Gunung Agung: leichte thermische Strahlung

In den letzten Tagen steht der Gunung Agung auf Bali wieder etwas mehr im Fokus der Berichterstattung. Nachdem die Aktivität über Wochen immer weiter abgenommen hat, sind nun leicht steigende Tendenzen zu beobachten. Es kommt zu sporadischen Ascheeruptionen und Dampfexhalationen. Die Erdbebentätigkeit nimmt leicht zu. Auf Sentinel-Satlittenbildern erkennt man einige hot spots auf dem Dom, dessen Oberflächenstruktur sich ein wenig geändert hat. Es sieht nicht danach aus, als würde neues Magma aufsteigen, aber das Vorhandene brodelt fleißig im Untergrund.

Mauna Loa: Alarmstatus reduziert

Am weltgrößten Vulkan auf Hawaii wurde der Alarmstatus von „gelb“ auf „grün“ reduziert. Grund dafür ist die Abnahme seismischer Tätigkeit, welche 2 Jahre lang erhöht war. Es gibt Vermutungen, dass sich Mauna Loa und Kilauea eine gemeinsame Magmakammer in größerer Tiefe teilen. Von dieser Magmakammer werden die individuellen Magmakammern unter den beiden Vulkanen gespeist. Es ist gut möglich, dass die Leilani-Eruption des Kilaueas auch die gemeinsame Magmakammer entlastet und somit den Druck aus dem Mauna Loa-System nimmt.

Telicia eruptierte

Der Vulkan in Nicaragua eruptierte am 21. Juni. 2018. Es stieg eine Aschewolke auf, die eine Höhe von 500 m über den Krater erreichte. Während größere Lavabrocken in Kraternähe landeten, kam es zu Ascheniederschlag in benachbarten Ortschaften. Die Nachrichten sind ein wenig widersprüchlich, denn auf Bildern in der lateinamerikanischen Presse sind Fotos zu sehen, die eine deutlich höher aufsteigende Aschewolke zeigen. Entweder handelt es sich hierbei um alte Fotos, oder die Eruption war größer als beschrieben. Dafür würde auch der Ascheniederschlag in den Ortschaften sprechen. Fotos seht ihr in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“.

Mysteriöse Vorgänge am Toba-See

Der Toba-See liegt auf der indonesischen Insel Sumatra und ist der größte und tiefste See des Archipels. Er bildete sich in einer Caldera, deren Eruption vor 72.000 Jahren fast die gesamte Menschheit ausgelöscht hätte. Nun sind auf diesem See innerhalb weniger Tage 2 Schiffe gesunken. Bei einem dieser Schiffe handelt es sich um eine Personenfähre, die 5 Mal so viele Menschen an Bord hatte wie erlaubt. Im Internet macht nun auch ein Video seltsamer Wellenbewegungen am Ufer des Sees die Runde und es wird spekuliert, ob nicht Kollapse, oder Hangrutschungen dafür verantwortlich sein könnten. Derzeit gibt es keine Hinweise, die solche Spekulationen unterstützen würden. Sehr wahrscheinlich ist das schlechte Wetter für die Ereignisse auf dem Toba-See verantwortlich.

Sakurajima: explosive Eruption

Am Sakurajima ereigneten sich heute 2 explosive Eruptionen, die deutlich größer waren als die Alltäglichen: sie förderte Vulkanasche bis in einer Höhe von 6,3 km. Laut VAAC Tokyo verfrachtete der Wind die Asche Richtung Westen und Osten. Westlich des Vulkans liegt die Großstadt Kagoshima. Dort und in angrenzenden Orten kam es zu starkem Asche-Niederschlag. Die Eruption manifestierte sich aus dem Gipfelkrater. In einem (unbestätigten) Medienbericht ist sogar von einem Lavastrom auf der Südwestflanke die Rede. Sakurajima ist Japans aktivster Vulkan. Er liegt auf einer Halbinsel in der Bucht von Kagoshima. Die gleichnamige Stadt ist 10 km entfernt.

Gunung Agung mit Explosionen

Der Vulkan auf Bali legt auf einmal deutlich zu und eruptierte in den letzten 24 Stunden 2 Mal. Bei der ersten Eruption gestern stieg die Vulkanasche bis in einer Höhe von fast 8 km auf. Bei der 2. Eruption heute stellte das VAAC Darwin Asche in 4,7 km Höhe fest. Die Eruptionen spiegeln sich in der Seismik des Vulkans wieder. Anzeichen von Magmenaufstieg gibt es ansonsten nicht. Wie ich in einem Artikel im letzten Jahr schrieb, differenziert das Magma im Magmenkörper und verändert sich chemisch. Durch diesen Prozess kann Gas freigesetzt werden, welches nun die Explosionen antreibt.

Ebeko eruptiert regelmäßig

Der entlegene Vulkan auf der Kurileninsel Paramushir taucht seit einigen Wochen immer mal wieder in den Meldungen des VAAC Tokyos auf. In den vergangenen Tagen häufen sich diese Meldungen und der Vulkan scheint regelmäßig strombolianisch zu eruptieren. Die Vulkanasche steigt dabei bis in Höhen von 3 km auf, was gut 1,8 km über Gipfelhöhe des Ebeko ist. By the way: die Kollegen von Volcano Discovery planen in diesem Sommer eine Expedition zu den Vulkanen der Kurilen.

Krakatau mit Wärmesignal

Vom Anak Krakatau geht ein schwaches-moderates Wärmesignal aus, das von starke fumarolischer Tätigkeit herrührt. Eruptionen sind bisher nicht zu erkennen, allerdings deuten die Fumarolen-Temperaturen darauf hin, dass das Magma hoch im Fördersystem steht.

Ol Doinyo Lengai mit hot spot

Am Berg Gottes scheint wieder Lava im Krater auszutreten. Auf einem aktuellen Satellitenbild von Sentinel 2 sieht man einen roten hot spot, der diese Vermutung nahe legt. Vor 2 Jahren bildete sich im Nordosten des Kraters ein recht hoher Hornito aus Natriumkarbonat, der mittlerweile zum großen Teil erodiert ist. Vielleicht baut sich in der aktuellen Tätigkeitsphase ein neuer Lava-Kamin auf. Ol Doinyo Lengai liegt im tansanischen Teil des Riftvalleys und fördert die kälteste Lava der Welt.

Gunung Agung: erneute Ascheeruption

Der Gunung Agung auf Bali eruptierte erneut eine Aschewolke. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 5,6 km. In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurde ein Video geteilt, auf dem man die Eruption sehr schön sehen kann. Auf dem Seismogramm sieht man 3 Ereignisse mit gesättigter Amplitude. Anzeichen für neuen Magma-Aufstieg gibt es derzeit nicht, es wird immer noch das Material eruptiert, welches letzten Herbst aufstieg und für eine seismische Krise sorgte.

Kilauea: Seismik hoch

Gestern gab es unter der Gipfelcaldera ein erneutes Erdbeben der Magnitude 5,3.  Dieses nahm nur kurzfristig die Spannung aus dem System, was heißt, dass für einen Zeitraum von 9 Stunden weniger Erdbeben auf Hawaii registriert wurden. Mittlerweile rappelt es dort wieder im 3 Minuten Takt (bezogen auf Erdbeben mit Magnituden größer als 2) und es folgt bald bestimmt ein weiteres stärkeres Erdbeben. Die Erdbeben sind mit Kollaps-Ereignissen im Halemaumau-Krater und der Vergrößerung der Gipfelcaldera assoziiert.

In Leilani ist Spalte 8 immer noch aktiv. Allerdings sieht es so aus, als würde die Förderrate langsam zurück gehen. Es bildete sich ein Schlackenkegel, der eine Höhe von 40 m erreicht hat. Die Lava soll aus mehreren Schloten aufsteigen, aber es werden wohl nicht mehr ganz so hohe Fontänen produziert. Die Spalten 16 und 18 sind schwach aktiv. Der Lavastrom fließt weiterhin bis ins Meer.

Stromboli mit moderater Aktivität

Unser Vereinsmitglied Rafael berichtet vom Stromboli, dass mehrere Schlote strombolianisch aktiv sind. Er beschreibt die Stärke der Eruptionen als schwach bis moderat. Bemerkenswert war eine kontinuierliche Eruption mit Lava-Spattering aus dem mittleren Kraterbereich. Das Spattering dauerte mehrere Minuten und warf Lava mehrere 10er Meter hoch aus. Solche Ereignisse gehen oft mit einer gesteigerten Aktivität einher, bzw. kündigen besondere Ereignisse an. Anfang des Jahres wurde öfters Spattering beobachtet, wenige Tage später erfolgte eine explosive Serie. Danach wurde der Aufstieg zum Gipfel für mehrere Monate gesperrt. Der Aufstieg ist mittlerweile wieder freigegeben. Am Rande sei erwähnt, dass sich mehrere Mitglieder unseres Vulkanvereins zu einer Reisegruppe zusammengetan haben und an den Vulkanen Italiens unterwegs sind.

Gunung Agung: Ascheeruption

Der Gunung Agung auf Bali eruptierte gestern eine Aschewolke. Das berichten mehrere Leser in unserem Forum auf FB. Zudem erfolgte eine Bestätigung durch das VAAC Darwin, welches Vulkanasche in einer Höhe von knapp 5 km registrierte. Für den Flugverkehr wurde die Warnstufe „orange“ ausgerufen. Die Eruption erfolgte um 15.45 Zulu-Zeit. Für Anwohner bestand keine Gefahr. Die Seismik ist seit längerem niedrig und es werden täglich nur noch 2-5 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert.

Kawah Ijen wieder für Besucher offen

Seit einigen Tagen ist der Abstieg in den Krater des Kawah Ijens (Indonesien, Java) wieder geöffnet. Dies berichtete Florian Wizorek. Der Absteig in den Krater war seit Mitte März gesperrt, nachdem eine Gaseruption 30 Personen verletzte. Im Krater wird Schwefel per Handarbeit abgebaut. Die blauen Flammen des Schwefelbrandes sind inzwischen zu einer Touristenattraktion geworden.

Kilauea mit Inflation

In den letzten Stunden ist die Deflation wieder in Inflation umgeschlagen: es steigt wieder Magma auf und der Pegel des Lavasees steigt ebenfalls. Sollte die Inflation lange genug anhalten, dann wird der Lavasee wieder überlaufen. Derweilen beunruhigen andere Schlagzeilen die Gemüter: auf Hawaii gehen immer stärkere Niederschläge nieder. Vor 2 Wochen fielen auf Kauai 1250 mm Regen innerhalb von 24 Stunden! Wissenschaftler schlagen Alarm. Der Klimawandel lässt sich auch dort nicht mehr leugnen. Schon während meiner Reise im September 2016 regnete es ungewöhnlich viel.

Aschewolke am Ibu

Der Vulkan auf Halmahera steht in den letzten Tagen sporadisch in den Meldungen des VAAC Darwins, so auch gestern: es wurde eine Aschewolke aufgezeichnet, die einige Hundert Meter über den Krater aufstieg. Der Dom wächst langsam weiter und eruptiert wieder regelmäßiger. Es wurde eine neue Aussichtsterrasse für Vulkanbeobachter eingerichtet.

Aoba: hohes thermischen Signal

Auf der Vulkaninsel Ambae (Vanuatu) geht es derzeit heiß her: MIROVA registriert am Vulkan Aoba ein hohes thermisches Signal in Höhe von 284 MW. Gestern waren es sogar 652 MW. Dies legt die Vermutung nahe, dass nicht nur Vulkanasche gefördert wird, sondern auch glühende Tephra und Lava. Bereits im letzten September gab es eine Eruptionsphase, bei der vergleichbare Messwerte registriert wurden.

Der Vulkan Aoba ist auch unter dem Namen Manaro Voui bekannt. Er ist seit mehreren Wochen aktiv und die Vulkanasche wird mehr und mehr zum Problem für die Bewohner der Insel. Die Pflanzen auf den Feldern sterben und das Trinkwasser wird sauer. Leider liegen keine aktuellen Fotos und Berichte vor, so dass ich auf die Interpretation der wenigen Daten angewiesen bin. Das Bild links ist ein Satellitenfoto vom 15. März 2018.

Gunung Agung mit kleiner Ascheeruption

Gestern meldete sich der Gunung Agung auf Bali wieder einmal zu Wort und erzeugte eine kleine Eruption, bei der eine Asche-Dampfwolke einige hundert Meter hoch über den Krater aufstieg. In unserer FB-Gruppe ist auch ein neues Video des Kraters mit seinem Lavadom aufgetaucht. Es zeigt den Dom nur kurz, aber darauf ist zu erkennen, dass an seinem Rand Dampf aufsteigt. Ob der Dom noch gewachsen ist, lässt sich schwer abschätzen, einige Leser diskutierten darüber, dass er etwas gewachsen sein könnte. Ohne ordentliche Messdaten -die vom zuständigen Institut entweder nicht erhoben werden, oder nicht veröffentlicht werden- lässt sich darüber in der Tat nur spekulieren. Die Oberfläche des Doms sieht mir allerdings recht ruhig aus und wenn von Unten Lava nachschieben würde, müsste die glatte Oberfläche eigentlich brechen, oder sich zumindest aufwölben. Die Seismik ist im Allgemeinen recht unauffällig: gestern gab es 2 vulkanische bedingte Erdbeben, heute bisher 4. Daraus lässt sich kein Aufstieg von neuem Magma ableiten. Im Untergrund wird allerdings noch einiges an Magma stecken, welches im Herbst letzten Jahres aufgestiegen ist. Es gibt gelegentliche Episoden mit Tremor-ähnlichen Signalen, die meistens allerdings nicht vulkanischen Ursprungs sind.

Weitere Meldungen der Vulkane Indonesiens

Am Sinabung auf Sumatra ereignete sich heute eine Tremorphase. Die Seismik ist etwas höher als am Agung, was auf Magmabewegung im Untergrund hindeuten könnte. Die Seismik am Ibu auf Halmahera ist deutlich erhöht: es wurden 29 Episoden vulkanischen Tremors registriert. Am Gamalama gibt es in den letzten Tagen häufiger Tremorsignale zu beobachten. Ob diese mit Magmaaufstieg in Verbindung stehen, oder etwa durch starke Regenfälle ausgelöst werden, ist unklar. In den Berichten des VSI/PVMGB gibt es kein Statement dazu.

Gunung Agung live

Wärmestrahlung Gunung Agung

Die aktuelle Wärmesignatur des Gunung Agungs. © MIROVA

Monitoring Gunung Agung

Bis zum Herbst 2017 gab es nur eine oberflächliche Überwachung des Vulkans: Der Wächter des Vulkans saß in einem kleinen Häuschen und fühlte den Puls des Feuerbergs mit Hilfe eines veralteten Seismometers. zudem wurden Wetterdaten aufgenommen. Niemand rechnete ernsthaft mit einem Vulkanausbruch. Doch nach dem Einsetzen der seismischen Krise änderte sich das. Vulkanologen des USGS eilten zu Hilfe und installierten zusätzliche Seismometer und Inklinometer. Mittels eines mobilen GOSPEC-Geräts wurde der Schwefeldioxid-Ausstoß gemessen. Es wurde ein ferngesteuertes Flugzeug gemietet und mit einer Kamera ausgestattet. Damit wurden Beobachtungsflüge über den Krater unternommen. Die indonesische Mobilfunkgesellschaft Telkomsel installierte einen zusätzliche Sendemast für die Telekommunikation und pflanzte eine Webcam auf den Mast. Willkommen im digitalen Zeitalter!

Das der Gunung Agung bis zur Krise nur rudimentär überwacht wurde, ist den Indonesiern allerdings nicht vorzuwerfen. Das Monitoring aktiver Vulkane ist teuer und das Land hat mehr als 80 als aktiv eingestufte Feuerberge zu kontrollieren. Da kann man nicht jedem Vulkan die volle Aufmerksamkeit schenken, wie es vielleicht in Italien geschieht. Bis zum Ausbruch von 2017 war Gunung Agung zuletzt 1964 ausgebrochen. Doch heute leiden die Vulkanologen unter Datenmangel: um einen Vulkan nur ansatzweise zu verstehen, benötigt man Daten von vielen Jahrzehnten und über mehrere Ausbruchsphasen hinweg. Das macht die Interpretation der neuen Daten schwierig. An eine verlässliche Prognose ist derzeit nicht zu denken.

Für die Überwachung der indonesischen Vulkane zeigen sich scheinbar mehrere Institutionen verantwortlich, die aber doch zusammenhängen: Das VSI (Volcanological Survey of Indonesia) betreibt ein Netzwerk von mindestens 64 Vulkanobservatorien. Während VSI International bekannt ist, nennt sich die Institution in Indonesien PVMBG (Pusat Vulkanologi dan Mitigasi Bencana Geologi). Es ist dem Ministerium für Geologie und Energie (Badan Geologi, Kementerian Energi dan Sumberdaya Mineral) untergeordnet. Der gemeinsame Internetauftritt ist unter MAGMA Indonesia bekannt.

Ambae eruptiert Vulkanasche

Der Vulkan Ambae liegt auf Vanuatu und ist erneut ausgebrochen. Bereits beim Ausbruch im letzten Jahr wurde die Bevölkerung evakuiert, doch nachdem der Vulkan in den vergangenen Monaten ruhte, kehrten viele Menschen in ihre Dörfer zurück. Nun stehen sie vor einer erneuten Katastrophe. Offiziell wird nur von einer kleinen Eruption berichtet, doch Augenzeugen sagen, es wird derzeit mehr Asche eruptiert, als im letzten Jahr. Auf den Felder sterben die Pflanzen ab und den Menschen droht Hunger. Der Alarmstatus des Ambae wurde von „2“ auf „3“ erhöht. Mit erneuten Evakuierungen muss gerechnet werden.

Ruapehu mit vulkanischen Erdbeben

Mount Ruapehu in Neuseeland wird derzeit von einem Erdbebenschwarm vulkanischen Ursprungs erschüttert. Seit dem 15. März registriert das GNS zahlreiche schwache Erdbeben unter dem Gipfelbereich des Vulkans. Zugleich ist der Kratersee mit 39 Grad Celsius relativ warm. Der Alarmstatus steht auf Stufe „1“.

Ruapehu liegt auf der neuseeländischen Nordinsel und ist ein Vulkan der Taupo volcanic zone. Im Kratersee sammelt sich Schmelzwasser des Gipfel-Gletschers und in zeiten erhöhter geothermischer Aktivität läuft der Kratersee gerne über. Dann drohen Lahare, welche bereits mehrfach Straßen und Eisenbahnlinie zerstörten.

 Satsuma-Iojima: Erhöhung der Alarmstufe

Im Süden von Japan droht ein weiterer Vulkan aktiv zu werden: unter der Vulkaninsel Satsuma-Iojima wird seid Mitte Februar eine Zunahme seismischer Aktivität festgestellt. Am Freitag manifestierten sich 11 vulkanische Erdbeben, heute waren es 54. Zudem registrierte JMA harmonischen Tremor, welcher auf Magmabewegungen im Untergrund hindeutet. Iojima liegt am Rand der Kikai-Caldera und ca. 40 km südlich von Kagoshima und somit in Sichtweite des Vulkans Sakura-jima. Sollte es zu einem Vulkanausbruch kommen, dann wäre in der Region 4 Vulkane aktiv. Suwanose-jima und Kirishima liegen auch noch in der Gegend.

Pilger auf dem Gunung Agung

Gestern zelebrierte man auf der indonesischen Insel Bali  Nyepi, den „Tag der Stille“. Das hinduistische Neujahrsfest wird dort groß gefeiert, da ein Großteil der Bevölkerung Balis Hindus sind. Der internationale Flughafen Denpasar wurde geschlossen, das mobile Internet abgeschaltet, und überall wurden Prozessionen abgehalten. last, but not least machte sich eine Pilgergruppe auf dem Weg zum Krater des Agung, um den dort residierenden Geistern der Ahnen Opfer darzubringen. Natürlich ist der Aufstieg nach wie vor gesperrt. Offenbar waren die Geister den Pilgern wohl gestimmt: die Seismik war gestern niedriger, als in den letzten Tagen. Es wurden lauf PVMGB 9 vulkanische Erdbeben registriert, obwohl mir das Seismogramm gestern recht lebhaft vorkam. Kontrovers diskutierte Videos der Pilger sind in unserer FB-Gruppe zu sehen.

Gunung Agung: Zunahme der Seismik

Am Gunung Agung auf Bali ist eine Zunahme der Erdbebentätigkeit zu beobachten. Das VSI/PVMGB registrierte gestern 23 vulkanisch bedingte Erdbeben, sowie 2 tektonische Erschütterungen am Vulkan. Gegenüber den letzten Wochen hat sich die Anzahl der vulkanischen Beben verdoppelt. Heute sieht man auf dem Seismogramm ebenfalls wieder einige stärkere Erdbeben. Diese Beben spiegeln sich in abgeschwächter Form auch in der Seismik des benachbarten Vulkans Batur wieder. Dies lässt den Rückschluss zu, dass die Beben tatsächlich im Bereich des Gunung Agung manifestierten und das diese etwas stärker waren. Leider lässt sich aus dem Seismogramm nicht die Magnitude ableiten, aber indirekte Schlüsse sind ja auch was Wert. Auf dem Seismogramm erkennt man auch Tremor am Batur, welcher sich nur minimal in der Seismik des Agung widerspiegelt. Anwohner des Vulkans berichten weiterhin von relativ starker Dampfentwicklung. Mittlerweile ist die Situation auf Bali seit mehr als 6 Monaten angespannt und Entwarnung kann immer noch nicht gegeben werden.

Island: Erdbeben im Norden und unter Hekla

Vor der Nordküste von Island gab es 1 Erdbeben der Magnitude 4,8. Laut EMSC lag das Hypozentrum in 1 km Tiefe und 27 km nordwestlich des Ortes Siglufjörður. Heute folgte ein Nachbeben der Magnitude 3,0. Interessant sind auch 4 schwache Erdbeben unter dem Vulkan Hekla. Diese lagen in geringer Tiefe kurz unter der Erdoberfläche. Hekla gilt seit Jahren als „durchgeladen“ und zu einer Eruption bereit. Die Seismik hier ist normalerweise sehr gering und steigert sich erst kurz vor einem Ausbruch merklich.

Torfajökull, Landmannalaugar und Hrafntinnusker

Die NASA veröffentlichte im Earthobservatory ein Satellitenbild der Torfajökull-Caldera auf Island, die in Sichtweite der Hekla liegt. Die Caldera selbst ist bei uns den Wenigsten bekannt, allerdings kennen viele Islandfans Landmannalaugar: das Landmännerbad ist ein sehr beliebtes Geothermalgebiet, in dem ein warmer Bach zum Baden einlädt. Ein Tagesmarsch entfernt liegt Hrafntinnusker. Das Tal am Rande von Eisfeldern ist ebenfalls geothermisch aktiv und präsentiert fantastische Eishöhlen. Das Gebiet zählt zu meinen Lieblingsorten auf Island. Leider ist auch diese Gegend vom Klimawandel betroffen und die Eisfelder schmelzen dahin. Besonderen Dank an Manfred Meyer, der das Bild entdeckte.

Pacaya moderate thermische Strahlung

Am Vulkan Pacaya in Guatemala wurde eine moderate thermische Strahlung in Höhe von 65 MW registriert. Dieser Wert liegt im oberen Durchschnittsbereich der letzten Wochen, was darauf schließen lässt, dass die beiden Lavaströme im Südosten des McKenney Kraters weiterhin aktiv sind. Während unseres (Martin Rietze u. Marc Szeglat) Besuches Anfang März, zeigten sich die Lavaströme von ihrer besten Seite und waren deutlich länger, als gedacht und waren ca. 1 km lang. Allerdings konnten wir sie nur per Drohne einsehen. Laut INSIVUMEH gibt es nun einen weiteren Lavastrom im Osten des Kegels, welcher ca. 150 m lang sein soll. Der Hornito im Krater ist weiterhin aktiv und erzeugt strombolianische Eruptionen.

Reventador unverändert aktiv

Auch der Vulkan Reventador in Ecuador ist weiterhin aktiv und erzeugt ein moderates thermisches Signal in Höhe von 47 MW. Die Wärmestrahlung wird sehr wahrscheinlich von heißer Tephra emittiert, welche per strombolianischen Eruptionen gefördert wird und um den Krater ansammelt. Auch ein kurzer Lavastrom wäre denkbar. Neue Berichte von IGEPN liegen leider nicht vor.

Gunung Agung mit Tremor

Gestern Morgen gab es am Gunug Agung wieder eine Phase mit erhöhtem Tremor. Auf dem Seismogramm sieht man auch einige stärkere Erdstöße. In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ berichten Anwohner von einer Zunahme des Dampfausstoßes. Die Dampfwolke steigt bis zu 300 m über Kraterhöhe auf. Das PVMGB berichtet von 3 Phasen mit harmonischen Tremor. So richtig zur Ruhe kommen will der Vulkan auf Bali scheinbar nicht.

Askja: Erdbeben M 3,8

Unter dem isländischen Vulkan Askja gab es ein Erdbeben der Magnitude 3,8. Das Hypozentrum lag in 4,2 km Tiefe. Es folgten mehrere schwache Erdbeben. Im Zuge der Bardarbunga-Eruption manifestierten sich in dieser Gegend zahlreiche Erdbeben. Damals kamen Spekulationen auf, dass der Vulkan vor einem Ausbruch stehen könnte. In der letzten Zeit war es dort aber wieder ruhiger.