Nyiragongo: Hochstand des Lavasees

Der Nyiragongo in der DRK beherbergt in seinem tiefen Pitkrater weiterhin einen Lavasee. Wie bereits anhand der Wärmeabstrahlung vermutet, erreichte der Lavasee am 15. November einen neuen Hochstand. Er überflutete zwar nicht die unterste Terrasse im Krater, stieg aber bis zum Rand des Pits auf. Außerdem traten auf der Terrasse Lavaströme aus. Ein aktuelles Video dokumentiert die Situation. Heute registriert MIROVA weiterhin eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 1008 MW. Das ist zwar ein hoher Wert, repräsentiert allerdings relativ normale Aktivität des Lavasees bei hohem Stand der Lava.

Nyamuragira: kleiner Lavapond vermutet

Am Nyamuragira scheint es einen kleinen Lavapond zu geben. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung von 121 MW. Auf einem Satellitenfoto von Anfang November erkennt man eine kleine längliche Wärme-Anomalie. Nyamuragira liegt in Sichtweite des Nyiragongo und gehört ebenfalls zu den Virunga-Vulkanen in der Demokratischen Republik Kongo. Anders als der Nachbarvulkan ist der Nyamuragira nicht touristisch erschlossen und praktisch nur mit dem Hubschrauber erreichbar. Grund hierfür sind Rebellen, die die Vulkanhänge unsicher machen.

Klyuchevskoy eruptiert explosiv

Im fernen Kamtschatka eruptierte der Klyuchevskoy. Das VAAC Tokio registrierte 4 Aschewolken, die vom Vulkan ausgingen. Die Höhe der Eruptionswolken konnte via Satellit nicht bestimmt werden. In einem Medienbericht ist davon die Rede, dass die Asche bis auf einer Höhe von 7000 m ü.N.N. aufstieg. Obwohl sich die Höhe respektabel anhört, gilt zu bedenken, dass der Klyuchevskoy selbst fast 5000 m hoch ist. Die Eruptionen sind also kleiner, als man zuerst denken mag.

Sangay weiterhin munter

Der Sangay in Ecuador eruptiert weiter Vulkanasche. Die Explosionen fördern die Asche bis auf einer Höhe von 6100 m. Das VAAC brachte seit gestern 9 VONA-Warnungen vor der Vulkanasche heraus. MIROVA registriert eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 190 MW. Sie wird von einem zähen Lavastrom emittiert.

Nyiragongo: Sehr hohe Thermalstrahlung

Am kongolesischen Schildvulkan Nyiragongo wurde gestern eine sehr hohe thermische Strahlung verzeichnet. Sie hatte eine Leistung von 2738 MW. Innerhalb eines Jahres war das der 3. höchste Wert. Heute werden noch 1277 MW registriert. In der Vergangenheit zeigte eine so hohe thermische Strahlung ein Überlaufen des Lavasees an. Zeitweise flossen auch Lavaströme über die unterste Terrasse des Kraters. Sie gingen von einem Hornito aus, der sich durch Lavaspattering auf der Terrasse gebildet hatte. Es ist durchaus möglich, dass die aktuell hohe thermische Strahlung von ähnlichen Ereignissen verursacht wird. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Pacaya: Strombolianische Eruptionen

Vom Pacaya in Guatemala werden strombolianische Eruptionen gemeldet. Im Bericht von INSIVUMEH heißt es, dass glühende Tephra bis zu 75 m über den Krater aufsteigt. Die Explosionen sind bis in 3 km Entfernung zu hören. Es wird Tremor registriert. Von einem Lavastrom wird nichts berichtet. Auf aktuellen Satellitenfotos erkennt man nur noch eine sehr schwache Thermalspur in nördlicher Richtung. Es sieht so aus, als hätte der Nachschub an Lava gestoppt und als würde der Lavastrom abkühlen. Dafür geht vom Krater ein deutliches thermisches Signal aus, was die Intensivierung der explosiven Tätigkeit bestätigt.

Taal: Hohe Seismizität

Dem Calderavulkan Taal (Philippinen) wurde in den letzten 24 Stunden wieder eine hohe Seismizität attestiert. PHILVOLCS registrierte 51 vulkanotektonische Erdbeben. Das Wasser des Kratersees verzeichnet eine Zunahme der Acidität: der pH-Wert sank von 2.94 auf 2.88. Die Wassertemperatur verringerte sich von 32.9°C auf 32.1°C. Der Wasserstand blieb unverändert. Die hohe Erdbebentätigkeit geht einher mit Inflation. Mittelfristig könnte sich hier eine Eruption ereignen.

Askja: Weitere Beben

Unter der isländischen Caldera Askja gibt es weiterhin schwach Erdbeben. Die Intensität des Erdbebenschwarms ist allerdings rückläufig. Mike Schüler veröffentlichte gestern in der FB-Gruppe „Vulkane Islands“ ein Statement von IMO. Demnach handelt es sich um den stärksten Schwarm, der bisher unter der Askja registriert wurde. Es wurden mehr als 1200 Erschütterungen festgestellt, 3 mit Magnituden größer als 3. Die Beben sind wahrscheinlich tektonischer Natur. Tremor und Bodendeformation wurden nicht festgestellt. In den letzten 48 Stunden gab es auch mehreren Beben im Bereich Bardarbunga-Grimsvötn.

Nyiragongo: Lavasee lief über

Der Lavasee im Pitkrater des Vulkans Nyiragongo (Demokratische Republik Kongo) lieft am 4. April über. Dies bestätigt nun ein Video, welches auf der FB-Seite des Virunga Nationalparks gepostet wurde. Vnet berichtete in der letzten Woche über eine erhöhte Wärmestrahlung des Vulkans und ich vermutete ein entsprechendes Ereignis. Heute sieht es wieder so aus, als wäre der Lavasee ungewöhnlich aktiv: MIROVA registrierte gestern eine Wärmestrahlung in Höhe von 3981 MW. Neue Höchststände des Lavasees ereignen sich am Nyiragongo phasenweise. Manchmal ist auch ein Hornito auf der untersten Terrasse des Kraters aktiv. Dieser erzeugt dann Lavaspattering und schickt Lavaströme über den Kraterboden.

Normalerweise sind Lavaseen relativ ungefährliche Naturphänomene, doch im Falle des Nyiragongos sieht es anders aus. Es kam bereits öfters vor, dass sich ein Riss in der Vulkanflanke öffnete, aus dem die Lava des Sees abfloss. Da die Lava sehr heiß und dünnflüssig ist und die Vulkanflanken sehr steil sind, erreichen die so entstandenen Lavaströme große Geschwindigkeiten. Innerhalb kurzer Zeit kann die Lavaflut bewohnte Gegenden erreichen. Im Jahr 2001 erreichte die Lava die Stadt Goma und floss bis in den Kivusee. Noch heute teilt der erstarrte Lavastrom die Stadt wie eine Narbe.

Lavaseen weltweit

Das Lavaseen auslaufen, scheint indes häufiger vorzukommen, als man vermuten mag. Alleine im letzten Jahr sind die beiden Lavaseen des hawaiianischen Vulkans Kilauea ausgelaufen. Die Lava ergoss sich über die Küstenebene und zerstörte die Siedlungen Leilani und Kaphoho, bevor die Lavaströme in den Ozean mündeten und dort neues Land entstehen ließen. Im Dezember liefen die Lavasees des Vulkans Ambrym aus. Dort brodelte gleich in 4 Kratern kleine Lavaseen. Ein Teil der Lava entströmte einer Eruptionsspalte in der Caldera. da sich vor der Küste starke Erdbeben ereigneten und sich auch dort Spalten öffneten, liegt die Vermutung nahe, dass ein Teil der Lava unterirdisch abfloss. 1 Jahr zuvor verschwand der Lavasee im Krater des Vulkans Era Alé. Zunächst lief der Lavasee über, dann entstand ein Riss, aus dem sich die Lava ergoss. Dieser Riss hat sich bis heute nicht vollständig geschlossen: noch immer tritt Lava auf der Flanke aus und speist einen kleineren Lavastrom. Aktuell gibt es nur noch 3 Lavaseen auf der Welt: im Nyiragongo, dem Nachbarvulkan Nyamuragira und im Mount Erebus in der Antarktis.

Nyiragongo: Sehr hohe Thermalstrahlung

Vom Lavasee des Nyiragongos (DRK) geht derzeit eine sehr hohe thermische Strahlung in Höhe von 1558 Mw aus. Vorgestern wurde sogar ein Wert von über 5000 MW gemessen. Das lässt vermuten, dass der Lavasee im Pitkrater übergelaufen ist und die unterste Terrasse mit Lava überflutete. In den letzten Wochen wurde immer wieder von solchen Ereignissen berichtet. Sentinel-Satellitenbilder scheinen das zu bestätigen, auch wenn es sein kann, dass die Wärmestrahlung am Rand des Lavasees durch heiße Gase verursacht wird. Direkte visuelle Beobachtungen sind nicht so häufig, obwohl offiziell Touren zum Krater angeboten werden. In der Gegend kommt es immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen durch Rebellen. ein Aufstieg zum Krater ist nur unter Schutz bewaffneter Ranger möglich.

Fuego eruptiert weiterhin

Der Fuego in Guatemala ist weiterhin sehr aktiv. Er eruptiert bis zu 23 Mal pro Stunde. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 4800 m und driftet bis zu 20 km weit. Glühende Tephra steigt bis zu 300 m über dem Krater auf. Die Thermalstrahlung beträgt derzeit 108 MW.

Santiaguito: Ascheeruption

Der Domvulkan Santiaguito (Guatemala) eruptierte vor 2 Tagen eine Aschewolke. Diese erreichte eine Höhe von 4900 m. In den letzten Wochen steigerte der Vulkan seine Tätigkeit. Gestern berichtete INSIVUMEH von 15 Explosionen am Tag. Bei den meisten Eruptionen steigen die Aschewolken bis zu 3200 m hoch auf. Zudem werden moderate Schuttlawinen generiert.

Gunung Agung: weitere Exhalationen

Nach der relativ großen Explosion in der letzten Nacht, gab es mehrere Exhalationen und kleinere Rülpse des Vulkans. Der Alarmstatus steht weiterhin auf „orange“. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass es irgendwann noch zu der befürchteten großen Eruption mit katastrophalen Folgen kommen könnte. In der Magmakammer unter dem Vulkan scheint weiterhin viel Magma zu sein, welches sich mit der Zeit chemisch weiterentwickelt. Durch diese „Reifung“ wird das Magma leider nicht weniger gefährlich, sondern zäher und gasreicher. Es drohen stärkere Explosionen. Allerdings werden nur wenige relevanten Daten öffentlich kommuniziert: es fehlen Werte über Inflation/Deflation und Gasausstoß, um eine wissenschaftliche Analyse durchzuführen. Daher sind meine Überlegungen theoretischer Natur.

Nyiragongo strahlt viel Wärme ab

Der Virunga-Vulkan Nyiragongo ist derzeit besonders aktiv. MIROVA registriert eine sehr hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 1304 MW. Das deutet auf einen hohe Stand des Lavasees im Krater hin. Unbestätigten Berichten zufolge, soll dieser am Wochenende übergelaufen sein und Lavaströme über die unterste Terrasse des Kraterbodens geschickt haben. Ein entsprechendes Video wurde auf Instagram entdeckt und in unserer Gruppe „volcanoes and volcanism“ auf FB geteilt. Hier ein Standbild aus dem Video. Obwohl das Video vom Wochenende stammen soll, besteht die Möglichkeit, dass ein altes Video erneut hochgeladen wurde.

Hawaii: Puʻu ʻŌʻō-Krater füllt sich

Der Kilauea auf Hawaii befindet sich weiterhin in seinem Dornröschenschlaf, in dem der Vulkan nach seiner letzten großen Eruption im Sommer 2018 fiel. Das HVO bringt nun mehr nur wöchentliche Berichte heraus, anstatt wie früher tägliche Updates zu Posten. Im letzten Bericht ist die Rede davon, dass sich der Puʻu ʻŌʻō-Krater auffüllt. So wurden neue Messungen der Tiefe durchgeführt und man stellte fest, dass der Krater nur noch 286 m tief ist. Nach dem Ablaufen des Lavasees im Mai letzten Jahres, war der Krater 356 m tief gewesen. Steinschläge von den Kraterwänden lieferten soviel Material, dass sich der Kraterboden wieder um 70 m anhob. Die Steinschläge werden durch das Zusammensacken der Kraterwände ausgelöst. Diese kleinen Kollaps-Ereignisse stehen nicht im Zusammenhang mit magmatischer Aktivität, sondern mit einem Verrutschen des gesamten Krater-Kegels auf instabilen Untergrund. So ist es nicht ausgeschlossen, dass der Puʻu ʻŌʻō-Krater verschwinden wird, wenn die vulkanische Aktivität nicht bald ins Obere Ostrift zurückkehren wird. Doch dafür gibt es bislang nur wenige Anzeichen: der Ausstoß an Schwefelgasen ist gering. Einzig das Reservoir im Unteren Ostrift scheint sich wieder langsam mit Magma zu füllen.

Santiaguito steigert Tätigkeit

Der Santiaguito in Guatemala heizt weiter auf und steigert seine Tätigkeit leicht. Der Dom scheint in einer neuen Wachstumsphase angekommen zu sein. INSIVUMEH berichtet von Dampfwolken, die bis zu 700 m über den Dom aufsteigen. Es gehen relativ oft Schuttlawinen ab. In der letzten Zeit wurden bis zu 15 schwache explosive Eruptionen täglich registriert. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 3200 m über dem Meeresspiegel. Auf dem jüngsten Wolkenfreien Satellitenfoto vom 17. Februar ist eine schwache thermische Anomalie zu erkennen.

Zwischen den Jahren 2000 und 2009 war der Santiaguito sehr aktiv. Damals wuchs der Lavadom so stark, dass es zum sporadischen Abgang pyroklastischer Ströme kam. Aus dem Dom eruptierte mehrmals täglich Vulkanasche. Das Besondere an diesen Eruptionen war, dass sie nicht aus einem zentralen Schlot erschienen, sondern aus einer ringförmigen Fraktur entlang dem Außenrand des Doms. Zudem gab es wunderschöne blaue Flammen an zahlreichen Stellen der Fraktur.

Shiveluch mit Domwachstum

Weiterhin aktiv ist der Shiveluch in Kamtschatka. Dort wächst ebenfalls ein Lavadom, allerdings weitaus stärker als am Santiaguito. Am Shiveluch werden mehrmals täglich Aschewolken registriert die bis zu 4 km hoch aufsteigen. Die Aschewolken sind häufig mit dem Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert. Der Lavadom emittiert derzeit eine thermische Strahlung in Höhe von 54 MW.

Karymsky eruptiert Aschewolken

Mit dem Karymsky ist ein weiterer Vulkan Kamtschatkas aktiv. Seit gestern brachte das VAAC Tokio 8 Meldungen über Aschewolken zu diesem Vulkan heraus. Die Asche steigt bis in einer Höhe von 3300 m auf. Letzte Woche waren die Vulkanausbrüche noch stärker. Auf einem Satellitenbild erkennt man die dunklen Ascheablagerungen im Schnee. Diese reichen bis zur Küste hinunter. Am Shiveluch hingegen lagerte sich nicht ganz soviel Asche ab.

Piton de la Fournaise mit anhaltender Eruption

Am Piton de la Fournaise auf La Réunion geht der Ausbruch ebenfalls weiter. Die Lava ist von der Küstenstraße aus sichtbar und lockt jeden Abend zahlreiche Schaulustige an. Es wird eine hohe thermische Strahlung von 768 MW festgestellt. Obwohl der Wert als hoch angegeben wird, ist er für Lavaströme eher gering. entsprechen niedrig wird die momentane Förderrate sein.

Nyiragongo mit sehr hoher Thermalstrahlung

Sehr hoch hingegen ist heute die Thermalstrahlung am Nyiragongo im Kongo. Dieser Vulkan stand erst gestern in den Schlagzeilen. Es wird eine Wärmestrahlung von 2044 MW registriert. Es liegt die Vermutung nahe, dass auf dem Kraterboden neben dem Lavasee neue Lavaströme fließen. Gut möglich, dass auch der Hornito wieder aktiv ist.

Virunga: 2 Lavaseen im Kongo

Die Virunga-Vulkane in der Demokratischen Republik Kongo sind weltbekannt: dort leben nicht nur Gorillas, sondern 2 der 7 Vulkane eruptieren. In den Gipfelkratern der Vulkane Nyiragongo und Nyamuragira brodeln Lavaseen. Nachdem die Lavaseen auf Ambrym und Hawaii im letzten Jahr ausgelaufen sind, gibt es nur noch den Lavasee im Erebus und jene beiden im Kongo. Dorthin verschlug es in den letzten Tagen 2 franzöisische Expeditionen die neue Bilder mitgebracht haben. Während der Nyiragongo relativ sicher bestiegen werden kann, erreicht man den Nyamuragira nur per Helikopter: ein Fußmarsch dorthin würde durch Gebiete führen, die von Rebellen kontrolliert werden. Entsprechend selten sind Berichte vom Lavasee des Vulkans. Der Lavasee misst derzeit ca. 50 mal 30 m. In seiner Nähe befindet sich ein Hornito, der so aussieht als hätte er vor kurzem Lavaspattering erzeugt. Der Hauptkrater, in dem sich der Lavasee befindet, hat einen Durchmesser von ca. 600 m. Die Expeditionsteilnehmer mussten eine 30 m Hohe Lava-Klippe per Seil bezwingen.

Am Nachbarvulkan Nyiragongo brodelt der Lavasee tief unten im Krater. Dieser hat einen Durchmesser von 1200 m und eine Tiefe von gut 450 m. Zwei terrassenartige Vorsprünge bilden Stufen im Krater. Im Boden des Kraters weitete sich der Förderschlot zu einem Pitkrater, in dem der 200 m durchmessende Lavasee brodelt. Dieser ist seit mehrere Jahren aktiv und verändert sich relativ wenig. Die Lava steigt im Pitkrater auf und ab und überflutet manchmal den Kraterboden. Derzeit befindet sich die Lava ca. 20 m unterhalb der Kante des Pitkraters. Das besondere der aktuellen Lage ist, dass sich auf dem Boden des Hauptkraters Lavaströme gebildet haben. Diese gehen von einem Hornito aus, der nah der Kraterwand liegt. Die thermische Strahlung war in den vergangenen Tagen entsprechen höher als gewöhnlich. Solche Episoden mit der Bildung von Lavaströmen gab es in den letzten 2 Jahren öfters. Zeitweise war der Hornito sehr aktiv und erzeugte Lavaspattering.

Weiterführende Links bei Vnet: Steckbrief Nyiragongo und Steckbrief Nyamuragira

Anak Krakatau: Vulkanasche in 13 km Höhe

Der Krakatau eruptierte wieder eine hoch aufgestiegene Aschewolke. Das VAAC registrierte Vulkanasche in 13.300 m Höhe. Gestern gab es insgesamt 33 seismische Eruptionssignale, der Tremor hat eine Amplitude von 7 mm. Vulkanisch bedingte Erdbeben gibt es derzeit wenige. Das kann bedeuten, dass es keinen Nachschub an frischem Magma mehr gibt, oder dass die Aufstiegswege frei sind. Thermische Signale werden nicht aufgezeichnet, der Förderschlot liegt noch unter Wasser.

Stromboli mit Lava-Spattering

Der Stromboli auf den Liparischen Inseln vor Sizilien ist sehr aktiv. Gestern Abend konnte ich per LiveCam lang anhaltende Phasen mit Lava-Spattering beobachten, welches sich aus dem nordöstlichen Förderschlot manifestierte. Aus diesem Schlot gab es auch recht häufige Eruptionen, die teilweise stärker waren, wie sonst üblich. Gelegentlich folgten Eruptionen aus einem Schlot im mittleren Krater, welche wenige Sekunden nach den Eruptionen aus dem Nordost-Schlot aufstiegen. Auf einem Thermalfoto von gestern Mittag sieht man 7 heiße Öffnungen, was eine recht große Anzahl ist. 3 Schlote sind aktiv und erzeugen Eruptionen. Letzte Woche wurde der Alarmstatus des Vulkans erhöht, da er ziemlich unruhig ist. Zudem wird eine moderate Thermalstrahlung von 12 MW festgestellt.

Nyiragongo: sehr hohe Thermalstrahlung

Der Lavasee im Krater des Nyiragongo (Demokratische Republik Kongo) emittiert eine sehr hohe thermische Strahlung. MIROVA registriert 1070 MW. Dies zeigt nicht nur, dass der Lavasee weiterhin aktiv ist, sondern dass die Lava sehr hoch steht. Es ist nicht auszuschließen, dass die Lava bald wieder die unterste Terrasse überflutet. Der Lavasee brodelt seit dem Jahr 2005 und ist derzeit der größte Lavasee den es auf der Erde gibt. Älter ist nur der Lavasee im Krater des Erebus.

Lewotolok mit Seismik

In Indonesien droht ein weiterer Vulkan zu erwachen: der Lewotolok weist eine erhöhte Erdbebentätigkeit auf, was die Vulkanologen vor Ort alarmiert. Der Aufstieg auf den Vulkan wurde gesperrt. Lewotolok liegt auf der Insel Lembata in der Region Osttimor.

Nyiragongo mit sehr hoher Thermalstrahlung

Der Vulkan in der Demokratischen Republik Kongo emittiert wieder einmal eine sehr hohe thermische Strahlung in Höhe von 1679 MW, welche via MIROVA registriert wurde. Dieser Wert liegt etwas über dem Durchschnitt und deutet auf einen sehr aktiven Lavasee hin. Vom benachbarten Virungavulkan Nyamuragira geht eine moderate thermische Strahlung in Höhe von 59 MW aus. Diese könnte bedeuten, dass im Krater ein Lavastrom fließt. Eventuell bildet sich dort ein kleiner Lavateich. Berichte aus dem Kongo sind relativ selten, da die Gegend von marodierenden Rebellen unsicher gemacht wird.

Anak Krakatau weiterhin aktiv

Die Vulkaninsel Anak Krakatau liegt in der Sundastrasse zwischen Sumatra und Java. Seit Mitte Juni ist der Vulkan aktiv und erzeugt explosive Eruptionen. Anfang der Woche sah es so aus, als würde sich die Eruption ihrem Ende nähern. Allerdings trügte dieser Anschein, denn seit 3 Tagen werden wieder häufigere Eruptionssignale registriert. Genaue Zahlen für gestern stehen aus, aber ich schätze sie auf mehr als 100.

Ätna mit 4 heißen Schloten

Auf dem neusten Sentinel-Foto von gestern erkennt man am Ätna 4 heiße Schlote. 2 liegen in der Bocca Nuova. Dort liegt auch die größte Wärmequelle. 2 weitere hot spots erkennt man im Nordostkrater und im Neuen Südostkrater. Das Magma steht also hoch im Fördersystem. Trotz dieser Erkenntnis lässt sich nicht vorhersagen, was am Ätna als nächstes passieren wird. Am wahrscheinlichsten ist eine weitere Eruptionsepisode am Neuen Südostkrater. Allerdings kann es auch Paroxysmen aus der Bocca Nuova geben. Dort finden scheinbar leichte strombolianische Eruptionen statt. Natürlich ist es auch möglich, dass weitere starke Eruptionen auf sich warten lassen, aber irgendwie mag ich da nicht glauben.

Sabancaya mit erhöhter Aktivität

Der Sabancaya in Peru steigerte seine eruptive Aktivität in den letzten Tagen. Am 27.August eruptierte er eine Aschewolke, die 4 km über den Krater aufstieg. Heute registriert MIROVA eine thermische Strahlung in Höhe von 59 MW. Der Andenvulkan ist seit mehreren Jahren aktiv. Die Stärke seiner Eruptionen fluktuiert. Mitte August wurden 27 Eruptionen pro Tag registriert. Für die Anwohner geht eine Gesundheitsgefährdung von der Vulkanasche aus.  Der Alarmstatus steht auf „orange“.