Merapi: Echt oder Fake?

Neues Foto vom Merapi löst Diskussion über die Echtheit des Bildes aus

Der indonesische Vulkan Merapi auf Java ist weiterhin aktiv und erzeugte gestern 266 Schuttlawinenabgänge, deren seismische Signale bis zu 216 Sekunden anhielten. In dieser Zeit können Schuttlawinen Strecken von mehr als 2000 m zurücklegen. Nachts hinterlassen diese Schuttlawinen auf langzeitbelichteten Fotos Glutspuren, da die einzelnen Tephrabrocken glühen können. In unserer FB-Gruppe wurde heute ein Foto geteilt, auf dem solche Glutspuren zu sehen sind. Das Foto wurde am 27. November vom Fotografen Darugiri aufgenommen und löste eine Diskussion darüber aus, ob es echt oder ein Fake ist. Einige hielten die Glutspuren wohl für Lavaströme. Mich irritierte dieses Bild auch zu Anfang, weniger, weil die Glutspuren in einzelnen Fingern bis zur Vegetationszone hinunterreichen, sondern mehr, weil einige der Glutspuren offenbar wie aus dem Nichts auf der Vulkanflanke auftauchten und man meinen könnte, dort wären neue Schlote entstanden. Die Antwort auf dieses vermeintliche Rätsel ist aber einfach: Der Fotograf hatte erst den Auslöser gedrückt, als die Schuttlawine bereits die halbe Bergflanke hinter sich gelassen hatte, und taucht dementsprechend erst weiter unten auf. Ich halte das Bild also für echt. Es zeigt allerdings keine Lavaströme, wie manch einer denkt, sondern nur Lichtspuren, ähnlich von Bremslichtern langzeitbelichteter Aufnahmen von Autobahnen.

Neben der hohen Anzahl an Schuttlawinenabgängen gab es gestern auch viele Hybriderdbeben. Das VSI meldete 244 dieser Erschütterungen, die durch die Bewegung magmatischer Fluide ausgelöst werden und darauf hindeuten, dass viel Schmelze aufsteigt und der Lavadom wachsen könnte. Dieser zeigte sich in den letzten Tagen häufig von Lenticularwolken verhüllt. Eine Aussage, ob der Dom wächst oder ob durch die vielen Schuttlawinenabgänge ein Gleichgewicht zwischen Lavazufuhr und -abfuhr besteht, bleibt unklar.

Der Merapi ist nach wie vor Sperrgebiet und eine Besteigung ist verboten. Der Alarmstatus steht auf „Orange“.

Merapi: Weiterer Anstieg der Seismizität

Signifikanter Anstieg der Seismizität am Merapi – Magmenkörper steigt auf

Am indonesischen Vulkan Merapi gehen weiterhin glühende Schuttlawinen ab. Gestern wurden vom VSI 172 seismische Signale detektiert, die auf entsprechende Abgänge hindeuten. Das ist ein überdurchschnittlich hoher Wert. Die Signale hielten bis zu 3 Minuten lang an. In dieser Zeit können Schuttlawinen locker eine Strecke von 1500 Metern zurücklegen. Außerdem bewegt sich die Erdbebentätigkeit seit Ende Oktober auf hohem Niveau und erreichte gestern Spitzenwerte, als 509 Hybrideren detektiert wurden. Getoppt wurde der Wert nur am Vortag, als es 537 Mal bebte. Hybriderdbeben. Das Besondere an dieser Bebenart ist, dass die seismischen Signale Eigenschaften von vulkanotektonischen und langperiodischen Erdbeben in sich vereinen. Während vulkanotektonische Erdbeben durch magmatische Fluide ausgelöst werden, die im Gestein aufsteigen und es dabei brechen bzw. Risse entstehen lassen, zeugen langperiodische Erdbeben ähnlich wie Tremor von den Bewegungen der Fluide selbst und es werden Vibrationen ausgelöst, wie man sie etwas von einem Topf mit kochendem Wasser kennt. Noch treffender wäre die Analogie mit einem kochenden Brei oder pürierten Suppe, die auf dem Kochfeld auch schon mal eruptieren kann. Am Merapi bedeutet das, dass ein größerer Magmenkörper dabei ist aufzusteigen und dem Lavadom bald einen ordentlichen Wachstumsschub bescheren wird, in dessen Folge pyroklastische Ströme und/oder Explosionen generiert werden könnten. Man sollte die Evakuierungszone bereits jetzt großzügig interpretieren und sich dem Gipfel des Vulkans nicht näher als 7 Kilometer annähern. Der Alarmstatus steht auf „Orange“.

Neben dem Merapi weisen noch einige andere Vulkane Indonesiens eine erhöhte Seismizität auf. Hierzu zählen die Vulkane Lokon und Iya. Während am Lokon die Häufigkeit der Erdbeben nachgelassen hat, ist sie am Iya wieder gestiegen. Gestern wurden 48 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Die Seismizität begann Anfang November zu steigen, als auch der benachbarte Lewotobi seine Aktivität steigerte und mit einer Sequenz starker Paroxysmen startete. Inzwischen hat die Aktivität am Lewotobi nachgelassen, aber ganz vorbei ist sie nicht. Warum mehrere Vulkane des indonesischen Archipels zeitnah ihre seismische und teils eruptive Aktivität steigerten, bleibt unklar. Ähnlich wie am Ätna und den Liparischen Inselvulkanen gilt auch hier, dass es kein gemeinsames Magmendepot geben wird, doch einen tektonischen Link durch die Subduktion.

Merapi: Seismizität ist am 20.11.24 hoch

Hunderte Erdbeben am Merapi auf Java – Magmenaufstieg und Domwachstum

Am Merapi auf Java (Indonesien) ist die Seismizität weiterhin hoch und täglich gibt es Hunderte Hybriderdbeben (gestern waren es 235), die auf Fluidbewegungen hindeuten. Daher ist anhaltender Magmenaufstieg wahrscheinlich, was sich auch in Domwachstum manifestiert. Vom Dom gingen gestern 144 Steinschläge und Schuttlawinen ab, die bis zu 249 Sekunden lang unterwegs waren. Auf nächtlichen Aufnahmen hinterließen sie Spuren von Rotglut. Vom Dom brechen vergleichsweise große Gesteinspakete, die sich in Schuttlawinen verwandeln. Viel fehlt nicht mehr, dass anstelle von Schuttlawinen pyroklastische Dichteströme entstehen. Druckentlastungen infolge von Kollapsereignissen könnten zudem explosive Eruptionen triggern.

Der Alarmstatus am Merapi steht auf „Orange“ und es gelten Zugangsbeschränkungen zum Vulkan. Die asymmetrische Sperrzone variiert und hat einen Radius zwischen 5 und 7 Kilometern, vom Krater aus gemessen. Es wird vor Laharen und pyroklastischen Strömen gewarnt.

Der Merapi ist nur einer von 7 Vulkanen Indonesiens die auf Alarmstufe „orange“ bzw. „3“ stehen. Bei den weiteren Feuerbergen dieser Alarmstufe handelt es sich um Awu, Ibu, Iya, Karangetang, Lokon und Marapi. Nur Ibu und Marapi sind neben dem Merapi aktuell in Eruption begriffen, die anderen wurden aufgrund erhöhter Seismizität auf „Orange“ gesetzt. Auf Alarmstatus „Gelb“ stehen 16 Vulkane. Unter diesen befindet sich auch der Dukono auf Halmahera, der heute eine dichte Aschewolke förderte, die bis zu 1000 m hoch über den Kraterrand aufstieg. Wie in Indonesien das Gefahrenpotenzial der Vulkane in Bezug auf die Warnstufen eingeschätzt wird, ist mir bis jetzt ein Rätsel geblieben. Einheitliche Standards scheint es nicht zu geben.

Beim Lewotobi Laki-Laki handelt es sich um den einzigen Vulkan mit der Alarmstufe „Rot“. Heute ging von diesem Feuerberg auf Flores eine Aschewolke aus, die bis auf eine Höhe von 4300 m aufgestiegen ist. Obwohl die Eruptionen am Lewotobi einigen Schaden anrichteten und 9 Menschen das Leben kosteten, ist das Gefahrenpotenzial am Merapi im Falle einer weiteren Aktivitätssteigerung größer als am Lewotobi, was auch der dichteren Besiedlung der Region geschuldet ist.

Merapi mit Schuttlawinenabgängen am 12. Oktober

Zahlreiche Schuttlawinenabgänge am Merapi auf Java – Seismizität gering

Der indonesische Vulkan Merapi ist weiterhin aktiv und baut an seinem Lavadom am Südwestrand des Kraters. Gestern gingen vom Dom 123 glühende Schuttlawinen aus Lava ab, die bis zu 3 Minuten lang unterwegs waren. in dieser Zeit können solche Schuttlawinen bis zu 2 Kilometer weit gleiten, wobei genaue Angaben vom VSI nicht gemacht wurden.

Heute wurde auch der neue Wochenerbeicht für den Beobachtungszeitraum 4. und 10. Oktober 2024 veröffentlicht. Dort heißt es, dass die Schuttlawinen in der vergangenen Woche bis zu 1700 m weit gekommen sind. Das Zentrum für Forschung und Entwicklung geologischer Katastrophentechnologie (BPPTKG) hat in dem genannten Zeitraum rund 200 Schuttlawinen registriert, die in Richtung des Bebeng-Flusses unterwegs waren. Auch Geräusche von Lawinen wurden mehrmals in geringer bis mittlerer Intensität von den Kaliurang- und Babadan-Posten wahrgenommen.

Eine morphologische Analyse ergab Veränderungen am südwestlichen Lavadom aufgrund von Wachstum, Lawinenabgängen und kleinen pyroklastischen Dichteströmen. Der mittlere Dom zeigte hingegen keine wesentlichen Veränderungen. Aus Luftbildern vom 21. August 2024 wurde das Volumen der südwestlichen Kuppel mit 2.777.900 Kubikmetern und der mittleren Kuppel mit 2.366.900 Kubikmetern gemessen.

Insgesamt wurden 963 Erdbeben verzeichnet, die überwiegend durch Lawinen verursacht wurden, begleitet von einigen tektonischen Erdbeben, sowie mehrphasigen und niederfrequenten Beben. Im Vergleich zur Vorwoche war die Erdbebenintensität geringer. Die mithilfe von EDM wurde eine geringe Deformation am Merapi gemessen.

Der Status des Mount Merapi befindet sich seit dem 5. November 2020 auf Alarmstufe III. Seit dem 4. Januar 2021 befindet sich der Vulkan in einer Eruptionsphase, die durch das Auftreten eines Lavadoms gekennzeichnet ist. Aktuell besteht die Gefahr von Lavalawinen und heißen Wolken im Südsüdwesten, die den Boyong-Fluss bis zu 5 km und andere Flüsse bis zu 7 km weit erreichen können. Zudem könnten bei einem explosiven Ausbruch vulkanische Materialien einen Radius von 3 km um den Gipfel erreichen.

Die Öffentlichkeit wird gewarnt, sich von gefährdeten Gebieten fernzuhalten und auf mögliche Störungen durch Vulkanasche und Lava zu achten, insbesondere bei Regen.

Merapi mit pyroklastischen Strömen am 24.09.24

Drei pyroklastische Dichteströme am Merapi – Vulkanasche in 3000 m Höhe detektiert

Auf der indonesischen Insel Java kommt der Merapi nicht zur Ruhe und erzeugt innerhalb von 24 Stunden drei pyroklastische Ströme. Zwei der Dichteströme manifestierten sich heute zwischen 06:00 und 12:00 WIB. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Dauer von 105 und 114 Sekunden und Amplituden von 45 und 54 mm. Der dritte Dichtestrom war eigentlich der erste und ging gestern Abend ab. Er war 119 Sekunden lang aktiv und erzeugte eine Amplitude von 52 mm. Mit diesen Werten gehörten sie noch zu den kleineren Vertretern ihrer Art. Die Gleitstrecken schätze ich auf etwas mehr als 1000 m. Vulkanasche stieg bis auf 3000 m über dem Meeresspiegel auf und driftete in Richtung Südwesten.

Die Dichteströme waren aber nicht das Einzige, was am Merapi abging, denn nach wie vor wird täglich eine hohe Anzahl an Schuttlawinenabgängen und Steinschlägen registriert. Gestern waren es 137. Die seismische Aktivität ist gering und es wurden nur 3 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt.

Der südwestliche Lavadom wird trotz der geringen Seismizität weiter mit frischer Lava versorgt und wächst. Die unterirdischen Aufstiegskanäle scheinen frei zu sein, so dass Magma ungehindert aufsteigen kann, ohne sich durch Gesteinsbruch auslösende Erdbeben zu verraten.

Domwachstum und der parallel dazu stattfindende Abbau der Lava infolge der Abgänge pyroklastischer Ströme und Schuttlawinen scheinen sich in etwa die Waage zu halten, denn seit Monaten sieht man zwar morphologische Änderungen am Dom, aber es gibt nur vergleichsweise geringe Veränderungen in seinem Volumen. Das liegt daran, dass der südwestliche Dom am Kraterrand aufsitzt und diesen überragt. Dadurch rutscht das Dommaterial direkt auf der Vulkanflanke ab, ohne dass der Dom übergroß wird und erst dann kollabiert, was dann zu größeren pyroklastischen Strömen führen würde. Die zentrale Domkuppel ist seit Monaten praktisch inaktiv und erhält keinen Nachschub. Sollte sich das ändern, droht hier ein größeres Gefahrenpotenzial, als es aktuell der Fall ist. Dennoch gibt es eine Sperrzone um den Merapi und Besteigungen sind verboten.

Merapi: 9 pyroklastische Ströme im Wochenverlauf

Neun pyroklastische Ströme gingen am Merapi im Verlauf der Woche ab – Hohe Anzahl täglicher Schuttlawinen

Der Merapi auf Java (Indonesien) ist weiterhin hoch aktiv und erzeugte gestern einen pyroklastischen Dichtestrom, der 108 Sekunden lang unterwegs war. Damit zählte er sicher zu den kleineren Vertretern seiner Art und ich schätze seine Gleitstrecke auf knapp 1000 m. Darüber hinaus gingen 121 Schuttlawinen ab, die nachts rotglühende Spuren auf der Vulkanflanke hinterließen.

Im aktuellen Wochenbericht des Zentrums für Forschung und Entwicklung geologischer Katastrophentechnologie (BPPTKG) heißt es, dass am Merapi eine anhaltend hohe Aktivität von pyroklastischen Strömen beobachtet wird, die sich im letzten Monat steigerte. Im Beobachtungszeitraum zwischen dem 13. und 19. September wurden neun dieser heißen Glutwolken beobachtet. Sie gingen in Richtung Südwesten ab und bewegten sich entlang des Bebeng-Flusses bis zu einer maximalen Entfernung von 1.300 Metern. Die erhöhte Aktivität steht im Zusammenhang mit den Schwankungen der Eruptionsphasen des Vulkans.

Zusätzlich zu den pyroklastischen Strömen gab es in der vergangenen Woche Hunderte von Schuttlawinenabgängen. Insgesamt wurden 426 solcher Abgänge flussaufwärts des Bebeng-Flusses registriert, mit einer maximalen Reichweite von 1,9 Kilometern. Diese Aktivitäten führten zu morphologischen Veränderungen an der südwestlichen Kuppel des Vulkans. Eine Luftbildanalyse zeigte, dass das Volumen der südwestlichen Kuppel bei 2.777.900 Kubikmetern und das der zentralen Kuppel bei 2.366.900 Kubikmetern liegt. Diese Veränderungen sind auf das Wachstum der Kuppeln, die Lavaabgänge und die pyroklastischen Ströme zurückzuführen. Interessant ist, dass trotz des anhaltenden Domwachstums und der Fortführung der effusiven Tätigkeit nur wenige vulkanotektonische Erdbeben registriert wurden. Daraus lässt sich schließen, dass die Aufstiegskanäle im Untergrund frei sind und Magma ungehindert aus der Tiefe aufsteigen kann.

Die vulkanische Aktivität am Mount Merapi bleibt weiterhin hoch: Der Alarmstatus „Orange“ bleibt bestehen. Die potenziellen Gefahren konzentrieren sich auf Lavaabgänge und pyroklastische Ströme im Süden und Südwesten, insbesondere entlang der Flüsse Boyong (bis zu fünf Kilometer) sowie Bedog, Krasak und Bebeng (bis zu sieben Kilometer). Zudem besteht im mittleren Bereich entlang des Woro-Flusses eine Gefahr bis zu einer Entfernung von drei Kilometern und entlang des Gendol-Flusses bis zu fünf Kilometern. Explosive Eruptionen könnten Material bis zu einem Umkreis von drei Kilometern um den Gipfel verteilen.

Die Magmazufuhr hält an, was weiterhin zu pyroklastischen Strömen in den Gefahrenzonen führen kann. Daher wird die Bevölkerung aufgefordert, keine Aktivitäten in gefährdeten Gebieten durchzuführen, insbesondere bei Regenfällen, da diese das Risiko für solche Ereignisse erhöhen.

Merapi: Domwachstum trotz Rückgang der Seismizität

Vulkan Merapi baut weiter an seinem Lavadom obwohl die Erdbebentätigkeit stark nachgelassen hat

Der Merapi auf Java ist weiterhin effusiv aktiv und baut an seinem Lavadom, obwohl die Erdbebentätigkeit gering ist und weiter nachgelassen hat. Gestern wurden gar keine vulkanotektonischen Erschütterungen festgestellt und auch Hybriderdbeben fehlten. So etwas gab es seit Jahren nicht mehr. Dennoch wurden 156 Abgänge von (teils glühende) Schuttlawinen und Steinschlägen festgestellt, was für ein Anhalten des Domwachstums spricht.

Aus dem letzten Wochenbericht des BPPTKG geht hervor, dass sich die Morphologie des südwestlichen Lavadoms aufgrund von Wachstum und durch Abgänge von Lawinen und Dichteströmen verändert hat. Im Gegensatz dazu zeigten sich bei der mittleren Kuppel keine nennenswerten morphologischen Veränderungen. Zudem wurde mittels einer Luftbildanalyse das Volumen des bestehenden Lavadoms bestimmt.

Die Luftbilder vom 21. August 2024 ergaben, dass der südwestliche Dom ein Volumen von 2.777.900 Kubikmetern hat. Anfang August belief sich das Volumen auf 2.628.300 Kubikmeter. Die mittlere Kuppel weist ein Volumen von 2.366.900 Kubikmetern auf und veränderte sich kaum.

Das seismische Netzwerk verzeichnete in diesem Zeitraum 976 Erschütterungen infolge von Lawinenabgängen, begleitet von 20 mehrphasigen Erdbeben, 11 tektonischen Erdbeben, 4 flachen vulkanotektonische Beben, 4 Beben die mit Dichteströmen assoziiert waren und einem Erdbeben mit niedriger Frequenz. Im Vergleich zur Vorwoche war die Erdbebenaktivität geringer.

Die durch EDM gemessene Verformung des Mount Merapi zeigte, dass die Verkürzungsgeschwindigkeit der Eintauchstrecke bei 0,2 cm pro Tag lag, ebenfalls eine Abnahme im Vergleich zur Vorwoche. Dennoch hebt sich der Boden im Gipfelbereich des Vulkans weiterhin.

Seit dem 5. November 2020 befindet sich der Mount Merapi auf Alarmstufe III. Am 4. Januar 2021 begann die Eruptionsphase, gekennzeichnet durch das Auftreten eines Lavadoms an der Spitze der südwestlichen Klippe und im zentralen Kraterbereich.

Das BPPTKG teilte mit, dass die derzeitige Gefahr vor allem in Form von Lavalawinen und Dichteströmen im Südsüdwestsektor des Merapis bestehe, welche den Boyong-Fluss auf bis zu 5 km erreichen könnten. Für die Flüsse Bedog, Krasak und Bebeng gilt eine maximale Reichweite von 7 km. Im südöstlichen Sektor sind der Woro-Fluss bis zu 3 km und der Gendol-Fluss bis zu 5 km betroffen. Bei einem explosiven Ausbruch könnte vulkanisches Material in einem Umkreis von 3 km um den Gipfel verteilt werden.

Die Bevölkerung wird aufgefordert, gefährdete Gebiete zu meiden, auf Vulkanasche zu achten und besonders bei Regen die Gefahr von Laharen zu berücksichtigen.

Merapi generierte am 15.08.24 einen pyroklastischen Strom

Pyroklastischer Strom am Merapi – Domwachstum geht weiter

Der indonesische Vulkan Merapi generierte gestern einen pyroklastischen Strom. Laut Angaben des VSI war er 104 Sekunden lang unterwegs und löste ein seismisches Signal mit einer Maximalamplitude von 37 mm aus. Über die Gleitstrecke wurde nichts bekanntgegeben, aber anhand der Daten schätze ich sie auf etwa 1200 m. Darüber hinaus gab es gestern 119 Abgänge von Schuttlawinen, die zum Teil glühende Lava transportierten. Das ist ein häufig vorkommendes Phänomen, und besonders bei schönem Wetter entstehen hiervon viele Fotos, die in den Sozialen Medien geteilt werden. Oft werden diese Schuttlawinen dann mit Lavaströmen verwechselt, weil sie auf lange belichteten Fotos Glutspuren hinterlassen. Der Merapi ist zwar effusiv tätig, doch normalerweise ist seine Lava zu zäh, um längere Lavaströme zu erzeugen. Typischer Weise akkumuliert sie sich in Form von Lavadomen im Krater.

Die Seismizität bewegt sich auf einem niedrigen bis moderaten Niveau und liefert keinen Hinweis darauf, dass sich ein neuer Magmenkörper seinen Weg zur Oberfläche bahnt. Andererseits können die Aufstiegswege im Untergrund offen sein, so dass es einen beständigen Zufluss von Schmelze gibt, die am Lavadom austritt.

Im letzten Wochenbericht des BPPTKG für den Beobachtungszeitraum vom 2. bis 8. August heißt es, dass es leichte morphologische Veränderungen am südwestlichen Lavadom gibt. Sie kamen durch Wachstum des Doms zustande und durch den Abtrag des Materials durch die Schuttlawinen. Netto betrachtet vergrößerte sich das Volumen des Doms um gut 90.000 Kubikmeter gegenüber der letzten Messung im Juli und betrug am 2. August 2.628.300 Kubikmeter. Am Dom in der Kratermitte gab es nur marginale Veränderungen. Hier scheint es kein Wachstum zu geben. Das Volumen liegt bei 2.360.700 Kubikmeter.

Veränderungen hat es hinsichtlich der Temperaturen von Hotspots gegeben. Die höchste Temperatur am Südwestdom lag bei 249,3 °C, die der Zentralkuppel bei 220,8 °C. An beiden Domen wurde ein Temperaturanstieg gemessen.

Die Bodenhebung hat nachgelassen und betrug zuletzt ca. 1 mm am Tag. Dennoch rechne ich mit einem Anhalten der Aktivität. Der Alarmstatus steht weiterhin bei „3“ und der Vulkan darf nicht bestiegen werden.

Merapi: Vulkanasche detektiert

Vulkanasche in 3600 m Höhe am Merapi festgestellt – Zahlreiche Schuttlawinen am Wochenende

Der indonesische Vulkan Merapi liegt auf der Insel Java und baut seit sechs Jahren an seinen beiden Lavadomen im Krater, die sich nach der verheerenden Eruption im Jahr 2010 neu gebildet haben. Das Domwachstum erfolgt in Schüben, in denen es vermehrt zu Abgängen von Schuttlawinen, pyroklastischen Strömen und Explosionen kommt. Obwohl die Aktivität in der letzten Woche relativ gering war, meldete das VAAC Darwin gestern eine Aschewolke, die vom Merapi ausging und bis auf eine Höhe von 3600 m über dem Meeresspiegel aufstieg. Ob sich eine kleine Explosion ereignete oder ob die Asche infolge von Kollapsereignissen aufstieg, wurde nicht kommuniziert, doch ich vermute, dass Letzteres der Fall gewesen ist.

Am Samstag und Sonntag registrierte man die Abgänge von 98 Schuttlawinen pro Tag. Am Freitag waren es hingegen nur 58. Es kam also zu einer Steigerung der Aktivität, die auf eine Zunahme der Instabilitäten am Lavadom zurückzuführen ist. Die Seismizität ist hingegen gering. Die Schuttlawinen legten eine Entfernung von bis zu 1800 m zurück und bewegten sich in Richtung Bebeng.

Im Wochenbulletin für den Beobachtungszeitraum 26. Juli bis 1. August berichtet das BPPTKG zudem davon, dass es zum Abgang eines kleineren pyroklastischen Stroms gekommen sei, der eine Gleitstrecke von 1000 m hatte. In Richtung Bebeng gingen 148 Schuttlawinen ab, in denen teilweise Rotglut beobachtet wurde. Das Geräusch von Lawinen war zehnmal vom Kaliurang Post und Babadan Post mit geringer bis mäßiger Intensität zu hören.

Es wurde beobachtet, dass sich die Morphologie des südwestlichen Lavadoms aufgrund von Kuppelwachstumsaktivitäten, Lavalawinen und heißen Wolkenlawinen verändert hat. Die Morphologie der zentralen Kuppel ist relativ konstant geblieben. Basierend auf der Analyse von Luftbildern vom 23. Juli 2024 wurde das Volumen der südwestlichen Kuppel mit 2.538.700 m³ und der zentralen Kuppel mit 2.360.700 m³ gemessen.

Während des genannten Beobachtungszeitraums registrierte das seismische Netzwerk des Mount Merapi ein Erdbeben, das von dem beobachteten pyroklastischen Strom stammte, 30 flache vulkanotektonische Erdbeben, 114 Mehrphasenbeben, 3 Niederfrequenzbeben (LF) und 735 Steinschlagsignale. Ferner gab es 4 tektonische Erschütterungen. Die Intensität der Erdbeben ist diese Woche höher als in der Vorwoche.

Die diese Woche mittels EDM überwachte Verformung des Mount Merapi zeigt eine durchschnittliche Verkürzungsrate von 0,8 cm/Tag, was ebenfalls mehr war als in der Vorwoche. Magma steigt auf und der Merapi versteilt seine Flanken. Mit weiterer Tätigkeit ist zu rechnen. Der Alarmstatus steht auf „Orange“.