Kanlaon: Lage spitzt sich wieder zu

Erhöhte seismische Aktivität am Vulkan Kanlaon – Behörden rufen zu Wachsamkeit auf und bereiten Evakuierungen vor

Nachdem es in den letzten Wochen vergleichsweise ruhig um den Kanlaon bestellt war, spitzt sich die Situation erneut zu. Die seismische Aktivität am Vulkan auf der Philippineninsel Negros hat sich seit gestern weiter deutlich verstärkt.

Kanlaon aus der Luft

Das Philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie (PHILVOLCS) registrierte allein am Sonntag zwischen 0:00 und 8:00 Uhr 72 vulkanisch-tektonische Erdbeben (VT-Beben) mit Magnituden zwischen ML 0,8 und ML 3,6. Die Herdtiefen befanden sich in 0 bis 12 Kilometern unter der Nordwestflanke des Vulkans. Die stärksten Beben wurden in La Carlota City und Canlaon City mit der Intensität I verspürt.

Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Gesteinsbrüche infolge von Fluidaufstieg. Ihre Zunahme deutet darauf hin, dass aufsteigendes Magma oder magmatische Gase Spannungen im Untergrund erzeugen und sich einen Weg zur Oberfläche bahnen. Die Schwefeldioxid-Emissionen (SO₂) aus dem Gipfelkrater lagen am Samstag mit 2.338 Tonnen pro Tag nahe dem mittleren Wert von 2.417 Tonnen pro Tag, der seit Jahresbeginn registriert wird. Die Vulkanologen spekulieren trotzdem über eine Blockierung der Gasfreisetzung, die zu Druckaufbau und Aufwölbung des Vulkans führt, was als mögliches Vorzeichen für eine sich anbahnende explosive Eruption interpretiert wird.

Das Amt für Zivilschutz rief die lokalen Behörden am Sonntag auf, wachsam zu bleiben und Evakuierungsmaßnahmen vorzubereiten. Gegenüber lokalen Medien erklärte Gouverneur Eugenio Jose Lacson „Wir stehen in engem Kontakt mit PHILVOLCS. Alarmstufe 2 bleibt bestehen, und die betroffenen Katastrophenschutzbüros sind in Alarmbereitschaft.“

PHILVOLCS warnt, dass die anhaltend hohe seismische Aktivität das Risiko von phreatischen Eruptionen oder mittelstarken magmatischen Explosionen am Gipfelkrater erhöhen könnte. Solche Ereignisse könnten pyroklastische Dichteströme und Ascheregen nebst Steinschlag auslösen.

Die Behörden raten der Bevölkerung, die vier Kilometer weite permanente Gefahrenzone unbedingt zu meiden und sich bei Wohnsitz innerhalb eines sechs Kilometer weiten Umkreises auf mögliche Evakuierungen vorzubereiten. Auch bei starken Regenfällen sei mit Laharen und schlammigen Abflüssen in den Entwässerungskanälen des Vulkans zu rechnen.

Zivilluftfahrtbehörden warnen außerdem Piloten davor, den Luftraum in Gipfelnähe zu durchqueren, da Aschewolken eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen können.

Kanlaon: Hohe Anzahl vulkanotektonischer Erdbeben detektiert

Seismisches Netzwerk registriert vulkanisch bedingtes Schwarmbeben am Kanlaon – 41 Erschütterungen in wenigen Stunden

Der Kanlaon auf den Philippinen sorgt für Besorgnis, weil dort ein Schwarmbeben registriert wurde, das sich aus 41 vulkanotektonischen Erschütterungen zusammensetzt. Das stärkste der Beben brachte es auf eine Magnitude 4,6, was für Erdbeben dieser Art beachtlich ist. Das schwächste Beben hatte eine Magnitude von 0,8. Die Erdbebenherde lagen in 0 bis 7 km Tiefe. Der Erdbebenschwarm manifestierte sich unter der Nordwestflanke des Kanlaons.

Seismogramm

Der Schwarm begann am Samstagabend um 23:00 Uhr und hielt noch um 10:00 Uhr Ortszeit an, als man die Meldung zum Schwarmbeben herausbrachte. Es könnten also weitere Beben folgen.

Das Beben der Magnitude 4,6 konnte von den Menschen der Umgebung deutlich wahrgenommen werden. Wahrnehmungsberichte liegen aus mehreren Gemeinden vor, darunter befinden sich Canlaon City und Bacolod City.

Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Bruch von Gesteinen infolge von Magmenaufstieg bzw. magmatischen Fluiden. Interessanterweise betrugen die Schwefeldioxid-Emissionen aus dem Gipfelkrater am 13. September durchschnittlich 1.122 t/Tag – deutlich unter dem mittleren Wert von 2.594 t/Tag seit Jahresbeginn. Eine solche verringerte Entgasung kann auf eine Blockade im Fördersystem hindeuten, was zu einem vermehrten Druckaufbau und einem Anschwellen des Vulkans führt und letztendlich explosive Eruptionen hervorrufen kann.

Für den Kanlaon gilt weiterhin Alarmstufe 2, die auf erhöhte vulkanische Unruhe hinweist. Eine Zunahme der VT-Aktivität erhöht die Wahrscheinlichkeit von phreatischen Eruptionen oder kurzzeitigen schwachen bis mäßigen magmatisch bedingten Eruptionen am Gipfel. Diese können lebensgefährliche Phänomene wie pyroklastische Dichteströme, ballistische Auswürfe, Ascheniederschlag und Steinschlag auslösen.

Die Behörden erinnern daran, dass die 4 km weite permanente Gefahrenzone strikt gemieden werden muss. Bewohner im Umkreis von 6 km sollten wachsam bleiben und auf mögliche Evakuierungen vorbereitet sein. Zusätzlich wird zu besonderer Aufmerksamkeit gegenüber möglichen Laharen während starker Regenfälle geraten.

Zivilluftfahrtbehörden werden gebeten, Piloten vor Flügen in der Nähe des Gipfels zu warnen, da plötzliche Ascheemissionen ein erhebliches Risiko für die Luftfahrt darstellen.

In den letzten Tagen war es bereits wieder zu vereinzelten Asche-Emissionen gekommen, die zeigen, dass der Vulkan bereits vor dem Schwarmbeben wieder aufheizte.

Auf den Philippinen stehen noch weitere Vulkane unter besonderer Beobachtung. Hierzu zählen Bulusan, Mayon und Taal. Letzterer erzeugte in den vergangenen Stunden 9 Tremorphasen und weist ebenfalls eine Reduzierung des Gasausstoßes auf. Vulkanologen befürchten weitere phreatische Eruptionen.

Kanlaon: Kleine Ascheemission und Erdbeben

Kanlaon emittiert Vulkanasche bis auf 2700 m Höhe – 7 vulkanotektonische Erdbeben registriert

Der Vulkan Kanlaon liegt auf der Philippineninsel Negros und stieß heute früh eine kleine Aschewolke auf, die eine Höhe von 2700 m über dem Meeresspiegel erreichte und in Richtung Südwesten driftete. Grund genug für das VAAC Tokio, eine VONA-Warnung rauszugeben.

Kanlaon

Zudem ist dem täglichen Update von PHILVOLCS, das in Form einer Schautafel erscheint, zu entnehmen, dass innerhalb von 24 Stunden 7 vulkanotektonische Erdbeben registriert wurden. Am Vortag sprachen die Seismometer des Netzwerkes nur zweimal an. Außerdem stieß der Vulkan 1922 Tonnen Schwefeldioxid aus, wobei auch hier eine deutliche Zunahme gegenüber dem Vortag registriert wurde. Möglicherweise bereitet sich der Vulkan wieder auf stärkere Eruptionen vor.

Die Ascheemission könnte von einem Erdbeben Mb 5,3 getriggert worden sein, das sich gestern Abend im Osten des philippinischen Archipels manifestierte. Das Epizentrum wurde 16 km nördlich des Ortes Surigao lokalisiert, der sich ca. 250 Kilometer östlich des Vulkans befindet. Generell ist die Erdbebentätigkeit in der Region momentan erhöht. Auch weiter nördlich gab es ein Beben nahe der Taal-Caldera.

Die Warnstufe des Kanlaons steht auf „2“. Sie definiert eine permanente Gefahrenzone mit einem Radius von 4 Kilometern um den Krater. Diese darf weder betreten noch überflogen werden.

Der Kanlaon war vergangenes Jahr sehr aktiv, wobei sich die Phase gesteigerter Aktivität bis ins Frühjahr dieses Jahres hinzog. Der Vulkan generierte mehrere größere Eruptionen, bei denen auch die gefürchteten pyroklastischen Ströme generiert wurden. Mehrere Dörfer und Gehöfte in Vulkannähe mussten geräumt werden. Tausende waren auf der Flucht und sind entweder bei Verwandten untergekommen oder mussten in Notunterkünften hausen. Ich selbst habe bereits solche Notunterkünfte am Sinabung und Merapi besichtigt und muss sagen, dass diese alles andere als komfortabel waren. Die Menschen schliefen dicht an dicht gedrängt und die hygienischen Bedingungen waren mehr als zweifelhaft.

Kanlaon: Lahare in mehreren Flüssen

Lahar am Vulkan Kanlaon – Schlammlawinen nach Starkregenfällen

La Castellana, 8.06.2025Nach intensiven Regenfällen am Vulkan Kanlaon kam es gestern zum Abgang mehrerer Lahare (vulkanische Schlammlawinen), die vor allem die Süd- und Südwesthänge des Vulkans betrafen. Die Ströme wurden in mehreren Gemeinden beobachtet und stellen eine ernsthafte Gefahr für Anwohner in Flussnähe dar.

Laut der philippinischen Wetterbehörde PAGASA war die Insel Negros in den vergangenen Tagen von einem Tiefdruckgebiet sowie dem Südwestmonsun beeinflusst, was verbreitet zu starken Niederschlägen führte. Die Wetterstation des Kanlaon-Observatoriums in La Carlota City registrierte innerhalb von nur 3,5 Stunden eine Regenmenge von 45 Millimetern.

Das Regenwasser vermischte sich mit am Vulkanhang abgelagerter Vulkanasche und verwandelte sich in Schlamm, der auch große Lavabrocken und Baumstämme enthielt. Die Folge waren mehrere Lahare, die sich kanalisiert entlang von Flussläufen ins Tal ergossen. Besonders betroffen waren der Buhangin-Fluss sowie die Bereiche unterhalb von zwei Brücken. Auch der Ibid Creek in La Castellana war von einem Lahar betroffen gewesen.

Die lokalen Katastrophenschutzbehörden stehen in Alarmbereitschaft. Schulen und öffentliche Einrichtungen in gefährdeten Zonen wurden aufgerufen, Notfallpläne zu aktivieren. Auch wenn derzeit keine erhöhte vulkanische Aktivität am Kanlaon verzeichnet wird, stellen die Lahare ein Risiko dar.

„Starker Regen ist oft der einzige Hinweis darauf, dass ein Lahar bevorsteht“, betont PHIVOLCS. Daher sei es entscheidend, die Wetterlage kontinuierlich zu beobachten und bei drohendem Starkregen schnell zu handeln.

Auch in den kommenden Tagen ist keine Entspannung in Sicht. Die aktuelle Unwetterwarnung der PAGASA für Negros Occidental weist auf anhaltende Überschwemmungsgefahr hin. Verantwortlich dafür ist ein weiterhin aktives Tiefdruckgebiet östlich von Luzon sowie der feuchte Südwestmonsun, der regelmäßig schwere Regenfälle nach Visayas bringt. Für den 9. bis 11. Juni werden weitere Gewitter und starke Regenfälle erwartet.

Hohe Schwefeldioxid-Emissionen am Kanlaon

Der Kanlaon bleibt auch abseits der Lahare aktiv und könnte jederzeit weitere Ascheerupti­onen verursachen. Dafür spricht eine anhaltende Magmeninflation, die Bodendeformationen und Erdbeben verursacht. Zudem stößt der Vulkan große Mengen Schwefeldioxid aus. Die geförderten Tagesmengen haben sich in den letzten Tagen fast verdoppelt und beliefen sich vorgestern auf mehr als 5200 Tonnen am Tag. Gestern waren es fast 3600 Tonnen.

Am 6. Juni wurden 26 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Gestern wurden 5 Beben registriert. Möglicherweise konnten aufgrund des schlechten Wetters nicht alle Erdbeben detektiert werden.

Kanlaon emittierte halbe Stunde lang Vulkanasche

Langanhaltende Ascheemission am Kanlaon beobachtet – Seismizität erhöht

Manila, 04.06.2025Nachdem der Kanlaon in der letzten Woche recht ruhig war, gibt es diese Woche erneut Anzeichen erhöhter Unruhen. So eruptierte der Vulkan am Montag fast eine halbe Stunde lang Vulkanasche. Sie erreichte laut VAAC Tokio eine Höhe von 3300 m und driftete in Richtung Westen. In den Orten unter der Eruptionswolke kam es zu leichtem Ascheniederschlag.

Krater des Kanlaon (Archiv)

Die Vulkanologen von PHILVOLCS veröffentlichten eine Schautafel zum Geschehen, der man die wesentlichen Daten entnehmen kann. Demnach erreichte die Aschewolke eine Höhe von 1200 m über dem Krater und 29 Minuten an. Die Emission wurde von vulkanischem Tremor begleitet. Zudem stieg auch die Seismizität an und es wurden 37 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Der Schwefeldioxidausstoß belief sich auf 1460 Tonnen am Tag. Am Tag zuvor wurden gut 400 Tonnen SO₂ mehr ausgestoßen. Der Vulkan gilt weiter als aufgebläht. Diese Aufblähung zeugt von einer größeren Magmenakkumulation unter dem Feuerberg. Weitere Ascheeruptionen, die auch durchaus stärker werden können, gelten als wahrscheinlich.

Der Kanlaon ist seit gut einem Jahr sehr aktiv. Eine größere Eruption gab es zuletzt am 13. Mai, als sogar ein pyroklastischer Strom entstand. Am 25. Mai ereignete sich dann ein Lahar, als sich auf dem Vulkanhang Regenwasser mit der abgelagerten Asche mischte. Dabei wurde 1 Haus zerstört und 7 weitere beschädigt.

Kanlaon ist ein 2435 m hoher Stratovulkan auf der philippinischen Insel Negros. Er liegt zwischen den Provinzen Negros Occidental und Negros Oriental. Obwohl der Kanlaon in den letzten Monaten oft eruptierte, werden seine Ausbrüche selten so stark, dass sie große Landstriche verwüsten. Doch auch von den schwächeren Eruptionen mit einem VEI2 geht ein gewisses Zerstörungspotenzial aus. Besonders gefährlich sind dabei die pyroklastischen Ströme.

Kanlaon: Lahar zerstört und beschädigt Häuser

Lahar trifft Gemeinde am Mount Kanlaon – 1 Haus zerstört, 7 weiter Gebäude beschädigt

La Castellana,  25.05.25Am Samstag verursachten starke Regenfälle am philippinischen Vulkan Kanlaon einen Lahar. Der vulkanische Schlammstrom traf die Siedlung Biak na Bato in La Castellana und hinterließ nicht nur eine Schlammspur, sondern eine Schneise der Zerstörung: Ein Haus wurde dem Erdboden gleichgemacht, sieben weitere erlitten Schäden.

Glücklicherweise befanden sich die Bewohner der Gebäude bereits seit Dezember 2024 in Evakuierungszentren, wie John de Asis, Leiter des städtischen Katastrophenschutzbüros, mitteilte, so dass es keine toten oder verletzten Personen gab.

Lahare treten während der Regenzeit am Kanlaon vergleichsweise oft auf: Im Juni und Dezember 2024 bedingten Schlammströme die Evakuierung von mehr als 1000 Personen.

Das betroffene Gebiet liegt innerhalb der sechs Kilometer breiten Gefahrenzone des Vulkans, die nach dem Ausbruch vom 8. April evakuiert wurde. Starke Regenfälle verwandelten auf dem Vulkan abgelagerte Vulkanasche in Schlamm, der über die Hänge und letztendlich durch eine Abflussrinne strömte und durch die Siedlung floss. Dabei wurde auch die Straße entlang des Sitio Tamburong blockiert. Einsatzkräfte des Bauamts, des Philippinischen Roten Kreuzes und der örtlichen Behörden räumten die Straße bis Samstag 16 Uhr, sodass sie nun wieder passierbar ist.

De Asis erklärte, dass evakuierte Landwirte ihre Felder innerhalb der Gefahrenzone täglich zwischen 6 und 16 Uhr betreten dürfen, obwohl der Kanlaon weiterhin aktiv ist. Aus dem täglichen Update der Vulkanologen von PHILVOLCS geht hervor, dass Kanlaon in den letzten 24 Stunden 1 vulkanisch bedingtes Erdbeben erzeugte. Der Vulkan emittiert eine Dampfwolke, unter die sich auch Vulkanasche mischt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 1836 Tonnen am Tag und das Vulkangebäude ist aufgebläht. Die eruptive Tätigkeit hat in den letzten Wochen allerdings nachgelassen, könnte sich aber wieder intensivieren.

Hohe Seismizität am Bulusan

Am Vulkan Bulusan hingegen hat die Anzahl der Erdbeben in den letzten Wochen zugenommen. Hier berichtet PHILVOLCS, dass es gestern 72 vulkanotektonische Erdbeben gab. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei bescheidenen 296 Tonnen am Tag. Das Fördersystem könnte verstopft sein, weshalb sich im Inneren des Bulusan ein erhöhter Druck aufbauen könne, was letztendlich eine hohe Eruptionsgefahr bedinge.

Kanlaon: Starke Eruption förderte Asche auf 14 km Höhe

Starke Eruption am Kanlaon förderte 14 Kilometer hohe Aschewolke – Pyroklastische Ströme entstanden

Heute Nacht ereignete sich am Kanlaon die erwartete starke Eruption, vor der wenige Stunden zuvor gewarnt worden war. Sie manifestierte sich am 13. Mai 2025 um 02:55 Uhr Ortszeit (12. Mai, 17:55 UTC) am Gipfelkrater des Vulkans. Laut einer VONA-Meldung beim VAAC Tokio, die erst 2 Stunden nach der Eruption ausgegeben wurde, erreichte die Asche eine Höhe von 14.000 m über dem Meeresspiegel. In bewohntem Gebiet kam es zu Ascheniederschlägen. Besonders betroffen waren die Orte und Gemeinden La Carlota City, Bago City und San Miguel.

Auf Fotos ist zu erkennen, dass es in der Eruptionswolke vulkanische Blitze gab. Es wurden große glühende Gesteinsblöcke mehrere hundert Meter weit geschleudert, wobei sie in der Nähe des Gipfels Vegetation verbrannten. Zudem bildeten sich pyroklastische Ströme, eine der gefährlichsten Manifestationen des Vulkanismus. Sie flossen ca. 2000 m weit über den Südhang des Vulkans.

Dem Ausbruch ging eine seismische Krise voran, bei der 180 vulkanotektonische Erdbeben registriert wurden. Aufgrund der Krise wurde vor einer möglicherweise bevorstehenden Explosion gewarnt. Außerdem reduzierte sich der Gasausstoß stark, so dass die Vermutung nahe lag, dass das Fördersystem durch einen Pfropf aus erstarrter Magma und kalter Tephra verstopft war. Offenbar war es auch so, denn die Eruption zeigt alle Merkmale eines Schloträumers, der durch aufgestauten Gasdruck zustande kam.

In einem PHILVOLCS-Bericht heißt es, dass es zu einem moderat explosiven Ausbruch kam, der laut seismischem Signal und Infraschallmessungen gut 5 Minuten dauerte. Eine dichte Eruptionswolke wurde freigesetzt, die bis zu 4.500 Meter über dem Krater aufstieg und in südwestlicher Richtung abzog. Mit dieser Einschätzung liegt man weit hinter den vom VAAC Tokio veröffentlichten Daten zurück, die mit Hilfe von Satelliten gemessen erfasst wurden. Berücksichtigt man die 2435 m Höhe des Vulkans, wäre die Asche laut PHILVOLCS-Angaben nur bis auf knapp 7000 m Höhe über NN aufgestiegen und damit nur halb so hoch wie von den Satelliten gemessen. Im PHILVOLCS-Bericht wird der pyroklastische Strom nicht erwähnt, weshalb auch keine Daten dazu vorliegen.

Die Explosion wurde von lauten Detonationsgeräuschen begleitet, die vor allem in Siedlungen am Fuß des Kanlaons gehört wurden. Entsprechende Meldungen gibt es aus den Siedlungen Pula sowie La Castellana.

Evakuierungen in einem 6-Kilometer-Umkreis um den Gipfel des Kanlaon empfohlen

Die Alarmstufe steht weiterhin auf „3“, was auf magmatische Unruhe hinweist. Dies bedeutet ein erhöhtes Risiko für kurzfristige, mäßig explosive Ausbrüche, die erhebliche Gefahren mit sich bringen können. Die damit einhergehende Sperrzone hat einen Radius von 6 Kilometern um den Gipfel. PHILVOLS hat die sofortige Evakuierung aller Anwohner in dieser Zone empfohlen und weist auf die Gefahren des Vulkanismus hin und betont die Gefährlichkeit von pyroklastischen Strömen. Es wird empfohlen, im Freien Staubschutzmasken zu tragen.

Kanlaon: Warnung vor stärkerer Eruption

Seismische Unruhen am Kanlaon-Vulkan – Warnung vor möglichem Ausbruch

Auf der philippinischen Insel Negros sorgt der aktive Vulkan Kanlaon erneut für Besorgnis: Das Philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie (PHIVOLCS) hat nach einem deutlichen Anstieg seismischer Aktivität eine Warnung herausgegeben. Der seit Wochen unruhige Stratovulkan zeigt zunehmende Anzeichen magmatischer Bewegung im Untergrund. Die Bevölkerung in der Umgebung wurde zur Wachsamkeit und Vorbereitung auf mögliche Evakuierungen aufgerufen.

Allein in den zwölf Stunden zwischen Mitternacht und Mittag des heutigen Tages registrierten die Messstationen 72 vulkanische Erdbeben mit Magnituden zwischen 0,3 und 3,1, wobei letzterer Erdstoß für ein vulkanotektonisches Beben ungewöhnlich heftig war. Die Beben ereigneten sich in Tiefen von bis zu acht Kilometern unter den Nord- und Nordwestflanken des Vulkans. Seit dem 11. Mai summiert sich die Zahl der Erdbeben auf 135 Ereignisse, darunter mehrere vulkanisch-tektonische Beben, die auf Gesteinsbrüche tief im Vulkanschlot hindeuten – ein typisches Anzeichen dafür, dass sich Magma seinen Weg nach oben bahnt.

„Der deutliche Anstieg der vulkanotektonischen Aktivität weist auf fortschreitende Gesteinsbrüche hin“, erklärte PHIVOLCS. „Diese werden durch aufsteigendes Magma oder magmatische Gase verursacht, die Druck auf das umliegende Gestein ausüben.“

Auch die Gasemissionen liefern Hinweise auf Veränderungen im inneren System des Vulkans. Messungen vom 11. Mai ergaben einen Ausstoß von durchschnittlich 554 Tonnen Schwefeldioxid (SO₂) pro Tag – ein Wert, der im Vergleich zu früheren Messkampagnen deutlich gesunken ist. So lagen die Emissionen am 3. Juni 2024 noch bei 4.144 Tonnen täglich, am 9. Mai 2025 bei durchschnittlich 2.661 Tonnen. Der Rückgang der Emissionen könnte auf eine Blockierung des Fördersystems hinweisen. Durch den Druckanstieg im System könnte es zu einer starken Explosion kommen, die den Förderkanal freibläst. Solche Schloträume fördern meistens viel Asche und verteilen große Lavablöcke in mehreren Kilometern Umkreis. Außerdem könnten pyroklastische Ströme generiert werden – ein sehr gefährliches Szenario.

Derzeit gilt für den über 2.435 Meter hohen Kanlaon, einen der aktivsten Vulkane der Philippinen, weiterhin Alarmstufe 3. Diese deutet auf „magmatische Unruhe“ hin und signalisiert eine erhöhte Wahrscheinlichkeit kurzfristiger, explosionsartiger Ausbrüche, die auch umliegende Siedlungen bedrohen könnten.

PHIVOLCS empfiehlt dringend, das sechs Kilometer breite Sperrgebiet um den Gipfel strikt zu meiden. In diesem Radius besteht akute Gefahr durch pyroklastische Ströme, Ascheregen, Steinschläge und ballistische Auswürfe. Lokale Behörden wurden angewiesen, Vorbereitungen für Evakuierungen zu treffen.

Die letzten Ascheemissionen gab es am 10. Mai. Sie förderten Vulkanasche bis auf 4300 m Höhe.

Auch der Bulusan zeigt heute eine ungewöhnlich hohe Seismizität. Später mehr dazu.

Taal: Schwefeldioxid-Ausstoß Anfang Mai gestiegen

Schwefeldioxid-Ausstoß und Seismizität am Taal gestiegen – auch andere philippinische Vulkane zeigen erhöhte Werte

Mehrere philippinische Vulkane zeigten in der ersten Mai-Dekade eine erhöhte magmatische bzw. vulkanische Aktivität. Bei diesen Vulkanen handelt es sich um Bulusan, Kanlaon und Taal, mit dem ich meinen Bericht beginne.

Am Taal Vulkan war in den letzten Tagen nicht nur die Seismizität erhöht, sondern insbesondere auch der Ausstoß an Schwefeldioxid. Während er gestern bei ca. 2000 Tonnen am Tag lag, erreichte er am 7. Mai einen neuen Jahreshöchstwert von rund 4000 Tonnen am Tag. Damit wurden wieder Werte erreicht, wie sie im letzten Jahr typisch waren. Diese Werte liegen im Bereich eruptierender Vulkane und sind in Bezug auf Vulkane ohne eruptive Tätigkeit abnorm. Vor der Steigerung der Gasemissionen pendelte der Wert um 1000 Tonnen am Tag und lag Anfang des Jahres oft unter diesem Schwellenwert.

Neben den Gasemissionen nahm auch die Seismizität wieder zu: Am 7. Mai – dem Tag mit dem höchsten Gasausstoß – gab es auch ein Hoch in Bezug auf die Erdbebentätigkeit und es wurden 38 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Darunter befanden sich 7 Tremorphasen, die zwischen 2 und 3 Minuten lang anhielten. Sie wurden von sich bewegenden magmatischen Fluiden verursacht.

Die Wassertemperatur des Kratersees auf Vulcano Island hatte sich zuletzt von 72 Grad auf 68 erniedrigt. Auch der pH-Wert veränderte sich und stieg auf 0,3. Wahrscheinlich hing die verringerte Acidität mit dem verringerten Gasausstoß zusammen, denn ein Großteil der Gase entströmt dem unter Wasser liegenden Schlot auf Volcano Island und reichert das Wasser mit Säuren an.

Aktuell sieht es so aus, als würde die Wahrscheinlichkeit phreatischer Eruptionen am Taal wieder zunehmen. Unklar bleibt, woher die starken Schwankungen im Gasausstoß kommen. Hierfür kann ich mir 2 Erklärungen vorstellen: Entweder war der Förderschlot verstopft oder nach einer kurzen Abkühlphase ist erneut frisches Magma aufgestiegen, das sich unter Vulcano Island akkumuliert.

Bulusan mit anhaltender Erdbebentätigkeit

Der Bulusan ist weiterhin seismisch aktiv und entgast stark, wobei die Schwefeldioxid-Werte zwar erhöht sind, aber im Rahmen dessen liegen, was man bei einem sich aufladenden Vulkan zwischen zwei Eruptionen erwarten kann: Gestern wurden knapp 1000 Tonnen SO₂ emittiert. Zudem wurden 18 vulkanische Erdbeben festgestellt. Gestern waren es sogar 58 Erschütterungen.

Kanlaon mit Asche-Emissionen

Der Kanlaon bleibt ebenfalls aktiv und emittierte vorgestern Vulkanasche, die bis auf eine Höhe von 2700 m aufstieg. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist mit 2600 Tonnen am Tag vergleichsweise hoch. Gestern wurden 5 vulkanische Erdbeben registriert. Mit weiterer Aktivität ist zu rechnen.