Iran: starkes Erdbeben M 7,8

In der Grenzregion zwischen Iran und Pakistan hat es heute ein schweres Erdbeben mit einer Magntude von 7,8 gegeben. Über genaue Tiefe sind sich die Seismologen uneinig, die Werte schwanken zwischen 15 und 95 Kilometern. Das Epizentrum lag gut 90 km von der Stadt Kash entfernt. Dort leben ca. 57.000 Menschen. Das Beben war in der gesamten Golfregion zu spüren. Noch liegen keine Berichte über Schäden und Opfer vor. Wie stark der Grad etwaiger Zerstörungen ist, hängt letztendlich von der Bebentiefe ab. Je flacher das Beben, desto größere Zerstörungen.

Geonaut Chris Weber hält sich gerade im Iran auf. Hoffen wir, dass er wohlauf ist. Sicherlich gibt es bald einen spannenden Bericht auf seiner Website.

Vulkane weltweit

Pacaya: der Vulkan nahe Guatemala City ist wieder in einer Phase leichter strombolianischer Aktivität eingetreten. Die Lava steht in einer Tiefe von ca. 40 m im Förderschlot des McKenney-Kraters. Die Vulkanologen rechnen mit einer Zunahme der Aktivität.

Stromboli: der Vulkan auf den Liparischen Inseln ist mal wieder etwas munterer als üblich. Das Seismogramm des INGV zeigt phasenweise stärkere Explosionssignale. Gelegentlich bilden sich kurze Lavaströme im Kraterbereich.

Japan: Erdbeben der M 5,8

Im Westen Japan hat es ein Erdbeben der Magnitude 5,8 gegeben. Das Epizentrum lag in der Kobe-Region auf Honshu nahe der Westküste. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Es wurden 24 Verletzte gemeldet. Größere Schäden entstanden scheinbar nicht.

Beim Kobe-Beben 1995 starben 6400 Menschen. Dieses Beben hatte eine Magnitude von 7,2.

Ätna: Vulkanausbruch am Neuen Südostkrater

Update 15.00 Uhr: Das Ende der Eruption kam dann doch so plötzlich, wie es für Paroxysmen typisch ist. Der Tremor stürzt ab und es finden nur noch Nachwehen statt.

Update: Boris Behncke lieferte nun einen Augenzeugenbericht von der Eruption. An Stelle einer Lavafontäne gibt es einzelne, starke Explosionen die glühende Lava fördern, aber nur wenig Vulkanasche. Der Lavastrom ist recht klein und beschränkt sich auf die Flanke des Kraterkegels. Also kein typischer Paroxysmus.

Originalmeldung: Wie gestern bereits vermutet, steigerte sich die strombolianische Aktivität am „Neuen Südostkrater“ weiter. Seit dem Abend produziert der Vulkan eine Lavafontäne und stößt Vulkanasche aus. Lava fließt Richtung „Valle del Bove“. Derzeit fällt es mir schwer den Ausbruch als Paroxysmus zu bezeichnen. Dauer und Verlauf sind ungewöhnlich und passen nicht in das bisherige Schema der aktuellen Ausbruchsserie. Die Eruption baute sich ungewöhnlich langsam auf und hält ebenso lange an. Dabei erreichte der Ausbruch bisher nicht ganz die Stärke der üblichen Paroxysmen. Der Tremor bewegt sich noch auf hohem Niveau, lässt derzeit minimal nach. Es bleibt jetzt abzuwarten, ob sich eine stabile länger dauernde Eruption etabliert, oder ob die Intensität der Eruption weiter abnimmt.

Vulkane Italiens: Ätna und Stromboli

Am Ätna geht die Aktivität weiter. Der „Neue Südostkrater“ produzierte auch heute Nacht strombolianische Eruptionen. Seismik und Tremor sind erhöht. Letzterer steigt heute Morgen leicht an. Vermutlich ist es nur noch eine Frage von Stunden bis ein neuer paroxysmaler Vulkanausbruch beginnt. Die jetzige Phase strombolianischer Ausbrüche hält schon verhältnismäßig lange an. Die Situation ist mit der ersten Serie von Paroxismen aus dem NSEC vergleichbar, wie sie im Frühjahr 2011 stattfanden.

Stromboli befand sich gestern Nachmittag in einer Phase erhöhter Aktivität. Tremor deutet darauf hin, dass wieder ein Lavastrom aus dem Krater geflossen ist. Mittlerweile ist der Vulkan wieder zu seiner gewohnten Tätigkeit zurückgekehrt. Einige der strombolinaischen Eruptionen weisen ein starkes seismisches Signal auf.

Ätna: Ascheeruptionen am NSEC

Seit gestern Mittag werden wieder sporadische Explosionen vom „Neuen Südostkrater“ (NSEC) gemeldet. Sie dauern nur wenige Sekunden. Anders als bei den Ascheexhalationen und strombolianischen Ausbrüchen, die sonst einen neuen Paroxysmus ankündigen, fördern die jetzigen Explosionen vergleichsweise viel Asche. Ich bin gespannt, ob in den nächsten Tagen ein neuer Paroxysmus kommt, oder ob sich das Verhalten des Vulkans verändert hat. Fotos findet ihr in unserer Facebookgruppe (siehe links).

Bei den letzten beiden Paroxysmen wurde auch sedimentäres Gestein gefördert, dass vom Magma mitgerissen wurde. Diese Klasten stammen vermutlich aus dem Bereich des Förderschlotes in der Nähe der Magmakammer. Diese befindet sich wohl in der Grenzregion zum Grundgebirge, auf dem der Ätna aufsitzt.

Vulkane weltweit

Ätna: auf facebook wird von einer morphologischen Änderung auf der Flanke des Nordost-Kraterkegels berichtet. Vermutlich hat es dort einen Erdrutsch gegeben, es wird aber auch über die Öffnung einer Fraktur spekuliert. Zudem entgaste der Krater stark und es wurde leichte Seismik registriert.

El Hierro: die Schwarmbeben unter der Kanareninsel haben in den letzten Tagen stark nachgelassen. Ein Vulkanausbruch scheint nicht unmittelbar bevorzustehen.

Island: Das Vulkansystem Grimsvötn- Barabunga, das unter dem Gletscher Vatnajökull liegt, ist seismisch unruhig. Es ereigneten sich eine Reihe von Erdbeben, darunter auch eines mit einer Magnitude größer 3.

Bericht zum SEC-Paroxysmus vom 05.08.2011

Eine Reportage von Tobias Luschner

An der Refugio Sapienza fühlte ich mich in diesen Stunden wie ein Spion, oder besser: Wie ein Actionheld in geheimer Mission. Getarnt mit Schlapphut und ultracooler Sonnenbrille. Wohl kaum einer der vielen Leute hier ahnte etwas von der bevorstehenden Eruption. Ich schon. Völlig entspannte Tage lagen hinter mir: Nach der schlaflosen Nacht am Stromboli traf ich mich in Nicolosi mit Marco Fulle, verabredete mich mit ihm selbstbewusst zum Südostkraterausbruch heute Nachmittag und schlief rekordverdächtige 13 Stunden ohne Unterbrechung. Tags darauf schlenderte ich an der Nordseite umher, sah von Asche und Lapilli gebeutelte Ortschaften, glaubte in diesen Stunden aber noch nicht, dass sich der Berg wieder aktivieren würde. Jetzt, hier und heute – dessen war ich mir irgendwie völlig sicher, auch wenn das eigentlich niemand wissen konnte. Zwar gab es noch keinerlei seismische Signale bisher, aber für diese Nacht konnte es noch reichen. Ich kaufte Lavaschildkröten, aß Pasta, organisierte drei Liter Wasser und zwei Schinkensandwiches. Es wurde Zeit die Tarnung aufzugeben: Der Kampfrucksack im Tausch gegen Sonnenhut und Sonnenbrille. Seilbahnstation, 25 Euro abdrücken, Seilbahnfahrt, bitte in der Mitte sitzen, Endstation, Nebel.

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Ätna: paroxysmaler Vulkanausbruch No. 9

Gegen Mittag begann die heiße Phase des erwarteten Vulkanausbruches am Ätna. es ist der 9. Paroxysmus in diesem Jahr. Die Eruption startete am Vormittag mit strombolianischen Eruptionen und steigendem Tremor. Im Augenblick strebt der Paroxysmus seinem Höhepunkt entgegen. Eine permanente Lavafontäne bildet sich und es wird Asche gefördert. Der Ausbruch ist via LiveCam zu beobachten.