Nyiragongo: Auslaufen des Lavasees befürchtet

Der Vulkanologe Dario Tedesco befürchtet, dass sich am Nyiragongo im Kongo eine neue katastrophale Eruption ereignen könnte, wie sie sich in den letzten Jahrzehnten bereits 2 Mal ereignet hat. In den Jahren 1977 und 2002 öffnete sich eine Spalte in der Vulkanflanke, durch die der Lavasee im Krater abgelaufen ist. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h ergoss sich die dünnflüssige Basaltlava über den Vulkanhang und floss bis in den Kivu-See. Zuvor brannte die Lava eine Schneise durch die Stadt Goma, was viele Todesopfer zur Folge hatte.

Der Wissenschaftler besichtigte den Vulkan zuletzt Anfang des Jahres, zusammen mit einem Team, das sich mit einem UN-Hubschrauber bis zum Kraterrand fliegen ließ. Die Vulkanologen stellten fest, dass der Spiegel des Lavasees langsam, aber kontinuierlich anstieg. Aktuelle Daten der Thermalsatelliten bestätigen eine sehr hohe Wärmestrahlung und ein fluktuieren des Lavaseepegels: Zeiten mit einem normalen Stand wechseln sich mit Phasen erhöhter Aktivität ab. Allerdings kann ich nicht erkennen, dass der Pegel der Lava dauerhaft hoch bleibt. Doch gerade darin sieht der Geophysiker Pierre-Yves Burgi, der mit Tedesco zusammenarbeitet, eine besondere Gefahr. Denn vor den letzten beiden Eruptionen stabilisierte sich der Pegel des Lavasees und stieg über einen Zeitrum von 4 Jahren nicht mehr an, bevor es dann zum Auslaufen des Lavasees kam. Über die Jahre hinweg könnte die geheilte Wunde in der Vulkanflanke weichgekocht werden und bersten. Besonders im Zusammenhang mit einem starken tektonischen Erdbeben, wie es bereits im Jahr 2002 geschah. Die Forscher sehen eine Wiederholung der Ereignisse für den Zeitraum 2024-2027 voraus.

Hintergrund, warum Dario Tedesco gerade jetzt auf die potenzielle Gefahr aufmerksam macht, ist, dass dem Vulkanologischen Observatorium von Goma das Geld ausgegangen ist. Vor 5 Jahren erhielten die Vulkanologen eine Millionenschwere Finanzspritze der Weltbank, doch diese Geldquelle ist nun versiegt. Da auch der Flughafen von Goma bedroht wird, der von der UN benutzt wird um Hilfsgüter einzufliegen und wichtige Rohstoffe aus dem Land zu bringen, erwägen nun die UN-Friedenstruppen den Vulkanologen finanziell unter die Arme zu greifen. Bleibt zu hoffen, dass die Vulkanologen ein Aufplatzen der Flanke frühzeitig voraussehen, um die Bevölkerung am Fuß des Vulkans zu warnen. Ohne ein funktionierendes Warn- und Evakuierungssystem dürft das allerdings schwierig werden.

Villarrica: 2 weitere Eruptionen

Am chilenischen Vulkan Villarrica ereigneten sich gestern 2 weitere Eruptionen. SERNAGEOMIN registrierte in diesem Zusammenhang 2 seismische Ereignisse mit langen Perioden, die auf die explosive Tätigkeit hindeuteten. Die Vulkanologen beschreiben die Ereignisse als moderat. Es wurden Aschewolken generiert, die ca. 400 m über Kraterhöhe aufstiegen. Das VAAC Buenos Aires brachte 2 VONA-Meldungen heraus, allerdings ohne eine Warnstufe für den Flugverkehr auszugeben. Die Eruptionswolken konnten von den Satelliten nicht geortet werden, was für ehr schwache Eruptionen spricht. Trotzdem eine interessante Entwicklung, da sich das Verhalten des Vulkans zu ändern scheint.


Ätna ist weiter fleißig

Unser europäischer Dauerbrenner Ätna ist weiterhin aktiv und eruptiert strombolianisch. Phasenweise gibt es länger anhaltenden Ascheausstoß, so auch heute Morgen, als ich via Livecam eine dieser Eruptionsphasen beobachten konnte. Die eruptierte Asche war von hellbrauner Färbung und wurden vom starken Westwind ins Valle del Bove gedrückt. Auf der Thermalcam konnte man kleine Signale beobachten, die auf Förderung glühender Tephra schließen ließen. Der Tremor fluktuierte im gelben Bereich. Die Erdbebentätigkeit zog am 4. Oktober wieder etwas an.

Pacaya und sein Lavastrom

In Guatemala ist der Pacaya weiter aktiv. Gegenüber dem Vortag berichtet INSIVUMEH von nur noch einem Lavastrom auf der Südflanke, der eine Länge von ca. 100 m hatte. Strombolianische Eruptionen förderten Tephra bis zu 100 m hoch. Heute registriert MIROVA eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 210 MW. Das deutet darauf hin, dass der Lavastrom entweder länger geworden ist, oder dass wieder ein 2. Strom unterwegs ist. Eine Eruption ist ein dynamischer Prozess, bei dem sich das Geschehen schnell ändern kann.

Nyiragongo ist heiß

Am Virunga-Vulkan Nyiragongo im Kongo wurde heute eine sehr hohe Thermalstrahlung gemessen. Sie hatte eine Leistung von 1826 MW. Man kann davon ausgehen, dass der Lavasee sehr aktiv ist und dass die Lava relativ hoch im Pitkrater steht.

Piton Fournaise: Noch kein Ausbruch

Aktuelle Livecam-Bild Piton Fournaise. © OVPF

Am Piton de la Fournaise gab es bis jetzt keinen Vulkanausbruch, obwohl die seismische Krise Stundenlang anhielt und evtl. noch anhält. Die letzte Meldung der Vulkanologen des OVPF stammt von gestern Abend 21.30 Uhr Ortszeit. Dort heißt es, dass die seismische Krise weiter anhält. Seit dem Mittag wurden mehr als 2000 Erdstöße registriert. Die Inflation unter dem Gipfelkrater betrug 360 mikrorad und migrierte Richtung Osten. Die Leiterin des Observatoriums -Aline Peltier- äußerste sich besorgt. So lang anhaltende seismische Krisen seien ungewöhnlich und sie schloss nicht aus, dass sich eine Eruptionsspalte relativ weit unten auf der Ostflanke des Vulkans öffnen könnte. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, dass das Magma im Untergrund stecken bleibt und erst einmal nicht eruptiert. Es bleibt also spannend am Piton de la Fournaise auf La Réunion.

Ätna: weitere Erdbeben

Am Ätna auf Sizilien bleibt es ebenfalls spannend. Dort ereigneten sich weitere Erdbeben. Eine Erschütterung M 2,0 kann dem Schwarmbeben im Nordosten zugerechnet werden. Gestern registrierte das INGV insgesamt 27 Erdbeben am Ätna. Das war die höchste Anzahl seit Monaten, wenn nicht sogar seit der Eruption vom 24.12.2018. Viele der Erdbeben ereigneten sich auch unter dem Valle del Bove, unweit des Nordostkraters.

Im Nordwesten gab es heute ein Beben mit der Magnitude 3,2. Das Epizentrum wurde 1 km von Bronte entfernt lokalisiert. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit 10 km angegeben. Selbst wenn die Beben tektonischen Ursprungs sind, könnten sie dennoch durch ein geändertes Spannungsumfeld infolge von Magmenaufstieg entstehen. Ich gehe davon aus, dass sich einiges an Magma unter dem Vulkan sammelt.

Nyiragongo: hohe Thermalstrahlung

Am Nyiragongo in der DRK geht es heiß her. MIROVA registriert eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von fast 1600 MW. Solche Werte werden für gewöhnlich nur erreicht, wenn der Lavasee sehr hoch steht und kurz vorm Überlaufen ist. Interessant ist auch, dass eine kleinere thermische Anomalie im Bereich des Nachbarvulkans Nyamuragira angezeigt wird. Man kann davon ausgehen, dass entweder ein Hornito aktiv, oder dass sich ein kleiner Lava-Pool im Schlot gebildet hat.

Pacaya eruptiert Lavaströme am 17.09.20

Der guatemaltekische Vulkan Pacaya ist auch heute aktiv und eruptiert mindestens einen Lavastrom, der über die Südflanke des Vulkans fließt und eine Länge von 400 m hat. MIROVA registriert eine hohe Wärmestrahlung mit 234 MW Leistung, was den Lavastrom bestätigt. Das Foto soll diesen Lavastrom zeigen. Das genaue Aufnahmedatum ist nicht bekannt. Auf dem Screenshot sieht man nicht nur die Lava, die aus einem Tunnel im unteren Bereich des McKenney-Kegels fließt, sondern auch die Vulkane Agua und Fuego im Hintergrund. Apropos McKenney Krater. Dieser eruptiert strombolianisch. Meldungen von INSIVUMEH zufolge, beträgt die Auswurfhöhe glühender Tephra bis zu 100 m.

Stromboli mit weiterer Hochphase

Gestern Abend steigerte Stromboli (Italien) seine Aktivität erneut. Mehrere Livecam-Beobachter teilten in unserer FB-Gruppe entsprechende Screenshots der strombolianischen Eruptionen. Die Hochphase vom Vortag fand im LGS-Update keine explizite Erwähnung, allerdings wurde der Aktivitätsindex von „niedrig“ auf „mittel“ erhöht. Grund hierfür war eine Zunahme des Tremors und die überdurchschnittliche Anzahl an Erdbeben mit niedriger Frequenz.Trotzdem wurden im Tagesdurchschnitt nur 10 Eruptionen aus dem nordöstlichen Kratersektor registriert.

Nyiragongo mit hohem thermischen Signal

Der Schildvulkan in der DRK steht heute in den News, weil er ein sehr hohes thermisches Signal erzeugt. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 1403 MW. Dieser Wert liegt im Grenzbereich dessen, was der Lavasee normalerweise an Wärmeenergie abstrahlt. Es könnte sein, dass der Lavasee im Pitkrater besonders hoch steht, oder das zusätzlich ein Lavastrom auf der untersten Kraterterrasse fließt. Visuelle Bestätigung gibt es für diese Hypothese allerdings nicht. Dank der Pandemie sind auch im Kongo Aufstiege zum Krater selten geworden.

Erta Alé mit Lavastrom

Der äthiopische Vulkan Erta Alé emittiert weiterhin eine geringe Wäremstrahlung. Sie stammt von einem kleinen Lavastrom, der im Nordkrater des Vulkans eruptiert wird. Vermutlich wird der Lavastrom durch Lavaspatttering an einem Hornito gespeist. Einen Lavasee, wie er von einigen Kollegen postuliert wird, schließe ich nach genauer Betrachtung mehrerer Satellitenbilder aus. Dazu ist auch die emittierte Wärmestrahlung zu gering.

Popocatepetl ohne Dom

Der mexikanische Vulkan ist weiterhin sehr aktiv und eruptiert mehrmals täglich Aschewolken. Aktuell wird Vulkanasche in einer Höhe von 7300 m detektiert. Die Wolke driftet in nordwestlicher Richtung. Thermalaufnahmen von CENAPRED zeigen, dass im Krater kein Dom wächst. Stattdessen sammelt sich viel glühende Tephra im Krater, was gelegentlich ein schwaches thermisches Signal erzeugt. Die nächtliche Rotglut wird von Spattering und strombolianischen Eruptionen erzeugt. Die Vulkanologen berichten von 1097 Minuten Tremor, der von den Seismografen gestern registriert wurde. Es bewegt sich viel Magma im Untergrund des Vulkans.

Nevados de Chillan: Ascheeruption

In Chile macht der Nevados de Chillan wieder von sich Reden, in dem er mehrere Ascheeruptionen generierte. Die Satelliten registrierten Vulkanasche in einer Höhe von fast 4000 m über dem Meeresspiegel.

Nishinoshima: Hohe Aschewolken

Der japanische Inselvulkan ist derzeit wohl der aktivste Vulkan der Erde, zumindest, wenn man nur die explosiv eruptierenden Vulkane betrachtet. Das VAAC Tokio meldet heute Vulkanasche in einer Höhe von 5500 m. Bedenkt man, dass der Schlackenkegel auf Nishinoshima keine 300 m hoch ist, ist das eine beachtlich große Eruptionswolke.

Nyiragongo: Lavastrom bestätigt

Auch in dieser Meldung geht es um Thermalaufnahmen, die diesmal allerdings meine vorherigen Vermutungen bestätigen: Am 26. Juli wurde ein Sentinel-Satellitenfoto aufgenommen, das 2 thermische Anomalien im Krater des Nyiragongos zeigt. Demnach gab es auf der untersten Terrasse im Krater einen Lavastrom, der das seismische Signal in die Höhe trieb. Heute wird allerdings nur die übliche Thermalstrahlung registriert, so dass es wohl nur eine recht kurze Episode verstärkter Aktivität war. Unser Vorstandsmitglied Jochen schickte mir das Bild.

Am Rande sei erwähnt, dass der Nachbarvulkan Nyramuragira ein schwaches thermische Signal aussendet. Hier könnte eine neue Eruptionspahse anstehen.

Vesuv: Schwarmbeben

Letzte Nacht kam es am italienischen Vesuv zu einem neuen Schwarmbeben. Das INGV detektierte 12 Erschütterungen. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 1,2 und eine Herdtiefe von nur 300 m.

Villarrica: Seismik und Explosion

Es ist bereits einige Monate her, dass der chilenische Vulkan Villarrica in den Schlagzeilen stand. Nun meldet er sich mit der Meldung zurück, dass es am Samstag nachmittags zu einer Explosion gekommen ist. Der Knall wurde noch in 1 km Entfernung deutlich gehört. Der Explosion voran ging eine seismische Krise mit zahlreichen vulkanotektonischen Erdbeben. Ob der Lavasee im Krater reaktiviert wurde ist bisher nicht bekannt. Zum Zeitpunkt des Ereignisses war der Vulkan wolkenverhangen. Visuelle Observierungen waren unmöglich. Aus dem gleichen Grund ist es auch nicht bekannt, ob die Explosion Vulkanasche förderte.

Nyiragongo: hohe Thermalstrahlung

Am Nyiragongo im Kongo geht es momentan heiß her. MIROVA registrierte gestern eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 2188 MW. So hohe Werte werden üblicherweise nur dann gemessen, wenn der Lavasee besonders hoch im Pitkrater steht, oder wenn sich auf der untersten Terrasse im Krater Lavaströme bilden. Allerdings gibt es von hier auch noch keine visuellen Bestätigungen des Geschehens. Aufgrund des weltweiten Lockdowns finden keine Touren auf dem Vulkan statt. Darüber hinaus kam es zuletzt immer wieder zu Scharmützeln mit Rebellen, so dass die Reiselust in der Region Goma nicht sonderlich hoch ist.

Popocatepetl: Rotglut am Krater

Gestern kam es zu weiteren Ascheeruptionen am Popocatepetl. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 6400 m detektiert. Nachts kam es zudem zu einigen Explosionen, bei denen glühende Tephra bis auf die Vulkanflanken ausgeworfen wurde. Auf einigen Nachtaufnahmen ist ein permanenter roter Lichtschein zu sehen. Darüber hinaus ist der Tremor deutlich erhöht. Gestern wurde über Tremor mit einer Dauer von 1095 Minuten berichtet. Auch heute sieht man auf den Seismogrammen Signale, die von einem dauerhaften Zittern des Untergrundes zeugen. Es scheint sich einiges an Magma zu bewegen und mich würde es nicht wundern, wenn bald ein neuer Dom wachsen würde.

Hawaii: Inflation an 2 Vulkanen

Die beiden hawaiianischen Vulkane Mauna Loa und Kilauea werden gut mit frischem Magma versorgt. Laut einem Bericht des HVOs steigt unter beiden Vulkanen Magma in die flach gelegenen Reservoirs auf. Die Bodenanhebungen wurden mittels Satelliten-Interferometrie  nachgewiesen. Dabei wird mit einem Radar der Abstand zwischen Satellit und Boden gemessen und Änderungen werden als Farbsäume dargestellt. So fanden die Forscher heraus, dass sich innerhalb eines Jahres der Boden des Vulkans Maua Loa um 7 cm anhob. Am Nachbarvulkan Kilauea war die Bodenanhebung noch größer und betrug im Bereich der Gipfelcaldera 40 cm. Die Inflation verlagerte sich in den letzten Monaten in Richtung Pu’u’Ō’ō-Krater. Dort hob sich der Untergrund um 17 cm an. Es gilt als sicher, dass die Bodenanhebungen durch aufsteigendes Magma verursacht werden, allerdings lässt sich noch nicht vorhersagen, wann es wieder zu sichtbaren Eruption auf Hawaii kommen wird. Es könnte bereits in den nächsten Wochen soweit sein, oder aber auch noch einige Jahre dauern. Mit Sorge betrachtet man die anhaltende Vergrößerung des Kratersees im Halema’uma’u-Krater. Sollte dort Magma aufsteigen und mit dem Wasser in Kontakt kommen, drohen starke phreatomagmatische Eruptionen.

Klyuchevskoy eruptiert Aschewolken

Vor Kamtschatka wird die pazifische Kruste subduziert: das Gestein taucht in den Erdmantel ab, wird geschmolzen und teilweise an den Vulkanen der Halbinsel wieder eruptiert. Damit ist Kamtschatka quasi das Krematorium Hawaiis. Einer der Vulkane, an denen derzeit die Asche des Ozeanbodens ausgespien wird ist der Klyuchevskoy. Er eruptierte heute 2 Aschewolken. Das VAAC Tokio registrierte Vulkanasche in 7000 m Höhe. Zudem verzeichnete MIROVA eine thermale Anomalie mit einer Leistung von 198 MW: ein Indiz für einen kurzen Lavastrom.

Nyiragongo: Lavasee brodelt

Im Krater des kongolesischen Virunga-Vulkans Nyiragongo brodelt weiterhin der Lavasee. MIROVA registrierte eine sehr hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 1200 MW. Diese liegt im Grenzbereich zwischen normaler- und erhöhter Aktivität. So könnte es sein, dass der Lavasee besonders hoch im Pitkrater steht, oder dass auf der untersten Terrasse wieder ein Hornito aktiv wird.

Dramatisch ist die Nachricht, dass vor einigen Tagen ein ganzer Rangertrupp von Rebellen niedergemacht wurde. 13 junge Ranger verloren ihr Leben. Sie wurden auf dem Weg zur Nationalparkverwaltung am Fuß des Vulkans heimtückisch überfallen. Die Ranger begleiten Touristen, die entweder auf den Vulkan steigen wollen, oder die Gorillas der Virunga-Vulkane besuchen.

Nyiragongo: Hohe Thermalstrahlung

Der Virunga-Vulkan Nyiragongo in der DR Kongo emittiert heute eine sehr hohe thermische Strahlung. Sie hat eine Leistung von 2361 MW. Derart hohe Werte werden nur erreicht, wenn der Spiegel des Lavasees deutlich ansteigt, oder wenn am Rand des Lavasees Lavaströme austreten. Sie gehen für gewöhnlich von einem Hornito auf der untersten Kraterterrasse aus. In den letzten Wochen kam es immer wieder zu entsprechenden Ereignissen. Leider machen Rebellen die Hänge der Virunga-Vulkane weiterhin unsicher und eine Besteigung des Nyiragongos ist nur unter Begleitung von bewaffneten Soldaten möglich. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Kilauea: Kratersee wächst

Der Schildvulkan Kilauea ruht weiterhin, doch der See im Halema’uma’u-Krater wächst weiter. Bereits am 18. Dezember 2019 erreichte er eine Länge von 189 m. In den letzten 200 Jahren -seitdem der Vulkan von weißen Siedlern beobachtet wird- gab es keinen Kratersee. Die Vulkanologen suchen nun nach Hinweisen in polynesischen Überlieferungen, ob es schon einmal einen Kratersee gab und ob es dadurch zu explosiven Eruptionen kam. Zwei Phasen mit starken Explosionen sind aus den Jahren 1790 und 1924 bekannt. Damals lief der Lavasee aus und das Magma kam wahrscheinlich in Kontakt mit Grundwasser. Allerdings sammelte sich dieses nicht in einem sichtbaren See. Normalerweise entstehen phreatomagmatische Explosionen, wenn Wasser mit Magma in Kontakt kommt. Das ist derzeit eine große Sorge der Vulkanologen des HVOs. Weiteres Kopfzerbrechen bereitet die Umsiedlung des Jagger-Museums, welches nun zu nahe am Rand der neu entstandenen Caldera steht. Sie bildete sich im Zuge der Leilani-Eruption von 2018.

Stromboli: zahlreiche Eruptionen

Wie bereits vermutet war die Anzahl der Eruptionen am Stromboli gestern hoch. Das LGS registrierte 224 strombolianische Eruptionen. Weiterhin als sehr hoch wird die seismische Tätigkeit in Form von VLP-Erdbeben eingestuft. Der Tremor zeigt eine leicht steigende Tendenz. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich gestern auf 100 Tonnen, was ebenfalls mehr ist, als in den Vortagen festgestellt wurde. Die Parameter sprechen dafür, dass der Stromboli auch in den nächsten Tagen munter bleibt. Trotzdem kann die Aktivität fluktuieren. Bedauerlicherweise bleibt der Aufstieg zum Gipfel bis auf Weiteres gesperrt. Der Vulkan ist nur bis auf 290 m Höhe freigegeben.

Nevados de Chillan: Pyroklastischer Strom

Der chilenische Vulkan Nevados de Chillan ist sehr aktiv und erzeugt täglich mehrere explosive Ascheeruptionen. Die Vulkanasche dringt dabei bis in Höhen von 5000 m vor. Bei mindestens einem dieser Ausbrüche entstand gestern ein kleiner pyroklastischer Strom. Nach einer Explosion rauschte er den Nordhang des Vulkans hinab. Die Explosion ging vom Lavadom aus, der den Namen „Gil-Cruz “ trägt. Der Dom begann im Januar 2018 zu wachsen. Wenige Monate später wurde er durch eine Eruptionsserie teilweise zerstört. Mittlerweile scheint er sich gut erholt zu haben. SERNAGEOMIN hält den VONA-Status auf „orange“.

Nyiragongo: Sehr hohe Thermalstrahlung

Am Vulkan in der Demokratischen Republik Kongo geht es heute wieder sehr heiß her: MIROVA registriert eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 1854 MW. In der Vergangenheit wurden so hohe Werte meistens dadurch erreicht, dass der Lavasee die unterste Krater-Terrasse flutete, oder durch Lavaströme auf selbiger. Diese gehen meistens von einem Hornito aus, der sich auf der Terrasse befindet. Da über letzteres Szenario immer wieder berichtet wurde, gehe ich davon aus, dass es jetzt auch der Fall ist.

Sakurajima: Eruption mit Blitzen

Im Süden Japans ist der Vulkan Sakurajima weiter aktiv. In den letzten 48 Stunden lösten Aschewolken des Vulkans 11 VONA-Warnungen aus. Die Vulkanasche erreichte Höhen von bis zu 4250 m. In mindestens einer der Aschewolken gab es eine Serie vulkanischer Blitze, die allerdings recht klein blieben.

Asosan eruptiert Asche

Ebenfalls in Japan -und fast in Sichtweite des Sakurajimas- liegt der Vulkan Aso. Er emittiert Vulkanasche, die bis zu 2100 m hoch aufsteigt. Seit gestern wurden 7 dieser Aschewolken registriert. Der Aufstieg zum Krater ist gesperrt.

Ibu: Blitze in den Aschewolken

Der Ibu auf der indonesischen Insel Halmahera ist weiterhin sehr aktiv. Vom Dom gehen explosive Eruptionen aus, die glühende Tephra und Aschewolken fördern. Claudio Jung dokumentierte am 6. Dezember vulkanische Blitze in den Aschewolken. Die Asche scheint indes nicht sonderlich hoch aufzusteigen, da keine VONA-Warnungen generiert werden.

Mittlerweile ist der Vulkantourismus auf Halmahera ganz gut organisiert. Trotzdem ist der Ibu nur mit einigen Aufwand zu erreichen. Während der Regenzeit verwandelt sich die einzige Zufahrtsstraße in eine Schlammpiste.