Raung: weitere Flugbeeinträchtigungen

thermalsignal des Raung. © MODVOLCDer Vulkan im Osten Javas eruptiert weiterhin Vulkanasche. Gestern kam es wieder zu Beeinträchtigungen des Flugverkehrs auf Bali und zahlreiche Flüge fielen aus, oder hatten Verspätung. Heute eruptierte der Vulkan eine 5,5 km hohe Aschewolke, die in südöstlicher Richtung driftete. Wieder könnte der Flugverkehr auf Bali in Mitleidenschaft gezogen worden sein.

Auf Bildern des Thermalsatelliten MODIS sind in den letzten Tagen deutliche thermische Signale zu erkennen. Es wird wahrscheinlich nicht nur Vulkanasche ausgeworfen, sondern auch glühende Tephra und Lavaströme eruptiert.

Vulkane weltweit

Colima: der Vulkan in Mexiko kommt nicht zur Ruhe und förderte eine Aschewolke. Diese stieg ca. 3 km über den Krater auf.

Ibu: auf der indonesischen Insel Halmahera ist der Ibu besonders aktiv. Es wird von über 100 strombolianische Eruptionen am Tag berichtet.

Karymsky: der daueraktive Vulkan auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist außergewöhnlich munter und erzeugt täglich mehrere Aschewolken die bis zu 4 km hoch aufsteigen.

Raung: im Osten der indonesischen Insel Java ist weiterhin aktiv. Nachdem es vor wenigen Tagen noch so aussah als würde die Aktivität nachlassen, hat sie sich gestern wieder intensiviert. Vulkanasche beeinträchtigte den Flugverkehr über Bali. Glühende Tephra wurde 1500 m hoch eruptiert.

Sinabung: der Lavadom des Vulkans auf Sumatra wächst weiterhin. Gestern kam es zu einer Serie pyroklastischer Ströme.

Suwanose-jima: seit dem 29 Juli verzeichnet das VAAC Tokyo zahlreiche explosive Asche-Eruptionen des Vulkans im Süden des japanischen Archipels. Der Dauerbrenner Sakura-jima ist hingegen ungewöhnlich ruhig.

Piton Fourniase: Eruption stark rückläufig

LiveCam-bild vom 01.08.2015. Die Aktivität ist stark rückläufig. © OVPFIn den letzten 24 Stunden hat die Intensität der Eruption am Piton Fournaise stark abgenommen. Gestern Abend waren auf der LiveCam nur noch zwei aktive Schlot zu erkennen, von denen einer strombolianisch tätig war. Heute Morgen sieht man nicht einmal mehr Dampf aufsteigen.

Leider veröffentlicht das OVPF seine Daten nicht im Internet und es gibt keine Online-Seismik, so sind wir auf visuelle Beobachtungen via LiveCam angewiesen. Auf MODIS sieht man, dass die Lava gut 1/4 der Strecke bis zum Meer zurück gelegt hat, während in meinem Bericht auf NTV zu sehen war, wie Lava in den Ozean fließt. Dort hat man wahrscheinlich Bilder der Eruption von 2007 gezeigt!

Piton Fournaise: Eruption hat begonnen

Lavafontänen am Fournaise. © Antenne RéunionUpdate 01.08.2015: Nun sind weitere Daten der Eruption auf der Insel La Réunion bekannt geworden. Die Eruptionsspalte ist fast 1 km lang und während der Initialphase gab es gut 1 Dutzend Lavafontänen. Bereits am Nachmittag reduzierte sich die Anzahl aktiver Schlote auf 5. Diese sind heute immer noch aktiv, allerdings sind die Lavafontänen deutlich niedriger geworden. Um die Schlote bilden sich bereits kleine Schlackenkegel. Zu Beginn der Eruption wurden gut 28 Kubikmeter Lava pro Sekunde gefördert. Die Fördermenge reduzierte sich bis zum Abend auf 11 Kubikmeter. Multiple Lavaströme flossen über einen steilen Hang zur Plaine des Osmondes.

Die Eruption ist von mehreren Aussichtspunkten um den Pas de Bellecombe am Calderarand gut zu sehen. Man rechnet mit einen starken Besucherstrom und Verkehrschaos auf der Zufahrtsstraße. Besucher werden aufgefordert Shuttlebusse zu nehmen, oder Fahrgemeinschaften zu bilden. Der Zugang zur Caldera bleibt gesperrt.

In den Online-Ausgaben der Inselzeitungen (Imaz PressClicanoo) gibt es bereits zahlreiche Fotos und Videos der Eruption zu bewundern.

Update 15.00 Uhr: die Eruption ist auf einer Livecam am Piton Partage zu beobachten. Die Eruptionsspalte ist mehrere Hundert Meter lang und befindet sich in etwas dort, wo es bereits 1998 zur Eruption kam. Bisher scheint die Eruption aber noch nicht so groß zu sein, wie man nach dem langen Vorspiel hätte vermuten können.

Originalmeldung: heute Morgen um 9.20 Uhr Ortszeit begann die lang erwartete Eruption am Piton de la Fournaise. Nach einer seismischen Krise öffnete sich nordöstlich des Krater-Kegels Kapor eine Eruptionsspalte aus der kleine Lavafontänen aufstiegen. Lavaströme begannen zu fließen.

Die seismische Krise dauerte 90 Minuten und ging mit einer starken Inflations-Phase einher. Der Zugang zur Caldera wurde gesperrt. Genauere Infos zum Vulkanausbruch folgen.

Manam: starke explosive Eruption

Auf Papua Neuguinea ist der Vulkan Manam ausgebrochen. Es handelte sich um eine starke explosive Eruption bei der eine hoch aufsteigende Aschewolke gefördert wurde. Laut VAAC Darwin erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 65.000 Fuß (ca. 21.500 m). Die Asche breitet sich zu allen Richtungen aus und stellt eine Gefahr für den Flugverkehr dar.

Piton Fournaise: Eruption wahrscheinlich

Gestern kam es zu einer erneuten Zunahme von Seismik, Inflation und Entgasung am Piton de la Fournaise auf La Réunion. Die Vulkanologen rechnen mit einem baldigen Vulkanausbruch. Der starken Bodendeformation zur folge wird sich wahrscheinlich eine Eruptionsspalte am Hauptkrater-Kegel Dolomieu öffnen, denn dort ist die Inflation am Stärksten. Es wäre die 3. Eruption in diesem Jahr. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass die erwartete Eruption deutlich stärker wird als die beiden Vorangegangenen.

Vulkane weltweit

Die vulkanische Berichterstattung wird heute von je 2 Vulkanen in Japan und Indonesien bestimmt. Zudem gibt es eine Meldung vom mexikanischen Popocatepetl. Dieser eruptierte heute eine Aschewolke. In Japan wurde die Alarmstufe des Vulkans Meakan auf Hokkaido auf „gelb“ gesetzt. Grund hierfür ist eine Zunahme des Seismik und die Bildung neuer Fumarolen. Erhöhter Tremor wurde auch am Kirishima registriert. Der Vulkan steht allerdings bereits seit letztem Oktober auf „gelb“.

In Indonesien ist der Raung weiterhin aktiv und fördert Vulkanasche und Lavaströme. Letztere bedecken mittlerweile den gesamten Calderaboden. Am Sinabung manifestierten sich gestern wieder mehrere pyroklastische Ströme. Dabei wurde ein Teil des Lavadoms abgetragen.

Aleuten: schweres Erdbeben

Erdbeben bei den Aleuten. © EMSC+

Der zu Alaska gehörende Inselbogen der Aleuten wurde von einem schweren Erdbeben der Magnitude 7,4 (6,9) erschüttert. Die Gegend ist nur dünn besiedelt und man geht nicht von Opfern aus. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe und ca. 60 km vor Chuginadak Island. Dort befinden sich 4 Vulkane von denen Mount Cleveland der bekannteste und aktivste ist. Der Vulkan zeigte bereits in den letzten Tagen Anzeichen einer bevorstehenden Eruption. Wenn man von der Annahme ausgeht, das starke Erdbeben Vulkanausbrüche auslösen können, sollte man eigentlich in der nächsten Zeit eine entsprechende Antwort des Vulkans bekommen.

Erdbeben vor Puerto Rico und Java

Vor der Südküste Ostjavas ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,8. Das Hypozentrum lag in 80 km Tiefe. Aufgrund der Tiefe dürfte kein Tsunami entstehen. Dennoch könnte sich das Erdbeben auf aktive Vulkane wie den Raung auswirken.

Schwarmbeben im Norden der großen Karibik-Inseln. © ESMC

Vor der Nordküste Puerto Ricos findet seit mehreren Wochen ein starker Erdbebenschwarm statt. Die seismische Tätigkeit steht im Zusammenhang mit der Subduktionszone vor der Erdbebenzone. Ebenfalls in der Karibik (Grenada) liegt der Unterwasservulkan Kick ’em Jenny der in den letzten Tagen für Aufregung sorgte. Dort geht die seismische Aktivität derzeit allerdings zurück. Interessanter Weise verzeichnete das EMSC nicht einen einzigen Erdstoß dort. Es liegt die Vermutung nahe, dass die registrierten Beben dort sehr schwach waren.