Karangetang: Erhöhte Aktivität und Rotglut am Nordkrater

Vulkan Karangetang auf Siau steigerte Aktivität – Glühende Schuttlawine abgegangen

Der indonesische Vulkan Karangetang liegt auf der Insel Siau und zeigt seit Wochen eine deutlich erhöhte Aktivität. Seit August wird eine Zunahme seismischer Ereignisse beobachtet, zu denen sich gestern Rotglut am Dom und der Abgang glühender Schuttlawinen gesellten. Sie deuten auf ein anhaltend hohes Niveau vulkanischer Unruhe hin. Die Alarmstufe II (Gelb) bleibt weiterhin in Kraft. Die Schuttlawine ging wenige Stunden vor dem starken Erdbeben der Magnitude 7,4 im Süden der Philippinen ab.

Wie das VSI/ESDM in einem Sonderbericht schreibt, wurden am 9. Oktober glühende Lavalawinen beobachtet, die sich vom Nordkrater in Richtung des etwa 700 Meter entfernten Südkraters bewegten, was als ein klares Zeichen für aktiven Magmanachschub am Lavadom interpretiert wird. Bereits in den Wochen zuvor registrierte das seismische Netzwerk eine stetige Signalzunahme. Insbesondere Erdbeben, die mit Gas- und Ascheausstoß in Verbindung stehen, legten deutlich zu. Während Anfang August noch rund 40 dieser Ereignisse pro Tag aufgezeichnet wurden, stieg ihre Zahl Mitte August auf bis zu 96 pro Tag. Auch die Zahl der harmonischen Beben, die auf Magmabewegungen in der Tiefe hindeuten, nahm signifikant zu.

Schaut man sich die Erdbebenstatistiken bei MAGMA an, erkennt man, dass es zeitweise sogar deutlich mehr Erdbeben gab, als vom ESDM berichtet. Besonders Mitte August und Mitte September gab es an einigen Tagen mehr als 270 Erdbebensignale unterschiedlichen Typs. In den letzten 24 Stunden wurden 139 starke Entgasungen, 20 Tremorphasen und 3 vulkanotektonische Beben festgestellt.

Der Karangetang zählt zu den aktivsten Vulkanen Indonesiens. Er erhebt sich 1.784 Meter über dem Meeresspiegel und ist ein Doppelvulkan mit zwei Gipfelkratern – einem Nord- und einem Südkrater. Er eruptiert überwiegend effusiv und generiert Lavadome. In besonders aktiven Phasen kommt es zu strombolianischen Eruptionen, glühenden Schuttlawinenabgängen und Lavaströmen. Gelegentlich entstehen pyroklastische Ströme und Lahare. Diese stellen eine ernste Gefahr für Siedlungen am Fuß des Vulkans dar.

Der letzte größere Ausbruch des Karangetang ereignete sich im September 2023, als Lavaströme den Batuawang-Fluss erreichten. Die Geologische Agentur Indonesiens mahnt die Bevölkerung, sich im Umkreis von 1,5 Kilometern um beide Krater sowie im Bereich bis 2,5 Kilometer südlich und südwestlich des Südkraters nicht aufzuhalten.

Trotz seiner häufigen Aktivität leben Tausende Menschen auf der kleinen Insel Siau in unmittelbarer Nähe des Vulkans. Der Karangetang prägt dort nicht nur die Landschaft, sondern auch das Leben der Bewohner – zwischen fruchtbarem Boden und der ständigen Bedrohung durch Feuer und Asche.

Lewotobi Lakilaki mit frequenten Eruptionen

Lewotobi Lakilaki steigerte seine Eruptionsfrequenz – mehrere Tremorphasen detektiert.

Auf der indonesischen Insel Flores steigerte der Lewotobi Lakilaki seine Eruptionsfrequenz und eruptiert seit einigen Tagen mehrmals täglich Aschewolken. Gestern erreichten sie eine Höhe von 5000 m über Kraterhöhe und lösten VONA-Warnungen aus. Zugleich steigen die Sorgen vor einer starken Explosion, die den Dom ausbläst und pyroklastische Ströme generieren könnte.

Lewotobi Laki-laki

Zuletzt blies der Lewotobi seinen Pancake-Dom Anfang August aus, was hoch aufsteigende Eruptionswolken und erwähnte pyroklastische Ströme erzeugte, die über die Vulkanflanke hinabrasten. Pyroklastische Ströme gehören zu den gefährlichsten Manifestationen des Vulkanismus. Sie sind nicht zu stoppen, können sogar Anhöhen überwinden und zerstören alles auf ihrem Weg. Zudem bewegen sie sich sehr schnell, was eine Flucht schwierig macht. Aus diesem Grund sind die Siedlungen in einem 6-Kilometer-Radius um den Krater des Vulkans bereits seit Monaten evakuiert und es gibt keine Anzeichen für eine nachhaltige Entspannung der Situation, so dass die Evakuierten weiterhin nicht in ihre Heimat zurückkehren können.

Neben der Zunahme der explosiven Aktivität gibt es auch täglich bis zu 50 vulkanisch bedingte Erdbeben unterschiedlichster Art. Neben vulkanotektonischen Erschütterungen werden von den Seismometern auch Hybriderdbeben und Tremorphasen registriert. Sie deuten darauf hin, dass ich im Untergrund magmatische Fluide bewege. Der Dom vermindert zudem die Entgasungen, was zusätzlich zu einer Druckerhöhung im Fördersystem führt.

Die Bevölkerung wird vom Zivilschutz darum gebeten, Ruhe zu bewahren, den Anweisungen der lokalen Behörden Folge zu leisten und Gerüchten oder nicht verifizierten Informationen keine Beachtung zu schenken.

Zudem sollten sich die Bewohner der umliegenden Gebiete der Gefahr von regenbedingten Lahar-Fluten bewusst sein, die in den vom Gipfel des Vulkans ausgehenden Flüssen entstehen können. Anwohner, die vom Ascheregen betroffen sind, werden aufgefordert, Masken oder Mund-Nasen-Bedeckungen zu tragen, um ihre Atemwege vor der Vulkanasche zu schützen.

Merapi: Abgang eines pyroklastischen Stroms am 02. Oktober

Pyroklastischer Strom am Merapi war 4 Minuten lang unterwegs

Am javanischen Vulkan Merapi ging ein pyroklastischer Strom ab, der über die Ostflanke floss und eine Strecke von geschätzten 2 Kilometern zurücklegte. Das seismische Netzwerk erfasste ein 4 Minuten andauerndes Signal mit einer Maximalamplitude von 59 mm. Menschen kamen nicht zu Schaden.

Der pyroklastische Strom wurde durch ein Kollapsereignis am wachsenden Lavadom verursacht und hing nicht mit explosiver Tätigkeit zusammen. Bereits am Vortag war es zur Bildung eines kleineren pyroklastischen Stroms gekommen. Außerdem wurden 90 Schuttlawinenabgänge festgestellt. Ob eine Schuttlawine oder ein pyroklastischer Strom entsteht, ist maßgeblich von der Größe des kollabierten Lavapakets abhängig und davon, wie heiß und gasreich es noch ist. Je mehr heißes Gas die Lava enthält, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass statt einer Schuttlawine ein pyroklastischer Dichtestrom entsteht.

Darüber hinaus ist der Merapi seismisch aktiv: Während nur wenige Erdbebensignale vulkanotektonischen Ursprungs sind, gibt es immer noch eine hohe Anzahl an Hybriderdbeben, die von Fluidbewegungen unter dem Vulkan zeugen. Es besteht die Gefahr, dass sich ein hoher Gasdruck im Fördersystem unter dem Dom aufbaut, was früher oder später zu starken Explosionen führen könnte.

Neue Daten zum Domwachstum gibt es bisher nicht. Im jüngsten BPPTKG-Wochenbericht für den Zeitraum vom 12. bis 18. Dezember wurden noch die Volumendaten vom 25. August veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt hatte der aktivere Südwestdom ein Volumen von 4.179.900 Kubikmetern. Visuelle Beobachtungen bestätigten jedoch morphologische Veränderungen, die auf Domwachstum hindeuteten. Dafür sprechen auch die aktuellen Abgänge der pyroklastischen Ströme. Diese könnten allerdings dazu beitragen, dass der Dom an Volumen verliert und bei der nächsten Messung geschrumpft ist. Sollte das nicht der Fall sein, hat sich das Domwachstum wahrscheinlich verstärkt.

Die Warnstufe am Merapi steht weiterhin auf „Orange“ und der Aufstieg zum Gipfel ist verboten. Es gilt eine asymmetrische Sperrzone mit bis zu 7 Kilometern Ausdehnung um den Gipfelbereich.

Indonesien: Erdbeben Mw 6,0 in der Bali-See

Starkes Erdbeben erschüttert indonesische Bali-See – leichte Schäden in Ost-Java

Datum: 30.09.2025 | Zeit: 16:49:43 UTC | Koordinaten:  -7.212 ; 114.216 | Tiefe: 15 km | Mw 6,0

Gestern Abend manifestierte sich nicht nur auf den Philippinen ein starkes Erdbeben, sondern auch im südlich gelegenen Indonesien, genauer vor der Küste von Ost-Java in der Bali-See: Um 23:49 Uhr Ortszeit registrierte die Agentur für Meteorologie, Klimatologie und Geophysik (BMKG) ein Beben der Magnitude 6,5 nahe Sumenep vor der kleinen Insel Madura. Das Epizentrum lag rund 50 Kilometer südöstlich von Sumenep in einer Tiefe von elf Kilometern. 

Das EMSC gab die Magnitude des Bebens mit Mb 6,0 an und verortete den Erdbebenherd in 15 Kilometern Tiefe.

Auf der Insel Sepudi stürzten Häuser ein, in vielen Orten Ost-Javas brach Panik aus. Die Erschütterungen waren bis nach Bali und West-Nusa Tenggara zu spüren. Berichte über Todesopfer liegen bisher nicht vor, die Behörden meldeten jedoch mittelschwere Gebäudeschäden. Aus Sicherheitsgründen wurde die Stromversorgung auf Teilen der Insel Sepudi abgeschaltet. Eine zunächst ausgegebene Tsunami-Warnung wurde später aufgehoben, die Behörden riefen die Bevölkerung jedoch zur Vorsicht wegen möglicher Nachbeben auf.

Von diesen gab es zahlreiche, so dass sich auf der Shakemap ein respektabler Nachbebencluster bildete.

Nach Schätzungen spürten rund 178.000 Menschen starke, über eine Million mäßige und mehr als 25 Millionen leichte Erschütterungen. Der USGS stufte die Gefahr von Todesopfern und größeren Schäden als gering ein und gab eine „grüne“ Warnstufe aus.

Interessant ist ein Erdbeben der Magnitude 4,9 mit einer Herdtiefe von 126 Kilometern. Es ereignete sich unter der Südflanke des Vulkans Tambora auf der Insel Sumbawa. Dieser Vulkan verursachte nach einer gewaltigen Eruption im Jahr 1815 im Folgejahr einen globalen Temperaturrückgang, der zu Missernten und Hungersnöten führte.

Indonesien liegt auf dem pazifischen „Feuerring“ und wird regelmäßig von Erdbeben heimgesucht. Viele Gebäude in den betroffenen Regionen sind nicht ausreichend gegen starke Erschütterungen gesichert und gelten daher als besonders gefährdet.

Indonesien: Mehrere mittelstarke Erdbeben verursachten Schäden

Mehrere Erdbeben erschüttern Indonesien – Schäden in Lampung und Ost-Java

In Indonesien haben mehrere Erdbeben innerhalb weniger Tage verschiedene Regionen erschüttert und teilweise Schäden angerichtet. In den sozialen Medien geteilte Bilder zeigen eingestürzte Wände und umgekipptes Mobiliar. Laut Berichten der Katastrophenschutzbehörde wurden Hunderte Menschen evakuiert, Todesopfer gab es aber keine.

Das stärkste Beben manifestierte sich am 25. September in der Balisee, vor der Küste von Ostjava. Laut VSI hatte es eine Magnitude von 5,7 und wirkte sich auf die Regionen Banyuwangi, Situbondo und die Insel Bali aus. Das EMSC ermittelte eine Magnitude von 5,2 und einen Erdbebenherd in 10 Kilometern Tiefe. Der Ijen-Vulkankomplex liegt in relativer Nähe des Bebengeschehens.

Rund 550 Menschen waren betroffen, Verletzte oder Todesopfer wurden nicht gemeldet. Zahlreiche Bewohner brachten sich vorsorglich bei Verwandten in Sicherheit.

Ein Team der Nationalen Katastrophenschutzbehörde (BNPB) unter der Leitung von Agus Riyanto traf am Samstag in Situbondo ein und stimmte die Hilfs- und Wiederaufbaumaßnahmen mit den lokalen Behörden ab. Inzwischen gilt die Lage als stabil. Gesundheitsdienste sind rund um die Uhr verfügbar, und öffentliche Küchen bleiben noch drei Tage lang geöffnet.

Nach einer Schnellbewertung wurden 137 Häuser beschädigt, davon 56 schwer. Die Provinzregierung von Ost-Java unterstützt den Wiederaufbau mit Baumaterialien. Außerdem verteilte die BNPB Nothilfegüter, darunter 50 Familienzelte, Lebensmittelpakete, Decken und Matratzen.

Am Freitag, dem 26. September, traf ein Beben der Magnitude 4,5 den Regierungsbezirk Tanggamus in der Provinz Lampung. Das Epizentrum lag nur fünf Kilometer tief und 19 Kilometer nordwestlich von Tanggamus. Besonders stark waren die Erschütterungen in den Distrikten Semaka und Wonosobo zu spüren. Laut Behördenangaben sind mindestens 14 Familien betroffen, ein Haus wurde schwer beschädigt, 13 weitere erlitten leichte Schäden. Die regionale Katastrophenschutzbehörde (BPBD) führt derzeit Lagebewertungen durch und koordiniert Hilfsmaßnahmen.

Die Behörden rufen die Bevölkerung angesichts möglicher Wetterextreme und weiterer Erdbeben zur Wachsamkeit auf. Notfallpakete sollten griffbereit sein, und aktuelle Informationen vertrauenswürdiger Behörden regelmäßig verfolgt werden.

Merapi: Aktivitätszunahme in der letzten Woche

Zunahme der Schuttlawinenabgänge am Merapi – Domwachstum visuell bestätigt

Am Merapi auf Java hat die Anzahl der täglichen Abgänge von Schuttlawinen wieder zugenommen, nachdem in der Vorwoche ein Rückgang der Aktivität beobachtet worden war. In den letzten 24 Stunden wurden 118 Abgänge registriert, die Signale auf den Seismogrammen hinterließen. Nachts hinterlassen viele der Schuttlawinen rotglühende Spuren auf der Vulkanflanke. Teilweise legen sie Entfernungen von bis zu 2000 m zurück. Die Aktivitätszunahme deutet ein verstärktes Domwachstum an, wofür auch die hohe Anzahl an Hybriderdbeben spricht.

Leider gibt es von den Vulkanologen vor Ort keine neuen Daten in Bezug auf das Volumen des Lavadoms. Die jüngste Messung erfolgte am 5. August. Damals belief sich das Volumen des Südwestdoms auf 4.179.900 m³ und das des Zentraldoms auf 2.368.800 m³. Seit langem tut sich am Zentraldom fast nichts, während der Südwestdom langsam wächst, was visuell mit Hilfe der Kamerastationen Ngepos und Babadan2 bestätigt wurde.

Auf Wochensicht wurden nach Angaben des in Yogyakarta ansässigen Zentrums für Forschung und Entwicklung im Bereich geologischer Katastrophentechnologie (BPPTKG) zwischen dem 19. und 25. September 2025 insgesamt 88 Lavalawinen registriert. Fünf dieser Lavalawinen in Richtung des Bebeng-Flusses, 37 in Richtung des Krasak-Flusses und 46 in Richtung der Flüsse Sat/Putih – jeweils mit einer maximalen Reichweite von 2.000 Metern.

Auch die seismischen Daten belegen die anhaltende Aktivität: Das Messnetz verzeichnete 81 flache vulkanische Beben (VTB), 644 mehrphasige Beben (MP), 520 Einsturzbeben (RF) und neun tektonische Beben (TT) – ein Anstieg gegenüber der Vorwoche, der auf eine erhöhte Dynamik im Inneren des Vulkans hinweist.

Die Deformationsmessungen mittels EDM- und GPS-Geräten zeigen jedoch weiterhin relativ stabile Bedingungen. Die Abstände zwischen Fixpunkten und Reflektoren wiesen nur geringfügige, als unbedeutend eingestufte Veränderungen auf.

Die Beobachtungen bestätigen, dass der Merapi sich weiterhin in einer effusiven Eruptionsphase befindet. Magma wird langsam an die Oberfläche gefördert und bildet Lava- und Gerölllawinen. Der Alarmstatus bleibt deshalb auf Stufe III.

Nach wie vor besteht die Gefahr von Lava- und pyroklastischen Strömen im Südsüdwestsektor des Vulkans: Diese könnten den Boyong-Fluss bis zu fünf Kilometer weit und die Flüsse Bedog, Krasak und Bebeng bis zu sieben Kilometer weit erreichen. Im Südostsektor reicht die potenzielle Gefahrenzone bis zu drei Kilometer entlang des Woro-Flusses und bis zu fünf Kilometer entlang des Gendol-Flusses. Bei einer explosiven Eruption könnten Auswurfmaterialien in einem Umkreis von bis zu drei Kilometern niedergehen.

Merapi: Pyroklastischer Strom trotz Aktivitätsrückgang

Pyroklastischer Strom am Merapi gemeldet – Weniger Schuttlawinenabgänge

Am Merapi auf Java ging am 18. September ein kleiner pyroklastischer Dichtestrom ab. Er glitt rund 2000 Meter in Richtung der Flüsse Krasak und Putih und verursachte ein seismisches Signal, mit einer Amplitude von 63 Millimetern und einer Dauer von 127,56 Sekunden erreichte.

Der pyroklastische Strom war das markanteste Ereignis dieser Woche, in der sich der Merapi weiterhin aktiv zeigte. Allerdings nahm die Aktivität in den letzten Wochen ab und es werden deutlich weniger Abgänge von Schuttlawinen verzeichnet. Gegenüber dem langjährigen Durchschnitt von etwa 120 Lawinen am Tag wurden zuletzt nur noch rund 80 festgestellt.

Wie das PVMGB in seinem Wochenbulletin für den Beobachtungszeitraum 12. – 18. September berichtet, kam es dennoch zu mehreren Schuttströmen, die vor allem Schluchten und Bachläufen folgten. Im Oberlauf des Bebeng-Flusses waren es 11, während 36 Schuttlawinen dem Krasak-Fluss folgten und 62 im Oberlauf des Sat/Putih-Flusses registriert wurden. Alle Ströme erreichten eine maximale Länge von etwa 2.000 Metern.

Morphologische Analysen mit Hilfe von Webcams zeigten leichte Veränderungen am Südwestdom, verursacht durch das wachsende Domvolumen und die kontinuierliche Aktivität der Schuttlawinen. Am Zentraldom hingegen wurden keine morphologischen Veränderungen festgestellt. Eine Luftbildauswertung vom 25. August ergab ein Volumen von 4,18 Millionen Kubikmetern für den Südwestdom und 2,37 Millionen Kubikmetern für den Zentraldom.

Auch seismisch war der Vulkan weniger aktiv, als es in den Vorwochen der Fall war. Dennoch bewegt sich die Seismizität auf hohem Niveau.  Das seismische Netzwerk registrierte 27 flach liegende vulkanotektonische Beben, 568 Hybridbeben, zwei Niederfrequenzbeben, 570 seismische Signale von Schuttlawinen sowie zwölf tektonische Beben.

Die Deformationsmessungen mittels EDM und GPS zeigten in diesem Zeitraum keine signifikanten Veränderungen, was auf eine stabile, aber weiterhin aktive Magmazufuhr hindeutet.

Die Behörden belassen den Aktivitätsstatus des Merapi auf „Orange“. Gefahren bestehen vor allem durch Lavaströme und pyroklastische Ströme im südwestlichen Sektor bis sieben Kilometer Entfernung, im südöstlichen Sektor bis fünf Kilometer. Bei explosiven Eruptionen kann der Auswurf von vulkanischem Material einen Radius von bis zu drei Kilometern um den Gipfel erreichen.

Die Bevölkerung in den gefährdeten Gebieten wird aufgerufen, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten und die definierten Gefahrenzonen strikt zu meiden.

Karangetang: Mindestens ein Dom ist aktiv

Mindestens ein aktiver Lavadom am Doppelgipfelvulkan Karangetang – Seismizität hoch

Der Karangetang auf der Gewürzinsel Siau in Indonesien besticht durch seinen Doppelgipfel, der je von einem Lavadom gekrönt wird. Seit Anfang August nahmen Seismizität und Gasausstoß kontinuierlich zu und Bilder zeigen, dass von beiden Domen Dampf aufsteigt, was man als Indizien für Domwachstum interpretieren kann.

Nun wurde in unserer FB-Gruppe „Volcanoes and Volcanism“ ein Bild gepostet, auf dem nachts rot illuminierte Dampfwolken über einem der Dome zu sehen sind. Der zweite Dom ist nicht im Bild, so dass nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, ob auch dieser entsprechend aktiv ist. Die Bildunterschrift ist nicht klar formuliert, doch es könnte sich um den Norddom handeln. Der Südkrater wird von den Vulkanologen als Hauptkrater angesehen.

Darüber hinaus registrierten die Vulkanologen vom VSI eine Vielzahl verschiedener Erdbebensignale. In den letzten 24 Stunden wurden 137 starke Entgasungen registriert, sowie 90 Tremorphasen, 3 vulkanotektonische Beben und 2 hybride Erschütterungen. Zusammengenommen zeigen die Daten – und natürlich das Foto –, dass Magma aus der Tiefe aufsteigt, am Krater effusiv austritt und zumindest einen der Dome wachsen lässt.

Für gewöhnlich lösen wachsende Dome am Karangetang Steinschläge und Schuttlawinen glühenden Materials aus, das über die Vulkanhänge abgeht. Nicht selten entstehen pyroklastische Ströme, die Siedlungen am Fuß des Vulkans erreichen können und nicht nur Zerstörungen bedingen, sondern auch Menschenleben fordern.

Der Alarmstatus stehe auf „2“ (Gelb) und es gilt eine asymmetrische Sperrzone mit einem Radius von 1,5 Kilometern um die beiden Krater, die im Süden und Südwesten auf 2,5 Kilometer erweitert wurde. Hier liegt der Hang, über den die meisten Schuttlawinen und pyroklastischen Ströme abgehen.

Siau ist eine Vulkaninsel im Sangihe-Archipel, das nördlich von Sulawesi beginnt und bis zum Süden der Philippinen reicht. Die Region zwischen der Celebessee und der Molukkensee ist seismisch hochaktiv und wird praktisch täglich von mehreren mittelstarken Erdbeben erschüttert. Stärkere Erdbeben können hier Vulkanausbrüche triggern.

Lokon: Erhöhung der Warnstufte infolge eines Schwarmbebens

Schwarmbeben am Lokon schürt Sorgen vor Vulkanausbruch – Warnstufe auf Orange erhöht

Auf der indonesischen Insel Sulawesi sorgt man sich vor einem möglicherweise bevorstehenden Vulkanausbruch des Mount Lokon, der im Norden der Insel liegt. Bereits am 3. September gab es einen signifikanten Anstieg der Seismizität und die Alarmstufe wurde von „Gelb“ auf „Orange“ erhöht.

Die Seismizität ist seit letztem Mittwoch erhöht und wird von einem anhaltenden Schwarmbeben dominiert. Er war in den ersten Tagen am stärksten und zeigt aktuell eine rückläufige Tendenz. Am ersten Tag des Schwarms wurden 169 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Zudem gab es 7 Tornillos, die als besonderes Warnsignal angesehen werden, dass sich Explosionen anbahnen könnten. Magma steht bereits hoch im Fördersystem: Nachts werden rot illuminierte Dampfwolken beobachtet.

Nach Angaben von Armando Manguleh, Leiter des Vulkanbeobachtungspostens in Tomohon, deuten die „Feuerlichter“ auf aufsteigendes Magma hin, das den Boden stark erhitzt. Ein Ausbruch sei daher nicht ausgeschlossen.

Der Vulkanbeobachter erinnerte daran, dass ein ähnliches Phänomen bereits 2008 auftrat, damals jedoch ohne anschließende Eruption. Dennoch könne das Auftreten der Feuerlichter ein Vorbote sein. Vor Ort ist man entsprechend auf eine Eruption vorbereitet und kann Anwohner des Vulkans schnell evakuieren.

In Reaktion auf die Erhöhung der Warnstufe wurde die Gefahrenzone am Lokon bereits ausgeweitet: Einwohner und Touristen müssen einen Mindestabstand von 2,5 Kilometern zum Krater einhalten.

Die Vulkanologen warnen zudem vor möglichen phreatischen Eruptionen sowie vor Laharen entlang der Flussläufe, insbesondere während der Regenzeit. Die Bevölkerung wird aufgefordert, im Ernstfall Schutzmaßnahmen zu ergreifen – darunter das Tragen von Masken und Schutzbrillen im Freien sowie das Aufsuchen geschlossener Räume.

Videoaufnahmen, die heute in unserer FB-Gruppe geteilt wurden, zeigen eine sich ausbreitende Dampfwolke, die andeutet, dass es möglicherweise bereits zu einer phreatischen Eruption gekommen ist.