Japan: Erdbeben Mw 6,2 vor Honshu

Starkes Erdbeben Mw 6,2 vor der Westküste von Honshu – Hypozentrum in geringer Tiefe

Datum 26.11.24 | Zeit: 13:47:03 UTC | Koordinaten: 37.022; 136.342 | Tiefe: 3 km | Mw 6,2

Am Nachmittag des 26. November 2024 ereignete sich um 13:47:03 UTC (22:47 Ortszeit) ein Erdbeben der Magnitude 6,2 vor der Westküste der Noto-Halbinsel auf der japanischen Hauptinsel Honshu. Das Epizentrum wurde 42 km westlich von Hakui verortet. Das Hypozentrum lag in nur 3 km Tiefe und damit sehr flach, was die Intensität der Bodenbewegungen erhöht haben könnte. Die Bewohner der Regionen, insbesondere in Hakui und Kanazawa, haben das Beben deutlich gespürt. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen aus mehr als 250 Kilometern Entfernung vor. Die Bodenerschütterungen waren gut eine Minute lang zu spüren gewesen. Aktuelle Informationen über mögliche Schäden liegen noch nicht vor.

Es gab zahlreiche Nachbeben, überwiegend mit Magnituden im Dreierbereich – das stärkste hatte eine Magnitude von 4,9.

Tektonisches Setting der Noto-Halbinsel

Bereits Anfang Juni gab es hier ein Erdbeben Mw 5,8, das 5 Gebäude einstürzen ließ. Vor der Nordwestküste der Noto-Halbinsel verläuft eine kurze lokale Störungszone, die in der gleichen Richtung streicht wie die große Niigata-Kobe-Tectonic-Zone, deren Hauptarm aber südlich des Epizentrums verläuft. Dennoch wird die lokale Störungszone zu diesem Störungssystem gehören. Die Störung steht mit der Grenze zwischen der Ochotskischen-Platte und der Amur-Platte im Zusammenhang, die in der Region der Noto-Halbinsel auf Honshu trifft.

Warnungen mit Bezug auf das Erdbeben

Tsunami-Alarm wurde offenbar nicht gegeben, aber die Behörden warnen die Bevölkerung, dass das Beben Erdrutsche und Bodenverflüssigungen auslösen könnte.

Die Beben bei Noto waren aber nicht die einzigen Erschütterungen, die das japanische Archipel in den letzten 24 Stunden trafen. Heute Nacht bebte es vor der Ostküste von Honshu bei Sendai mit einer Magnitude von 5,2. Das Hypozentrum lag hier in 23 Kilometern Tiefe.

Am Japangraben östlich von Honshu taucht die Pazifische Platte unter die Ochotskischen-Platte, die Eurasien vorgelagert ist. Dies ist eine der aktivsten Subduktionszonen der Welt, an der sich schon fatale Erdbeben wie jenes von 2011 ereignet haben.

Sakurajima: Aschewolke in 3600 m Höhe

Sakurajima erzeugte neue Eruptionsserie – Vulkanasche in 3600 m Höhe detektiert

In Japan eruptiert der Sakurajima seit einigen Tagen wieder vermehrt Vulkanasche, wobei er am Abend des 22.11.24 auch eine stärkere Eruption erzeugte, bei der Asche bis auf eine Höhe von 3600 Metern aufstieg und vom Wind in Richtung Süden geweht wurde, wo sich die Asche über ein großes Gebiet ausbreitete. Auf einem Livecam-Aufnahmen ist zu sehen, dass rotglühende Tephra hunderte Meter hoch ausgeworfen wurden und auf der Außenflanke des Vulkans landete. Dabei wurde  das obere Drittel des Vulkans mit rotglühender Tephra eingedeckt. Vulkanische Blitze waren hingegen nicht zu sehen.

Ob die Eruptionen mit den Erdbeben zusammenhängen, die sich im Bereich von Kyushu in den vergangenen Tagen ereigneten, lässt sich wissenschaftlich nicht belegen. Dennoch lässt sich nicht ausschließen, dass die Erschütterungen die Eruptionen triggerten, wobei der Sakurajima auch ohne von Erdbeben angeregt zu werden immer wieder Eruptionsphasen erzeugt.

Die Vulkanologen vom JMA brachten am Mittag des 22. Novembers ein Bulletin heraus in dem die letzte und stärkste Eruption der Serie aber noch nicht vorkommt. Bis dahin steig ei Vulkanasche bis zu 1400 m über dem Kraterrand auf und warf vulkanische Bomben und Blöcke bis zu 500 m weit aus, so dass die Schlacken bei der 9. seismischen Messstation landeten.

Mithilfe sehr lichtempfindlicher Kameras konnten Leuchterscheinungen rotglühender Lava aufgenommen werden.
Die Eruptionen gingen vom Minamidake aus, während der Showadake weiterhin ruhig blieb.

Während die Seismizität direkt am Vulkan von den Vulkanologen als gering bezeichnet wird (obwohl ich eine leicht steigende Tendenz sehe), wurde ein sehr hoher Gasausstoß beobachtet. Messungen vom 21. November haben ergeben, dass 3100 Tonnen Schwefeldioxid am Tag freigesetzt wurden. Bei der letzten Messung davor betrug der Wert sogar 4800 Tonnen. Gegenüber den Vormonaten ist das eine signifikante Steigerung, die darauf hindeutet, dass sich die Magmenakkumulation unter dem Vulkan vergrößert hat. Unter diesen Bedingungen ist eine Aktivitätszunahme möglich. eine Abschwächung hingegen unwahrscheinlich.

Anzahl der vulkanischen Erdbeben und Explosionen zwischen dem 18. und 22. November (15:00 Uhr):
Ereignisübersicht

Datum Erdbeben Explosionen
18. November 10 1
19. November 8 0
20. November 5 1
21. November 16 0
22. November (bis 15:00) 9 0

Katastrophenvorsorgemaßnahmen

  • Sicherheitsabstand
    Es wird dringend empfohlen, sich mindestens 2 km von den Kratern Minamidake und Showa entfernt aufzuhalten.
    Achtung vor Vulkanblöcken und pyroklastischen Strömen in diesem Bereich.
  • Asche und kleinere Vulkanfragmente
    Vulkanasche und kleinere Gesteinsfragmente können durch Wind weit verbreitet werden. Besonders auf der Leeseite ist Vorsicht geboten.
  • Luftdruckwellen
    Starke Luftdruckwellen durch Explosionen können Fensterglas beschädigen. Bitte seien Sie darauf vorbereitet.
  • Murgänge
    Bei zukünftigen Regenfällen könnten die Bedingungen für Schlamm- und Schuttströme durch Vulkanaschefall verstärkt werden.

Japan: Starkes Erdbeben Mw 6,1 am 17.11.24

Starkes Erdbeben Mw 6,1 im Osten des Ryukyu-Archipels südlich von Kagoshima

Vor der Küste Japans manifestierte sich um 12:16:29.9 UTC (21:16:29 Uhr Ortszeit) ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag in nur 8 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 165 km südöstlich von Koseda verortet, während das bekanntere Kagoshima auf Kyushu fast 300 Kilometer nordwestlich des Epizentrums liegt. Trotz der geringen Tiefe des Erdbebenherds wurde kein Tsunamialarm gegeben.

Der Erdstoß ereignete sich an der Subduktionszone des Ryukyu-Grabens, wo die Philippinische Platte unter die Eurasische Platte subduziert wird. Durch die Subduktion entstehen Spannungen in der Erdkruste, die sich in Form von Erdbeben entladen. Zudem ist sie Ursache für den regen Vulkanismus in der Region und die Entstehung des Inselbogens des Ryukyu-Archipels.




Im Einflussbereich des Bebens befinden sich mehrere aktive Vulkane, darunter die Kikai-Caldera mit dem Inselvulkan Satsuma Iōjima, der sich am Rand der Caldera gebildet hat.

Die Kikai-Caldera ist eine riesige, etwa 19 x 20 km große unterseeische Vulkanstruktur, die vor etwa 7.300 Jahren während des sogenannten Akahoya-Ausbruchs entstand. Dieser Ausbruch war einer der gewaltigsten der letzten 10.000 Jahre und hatte globale Auswirkungen. Die Caldera ist nach wie vor aktiv, und es gibt Hinweise auf thermische und seismische Aktivität in der Region.

Ein weiterer Inselvulkan ist der Suwanose-jima, der derzeit in Eruption begriffen ist und Vulkanasche bis auf 2.100 m Höhe ausstößt. Der bekannteste Vulkan der Region ist jedoch der Sakurajima. Er liegt bei Kagoshima und ist für seine oft mehrere Tage andauernden Eruptionsphasen bekannt. Aktuell emittiert der Sakurajima eine Wasserdampfwolke, die sich sporadisch mit etwas Vulkanasche mischt.

Ein Vnet-Leser, Uwe W., befindet sich derzeit am Sakurajima und hat die Situation vor Ort geschildert. Er berichtete, dass er das Erdbeben deutlich in seinem Hotel spüren konnte, obwohl es sich über 300 Kilometer entfernt ereignete.

Japan: Erdbebenserie Volcano Island Region

Schwarm starker Erdbeben in der japanischen Volcano Island Region – Iwo-jima und Nishinoshima in der Nähe

Datum 07.11.24 | Zeit: 22:55:04 UTC | Koordinaten:  25.512 ; 142.759 | Tiefe: 10 km | Mw 5,8

In der gut 1.000 Kilometer südlich von Japan gelegenen Volcano-Island-Region im Izu-Bonin-Ogasawara-Archipel manifestiert sich seit dem 1. November eine Serie mittelstarker bis starker Erdbeben. Bisher wurden 21 Erschütterungen mit Magnituden größer als 4 registriert, wobei das stärkste Beben am 7. November stattfand und eine Magnitude von 5,8 erreichte. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 10 Kilometern fixiert, da die genaue Lage des Erdbebenherds nicht festgestellt werden konnte. Man geht jedoch davon aus, dass es sich um ein flaches Erdbeben handelt. Ob man hier von einem Erdbebenschwarm oder von Vor-, Haupt- und Nachbeben spricht, ist sicherlich eine Definitionsfrage. Angesichts der Lage und der relativ einheitlichen Magnituden ordne ich das Geschehen jedoch als Erdbebenschwarm ein, obwohl es halt ein Erdbeben gab, das stärker als die anderen war.

Die Verortung des Epizentrums ist was für den Arsch, denn man orientiert sich hier an Orten auf der japanischen Hauptinsel Honshu und gibt an, dass sich das Epizentrum 1089 Kilometer südsüdöstlich von Tateyama befindet. Dabei liegen die Vulkaninseln des Ogasawara-Archipels und der zentralen Bonin-Inseln deutlich näher. So befindet sich die Gemeinde Ogasawara nur etwa 190 Kilometer nordwestlich des Epizentrums, wo die meisten Erschütterungen vermutlich deutlich zu spüren waren.

Wo Vulkaninseln sind, gibt es natürlich auch Vulkane. In dieser Region sind es vor allem Nishinoshima und Iwo-jima, die in den letzten Jahren aufgrund ihrer Ausbrüche bei Vnet in den Nachrichten standen. Während es bei Iwo-jima zuletzt im März dieses Jahres zu einer kleineren submarinen Eruption vor der Südküste der Insel kam, brach Nishinoshima zuletzt im Sommer 2023 stärker aus. Während Nishinoshima etwa 270 Kilometer von den Epizentren der Beben entfernt liegt, beträgt die Distanz zu Iwo-jima nur etwa 175 Kilometer. Die Beben könnten sich auf die Aktivität der Vulkane auswirken.

Die Erdbeben selbst stehen im Zusammenhang mit der Subduktion am Izu-Ogasawara-Graben. Entlang des Tiefseegrabens taucht die Pazifikplatte unter die Philippinenplatte ab und wird subduziert. Dieser Prozess lässt nicht nur Magma entstehen, sondern erzeugt auch Spannungen in der Erdkruste, die sich in Form von Erdbeben abbauen. Hinter dem Tiefseegraben befinden sich die Inselbögen mit den Vulkanen.

Sakurajima mit Ascheeruption am 13. Oktober

Sakurajima eruptiert Vulkanasche bis auf 3000 m Höhe – Ascheregen in Kagoshima

In Japan gab es eine explosive Ascheeruption am Vulkan Sakurajima. Laut einer VONA-Meldung vom VAAC Tokio erreichte die Asche eine Höhe von 3000 m und driftete in Richtung Westen. Sie verbreitete sich über ein großes Areal und erreichte das 10 Kilometer entfernte Kagoshima. Dort befindet sich gerade Vnet-Leserin Julia im Urlaub. Sie berichtete mir von Ascheniederschlag in der Stadt. Bei klarem Wetter konnte sie die Eruption beobachten und auch fotografieren. Auf Livecamaufnahmen war der Ausbruch ebenfalls gut zu sehen: Starker Wind drückte die Aschewolke nieder und verdriftete sie schnell. Nach der Initialeruption folgten über mehrere Stunden kontinuierliche Asche-Dampf-Emissionen.

Laut einer kurzen Notiz beim JMA stieg die Aschewolke 1000 m über Kraterhöhe auf, was dann einer Höhe von etwas mehr als 2100 m über dem Meeresspiegel entspricht. Solche Diskrepanzen zwischen VONA-Meldungen und Sichtungen sind nicht selten und kommen dadurch zustande, dass die Satelliten auch geringe Aschemengen detektieren, die wir mit bloßem Auge in entsprechender Entfernung nicht erkennen.

Ausführlicher beschreibt das JMA die Vorgänge am Sakurajima im Bericht für den Beobachtungszeitraum 7. – 11. Oktober 2024. Obwohl der Vulkan in dieser Zeit ziemlich ruhig war, hielt das JMA seine Warnungen zu den Vulkangefahren aufrecht und beließ die Warnstufe auf „3“. Konkret gewarnt wurde vor explosiven Eruptionen, bei denen vulkanische Blöcke bis zu 1 km von den beiden Gipfelkratern entfernt verteilt werden könnten. Auch pyroklastische Ströme sind demnach jederzeit möglich.

Am 11. Oktober um 00:18 Uhr kam es zu einer Explosion am Krater Minamidake, wobei eine Aschewolke 400 Meter über Kraterhöhe aufstieg. Allerdings wurden keine großen Schlackenblöcke beobachtet. Nachts wurde eine erhöhte Temperatur im Krater festgestellt und es wurde rot illuminierter Dampf beobachtet.

Die Seismizität blieb gering. Eine leichte Schrumpfung des Bergkörpers seit Januar 2024 deutet auf geologische Veränderungen hin, die mit der Aktivität der Aira-Caldera in Verbindung stehen. Es wird erwartet, dass die Eruptionsaktivität in Zukunft wieder zunimmt, da tief im Inneren der Caldera weiterhin Magma vorhanden ist und hohe Mengen vulkanischer Gase (Schwefeldioxid) freigesetzt werden.

Sakurajima schleudert Asche 1300 m hoch

 

Vulkan Sakurajima bricht aus – und schleudert Vulkanasche bis zu 1300 m über Kraterhöhe

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima erneut ausgebrochen und hat eine Vulkanaschewolke ausgestoßen, die etwa 1300 Meter über die Kraterhöhe aufgestiegen ist und Vulkanbomben in einem Umkreis von mehr als 1000 Metern um den Krater verteilt hat. Dies geht aus einer Meldung der JMA hervor. Das VAAC Tokio veröffentlichte heute drei VONA-Meldungen über Aschewolken, wonach die Asche eine Höhe von 2400 Metern über dem Meeresspiegel erreichte und nach Südwesten driftete. Da der Sakurajima etwa 1100 Meter hoch ist, stimmen die beiden Angaben diesmal überein.

Auf der Livecam konnte man das Ereignis verfolgen. Der Vulkan spie gut 20 Minuten lang kontinuierlich Vulkanasche aus, allerdings ohne besonders großen Druck. Dennoch zuckten ein paar kleine vulkanische Blitze in der dichten Eruptionswolke. Glühende Tephra wurde nicht ausgestoßen.

JMA Tätigkeitsbericht 20. – 23. September für den Sakurajima

Obwohl es in den letzten Tagen keine VONA-Meldungen zum Sakurajima gab, liegt ein Tätigkeitsbericht der JMA für den Beobachtungszeitraum vom 20. bis 23. September 2024 vor. Offenbar kam es am 20. September zu kleineren Eruptionen, denn in dem Bericht wird erwähnt, dass vulkanische Gesteinsbrocken bis zu 1 Kilometer vom Gipfelkrater des Minamidake und dem Showa-Krater entfernt geschleudert wurden. Hochsensible Überwachungskameras zeigten in der Nacht am selben Krater Gluterscheinungen. Am Showa-Krater wurden hingegen weder Ausbrüche noch Gluterscheinungen registriert.
Die Anzahl der vulkanischen Erdbeben war gering: Es wurden sieben vulkanisch bedingte Erschütterungen festgestellt. Die Menge des ausgestoßenen vulkanischen Gases (Schwefeldioxid) blieb in den letzten drei Tagen hoch, was darauf hindeutet, dass die Eruptionsaktivität anhalten könnte.

Weiterhin warnte man vor der Gefahr von pyroklastischen Strömen, die infolge größerer Eruptionen entstehen könnten.

Langfristige GNSS-Beobachtungen zeigen seit Januar 2024 eine leichte Schrumpfung des Bergkörpers entlang der Basislinie des Sakurajima. Dies könnte mit unterirdischen Veränderungen zusammenhängen. In der Aira-Caldera (innerhalb der Kagoshima-Bucht) nimmt die tiefere unterirdische Ausdehnung der Caldera allmählich zu, was auf anhaltende vulkanische Aktivität hinweist.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen am Sakurajima

In einem Umkreis von etwa 2 Kilometern um die Krater Minamidake und Showadake besteht weiterhin die Gefahr durch große Vulkanblöcke. Zudem können kleine Vulkanblöcke und Asche durch den Wind weit verstreut werden, insbesondere auf der windabgewandten Seite des Vulkans.

Starke Luftdruckwellen, die mit Explosionen einhergehen, könnten Fensterscheiben zum Bersten bringen. In Verbindung mit starkem Aschefall und Regen könnte es zudem zu Murgängen kommen.

VONA-Warnungen aus Kamtschatka

Das VAAC Tokio veröffentlicht auch VONA-Warnungen von den Vulkanen Kamtschatkas. Hier kam es zu Re-Suspendierten Aschewolken, die infolge von starken Winden aufgewirbelt wurden. Es wurden Meldungen zum Shiveluch und Bezymianny herausgebracht, ohne dass es zu Explosionen gekommen wäre.

Suwanose-jima mit Eruptionen am 24.09.24

Neue Eruptionsserie am Suwanose-jima fördert Asche 1100 m über Kraterhöhe

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Aktivität: Vulcanianisch

Der Vulkan Suwanose-jima hat am 24. September 2024 um 22:30 UTC eine weitere Explosion verursacht. Die Asche erreichte eine Höhe von etwa 1.830 Metern und breitete sich westwärts aus. Die Vulkanasche konnte jedoch zum Zeitpunkt des Berichts nicht mittels Satellitendaten identifiziert werden. Es war die 5. VONA-Meldung zu diesem Vulkan innerhalb von 24 Stunden. Zuvor schwieg der Feuerberg 4 Tage lang

Hier die Details der Meldung die vom Tokyo Volcanic Ash Advisory Center (VAAC) herausgegeben wurde:

  • Vulkan: Suwanosejima (282030), gelegen bei den Koordinaten N29°38′, E129°43′ in Japan.
  • Gipfelhöhe: 796 Meter über dem Meeresspiegel.
  • Warnungsnummer: 2024/229.
  • Informationsquelle: JMA (Japan Meteorological Agency) und der Himawari-9-Satellit.
  • Flugfarbcode: Keine (kein aktuelles Risiko für die Luftfahrt).
  • Ausbruchsdetails: Der Vulkan explodierte am 24. September 2024 um 22:30 UTC. Vulkanasche erreichte die Flughöhe FL060 (ca. 1.830 Meter). Die Aschewolke breitete sich nach Westen aus.
  • Beobachtungszeit: 24. September 2024, 22:30 UTC.
  • Beobachtete Vulkanaschewolke: Vulkanasche (VA) war in den Satellitendaten nicht erkennbar. Die Winde auf FL060 wehten mit 20 Knoten (ca. 37 km/h) aus östlicher Richtung.

Japan: Erdbeben Mw 5,7 löste kleinen Tsunami aus

Ein Erdbeben MW 5,7 löste im Izu-Archipel vor Japan einen Minitsunami aus

Datum 23.09.24 | Zeit: 23:14:22 UTC |  31.561 ; 139.993 | Tiefe: 9 km | Mw 5,7

Das zu Japan gehörende Izu-Archipel wurde am Montag von einem Erdbeben der Magnitude 5,7 getroffen. Der Erdbebenherd lag in nur 9 Kilometern Tiefe, was wahrscheinlich die Entstehung eines kleinen Tsunamis verursachte. Die höchste Welle war einen halben Meter Hoch und erreichte am Dienstagmorgen um 8:58 Uhr die Küste von Yaene auf der Insel Hachijo, die fast 1000 Kilometer südlich von Tokio liegt. Das Epizentrum des Bebens wurde übrigens 360 km südlich von Shimoda verortet.

Der Tsunami zog durch das Izu-Archipel. So wurde auf der Insel Miyake um 9:11 Uhr Ortszeit ein 10 Zentimeter hoher Tsunami  gemessen. Auch auf Tsubota und Ako konnten anormale Wellen beobachtet werden, die um die 20 Zentimetern hoch waren.

Als Folge des Tsunamis wurden Fährverbindungen zwischen Tokio und Atami (in der Präfektur Shizuoka, südwestlich der Hauptstadt) zur Insel Oshima eingestellt. Nachmittags wurde der Fährbetrieb aber wieder aufgenommen.

Meldungen über Schäden und menschliche Opfer liegen nicht vor. Das Phänomen war von rein wissenschaftlichem Interesse.

Über das Izu-Archipel vor Japan

Die Izu-Inseln sind vulkanischen Ursprungs und bilden einen vulkanischen Inselbogen, der sich südlich von Tokio erstreckt und Teil des Pazifischen Feuerrings ist, einer Region mit intensiver tektonischer, seismischer und vulkanischer Aktivität. Dieser Inselbogen wurde durch die Subduktion der Pazifischen Platte unter die Philippinische Platte gebildet.

Zu den wichtigsten Inseln der Izu-Inseln gehören Oshima, Miyake, Hachijo und Niijima. Viele dieser Inseln besitzen aktive Vulkane, die in der Vergangenheit größere Ausbrüche erzeugt haben. Ein bekanntes Beispiel ist der Vulkan auf der Insel Miyake-jima, der im Jahr 2000 mit einem VEI3 ausbrach und zur Evakuierung der gesamten Insel führte. Auch Oshima, die größte der Izu-Inseln, ist durch den Vulkan Mihara geprägt, der für mehrere Ausbrüche im 20. Jahrhundert bekannt ist. Das Erdbeben könnte sich auf die Aktivität der Vulkane auswirken.

Japan: Erdbeben Mw 5,7 südlich von Kagoshima

Starkes Erdbeben erschütterte Ryukyu-Archipel südlich von Kagoshima

Datum 13.09.24 | Zeit: 23:03:41 UTC | 29.838 ; 130.906 | Tiefe: 27 km | Mw 5,7

Das für seine Vulkaninseln bekannte Ryukyu-Archipel im Süden Japans wurde gestern Abend von einem starken Erdbeben der Magnitude 5,7 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 27 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 195 Kilometer südlich der bekannten Stadt Kagoshima verortet, während das weniger bekannte Koseda 66 Kilometer entfernt lag. Unweit des Epizentrums befindet sich die bekannte Kikai-Caldera, und auch der Suwanose-jima ist nicht allzu weit entfernt.

Der Erdstoß richtete keine Schäden an, könnte sich jedoch theoretisch auf die Aktivität der Vulkane in seinem Wirkungskreis auswirken. So sind z. B. Satsuma-Iojima und Suwanose-jima im Ryukyu-Archipel aktiv.

Das Erdbeben stand im Zusammenhang mit der Subduktionszone entlang des Ryukyu-Grabens, der bis zu 7507 Meter tief ist und eine Länge von 1040 Kilometern hat. Entlang der Tiefseerinne wird die Philippinenplatte unter die Eurasische Platte subduziert. Dieser Prozess ist maßgeblich verantwortlich sowohl für die Erdbeben als auch für die Vulkanausbrüche der Region.

Starkbeben entlang des Nankai-Grabens befürchtet

Entlang der japanischen Küste verlaufen mehrere große Subduktionszonen, die Tiefseerinnen bilden. Eine dieser Rinnen ist der Nankai-Graben, der sich über 900 Kilometer vor der Hauptinsel Honshu erstreckt und seine Ausläufer in Richtung Kyushu ausdehnt, bevor er in den Ryukyu-Graben übergeht. Japanische Seismologen sehen entlang des Nankai-Grabens großes Potenzial für ein Starkbeben, vor dem sie bereits im August warnten. Ein Starkbeben könnte Magnituden größer als 8 erreichen, Tsunamis auslösen und große Zerstörungen verursachen.

Sorgen um die Patientenversorgung im Falle eines Starkbebens

Die Warnung vor einem möglichen Starkbeben hat verschiedene Ängste geschürt, unter anderem die Frage, wie Dialysepatienten nach einer solchen Naturkatastrophe versorgt werden, wenn zum Beispiel mehrere Dialysezentren zerstört wurden. In Japan sind über 350.000 Menschen auf eine regelmäßige Blutwäsche angewiesen. Eine Studie ergab, dass 60 Prozent der Dialysestationen des Landes keine entsprechenden Notfallpläne haben, um die Versorgung der Patienten sicherzustellen. So wurden keine Abkommen mit Krankenhäusern und Dialysezentren in anderen Verwaltungsbezirken geschlossen. Dies ist bemerkenswert, da Japan ein Land ist, das vergleichsweise gut auf Naturkatastrophen vorbereitet ist.

Ob in Deutschland überhaupt jemand über den Aufbau überregionaler Notfallstrukturen nachgedacht hat, wage ich zu bezweifeln. Lauterbachs Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen führen hier nur zum Abbau funktionierender Strukturen und zur Schließung kleinerer Krankenhäuser, sodass der Patient bald weite Wege in Kauf nehmen muss, um überhaupt noch versorgt zu werden. Selbst aus der Corona-Pandemie zieht man keine Lehren, genauso wenig wie aus der Tatsache, dass wir uns nur noch ein paar Schritte vom Dritten Weltkrieg entfernt befinden. Neben vernetzten Strukturen bedarf es in Krisenzeiten auch immer kleiner, autark arbeitender Zellen, die unabhängig voneinander operieren können, sowie ausreichender Ausweichmöglichkeiten, falls eine dieser Zellen ausfällt. Deutschland schafft ausschließlich für Krisen anfällige Strukturen.