Popocatepetl: Starker Anstieg des Tremors

Starker Tremoranstieg am Popocatepetl – 924 Minuten innerhalb von 24 Stunden

Mexico City, 25.06.2025Am mexikanischen Vulkan Popocatepetl stieg der Tremor gestern deutlich an. Das seismische Netzwerk von CENAPRED registrierte eine Dauer des vulkanischen Zitterns von 924 Minuten. Am Vortag waren es noch 152 Minuten. Dafür reduzierte sich die Entgasungstätigkeit von 68 Exhalationen auf 32. An Vulkanen kommt es häufiger vor, dass die Aufstiegswege verstopfen und sich dann Druck im Fördersystem aufbaut, der eine größere Fluidbewegung bedingt. Solche Verstopfungen werden oft von Explosionen beseitigt.

Der Popocatepetl ist der aktivste Vulkan in Mexiko und eruptiert seit 1994 unentwegt. Doch in den letzten Monaten nahm seine explosive Tätigkeit ab: Das VAAC Washington brachte die letzte VONA-Warnung vor Aschewolken am 11. Juni heraus. Auch davor eruptierte der Vulkan weniger regelmäßig, als es noch im letzten Jahr der Fall gewesen war.

Aus dem jüngst veröffentlichten Monatsbericht für den Mai geht hervor, dass man auf zwei Observierungsflügen einen glühenden Magmakörper an der Oberfläche des Förderschlotes im Inneren Krater entdeckte. Dieser Magmakörper wurde nicht explizit als Lavadom bezeichnet, doch es wird sich wahrscheinlich um einen Pancake-Dom oder eine Vorläuferstruktur eines Doms gehandelt haben. Solch eine Struktur kenne ich vom Anak Krakatau, die die Geonauten bei einer Expedition im Jahr 2011 im Krater entdeckten und als glühende Lavaplatte bezeichneten. Im Krater des Popocatepetl wachsen immer wieder kleine Lavadome, die den Schlot verstopfen. Doch bis jetzt wurden sie immer wieder von Serien starker Explosionen zerstört und ausgeblasen. Doch diesmal scheint der Druck im Inneren des Vulkans dafür nicht zu reichen. Sollte das Domwachstum anhalten, besteht die Gefahr, dass eine größere Struktur entsteht, von der dann im Falle von Explosionen oder Kollapsereignissen eine größere Gefahr ausgeht.

Die Vulkanologen von CENAPRED sehen den Zustand des Vulkans als stabil an und rechnen in den nächsten Wochen nicht mit einer signifikanten Aktivitätssteigerung. Als Begründung hierfür geben sie an, dass die geochemischen und geophysikalischen Messgrößen stabil sind und keine größeren Schwankungen zeigen. Der Alarmstatus bleibt auf „Gelb Phase 2“ und es gilt eine 12-Kilometer-Sperrzone um den Krater.

Paricutín: Schwarmbeben im Michoacán-Guanajuato-Vulkanfeld

Erdbebenschwarm im Vulkanfeld nahe Paricutín – Stärkste Erdbeben Mb 3,4

Uruapan, 23.06.2024Das mexikanische Michoacán-Guanajuato-Vulkanfeld ist in erster Linie wegen des Schlackenkegels Paricutín bekannt, der am 20. Februar 1943 seinen Geburtstag feierte und somit zu den jüngsten Vulkanen der Welt zählt. Seit dem 20. Juni 2025 findet in der Region im Bundesstaat Michoacán ein Schwarmbeben statt, das sich teilweise zwischen dem Vulkan Pico de Tancitaro und dem nur 10 Kilometer nordöstlich liegenden Paricutín abspielt. Einige Beben ereigneten sich auch südwestlich des Pico de Tancitaro.

Der Schwarm besteht bislang aus mehr als 20 Erdbeben, von denen in der EMSC-Shakemap nur die 12 stärksten Beben mit Magnitude ab 3 eingezeichnet sind. Die drei stärksten Beben manifestierten sich gestern Abend und erreichten eine Magnitude von 3,4. Die Hypozentren lagen in nur 2 Kilometern Tiefe.

In der Vergangenheit kam es in diesem Gebiet bereits mehrfach zu Erdbebenschwärmen, unter anderem in den Jahren 1999, 2000, 2020, 2021 und 2022. Einige der Erdbebenschwärme dauerten Wochen und riefen Besorgnis vor einem Vulkanausbruch hervor.
Wissenschaftler des Geophysikalischen Instituts der UNAM führen die aktuelle seismische Aktivität auf magmatische Intrusionen in der Erdkruste zurück. Bislang wurden jedoch keine weiteren Hinweise wie Dampfaustritte, Gasemissionen oder Bodenhebungen festgestellt, die auf eine bevorstehende Vulkanausbildung hindeuten.

Das Vulkanfeld Michoacán-Guanajuato besteht aus gut 1100 Schlackenkegeln monogenetischen Ursprungs sowie aus 400 kleineren Schildvulkanen und Lavadomen. Somit zählt es zu den größten Vulkanfeldern der Erde. Während die monogenetischen Schlackenkegel nur eine einzelne Eruptionsphase durchlaufen, bevor sie erlöschen, können die anderen Vulkane wieder aktiv werden. Zu diesen Vulkanen zählt der Pico de Tancitaro. Allerdings nicht, denn er entstand vor gut 800.000 Jahren und eruptierte zum letzten Mal vor 237.000. Damit gilt er offiziell als erloschen. Sollte hier Lava eruptieren, dann wahrscheinlich in Form einer neuen monogenetischen Schlackenkegelbildung in der Nähe vom Paricutín.

Sollten die Tiefenangaben der Erdbebenherde genauso stimmen wie die Vermutung der UNAM-Geowissenschaftler, dann befindet sich das Magma bereits in einer Tiefe, wo es einen magmatischen Gang bildet und möglicherweise kurz vor einer Eruption steht.

Mexiko: Hurrikan Erick richtet starke Überflutungen an

Hurrikan Erick trifft Mexikos Pazifikküste – Warnungen vor Überschwemmungen und Erdrutschen

Oaxaca, 19.06.2025 – Als einer der ersten starken tropischen Wirbelstürme der Saison erreichte Hurrikan Erick heute Morgen die Pazifikküste Mexikos und traf mit der Wucht eines Kategorie-3-Sturms den Bundesstaat Oaxaca. Der Sturm, der ursprünglich als Hurrikan der Kategorie 4 eingestuft worden war, suchte die Küste mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 205 Kilometern pro Stunde heim. Nach Angaben des US-amerikanischen National Hurricane Center (NHC) lag das Zentrum des Sturms etwa 30 Kilometer östlich von Punta Maldonado.

Bereits im Vorfeld warnten Meteorologen vor starken Regenfällen, Überflutungen und Erdrutschen. Es wurde mit sintflutartigen Regenfällen gerechnet, die innerhalb kurzer Zeit bis zu 400 Millimeter Niederschlag mit sich bringen sollten. Die Prognosen trafen auch ein, denn es wurden starke Überschwemmungen in den Gebieten Huatulco, Oaxaca und Guerrero bestätigt. In Küstengebieten wurden Wellenhöhen von bis zu zehn Metern gemeldet.

Bilder zeigen in den sozialen Medien Überflutungen, die Straßen in Flüsse verwandelten. Fahrzeuge stehen bis zu den Scheinwerfern im Wasser.

Die Behörden riefen die Bevölkerung dazu auf, in ihren Häusern zu bleiben oder sich in Notunterkünfte zu begeben. Rund 2.000 dieser Notunterkünfte wurden eingerichtet. Landesweit stehen über 18.000 Einsatzkräfte bereit, um im Ernstfall rasch reagieren zu können. In Guerrero ordnete Gouverneurin Evelyn Salgado die Schließung aller Schulen an, während Fischerei- und Tourismusunternehmen ihre Boote sichern mussten.

Hurrikan weckt Erinnerungen an Naturkatastrophe von 2023

Auch in der Hafenstadt Acapulco bereiten sich die Bewohner auf den Sturm vor. Die Stadt war im Oktober 2023 schwer von Hurrikan Otis getroffen worden. Damals kamen mindestens 52 Menschen ums Leben, zahlreiche Gebäude wurden zerstört. Die Erinnerung an diese Katastrophe ist noch immer präsent. Viele Einwohner reagierten dieses Mal mit besonderer Vorsicht und bereiteten sich auf den Hurrikan vor.

Erick bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 15 Kilometern pro Stunde in nordwestlicher Richtung. Prognosen zufolge wird er im Laufe des Donnerstags weiter ins Landesinnere ziehen und dabei an Kraft verlieren. Bis Freitagfrüh soll sich der Sturm voraussichtlich vollständig abschwächen.

Mexiko: Erdbeben Mw 5,8 vor der Küste

Vor der Küste von Chiapas: Erdbeben Mw 5,8 erschüttert Mexiko

Datum: 18.06.2025 | Zeit: 09:49:22 UTC | Koordinaten: 14.795 ; -94.011 | Tiefe: 26 km | Mw 5,8

Tapachula, 18.06.2025Vor der Küste des mexikanischen Bundesstaates Chiapas ereignete sich heute Vormittag um 09:49:22 UTC (03:49:22 Uhr Lokalzeit) ein starkes Erdbeben der Magnitude 5,8. Das Hypozentrum lag laut EMSC in 10 Kilometern Tiefe. Das GFZ gibt die Tiefe mit 26 Kilometern an, was wahrscheinlich stimmt, da hier eine manuelle Überprüfung der Daten erfolgte. Das Epizentrum wurde 121 km südlich von Manuel Ávila Camacho verortet.

Meldungen über Schäden liegen nicht vor, doch der Erdstoß war weithin spürbar. Außerdem folgten dem Hauptbeben zwei Nachbeben mit Magnituden im Viererbereich, die theoretisch auch im wahrnehmbaren Magnitudenbereich lagen.

Erdbeben in dieser Region des Nordpazifiks hängen im Allgemeinen mit der Subduktion entlang des Mittelamerika-Grabens zusammen. Hier taucht die ozeanische Cocos-Platte unter die Platten von Nordamerika und der Karibik ab, wodurch Spannungen in der Erdkruste entstehen, die sich in Erdbeben entladen. Zudem entstehen Schmelzen, die für den Vulkanismus Mittelamerikas verantwortlich sind und hinter dem Graben aufsteigen, wo ca. 150 Kilometer hinter der Plattengrenze Vulkanketten entstehen.

Die Situation in der aktuellen Erdbebenregion ist noch ein wenig spezieller, denn sie befindet sich in einem Zwickel südlich einer Tripeljunktion, wo die Grenzen aller drei oben erwähnten Platten aufeinandertreffen. Die Plattengrenze zwischen Nordamerika und der Karibik wird dabei durch das Motagua-Polochic-Störungssystem markiert, bei dem es sich um eine linksseitige Transformstörung handelt. Prinzipiell könnte auch sie das Erdbeben ausgelöst haben, doch aufgrund der Tiefe des Hypozentrums vermute ich, dass sich das Beben an einem Stück subduzierter Kruste manifestierte. und somit dem Mittelamerikagraben zugerechnet werden muss.

Natürlich gibt es in Chiapas auch Vulkane. Der wohl bedeutendste Feuerberg des Bundesstaates ist der El Chichón. Er liegt im Zentrum von Chiapas und erzeugte 1982 eine plinianische Eruption mit katastrophalen Folgen. Deutlich näher am Epizentrum liegt hingegen der Volcán Tacaná, der mit einer Höhe von 4.093 Metern einer der höchsten Vulkane Mittelamerikas ist.

Mexiko: Erdbebenserie bei Revilla Gigedo Inseln

Erdbebenserie erschüttert mexikanisches Inselparadies Revilla Gigedo – Stärkstes Beben Mw 5,9

Datum: 28.05.2025 | Zeit: 01:30:39 UTC | Koordinaten: 19.770 ; -109.060 | Tiefe: 4 km | Mw 5,9

Cabo San Lucas, 28.05.2025Vor der Westküste Mexikos ereignete sich eine Erdbebenserie, die bis jetzt aus 12 Einzelbeben besteht. Die beiden stärksten Erschütterungen hatten die Magnituden 5,9 und 5,8. Die Hypozentren lagen in 4 und 13 Kilometern Tiefe. Das schwächste Beben brachte es auf Mb 3,9.

Erdbeben bei Revilla-Gigedo. © EMSC

Die Epizentren wurden dem Revilla-Gigedo-Archipel zugeordnet, das 380 Kilometer südwestlich der Baja California liegt. Nächstgelegener Ort an der Südspitze von Baja ist Cabo San Lucas in 358 Kilometern Entfernung.

Wahrnehmungsmeldungen liegen nicht vor, doch aus vulkanotektonischer Sicht sind die Erdbeben von Interesse: Das Revilla-Gigedo-Archipel ist vulkanischen Ursprungs und liegt westlich der Rivera-Mikroplatte, die von einigen Transformstörungen und dem Mittelamerika-Graben begrenzt wird. Die Erdbeben manifestierten sich an der Rivera-Fracture-Zone (RFZ), bei der es sich um eine rechtsinnige Blattverschiebung handelt. In dieser Beziehung gleicht die Störung dem San-Andreas-Fault, in dessen Verlängerung sich die RFZ befindet.

Der vulkanische Inselbogen des Revilla-Gigedo-Archipels liegt ca. 230 Kilometer von den Epizentren entfernt und besteht aus 4 größeren und mehreren kleinen Inseln, die allesamt unbewohnt sind, sieht man einmal von einer kleinen Marinebasis auf der größten Insel Socorro ab. Auf Soccoro liegt der 1050 m hohe Schildvulkan Mount Evermann, der zuletzt 1951 sowie von 1993 bis 1994 eruptierte. Über den Aktivitätsstatus des wenig erforschten und nicht weiter überwachten Vulkans ist mir nichts bekannt, doch es ist nicht ausgeschlossen, dass sich die Erdbeben an der RFZ auf die Aktivität des Vulkans auswirken könnten.

Die letzte Meldung zum Mount Evermann, die beim GPV einzusehen ist, stammt aus dem Jahr 1995. Damals wurde beschrieben, dass es 7 Fumarolen und einige heiße Quellen gibt, die von den Nachwirkungen der schwachen Eruptionen ein Jahr zuvor zeugen.

Colima: Erdbebenschwarm durch Magmenintrusion

Vulkanischer Blitz am Colima im Jahr 2015. © Marc Szeglat

Schwarmbeben östlich des Vulkans Colima durch Bildung eines Magmatischen Gangs verursacht

Der mexikanische Vulkan Colima liegt in der Grenzregion der Bundesstaaten Colima und Jalisco und zeigt wieder Anzeichen des Erwachens: Am 16. April gab es östlich des Vulkans in der Gemeinde Tuxpan ein Schwarmbeben, das laut nun veröffentlichten Untersuchungen von Geowissenschaftlern des Southern University Center (CUSur) der Universität Guadalajara durch eine Magmenintrusion verursacht wurde. Die Forscher betonen, dass es sich nicht um die Vorstufe zur Bildung eines neuen Vulkans handelte, sondern dass sich ein Magmatischer Gang bildete, der seitwärts im Untergrund migrierte. Ich vermute, dass er vom Magmenkörper unter dem Vulkan Colima ausging.

Am 15. April 2025 wurde Los Mazos von einem Beben der Magnitude 4,8 erschüttert, dem am nächsten Tag weitere Erdstöße mit Magnituden im Zweier- und Dreierbereich folgten. Die Forschenden führen diese seismische Abfolge auf den Druck zurück, den aufsteigendes Magma auf Störungen in einer Gesteinsschicht ausübte. Im Extremfall könnte die Gesteinsschicht brechen und Lava austreten.

Die letzte dokumentierte Eruptionsphase am Colima begann im Januar 2013 und dauerte bis März 2017. Zwei Jahre später gab es wahrscheinlich eine phreatische Eruption, die im Verborgenen ablief. Im letzten Jahr wurden bereits vermehrt Erdbeben detektiert und die Alarmstufe auf „Gelb“ erhöht.

Ein weiteres geothermisches Phänomen wurde im Januar in San Marcos Evangelista beobachtet: Dort trat ein Geysir auf, der durch einen unterirdischen Riss in einer tektonisch aktiven Zone entstanden ist. Dabei wurde heißes Wasser durch den Druck aus tonhaltigem Boden an die Oberfläche geschleudert. Zwar könnte dieses Ereignis mit einem Erdbeben in Michoacán zusammenhängen, doch sei es unabhängig vom seismischen Schwarm in Los Mazos.

Hohes geothermisches Potenzial

Die Wissenschaftler fordern, mögliche Bodendeformationen durch geothermische Aktivitäten genau zu beobachten und tektonische Störungen weiter zu erforschen. Gleichzeitig warnen sie die Bevölkerung davor, sich aktiven Geysiren zu nähern, da diese plötzlich heißes Wasser und Dampf ausstoßen können. Trotz der Risiken betonten die Expertinnen und Experten auch das Potenzial der Geothermie für die wirtschaftliche Nutzung in der Region. So sind aktuell zwei Geothermieanlagen in Planung: eine in der oben beschriebenen Region San Marcos am Fuß des Vulkans Colima, eine weitere im Geothermiefeld Cerritos Colorados nahe Guadalajara.

Insgesamt verfügt Mexiko über eine installierte geothermische Leistung von etwa 976 MW, verteilt auf fünf aktive Kraftwerke: Cerro Prieto (Baja California), Los Azufres (Michoacán), Los Humeros (Puebla), Las Tres Vírgenes (Baja California Sur) und Domo San Pedro (Nayarit). Diese Anlagen werden größtenteils von der CFE betrieben.

Mexiko: Hagelsturm richtete Schäden an

Heftiger Hagelsturm trifft Gemeinde Ciénega de Flores in Mexiko – Schäden an Fahrzeugen gemeldet

Ein unerwarteter Hagelsturm hat am Freitagabend die Bewohner der Gemeinde Ciénega de Flores im mexikanischen Bundesstaat Nuevo León überrascht. Die Unwetterfront hinterließ eine Spur der Verwüstung, insbesondere an Fahrzeugen, deren Scheiben durch den Einschlag golfballgroßer Hagelkörner zersplitterten.

In den sozialen Medien wurden zahlreiche Bilder geteilt, die mit Eis bedeckte Straßen zeigen. Besonders auffällig waren große Hagelbälle die den Boden bedeckten und in einigen Fällen Autodächer und Windschutzscheiben und normale Fenstern in Häusern zerschlugen.

Die Nationale Wasserkommission warnt vor weiterem Unwetter. In einer aktuellen Mitteilung heißt es, dass in den nächsten Stunden mit zunehmender Bewölkung, kräftigen Schauern sowie teils heftigen Regengüssen gerechnet werden müsse. Zudem sei mit Blitzaktivität, Hagelbildung und starken Windböen zu rechnen.

Danach soll sich die Wetterlage in den Zitrusanbaugebieten von Nuevo León beruhigen und nur noch durch anhaltenden leichten Regen auszeichnet, doch  für den Großraum Monterrey prognostiziert der Wetterdienst eine bevorstehende Intensivierung der Niederschläge. Diese Niederschläge könnten zu lokalen Überflutungen führen.

Große Hagelkörner entstehen in großen  Gewitterwolken mit starken Aufwinden. Durch wiederholtes Hoch- und Runterschleudern in kalten und feuchten Luftschichten wachsen die Körner schichtweise. Je länger sie in der Wolke „gefangen“ sind, desto größer werden sie – bis sie schließlich zu schwer sind und zu Boden stürzen.

Hagelstürme sind oft ein Warnsignal für eine potenziell tornadoträchtige Wetterlage. Zwar bedeutet Hagel allein nicht automatisch, dass ein Tornado entsteht, aber wenn starker Hagel mit starker Windscherung und Instabilität einhergeht, sind die Bedingungen für Tornados deutlich erhöht.

Unwetterwarnungen für Deutschland

Solche Bedingungen wurden vom Deutschen Wetterdienst auch für Deutschland vorhergesagt. Über Deutschland treffen am Wochenende zwei sehr unterschiedlich temperierte Luftmassen aufeinander, in deren Folge sich Superzellen bilden können. Es drohen nicht nur starke Gewitter mit Hagelschlag, so wie es gestern in Mexiko der Fall war, sondern es besteht sogar die Möglichkeit, dass sich Tornados bilden werden. Lokal können Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu 3 cm entstehen und es muss mit 20 Liter Regen auf den Quadratmeter gerechnet werden. Bäche könnten über die Ufer treten.

Mexiko: Neue Heiße Quellen schüren Sorgen vor Vulkanausbruch

Neue heiße Quellen in Michoacán (Mexiko) entdeckt – Sorge vor Vulkanausbruch beim Paricutín wächst

In der Gemeinde Uruapan im mexikanischen Bundesstaat Michoacán hat ein plötzlicher Austritt von Dampf und heißem Wasser in einem Garten des ländlichen Siedlungsraums El Zapien für Aufsehen gesorgt. Anwohner befürchten, dass es sich um frühe Anzeichen eines neuen Vulkanausbruchs handeln könnte – und das nur wenige Kilometer vom bekannten Paricutín entfernt, der erst 1943 entstand.

In sozialen Medien geteilte Videos zeigen, wie aus einem mit einer Laubharke freigelegten Loch Dampf austritt, der mit zunehmender Tiefe von brodelndem Wasser begleitet wird. Die Behörden sowie Wissenschaftler der Universität von Michoacán und der UNAM leiteten Untersuchungen ein. Der Zivilschutz warnte die Bevölkerung und bat darum, das Gebiet bis auf Weiteres zu meiden.

Die Region ist geologisch hochaktiv. Zwischen den Vulkanen Tancítaro und Paricutín wurden in den letzten mehrere seismische Schwärme registriert, die von aufsteigendem Magma verursacht worden sein könnten. Der Forscher Denis Legrand warnt, dass Magma bei geringer Tiefe rasch aufsteigen könnte, was eine ständige Überwachung erforderlich macht.

Das Phänomen wurde in einem Gebiet entdeckt, in dem ein junges Vulkanfeld liegt. Hier entstand 1943 der jüngste Vulkan Mexikos:  der Schlackenkegel des  Paricutín war ein selten dokumentierter monogenetischer Ausbruch.

Erste von Forschern durchgeführte Messungen ergaben im Bereich der heißen Quelle eine Oberflächentemperatur von 50 °C, während in 40 Zentimetern Tiefe lediglich 22 bis 24 °C gemessen wurden. Diese Werte deuten eher auf eine lokale Störung als auf tiefgreifende vulkanische Aktivität hin. Daher ziehen die Forscher auch andere Ursachen in Betracht: ein Leck in einer unterirdischen Leitung oder brennbare Materialien im Boden.

Ob es sich bei dem Phänomen um geothermische Aktivität, vulkanische Prozesse oder etwas völlig anderes handelt, sollen die kommenden Untersuchungen klären. Die Region bleibt unter intensiver Beobachtung.

Ich persönlich halte einen magmatischen Ursprung der hydrothermalen Aktivität für wahrscheinlich. Wobei magmatisch heißt, dass der erhöhte Wärmefluss im Untergrund von einem Magmenkörper ausgeht, der in der Erdkruste steckt. Ob er weiter aufsteigt und einen Vulkanausbruch verursachen wird, ist indes ungewiss. Die meisten magmatischen Intrusionen erreichen nicht die Erdoberfläche. Zuletzt gab es im Michoacán-Vulkanfeld eine Serie stärkerer Schwarmbeben in den Jahren 2020/21. Damals vermutete man die Intrusion eines Magmenkörpers als Ursache.

Popocatepetl: 461 Minuten Tremor registriert

Lang anhaltender Tremor und Asche-Dampf Exhalationen am Popocatepetl

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl steigert nach der recht ruhigen Phase der letzten Monate seine Aktivität: Das VAAC Washington brachte heute eine VONA-Warnung heraus, nach der eine Eruptionswolke bis auf 6700 m Höhe aufgestiegen ist. Auf der Aufzeichnung der Livecam kann man noch eine mehrere Stunden dauernde Exhalationsphase sehen, die bei wenig Wind eine Dampfwolke erzeugte, die sehr hoch aufgestiegen ist und wahrscheinlich auch einen geringen Ascheanteil hatte. Aktuell steigt weniger Dampf auf, doch dieser ist rot illuminiert, woraus man schließen kann, dass glühendes Magma oben im Schlot steht.

Die Vulkanologen von CENAPRED berichten in ihrem täglichen Update, dass es gestern zu 31 Exhalationen gekommen ist. Zudem wurden 461 Minuten Tremor aufgezeichnet. Das ist fast eine Verdopplung der Tremordauer gegenüber dem Vortag. Eine solche war bereits am Freitag zu beobachten gewesen. Die Beobachtungen deuten darauf hin, dass ein Magmenkörper aufsteigt und somit die Wahrscheinlichkeit für stärkere Eruptionen zunimmt.

Während der Popocatepetl in diesem Jahr vergleichsweise ruhig blieb, sah es letztes Jahr anders aus: Im Frühjahr gab es eine Phase deutlich erhöhter Aktivität und man stand kurz davor, die Alarmstufe zu erhöhen, bevor sich der Vulkan wieder beruhigte. Im Dezember gab es dann erneut eine Phase mit intensivem Tremor, dem dann wieder stärkere Ascheeruptionen folgten. Bei diesen starken Ausbrüchen kommt es gelegentlich vor, dass Vulkanasche bis nach Mexiko-Stadt geweht wird und dort den internationalen Flughafen lahmlegt.

Theoretisch wären auch so starke Eruptionen möglich, dass das öffentliche Leben eines der größten Ballungsräume der Erde zum Erliegen kommt. Darüber hinaus wird die Metropolregion von Erdbeben bedroht. In den Jahren 1985 und 2017 richteten starke Erdbeben Schäden an, Tausende starben. Während das Erdbeben von 2017 eine Magnitude 7,1 hatte, war jenes von 1985 noch schlimmer: Es hatte sogar eine Magnitude von 8,1.