Vulkan-News 01.03.22: Stromboli

Stromboli eruptiert stärker

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der Stromboli macht seinem Namen alle Ehre und eruptiert wieder mehr strombolianisch. Dafür hat er scheinbar in einen anderen Modus geschaltet und das Lavaspattering eingestellt. Das LGS meldete gestern 80 thermische Durchgänge. Der akustische Druck erreichte Werte von bis zu 1,5 Pa. In den Phasen mit sehr vielen thermischen Durchgängen, erreichte der Schalldruck nur 1/3 der aktuellen Stärke.

Stromboli ist ein Vulkan der Isole Eolie (Äolische Inseln), die zum UNESCO-Welterbe gehören. Der Archipel wird von 7 großen und mehreren kleinen Inseln gebildet. Darum werden die Inseln auch „die sieben Schwestern“ genannt.

Beim Stromboli handelt es sich um einen 924 m hohen Stratovulkan der die gleichnamige Vulkaninsel bildet. Spektakulär sind die namensgebenden strombolianischen Eruptionen nachts, denn dann sind die frequenten auswürfe glühender Tephra besonders schön zu sehen. Dieser Vulkan gab der strombolianischen Eruptionsart seinen Nahmen. Stromboli locken seit langem Besucher zum „Leuchtturm des Mittelmeers“ im Nordosten der Äolischen Inseln. Die kleine Insel ist der aufsteigende Gipfel eines Vulkans, der in zwei Eruptionszyklen wuchs, von denen der letzte den westlichen Teil der Insel formte. Der Neostromboli-Ausbruch fand vor etwa 13.000 bis 5.000 Jahren statt. Die aktiven Schlote des Gipfels befinden sich an der Spitze der Sciara del Fuoco, einer markanten Steilwand, die vor etwa 5.000 Jahren durch eine Reihe von Hangrutschungen entstand und bis unter den Meeresspiegel reicht. Der moderne Vulkan wurde innerhalb dieser Steilwand errichtet, die pyroklastische Auswürfe und Lavaströme nach Nordwesten leitet. Seit mehr als einem Jahrtausend werden fast ununterbrochen leichte strombolianische Explosionen, manchmal begleitet von Lavaströmen, beobachtet. In den letzten Jahren ist eine Tendenz zu Paroxysmen festzustellen und es werden pyroklastische Ströme generiert. Daher wurde der Aufstieg zum Gipfel inzwischen gesperrt.

Nevados de Chillán mit Aschewolken

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile eruptiert der Komplexvulkan Nevados de Chillán wieder. Das VAAC registrierte Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufgestiegen sind. Der Wind verfrachtete sie in Richtung Nordosten.

Popocatepetl mit Vulkanasche und Tremor

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption:  Vulcanianisch

Unter dem mexikanischen Vulkan Popocatepetl wird langanhaltender Tremor registriert. CENAPRED zeichnete entsprechende seismische Signale auf, die über eine Dauer von 426 Minuten anhielten. Außerdem wurden gestern 35 Exhalationen festgestellt. Am Vortag stieg eine kleine Aschewolke auf. Das VAAC brachte gestern 2 Meldungen zu Vulkanasche in einer Höhe von 5800 m heraus.

Telica mit weiteren Eruptionen

Staat: Nicaragua | Koordinaten: 12.60, -86.85 | Eruption:  Asche-Emissionen

Der Telica ist weiterhin mit kleinen Aschewolken bei den VAAC-Meldungen vertreten. Die Höhe der Emissionen wird mit 1200 m angegeben. Dabei handelt es sich um die Höhe über den Meeresspiegel. Will man die Nettohöhe der Eruptionswolken erhalten, muss man die Vulkanhöhe abziehen. Der Telica ist 1036 m hoch.

Suwanose-jima in guter Form

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der südjapanische Inselvulkan Suwanose-jima steigerte in den letzten Tagen seine Aktivität deutlich. Das VAAC Tokio meldete innerhalb von 2 Tagen 16 Aschewolken. Sie erreichten Höhen von bis zu 3000 m und drifteten in östlicher Richtung. Livecambilder enthüllten, dass bei den Eruptionen nicht nur Asche gefördert wurde, sondern auch glühende Tephra. Die Seismizität fluktuiert auf erhöhtem Niveau, allerdings ohne die Spitzenwerte von Anfang Januar zu erreichen.

Vulkan-News 30.01.22: Santiaguito

  • Der Santiaguito trat gestern Abend in einer Phase erhöhter Aktivität ein
  • Der Nevados de Chillan eruptiert Aschewolken
  • Am Ätna gab es Asche-Emissionen aus dem NSEC

Santiaguito emittierte viel Vulkanasche

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

In Guatemala steigerte der Domvulkan Santiaguito seine Aktivität. INSIVUMEH berichtete gestern Abend von Ascheniederschlag, der aus mehreren Ortschaften in Vulkannähe gemeldet wurde. Betroffen war auch die Stadt Quetzaltenango, die als touristischer Ausgangspunkt für Touren auf den Vulkan gilt. Der Dom selbst war von Wolken bedeckt, so dass sich nicht mit Sicherheit sagen ließ, wie die Aktivität aussah. Die Seismometer registrierten erhöhten Tremor und den konstanten Abgang von Schuttlawinen. INSIVUMEH schreibt, dass die Asche-Emissionen von diesen Abgängen stammte. Manchmal ist der Übergang zwischen Schuttlawinen und Pyroklastischen Ströme fließend, so dass auch durchaus Glutwolken entstanden sein könnten. Die Vulkanologen halten ihre Warnung vor Pyroklastischen Ströme aufrecht. Das VAAC registriert aktuell Vulkanasche in einer Höhe von 5800 m. Bei so hoch aufsteigender Asche ist es sehr wahrscheinlich, dass Pyroklastische Ströme entstanden sind, oder dass sich die Explosivität der Eruption steigerte.

Der Vulkan befindet sich seit einigen Wochen in einer extrusiven Phase und der Lavadom wächst besonders stark. Vom Dom gehen 2 zähe Lavaströme aus, die in Richtung Westen und Südwesten fließen.

Nevados de Chillán

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile ist es der Nevados de Chillán, der Aschewolken ausstößt. Das VAAC detektierte diese in einer Höhe von 4000 m. Sie drifteten in Richtung Osten. Momentan ist der Chillán der aktivste Vulkan in Chile.

Ätna: strombolianische Aktivität festgestellt

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Der Neue Südostkrater wird wieder aktiver und erzeugt schwache strombolianische Eruptionen. Laut INGV begannen die Eruptionen kurz nach Mitternacht und förderten kleine Aschewolken, die sich schnell auflösten. Der Tremor bewegt sich auf relativ schwachem bis moderaten Niveau, mit einer leicht steigenden Tendenz. Es ist gut möglich, dass sich der Ätna auf einen weiteren Paroxysmus vorbereitet. Die Abstände zwischen den Paroxysmen sind recht lang und betrugen zuletzt zwischen 6 und 8 Wochen.

Update 17:30 Uhr: Die Ascheeruptionen hielten den Tag über an und intensivierten sich phasenweise. In den Sozialen Medien spekuliert man natürlich über einen bevorstehenden Paroxysmus.

Vulkan-News 06.11.21: Montagne Pelée

Der Cumbre Vieja stößt viel Vulkanasche aus. Am Montagen Pelée wurden schwache Erdbeben registriert. Die Vulkane Nevados de Chilan und Karymsky eruptierten Aschewolken.

Cumbre Vieja: Starker Ascheausstoß

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Auf La Palma haben Tremor und Bodendeformation weiter zugenommen. Der Tremor zeigt heute wieder einen Peak, der auf eine besonders aktive Phase hindeutet. Tatsächlich sieht man auf der LiveCam, dass eine massive Aschewolke gefördert wird. Starker Wind verdriftet die Eruptionswolke, so dass sie nicht sonderlich hoch aufsteigt. Auffällig ist der Sprung in der Bodendeformation: hier zeigt die Grafik des IGN heute 23 cm an, nachdem der Wert gestern bei 13,5 cm lag. Man kann davon ausgehen, dass es sich um eine Fehlmessung handelt. Dennoch wird die Deformation weiter zugenommen haben. Ein Ende der Eruption ist nicht in Sicht, wohl aber eine Änderung des Ausbruchscharakters von überwiegend effusiv zu überwiegend ejektiv.

Karymsky mit weiteren Explosionen

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf Kamtschatka war es der Karymsky, der mit weiteren Explosionen auf sich aufmerksam machen will. Das VAAC registrierte heute eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 8000 m aufstieg und in Richtung Nordosten driftete.

Montagne Pelée mit Mikroseismik

Staat: Frankreich | Koordinaten: 14.82, -61.17 | Eruption:  Mikroseismizität

Das OVSM berichtet im letzten Wochenbulletin, dass die Seismometer am Montagne Pelée auf Matinique (Karibik) 25 schwache Erdbeben detektierten. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 1,1 und bewegte sich somit noch im Bereich der Mikroseismizität. Die Hypozentren lagen flach, genauer, zwischen 0,9 und 2,1 km Tiefe. Die Beben deuten darauf hin, dass sich im Gestein kleine Risse bilden, die durch den Aufstieg Magmatischer Fluide entstehen. Ob es sich dabei um Magma handelt, ist zur Zeit noch unklar. Vor der Küste gibt es eine Entgasungszone, bzw. ein submarines Fumarolenfeld, das weiter aktiv ist. Das IPGP entnahm Wasserproben, um dem Ursprung der Gase auf die Spur zu kommen. Seit 2019 beobachten die Wissenschaftler die beschriebenen Effekte. sie deuten ein langsames Erwachen des Vulkans an.

Nevados de Chilan mit Aschewolken

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile eruptiert der Chilan wieder recht frequent Aschewolken. Sie steigen bis zu 3700 m auf. Der Wind verfrachtet sie in westlicher Richtung. Der berg ähnelt dem Ätna insofern, als dass es dort ein Schiressort gibt.

Vulkan-Nachrichten 18.05.21: Chillan, Shiveluch

Shiveluch: Neuer Spine gewachsen

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom | Link

Der Shiveluch auf Kamtschatka ist nach wie vor aktiv, auch wenn er in den letzten Monaten ein wenig aus dem Fokus der Berichterstattung geraten ist. Das ändert sich heute mit Bildern von einem neuen Lavadom. Das kuppelförmige Gebilde macht seinem Namen alle Ehre und sieht in der Tat wie ein Dom aus. Tatsächlich handelt es sich nicht um einen komplett neuen Dom, sondern um einen Spine. Schon vor einigen Monaten erschien ein vergleichbares Objekt, dass aus anderer Perspektive langgestreckt war und an einen Delphin erinnerte. Er überlebte allerdings nur kurze Zeit und verging in einer Serie von Eruptionen. Wahrscheinlich wird der aktuelle Spine das gleiche Schicksal ereignen. Darüber hinaus kommt es bereits jetzt zu gelegentlichen Ascheeruptionen. Das letzte Mal detektierte das VAAC vor 4 Tagen Aschewolken am Shiveluch. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 3700 m auf. Ob sie mit pyroklastischen Strömen assoziiert waren ist ungewiss. Möglicherweise standen sie mit dem Wachstum des Spines in Verbindung.

Nevados de Chillan mit Ascheeruptionen

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377 | Eruption: Dom | Link

Am chilenischen Vulkan Nevados de Chillan kommt es immer noch zum Ausstoß von Vulkanasche. Die Eruptionswolken steigen bis auf einer Höhe von 4000 m auf und driften in südöstlicher Richtung. MIROVA detektiert kontinuierlich eine moderate Wärmestrahlung. Sie deutet darauf hin, dass das Magma hoch im Fördersystem steht und dass evtl. ein Lavadom wachsen könnte.

Kilauea: Lavaausstoß gering

Staat: USA | Koordinaten: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch | Link

Am hawaiianischen Vulkan Kilauea tritt immer noch etwas Lava aus einem Schlot im Westen des Kraters aus. Sie fließt einige Meter über die Erstarrungskruste des Lavasees, bevor sie erstarrt. Der Spiegel des Lavasees stagnierte in den letzten Wochen und steht auf 229 m über dem Boden des Kraters. Der geringe Lava-Ausstoß spiegelt sich in der Bodendeformation wider: Es wird kontinuierliche Inflation registriert und sie hat fast wieder das Niveau wie vor dem Beginn der Eruption im Dezember erreicht.

Nevadós de Chillán mit explosiver Eruption

Gestern Nacht gab es eine explosive Eruption am chilenischen Vulkan Nevadós de Chillán. Sie ereignete sich um 23:03 Uhr Ortszeit und förderte glühende Tephra Hunderte Meter hoch. Das VAAC Buenos Aires registrierte Vulkanasche in fast 8 Kilometern Höhe. Es entstand sehr wahrscheinlich ein pyroklastischer Strom, der über den Hang floss. MIROVA registrierte eine schwache Thermalstrahlung. Knapp 12 Stunden später fand ein weiterer Vulkanausbruch statt. Sehr wahrscheinlich wurden große Teile des Lavadoms zerstört, welcher im Krater wuchs. Der Alarmstatus steht auf „orange“.

Nevadós de Chillán ist ein Komplexvulkan, der sich aus 3 überlappenden Stratovulkanen zusammensetzt. Er ist 3212 m hoch und liegt in Chile. Zwischen zwei der Gipfel entstand im letzten Jahrhundert eine Reihe von Lavadomen. Der aktuelle Dom bildete sich im Krater des Nicanor.

Veniaminof mit Lavastrom und Aschewolke

Gestern wurde eine Aschewolke am Vulkan in Alaska registriert. Diese stieg km auf. Zugleich ist weiterhin ein Lavastrom aktiv, der etwas an Läge dazugewinnen konnte. Zumindest liegt diese Schluss nahe, wenn man die thermische Strahlung in Höhe von 641 MW betrachtet. Die Förderrate dürfte allerdings nicht so hoch sein und unter 5 Kubikmeter pro Sekunde liegen.

Planchón-Peteroa eruptiert Vulkanasche

Ebenfalls in Chile liegt der Planchón-Peteroa. Dieser Vulkan erzeugte in den letzten 24 Stunden 2 Ascheeruptionen. Die Asche erreichte eine Höhe von fast 5 km. der Alarmstatus steht auf „gelb“.

Fuego in Guatemala

Der Vulkan ist weiterhin auf einem recht hohen Niveau aktiv. Es wurde wieder Vulkanasche in einer Höhe von knapp 5 Kilometern registriert. In der Stunde werden bis zu 13 explosive Eruptionen gezählt. Der Lavastrom ist noch aktiv und hat eine Länge von 1200 m erreicht. MIRVOA verzeichnet eine hohe Thermalstrahlung. Die Seismik ist hoch und der Vulkanausbruch scheint stabil zu sein. Die Aktivität könnte sich sogar weiter steigern, dann besteht die Gefahr, dass pyroklastische Ströme generiert werden.

Die beiden Fotos stammen von vulkane.net-Leser Marcel Schütze. Sie wurden am 6. November aufgenommen.