Vulkan-Update 21.02.21: Ätna Paroxysmus, Pacaya und Klyuchevskoy

Im Vulkan-Update vom 21.02.21 (mal wieder ein schönes Datum) geht es um den jüngsten Paroxysmus am Ätna, einer neuen Flankeneruption am Klyuchevskoy und der Aktivität am Pacaya in Guatemala.

Ätna: Paroxysmus in der Nacht

Gestern Abend stieg der Tremor am Ätna auf Sizilien langsam an und zeugte davon, dass sich der Vulkan auf einen neuen Paroxysmus vorbereitete. Gegen 21.30 UCT beschleunigte sich der Tremor-Anstieg und die heiße Phase des Ausbruchs begann. Gut einen halbe Stunde später floss dann auch der erste Lavastrom aus dem östlichen Schlot des Neuen Südostkraters und eine Lavafontäne entstand. Von da an steigerte sich die Aktivität vergleichsweise langsam, dafür baute sich die Lavafontäne umso höher auf. Zum Höhepunkt der paroxysmalen Eruption, der gegen 23.30 UCT stattfand, erreichte die Lavafontäne eine Höhe von 800-1000 m. Da es fast windstill war, bildete sich an der Grenze zur Stratosphäre eine sehr schöne pilzförmige Eruptionswolke aus. Mehrere Lavaströme waren unterwegs und MIROVA detektierte eine Thermalstrahlung von gut 14.000 MW. Um 1.00 UCT endete der Paroxysmus. Die Hochphase hielt ungewöhnlich lange an. Dr. Boris Behncke (INGV) beschrieb den Ausbruch als einen der beeindruckendsten Paroxysmen, die er am Ätna erlebte. Vergleichbare Paroxysmen gibt es meistens nur einmal pro Phase.

Klyuchevskoy: Flankeneruption

Der russischen Vulkan Klyuchevskoy war in den letzten Wochen relativ ruhig, meldet sich nun aber mit einer recht ungewöhnlichen Flankeneruption zurück. Dr. Olga Girina (KVERT) berichtet davon, dass sich am 18.02.21 auf der Nordwestflanke eine Fraktur gebildet hat. Sie befindet sich auf einer Höhe von 2500-2700 m und ist infolge einer thermischen Anomalie auf Satellitenbildern sichtbar. Nach einigen Tagen der schlechten Sicht, konnte sie gestern bestätigt werden. Es sieht so aus, als hätten sich dort zwei Seitenkegel gebildet, die strombolianisch aktiv sind.

Pacaya: Eruption geht weiter

In Guatemala ist der Pacaya weiterhin fleißig und erzeugte auch gestern Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 3000 m über N.N. auf. Glühende Tephra landete in einem Umkreis von 500 m um den McKenney Krater. Der Lavastrom auf der Südflanke ist 800 m lang.

Ätna: Nachlese und Prognose

Der erwartete Paroxysmus ist seit einigen Minuten am Start. Der Tremor schießt in die Höhe und eine Lavafontäne beginnt sich aufzubauen. Außerdem fließt ein Lavastrom aus dem Neuen Südostkrater. Wenn erst einmal diese Phase erreicht ist, dann stoppt der Paroxysmus normalerweise nicht mehr. Es sieht so aus, als stünde dem Ätna eine spannende Stunde bevor, das alles wieder bei schönstem Wetter. Das Schauspiel ist über den LiveCams zu beobachten, besser ist allerdings der eingebettete Livestream (Video wurde entfernt).

Großes Warten auf einen neuen Paroxysmus! Gerade sackt der Tremor bis in den oberen grünen Bereich ab. Dieses „Ausatmen“ ist ebenfalls ein typisches Indiz, wenn sich Madame Etna auf einen neuen Paroxysmus vorbereitet. Meiner Meinung nach ist es eine Frage von Stunden und gegen Abend könnte es wieder los gehen. Allerdings ist das ein „Bauchgefühl“ und nicht wissenschaftlich begründet.

Im Augenblick ist der Ätna auf Sizilien vergleichsweise ruhig. Auf der Thermalcam erkennt man noch das Nachglühen der gestrigen paroxysmalen Eruption. Die Tremor-Amplitude bewegt sich im unteren gelben Bereich seitwärts und zeigt das typische Muster, wie man es oft zwischen 2 Paroxysmen beobachten kann. Das, und die Statistik lassen vermuten, dass es heute Nachmittag zu einem weiteren Paroxysmus kommen könnte. Wie ich allerdings oft schon am eigenen Leibe erfahren musste, sind solche Prognosen unzuverlässig, denn das Eruptionsintervall kann sich unvermittelt ändern. Also, es bleibt spannend am mächtigsten Vulkan Europas.

Vor 2 Tagen entstand das Satellitenfoto, auf dem man prima die Ausbreitung der Lavaströme erkennen kann. Sie stammten vom Paroxysmus am Vortag und flossen nicht nur ins Valle del Bove, sondern auch in südlicher Richtung. Dort stoppte der Lavastrom am Kegel Monte Frumento Supino.

Das eingebettete Video von Francesco Tomarchio zeigt den Paroxysmus von gestern. Es wurde vom Osten aus aufgenommen.

Ätna: Neuer Paroxysmus am Start

Update 11:00 Uhr: Die Eruption lässt genauso schnell nach, wie sie begonnen hat. Soeben ist die Lavafontäne zusammengeklappt. Der Neue Südostkrater stößt aber noch Vulkanasche aus. Das VAAC Toulouse detektiert eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 11 km aufsteigt. In ein paar Minuten dürfte der Paroxysmus vorbei sein. Hier noch einige der interessantesten Screenshots von den Livecams.

Update 10:50 Uhr: Die Eruption dürfte nun ihren Höhepunkt erreicht haben und bald anfangen nachzulassen. Auf jeden Fall sieht es so aus, als hätte der Tremor seinen Scheitelpunkt erreicht. Dennoch ist der Paroxysmus noch voll im Gange.
Auf der ThermalCam erkennt man, dass praktisch der gesamte Kegel des Neuen Südostkraters mit glühender Tephra bedeckt ist. Es sind mehrere Schlote beteiligt, bzw. es hat sich ein Riss im Krater gebildet, aus dem die Lava in alle Richtungen schießt. Außerdem fließt wieder ein Lavastrom ins Valle del Bove. Dort muss es an der Lavafront zu einem Kollaps-Ereignis gekommen sein, bei dem sich ein pyroklastischer Strom gebildet hat. Vor wenigen Minuten sah man eine 2. Aschewolke von der Flanke aus aufsteigen.

Update 9:50 Uhr: Der Paroxysmus ist jetzt wohl kaum noch zu stoppen. Auf der LiveCam sieht man bereits eine kleine Lavafontäne am Neuen Südostkrater aufsteigen. Der Ausbruch entwickelt sich sehr schnell und strebt bereits der Hochphase entgegen. Und das wieder bei schönstem Vulkanbeobachtungswetter!

Originalmeldung: Aktuell schaut es so aus, als wäre am Ätna auf Sizilien ein weiterer Paroxysmus am Start. Gegen 9.15 Uhr MEZ steigerte sich nicht nur der Tremor deutlich, sondern es setzten kontinuierliche strombolianische Eruptionen ein und der Lava-Ausstoß erhöhte sich signifikant. Natürlich kann der Ausbruch noch abwürgen, doch bis jetzt sieht es so aus, als würde sich ziemlich schnell ein Paroxysmus anbahnen.

Livedaten findet ihr unter dem Link.

Vulkan-Update 18.02.21: Ätna hats schon wieder gemacht!

Das Vulkan-Update vom Donnerstag steht im Zeichen des sizilianischen Vulkans Ätna, der gestern Abend den 2. Paroxysmus innerhalb von weniger als 30 Stunden erzeugte.

Ätna: Neuer Paroxysmus am 17. Februar

Gestern Abend erzeugte der Ätna auf Sizilien einen weiteren Paroxysmus. Praktisch ohne Vorwarnung schoss der Tremor um 21.15 UCT (22.15 MEZ) in die Höhe und bereits eine Stunde später strebte die Eruption ihrem Höhepunkt entgegen. Aus dem Neuen Südostkrater wurde wieder eine Lavafontäne gefördert und es waren multiple Lavaströme unterwegs. Diesmal floss die Lava nicht nur in das Valle del Bove, sondern auch in südlicher Richtung. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 10.000 m. Die Tremor-Amplitude war ein Stück größer, als beim Paroxysmus vom 16. Februar. MIROVA registrierte eine extrem hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 17.000 MW! Tatsächlich ein sehr extremer Wert und ich kann mich nicht daran erinnern, sowas in den letzter Zeit am Ätna gesehen zu haben. Auch jetzt noch ist es ziemlich heiß im Bereich des Neuen Südostkraters, was man schön auf der ThermalCam sehen kann. Auf dem jüngsten Sentinel-Satellitenfoto vom 16. Februar erkennt man heiße Schlote in allen 4 Gipfelkratern.

Dieser Ausbruch bestätigt einmal mehr, dass es praktisch unmöglich ist, diese Paroxysmen durch Statistiken vorherzusagen. Gestern postulierte ich noch ein Ausbruchsintervall von knapp 4 Wochen, diesmal kam der nächste Ausbruch nach 28 Stunden. Es wäre nicht untypisch, wenn wir kurzfristig weitere Ausbrüche sehen würden, aber natürlich kann sich das Pausenintervall wieder verlängern, oder noch weiter verkürzen.

In Unserer FB-Gruppe wurden wieder zahlreiche Medien geteilt, auch wenn es diesmal noch nicht ganz so viele sind, wie vor 2 Tagen. Schließlich spielte sich der Vulkanausbruch zur nachtschlafender Zeit ab.

Ätna: Paroxysmus zur Abenddämmerung

Ätna
Lavafontäne am Ätna. © Massimo Lo Giudice

Am Ätna auf Sizilien (Italien) findet derzeit (17.30 Uhr) ein wunderbarer Paroxysmus zur Abenddämmerung statt. Er lässt sich über die diversen Livecams sehr gut verfolgen. Es steigt eine sehr große Lavafontäne auf und Vulkanasche wird natürlich auch gefördert. Ein Lavastrom fließt in Richtung Osten. Er besteht aus 2 Armen, von denen einer bereits den Boden des Valle del Bove erreicht hat. Das VAAC warnte um 16:14 UCT vor sehr starken Ascheausstoß. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 10.400 m über dem Meeresspiegel detektiert.

Update 18:22 Uhr: Paroxysmus neigt sich dem Ende zu

Wie es für paroxysmale Eruptionen typisch ist, war die Eruption stark, aber nur von kurzer Dauer. Die Lavafontäne ist in sich zusammengeklappt, genauso der Tremor. Es ist aber noch intensives Glühen sichtbar, dass von der abgelagerten Tephra und Lavaströmen auf den Flanken des Neuen Südostkraters ausgeht. Aus dem Zentralkrater wird Asche emittiert.

Zur initialen Hochphase der Eruption, konnte man eine Asche-Dampf-Wolke erkennen, die von der Basis des Kegels ausging und sich rasch in östlicher Richtung bewegte. Die Dampfwolke könnte auf ein Kollaps-Ereignis nebst pyroklastischen Strom hindeuten, oder durch den Kontakt von Lava mit Wasser herrühren. Hier sind die Analysen der Beobachter vor Ort gefragt. Ich werde in einem Update berichten.

Der Vulkanausbruch ließ sich bestens über diverse LiveCams und LiveStreams ortsansässiger Vulkanführer miterleben. Das ersetzt zwar nicht das Erlebnis vor Ort, ist aber wenigstens ein schönes Trostpflaster. Viele der Streams liefen in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ zusammen. Ich möchte allen aktiven Mitgliedern für ihre unschätzbar wertvolle Mitarbeit danken und natürlich allen Followern fürs Gucken und Lesen. Spannender könnte Networking wohl kaum sein!

Ätna: Neuer Paroxysmus am 21.12.2020

Am Ätna auf Sizilien ereignete sich heute ein weiterer Paroxysmus. Es war der 2. der aktuellen Serie. Dieser Artikel erhielt um 18:00 Uhr ein Update.

Nicht nur der Kilauea gibt heute Vollgas, sondern auch der Ätna. In diesen Minuten findet ein weiterer Paroxysmus statt! Allerdings weitgehend in den Wolken verborgen. Doch der Tremor ist eindeutig. Nach der Amplitude zu Urteilen, dürfte der aktuelle Paroxysmus um einiges stärker sein, als der vom 13. Dezember. Bereits gestern Abend gab es strombolianische Tätigkeit und steigenden Tremor. Es sieht tatsächlich so aus, als wäre der Ätna in eine neue Phase mit Paroxysmen eingetreten.

Update 11:45 Uhr: Die Wolken lichteten sich kurz und Carlo Cassaniti gelang es einige Bilder der Eruption zu schießen. das VAAC Toulouse brachte eine VONA-Warnung heraus und meldet eine starke Eruption. Die Höhe der Aschewolke konnte nicht ermittelt werden. Sie steigt aber mindestens 6 km über den Krater auf. MIROVA registriert eine sehr hohe thermische Strahlung mit 6224 MW Leistung. Dieser Wert deutet auf eine Lavafontäne nebst Lavastrom hin.

Update 15:00 Uhr: Der Paroxysmus endete so schnell, wie er begonnen hatte. Der Tremor fiel relativ weit ab. Im Osten lichten sich die Wolken und auf der LiveCam erkennt man einen stark dampfenden Neuen Südostkrater. Eine dunkle Spur verrät, dass auf der Ostflanke Lava geflossen sein muss. Wahrscheinlich gab es auch einen Lavastrom im Süden.

Update 18:00 Uhr: Der vermutete Lavastrom auf der Südflanke des Südostkraterkegels wurde in einem Bericht des INGVs bestätigt. Demnach floss er aus der Scharte im Krater, die sich bereits beim ersten Paroxysmus gebildet hatte. In der Anfangsphase des Paroxysmus waren 2 Schlote aktiv und förderten strombolianische Eruptionen, bevor sich dann mindestens eine Lavafontäne gebildet hat. Die Inklinometer registrierten einen deutliche Bodendeformation infolge schnellen Magmenaufstiegs.

Ätna: Überraschender Paroxysmus

Der Ätna auf Sizilien brach gestern Abend überraschend aus und erzeugte einen Paroxysmus. Die Eruption begann um 21.20 Uhr und steigerte sich innerhalb von einer halben Stunde zu einem ausgewachsenen Paroxysmus. Es wurde eine mehrere Hundert Meter hohe Lavafontäne gefördert. Das VAAC registrierte Vulkanasche in 4900 m Höhe über dem Meeresspiegel. MIROVA verzeichnete eine sehr starke Thermalstrahlung mit einer Leistung von 6088 MW.

Laut einem Bericht des INGVs stammte die Lava nicht alleine aus der Lavafontäne, sondern es öffneten sich zudem 2 Risse auf der Südseite des Neuen Südostkraterkegels. Im Zuge der Rissöffnung gingen 3 pyroklastische Ströme ab und es entstanden 2 Lavaströme. Einer der Ströme floss durch die Scharte zwischen den Schlackenkegeln Barbagallo und Monte Supino. Diesen Weg schlugen die Ströme auch bei einigen der letzten Ausbrüche ein. Wie weit die Front hinabragte wurde noch nicht kommuniziert. Die Vulkanologen beobachteten eine schnell stattfindende Inflation und die Hangneigung vergrößerte sich um 0,1 Mikrorad. Um 22:50 Uhr ließen die Explosionen wieder stark nach und der Tremor viel ab. Bis jetzt ist er allerdings noch moderat erhöht.

Es war der erste richtige Paroxysmus am Ätna seit 2015. Danach gab es zwar noch stärkere Ausbrüche, doch sie wiesen nicht den typischen Ablauf einer paroxysmalen Eruption auf. In der Vergangenheit kam es immer zu Phasen mit mehreren Paroxysmen. Wir können also gespannt sein, was uns die nächsten Wochen und Monate bescheren werden. Doch es ist praktisch unmöglich Paroxysmen vorherzusagen: selbst wenn sich ein Intervall herauszukristallisieren scheint, kann es sich unvermittelt ändern. Unnötig zu betonen, dass es während eines Paroxysmus im Bereich des Torre del Filosofo gefährlich ist. In unserer Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurden wieder zahlreiche Medien geteilt.

Update: Interessant ist der aktuelle Livecam-Blick aus dem Süden Richtung Gipfel. Man erkennt, dass der Schnee bis hinunter zur Montagnola-Seilbahnstation mit einer dünnen Ascheschicht bedeckt ist. Es herrscht wohl Nordwind vor. Die Asche könnte auch von den pyroklastischen Strömen stammen. Ab und an kann man eine kleine Aschewolke aus dem NSEC aufsteigen sehen.

Pacaya: deutliche Aktivitätssteigerung

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya kam es zu einer paroxysmalen Eruption. Gestern Nachmittag steigerte sich die strombolianische Aktivität im McKenney-Krater: Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 2700 m über Normalnull auf und driftete in südlicher Richtung. Es kam zu Ascheniederschlag über Caracol und Patrocinio. INSIVUMEH bewertet die Eruptionsstärke als moderat und berichtet, dass zum Zeitpunkt des Berichts keine Lavaströme gefördert wurden. Auf dem Foto von CONRED erkennt mal allerdings fließende Lava, die ziemlich weit über die Vulkanflanke fließt. Bei genauem hinschauen sind auch 2 kleine Lavafontänen zu erkennen. Eine manifestiert sich aus dem Intrakraterkegel, eine zweite kommt aus dem Krater neben dem neuen Kegel. Ich sehe in der Phase erhöhter Aktivität einen kleinen Paroxysmus und gehe davon aus, dass sich in nächster Zeit weitere Eruptionen dieser Art ereignen könnten.

Popocatepetl: Überflug Krater

Die Forscher von CENAPRED unternahmen am 16. Oktober einen Überwachungsflug über den Krater des mexikanischen Vulkans. Sie fanden eine Depression vor, die einen Durchmesser zwischen 360 und 390 m, und eine Tiefe von 120 bis 170 m hat. Es wurden Proben entnommen (welche und wie geht aus dem Bericht nicht hervor)  und festgestellt, dass der Krater mit Fragmenten vulkanischen Materials verschiedener Größe sowie von Asche bedeckt ist. Anzeichen von Domwachstum wurde nicht entdeckt. Die Forscher gehen davon aus, dass die Aktivität der letzten Monate anhält und es zu schwachen bis moderaten Explosionen kommen kann.

Grimsvötn: weitere Erdbeben

Am isländischen Gletschervulkan kommt es nach wie vor zu vereinzelten schwachen Erdbeben. Die meisten Erschütterungen sind sehr schwach. In den letzten 48 Stunden gab es 3 Beben, wovon das Stärkste eine Magnitude von 1,2 hatte. Die Hypozentren liegen in ca. 5 km Tiefe, dort, wo man im Allgemeinen einen Magmakörper vermuten würde. Isländische Vulkanologen vermuten, dass der Vulkan sehr wahrscheinlich bereit ist zu eruptieren. Einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch signalisiert die Seismik allerdings noch nicht.

Manam: Neuer Paroxysmus

Der Inselvulkan Manam ist wieder ausgebrochen. Eine paroxysmale Eruption ließe Vulkanasche bis auf 16 km Höhe aufsteigen. MIROVA registriert ein hohes thermisches Signal von 905 MW. Die deutet auf Lavaströme und (oder) pyroklastische Ströme hin. Beide Phänomene sind für die Paroxysmen am Manam typisch. Seit August letzten Jahres ist das der 4. Ausbruch dieser Art. Manam ist einer der aktivsten Vulkane von Papua Neuguinea. Der Inselvulkan liegt wenige Kilometer vor der Nordküste des Inselstaates. Ebenfalls in der Bismarck-See liegt der Inselvulkan Kadovar. von ihm geht ein schwaches thermisches Signal aus. Dieses deutet auf geringe Aktivität hin. Sehr wahrscheinlich wird es von heißen Fumarolen ausgelöst.

Anak Krakatau eruptiert weiterhin Vulkanasche

Nachdem die Aktivität in den letzten Tagen rückläufig war, registriert das VAAC Darwin heute wieder Vulkanasche in 6700 m Höhe. Es steigt viel Dampf aus und die Eruptionen werden scheinbar noch vom Meerwasser beeinflusst. Allerdings schließt sich der offene Krater immer weiter. Bald wird hier ein neuer Schlackenkegel wachsen.
In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurden neue Bilder von der Küste von Rakata gepostet. Diese zeigen, dass der gesamte Strand vom Tsunami weggespült wurde. Rakata ist der Rest eines früheren Teils der Vulkaninsel Krakatau und liegt 4-5 km von Anak Krakatau entfernt. Auf dem Strand kampierten meistens die Vulkanbeobachter. Künftig dürften es diese schwieriger haben ein geeignetes Plätzchen für die Beobachtung des Vulkans zu finden.

Fuego leichte Aktivitätszunahme

Der Fuego in Guatemala ist wieder ziemlich aktiv. INSIVUMEH berichtet von 10 bis 13 Explosionen pro Stunde. Vulkanasche steigt bis zu 4500 m auf. Rotglühende Tephra wird bis zu 200 m über Kraterhöhe ausgeworfen. Es gibt bis zu 3 Minuten andauernde Gaseruptionen. Der Vulkan steht also unter Druck.

Campi Flegrei: thermisches Signal durch Solarzellen

Das gestrige Wärmesignal der Campi Flegrei wurde weder durch einen Vulkanausbruch, noch durch ein großes Feuer verursacht! Grund der Wärmestrahlung scheint eine große reflektierende Fläche auf einem Feld zu sein. Allem Anschein nach handelt es sich um eine große Solaranlage. Das Sonnenlicht wurde reflektiert und traf den Sensor des Satelliten.