Fuego: steigende Aktivität

Der Vulkan in Guatemala ist -rein statistisch gesehen- innerhalb der nächsten 2 Tagen mit einem neuen Paroxysmus dran. Tatsächlich scheint sich die Aktivität bereits leicht zu steigern: INSIVUMEH berichtet von moderaten Explosionen die alle 20 Minuten statt finden. Zudem steigen Tremor und Hitzefluss leicht an.

Karibik: Erdbeben M 6,0

In der Karibik ereignete sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe und 120 km nordöstlich von Antigua. Die Erdstöße wurden auch auf der Vulkaninsel Montserrat wahrgenommen. Meldungen über Schäden, oder einer Tsunami-Warnung liegen noch nicht vor.

Darüber hinaus scheint heute einer dieser Tage zu sein, an dem sich starke Erdbeben häufen:

  • M 6.1 – Andreanof Island, Aleutian
  • M 5,6 – Banda Sea
  • M 5,5 – Off Coast Central America

Noch eine kleine Notitz am Rande: am Mittwoch gab es wieder ein kleines Schwarmbeben unter dem Bardarbung. Ein Beben war stärker als 3.

Ätna: geringe Aktivitätserhöhung

Hauptsegment der Eruptionsspalte von 1981. © Salvatore Cucuzza / Boris Behncke

Gestern gab der Ätna auf Sizilien mal ein kleines Lebenszeichen von sich und eruptierte eine wenig Vulkanasche aus dem Neuen Südostkrater. Vielleicht wollte Europas mächtigster Vulkan an eine seiner größten Eruptionen des 20. Jahrhunderts erinnern, die sich zum 35. Mal jährte. Damals öffnete sich auf der Nordwestflanke des Vulkans eine 8 km lange Eruptionsspalte. Gewaltige Lavaströme verfehlten die Stadt Randazzo nur knapp. Dieses Bild wurde von Salvatore Cucuzza geschossen und von unserem Vereinsmitglied Dr. Boris Behncke (INGV) veröffentlicht.

Zur Feier des Tages habe ich auch die Ätnaseite neu überarbeitet online gebracht.

Nyiragongo: erhöhte Aktivität

Einem Bericht von unseren Kollegen Tom Pfeiffer zu folge, geht die erhöhte Aktivität am Vulkan im Kongo weiter. Ein Koch wäre vor wenigen Tagen zum Krater aufgestiegen und hate laute Eruptionsgeräusche gehört. Das Video oben stammt von Langley Dewitt und wurde am 8. März aufgenommen. Martin machte mich darauf aufmerksam, dass wohl wieder 3 Parkranger von Rebellen getötet wurden. Bereits im Januar verlor einer der Ranger sein Leben: eine Expedition zu diesen fantastischen Feuerberg ist wieder extrem gefährlich geworden.

Ätna: neue Daten der Bodendeformation

Bodendeformation am Ätna © INGV

Das INGV Catania hat heute diese Animation veröffentlicht. Grundlage hierfür sind die Daten des Sentinel-Satelliten, der Bodendeformationen registriert. Die Animation gibt die Situation vom Februar 2015 bis Februar 2016 wieder. Die blauen Flächen zeigen Inflation an, gelbe und rote Farben Deflation. Bis zu den Paroxysmen im Dezember letzten Jahres wurde kontinuierliche Inflation registriert, seitdem nur noch Deflation. Wer also mit einer baldigen Fortsetzung vulkanischer Aktivität an Europas mächtigstem Vulkan rechnet, wird wahrscheinlich enttäuscht werden. Ich selbst hätte damit gerechnet, da der Vulkan im Januar von zahlreichen Erdbeben heimgesucht wurde.

Vulkane weltweit

Alaid: auf der Kurilen-Insel Atlassow ist der Alaid aktiv. Er hat derzeit ein besonders ausgeprägtes thermisches Signal von 118 MW. Das VAAC Tokyo reigstrierte heute die 16. Eruption des entlegenen Vulkans.

Semeru: vom Dom des Vulkans auf Java geht ein kurzer Lavastrom aus. Es ist gut möglich, dass in nächster Zeit auch wieder pyroklastische Ströme generiert werden.

Shiveluch: ein weiterer Vulkan Russlands ist besonders aktiv und erzeugt pyroklastische Ströme. Zudem wächst ein Dom.

Sinabung: dort ist wieder ein pyroklastischer Strom abgegangen. Die thermische Strahlung ist mit 355 MW hoch.

 

Vulkane weltweit

Nevado del Ruiz: in Kolumbien kam es zu einer kleinen Ascheeruption des unruhigen Vulkans Nevado del Ruiz. Eine Aschewolke stieg gut 1300 m über den Krater auf.

Rincón de la Vieja: am Vulkan in Costa Rica ereignete sich gestern eine phreatische Eruption. Eine Eruptionswolke aus Wasserdampf und Asche stieg aus dem Kratersee empor. Im letzten Jahr gab es mehrere dieser sporadischen Eruptionen.

Sangay: in Ecuador macht nun auch der Sangay von sich reden. Im Laufe der letzten Woche wurde eine Zunahme der vulkanischen Erdbeben registriert und zeitweise setzte Tremor ein. Vor 2 Tagen kam es dann zu einigen kleineren Explosionen. Satelliten zeichneten eine thermische Anomalie auf.

Stromboli: der Vulkan auf den Liparischen Inseln vor Sizilien ist in den letzten Wochen ungewöhnlich ruhig. Es finden nur gelegentlich sehr schwache Eruptionen statt. Ich wurde mehrfach gefragt, ob sich ein Besuch derzeit lohnt? Ich denke eher nicht!

Nyiragongo: neue Intrakrater-Aktivität

Neuer Förderschlot am Nyiragongo. © OVGAm Nyiragongo hat sich ein neuer Förderschlot neben dem Lavasee geöffnet. Der Schlot öffnete sich an der nordöstlichen Basis der inneren Kraterwand und liegt wohl auf der gefährlichen Störungszone, die den Vulkan in östlicher Richtung durchzieht. Die Wissenschaftler des OVG befürchten, dass die Formation des neuen Schlotes auf Magmaintrusion zurückzuführen ist und dass dies in einem Auslaufen des Lavasees enden könnte. Ähnliche Events ereigneten sich zuletzt 1977 und 2002. Damals floss der Lavasee durch die südliche Störungszone aus und tötete in Goma Hunderte Menschen. Aktuell sind im Osten ebenfalls zahlreiche Dörfer gefährdet.

Die Lava aus dem neuen Förderschlot flutet den Boden der untersten Terrasse. Die Lavaströme könnten sich in einem Pond sammeln.

Kilauea: interessantes HVO-Update

Das HVO hat in den letzten Tagen einige interessante Bilder gepostet, die ich Euch nicht vorenthalten möchte. Im Fokus der Updates steht der Puʻu ʻŌʻō-Krater. Demnach ist der Lavapond im West pit weiterhin aktiv. Ich hatte mich hier im Blog vor einigen Wochen gewundert, warum diesbezüglich keine neuen Informationen beim HVO auftauchen und immer nur von einigen kleinen aktiven Schloten die Rede war. Der Lavapond hat einen Durchmesser von ca. 20 m und liegt teilweise unter einem Überhang des West pit. Der kleine Lavasee ist mindestens seit August letzten Jahres aktiv. Zudem kommt es immer wieder zur Bildung kleiner Lavaströme, die auf dem Boden des Puʻu ʻŌʻō-Kraters fließen.

Der Spiegel des Lavasees in der Gipfelcaldera ist etwas gesunken und liegt nun bei 32 m unter dem Kraterrand. Die Wärmeabstrahlung war gestern mit 1416 MW sehr hoch. Die Seismik ist in den letzten Tagen etwas rückläufig.