Taal auf den Philippinen

Der Alarmstatus des Vulkans auf den Philippinen wurde von 1 auf 2 erhöht. Es steht zwar noch keine Eruption unmittelbar bevor, allerdings deuten geophysikalische Messdaten darauf hin, das sich Magma im Untergrund des Vulkans bewegt.

Der Taal Vulkan liegt auf der philippinischen Hauptinsel Luzon, in nur 50 Kilometern Entfernung zu Manila. In dem Ballungsgebiet der philippinischen Hauptstadt leben mehr als 21 Millionen Menschen und für sie stellt der hochexplosive Subduktionszonen-Vulkan eine potentielle Bedrohung dar.
Der 400 Meter hohe Taal-Vulkan liegt in einer Caldera mit einem Durchmesser von 25 x 30 Km. Sie entstand in einer hochexplosiven Phase des Vulkans die sich in der Zeitspanne zwischen 1 Millionen und 500.000 Jahren vor heute ereignete. Mächtige Ignimbrit-Schichten deuten darauf hin, dass pyroklastische Ströme weit über das heutige Stadtgebiet von Manila hinaus strömten. Insofern weist die Caldera Ähnlichkeiten mit dem Yellowstone-Vulkan auf. Ob sich zu dieser Zeit eine sogenannte Supervulkan-Eruption ereignete ist unklar, die Größe der Caldera lässt aber zumindest die Vermutung aufkommen.
In der Caldera bildete sich ein See und in einem späteren Stadium entstand in diesem See eine neue Vulkaninsel, der heutige Taal-Vulkan.
Die neue Vulkaninsel ist 23 Quadratkilometer groß und Eruptionen produzierten 47 Krater und kleinere Kegel. Im Hauptkrater des Taal-Vulkans bildete sich ein 2 km Durchmessender Kratersee, in dem sich wiederum ein kleiner Schlackenkegel bildete. Dieser Schlackenkegel wird „Vulcan Point“ genannt. Somit bietet die Taal-Caldera ein verschachteltes Insel-See-Insel-See-Insel-System.
Seit 1572 sind 33 Ausbrüche bekannt geworden. Die stärksten Eruptionen ereigneten sich 1754 und 1911. Die jüngste Eruptive Phase dauerte von 1965 bis 1977.
Die Eruption von 1754 ereigneten zisch zwischen Mai und Dezember. In dieser Zeit gab es mehrere paroxysmale Eruptionen die viel Tephra förderten und einige Fischerdörfer am See unter Asche begruben.
Bei der Eruption von 1911 verloren mehr als 1000 Menschen ihr Leben und auch während der jüngsten Eruptionsphase gab es über 100 Tote, als pyroklastische Ströme Dörfer am Seeufer zerstörten.
Seit den 1990iger Jahren gab es öfters Perioden mit steigender Bebentätigkeit und erhöhten Wassertemperaturen, die auf die Intrusion von Magma im Untergrund deuteten.
Die aktuellste dieser Phasen begann am 26. April 2010 mit der Zunahme der seismischen Aktivität. Bis zum 24. Mai erhöhte sich die Wassertemperatur des Sees um 3 Grad und der Gasausstoß der Fumarolen nahm zu, genauso wie die Grunddeformation. Hier blähte sich der Vulkan um 3 mm auf.
Das „Philippine Institute of Vocanology and Seimsmology“ erhöhte daraufhin die Warnstufe auf Level 2. Das Betreten des Inselvulkans ist damit verboten.
Aufgrund des hohen Gefahrenpotentials durch die unmittelbare Nähe des Vulkans zur Hauptstadt, zählt der Taal zu den am Besten beobachteten Vulkanen der Welt.

Bezymianny in Zentral-Kamtschatka

Der Vulkan Bezymianny liegt im fernen Osten der sibirischen Halbinsel Kamtschatka. Der 2882 Meter hohe Stratovulkan zählt zu den dombildenden Subduktionszonen-Vulkanen. Er fördert überwiegend dazitische und andesitische Lava. Da diese Lava-Arten hochviskos und gasreich sind, weist der Bezymianny ein hohes explosives Potential auf. Überwiegend produziert er vulcanische- und peleanische Eruptionen, bei denen pyroklastische Ströme entstehen. Typisch sind Lavadome, es sind aber auch Lavaströme bekannt.

Zusammen mit den Vulkanen Kliuchewskoi, Kamen und Kliu bildet der Bezymjany eine Gruppe dicht beieinander stehender Stratovulkane; die Kljucevskaia-Vulkangruppe. In der Literatur ist sie auch unter dem Namen der beiden Hauptvulkane als Kliuchevskoi-Bezymianny-Vulkankomplex bekannt

Der höchste dieser Vulkane ist mit 4835 Metern der Kliuchevskoi. Er ist einer der größten und aktivsten Vulkane der Welt. Im Durchschnitt bricht er alle 2 Jahre aus. 1994 schickte er seine Aschen bis in eine Höhe von 20 Kilometern.
Der Bezymianny wurde durch eine der gewaltigsten peleanischen Eruptionen in historischer Zeit bekannt: Nach 1000-jähriger Ruhe erwachte der Vulkan 1955 zu neuem Leben, als ein Lavadom zu wachsen begann. Dieses Wachstum wurde von einer Reihe vulcanischer Eruptionen begleitet. Am 30. März 1956 erfolgte eine laterale Explosion, bei der eine Aschewolke bis in 40 Kilometer Höhe aufstieg. Diese Explosion erzeugte eine seitwärts gerichtete Druckwelle sowie pyroklastische Ströme; 500 Quadratkilometer Land wurden bei diesem Ausbruch zerstört. Der Vulkan verlor 300 Meter an Höhe, und es entstand eine hufeisenförmige Senke. Der Ausbruch weist große Ähnlichkeit mit der Eruption des Mount St. Helens im Jahr 1980 auf.

Seit der Eruption von 1956 ist der Bezymianny wächst ins der hufeisenförmigen Depression ein neuer Lavadom. Phasenweise gehen on ihm kliener, explosive Ausbrüche hervor. Ein größeres Event fand 1985 statt, als der Vulkan pyroklastische Ströme erzeugte, die eine Strecke von 13 Kilometern zurück legten. Vom Dom gehen auch kurze Lavaströme aus.

Das jüngste Ereignis im Juni 2010 scheint eine stärkere vulcanische Eruption gewesen zu sein. Da der Vulkan in Wolken gehüllt war, sind aber nur indirekte Schlüsse aus Interpretationen von Messdaten möglich. Eine LiveCam ermöglicht eine Beobachtung in Echtzeit.

Unterseevulkan im Mariana-Ridge

Das Inselarchipel im Pazifik ist Schauplatz einer spektakulären Unterwassereruption. Ein Vulkan in 300 m Wassertiefe brach aus und ließ über Wasser eine Aschewolke aufsteigen. Berichten zufolge soll die Asche bis zu 12 km hoch aufgestiegen sein. Um welchen Unterssevulkan es sich handelt ist unklar; Anatahan und Sarigan stehen zur Auswahl.

Tungurahua in Ecuador

Der Tungurahua liegt in Ecuador, ca. 125 km von der Hauptstadt Quito entfernt. Der nächst gelegene Ort ist Baños,was „Bäder“ heißt. Der Ort verdankt seinen Namen den heißen Quellen am Fuße des Vulkans.

Baños liegt auf 1820 Metern Höhe und wird durch den Vulkan um gut 3200 Metern überragt. Der Tungurahua zählt zu den höchsten Vulkanen der nördlichen Anden; sein Krater liegt auf einer Höhe von 5023 Meter. Der dombildende Stratovulkan überragt nicht nur die Thermalquellen von Baños, sondern auch das Amazonasbecken.

Typischer Weise fördert der Tungurahua andesitische Lava, aber auch Dazite wurden gefördert.

Die Geschichte des Vulkans wurde von großen, plinianischen Eruptionen mit anschließendem Kollaps des Vulkangebäudes geprägt. In den so entstandenen Calderen wuchsen neue Vulkangenerationen heran. Das jetzige Vulkangebäude ist das Dritte an dieser Stelle. Tungurahua III ist etwa 4300 Jahre alt und erreichte bereits wieder das halbe Volumen des Vorgängervulkans.

Pro Jahrhundert gibt es ca. einen plinianischen Ausbruch. Dabei entstehen pyroklastische Ströme und Ignimbrit-Ablagerungen die große Flächen bedecken und ein großes zerstörerisches Potential aufweisen. Der letzte dieser Ausbrüche ereignete sich zwischen 1916 und 1918. Zudem entdeckten Vulkanologen Ablagerungen großer Lahars. Diese Schlammlawinen entstehen, wenn sich auf den steilen Vulkanflanken Thephra-Ablagerungen mit Regenwasser mischen.

Die jüngsten Ausbrüche des Tungurahua ereigneten sich in diesem Jahrtausend. Im Oktober 2006 wurde eine andesitische Schmelze gefördert, die zugleich effusiv, wie explosiv war. Eine Aschewolke stieg 8 Kilometer hoch auf und zähe Lavaströme generierten pyroklastische Ströme.

Im Februar 2008 wurden 1800 Menschen evakuiert. Tephra-Niederschlag und Schuttlawinen zerstörten 5 Ortschaften am Fuß des Berges und 20.000 Hektar Agrarland wurden zerstört.

Ende Mai 2010 stieg eine Aschewolke 10 Kilometer über den Krater auf. Wiederum wurden Ortschaften evakuiert.

Statistisch gesehen ist der nächste plinianische Vulkanausbruch am Tungurahua bald fällig.

Vulkan Katla unter dem Gletscher Myrdalsjökull auf Island

Der 1376 Meter hohe, subglaziale Calderavulkan Katla liegt unter dem Gletscher Myrdalsjökull im Süden von Island. Der Myrdalsjökull ist 1493 Meter hoch und der 4. größte Gletscher Islands.
Die Katla zählt zu den aktivsten Vulkanen des Landes. Aus den letzten 1000 Jahren sind 20 Eruptionen bekannt; im Schnitt bricht der Vulkan also 2 mal pro Jahrhundert aus. Der letzte Ausbruch fand 1918 statt und dauerte 24 Tage. Statistisch gesehen ist eine Eruption überfällig.

Das eruptive Spektrum des Vulkans ist sehr variationsreich. Es sind rein effusive Ausbrüche bekannt, die basaltische Schmelze förderten. Genauso gut kommen explosive Eruptionen vor die dacitische Tephra und rhyolithische Lava ans Tageslicht brachten. Vor 13.000 Jahren fand ein plinianischer Ausbruch statt, der pyroklastische Ströme und große Ignimbritflächen erzeugte.
Im Endstadium dieser Eruption hatte sich die Magmakammer soweit geleert, das diese einsank und die 700 m tiefe Caldera entstehen ließ. Sie misst 14 x 10 Kilometer und ist praktisch komplett unter dem mächtigen Eispanzer des Gletschers begraben.

Die Explosivität der Eruptionen wird durch das Schmelzwasser verstärkt, das entsteht, wenn der subglaziale Vulkan ausbricht. Die Explosionen der phreatomagmatischen Eruptionen fragmentieren die Lava, sodass große Aschewolken entstehen können.

Eine weitere Gefahr geht von den Gletscherläufen aus. Oft sammelt sich das Schmelzwasser in subglazialen Seen. Das aufgestaute Wasser kann den Gletscher anheben. Irgendwann wird der Wasserdruck auf das Eis so hoch, dass es bricht und der See in einer gigantischen Flutwelle ausläuft. Dabei werden hausgroße Eisberge auf die Sanderflächen gespült und walzen alles auf ihrem Weg nieder.

Effusive Eruptionen sind auch von den Vulkanflanken bekannt. Die Katla bildet das Zentrum einer Spaltenzone, die sich von den Westmänner-Inseln im Süden bis zur Eruptionsspalte Eldgjá  im Norden erstreckt. Die Laven des Eldgja-Ausbruches aus dem 1. Jahrtausend nach Christus wurden dann wiederum durch Lavaströme der Laki-Eruption bedeckt.
Seit dem 12. Jahrhundert konzentrierte sich die Aktivität auf die Vulkanspalte Kötlugjá.

Der Nachbarvulkan Eyjafjallajökull liegt ebenfalls unter einem Gletscher begraben. Er war zuletzt im Mai 2010 aktiv. Bei seinen 3 vorangegangenen Ausbrüchen folgte die Katla einige Monate später. Die Vermutung liegt nahe, dass die Eruptionen den Eyjafjallajökull Ausbrüche der Katla triggern können. Wahrscheinlich gibt es eine unterirdische Verbindung der Fördersysteme.
Bisher gibt es allerdings keine geophysikalsichen Anzeichen dafür, dass die Katla bald ausbricht.

Gaua Vulkan auf Vanuatu

Die Vulkaninsel Gaua gehört zum Archipel von Vanuatu und liegt nahe der Santa Maria-Störungszone. Die Insel hat einen Durchmesser von 20 km und der 979 Meter hohe Schildvulkan zählt zu den aktivsten Vulkanen des Archipels. Typisch für die Schildvulkane Vanuatus ist, dass sie nicht nur effusiv tätig sind und basaltische Lava fördern, sondern dass sie zudem andesitische und dacitische Lava explosiv fördern.
Am Gipfel des Schildvulkans befindet sich eine 6 x 9 Kilometer große Caldera, die 700 Meter tief ist. Ihre Hänge fallen relativ sanft ab. In der Caldera bildete sich der See Letas. Eruptionen nach der Calderabildung schufen verschiedene Schlackenkegel. Der größte und aktivste dieser Intra-Caldera-Vulkane ist der Mount Garat im südwestlichen Teil der Caldera. Er liegt am Ufer des Lake Letas und reicht ein Stück in den See hinein. Der Gipfel des Mount Garat wird von 3 Pit-Kratern eingenommen.

1962 endete eine lange Ruhephase des Vulkans, als sich an der Südost-Flanke eine Spalte öffnete. Seit dem kommt es immer wieder zu kleineren Eruptionen am Mount Garat. Einige Phasen mit stärkeren Ausbrüchen veranlassten die Bevölkerung der Insel zur Flucht.

Indikatoren für einen bevorstehenden, größeren Vulkanausbruch sind auf Gaua ein Anstieg des Wasserstandes im See, sowie erhöhte Wassertemperaturen. Auch kann die Farbe des Wassers variieren. Die Farbvariation wird durch vulkanische Gase hervorgerufen, die auch das Wasser aufheizen. Die Erhöhung des Wasserstandes ist möglicherweise auf eine Magmaintrusion zurück zu führen, die den Grund des Sees aufbläht und das Wasser verdrängt.

Seit Ende 2009 mehren sich die Anzeichen für einen größeren Ausbruch auf Gaua. Zeitweise wurden 3000 Inselbewohner evakuiert. Kleinere Eruptionen förderten Aschewolken, die bis zu 3000 Metern hoch aufstiegen, zudem wurden strombolianische Explosionen beobachtet.

Zur Zeit macht ein weiterer Vulkan des Archipels von sich reden: der daueraktive Yasur auf Tanna ist so stark aktiv, dass der Aufstieg gesperrt wurde. Strombolianische Explosionen fördern Lavabrocken die bis auf die Aussenflanke des Vulkans fliegen.

Eyjafjallajökull

Der 1666 m hohe Vulkan Eyjafjallajökull liegt im Süden von Island. Es handelt sich um einen subglazialen Stratovulkan mit einer Gipfelcaldera. Diese hat einen Durchmesser von 3 km und ist von einem 200 m mächtigen Eispanzer bedeckt. Der Name Eyjafjallajökull bedeutet ins Deutsche übersetzt soviel wie „Inselgletscher“. Der Gletscher des Eyjafjölls –wie der Vulkan unter dem Gletscher eigentlich heißt- ist der 5. größte Gletscher Islands.

Der Vulkan entstand vor gut 800.000 Jahren und besteht überwiegend aus einem Basalt der Übergangsserie zwischen Tholeiit und Alkali-Basalt. Zudem sind auch Andesite am Eyjafjallajökull bekannt.

Seit der Besiedlung Islands war der Vulkan relativ wenig aktiv. Neben der jüngsten Aktivitätsphase zwischen März und Mai 2010 sind 3 Eruptionen innerhalb der letzten 1100 Jahre bekannt. Die vorletzte Eruptionsphase begann im Dezember 1821 und endete im Januar 1823. In diesem Zeitraum war der Vulkan nicht permanent aktiv, sondern pausierte zwischendurch.
Bemerkenswert ist, das bei diesen 3 Eruptionen der Nachbarvulkan Katla folgte. Die Katla liegt unter dem Gletscher Myrdalsyökull. Beide Gletschervulkane sind durch einen Gebirgsrücken am Fimmförduhals miteinander verbunden. Das gleiche gilt vermutlich auch für die unterirdischen Fördersysteme, durch denen das Magma fließt.

Die letzte Eruptionsphase begann am 21. März 2010 mit einer effusiven Spalteneruption am Fimmvörduhals-Pass. Die Spalte war bis zum 13. April aktiv. Bereits am nächsten Tag öffnete sich eine neue Eruptionsspalte in der Eisbedeckten Caldera des Eyjafjallajökulls. Magmatophreatische Explosionen produzierten eine Aschewolke die bis 9 km hoch aufstieg. Die Aschewolke gefährdete den Luftverkehr über Europa. Für mehrere Tage wurden sämtliche Flugaktivitäten eingestellt. Das Schmelzwasser verstärkte nicht nur die Explosionen, sondern verursachte auch Gletscherläufe. Wassermassen schossen durch das Flusstal Markarfljót und überfluteten die Sanderebene.
Nach der ersten Woche starker Aktivität nahm die Höhe der Aschewolke ab und die Intensität der Eruption Fluktuierte. Es wurden vermehrt Lavaströme gefördert, die unter dem Eis zur Gletscherzunge Gígjökull flossen.
In der 2. Maihälfte verstärkte sich die explosive Aktivität wieder und es kam erneut zu Ausfällen im Flugverkehr. Am 22. Mai nahm die Aktivität stark ab und am Vulkan kehrte relative Ruhe ein. Ein wiederaufleben der Eruption ist möglich. Alle Blicke sind nun auf die Katla gerichtet, ob sie mit einer Eruption folgen wird.

Eruption am Eyjafjallajökull ist stabil

In den letzten Tagen hat es am Eyjafjallajökull keine signifikanten Änderungen gegeben. Der Tremor fluktuiert leicht auf hohem Niveau, der Lavausstoß ist gleich geblieben. Die Eruptionen konzentrieren sich auf den nördlichen Förderschlot. Dort wächst in der Eis-Depression ein neuer Schlackenkegel heran. Er hat 200 m Durchmesser und ist bereits 130 m hoch. GPS Messungen ergaben eine Abnahme der Hangneigung (Deflation). Dies gilt als Anzeichen dazu, dass sich die Magmakammer entleert und kein neues Material aus dem Erdmantel aufsteigt. Ein Ende des Ausbruches ist aber noch nicht in Sicht.
Für einen Ausbruch des Nachbarvulkans Katla gibt es derzeit keine geophysikalischen Anzeichen. Vulkanologen und Berichterstatter spekulierten in den Medien darüber, dass der Ausbruch des Eyjafjallajökulls eine Folgeeruption der Katla nach sich ziehen könnte. Grund für diese Annahme ist der Umstand, dass die letzten 3 Ausbrüche des Eyjafjallajökulls genau dies bewirkten. Allerdings folgte die Katla in einem Abstand von 6 – 18 Monaten.
Am NE-Rand des Vatnajökulls kommt es seit einigen Tagen zu vermehrten Erdbeben. Sie stehen in keinem direkten Zusammenhang mit dem Ausbruch am Eyjafjallajökull. Möglicherweise heizt dort ein anderer Vulkan auf. Die Beben finden nahe des Tafelberg-Vulkans Kistufell statt.
Unter dem größten Gletscher Europas befinden sich einige ander aktive Vulkane, die jederzeit ausbrechen können. Das Grimsvötn-Barabunga System brach zu Letzt im Jahr 2004 aus. Eine erneute Eruption in den nächsten Monaten scheint Wahrscheinlich.
Diese Vulkane liegen alle auf einem Störungssystem, das den Südosten Islands durchzieht. Ein weiterer bekannter Vulkan auf diesem Störungssystem ist die Laki-Spalte. Sie öffnete sich im Jahr 1783 auf einer Länge von 12 km. Schwefeldämpfe zogen bis nach Schottland und bewirkten eine Hungersnot in Folge von Missernten. Allein auf Island verhungerten 10.000 Menschen.