USA: schwere Unwetter

Nach der Tornadoserie brachte das Tiefdruckgebiet nun schwere Unwetter an die Ostküste der USA. Starkregen überflutete ganze Landstriche. Innerhalb von 24 Stunden fielen bis zu 500 l Regen pro Quadratmeter. Das ist fast soviel, wie der Jahresdurchschnitt in einigen Regionen Deutschlands. Straßen wurden unterspült und Erdrutsche wurden durch die Wassermassen ausgelöst. In Pensacola (Florida) starb eine Frau bei einem Autounfall, der durch den Starkregen ausgelöst wurde. Menschen flüchteten sich auf ihre Hausdächer.

Ätna: schwache strombolianische Tätigkeit

Dr. Boris Behncke vom INGV Catania berichtet, dass es seit dem 22 April wieder leichte strombolianische Tätigkeit im Neuen Südostkrater gibt. Gestern abend fand dann eine etwas stärkere Eruption statt, die Material über den Kraterrand hinauswarf. Zudem wird von erhöhtem Dampfausstoß aus dem Nordostkrater berichtet. Der jetzige Tremor wird als „banded Tremor“ bezeichnet und wird durch hydrothermale Aktivität im Vulkan hervorgerufen.

Soputan: Erhöhung der Alarmstufe

Ein weiterer Vulkan Indonesiens wurde heute vom VSI auf Alarmstufe „orange“ gesetzt. Der Soputan liegt im Nord der Insel Sulawesi. Seit 1991 wachsen Lavadome in seinem Krater. Das Wachstum erfolgt in Phasen und entsprechend oft ändert sich der Alarmstatus des Vulkans. Im April war die Seismik bereits relativ hoch und der Vulkan stieß Dampf aus. In den letzten Tagen steigerte sich die Seismik nochmals. Es wurden Lawinenabgänge und vulkanische Beben beobachtet.

Damit befinden sich in Indonesien 5 Vulkane auf Alarmstufe „orange“ (siaga). Dies sind die Vulkane Karangetang, Lokon, Slamet, Sinabung und Soputan. Mit einem größeren Vulkanausbruch dieser Feuerberge ist jederzeit zu rechnen.

Vulkane Indonesiens

Bromo: Vulkan-Guide Aris beobachtete am Bromo erhöhten Gasausstoß, der auch etwas Vulkanasche enthielt. Das ist ein mögliches Anzeichen für ein Erwachen des Vulkans.

Merapi: Gestern wurde die Warnstufe des Vulkans Merapi von „grün“ auf „gelb“ erhöht. Grund hierfür ist die Zunahme von Erdbebenaktivität und der Abgang von Schuttlawinen. Einige Erdbeben deuten darauf hin, dass sich Magma im Untergrund bewegt. Eine Eruption könnte sich aufbauen und es ist erhöhte Vorsicht geboten.

Semeru: diesen Vulkan am Rand der Tengger-Caldera hatten wir schon lange nicht mehr auf dem Radar. Der Alarmstatus bleibt zwar auf „gelb“ dennoch gibt es zum ersten Mal seit Monaten neue Informationen über die Aktivität des Semeru. Demnach ist die Seismik recht hoch, im Vergleich zum Vormonat hat sie allerdings abgenommen. Im April wurden 666 seismische Signale registriert, die auf Explosionen hindeuten. Es traten einige Phasen mit Tremor auf, sowie 2 vulkanische Erdbeben und 45 tektonische Beben.

Slamet: die Warnstufe wurde heute von „gelb“ auf „orange“ erhöht. In den letzten 4 Tagen wurden starke seismische Signale registriert. Darunter 621 Signale, die auf explosive Eruptionen hindeuten. Es wird ein größerer Vulkanausbruch befürchtet.

Vulkane weltweit

Ätna: an meinem italienischen Lieblingsvulkan ist es dereit relativ still. Allerdings gibt es seit ein paar Tagen wieder einige Beben. 4 Erschütterungen manifestierten sich im Südosten des Vulkans in nur 5 km Tiefe. Gestern wurde eine größere Dampfwolke beobachtet, die von der Bocca Nuova ausgstoßen wurde. Ein kurzfristiger Ausbruch würde mich allerdings erstaunen.

Asche am UbinasUbinas: in Peru stößt der Ubinas weiterhin Vulkanasche aus, allerdings ist die Aktivität rückläufig. Neben Menschen wurden nun auch Tiere aus der Gegend um den Vulkan evakuiert. Die anhaltende Asche-Emission stellt eine Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier dar.

Island: Schwarmbeben

Schwarmbeben auf Island. © IMOAuf Island rappelt es heute mal wieder ganz schön. An den Vulkangebieten entlang der kontinentalen Nahtstellen ereignen sich zahlreiche Schwarmbeben. Besonders betroffen sind Reykjanes-ridge, Katla, Grimsvötn und Askja. In der Nähe der Hekla kam es auch zu einigen Beben. Die Hypozentren liegen in nur geringer Tiefen um 1 km.

Vulkane Guatemalas

2 Vulkane in Guatemala liefern uns heute Gesprächsstoff: der Fuego ist weiterhin aktiv, allerdings sind Häufigkeit und Stärke der Eruptionen leicht rückläufig. In der Stunde ereignen sich derzeit 4-6 Explosionen von schwacher bis mittlerer Stärke. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4400 m auf und regnet bis 10 km Entfernung vom Krater nieder.

Der Domvulkan Santiaguito meldet sich dieser Tage auch wieder mit leicht erhöhter Aktivität zu Wort. Gestern Morgen wurden 4 explosive Eruptionen registriert, deren Asche bis in eine Höhe von 3200 m aufstieg.

Der Pacaya ist derzeit relativ ruhig. Er entgast nur, trotzdem wird leichter Tremor registriert.

MODIS: thermische Anomalien

3 thermische Signale auf Hawaii. © MODVOLCAngeregt durch eine Meldung in unserer Facebookgruppe, habe ich heute einen virtuellen Spaziergang zu verschiedenen Vulkanen mittels des Thermal-Satelliten MODIS unternommen. Am beeindruckendsten waren die thermischen Anomalien auf Big Island Hawaii. Am Kilauea kann man 3 Stellen erkennen, an denen Lava austritt. Diese finden sich in den beiden aktiven Kratern Halema’uma’u und Pu’u ‚O’o, sowie am Ende des Kahauale`a 2 Lavaflusses. Im Pu’u ‚O’o Krater traten in den vergangenen Tagen Lavaströme aus. Diese flossen über die Nordflanke des Kraterkegels. Gestern fehlte das thermische Signal an dieser Stelle, da sich eine Kruste auf der Lava bildete.

Deutlich sind auch die Signale an den afrikanischen Vulkanen Nyiragongo und Erta Alé. In beiden Vulkankratern brodeln Lavaseen. Nyamuragira in der DRC ist allerdings bis jetzt ruhig geblieben.

Am Shiveluch auf der russischen Halbinsel Kamtschatka geht es ebenfalls heiß her. Die thermische Anomali ist zwar nur klein, dafür aber über mehrere Tage konstant. In der hufeisenförmigen Depression des Vulkans wächst seit Monaten ein Lavadom.

Auf Indonesien entdeckte ich am Slamet und Ibu kleine thermische Signale, die auf geringe Lavamengen hindeuten. Eine kleine Anomalie zeigte sich am 22.04. auch am Vulkan Fuego in Guatemala. Zu meiner Überraschung präsentierte sich Ubinas in Peru völlig kalt. Bei den derzeitigen Ascheeruptionen wird scheinbar kaum glühende Lava gefördert, einen neuen Dom scheint es auch nicht zu geben.

Vulkane weltweit

Fuego: die Aktivität des Vulkans in Guatemala hat erneut zugenommen. Die explosiven Eruptionen werden als mittelstark bis stark beschrieben. Vulkanasche steigt bis in eine Höhe von 4500 m auf. Sie regnet noch in 12 km Entfernung vom Krater nieder. Der Explosionsdruck lässt Fensterscheiben in 15 km Entfernung vibrieren.

Island: es kommt wieder zu zahlreichen leichten Erdbeben. Besonders betroffen sind die Gletscherregionen um Vatnajökull und Myrdalsjökull. Auch in der Nähe der Hekla ereigneten sich 3 Beben.

Sakura-jima: nachdem der japanische Vulkan in der vergangenen Woche ungewöhnlich ruhig war, wird er in den letzten 3 Tagen wieder etwas munterer. Täglich produziert er 2-3 Ascheeruptionen, die vom VAAC Tokyo registriert werden.