort gerne wandern.

Gegen Abend dann, begann es zu schneien und Martin und ich verbrachten einen ungemütliche Nacht im Wagen, so ganz ohne Vulkanblick. Da wir wenig Zeit hatten, machten wir uns am nächsten morgen wieder auf den Weg zum Sakurajima. Wir unternahmen noch einen kurzen Abstecher zum Vulkan Kirishima. Dort war das Wetter besser und die vulkanische Landschaft beeindrucken! Wenn der Vulkan wieder aktiv werden sollte, muss man dort unbedingt hin!

Auf dem Weg zum Sakurajima stürmten wir noch einen Supermarkt: die Preise in Japan sind zum Teil enorm! Anstatt einen auf Selbstversorger zu machen, kann man besser in einem der wenigen Fastfoodrestaurants essen gehen, oder sich in einem Minimarket fertige Schnitzel kaufen.

Abends bezogen wir wieder Stellung am Sakurajima. Doch auch diese Nacht verlief recht ruhig. Morgens dann wieder eine schöne Eruption, diesmal bei schönerem Wetter!

Langsam wurde unsere Zeit knapp, doch in der nächsten Nacht sollten wir mehr Glück haben. Saku drehte auf und produzierte kurz hintereinander 2 Eruptionen mit vulkanischen Blitzen. Unsere Kameras ratterten im Dauermodus und kaum ein Blitz ging uns durch die Lappen. In der Luft hing das Grollen der Eruptionen und das Knistern elektrischer Entladungen, dass einem die Nackenhaare aufstellt. Beinahe euphorisch blickten wir durch unsere Kameras und hofften auf mehr, doch weitere Blitze blieben aus. So ist das am Vulkan! Oft braucht man viel Geduld für wenige kostbare Augenblicke erfolgreichen Erlebens.

Guckt euch auch das Video an.