Lahar am Marapi auf Sumatra richtet Zerstörungen an

Schlammströme gingen vom Marapi ab und richteten Schäden an

In den vergangenen Tagen ereigneten sich am Vulkan Marapi auf Sumatra in Indonesien mehrere Lahare. Diese Schlammströme wurden durch starke Regenfälle ausgelöst, die die abgelagerten Pyroklastika mobilisierten, die seit dem 3. Dezember 2023 vom Vulkan ausgestoßen wurden. Damals kam es zu einer größeren Eruption, bei der 24 Bergwanderer ums Leben kamen und 11 Personen verletzt wurden. Seitdem eruptiert der Vulkan immer wieder kleinere Aschewolken. Vor allem handelt es sich bei der Vulkanasche dieser Eruptionen, die sich auf den Vulkanflanken ansammelt und nun mit Regenwasser vermischt, um Schlammströme, die durch Bach- und Flussläufe der Region fließen. Dabei treten die Lahare über die Ufer und zerstören Straßen und Brücken, beeinträchtigen auch die Infrastruktur in der Nähe der Flussläufe. Diese verstopfen sich durch die Ablagerungen zunehmend, wodurch das Problem noch verschärft wird. Lokale Medien berichten, dass nun von den zuständigen Behörden Genehmigungen erteilt wurden, die Flussläufe auszubaggern, um weitere Überschwemmungen zu vermeiden.

Bis jetzt waren besonders die Gemeinden von Bukik Batabuah im Distrikt Candung betroffen, wo die Straße Bukik Batabuah-Lasi abgeschnitten wurde. Überschwemmungen trafen auch den Bezirk Sepuluh Koto und schnitten die Straße nach Padang ab. Darüber hinaus wurden auch der Bezirk Sungai Pua und mehrere Flüsse, die in den Bezirk Batipuah münden, von den Fluten betroffen.

Bilder zeigen die Schäden, die durch die Lahare angerichtet wurden. Vor allem wurden Fahrzeuge von den Schlammströmen mitgerissen, zerstört oder zumindest beschädigt. Aber auch einige Häuser wurden getroffen. Nachdem das Wasser abgeflossen war, blieben in einigen Straßen knietiefe Schlammablagerungen zurück. Menschen versuchten, weggespülte Güter zu bergen.

Der Marapi ist ein 2885 Meter hoher Komplexvulkan auf Sumatra und wird häufig mit dem Merapi auf Java verwechselt. Die Aktivität des Vulkans war in der letzten Woche bescheiden: Es gab nur eine Eruption und eine Handvoll Erdbeben, wobei es dem schlechten Wetter geschuldet sein kann, dass nicht alle Erschütterungen detektiert wurden. Ende März gab es noch Tage mit fast 50 vulkanotektonischen Erdbeben.

Marapi erzeugt größten Vulkanausbruch seit Monaten

Marapi fördert Vulkanasche bis auf 4600 m Höhe

Der indonesische Vulkan Marapi hat es schon wieder getan: Kurz nach Mitternacht erzeugte er eine explosive Eruption, bei der Vulkanasche bis auf 4600 m Höhe aufstieg und in Richtung Südwesten verfrachtet wurde. Örtliche Vulkanbeobachter bestätigten die Eruption und teilten mit, dass die Aschewolke ca. 1500 m über Gipfelhöhe aufstieg. Zu Beginn der Eruption wurde glühende Tephra ausgeworfen. Es soll die stärkste Eruption seit dem 3. Dezember letzten Jahres gewesen sein.

Teguh Purnomo, Leiter des Marapi Volcano Monitorings, erklärte am Mittwochmorgen, dass das Seismogramm zeigte, dass die Eruption etwa eine Minute und 45 Sekunden lang eine maximale Amplitude von 38,7 Millimetern hatte. Teguh fügte hinzu, dass die Aschesäule grau war und eine starke Intensität aufwies und sich nach Südwesten neigte.

Die vulkanische Aktivität hatte sich laut Teguh vom 25. bis 26. März verlangsamt, da es in diesem Zeitraum keine Vulkanausbrüche oder Exhalationen gegeben hatte. Jedoch verzeichnete der Mount Marapi vom Januar 2024 bis zum 27. März 66 Ausbrüche und 1.560 Exhalationen, was ihn zum Vulkan mit der höchsten Eruptionsintensität in Indonesien machte.

Der Vulkanspezialist appellierte an die Öffentlichkeit, sich vom Vulkan fernzuhalten und keine Aktivitäten im Umkreis von 4,5 Kilometern um den Verbeek-Krater durchzuführen. Die Alarmstufe für den Mount Marapi bleibt weiterhin auf Stufe III, die höchste Alarmstufe.

Bewohner in der Nähe von Tälern, Bächen und Flussufern, die vom Gipfel des Vulkans abfließen, sollten sich vor möglichen Lavaströmen in Acht nehmen, insbesondere während der Regenzeit. Es wird außerdem empfohlen, Nasen- und Mundbedeckungen zu tragen, um Atemwegserkrankungen (ARI) vorzubeugen, und saubere Wasserquellen zu schützen.

Glühende Gerölllawinen am Merapi

Der Mount Marapi liegt im Westen Sumatras und wird oft mit dem Merapi in Zentraljava verwechselt. Auch dieser Vulkan ist weiterhin aktiv: Im Krater befinden sich zwei Lavadome, von denen einer mit Magma versorgt wird. In den frühen Morgenstunden ging eine größere Schuttlawinen ab, die viel glühendes Material enthielt. Auf einem lange belichteten Foto sieht es aus, als würde ein Lavastrom mit 2 Armen fließen. Es besteht die Gefahr, dass pyroklastische Ströme entstehen.

Der Mount Merapi liegt im Zentrum der indonesischen Insel Java, etwa 28 Kilometer nördlich von Yogyakarta und 15 Kilometer nordwestlich von der Stadt Solo. Sein Umfeld ist dicht besiedelt und daher wird der Vulkan genaustens überwacht. Der Vulkan ist bekannt für seine häufigen Ausbrüche. Diese können von kleineren Ascheeruptionen bis hin zu gewaltigen Explosionen und  größeren pyroklastischen Strömen reichen. Sein Ausbruch im Jahr 2010 war besonders verheerend und forderte zahlreiche Menschenleben sowie Schäden in den umliegenden Gemeinden.

Marapi in Indonesien speit Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -0.38, 100.47 | Höhe: 2885m | Aktivität: Explosiv

Vulkan Marapi auf Sumatra fördert Vulkanasche bis auf 5200 m Höhe

Auf der indonesischen Insel Sumatra kam es heute Mittag gegen 13:30 Uhr WIB zu einer größeren Ascheeruption. Das VAAC Darwin meldet, dass Vulkanasche bis auf eine Höhe von 17.000 Fuß aufgestiegen ist, was in etwa 5200 m entspricht. Die indonesischen Vulkanologen vom VSI brachten eine eigene Meldung heraus, nach der die Asche 1000 m über Kraterhöhe aufgestiegen ist. Das entspricht in etwa einer Höhe von 3900 m. Es ist nicht unüblich, dass es zu einer Diskrepanz zwischen beobachteter Höhe einer Aschewolke und einer per Satellit gemessenen Höhe kommt, da Satelliten auch vergleichsweise geringe Aschekonzentrationen in der Luft registrieren können.

Unser Vereinsmitglied und indonesischer Vulkanführer Andi kommentierte das Geschehen und ist der Meinung, dass es sich bei dem Ausbruch um eine phreatomagmatische Eruption handelte, die durch den unterirdischen Kontakt von Wasser und Magma zustande kam.

Der Marapi zählt zu den aktivsten Vulkanen auf Sumatra und ist bereits seit letztem Jahr aktiv. Normalerweise erzeugt er kleinere Aschewolken, die oft nur wenige Hundert Meter über den Krater aufsteigen.

Die vulkanische Aktivität geht mit einer vergleichsweise schwachen Seismizität einher, bei der täglich eine Handvoll vulkanotektonischer Erdbeben registriert wird. Eine Ausnahme bildet der 9. März, an dem es einen Schwarm mit gut 40 Beben gab. Im Zuge der Eruption heute war die Seismizität ebenfalls erhöht.

Infolge einer ungewöhnlich starken Eruption starben am 3. Dezember 20223 über 20 Vulkanwanderer, die von einer ungewöhnlich heftigen Eruption auf dem Marapi überrascht wurden. Zahlreiche Personen erlitten Verletzungen. Die Eruption beendete eine Pause, die fast das ganze Jahr über gedauert hatte. Ein Beispiel dafür, dass man sich auf einem als aktiv eingestuften Vulkan niemals sicher fühlen kann und sich des Risikos bewusst sein sollte. Das Tragen von Helmen sollte auf einem Vulkan obligatorisch sein, zumindest wenn er als explosiv gilt.

Merapi mit pyroklastischen Strömen – News vom 05.12.23

Pyroklastische Ströme am Merapi auf Java – Opferzahlen am Marapi auf Sumatra gestiegen

Jetzt ist es soweit und die Verwirrung wird komplett, da in Indonesien nun zwei namensähnliche Vulkane für Schlagzeilen sorgen: Die Rede ist von den beiden Vulkanen Merapi (Java) und dem Marapi (Sumatra), von dem es auch noch 2 Manifestationen gibt, denn neben dem aktuell aktiven Marapi gibt es auch noch einen weiteren Marapi, der zusammen mit dem Dempo einen Doppelgipfel bildet und im Süden Sumatras liegt. Ihr seht, die Situation birgt ein großes Potenzial maximaler Konfusität, der ich selbst auch schon zum Opfer gefallen bin. Aber der Reihe nach:

Der Merapi auf Java ist seit Anfang des Monats besonders munter und erzeugt neben den Abgängen glühender Schuttlawinen auch vermehrt pyroklastische Dichteströme. Das geht aus Meldungen des BPPTKG auf Twitter hervor, während man auf den offiziellen Webseiten des Vulkanologischen Dienstes Indonesiens (VSI/MAGMA) und der Bergbaubehörde dazu nur beiläufige Notizen in den tagesaktuellen Meldungen liest. So wurden am 1. Dezember zwei pyroklastische Dichteströme beobachtet. Gestern wurden vier dieser Ereignisse gezählt. In meinem letzten Update zum Merapi hatte ich noch darauf hingewiesen, dass die zahlreichen Hybriderdbeben, die seit Monaten am Vulkan registriert werden, auf Magmenaufstieg hindeuten, was den Dom wachsen lässt, und die Wahrscheinlichkeit für die Generierung pyroklastischer Ströme groß sei. Die hybriden Erdbeben gibt es immer noch, auch wenn ihre Anzahl leicht zurückgegangen ist: Täglich werden mehr als 200 dieser Erdbeben registriert.

Die Vulkanologen brachten auch ein neues Wochenbulletin der Geschehnisse der letzten Novemberwoche heraus. Nachdem wir lange auf neue Daten zum Volumen der Lavadome warten mussten, wurden diese tatsächlich Mitte November neu vermessen. Während sich der zentrale Dom praktisch nicht veränderte, gab es ein deutliches Wachstum der südwestlichen Kuppel. Ihr Volumen betrug 3.348.600 Kubikmeter. Der mittlere Dom hatte ein Volumen von 2.358.000 Kubikmeter. Im August beliefen sich die Werte noch auf 2.858.600 Kubikmeter (Südwestdom) und 2.355.100 Kubikmetern.

Opferzahlen am Marapi auf 22 geklettert

Während die Geschehnisse am Merapi momentan keine Menschen unmittelbar gefährden, sah es bei der spontanen Eruption am Marapi anders aus. Bereits gestern berichtete ich von 13 Todesopfern, heute wurde die Zahl auf 22 erhöht. Rettungstrupps haben 9 weitere Todesopfer am Vulkan entdeckt. Dass es kein Spaß ist, in den Ausläufern einer größeren Eruption zu geraten, verdeutlichen die Videos von verletzten Überlebenden, die in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ geteilt wurden. Da hier Kinder und Jugendliche mitlesen, binde ich an dieser Stelle nur eines der harmloseren Videos ein.

Marapi: Tote nach Vulkanausbruch

Starke Eruption am Marapi – Mindestens 11 Vulkanwanderer tot

Gestern gab es (wie berichtet) am indonesischen Vulkan Marapi einen größeren Vulkanausbruch, bei dem Vulkanasche bis auf 15 km Höhe aufstieg. Auch heute noch steigen Aschewolken auf, die laut VAAC eine Höhe von 4600 m über dem Meeresspiegel erreichen und in Richtung Südosten driften. Bei der großen Eruption gestern – die ohne vorherige Warnzeichen kam – starben mindestens 11 Wanderer, die im Gipfelbereich des Vulkans unterwegs waren. In den lokalen Medien heißt es, dass 12 Personen noch vermisst werden.

Rettungskräfte haben intensiv nach Überlebenden gesucht und drei lebend gefunden wurden. 49 Wanderer erlitten Verletzungen wie Verbrennungen und Knochenbrüche. Sie konnten vom Kraterbereich geborgen werden oder haben ihn aus eigenen Kräften verlassen.

Die Bergungsaktion war herausfordernd, da der laufende Ausbruch eine Rettungsaktion per Hubschrauber unmöglich machte. Etwa 120 Retter waren an der Suche beteiligt, wobei einige Wanderer zu Fuß den Berg hinuntergetragen wurden. Die Überlebenden, darunter Zhafirah Zahrim Febrina, eine gerettete Wanderin, zeigten deutliche Zeichen von Schock und Verletzungen.

Febrina, deren Gesicht verbrannt und Haar mit Asche verfilzt war, flehte in einer Smartphone-Videobotschaft um Hilfe für sich und ihre Mitwanderer. Sie und weitere Überlebende wurden ins Krankenhaus gebracht, während die Rettungsbemühungen aufgrund sporadischer Ausbrüche des Vulkans unterbrochen wurden.

Trotz des tragischen Vorfalls waren Febrinas Familie und andere erleichtert über die Rettung der Wanderin. Febrinas Mutter äußerte jedoch, dass sie ihrer Tochter keine erneute Bergbesteigung erlauben werde, selbst wenn sie darum bitten sollte.

Der Vulkan Marapi steht aktuell auf Alarmstufe „Orange“, während der Haupteruption galt Warnstufe „Rot“. Es wurde eine Sperrzone von drei Kilometern um den Krater verhängt. Das Geschehen zeigt einmal mehr, wie unberechenbar Vulkane sind, die als aktiv eingestuft werden. Vor dem Ausbruch stand der Marapi auf Warnstufe „Gelb“. Dennoch waren zahlreiche Wanderer auf dem fast 3000 Meter hohen Vulkan unterwegs. Erst im Januar gab es eine größere Eruptionsserie.

Indonesien liegt im Pazifischen Feuerring und ist bekannt für seine vulkanische und seismische Aktivität und zählt fast 130 aktive Vulkane im Land.

Mount Marapi eruptiert am 03.12.23

Staat: Indonesien | Koordinaten: -0.38100.47 | Aktivität: Ascheeruptionen

Vulkan Mount Marapi ausgebrochen – Vulkanasche in 15.000 m Höhe detektiert

Auf der indonesischen Insel Sumatra ist heute der Mount Marapi ausgebrochen. Laut VAAC Darwin wurde Vulkanasche in mehr als 15 km Höhe detektiert. Die Aschewolke driftete in Richtung Westen. Die indonesische Behörde VSI/MAGMA berichtete bis jetzt nur über einen explosiven Ausbruch, der sich um 14:54 Uhr WIB zutrug und Vulkanasche bis auf eine Höhe von gut 5900 m ausspie. Das sind gut 3000 m über Gipfelhöhe. Zwar gibt es häufig eine Diskrepanz in den Höhenangaben der Aschewolke zwischen dem, was die Beobachter am Boden feststellen, und zwischen den Daten, die satellitengestützt erhoben werden, doch so groß ist der Unterschied selten. Außerdem heißt es, dass die Aschewolke nach Osten zieht und der Vulkanausbruch noch im Gang war, als der Bericht verfasst wurde. Wahrscheinlich gab es dann noch eine Aktivitätssteigerung, über die das VSI bis jetzt nicht berichtete.

Der erste Teil der Eruption dauerte über 4 Minuten 31 Sekunden und verursachte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 30 mm, was relativ wenig ist. Vor der Eruption gab es keine erhöhte Seismizität oder andere geophysikalische Auffälligkeiten, so dass der Ausbruch überraschend kam. Zuletzt brach der Marapi im Januar dieses Jahres aus.

Es ist unklar, ob der Vulkanausbruch durch ein länger zurückliegendes starkes Erdbeben ausgelöst wurde. Vor etwas mehr als einem Jahr manifestierte sich vor der Küste auf Höhe des Vulkans ein Erdbeben Mw 6,8. Das gestrige Erdbeben Mw 7,5 auf der philippinischen Insel Mindanao lag gut 3000 km entfernt. Ein Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen ist höchst unwahrscheinlich. Interessant ist aber der Umstand, dass auch Anak Krakatau weder sehr aktiv ist. Nach drei ruhigeren Tagen zog die Eruptionshäufigkeit heute wieder an.

Den Marapi sollte man nicht mit dem ähnlich klingenden Vulkan Merapi auf Java verwechseln, obwohl auch dieser Vulkan weiterhin aktiv ist. Merapi baut an seinem Lavadom und ist seismisch aktiv. Zwar hat die Erdbebentätigkeit etwas nachgelassen, aber immer noch werden überdurchschnittlich viele Hybriderdbeben festgestellt. Merapi ist meiner Meinung nach Kandidat für einen größeren Ausbruch mit partiellem Domkollaps und der Generierung pyroklastischer Ströme.

Vulkan Marapi auf Sumatra

Staat: Indonesien | Koordinaten: -0.38100.47 | Höhe: 2885m | Aktivität: Explosiv

Steckbrief Vulkan Marapi

Der Gunung Marapi ist ein 2885 m hoher komplexer Stratovulkan auf der indonesischen Insel Sumatra. Man sollte ihn nicht mit dem namenverwandten Vulkan Merapi auf der Nachbarinsel Java verwechseln, der für seine katastrophalen Vulkanausbrüche und Lavadome bekannt ist. Im Gegensatz zum Merapi erzeugt der Marapi eher kleine bis moderate Vulkanausbrüche, trotzdem kam es in der Vergangenheit zu katastrophalen Ereignissen, doch davon später mehr.

Der Marapi erhebt sich 2000 m über eine Ebene im Padang-Hochland. Südwestlich des Vulkans verläuft die Sumatra-Blattverschiebung, entlang derer die Gesteine um 15 mm pro Jahr versetzt werden. Die Störung durchzieht die untere Westflanke des Vulkans. Der Gipfelbereich wird von der 1,4 km breiten Bancah-Caldera dominiert. Entlang einer grob Ost-West verlaufenden Linie reihen sich mehrere Krater auf. Die Aktivität verlagerte sich im Laufe der Zeit westwärts.

Der Vulkanismus auf Sumatra hängt in erster Linie mit der Subduktion entlang des Sundagrabens zusammen, an dem sich auch zahlreiche starke Erdbeben manifestieren. Entlang der 2250 km langen Tiefseerinne wird die Indoaustralische Platte unter jene des Eurasischen Kontinents subduziert und teilweise aufgeschmolzen. Die Schmelze, die hinter der Subduktionszone aufsteigt, lässt die Vulkane hinter der Küstenregion der Inseln wachsen. Die Schmelze, die an diesen Vulkanen gefördert wird, ist meistens intermediärer bis saurer Komposition. Am Marapi werden überwiegend andesitische Laven mit einem Kieselsäuregehalt von gut 60% gefördert. Analysen von Lavabomben, die 2017 gefördert wurden, zeigten, dass es in den andesitischen Lavabomben Einschlüsse gab, die aus rhyolithischem Material bestanden. Typischerweise werden solche Laven explosiv gefördert oder erzeugen Lavadome und kurze Lavaströme. Am Marapi wurden bei den Ausbrüchen in historischen Zeiten keine Lavaströme außerhalb der Caldera eruptiert.

Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts wurden mehr als 60 Ausbrüche dokumentiert. Bei den meisten Eruptionen handelte es sich um schwache bis moderate Eruptionen mit einem VEI 1-2. Obwohl die Eruptionen nicht sonderlich stark sind, kam es immer wieder zu Todesfällen am Vulkan. Zuletzt kam eine Person zu Tode, als der Vulkan am 5.Juli 1992 eruptierte. 5 weitere Menschen wurden verletzt. Die meisten Opfer gab es am Merapi bis jetzt aber infolge von Laharen und Erdrutschen: 1979 starben 80 Personen, als 5 Dörfer durch Erdrutsche zerstört wurden. Die Erdrutsche wurden von starken Regenfällen verursacht.

Die jüngsten Eruptionen am Marapi

In diesem Jahrtausend manifestierten sich bereits 11 eruptive Phasen am Marapi. Im Jahr 2018 stieg Vulkanasche bis zu 4 km über der Kraterhöhe auf. Die Eruption brachte es auf einen VEI 2 Im Sommer 2022 meldete das PVMGB vulkanotektonische Erdbeben und Inflation, die sich in Form von Bodenhebung manifestierte. Erste Eruptionen begannen am 7. Januar 2023: Vulkanasche stieg bis zu 300 m über Kraterhöhe auf. Am 13. Januar erreichten die Aschewolken bereits eine Höhe von 1000 m.

Vulkan-News 13.01.22: Marapi

Marapi stößt weiter Asche aus

Staat: Indonesien | Koordinaten: -0.38100.47 | Aktivität: Ascheeruptionen

Am Marapi auf Sumatra (nicht verwechseln mit dem Merapi auf Java) kommt es weiter zu Ascheeruptionen. Laut VAAC erreichen sie eine Höhe von fast 4000 m. Das VSI berichtet von Aschewolken, die bis zu 1000 m über Kraterhöhe aufgestiegen sind. Generell ist festzustellen, dass die Asche allmählich höher aufsteigt und die Eruptionen stärker werden. Es kommt vereinzelt zu vulkanotektonischen Erdbeben.


Suwanoese-jima mit Aschewolken

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Aktivität: Vulcanianisch

Im Süden des japanischen Archipels eruptiert der Suwanose-jima wieder frequenter. Das VAAC brachte gestern 2 VONA-Meldungen heraus, nach denen Aschewolken bis zu 1500 m hoch aufsteigen und in Richtung Nordwesten drifteten. Die Seismizität ist relativ unauffällig.


Taal: Tremor bleibt hoch

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Phreatisch

Am philippinischen Taal Vulkan mehren sich die Anzeichen, dass es bald wieder zu (phreatischen) Eruptionen kommen könnte. PHILVOLCS registrierte gestern 155 Tremorphasen mit einer Dauer zwischen 2 und 4 Minuten. Zudem kam es zu einem vulkanotektonischen Erdbeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 6298 Tonnen. An anderen Vulkanen wäre das ein sehr hoher Wert. Für den Taal ist das ein moderater bis hoher Wert. Trotzdem besteht die Gefahr von VOG. Im Kratersee von Volcano Island wird Upwelling beobachtet. Eine bis zu 600 m hohe Dampfwolke wird ausgestoßen. Eine partielle Inflation nebst Bodenhebung überlagert die generelle Deflation der Caldera.

Vulkane Indonesiens am 11.01.23

Indonesien ist immer noch der Staat mit der höchsten Dichte eruptierender Vulkane weltweit. Aktuell stehen 4 Vulkane auf Alarmstufe „orange“. 17 Feuerberge stehen auf „gelb“.

Marapi mit Ascheeruptionen

Der Marapi auf Sumatra setzt seine Ascheeruptionen nicht nur fort, sondern verstärkte sich auch. So berichtete das VSI heute über Aschewolken, die bis zu 400 m über Kraterhöhe aufstiegen und somit 100 m höher waren als in den letzten Tagen. Auf dem Livecam Foto sieht man, dass die Eruptionswolke überwiegend aus Asche bestand und deutlich weniger Wasserdampf enthielt, als es bei den vorherigen Eruptionen der Fall war. Die Anzahl der erfassten Eruptionssignale steigerte sich auf 33. Es gab auch Entgasungssignale und tektonische Erdbeben, aber keine vulkanotektonischen Erschütterungen, die auf Magmenaufstieg hindeuteten.

Kerinci mit Ascheeruption

Ebenfalls auf Sumatra liegt der Kerinci. Er stieß heute eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 4800 m aufstieg und in Richtung Ost-Nordost verfrachtet wurde. Bei dem 3805 m hohen Stratovulkan handelt es sich um den höchsten Vulkan Sumatras. Er ist immer mal wieder sporadisch aktiv. Auffallend ist, dass der Kerinci nur 150 km südlich vom Marapi entfernt liegt. Die Eruption der beiden Vulkane könnte von einem Erdbeben Mw 6,8 getriggert worden sein, das sich im November vor der Küste Sumatras ereignet und in Vulkannähe hatte.

Semeru mit thermischem Signal

Der Semeru auf Java ist extrusiv und explosiv tätig. Im Gipfelkrater extrudiert ein flacher Pancake-Lavadom. Er quillt durch die Bresche im südlichen Kraterrand, sodass Schuttlawinen abgehen, die eine breite thermische Anomalie erzeugen, die auf Satellitenbildern im Infrarotbereich sichtbar sind. Dieses Signal ist prinzipiell seit Monaten zu sehen, nahm seit Dezember aber deutlich an Intensität zu. Die Gefahr, dass pyroklastische Ströme entstehen, ist groß. Neben dieser extrusiven Tätigkeit gibt es auch Explosionen aus dem Dom heraus, die Asche bis auf einer Höhe von 4300 m aufsteigen lassen. Die Driftrichtung war zuletzt Nordwesten. Die Seismizität ist gering und beschränkt sich auf schwache tektonische Erdbeben.

Merapi weiter aktiv

Ein wenig aus dem Fokus der Berichterstattung ist der Merapi gerückt. Das mag daran liegen, dass die Aktivität keinen größeren Schwankungen unterliegt. In der letzten Woche ging ein kleiner pyroklastischer Strom ab, der eine Gleitstrecke von 900 m hatte. Pro Tag gehen um die 40 glühende Schuttlawinen vom Dom ab, die eine maximale Strecke von 1500 m zurücklegen. Die beiden Dome im Krater veränderten ihre Volumina praktisch nicht: Das Volumen der südwestlichen Kuppel beträgt 1.616.500 Kubikmeter, während die mittlere Kuppel aus 2.772.000 Kubikmetern Lava besteht. Lavazufluss und die Abgänge in Form der Schuttlawinen halten sich also in etwa die Wage. Die Seismizität ist seit Wochen erhöht und nahm weiter zu. Seit November verdoppelte sich die Anzahl vulkanotektonischer Erdbeben auf ca. 100 am Tag. Die allermeisten spielen sich in größerer Tiefe ab, wobei das VSI keine absoluten Angaben veröffentlicht. In größerer Tiefe bewegen sich also magmatische Fluide und sorgen für Gesteinsbruch. Da keine Inflation registriert wird, scheint es eine Blockade zu geben und der Weg für das Magma ist nicht frei. Die Fluide, bei denen es sich wahrscheinlich um Magmen handelt, akkumulieren sich in einem tiefer gelegenen Magmenkörper und versuchen aufzusteigen. Sollte es ihnen gelingen, die Blockade zu überwinden, ist mit einer deutlichen Aktivitätssteigerung des Vulkans zu rechnen.

Die Vulkanologen vom VSI schätzen die aktuelle Aktivität weiter als hoch ein. In ihrem letzten Update schrieben sie: „Basierend auf den Ergebnissen visueller und instrumenteller Beobachtungen wird der Schluss gezogen, dass die vulkanische Aktivität des Mount Merapi in Form von effusiven Eruptionsaktivitäten immer noch ziemlich hoch ist. Der Aktivitätsstatus bleibt auf Stufe „orange“. Das aktuelle Gefahrenpotential besteht in Form von Gerölllawinen und pyroklastischen Strömen im Süd-Südwest-Sektor einschließlich des Flusses Boyong für maximal 5 km und des Flusses Bedog, Krasak, Bebeng für maximal 7 km. Im südöstlichen Sektor umfasst es den Woro-Fluss für maximal 3 km und den Gendol-Fluss für 5 km. Während der Auswurf von vulkanischem Material im Falle eines explosiven Ausbruchs einen Radius von 3 km vom Gipfel erreichen kann.“