Marapi steigert explosive Aktivität

Anzahl der Explosionen am Marapi hat zugenommen – Aschewolken in 4300 m Höhe

In Indonesien haben 24 Vulkane mindestens die Alarmstufe „Gelb“ und könnten jederzeit ausbrechen oder sind schon in Eruption begriffen. Der Ibu auf Halmahera ist der einzige Vulkan, der momentan auf „Rot“ steht. Er erzeugt Aschewolken, die gestern bis auf eine Höhe von 5300 Metern aufgestiegen sind. In dieser Höhe stellen Aschewolken bereits eine Gefahr für tiefer fliegende Flugzeuge dar. Auf Halmahera und der benachbarten Insel Ternate gibt es Flughäfen, die im Wirkungskreis des Vulkans liegen.

Die zunehmende Aktivität am Marapi auf Sumatra bereitet Sorgen und steht im Fokus dieses Artikels. Die Sorge gilt hier nicht nur dem Flugverkehr als viel mehr den Anwohnern der 60 Kilometer entfernt gelegenen Großstadt Padang: Im Schatten des Vulkans leben gut eine Millionen Menschen, die im Falle einer großen Eruption in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Während Ascheniederschlag die wahrscheinlichste Beeinträchtigung im Stadtbereich darstellt, ist es aber nicht auszuschließen, dass es im Extremfall zur Generierung großer pyroklastischer Ströme und Lahare kommen könnte, die die Vororte von Padang erreichen könnten. Erst im letzten Monate gab es dort Überflutungen und Schlammlawinen, die dem Marapi zugeordnet wurden.

Konkret meldete das VSI gestern 7 explosive Eruptionen, die Vulkanasche mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe aufsteigen ließen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 4300 m Höhe über dem Meeresspiegel. Die Explosionen erzeugten seismische Signale, die bis zu 53 Sekunden anhielten und Amplituden von 20 mm erzeugten. Darüber hinaus wurden die seismischen Signale von 17 starken Entgasungen, 4 vulkanotektonischen und 10 tektonischen Erdbeben registriert.

Erdbeben gibt es auch in größerer Entfernung zum Marapi, wobei meistens mittelstarke Erdbeben registriert werden, die in Verbindung mit den Plattenbewegungen entlang des Sundagrabens stehen. Einige Erdstöße manifestierten sich in letzter Zeit aber auch an der großen Sumatraverwerfung.

Die Besteigung des Vulkans Marapi ist verboten und es gilt eine 9 Kilometer durchmessende Sperrzone um den Krater.

Einer der aktivsten Vulkane des indonesischen Archipels ist der Semeru auf Java. Seit Mitte Mai steigerte er seine Aktivität signifikant und es werden täglich mehr als 100 Explosionen gezählt. Gestern waren es 132. Dazu kommt eine steigende Anzahl starker Entgasungen. Die Seismizität ist allerdings gering. Daher ist es unklar, ob es einen verstärkten Magmenaufstieg gibt oder nicht. Unklar bleibt auch das Domwachstum. Daten hierzu werden nicht veröffentlicht.

Der Lewotobi auf Flores bleibt explosiv aktiv und eruptiert gestern 7 Mal. Dabei stieg die Vulkanasche bis zu 900 Meter über Kraterhöhe auf. Bilder zeigen Eruptionswolken, die meiner Meinung nach höher als angegeben aufsteigen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 3300 m Höhe, was knapp 1600 m über Gipfelhöhe entspricht. Außerdem hat die Seismizität am Lewotobi Lakilaki in den letzten Wochen deutlich zugenommen.

Marapi fördert Vulkanasche bis auf 6000 m

Stärkere Eruption am Marapi beobachtet – Aschewolke in 6000 m Höhe detektiert

Vom indonesischen Vulkan Marapi auf Sumatra ging gestern eine explosive Eruption aus, die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 6000 m über dem Meeresspiegel aufsteigen ließ. Das geht aus einer VONA-Meldung des VAAC Darwin hervor. Allerdings konnte die Asche nicht via Satellit beobachtet werden; die Angaben stammen von Beobachtern am Boden. Hier gibt es, wie so oft, einen recht deutlichen Unterschied zu den Mitteilungen der Vulkanbeobachter vom VSI, die in ihrer Meldung schrieben, dass die Vulkanasche ca. 2000 m über Gipfelhöhe aufgestiegen sei, was einer Höhe von 4891 m über dem Meeresspiegel entspricht. Den Angaben des VSI zufolge erzeugte die Eruption ein seismisches Signal von 122 Sekunden Dauer und einer Maximalamplitude von 30,4 mm. Zudem wurden vier schwache tektonische Beben registriert. Die Seismizität bewegt sich also auf niedrigem Niveau. Das war in den letzten Tagen jedoch nicht immer der Fall, denn am 26. Mai wurden etwa 40 tektonische Erschütterungen im Einzugsbereich des Vulkans detektiert. Zwei dieser Erschütterungen hatten Magnituden im Dreierbereich und wurden auch beim EMSC angezeigt. Sie manifestierten sich wenige Kilometer nordwestlich des Vulkans. Die Anzahl vulkanotektonischer Beben blieb jedoch gering.

Tektonische Erdbeben gab es in der letzten Woche mehrere im Bereich von Sumatra und dem Marapi. Die stärkste Erschütterung erreichte am Dienstag eine Magnitude von 5,9 und hatte ein Hypozentrum in 15 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum lag offshore und wurde vor der Nordküste der kleinen Insel Simeulue detektiert. Diese ist der Nordwestküste Sumatras vorgelagert. Auch im Bereich der Südwestküste gab es Erdbeben. So ereignete sich gestern ein Erdstoß der Magnitude 4,8, der 90 km westlich von Bengkulu lokalisiert wurde. In dem Areal liegt der Vulkan Suoh, der vor einer Woche plötzlich phreatisch eruptierte.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Untergrund bei Sumatra sehr unruhig ist und wir in nächster Zeit weitere Erdbeben und Vulkanausbrüche dort erwarten können. Auch der Marapi wird unruhig bleiben.

Marapi: Lahar und Sturzflut fordert Todesopfer

Unwetter am Marapi löste Lahare aus – Mindestens 22 Todesopfer und mehrere Verletzte

Der Westen der indonesischen Insel Sumatra wurde von einer Naturkatastrophe heimgesucht, die sowohl durch starke Unwetter als auch durch die Aktivität eines Vulkans verursacht wurde. Stundenlanger Starkregen löste Sturzfluten und Lahare aus, die von den Hängen des Vulkans Marapi ausgingen und in Richtung Padang sowie anderer Ortschaften am Fuße des Feuerbergs flossen. Diese Schlammströme und Wassermassen führten nach vorläufigen Angaben zum Tod von mindestens 22 Menschen, während zwei Personen noch vermisst werden. Mehrere Personen wurden verletzt. Die Rettungsarbeiten sind noch nicht abgeschlossen, und die Opferzahlen könnten noch steigen, darunter auch mehrere Kinder.

Die Katastrophe traf die Distrikte Agam und Tanah Datar in der Provinz West-Sumatra am Samstag gegen 22:30 Uhr Ortszeit. Die Behörden entsandten Rettungsteams und Schlauchboote, um nach den vermissten Opfern zu suchen und die Menschen in Notunterkünfte zu bringen. Die lokale Regierung richtete Evakuierungszentren und Notfallstationen in den betroffenen Bezirken ein.

Nach Berichten in den Nachrichten wurden im Bezirk Canduang 90 Gebäude überschwemmt, darunter Wohnhäuser, öffentliche Einrichtungen und Geschäfte. Im Bezirk IV Koto wurden 20 Geschäfte und ein Schulgebäude von den Schlammfluten zerstört oder beschädigt.

Lahare sind Schlammströme, die hauptsächlich aus Wasser und vulkanischem Material bestehen und durch Regen von den Hängen eines Vulkans abgetragen werden. Dabei können auch große Lavablöcke und Baumstämme mitgerissen werden. Wenn sie auf Bauwerke treffen, können sie Mauern zerstören und sogar Brücken mitreißen. Regionen in Flussnähe sind besonders gefährdet, da die Schlammströme oft durch vorhandene Abflussrinnen und Flussläufe fließen und die Uferbereiche überfluten können. Lahare können auch ganze Häuser mitreißen.

Weite Teile Indonesiens werden dieses Jahr von besonders heftigen Regenfällen heimgesucht, was zu einer extrem starken Regenzeit geführt hat. Im März wurden mindestens 26 Menschen tot aufgefunden, nachdem West-Sumatra von Erdrutschen und Überschwemmungen betroffen war.

Im Dezember des letzten Jahres brach der Marapi aus und schleuderte eine Aschesäule 3.000 Meter hoch in den Himmel. Mindestens 24 Bergsteiger, hauptsächlich Universitätsstudenten, kamen bei dem Ausbruch ums Leben. Seitdem gab es eine Vielzahl schwächerer Eruptionen. Derzeit überwiegen Entgasungen, die auch geringe Mengen Vulkanasche enthalten können. Die Seismizität ist gering, und es gibt nur wenige vulkanisch bedingte Erdbeben.

Lahar am Marapi auf Sumatra richtet Zerstörungen an

Schlammströme gingen vom Marapi ab und richteten Schäden an

In den vergangenen Tagen ereigneten sich am Vulkan Marapi auf Sumatra in Indonesien mehrere Lahare. Diese Schlammströme wurden durch starke Regenfälle ausgelöst, die die abgelagerten Pyroklastika mobilisierten, die seit dem 3. Dezember 2023 vom Vulkan ausgestoßen wurden. Damals kam es zu einer größeren Eruption, bei der 24 Bergwanderer ums Leben kamen und 11 Personen verletzt wurden. Seitdem eruptiert der Vulkan immer wieder kleinere Aschewolken. Vor allem handelt es sich bei der Vulkanasche dieser Eruptionen, die sich auf den Vulkanflanken ansammelt und nun mit Regenwasser vermischt, um Schlammströme, die durch Bach- und Flussläufe der Region fließen. Dabei treten die Lahare über die Ufer und zerstören Straßen und Brücken, beeinträchtigen auch die Infrastruktur in der Nähe der Flussläufe. Diese verstopfen sich durch die Ablagerungen zunehmend, wodurch das Problem noch verschärft wird. Lokale Medien berichten, dass nun von den zuständigen Behörden Genehmigungen erteilt wurden, die Flussläufe auszubaggern, um weitere Überschwemmungen zu vermeiden.

Bis jetzt waren besonders die Gemeinden von Bukik Batabuah im Distrikt Candung betroffen, wo die Straße Bukik Batabuah-Lasi abgeschnitten wurde. Überschwemmungen trafen auch den Bezirk Sepuluh Koto und schnitten die Straße nach Padang ab. Darüber hinaus wurden auch der Bezirk Sungai Pua und mehrere Flüsse, die in den Bezirk Batipuah münden, von den Fluten betroffen.

Bilder zeigen die Schäden, die durch die Lahare angerichtet wurden. Vor allem wurden Fahrzeuge von den Schlammströmen mitgerissen, zerstört oder zumindest beschädigt. Aber auch einige Häuser wurden getroffen. Nachdem das Wasser abgeflossen war, blieben in einigen Straßen knietiefe Schlammablagerungen zurück. Menschen versuchten, weggespülte Güter zu bergen.

Der Marapi ist ein 2885 Meter hoher Komplexvulkan auf Sumatra und wird häufig mit dem Merapi auf Java verwechselt. Die Aktivität des Vulkans war in der letzten Woche bescheiden: Es gab nur eine Eruption und eine Handvoll Erdbeben, wobei es dem schlechten Wetter geschuldet sein kann, dass nicht alle Erschütterungen detektiert wurden. Ende März gab es noch Tage mit fast 50 vulkanotektonischen Erdbeben.

Marapi erzeugt größten Vulkanausbruch seit Monaten

Marapi fördert Vulkanasche bis auf 4600 m Höhe

Der indonesische Vulkan Marapi hat es schon wieder getan: Kurz nach Mitternacht erzeugte er eine explosive Eruption, bei der Vulkanasche bis auf 4600 m Höhe aufstieg und in Richtung Südwesten verfrachtet wurde. Örtliche Vulkanbeobachter bestätigten die Eruption und teilten mit, dass die Aschewolke ca. 1500 m über Gipfelhöhe aufstieg. Zu Beginn der Eruption wurde glühende Tephra ausgeworfen. Es soll die stärkste Eruption seit dem 3. Dezember letzten Jahres gewesen sein.

Teguh Purnomo, Leiter des Marapi Volcano Monitorings, erklärte am Mittwochmorgen, dass das Seismogramm zeigte, dass die Eruption etwa eine Minute und 45 Sekunden lang eine maximale Amplitude von 38,7 Millimetern hatte. Teguh fügte hinzu, dass die Aschesäule grau war und eine starke Intensität aufwies und sich nach Südwesten neigte.

Die vulkanische Aktivität hatte sich laut Teguh vom 25. bis 26. März verlangsamt, da es in diesem Zeitraum keine Vulkanausbrüche oder Exhalationen gegeben hatte. Jedoch verzeichnete der Mount Marapi vom Januar 2024 bis zum 27. März 66 Ausbrüche und 1.560 Exhalationen, was ihn zum Vulkan mit der höchsten Eruptionsintensität in Indonesien machte.

Der Vulkanspezialist appellierte an die Öffentlichkeit, sich vom Vulkan fernzuhalten und keine Aktivitäten im Umkreis von 4,5 Kilometern um den Verbeek-Krater durchzuführen. Die Alarmstufe für den Mount Marapi bleibt weiterhin auf Stufe III, die höchste Alarmstufe.

Bewohner in der Nähe von Tälern, Bächen und Flussufern, die vom Gipfel des Vulkans abfließen, sollten sich vor möglichen Lavaströmen in Acht nehmen, insbesondere während der Regenzeit. Es wird außerdem empfohlen, Nasen- und Mundbedeckungen zu tragen, um Atemwegserkrankungen (ARI) vorzubeugen, und saubere Wasserquellen zu schützen.

Glühende Gerölllawinen am Merapi

Der Mount Marapi liegt im Westen Sumatras und wird oft mit dem Merapi in Zentraljava verwechselt. Auch dieser Vulkan ist weiterhin aktiv: Im Krater befinden sich zwei Lavadome, von denen einer mit Magma versorgt wird. In den frühen Morgenstunden ging eine größere Schuttlawinen ab, die viel glühendes Material enthielt. Auf einem lange belichteten Foto sieht es aus, als würde ein Lavastrom mit 2 Armen fließen. Es besteht die Gefahr, dass pyroklastische Ströme entstehen.

Der Mount Merapi liegt im Zentrum der indonesischen Insel Java, etwa 28 Kilometer nördlich von Yogyakarta und 15 Kilometer nordwestlich von der Stadt Solo. Sein Umfeld ist dicht besiedelt und daher wird der Vulkan genaustens überwacht. Der Vulkan ist bekannt für seine häufigen Ausbrüche. Diese können von kleineren Ascheeruptionen bis hin zu gewaltigen Explosionen und  größeren pyroklastischen Strömen reichen. Sein Ausbruch im Jahr 2010 war besonders verheerend und forderte zahlreiche Menschenleben sowie Schäden in den umliegenden Gemeinden.

Marapi in Indonesien speit Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -0.38, 100.47 | Höhe: 2885m | Aktivität: Explosiv

Vulkan Marapi auf Sumatra fördert Vulkanasche bis auf 5200 m Höhe

Auf der indonesischen Insel Sumatra kam es heute Mittag gegen 13:30 Uhr WIB zu einer größeren Ascheeruption. Das VAAC Darwin meldet, dass Vulkanasche bis auf eine Höhe von 17.000 Fuß aufgestiegen ist, was in etwa 5200 m entspricht. Die indonesischen Vulkanologen vom VSI brachten eine eigene Meldung heraus, nach der die Asche 1000 m über Kraterhöhe aufgestiegen ist. Das entspricht in etwa einer Höhe von 3900 m. Es ist nicht unüblich, dass es zu einer Diskrepanz zwischen beobachteter Höhe einer Aschewolke und einer per Satellit gemessenen Höhe kommt, da Satelliten auch vergleichsweise geringe Aschekonzentrationen in der Luft registrieren können.

Unser Vereinsmitglied und indonesischer Vulkanführer Andi kommentierte das Geschehen und ist der Meinung, dass es sich bei dem Ausbruch um eine phreatomagmatische Eruption handelte, die durch den unterirdischen Kontakt von Wasser und Magma zustande kam.

Der Marapi zählt zu den aktivsten Vulkanen auf Sumatra und ist bereits seit letztem Jahr aktiv. Normalerweise erzeugt er kleinere Aschewolken, die oft nur wenige Hundert Meter über den Krater aufsteigen.

Die vulkanische Aktivität geht mit einer vergleichsweise schwachen Seismizität einher, bei der täglich eine Handvoll vulkanotektonischer Erdbeben registriert wird. Eine Ausnahme bildet der 9. März, an dem es einen Schwarm mit gut 40 Beben gab. Im Zuge der Eruption heute war die Seismizität ebenfalls erhöht.

Infolge einer ungewöhnlich starken Eruption starben am 3. Dezember 20223 über 20 Vulkanwanderer, die von einer ungewöhnlich heftigen Eruption auf dem Marapi überrascht wurden. Zahlreiche Personen erlitten Verletzungen. Die Eruption beendete eine Pause, die fast das ganze Jahr über gedauert hatte. Ein Beispiel dafür, dass man sich auf einem als aktiv eingestuften Vulkan niemals sicher fühlen kann und sich des Risikos bewusst sein sollte. Das Tragen von Helmen sollte auf einem Vulkan obligatorisch sein, zumindest wenn er als explosiv gilt.

Merapi mit pyroklastischen Strömen – News vom 05.12.23

Pyroklastische Ströme am Merapi auf Java – Opferzahlen am Marapi auf Sumatra gestiegen

Jetzt ist es soweit und die Verwirrung wird komplett, da in Indonesien nun zwei namensähnliche Vulkane für Schlagzeilen sorgen: Die Rede ist von den beiden Vulkanen Merapi (Java) und dem Marapi (Sumatra), von dem es auch noch 2 Manifestationen gibt, denn neben dem aktuell aktiven Marapi gibt es auch noch einen weiteren Marapi, der zusammen mit dem Dempo einen Doppelgipfel bildet und im Süden Sumatras liegt. Ihr seht, die Situation birgt ein großes Potenzial maximaler Konfusität, der ich selbst auch schon zum Opfer gefallen bin. Aber der Reihe nach:

Der Merapi auf Java ist seit Anfang des Monats besonders munter und erzeugt neben den Abgängen glühender Schuttlawinen auch vermehrt pyroklastische Dichteströme. Das geht aus Meldungen des BPPTKG auf Twitter hervor, während man auf den offiziellen Webseiten des Vulkanologischen Dienstes Indonesiens (VSI/MAGMA) und der Bergbaubehörde dazu nur beiläufige Notizen in den tagesaktuellen Meldungen liest. So wurden am 1. Dezember zwei pyroklastische Dichteströme beobachtet. Gestern wurden vier dieser Ereignisse gezählt. In meinem letzten Update zum Merapi hatte ich noch darauf hingewiesen, dass die zahlreichen Hybriderdbeben, die seit Monaten am Vulkan registriert werden, auf Magmenaufstieg hindeuten, was den Dom wachsen lässt, und die Wahrscheinlichkeit für die Generierung pyroklastischer Ströme groß sei. Die hybriden Erdbeben gibt es immer noch, auch wenn ihre Anzahl leicht zurückgegangen ist: Täglich werden mehr als 200 dieser Erdbeben registriert.

Die Vulkanologen brachten auch ein neues Wochenbulletin der Geschehnisse der letzten Novemberwoche heraus. Nachdem wir lange auf neue Daten zum Volumen der Lavadome warten mussten, wurden diese tatsächlich Mitte November neu vermessen. Während sich der zentrale Dom praktisch nicht veränderte, gab es ein deutliches Wachstum der südwestlichen Kuppel. Ihr Volumen betrug 3.348.600 Kubikmeter. Der mittlere Dom hatte ein Volumen von 2.358.000 Kubikmeter. Im August beliefen sich die Werte noch auf 2.858.600 Kubikmeter (Südwestdom) und 2.355.100 Kubikmetern.

Opferzahlen am Marapi auf 22 geklettert

Während die Geschehnisse am Merapi momentan keine Menschen unmittelbar gefährden, sah es bei der spontanen Eruption am Marapi anders aus. Bereits gestern berichtete ich von 13 Todesopfern, heute wurde die Zahl auf 22 erhöht. Rettungstrupps haben 9 weitere Todesopfer am Vulkan entdeckt. Dass es kein Spaß ist, in den Ausläufern einer größeren Eruption zu geraten, verdeutlichen die Videos von verletzten Überlebenden, die in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ geteilt wurden. Da hier Kinder und Jugendliche mitlesen, binde ich an dieser Stelle nur eines der harmloseren Videos ein.

Marapi: Tote nach Vulkanausbruch

Starke Eruption am Marapi – Mindestens 11 Vulkanwanderer tot

Gestern gab es (wie berichtet) am indonesischen Vulkan Marapi einen größeren Vulkanausbruch, bei dem Vulkanasche bis auf 15 km Höhe aufstieg. Auch heute noch steigen Aschewolken auf, die laut VAAC eine Höhe von 4600 m über dem Meeresspiegel erreichen und in Richtung Südosten driften. Bei der großen Eruption gestern – die ohne vorherige Warnzeichen kam – starben mindestens 11 Wanderer, die im Gipfelbereich des Vulkans unterwegs waren. In den lokalen Medien heißt es, dass 12 Personen noch vermisst werden.

Rettungskräfte haben intensiv nach Überlebenden gesucht und drei lebend gefunden wurden. 49 Wanderer erlitten Verletzungen wie Verbrennungen und Knochenbrüche. Sie konnten vom Kraterbereich geborgen werden oder haben ihn aus eigenen Kräften verlassen.

Die Bergungsaktion war herausfordernd, da der laufende Ausbruch eine Rettungsaktion per Hubschrauber unmöglich machte. Etwa 120 Retter waren an der Suche beteiligt, wobei einige Wanderer zu Fuß den Berg hinuntergetragen wurden. Die Überlebenden, darunter Zhafirah Zahrim Febrina, eine gerettete Wanderin, zeigten deutliche Zeichen von Schock und Verletzungen.

Febrina, deren Gesicht verbrannt und Haar mit Asche verfilzt war, flehte in einer Smartphone-Videobotschaft um Hilfe für sich und ihre Mitwanderer. Sie und weitere Überlebende wurden ins Krankenhaus gebracht, während die Rettungsbemühungen aufgrund sporadischer Ausbrüche des Vulkans unterbrochen wurden.

Trotz des tragischen Vorfalls waren Febrinas Familie und andere erleichtert über die Rettung der Wanderin. Febrinas Mutter äußerte jedoch, dass sie ihrer Tochter keine erneute Bergbesteigung erlauben werde, selbst wenn sie darum bitten sollte.

Der Vulkan Marapi steht aktuell auf Alarmstufe „Orange“, während der Haupteruption galt Warnstufe „Rot“. Es wurde eine Sperrzone von drei Kilometern um den Krater verhängt. Das Geschehen zeigt einmal mehr, wie unberechenbar Vulkane sind, die als aktiv eingestuft werden. Vor dem Ausbruch stand der Marapi auf Warnstufe „Gelb“. Dennoch waren zahlreiche Wanderer auf dem fast 3000 Meter hohen Vulkan unterwegs. Erst im Januar gab es eine größere Eruptionsserie.

Indonesien liegt im Pazifischen Feuerring und ist bekannt für seine vulkanische und seismische Aktivität und zählt fast 130 aktive Vulkane im Land.

Mount Marapi eruptiert am 03.12.23

Staat: Indonesien | Koordinaten: -0.38100.47 | Aktivität: Ascheeruptionen

Vulkan Mount Marapi ausgebrochen – Vulkanasche in 15.000 m Höhe detektiert

Auf der indonesischen Insel Sumatra ist heute der Mount Marapi ausgebrochen. Laut VAAC Darwin wurde Vulkanasche in mehr als 15 km Höhe detektiert. Die Aschewolke driftete in Richtung Westen. Die indonesische Behörde VSI/MAGMA berichtete bis jetzt nur über einen explosiven Ausbruch, der sich um 14:54 Uhr WIB zutrug und Vulkanasche bis auf eine Höhe von gut 5900 m ausspie. Das sind gut 3000 m über Gipfelhöhe. Zwar gibt es häufig eine Diskrepanz in den Höhenangaben der Aschewolke zwischen dem, was die Beobachter am Boden feststellen, und zwischen den Daten, die satellitengestützt erhoben werden, doch so groß ist der Unterschied selten. Außerdem heißt es, dass die Aschewolke nach Osten zieht und der Vulkanausbruch noch im Gang war, als der Bericht verfasst wurde. Wahrscheinlich gab es dann noch eine Aktivitätssteigerung, über die das VSI bis jetzt nicht berichtete.

Der erste Teil der Eruption dauerte über 4 Minuten 31 Sekunden und verursachte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 30 mm, was relativ wenig ist. Vor der Eruption gab es keine erhöhte Seismizität oder andere geophysikalische Auffälligkeiten, so dass der Ausbruch überraschend kam. Zuletzt brach der Marapi im Januar dieses Jahres aus.

Es ist unklar, ob der Vulkanausbruch durch ein länger zurückliegendes starkes Erdbeben ausgelöst wurde. Vor etwas mehr als einem Jahr manifestierte sich vor der Küste auf Höhe des Vulkans ein Erdbeben Mw 6,8. Das gestrige Erdbeben Mw 7,5 auf der philippinischen Insel Mindanao lag gut 3000 km entfernt. Ein Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen ist höchst unwahrscheinlich. Interessant ist aber der Umstand, dass auch Anak Krakatau weder sehr aktiv ist. Nach drei ruhigeren Tagen zog die Eruptionshäufigkeit heute wieder an.

Den Marapi sollte man nicht mit dem ähnlich klingenden Vulkan Merapi auf Java verwechseln, obwohl auch dieser Vulkan weiterhin aktiv ist. Merapi baut an seinem Lavadom und ist seismisch aktiv. Zwar hat die Erdbebentätigkeit etwas nachgelassen, aber immer noch werden überdurchschnittlich viele Hybriderdbeben festgestellt. Merapi ist meiner Meinung nach Kandidat für einen größeren Ausbruch mit partiellem Domkollaps und der Generierung pyroklastischer Ströme.