Kirishima: Signifikanter Anstieg des Gasausstoßes

Starke Anstieg des Gasausstoßes am Kirishima – Vulkanwarnstufe nach Ausbruch erhöht

Kagoshima, 24.06.2025 – Nachdem am Sonntag der Shinmoe-dake des Kirishima-Vulkankomplexes überraschend ausgebrochen ist, inspizierten Vulkanologen vom JMA gestern den Vulkan und wiesen einen signifikant erhöhten Gasausstoß nach. Die Schwefeldioxid-Emissionen stiegen von sehr geringen Werten auf 4000 Tonnen am Tag – ein untrügliches Zeichen, dass sich Magma in geringer Tiefe unter dem Shinmoe-dake ansammelt.

Gasmesswerte. © JMA

Bereits diese Erkenntnis reichte, um die Warnstufe von „2“ auf „3“ anzuheben. Das vorherige Besteigungsverbot des Kraters wurde auf ein Besteigungsverbot des Vulkans ausgedehnt und eine Sperrzone mit einem Radius von 3 Kilometern etabliert.

Weitere Beobachtungen, die heute durchgeführt wurden, zeigten zudem, dass nicht nur der Krater stark entgast, sondern dass auch Risse auf dem Westhang dampfen. Während Dampfwolken aus dem Krater bis zu 400 m hoch aufsteigen, schafft es der Dampf aus den Rissen gut 100 m hoch.

Messungen haben zudem ergeben, dass es am Beobachtungspunkt Takachihogawara, rund 3 Kilometer südöstlich des Vulkans, einen zunehmenden Bodenanstieg gibt, der auch eine horizontale Komponente in nordwestlicher Richtung hat. Die Bodenhebung deutet auf inneren Druckaufbau hin.

Darüber hinaus zeigen Langzeitmessungen mittels GNSS, dass es seit März 2025 eine leichte Ausdehnung der Basislinie des Kirishima-Komplexes gibt – ein Hinweis auf mögliche Magmenbewegungen in größerer Tiefe.

Seit Ende Oktober 2024 nimmt die Anzahl vulkanischer Erdbeben unterhalb des Kraters zu. In den letzten 24 Stunden wurden über 600 Beben registriert, einschließlich mehrerer vulkanisch bedingter Erschütterungen.

Die vulkanische Aktivität des Shinmoe-dake bleibt somit auf hohem Niveau und es drohen weitere explosive Eruptionen, die größere Tephra in einem Umkreis von 3 Kilometern niederregen lassen könnten. Pyroklastische Ströme können Entfernungen bis 2 Kilometer erreichen. Vulkanasche kann sich in Windrichtung über viele Kilometer ausbreiten und auch Anwohner von Ortschaften und den Verkehr beeinträchtigen.

Kirishima: Eruption am Shinmoe-dake

Vulkan Kirishima auf Kyushu bricht aus – Aschewolken vom Shinmoe-dake verursachte Ascheniederschlag

Kagoshima, 22.06.2025Heute Nachmittag kam es um 16:30 Uhr Lokalzeit zu einer spontanen Explosion am Krater Shinmoe-dake, der zum Kirishima-Vulkankomplex gehört. Das VAAC Tokio brachte eine VVONA-Warnung heraus, nach der Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2100 m aufstieg und in Richtung Westen driftete.

Aschewolke am Kirishima. © X

Aus einem Bericht des regionalen meteorologischen Observatoriums in Fukuoka/Kagoshima geht hervor, dass bereits gegen 16:00 Uhr Bewohner der Stadt Takaharu (Präfektur Miyazaki) Ascheniederschlag meldeten, der die Straßen in Staubpisten verwandelte. Um 16:30 Uhr zeichnete eine Überwachungskamera in Kobayashi dann einen Ausbruch auf. Sieben Minuten später war über dem Krater eine Aschewolke zu sehen, die mehr als 500 Meter hoch in den Himmel stieg. Es ist der erste dokumentierte Ausbruch an diesem Vulkan seit 2023.

In den sozialen Medien geteilte Aufnahmen zeigen eine voluminöse Aschewolke, die von starkem Wind erfasst wurde und deshalb nicht höher aufstieg. Gleichzeitig bedingte der starke Wind, dass die Aschewolke nieder gedrückt wurde, was zu starkem Ascheniederschlag in Ortschaften unter der Aschewolke führte. Videos zeigen, wie Fahrzeuge die Ascheschicht beim Fahren von den Straßen aufwirbeln.

Bislang wurden keine verstreuten Lavabrocken außerhalb des Kraterbereichs festgestellt. Die Behörden halten weiterhin die Vulkanwarnstufe 2 aufrecht, was Einschränkungen rund um den Krater bedeutet.

Sicherheitsmaßnahmen – Zugang im Umkreis von 2 Kilometern um den Krater gesperrt

Trotz des verhältnismäßig kleinen Ausbruchs warnt die meteorologische Behörde vor herabfallenden vulkanischen Gesteinsbrocken, die sich in einer ballistischen Flugbahn bis zu zwei Kilometer vom Krater entfernen können. Auch pyroklastische Ströme könnten sich im Umkreis von bis zu einem Kilometer ausbreiten.

Zudem wird davor gewarnt, dass Wind nicht nur Asche, sondern auch kleine Schlackenpartikel über größere Entfernungen transportieren kann – insbesondere auf der dem Wind abgewandten Seite.

Der Shinmoe-dake ist bekannt für seine starken Paroxysmen und Explosionen, bei denen glühende Vulkanbomben mehrere Kilometer weit geschleudert werden können. Bei den beiden starken Eruptionsphasen von 2011 und 2018 flogen Lavabomben bis an den Rand eines mehrere Kilometer entfernten Highways. Seitdem gab es nur kleinere Eruptionen am Vulkan.

Kirishima ist ein 1421 m hoher Komplexvulkan mit mehr als 20 Kratern und Eruptionszentren. zudem befindet sich hier ein Nationalpark, der bei Wanderern beliebt ist. Der Ausbruch kam nicht völlig überraschend: In den letzten Monaten kam es gehäuft zu Erdbeben und einer Zunahme des Gasausstoßes.

Kirishima: Alarmstufe erhöht

Erhöhung der Alarmstufe am Kirishima – Eruption könnte bevorstehen

Heute erhöhte das JMA die Alarmstufe des Vulkans Kirishima von „2“ auf „3“ (Orange)  und etablierte eine Sperrzone mit einem 4 Kilometer Radius um den Krater Shinmoe-dake, da dieser erhöhte Anzeichen eine bevorstehenden Vulkanausbruchs zeigt. Der Vulkan darf also nicht mehr bestiegen werden.

Shinmoe-dake ist ein aktiver Schlackenkegel des 1.421 Metern hohen Komplexvulkans Kirishima, der sich aus mehreren Kraterkegeln zusammensetzt und ein beliebtes Erholungsgebiet in einem Nationalpark auf der japanischen Insel Kyūshū darstellt. Am Fuß des Vulkans gibt es auch ein Thermalgebiet mit einem Onsen.

Grund dafür die Erhöhung der Alarmstufe ist eine zunehmende seismische Aktivität, die seit dem 28. März festgestellt wird. Es wurde eine hohe Anzahl vulkanisch bedingter Erdbeben direkt unter dem Shinmoe-dake registriert. Bereits seit November 2024 zeigen GNSS-Messungen, dass sich ein Magmenkörper akkumuliert hat, wodurch es zu leichten Verformungen des Vulkans kam.

Aktuell sieht am auf der Livecam Dampf aufsteigen, die von Fumarolen am Kraterrand ausgehen.
Durch die zunehmende Aktivität besteht im Umkreis von 4 km um den Krater die Gefahr herabfallender großer Gesteinsbrocken. Vulkanische Ströme können sich bis zu 2 km weit ausbreiten. Zudem könnten Asche und kleinere Schlackenpartikel durch den Wind auch weiter entfernte Gebiete erreichen. Bewohner und Besucher der betroffenen Städte und Gemeinden, darunter Miyakonojo, Kobayashi, Ebino, Takaharu (Präfektur Miyazaki) sowie Kirishima (Präfektur Kagoshima), werden dringend gebeten, vorsichtig zu sein und die Anweisungen der lokalen Behörden zu befolgen.

Die letzten größere Eruptionen des Shinmoe-dake ereignete sich 2011 und 2018. Damals kam es zu starken Explosionen infolge paroxysmaler Tätigkeit. Vulkanbomben flogen sogar bis zu einem vielbefahrenen Highway in mehreren Kilometern Entfernung zum Vulkan. Starke Druckwellen ließen Fensterscheiben in der Umgebung bersten und pyroklastische Ströme entstanden. Ein ähnliches Szenario ist auch diesmal nicht ausgeschlossen. Bewohner und Besucher werden daher gebeten, sich von den Gefahrenzonen fernzuhalten und regelmäßig offizielle Warnmeldungen zu verfolgen.

Kirishima: Zunahme der Seismizität seit Ende Oktober

Der Krater Shinmoedake im Kirishima-Komplex. © Marc Szeglat

Erdbebentätigkeit und Inflation nehmen am Kirishima auf Kyushu zu

Der Kirishima ist ein Komplexvulkan auf der japanischen Insel Kyushu und war im letzten Jahrzehnt häufig explosiv tätig, wobei in einem der Krater auch ein Lavadom wuchs. Nach einer vergleichsweise langen Ruhephase zeigt der Vulkan nun erste Anzeichen eines erneuten Erwachens.

Wie das JMA berichtet, werden seit Ende Oktober vermehrt vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Sie manifestieren sich direkt unter dem zuletzt aktiv gewesenen Krater Shinmoedake. In der ersten Dezemberhälfte wurden 284 Erschütterungen registriert. Zu Spitzenzeiten traten über 80 Beben an einem Tag auf.

Bei Felduntersuchungen wurde beobachtet, dass es zu Gasausstößen kommt. Widersprüchlich sind die Angaben zur Schwefeldioxid-Konzentration: Einerseits heißt es in dem Bericht, dass Schwefeldioxid-haltige Gaswolken sichtbar seien, andererseits soll sich die Schwefeldioxid-Konzentration unter der Nachweisbarkeitsgrenze bewegen.

GNSS-Messungen zeigen seit November eine leichte unterirdische Ausdehnung im Bereich des Vulkans. Dies deutet auf Akkumulation von Magma hin, die letztendlich zu einem Vulkanausbruch führen könnte.

Gefahrenhinweise für den Kirishima

Aufgrund der zunehmenden seismischen Aktivität besteht weiterhin das Risiko, dass Ausbrüche auftreten, die Auswirkungen auf das Gebiet innerhalb von 2 Kilometern um den Krater haben. In dieser Entfernung könnten im Falle von Explosionen größere Tephrabrocken landen. Außerdem besteht da das Risiko, dass pyroklastische Ströme entstehen. Der Alarmstatus des Kirishima steht auf „gelb“ und es gibt eine 2-Kilometer-Sperrzone um den Shinmoedake. Das JMA fordert Besucher des Nationalparks auf, den Anweisungen der lokalen Behörden Folge zu leisten.

Der Komplexvulkan Kirishima setzt sich aus mehr als 20 Kratern und Kegeln zusammen, die entlang einer vulkanischen Zone verstreut sind. Es gibt zahlreiche heiße Quellen, die als Unzen genutzt werden. Entsprechend ist die Region bei einheimischen Touristen beliebt und bekannt. Der Vulkan ist entsprechend gut erschlossen.

Eine der intensivsten Eruptionen in der jüngeren Vergangenheit des Kirishimas ereignete sich im Jahr 2011. Starke Explosionen schleuderten große Tephrablöcke mehrere Kilometer weit und landeten sogar auf einem Parkplatz an einem Highway, der an den Vulkankomplex vorbei führt.

Die letzte größere Eruption des Shinmoedake fand im März 2018 statt. Während dieses Ausbruchs wurden große Mengen Asche und pyroklastisches Material mehrere Kilometer hoch in die Atmosphäre geschleudert, und pyroklastische Ströme breiteten sich in den umliegenden Regionen aus.

Tiefes Erdbeben zwischen den Vulkanen

Übrigens ist es auf Kyushu heute zu einem Erdbeben Mb 4,6 in 175 Kilometern Tiefe gekommen. Das Epizentrum befand sich nördlich von Kagoshima und damit zwischen den beiden Vulkanen Kirishima und Sakurajima. Letzterer Erzeugte in den letzten Tagen Ascheeruptionen. Auch der weiter südlich gelegene Inselvulkan Suwanosejima bleibt aktiv.

 

 

Vulkan-News am 02.04.22: Aso-san

Aso-san mit Wärmestrahlung

Staat: Japan | Koordinaten: 32.88, 131.11 | Eruption: Fumarolisch

Am japanischen Aso-san wurde heute eine thermische Anomalie detektiert. MIROVA ermittelte eine Leistung von 61 MW. Außerdem sind auf der Webcam Entgasungen zu sehen. Gegenüber dem Februar hat die Seismizität abgenommen, ist aber noch deutlich erhöht. Täglich werden bis zu 100 vulkanotektonische Erschütterungen detektiert. Es bewegen sich magmatische Fluide im Untergrund und es könnte zu Explosionen kommen.

Kirishima mit Warnstufe „gelb“

Staat: Japan | Koordinaten: 31.93; 130.86 | Eruption: Fumarolisch

Am südjapanischen Komplexvulkan Kirishima wurde die Warnstufe auf „gelb“ erhöht. Die Warnung gilt für den Krater Shinmoedake. Dort wurde am 27. März eine deutliche Erhöhung der Seismizität festgestellt. Es wurden fast 30 vulkanotektonische Beben registriert. Kirishima und Aso-san liegen nur wenige Kilometer voneinander entfernt.

Merapi mit Domwachstum

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Der Vulkan Merapi baut weiter an seinen Domen, die nun wieder an Volumen zunehmen, seitdem es in den letzten Tagen nicht mehr zu Abgängen pyroklastischer Ströme kam. Ende März betrug das Volumen des südwestlichen Lavadoms 1.672.000 Kubikmeter, während die zentrale Kuppel 2.582.000 Kubikmeter groß war. In der 2. Märzwoche gingen 16 pyroklastische Ströme ab, woraufhin sich die Volumina beider Dome deutlich reduziert hatten.

Santiaguito: Erhöhte Gefahr von Laharen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

Der guatemaltekische Domvulkan Santiaguito ist weiterhin aktiv und baut an seinem Dom Caliente. Nachts wurde an der Staukuppel Rotglut gesichtet. Es intrudieren Lavablöcke und es gehen Schuttlawinen und Lavaströme ab. Die Meteorologen sehen Hinweise auf ein frühes einsetzten der Regenzeit und die Vulkanologen warnen, dass dann eine erhöhte Lahar-Gefahr besteht.

Taal mit phreatomagmatischen Eruptionen

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatomagmatisch

Während die Aktivität am Taal gestern gering war, wurden am 30. März insgesamt 3 phreatomagmatische Eruptionen gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt war die seismische Aktivität gering. Seit gestern nahm sie aber wieder deutlich zu. So meldet PHILVOLCS heute 36 Niedrigfrequenzerdbeben. Der Schwefeldioxidausstoß belief sich auf mickrige 2451 Tonnen am Tag.

Vulkan-News am 03.03.22: Semeru

Semeru: Pyroklastischer Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Pyroklastischer Strom

Am javanischen Vulkan Semeru gingen gestern zwei Pyroklastische Ströme ab. Laut dem VSI brachte es der Größere auf eine Gleitstrecke von 4,5 km und erzeugte ein seismisches Signal von 1200 Sekunden Dauer, das um 22.15 WBI einsetzte. Die Maximalamplitude lag bei 22 mm. Das VAAC meldete eine Aschewolke, die bis zu 8000 m hoch aufstieg. Auf Satellitenaufnahmen war sie nicht feststellbar, die Daten stammten von Beobachtern am Boden. In verschiedenen Orten kam es zu Ascheregen und die Anwohner zeigten sich alarmiert: zu frisch sind noch die Erinnerungen an die Serie größerer Pyroklastischer Ströme und Lahare, die im letzten Jahr einiges an Zerstörungen verursachten. Daher wurde auch eine besonders exponierte gelegene Siedlung evakuiert, da man den Abgang weiterer Glutwolken fürchtete. Es kam zu 32 explosiven Eruptionen. Die Seismometer registrierten abends zudem 2 Tremorphasen und 2 vulkanotektonische Erdbeben. Informationen, wodurch der Pyroklastische Strom ausgelöst wurde gibt es bislang nicht. Wahrscheinlich kam es zu einem Kollaps am Krater. Da es stark bewölkt ist, gibt es keine Thermalbilder, die Hinweise auf einen Lavastrom, oder Dom geben könnten.

Beim Semeru handelt es sich um einen 3657 m hohen Stratovulkan. Damit ist es der höchste und einer der aktivsten Vulkane Javas. Er liegt am südlichen Ende eines Vulkanmassivs, das sich nach Norden bis zur Tengger-Caldera erstreckt. Der steil aufragende Vulkan erhebt sich im Süden über die Küstenebene. Eine Reihe von mit Seen gefüllten Maaren wurde entlang eines N-S-Trends errichtet, der den Gipfel durchschneidet, und Schlackenkegel und Lavadome besetzen die Ost- und Nordostflanken. Die Topographie des Gipfels wird durch die Verschiebung der Krater von NW nach SE erschwert. Bei den häufigen Ausbrüchen im 19. und 20. Jahrhundert handelte es sich vor allem um kleine bis mittelgroße Explosionen aus dem Gipfelkrater, mit gelegentlichen Lavaströmen und größeren explosiven Eruptionen, die von pyroklastischen Strömen begleitet wurden, die die unteren Flanken des Vulkans erreicht haben.

Kirishima mit Wärmestrahlung

Staat: Japan | Koordinaten: 31,91, 130.86 | Eruption: Fumarolisch

Am südjapanischen Vulkan Kirishima registriert MIROVA eine moderate thermische Strahlung. Sie hat eine Leistung von 70 MW. Die Seismogramme zeigen, dass sich unter dem Komplexvulkan gestern 10 vulkanotektonische Beben manifestierten. Generell ist die Seismizität leicht erhöht. Die Daten zeigen auch an, dass seit Anfang Februar Eruptionswolken detektiert werden, die bis auf einer Höhe von 200 m aufsteigen. Ob sie allerdings Asche enthalten, ist fraglich. Auf der LiveCam ist eine starke Fumarole auf der Außenflanke des Kraters Shinmoe-dake zu sehen. Die Wärmestrahlung geht allerdings nicht von diesem Krater aus, sondern vom Rand des Ohnami-ike-Kraters, der nordwestlich vom Shinmoe-dake liegt. So bleibt es zu Stunde unklar, ob die Wärmestrahlung vulkanischen Ursprungs ist, oder von einer anderen Wärmequelle stammt.

Ätna: erneute Zunahme der Infraschalltätigkeit

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Nachdem es gestern vergleichsweise still am Ätna war, detektieren die Infraschall-Sensoren heute wieder eine erhöhte Tätigkeit. In den letzten 24 Stunden wurden 261 Geräusche aufgefangen, die mit explosiver Tätigkeit assoziiert waren. Der Tremor bewegt sich im grünen Bereich, wobei es nachts zu einem kleinen Peak bis ins Gelb kam. Ein neues Sentinel-Satellitenbild zeigt den Kraterbereich erstaunlich kalt. Eindeutige Hinweise, auf einen möglicherweise bevorstehenden Paroxysmus erkenne ich bislang nicht, aber wir wissen ja alle, wie schnell die Lage am Ätna eskalieren kann.

Update 29.12.2020: Sakurajima und Shiveluch

In den letzten Stunden war wieder einiges los in Bezug auf vulkanischer Aktivität. Der Sakurajima erzeugte mehrere Aschewolken und Neuigkeiten vom benachbarten Kirishima gibt es ebenfalls. Hinzu kommen News vom Shiveluch, Nyamuragira, Kilauea und Ätna.

Sakurajima eruptiert mehrere Aschewolken

 

Der Sakurajima steigerte seine Aktivität deutlich und eruptierte seit gestern 13 Aschewolken, die vom VAAC registriert wurden. Sie erreichten Höhen von bis zu 4600 m über dem Meeresspiegel und drifteten in Richtung Nordost. In den letzten Tagen zog auch die seismische Aktivität etwas an und es wurden mehrere vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Es steigt also Magma auf und mit weiteren Eruptionen muss gerechnet werden. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Kirishima mit Seismik

Der Kirishima liegt in direkter Nachbarschaft zum Sakurajima, genauer, in der südjapanischen Präfektur Kagoshima. Über Weihnachten verzeichnete man hier einen deutlichen Anstieg vulkanisch bedingter Erdbeben. Heiligabend wurden 64 Erschütterungen detektiert. Generell war die Seismizität in diesem Jahr recht hoch und mich würde es nicht wundern, wenn wir bald wieder einige nette Eruptionen von diesem Komplexvulkan erleben würden.

Shiveluch mit Aschewolken

Auf Kamtschatka ist es heute der Shiveluch, der von sich Reden macht und hoch aufsteigende Aschewolken eruptierte. Das VAAC meldete heute 2 Aschewolken in einer Höhe von 7300 m. Sie drifteten in westlicher Richtung. Auf einem Sentiel-Foto von gestern erkennt man eine schwache thermische Anomalie am Lavadom.

Nyamuragira mit thermischer Anomalie

Heute zeigt MIROVA eine hohe Wärmestrahlung am Nyamuragira im Kongo an. Sie hat eine Leistung von 631 MW. Sehr wahrscheinlich sind Lavaströme im Krater unterwegs. Es könnte sich auch wieder ein Lavasee gebildet haben.

Kilauea: Lavasee weiter aktiv

Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater brodelt weiter vor sich her. Die Inflation wurde von einer kurzen Deflations-Phase unterbrochen, um dann erneut einzusetzen. Der Spiegel des Lavasees fiel noch etwas ab, scheint derzeit allerdings recht stabil zu sein. Der Schlot im Norden ist inaktiv, aus den beiden kleinen Schloten in der Westwand strömt etwas Lava. Die Seeoberfläche sieht kühler aus und es bildeten sich größere Schollen aus erstarrter Lava.

Ätna macht weiter

 

Der Ätna auf Sizilien war die ganze Nacht über fleißig und erzeugte kontinuierliche Strombolianer. Involviert sind 2 Schlote im Neuen Südostkrater und auch die Voragine produziert alle paar Minuten Eruptionen. Heute Morgen wird mehr Asche ausgestoßen. Ein Paroxysmus ist bisher ausgeblieben.

Drohnenaufnahmen zeigen, wie sehr sich die Morphologie des Neuen Südostkraters verändert hat. Der Sattelvent hat sich deutlich vergrößert und ist mit dem Hauptkrater verschmolzen. Eine Differenzierung in „Alten Südostkrater“ und „Neuen Südostkrater“ macht auch kaum noch Sinn, da der „Neue Südostkrater“ die dominierende Struktur geworden ist und sich den „Alten Südostkrater“ immer mehr einverleibt. In künftigen Berichten spare ich mir die Differenzierung. Aus Gründen des Copyrights kann ich das Video hier leider nicht einbetten, es kann aber in unserer Fb-Gruppe angeschaut werden.

Kirishima: Vulkanische Erdbeben

Unter dem japanischen Vulkan Kirishima bebte die Erde. Bereits am Donnerstag kam es zu einem seismischen Schwarm, der aus 21 einzelnen Erschütterungen bestand. Die Magnituden der Beben waren gering. Allerdings manifestierten sie sich direkt unter dem Krater Shinmoe-dake, der zuletzt 2018 sehr aktiv war. Bereits in der Weihnachtswoche ereigneten sich zahlreiche Beben, so dass das JMA nun die Warnstufe auf „Gelb“ erhöhte.

Bei den Eruptionen von 2011 und 2018 wurden hoch aufsteigende Aschewolken erzeugt und pyroklastische Ströme generiert. Es bildeten sich vulkanische Gewitter in den Eruptionswolken. Vor 2 Jahren wuchs im Krater ein flacher Lavadom. Kirishima ist ein Komplexvulkan mit mehreren eruptiven Zentren. Der Vulkan zählt zu den aktivsten Feuerbergen Japans und liegt in Sichtweite des Sakurajimas. Auch bis zum Aso-san ist es ein Katzensprung. Eine LiveCam und Livedaten gibt es unter dem Link.

Asosan emittiert Asche

Ebenfalls auf der japanischen Insel Kyushu liegt der Vulkan Asosan. Er emittiert Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 2500 m ü.N.N. aufsteigt. Seit Beginn des Jahres wurden 15 VONA-Meldungen erzeugt.

Sakurajima meldet sich zurück

Nach mehreren relativ ruhigen Tagen meldete sich der Sakurajima mit einer stärkeren Eruption zurück. Das VAAC Tokyo registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Seit gestern wurden 3 Eruptionen detektiert. Momentan stößt der Vulkan kontinuierlich Asche aus. Das Geschehen kann man auf der LiveCam verfolgen.

Suwanose-jima eruptiert weiter

Als 4. Vulkan Japans ist der Suwanose-jima aktiv. Hier kommt es zu vereinzelten Ascheeruptionen, bei denen die Asche bis zu 800 m über Kraterhöhe aufsteigt. In den letzten 4 Tagen wurden 5 Eruptionen gemeldet. Auf der Livecam sieht man derzeit einen rot illuminierten Himmel. Es scheint sich glühendes Magma im Schlot zu befinden. Es können sich auch strombolianische Eruptionen ereignen.

Suwanose-jima ist ein Inselvulkan, der zum Ryukyu-Archipel gehört, dass sich südlich von Kyushu befindet. Zu diesem vulkanischen Inselbogen gehören weitere Vulkaninseln, auf denen sich ebenfalls mittelfristig Eruptionen ereignen könnten. So gibt es Eruptionswarnungen für die Vulkane Kuchierabujima und Satsuma-Iwo-Jima.

Ibu: Vulkan weiterhin aktiv

Der Vulkan Ibu auf der indonesischen Insel Halmahera ist weiterhin aktiv. Vulkanguide und Vereinsmitglied Andi Rosadi berichtet von seiner jüngsten Volcanodiscovery-Expedition zum Vulkan und brachte einige Fotos mit, die die Aktivität des Vulkans sehr schön dokumentieren. Im Zentralkrater wächst ein Lavadom, von dem ein zäher Lavastrom ausgeht. Er fließt in südwestlicher Richtung. Regelmäßige explosive Eruptionen fördern glühende Tephra und reichlich Vulkanasche. In den Aschewolken wurden vulkanische Blitze beobachtet. Im Vulkancamp erlebte Andi einige der Erdstöße mit, die sich letzte Woche in der Molukken-See ereigneten. Eine direkte Reaktion des Vulkans blieb aus. Allerdings ist das Aktivitätsniveau des Vulkans sowieso hoch.

Anak Krakatau eruptiert phreatisch

Der Inselvulkan im indonesischen Sunda-Strait eruptierte heute phreatisch. Auf dem LiveCam-Shot erkennt man eine kleine Eruptionswolke aus Wasserdampf und schlammigen vulkanischen Ablagerungen vom Grund der Kraterlagune. Eine VONA-Meldung gab es diesmal nicht. In den letzten Tagen ist es wieder etwas ruhiger um Anak Krakatau geworden. Die Seismik ist relativ unauffällig und es gab in den letzten 24 Stunden nur 1 vulkanotektonisches Erdbeben.

Kirishima: Erhöhung der Alarmstufe

Am Wochenende wurde unter dem japanischen Vulkan Kirishima eine erhöhte Seismizität festgestellt. Das JMA registrierte 22 vulkanotektonische Erdstöße, die auf Magmenbewegungen im Untergrund hindeutet. Daraufhin wurde der Alarmstatus des Vulkans auf „gelb“ erhöht. Im letzten Jahr gab es eine Eruption am Kirishima, bei der ein flacher Lavadom gefördert wurde. Starke phreatomagmatische Eruptionen schleuderte Lavabrocken mehrere Kilometer weit. Zudem wurde ein pyroklastischer Strom generiert.

Mount Kirishima liegt auf der Insel Kyushu, genauer, zwischen den beiden aktiven Vulkanen Aso und Sakurajima. Bei Kirishima handelt es sich um einen Komplexvulkan mit mehreren Kratern. Der zuletzt aktive Krater war der Shinmoe-dake. Daher liest man in vielen Newsmeldungen diesen Namen anstatt Kirishima. Aktuell dampft der Krater. Hier gibt es eine LiveCam.

White Island: Schwefeldioxid Ausstoß erhöht

Vor der Küste der neuseeländischen Nordinsel liegt der Inselvulkan White Island. Er stand in den letzten Wochen in den Schlagzeilen, weil seine hydrothermalen Quellen aktiver geworden waren und die Seismik überdurchschnittlich hoch war. Zunächst blieb der Alarmstatus auf „1“, doch nun wurde auch eine erhöhte Schwefeldioxid-Konzentration gemessen. In der Folge rief GeoNet den Alarmstatus „2“ aus.