Vulkannachrichten 07.05.21: Ätna, Fournaise, Pacaya

Die Vulkan-News vom Freitag stehen im Zeichen einer religiösen Zeremonie am Pacaya. Darüber hinaus gibt es einen Bericht vom Fournaise. Am Ätna ereignete sich ein neuer Erdbebenschwarm.

Pacaya: Zeremonie bremst Lavastrom

Koordinaten: 14.38, -90.59 | Staat: Guatemala | Eruption: Lavastrom | Link

Die Eruption am Pacaya ruft große Besorgnis bei den Anwohnern der Region hervor, denn zum zweiten Mal in diesem Jahr strömen große Mengen Lava den Hang hinab. Die Lava entspringt einer Spalte auf der Nordwestflanke des Vulkans. Der Lavastrom hat eine Länge von 2300 m und spaltet sich im Gebiet von La Brena in 2 Arme. Dort fließen sie über landwirtschaftlich genutztes Areal und bedroht Plantagen.

Am Mittwoch pilgerte eine Schar katholischer Anwohner zum Vulkan, um dort eine Zeremonie abzuhalten. In ihren Gebeten baten sie darum, dass die Lava stoppt und ihre Häuser und Ernte verschont. Die Gebete scheinen Wirkung zu zeigen, denn gestern reduzierte sich der Lava-Ausstoß und einer der beiden Arme des Stroms stoppte. Dafür setzten am Krater wieder Ascheeruptionen ein und die INSIVUMEH-Vulkanologen berichten auch von kleineren Explosionen aus der Spalte. Es wird weiterhin Tremor registriert und Magma bewegt sich im Untergrund des Vulkans.

Piton de la Fournaise: Längste Eruption seit 2018

Koordinaten: -21.23, 55.72 | Staat: Frankreich | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Der Ausbruch am Fournaise auf La Réunion geht weiter und dauert nun 27 Tage. Damit stellte er einen neuen Längenrekord seit 2018 auf. Der Tremor ist weiter signifikant, allerdings mit leicht abnehmender Tendenz. Im größten Schlot auf der Eruptionsspalte brodelt ein kleiner Lavasee. Er speist einen Lavastrom, der zum größten Teil unterirdisch abfließt. Eine neue Karte zeigt seinen Verlauf. Die Lavafront an der Oberfläche schreitet nur langsam voran.

Ätna: Neues Schwarmbeben an alter Stelle

Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch | Link

Gestern manifestierte sich unter der Ostflanke des Ätnas erneut ein Erdbebenschwarm. Das INGV registrierte gut 60 einzelne Erschütterungen mit geringen Magnituden. Die Beben streuten in einem Gebiet zwischen Sant’Alfio über Milo bis Zafferana. Einzelne Erschütterungen gab es auch in der Nähe der Küste. Die Hypozentren lagen im Schnitt um 15 km tief und damit im Grenzbereich zwischen der Asthenosphäre und der Erdkruste. Solche Beben werden häufig von aufsteigendes Magma verursacht.

Vulkan-Nachrichten 06.05.21: Fagradalsfjall, Reventador, Sinabung

In den Vulkannachrichten vom 06. Mai geht es um die anhaltende Aktivität am Fagradalsfjall und um Ascheeruptionen an den Vulkanen Reventador und Sinabung. Darüber hinaus gab es ein Erdbeben am Ätna.

Fagradalsfjall pulsiert weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

 

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall hält die pulsierende Aktivität an. Es wechseln sich längere Ruheperioden mit kurzen Phasen von Lavafontänen-Tätigkeit ab. Die Höhe der Lavafontänen ist von ihren Spitzenwerten vom Wochenende weit entfernt: die Lava steigt noch ca. 60 m hoch auf. Dafür verzeichnete MIROVA gestern Abend einen neuen Spitzenwert in Bezug auf die Thermalstrahlung, denn bei einer Messung um 22.15 Uhr wurde eine Leistung von 4740 MW registriert. Aktuell liegt der Wert bei 875 MW.

Die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs ist vergleichsweise niedrig. Die meisten Beben manifestieren sich an seinem Nordende, abseits der Eruptionsstelle. Dennoch zeigt IMO 123 Beben für den Bereich der Reykjanes-Halbinsel an. Die meisten Erschütterungen manifestierten sich allerdings im Hengil-Spaltensystem.

Reventador mit Ascheeruptionen

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.08, -77.66 | Eruption:  Vulcanianisch| Link

In Ecuador ist der Reventador weiter aktiv und eruptiert Aschewolken. Das VAAC registrierte die Asche heute in einer Höhe von bis zu 4600 m. Sie driftete in nordwestlicher Richtung.

Das IGEPN veröffentlichte gestern ein Bild vom 4. Mai, dass zeigt, dass es bei einer Eruption zu einem kleinen Aschestrom kam, der vermutlich von glühender Tephra verursacht wurde, die auf der Außenseite des Kraterrands einschlug.

Sinabung eruptiert Vulkanasche

Staat: Indonesien | Koordinaten: 3.17, 98.39 | Eruption:  Dom| Link

Vom Sinabung auf Sumatra gehen auch wieder Aschewolken aus. Laut VAAC steigen sie ebenfalls bis auf einer Höhe von 4600 m auf. Laut VSI dauerte der Vulkanausbruch 319 Sekunden und erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 66 mm. Außerdem wurden innerhalb von 6 Stunden 20 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt.

Ätna: Erdbeben M 3,2

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch | Link

Unter der Südwestflanke des Vulkans Ätna gab es gestern einen Erdstoß der Magnitude 3,3. Die Werte stammen vom EMSC. Das INGV gibt eine Magnitude von 2,9 an. Das Epizentrum lag bei Paterno, wo sich auch die bekannte Salinelle befindet. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit 7 km angegeben. In der Nacht zuvor wurden strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater gemeldet. Die Tremor-Amplitude ist so niedrig wie seit langem nicht mehr und bewegt sich im grünen Bereich.

Vulkan-News 04.05.21: Ätna, Fagradalsfjall, Pacaya

In den Vulkannachrichte geht es heute um strombolianische Eruptionen am Ätna, der Aktivität am Fagradalsfjall und dem Lavastrom am Pacaya. Außerdem eruptierte der Langila in PNG.

Fagradalsfjall: Aktivität rückläufig

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Die vergangenen 24 Stunden wurden weiterhin von Pulsen mit Lavafontänen geprägt, allerdings nahm die Stärke der Pulse ab und die Pausenintervalle wurden länger. Die Leistung der Thermalstrahlung halbierte sich fast und beträgt aktuell 1195 MW. Es wird also ungefähr soviel Lava gefördert, wie vor der Phase mit der pulsierenden Tätigkeit. Der Chemismus der Lava änderte sich abermals und weist nun höhere Kalium-Werte auf und soll mehr Wasser enthalten. Die Seismizität entlang des Dykes hat weiter abgenommen. Die Interpretation von Seiten der Wissenschaftler könnte kaum unterschiedlicher sein: einige postulieren eine neue Magmakammer unter dem Vulkan, in der Entgasungen die Lavapulse erzeugen, andere sehen das Ende der Eruption nahen. Von einigen Eruptionen ist bekannt, dass entsprechende Lavapulse das nahende Ende der Eruption andeuteten. Ich halte es für durchaus möglich, dass der Dyke leergelaufen ist und sich erst neues Magma sammeln muss, dass in großen Blasen aufsteigt und aus dem Schlot schießt.

Am Vortag war die Aktivität so stark, dass die Lavafontänen mehrere Hundert Meter hoch aufstiegen. Ihre Spitzen waren sogar von umliegenden Ortschaften aus sichtbar. Das Bild stammt vom ortsansässigen Volcano Chaser Marco di Marco.

Ätna: Strombolianische Eruptionen

Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch | Link

Nachdem es am Ätna ein paar Tage lang keine Eruptionen mehr gab, setzten heute Nacht wieder stromboliansiche Ausbrüche ein. Sie kamen aus dem Neuen Südostkrater. Darüber berichtete Dr. Boris Behncke vom INGV. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahlung mit einer Leistung von 22 MW. Auf einem Sentinel-Satellitenbild vom 2. Mai erkennt man winzige thermische Anomalien in 2 Schloten des Zentralkraters und in einem Vent des Neuen Südostkraters. Die Seismizität bleibt niedrig, sieht man einmal von dem Schwarmbeben ab, dass sich letzte Woche unter der Ostflanke manifestierte. Wie immer ist es schwierig Prognosen über das weitere Verhalten des Vulkans abzugeben. Der Magmenaufstieg aus der Tiefe scheint relativ gering zu sein. Unklar ist, was sich noch an eruptionsfähigem Magma in den oberen Stockwerken des Reservoirs befindet. So kann man neue Paroxysmen nicht gänzlich ausschließen, zumal strombolianische Eruptionen erste Anzeichen dafür sein könnten. Trotzdem vermute ich, dass die paroxysmale Eruptionsphase erst einmal vorbei ist.

Langila: Kleinere Aschewolke

Lokation: -5.53, 148.42 | Eruption: Strombolianisch | Link

In Papua Neuguinea eruptierte der Langila eine kleine Aschewolke. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 1500 m detektiert. Sie driftete in nordöstlicher Richtung. Langila zählt zu den aktivsten Vulkanen des Landes und liegt am Rand der Bismarck-See, in der es in den letzten Monaten mehrere moderate-starke Erdbeben gegeben hat. Nicht ausgeschlossen, dass da mehr kommen wird.

Pacaya: Lavastrom bleibt aktiv.

Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption: Lavastrom | Link

Am Pacaya in Guatemala fließt weiterhin Lava aus der Spalte auf der Nordwestflanke des McKenney-Kraterkegels. Der Lavastrom hat eine Länge von 2075 m erreicht und bewegt sich Richtung Farmland bei La Brena. Eine unmittelbare Gefahr für Ortschaften besteht noch nicht.

Vulkan-Nachrichten 30.04.21: Ätna, Fagradalsfjall, Pacaya

Heute geht es in den Vulkannachrichten um ein Schwarmbeben am Ätna, einer neuen Eruptionsspalte am Pacaya und um die Aktivität am Fagradalsfjall. Dort steigerte sich die Höhe der Lavafontäne.

Fagradalsfjall: Lavafontäne höher

 

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Seit gestern steigerte sich die Tätigkeit am isländischen Vulkan Fagradalsfjall. Die Aufstiegshöhe der Lavafontäne hat deutlich zugenommen und der Kraterkegel wächst. Das gleiche gilt auch für den Lavastrom. Die Seismizität entlang des Dykes ist moderat. Dafür gab es gestern am Vulkansystem Hengil ein Beben der Magnitude 3,8. Es war mit einem Schwarmbeben assoziiert. Bereits in den letzten Tagen gab es dort eine erhöhte Seismizität.

Pacaya: Neuer Lavastrom

Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Für gut 10 Tage sah es am Pacaya in Gautemala nach Entspannung aus, doch seit gestern fließt ein neuer Lavastrom. Er kommt wieder aus einer Spalte auf der Südwestflanke des Vulkans und die Fördermenge schaut derzeit so aus, als ob sie wieder das Potenzial hätte, einen langen Lavastrom zu erzeugen. INSIVUMEH meldete darüber hinaus strombolianische Tätigkeit aus dem McKenney-Krater. Glühende Tephra steigt bis zu 225 m über Kraterhöhe auf. Größere Ascheeruptionen gab es nicht.

Ätna: Schwarmbeben bei Milo

Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch | Link

Unter der Ätna-Ostflanke gab es heute Nacht ein Schwarmbeben. Das INGV registrierte mehr als 50 schwache Erschütterungen im Bereich von Milo. Die Gemeinde befindet sich unterhalb des Valle del Bove. Die stärkste Magnitude lag bei 2,1. Die Tiefen der Erdbebenherde streuen grob zwischen 22 und 8 km. Es schaut so aus, als wären die Beben mit Magmenaufstieg assoziiert, obwohl es in der Region auch bekannte Störungszonen gibt. Eine Theorie ist, dass aufsteigendes Magma die Spannungen im Untergrund verändert und so Beben an tektonischen Störungszonen auslöst. Wie auch immer, es ist ein Lebenszeichen des Vulkans, dass vermuten lässt, dass die Phase geringe Aktivität nur ein Intermezzo sein wird.

Vulkan-News 28.04.21: Ätna, Fagradalsfjall, Stromboli

In den Nachrichten zu den Vulkanen geht es heute um strombolianische Eruptionen am Ätna, einer Phase mit kontinuierlicher Aktivität am Stromboli und um den wachsenden Krater am Fagradalsfjall. Darüber hinaus zeigte sich der Suwanose-jima und von seiner aktiven Seite.

Fagradalsfjall: Kraterkegel wächst

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

 

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht die Aktivität weiter. Sie beschränkt sich zunehmend auf den Hornito auf Spalt 5, dessen Haupt-Schlot deutlich an Größe zugelegt hat. Er fördert eine permanente Lavafontäne und speist einen Lavastrom. Der Hornito hat das Potenzial sich zu einem Schlackenkegel zu entwickeln. Die Seismizität entlang des Risssystems ist weiter moderat, mit leicht rückläufiger Tendenz. IMO registrierte in den letzten 48 Stunde 95 Beben auf der Reykjanes-Halbinsel. Darüber hinaus gab es auch einen kleinen Schwarm unter der Katla.

Ätna: Strombolianische Aktivität

Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch | Link

In der Nacht steigerte sich die strombolianische Aktivität am Ätna. Austragungsort ist der Neue Südostkrater. Die Infraschall-Sensoren des LGS registrierten zahlreiche Explosionen. Das Geschehen spiegelt sich ebenfalls in einer thermischen Anomalie wieder, die auf einem neuen Sentinel-Satellitenbild im Infrarotbereich zu sehen ist. Im Zentralkrater ist ein kleinere Anomalie auszumachen. Der Tremor bewegt sich nun an der Basis des gelben Bereichs und weist einige Spitzen auf.

Stromboli: Phase mit Lavaspattering

Lokation: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Heute Nacht konnte man via Livecam beobachten, dass es am Stromboli eine Phase mit starken Entgasungen, Lavaspattering und häufigeren strombolianischen Eruptionen gab. Die Aktivität konzentrierte sich auf den nordöstlichen Kratersektor, aus dem früher öfters Lavaströme austraten. Es ist sehr gut möglich, dass die beschrieben Aktivität eine entsprechende Phase mit dem Ausstoß von kurzen Lavaströmen ankündigt. In der letzten Woche signalisierten hohe Kohlendioxid-Emissionen, dass vermehrt Lava aus größeren Tiefen aufsteigen könnte. Die Aktivität wurde allerdings im täglichen Update des LGS nicht kommentiert.

Suwanose-jima mit Eruptionsserie

Lokation: 29.64, 129.72 | Eruption: Strombolianisch | Link

Im Süden des japanischen Archipels ist der Inselvulkan Suwanose-jima munter. Das VAAC meldete seit gestern 9 Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 2400 m auf und drifteten in nordwestlicher Richtung. Dieses Jahr gab es bereits 264 Warnungen vor Aschewolken. Wie man den Live-Daten entnehmen kann, stieg der Tremor in den letzten Tagen deutlich an.

Vulkan-Nachrichten 27.04.21: Ätna, Fagradalsfjall

In den Vulkannachrichten vom Dienstag, steht der Ätna an erster Stelle der Berichterstattung, denn dort nahm der Neue Südostkrater seine Aktivität wieder auf. Außerdem gibt es einen Statusbericht zum Fagradalsfjall.

Ätna: Explosionen am Neuen Südostkrater

Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch | Link

Gestern habe ich den Ätna noch für ruhend erklärt, da dreht er doch prompt wieder etwas auf und erzeugt strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Die Aktivität begann bereits in der Nacht zuvor, als es 2 spontane Explosionen gegeben hatte, die einen Teil des Kegels mit glühender Tephra eindeckten. Solche einzelnen Explosionen erlebte ich bereits 2 Mal am Vulkan, einige Tage bevor es neue Paroxysmen gab. Allerdings ist die Seismizität weiter gering und aus der Tiefe scheint es keinen großen Magmen-Zustrom zu geben, wenigstens keinen, den die Sensoren des INGV detektieren könnten. Dr. Boris Behncke schrieb, dass sich der Berg sehr ruhig verhalte, wenn man von der jüngsten Aktivität absieht. Nach der starken Inflation seit Herbst letzten Jahres und der folgenden Deflation während der Paroxysmen, gab es in diesem Monat wohl nur bescheidene Bodendeformationen. Nichtsdestotrotz kann sich noch eruptionsfähiges Magma im Reservoire des Ätnas befinden. Also, Totgesagte leben länger!

Fagradalsfjall: Lavafontäne intensiviert

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Im Laufe der Nacht änderte sich das eruptive Verhalten entlang der Spalten am Fagradalsfjall. Die LiveCam-Aufnahmen zeigen, dass die meisten Schlote ihre Aktivität zurückgefahren haben. Nun konzentriert sich der Löwenanteil des Lava-Ausstoßes auf Spalte 5. Dort nahm die Höhe des Lava-Sprudels zu, so dass man getrost von einer kleinen Lavafontäne sprechen kann. Sie speits einen Lavastrom, der Richtung Meradalir-Tal fließt. Gestern Abend registrierte MIROVA eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 1417 Watt. IMO berichtete, dass die durchschnittliche Förderrate von anfänglich 5,6 Kubikmeter pro Sekunde auf ca. 7 Kubikmeter anstieg. Dieser Wert stammte aus der letzten Woche.

Die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs ist moderat. Beim Keilir -am Nordost-Ende des Magmatischen Gangs- gab es ein kleines Schwarmbeben. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 3,2.

Viele isländische Wissenschaftler sind sich inzwischen einig, dass die aktuelle Eruption nur der Auftakt zu einer langanhaltenden Eruptions-Phase in den Risssystemen der Reykjanes-Halbinsel darstellt. Es könnte in den nächsten Jahren also spannend bleiben.

Vulkan-Nachrichten 26.04.21: Fagradalsfjall, Sinabung, Soufrière

In den Vulkan-Nachrichten vom 26.04.21 geht es um den isländischen Vulkan Fagradalsfjall und dem indonesischen Sinabung. Neuigkeiten gibt es auch vom Soufrière. Am Ätna gab es gestern eine Phase mit erhöhtem Tremor.

Fagradalsfjall: Hohe Thermalstrahlung

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

 

Vom isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht heute Morgen eine sehr hohe Thermalstrahung aus. MIROVA zeigt einen Wert von 1248 MW an. Auf der LiveCam erkennt man, dass der Hornito auf der Spalte 5 besonders aktiv ist. Die Lava sprudelt munter aus dem Schlot und speist einen schnell fließenden Lavastrom. Wahrscheinlich fließt er weiterhin in das Merdali-Tal. Schwache Aktivität erkennt man auch an den Hornitos auf den Spalten 3 und 6.

Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel ist höher, als es in den letzten Tagen der Fall war. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 184 Erdstöße. Viele der Erdbeben ereigneten sich nicht direkt entlang des Magmatischen Gangs, sondern an parallel verlaufenden Störungssystemen.

Unter dem Grimsvötn-Vulkan (Vatnajökull) manifestierte sich übrigens auch ein kleiner Erdbebenschwarm. Experten erwarten hier seit längerem eine Eruption.

Sinabung mit Aschewolken

Lokation: 3.17, 98.39 | Eruption:  Dom| Link

In den vergangenen Tagen berichteten Augenzeugen von mehreren Aschewolken, die vom Vulkan Sinabung auf Sumatra ausgingen. Das VSI meldete in der Nacht 2 Eruptionen. Sie dauerten bis zu 162 Sekunden und erzeugten seismische Signale mit einer Amplitude von 32 mm. Es gibt weiterhin hybride- und vulkanotektonische Erschütterungen. Ihre Anzahl liegt im moderaten Bereich und ist weit von den Spitzenwerten Anfang März entfernt. Der Dom wächst relativ langsam, dennoch drohen weitere pyroklastische Ströme.

Soufrière: Neuer Dom vermutet

Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Dom | Link

Am karibischen Vulkan Sourfrière sieht es momentan nach Entspannung aus. Die letzte größere Explosion gab es am 22. April. Doch die Ruhe könnte nur von kurzer Dauer sein, denn MIROVA detektiert heute wieder eine moderate Thermalstrahlung mit 22 MW Leistung. Die Wissenschaftler vom UWI Seismic Research vermuten, dass tief unten im Krater ein neuer Lavadom wachsen könnte. Während der explosiven Phase wurden potenzielle neue Dome sofort wieder zerstört, doch nun könnte sich wieder ein größerer Dom bilden.

Ätna: Kurze Tremor-Phase

Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Fumarolisch | Link

Seit dem letzten Paroxysmus ist es recht ruhig um den mächtigsten Vulkan Europas bestellt. Gestern wurde eine moderate thermische Anomalie detektiert und es gab eine Phase mit leicht erhöhtem Tremor. Seine Amplitude stieg bis in den gelben Bereich und in den Sozialen Medien wurde bereits über einen neuen Paroxysmus spekuliert, doch dieser blieb aus. Die Seismizität bleibt niedrig. Momentan sieht es mir danach aus, als würde Ätna weiterhin pausieren wollen.

Vulkan-Nachrichten 22.04.21: Fournaise, Pacaya, Stromboli, Ätna

Die Vulkannachrichten vom 22. April thematisieren die anhaltende Eruption am Piton Fournaise und die stagnierende Lavafronen vom Pacaya. Der Semisopochnoi eruptierte einige Aschewolken. Ätna und Stromboli zeigen sich von ihrer stillen Seite.

Piton de la Fournaise: Tremor bleibt hoch


Datum: 22.04.2021 | Lokation: -21.23, 55.72 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Auf La Réunion ist der Piton de la Fournaise weiterhin aktiv. Der Tremor ist unverändert hoch, was in dieser Eruptionsphase sehr ungewöhnlich ist, da nur noch verhältnismäßig wenig Lava eruptiert wird. Aufgrund des schlechten Wetters stehen genaue Werte der Förderrate aus. In den Tagen vom 16. bis 20.04 wurden zwischen 1,2 und 8,3 Kubikmeter Lava pro Sekunde gefördert. Zu Spitzenzeiten waren es bis zu 59 Kubikmeter. Die Lavafront hat sich etwas zurückgezogen und der Strom geht nun mehr in die Breite. Die Maximallänge des Lavastroms betrug etwa 3,5 km und das Lavafeld ist bis zu 750 m breit. Deflation und Inflation scheinen sich die Waage zu halten und die Vulkanologen spekulieren darüber, ob nicht neues Magma in die Magmakammer eindringt. Die Anzahl der vulkanotektonischen Beben ist geringer geworden. Gestern berichtete das OVPF von 3 Erschütterungen in den vorherigen 24 Stunden.

Pacaya: Lavafront stagniert

Datum: 21.04.2021 | Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya wird die Aktivität von INSIVUMEH weiter als hoch beschrieben. Das gilt insbesondere für den Tremor. Doch der Lavaausstoß scheint sich weiter reduziert zu haben. Die Fronten des verzweigten Lavastroms stagnierten wenige Hundert Meter von 2 Dörfern entfernt. An einigen Stellen kommt es immer noch zum Durchbruch frischer Lava aus dem oberflächlich erstarrten Strom, doch offenbar sind das nur gelegentliche Vorkommnisse. Falls es nicht zu einem Wiederaufleben der Aktivität kommen sollte, könnten die Dorfbewohner noch einmal Glück gehabt haben.

Semisopochnoi eruptiert Vulkanasche

Datum: 22.04.2021 | Lokation: 51.95, 179.61 | Eruption: Aschewolke | Link

Das AVO meldet anhaltende explosive Aktivität am Vulkan Semisopochnoi. Sporadische Eruptionen erzeugen kleine Aschewolken, die nicht höher als 3000 m aufsteigen. Der Alarmstatus steht auf „orange“.

Stromboli: Hoher Kohlendioxid-Ausstoß

Datum: 21.04.2021 | Lokation: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Generell ist die Aktivität am italienischen Inselvulkan Stromboli dieser Tage niedrig. Beim LGS stand der Aktivitätsindex gestern auf „medium“, was allerdings nicht der explosiven Aktivität geschuldet war (sie geht an einigen Tagen gegen Null), sondern auf eine leicht erhöhte Seismizität und einem hohen Ausstoß an Kohlendioxid. Hier betrug die Rate vorgestern 1676 Tonnen am Tag. Es sieht so aus, als würde in der Tiefe Magma stehen, von dem das Kohlendioxid aus aufsteigt. Auf der Livecam konnte ich heute nur eine Dampferuption beobachten. Andere Beobachter sahen gestern ein paar schwache strombolianische Eruptionen. Insgesamt ist es also ehr ruhig am Stromboli. Ob aber der Aufstieg zum Gipfel wieder erlaubt wird, ist eine Frage ohne Antwort.

Ätna ruht sich aus

Datum: 22.04.2021 | Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Fumarolisch | Link

Wo wir gerade in Italien sind: was macht eigentlich der Ätna? Nach der fulminanten Serie von Paroxysmen, mit der uns der Vulkan im Februar und März unterhielt, scheint er sich nun auf seine Lorbeeren auszuruhen. Die Seismizität befindet sich auf dem niedrigsten Niveau seit 3 Jahren und es schaut nicht so aus, als würde Magma aufsteigen. Zum ersten Mal seit vielen Monaten geben auch die Infraschallsensoren des LGS nichts her: es finden keine explosiven Eruptionen statt. Auf dem letzten brauchbaren Satellitenbild von 17. April, erkennt man nur zwei kleine thermische Anomalien im Zentralkrater. Der Neue Südostkrater zeigte sich unterkühlt. Obwohl Ätna ja immer für eine Überraschung gut ist, sieht es mir momentan ehr danach aus, als wäre der Feuerberg plötzlich eingeschlafen. Natürlich weiß niemand, wie lange diese Ruhe anhalten wird. Wie immer stellen meine Berichte nur eine Momentaufnahme dar.

Vulkan-News 14.04.21: Pacaya, Soufrière, Taal

Heute gibt es eine Menge zu berichten: Am Pacaya drang der Lavastrom weiter vor, der Soufrière erzeugte einen weiteren Pyroklastischen Strom und am Taal ist der Tremor weiter gestiegen. Der Ätna zeigt sich ruhig.

Pacaya: Lavastrom schreitet voran

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 14.383°, -90.599° | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Am Pacaya in Guatemala hat der Lavastrom weiter an Länge gewonnen. INSIVUMEH Berichtet, dass er eine Gesamtlänge von 3800 m hat. Auch die Distanz zu den Ortschaften hat sich um 30 m verringert. Bis zu den ersten Häusern von Patrocinio sind es nur noch 370 m. Bis zu den Gebäuden von Rodeo fehlen nur noch 250 m. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Sie driftete in westlicher Richtung. Die Explosivität des Vulkans hat in den letzten Tagen abgenommen.

Soufrière: Weiterer Pyroklastischer Strom

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Gestern ereignete sich eine neue explosive Eruption, in deren Folge auch ein Pyroklastischer Strom generiert wurde. Die Gesamtlage auf San Vincent hat sich weiter verschlechtert. Personen, die sich bisher geweigert hatten ihre Häuser im Nordteil der Insel zu verlassen, mussten nun gerettet werden.

Aktuell steigt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 12.000 m auf. Obwohl der Dom ausgeblasen wurde, wird von MIROVA eine moderate thermische Anomalie mit 21 MW Leistung detektiert.

 

Taal: Tremor hoch

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch | Link

Am philippinischen Vulkan Taal stieg die Seismizität wieder an. Gestern registrierte PHILVOLCS 383 vulkanisch bedingte Erdbeben, darunter 238 Episoden vulkanischen Tremors. Die Episoden dauerten zwischen 1 und 12 Minuten. Außerdem erschütterten 143 niederfrequente Erdbeben den Vulkan. Vom Hauptkratersee stiegen bis zu 300 m hohe Dampfwolken auf. Die Schwefeldioxid-Emissionen betrugen am 12. April durchschnittlich 1.886 Tonnen/Tag. Die Bodenverformungsparameter zeigen weiterhin eine sehr langsame und stetige Aufblähung und Ausdehnung der Taal-Region, die nach der Eruption im Januar 2020 begann.

Ätna: Aktivität gering

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 37.751, 14.996 | Eruption: Fumarolisch | Link

Der Ätna auf Sizilien präsentiert sich dieser Tage von seiner ruhigen Seite: der Tremor ist bis in den grünen Bereich gefallen und die Seismizität ist auf dem niedrigsten Niveau seit Jahren. Auf der Thermalcam sieht man zwar noch einen kleine Hotspot im Neuen Südostkrater, doch von explosiver Aktivität wird dieser Tage nichts berichtet. Auf Sentinel-Fotos erkennt man kleine thermische Anomalien nur im Zentralkrater und im Nordostkrater. Der Südostkrater gibt sich völlig kalt. Beinahe hat es den Anschein, als würde sich der Vulkan nach den Paroxysmen ausruhen.