Santiaguito

Am DomvulkanSantiaguito ereignete sich bereits am 11. Sep. der Abgang von 2 pyroklastischen Strömen. Sie flossen ca. 3 Kilometer weit durch die Schlucht Nimá II.

Ätna mit neuer LiveCam

Am Ätna auf Sizilien wurden vom INGV zwei neue LiveCams geschaltet. Auf ihnen ist der bereits schneebedeckte Gipfel von der Monangola aus zu sehen. Weiterhin werden seismische Erschütterungen registriert, die auf tiefsitzende Explosionen im Schlot des NE-Kraters hindeuten.

Erneute Eruption am Sinabung

Heute morgen kam es am Sinabung auf Indonesien zum 4 Ausbruch innerhalb von 9 Tagen. Der Paroxysmus war der bislang stärkste; die Aschewolke stieg bis 5 km hoch auf.

Inzwischen wurde eine LiveCam eingerichtet.

Paroxysmen nennt man Vulkanausbrüche die plötzlich anfangen und sich schnell zu einem Höhepunkt steigern. Diese Ausbrüche dauern oft weniger als 1 Stunden und können sehr explosiv sein. Zwischen 1999 und 2001 ereigneten sich am Ätna auf Sizilien zahlreiche Paroxysmen.

Sinabung erneut ausgebrochen

Gestern ist der Sianbung auf Sumatra erneut ausgebrochen. Bei der dritten Ascheeruption innerhalb von einer Woche stiegt die Asche diesmal ca. 3000 m hoch auf. Scheinbar steigert sich die Explosivität von Ausbruch zu Ausbruch und der Vulkan heizt sich auf. Dem Vulkanausbruch voran ging eine mehrstündige Periode erhöhter seismischer Aktivität.

Nevado del Huila

Nach dem Galeras ist nun ein weiterer Vulkan in Kolumbien aktiv geworden: der Nevado del Huila produzierte eine kleinere Ascheeruption. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist mit 4400 Tonnen pro Tag sehr hoch.

Neues Modell des Yellowstone Mantelplume

 

Yellowstone Mantelplume
Yellowstone Mantelplume

Forscher der Universität von Kalifornien entwickelten mit Hilfe der seismischen Tomografie ein neues Computermodell des Mantelplume unter dem Yellowstone Vulkan. Das Forscherteam um Mathias Obrebski wertete dafür die Signale von unzähligen Seismometern aus, die in den letzten Jahren im Westen der USA installiert wurden. Bei der seismischen Tomografie wird der Umstand zunutze gemacht, dass sich Erdbebenwellen in verschiedenen Medien unterschiedlich schnell ausbreiten. Lokale Unterschiede im Gestein der Erdkruste verursachen so eine Differenz zwischen tatsächlicher und erwarteter Laufzeit von Erdbebenwellen. Da heiße Gesteine eine geringere Dichte haben, als kälteres Gestein ändert sich auch hier die Laufzeit der Erdbebenwellen. Im heißen Gestein verringert sich die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Erdbebenwellen und es entsteht eine sogenannte „low-velocity-zone“. Umgekehrt nimmt die Geschwindigkeit der Erdbebenwellen in kälterem Gestein zu und es entsteht eine „high-velocity-zone“.
Mit diesen Laufzeitunterschieden und einem dichten Netzwerk von Seismometern wurden nun zahlreiche Erdbebenwellen aus unterschiedlichen Richtungen detektiert werden und Obrebski berechnete ein dreidimensionales Bild des Mantelplumes unter dem Yellowstone. Darüber hinaus wurde auch eine Interaktion zwischen der Subduktionszone vor der Westküste der USA und dem Mantelplume feststellen. Dieser durchstieß die in den Erdmantel abtauchende Juan de Fuca Platte und fragmentierte diese. Einige der Plattenfragmente wurden durch den aufsteigenden Mantelplume abgelenkt. Das Model zeigt sogar eine große Lücke in der subduzierten Platte unter Oregon.
Die Interaktion zwischen Mantelplume und subduzierte Platte könnte einige besondere geophysikalische Effekte der Cascaden-Subduktionszone erklären, die den Wissenschaftlern bisher Rätsel aufgaben. Zudem erklärt sie die verdrehte Struktur des Mantelplumes, die ein wenig an den Windungen eines Korkenziehers erinnert.
Eine weitere –und bisher von den Wissenschaftlern nicht diskutierte Möglichkeit- wäre die chemische Interaktion zwischen der basaltischen Schmelze eines Mantelplumes und Magma das durch partielles Schmelzen subduzierter ozeanischer Kruste entsteht. Letztere ist reich an Wasser und Kieselsäure und wird von Vulkanen explosiv gefördert, während die basaltische Schmelze eines Mantelplumes überwiegend geringexplosiv gefördert wird. Die hochexplosiven Phasen des Yellowstone-Vulkans förderten große Mengen ryholithische Lava, die im Verhältnis 1:10 aus einem basaltischen Magma hervorgehen kann, indem dieses über lange Zeiträume in der Magmakammer umgewandelt wird. Eventuell wurde dieser Prozess durch die Interaktion der subduzierten Platte mit dem Mantelplume verstärkt.
Eine weiter Hypothese ist, das besagte Interaktion zum Ausbruch der Columbia River Basalte führte.

Erneute Eruption am Sinabung

Nachdem die Aktivität am Sinabung auf Sumatra gestern Nachmittag etwas zurück ging, kam es heute Nacht wieder zu einem Vulkanausbruch. Diesmal stieg die Aschewolke bis zu 2000 m hoch auf. Es wurde auch glühende Lava gesichtet.

Es wurde die höchste Warnstufe ausgerufen. In einem Umkreis von 6 km wurde eine Sperrzone eingerichtet und über 18.000 Menschen evakuiert. Mehr als 7000 Atemmasken wurden ausgegeben. Mindestens 2 Menschen starben, einer davon an Atemproblemen

Sorono, der Direktor des Vulkanologischen Institutes von Indonesien, sagte in einem Interview, dass der Vulkan bereits am Freitag Zeichen der Unruhe zeigte. Eine Serie kleinerer Erdbeben deutete die beginnende Aktivität an. Da der Sinabung seit 400 Jahren ruhte, wurde er nicht systematisch überwacht. Von daher ist es auch schwierig Prognosen über den weiteren Verlauf der Eruption zu treffen.

Der Vulkan Sinabung liegt im Norden der indonesischen Insel Sumatra und nur 25 km vom Supervulkan Toba entfernt. Die nächst größere Stadt ist Berastagi. Dort gibt es auch einigen Tourismus. Ebenfalls in Sichtweite liegt der Vulkan Sibayak.

Der 2460 m hohe Stratovulkan entstand im Holozän und besitzt 4 Krater im Gipfelbereich. Diese sind entlang einer Nord-Süd verlaufenden Störungszone aufgereiht.

Der jüngste Ausbruch im Jahr 1600 förderte andesitische und dazitische Lava, aus der auch der gesamte Vulkan besteht. Auf den Vulkanflanken flossen zahlreiche Lavaströme hinab.
1912 entstanden im Gipfelbereich und in einem steilen Tal auf der Flanke Fumarolen. Bilder zeigen großflächige Schwefelablagerungen und anhaltende Aktivität.

Aktuelle Fotos zeigen, dass mindesten 2 Förderschlote (vermutlich in 2 unterschiedlichen Kratern entlang einer Spalte) aktiv sind. Die Förderschlote befinden sich unterhalb des Gipfels. Auf den Fotos sieht der Vulkan weniger nach einem Stratovulkan, als mehr nach einem Komplexvulkan aus. Die Entstehung eines Domes halte ich für möglich.