Mittelstarkes Erdbeben Mb 4,2 erschüttert das Zentrum der Schweiz – Erdstoß bis nach Deutschland spürbar
Datum: 21.07.2025 | Zeit: 10:52:17 UTC | Koordinaten: 46.538 ; 7.860 | Tiefe: 4 km | Mb 4,2
Bern, 21.07.2025 – Heute Vormittag wurde das Berner Umland in der Schweiz von einem mittelstarken Erdbeben der Magnitude 4,2 erschüttert. Der Erdbebenherd lag in nur 4 Kilometern Tiefe, weshalb der Erdstoß stärker wahrgenommen wurde, als man anhand der Magnitude meinen würde.

Das Epizentrum des Erdbebens, das sich um 10:52:17 Uhr UTC zutrug, wurde vom EMSC 17 km östlich von Frutigen lokalisiert. Bern liegt 55 Kilometer nordwestlich des Epizentrums. Beim EMSC sind aus einem Umkreis von fast 200 Kilometern zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen eingegangen, davon auch einige aus Deutschland. Bebenzeugen aus der Nähe des Epizentrums beschreiben, dass Gegenstände angefangen haben, zu wackeln, und teilweise auch umgefallen sind. Vor dem Erdstoß war ein tiefes Grummeln zu hören gewesen. Berichte über Schäden liegen nicht vor, es kann aber zu Rissbildungen und Steinschlägen im Gebirge gekommen sein.
Tektonisch betrachtet wird die Region südlich von Bern von einem tektonisch komplexen Übergangsbereich zwischen dem Molassebecken, dem Helvetikum und den alpin geprägten Einheiten dominiert, wobei das Epizentrum bereits im Hochalpin lag.
Eine der bedeutendsten Störungen der Region ist die Rhone-Simplon-Linie, die teilweise dem Rhone-Tal folgt. Hierbei handelt es sich um eine dextrale Transversalverschiebung. Das aktuelle Erdbeben manifestierte sich einige Kilometer von dieser bedeutenden Störungszone entfernt und könnte durch Spannungen in diesem Störungssystem erzeugt worden sein.
Die treibende Kraft hinter der Alpenorogenese ist die Kollision der Afrikanischen Platte mit der Eurasischen Platte, wodurch das Gebirge aufgeschoben wird. Im Prinzip sind es die gleichen Kräfte, die für Erdbeben im Mittelmeerraum verantwortlich sind, die auch die Schweiz zum Beben bringen.