Kanlaon: Lage spitzt sich wieder zu

Erhöhte seismische Aktivität am Vulkan Kanlaon – Behörden rufen zu Wachsamkeit auf und bereiten Evakuierungen vor

Nachdem es in den letzten Wochen vergleichsweise ruhig um den Kanlaon bestellt war, spitzt sich die Situation erneut zu. Die seismische Aktivität am Vulkan auf der Philippineninsel Negros hat sich seit gestern weiter deutlich verstärkt.

Kanlaon aus der Luft

Das Philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie (PHILVOLCS) registrierte allein am Sonntag zwischen 0:00 und 8:00 Uhr 72 vulkanisch-tektonische Erdbeben (VT-Beben) mit Magnituden zwischen ML 0,8 und ML 3,6. Die Herdtiefen befanden sich in 0 bis 12 Kilometern unter der Nordwestflanke des Vulkans. Die stärksten Beben wurden in La Carlota City und Canlaon City mit der Intensität I verspürt.

Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Gesteinsbrüche infolge von Fluidaufstieg. Ihre Zunahme deutet darauf hin, dass aufsteigendes Magma oder magmatische Gase Spannungen im Untergrund erzeugen und sich einen Weg zur Oberfläche bahnen. Die Schwefeldioxid-Emissionen (SO₂) aus dem Gipfelkrater lagen am Samstag mit 2.338 Tonnen pro Tag nahe dem mittleren Wert von 2.417 Tonnen pro Tag, der seit Jahresbeginn registriert wird. Die Vulkanologen spekulieren trotzdem über eine Blockierung der Gasfreisetzung, die zu Druckaufbau und Aufwölbung des Vulkans führt, was als mögliches Vorzeichen für eine sich anbahnende explosive Eruption interpretiert wird.

Das Amt für Zivilschutz rief die lokalen Behörden am Sonntag auf, wachsam zu bleiben und Evakuierungsmaßnahmen vorzubereiten. Gegenüber lokalen Medien erklärte Gouverneur Eugenio Jose Lacson „Wir stehen in engem Kontakt mit PHILVOLCS. Alarmstufe 2 bleibt bestehen, und die betroffenen Katastrophenschutzbüros sind in Alarmbereitschaft.“

PHILVOLCS warnt, dass die anhaltend hohe seismische Aktivität das Risiko von phreatischen Eruptionen oder mittelstarken magmatischen Explosionen am Gipfelkrater erhöhen könnte. Solche Ereignisse könnten pyroklastische Dichteströme und Ascheregen nebst Steinschlag auslösen.

Die Behörden raten der Bevölkerung, die vier Kilometer weite permanente Gefahrenzone unbedingt zu meiden und sich bei Wohnsitz innerhalb eines sechs Kilometer weiten Umkreises auf mögliche Evakuierungen vorzubereiten. Auch bei starken Regenfällen sei mit Laharen und schlammigen Abflüssen in den Entwässerungskanälen des Vulkans zu rechnen.

Zivilluftfahrtbehörden warnen außerdem Piloten davor, den Luftraum in Gipfelnähe zu durchqueren, da Aschewolken eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen können.

Kanlaon: Hohe Anzahl vulkanotektonischer Erdbeben detektiert

Seismisches Netzwerk registriert vulkanisch bedingtes Schwarmbeben am Kanlaon – 41 Erschütterungen in wenigen Stunden

Der Kanlaon auf den Philippinen sorgt für Besorgnis, weil dort ein Schwarmbeben registriert wurde, das sich aus 41 vulkanotektonischen Erschütterungen zusammensetzt. Das stärkste der Beben brachte es auf eine Magnitude 4,6, was für Erdbeben dieser Art beachtlich ist. Das schwächste Beben hatte eine Magnitude von 0,8. Die Erdbebenherde lagen in 0 bis 7 km Tiefe. Der Erdbebenschwarm manifestierte sich unter der Nordwestflanke des Kanlaons.

Seismogramm

Der Schwarm begann am Samstagabend um 23:00 Uhr und hielt noch um 10:00 Uhr Ortszeit an, als man die Meldung zum Schwarmbeben herausbrachte. Es könnten also weitere Beben folgen.

Das Beben der Magnitude 4,6 konnte von den Menschen der Umgebung deutlich wahrgenommen werden. Wahrnehmungsberichte liegen aus mehreren Gemeinden vor, darunter befinden sich Canlaon City und Bacolod City.

Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Bruch von Gesteinen infolge von Magmenaufstieg bzw. magmatischen Fluiden. Interessanterweise betrugen die Schwefeldioxid-Emissionen aus dem Gipfelkrater am 13. September durchschnittlich 1.122 t/Tag – deutlich unter dem mittleren Wert von 2.594 t/Tag seit Jahresbeginn. Eine solche verringerte Entgasung kann auf eine Blockade im Fördersystem hindeuten, was zu einem vermehrten Druckaufbau und einem Anschwellen des Vulkans führt und letztendlich explosive Eruptionen hervorrufen kann.

Für den Kanlaon gilt weiterhin Alarmstufe 2, die auf erhöhte vulkanische Unruhe hinweist. Eine Zunahme der VT-Aktivität erhöht die Wahrscheinlichkeit von phreatischen Eruptionen oder kurzzeitigen schwachen bis mäßigen magmatisch bedingten Eruptionen am Gipfel. Diese können lebensgefährliche Phänomene wie pyroklastische Dichteströme, ballistische Auswürfe, Ascheniederschlag und Steinschlag auslösen.

Die Behörden erinnern daran, dass die 4 km weite permanente Gefahrenzone strikt gemieden werden muss. Bewohner im Umkreis von 6 km sollten wachsam bleiben und auf mögliche Evakuierungen vorbereitet sein. Zusätzlich wird zu besonderer Aufmerksamkeit gegenüber möglichen Laharen während starker Regenfälle geraten.

Zivilluftfahrtbehörden werden gebeten, Piloten vor Flügen in der Nähe des Gipfels zu warnen, da plötzliche Ascheemissionen ein erhebliches Risiko für die Luftfahrt darstellen.

In den letzten Tagen war es bereits wieder zu vereinzelten Asche-Emissionen gekommen, die zeigen, dass der Vulkan bereits vor dem Schwarmbeben wieder aufheizte.

Auf den Philippinen stehen noch weitere Vulkane unter besonderer Beobachtung. Hierzu zählen Bulusan, Mayon und Taal. Letzterer erzeugte in den vergangenen Stunden 9 Tremorphasen und weist ebenfalls eine Reduzierung des Gasausstoßes auf. Vulkanologen befürchten weitere phreatische Eruptionen.

Taal generiert kleine phreatische Eruption

Keine phreatische Eruption am Taal – Kann noch nicht alles gewesen sein

Heute manifestierte sich eine erste kleine phreatische Eruption aus dem Kratersee von Volcano Island in der Taal-Caldera. Die Eruption bestand eigentlich aus einer einzelnen großen Gasblase, die das Wasser kurz aufwallen ließ und einen kleinen Sprudel erzeugte, so wie es der Wallenborn in der Vulkaneifel macht. Da seit Wochen der Druck im Hydrothermalsystem des Vulkans steigt und man mit einer phreatischen Eruption gerechnet hat, kann dieser eine Brubbel heute noch nicht alles gewesen sein.

Dampferuption Taal

Die geophysikalischen Daten vor der Eruption waren von einem langanhaltenden Tremor geprägt, der bereits gestern Morgen eingesetzt hat. Außerdem wurden 5 normal lange Tremorphasen und 9 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß verringerte sich von über 3300 Tonnen am Tag auf 1749 Tonnen am Tag. Das ist ein Indiz dafür, dass es zu einer teilweisen Blockade des Fördersystems gekommen ist, was den Druckaufbau beschleunigt und wahrscheinlich auch den Tremor verursacht. Sollten die Daten morgen ähnlich aussehen, dann hat die phreatische Eruption heute keine nachhaltige Druckentlastung gebracht und man muss mit weiteren Ereignissen rechnen.

Beim Taal handelt es sich um einen großen Calderavulkan auf der Philippineninsel Luzon. Dort liegt auch der Mayon, der gestern ca. 600 Tonnen Schwefeldioxid ausstieß und ein Steinschlagereignis erzeugte. Mit dem Fernrohr konnten die Vulkanologen schwache Rotglut am Lavadom ausmachen, der wieder stärker zu wachsen scheint, als es in den vergangenen Monaten der Fall gewesen war.

Ein weiterer aktiver Vulkan der Philippinen ist der Kanlaon auf Negros, der erst gestern wieder eine Ascheemission erzeugt hat. Sie stieg bis auf eine Höhe von 3000 m auf und driftete in Richtung Nordwesten. Die Eruption hielt 20 Minuten an. Anschließend stieg Dampf bis zu 600 m über Kraterhöhe auf. Der Schwefeldioxidausstoß lag bei 1134 Tonnen am Tag.

Kanlaon: Kleine Ascheemission und Erdbeben

Kanlaon emittiert Vulkanasche bis auf 2700 m Höhe – 7 vulkanotektonische Erdbeben registriert

Der Vulkan Kanlaon liegt auf der Philippineninsel Negros und stieß heute früh eine kleine Aschewolke auf, die eine Höhe von 2700 m über dem Meeresspiegel erreichte und in Richtung Südwesten driftete. Grund genug für das VAAC Tokio, eine VONA-Warnung rauszugeben.

Kanlaon

Zudem ist dem täglichen Update von PHILVOLCS, das in Form einer Schautafel erscheint, zu entnehmen, dass innerhalb von 24 Stunden 7 vulkanotektonische Erdbeben registriert wurden. Am Vortag sprachen die Seismometer des Netzwerkes nur zweimal an. Außerdem stieß der Vulkan 1922 Tonnen Schwefeldioxid aus, wobei auch hier eine deutliche Zunahme gegenüber dem Vortag registriert wurde. Möglicherweise bereitet sich der Vulkan wieder auf stärkere Eruptionen vor.

Die Ascheemission könnte von einem Erdbeben Mb 5,3 getriggert worden sein, das sich gestern Abend im Osten des philippinischen Archipels manifestierte. Das Epizentrum wurde 16 km nördlich des Ortes Surigao lokalisiert, der sich ca. 250 Kilometer östlich des Vulkans befindet. Generell ist die Erdbebentätigkeit in der Region momentan erhöht. Auch weiter nördlich gab es ein Beben nahe der Taal-Caldera.

Die Warnstufe des Kanlaons steht auf „2“. Sie definiert eine permanente Gefahrenzone mit einem Radius von 4 Kilometern um den Krater. Diese darf weder betreten noch überflogen werden.

Der Kanlaon war vergangenes Jahr sehr aktiv, wobei sich die Phase gesteigerter Aktivität bis ins Frühjahr dieses Jahres hinzog. Der Vulkan generierte mehrere größere Eruptionen, bei denen auch die gefürchteten pyroklastischen Ströme generiert wurden. Mehrere Dörfer und Gehöfte in Vulkannähe mussten geräumt werden. Tausende waren auf der Flucht und sind entweder bei Verwandten untergekommen oder mussten in Notunterkünften hausen. Ich selbst habe bereits solche Notunterkünfte am Sinabung und Merapi besichtigt und muss sagen, dass diese alles andere als komfortabel waren. Die Menschen schliefen dicht an dicht gedrängt und die hygienischen Bedingungen waren mehr als zweifelhaft.

Taal erzeugt 11 Erdbeben und Tremorphasen

Taal steigert Seismizität und stößt viel Schwefeldioxid aus – phreatische Eruption droht

Erst gestern berichtete ich von gesteigerter Seismizität am philippinischen Vulkan Mayon. Heute zeigt der Taal ebenfalls, dass er sich auf eine phreatische Eruption vorbereiten könnte, denn er zeigt die gleiche Symptomatik wie der zuvor genannte Vulkan.
In den letzten 24 Stunden registrierte das seismische Netzwerk von PHILVOLCS 13 Erdbeben. Darunter befanden sich 8 Tremorphasen, die zwischen 2 und 22 Minuten lang anhielten. Der Tremor zeigt, dass sich Fluide im Untergrund bewegen und sich ein hoher Druck im Fördersystem des Vulkans aufbaut. Letztendlich kann das zu einer phreatischen Explosion aus dem Kratersee auf Volcano Island führen. Bis jetzt stößt der Vulkan viel Dampf aus, der in einer Wolke bis zu 1200 m hoch aufsteigt. Mit den Entgasungen einher geht eine hohe Schwefeldioxid-Emission, die zuletzt 3356 Tonnen des vulkanischen Gases am Tag förderte.

Anders als in den Vormonaten, wenn es Tremorphasen gab, scheint das Fördersystem des Vulkans derzeit nicht verstopft zu sein. Davon zeugt der hohe Gasausstoß. Vielmehr scheint sich in den letzten Tagen wieder die Situation eingestellt zu haben, wie wir sie aus dem Vorjahr kannten. Doch auch ohne Verstopfung kam es damals sporadisch zu phreatischen Eruptionen. Da auch Inflation unter Volcano Island stattfindet, muss es nicht bei phreatischen Eruptionen bleiben, sondern es könnte auch auf magmatische Ausbrüche hinauslaufen.

In diesem Zusammenhang wäre es interessant, aktuelle Messwerte der Acidität und Temperatur des Wassers im Kratersee zu erhalten. Die letzten Messungen wurden Mitte April durchgeführt und beide Werte zeigten gegenüber dem langjährigen Durchschnitt rückläufige Tendenzen an. Mich würde es nicht wundern, wenn sie sich nun wieder den vorherigen Werten annähern würden.

Der Alarmstatus der Taal-Caldera bleibt auf der niedrigsten Stufe „1“. Volcano Island ist Sperrgebiet und darf weder betreten noch überflogen werden.

Obwohl die Taal-Caldera fast doppelt so groß ist wie die Campi Flegrei, wurden auf den Philippinen bis dato keine Spuren einer Supervulkaneruption mit einem VEI 7 oder 8 entdeckt. Es könnte sein, dass die Taal-Caldera infolge mehrerer Eruptionen mit einem kleineren VEI entstanden ist. Dennoch birgt sie im Falle starker Eruptionen mit einem VEI 5 oder 6 ein großes Gefahrenpotenzial für umliegende Gemeinden und sogar für die Landeshauptstadt Manila, die ca. 50 Kilometer nördlich der Caldera liegt.

Mayon steigert Erdbebenaktivität

Erhöhte seismische Aktivität am Mayon – Gefahr von phreatischen Ausbrüchen steigt

Auf der philippinischen Insel Luzon zeigt der Mayon erneut Anzeichen erhöhter Unruhe. Das Mayon Volcano Network registrierte heute Nacht insgesamt 26 vulkanische Erdbeben mit Magnituden zwischen M 0,4 und M 2,7. Die meisten dieser Erschütterungen traten in Tiefen von 5 bis 10 Kilometern unter der Nordostflanke des Vulkans auf.

Geodätische Messungen (GPS, elektronische Neigungsmesser und EDM) deuten darauf hin, dass sich der Vulkan bereits seit Oktober 2024 im Nordosten und seit März 2025 im Süden bis Südwesten ungleichmäßig aufwölbt. Auch die Schwefeldioxid-Emissionen liegen leicht über den Durchschnittswerten: Während in diesem Jahr bisher rund 430 Tonnen pro Tag gemessen wurden, stiegen sie am 3. September auf 609 Tonnen pro Tag an. Zudem kann man nachts eine schwache Rotglut am Lavadom erkennen.

Nach Einschätzung von PHIVOLCS könnten die jüngsten seismischen Aktivitäten sowie die längerfristige Bodenhebung auf Magma-Intrusionen in größerer Tiefe hinweisen. Damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit plötzlicher, dampfgetriebener Eruptionen im Gipfelbereich. Solche phreatischen Eruptionen gehen am Mayon oft stärkeren Eruptionsphasen voraus. Zuletzt gab es im Februar 2024 eine phreatomagmatische Eruption, bei der auch Vulkanasche gefördert wurde und die pyroklastische Ströme auslöste.

Der Mayon befindet sich derzeit auf Alarmstufe 1, was einen anomalen Zustand markiert. Es gibt jedoch keine Anzeichen einer unmittelbar bevorstehenden magmatischen Eruption. Möglicherweise wird bei einer weiteren Steigerung der beschriebenen Phänomene die Alarmstufe bald erhöht.

Ungewöhnlich für einen Vulkan auf Alarmstufe 1 ist, dass die Behörden eindringlich warnen, die permanente Gefahrenzone im Umkreis von 6 Kilometern um den Krater nicht zu betreten. Dort drohen lebensgefährliche Gefahren wie Steinschlag, Erdrutsche, ballistische Auswürfe und kurze pyroklastische Ströme. Auch Fluss- und Bachläufe sowie bekannte Lahargebiete sollten bei starkem Regen gemieden werden. Für die Luftfahrt gilt ein Sicherheitsabstand zum Vulkangipfel, da Asche und Gesteinsfragmente eine erhebliche Gefahr für Flugzeuge darstellen können.

Der Mayon ist mit über 50 dokumentierten Ausbrüchen seit dem 17. Jahrhundert der aktivste Vulkan der Philippinen. Die letzte länger anhaltende Eruptionsphase ereignete sich 2023.

Taal: Erhöhter Schwefeldioxid-Ausstoß und Tremor

Erhöhte Aktivität am Taal: Erdbeben, Tremor und Schwefeldioxid-Emissionen erhöht

Am philippinischen Calderavulkan Taal stehen die Anzeichen auf Sturm. Der Sturm könnte in Form einer phreatischen Eruption kommen, die sich aller Wahrscheinlichkeit nach in den nächsten Tagen im Kratersee auf Volcano-Island ereignen wird. 

Bei den Anzeichen handelt es sich um signifikante Anstiege mehrerer geophysikalischer Parameter. Am auffälligsten ist die Verzehnfachung des Schwefeldioxid-Ausstoßes auf mehr als 4000 Tonnen am Tag. Damit sind wieder Werte erreicht, wie sie noch im letzten Jahr häufig vorkamen. Augenzeugen berichten, dass die Gasemissionen mit einer verstärkten Kondensation einhergehen, so dass vermehrt Dampfwolken entstehen. Wie immer ist es bei solchen Phänomenen nicht ganz klar, inwieweit auch besondere atmosphärische Bedingungen ihre Finger im Spiel haben.

Erdbeben Taal

Neben den erhöhten SO₂-Emissionen wurden seit gestern auch 10 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Dazu addiert sich eine langanhaltende Tremorphase, die bereits am 27. August begann. Der Tremor wird von der Bewegung magmatischer Fluide im Untergrund verursacht. Das Besondere ist diesmal, dass der Tremor mit einer Erhöhung des Gasausstoßes einhergeht. Bei den Tremorphasen der letzten Monate war eine umgekehrte Phänomenologie der Fall, was auf eine Druckerhöhung des Hydrothermalsystems infolge einer Blockade der Förderwege schließen ließ. Aktuell scheint das nicht der Fall zu sein, so dass in der Tiefe ein Magmenkörper intrudieren könnte. In diesem Fall würde man nicht nur phreatische Eruptionen erwarten, die auch phreatomagmatischen Charakter annehmen können, sondern ein mehrmonatiges Anhalten der hohen Gasemissionen, die dann wiederum bei ungünstigen Wetterlagen VOG verursachen könnten. In den letzten Jahren ein wohlbekanntes Vorkommen, unter dem vor allem Kinder, Alte und Menschen mit Atemwegserkrankungen litten.

Beim Taal handelt es sich um einen großen Calderavulkan auf der philippinischen Insel Luzon, der unweit der Hauptstadt Manila liegt.

Taal: Vulkanologen warnen vor phreatischer Eruption

Erhöhte seismische Aktivität am Taal-Vulkan – mögliches Alarmsignal vor Vulkanausbruch

Am Taal braut sich was zusammen: Die Vulkanologen von PHILVOLCS haben erneut eine Warnung ausgesprochen, in der sie vor einer phreatischen Eruption warnen, die sich in den nächsten Tagen am Taal-Vulkan ereignen könnte.

Wie das philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie (DOST-PHIVOLCS) am Montag mitteilte, wurde am 10. August ab 05:25 Uhr ein deutlicher Anstieg der seismischen Energie (RSAM) registriert. Parallel dazu verzeichneten die Messstationen des Taal Volcano Network (TVN) innerhalb von 24 Stunden insgesamt 19 vulkanische Beben. Gestern kam es zu 4 Tremorphasen. Visuelle Beobachtungen zeigen seitdem eine zunehmend dichte Dampfwolke aus dem Hauptkrater.

Die jüngsten Entwicklungen deuten auf eine mögliche phreatische oder sogar eine phreatomagmatische Eruption hin. Während erstgenannte Eruptionsart nur durch Wasserdampf erzeugt wird, kommt es bei der zweiten Ausbruchsart zum direkten Kontakt von Magma mit Wasser, was deutlich stärkere Explosionen verursachen kann.

Die Schwefeldioxid-Emissionen lagen am 8. August bei durchschnittlich 374 Tonnen pro Tag, was für den Taal einen sehr niedrigen Wert darstellt. Vermutlich ist es erneut zu einer Blockade des Fördersystems gekommen, was den Druck im Vulkaninneren erhöht, was auch zu Tremor führen kann und letztendlich zu den erwarteten Explosionen.
In den letzten Wochen kam es bereits zu ähnlichen Situationen am Taal. Zwischen Warnung und Eruption vergingen meistens mehrere Tage.

Warnungen und Maßnahmen

DOST-PHIVOLCS warnt eindringlich vor dem Betreten der Vulkaninsel (Taal Volcano Island, TVI) sowie der permanenten Gefahrenzone (PDZ) rund um den Hauptkrater und die Daang-Kastila-Spalte. Selbst bei niedriger Alarmstufe können sich jederzeit dampfgetriebene Explosionen, Ascheregen oder gefährliche Gasemissionen ereignen. Auch die Zivilluftfahrtbehörden sind angewiesen, den Luftraum über dem Vulkan zu meiden, da vulkanische Asche Triebwerke beschädigen kann.

Taal: Phreatische Eruption am 17. Juli

Phreatische Eruption am Taal. © PHILVOLCS

Phreatische Eruption am Taal fördert Dampfwolke bis auf 2400 m Höhe – Vulkanausbruch wurde erwartet

Manila, 17.07.2025 – Heute manifestierte sich am philippinischen Vulkan Taal eine phreatische Eruption, die seit 11 Tagen erwartet wurde. Videoaufnahmen dokumentierten drei Eruptionen, die sich innerhalb von 12 Minuten ereigneten. Die erste Eruption war ziemlich mickrig, während der zweite Doppelausbruch deutlich energiereicher war. Eine Eruptionsfontäne aus Dampf, Wasser und Sedimenten vom Grund des Kratersees stieg über 100 m hoch auf und überragte die umgebenden Kraterwände. Die resultierende Dampfwolke schaffte es bis auf 2400 m Höhe. Es war die stärkste phreatische Eruption am Taal seit Monaten.

Der Vulkanausbruch kündigte sich bereits am 6. Juni an, als es zu einer mehrtägigen Phase erhöhten Tremors kam, bei gleichzeitiger Reduktion des Gasausstoßes. Nach einigen Tagen entspannte sich die Situation wieder, doch der Gasausstoß blieb niedrig und an einigen Tagen wurden weitere Tremorphasen und vulkanotektonische Erdbeben registriert. Während es gestern aus seismischer Sicht ruhig blieb, wurden nur ca. 500 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen. Ein Achtel von den Werten, die wir letztes Jahr sahen, und etwa ein Drittel von den üblichen Tageswerten vor dem starken Rückgang der Emissionen. Vermutlich war es zu einer Blockade des Fördersystems gekommen, wodurch sich ein hoher Gasdruck aufbaute, der sich jetzt in den Eruptionen entladen haben dürfte. Die Werte morgen werden zeigen, ob auch die Blockade nachhaltig gelöst wurde.

Dieses Jahr sind die geophysikalischen Parameter am Taal weniger auffällig als in den Jahren zuvor. Dennoch bläht sich die Südwestflanke von Volcano Island weiterhin auf. Langfristig betrachtet ist es wahrscheinlich, dass es hier zu einem Vulkanausbruch kommen wird. Der Alarmstatus des Taal steht auf der niedrigsten Stufe „1“. Volcano Island ist Sperrgebiet, ansonsten gibt es in der großen Caldera keine mir bekannten Restriktionen.