Bulusan fördert Vulkanasche auf 5500 m Höhe

Vulkanasche vom Bulusan in 5500 m Höhe detektiert – Ascheniederschlag in bewohntem Gebiet

Im Süden der philippinischen Insel Luzon ist der Vulkan Bulusan weiterhin explosiv aktiv. Heute um 19:43 Uhr Ortszeit eruptierte er Vulkanasche, die bis in eine Höhe von 5.500 m aufstieg und in westlicher Richtung abdriftete. Der philippinische Zivilschutz veröffentlichte ein Video, das starken Ascheniederschlag in bewohntem Gebiet zeigt. Besonders betroffen sind die Orte Tinampo, Irosin und Sorsogon. Interessanterweise wurde auch diese Eruption als phreatisch eingestuft; der Alarmstatus verbleibt dennoch auf Stufe „1“.

Phreatische Eruptionen erzeugen allerdings üblicherweise weder derart große Aschewolken noch pyroklastische Ströme – Letztere traten jedoch gestern auf. Es könnte sich daher eher um phreatomagmatische Eruptionen handeln, bei denen Grundwasser in direkten Kontakt mit Magma gerät und dabei besonders heftige Explosionen auslöst. Das einzige Indiz, das für eine rein phreatische Eruption ohne frisches Magma spricht, ist der niedrige Schwefeldioxid-Ausstoß, der gestern bei nur 30 Tonnen pro Tag lag. Allerdings könnte das Fördersystem auch noch blockiert sein.

Die Vulkanologen von PHIVOLCS registrierten gestern nicht nur die initiale Eruption, die ganze 24 Minuten andauerte – ein für phreatische Eruptionen ebenfalls untypisches Merkmal – sondern auch 87 vulkanotektonische Erdbeben. Die meisten davon konzentrierten sich im Gipfelbereich, doch auch in größerem Umkreis wurden vergleichsweise viele Beben registriert. Zudem traten zwei Tremorphasen auf, die auf Magmabewegungen im Untergrund hindeuten.

Bereits in den vergangenen Monaten wurde unter dem Bulusan aufsteigendes Magma festgestellt, der Vulkan gilt derzeit als aufgebläht. Angaben über das Ausmaß der damit verbundenen Bodendeformationen wurden bisher nicht veröffentlicht.




Die gestrige Eruption war offenbar so heftig, dass die Kommunalverwaltung der Region Bicol Unterstützung durch die Luftwaffe anforderte, um Aufklärungsflüge durchzuführen und sich einen Überblick über das Ausmaß des Ascheniederschlags zu verschaffen. 61 Personen, die sich im Sperrgebiet aufhielten, wurden evakuiert. Laut ersten Schätzungen sind mehr als 74.000 Menschen vom Ascheniederschlag betroffen.

Das Ministerium für Soziales und Entwicklung hat bereits 2.000 Lebensmittelpakete für die Betroffenen bereitgestellt und weitere Hilfsgüter wie Atemschutzmasken angefordert.

Bulusan eruptierte Vulkanasche

Vulkanasche vom Bulusan stieg bis auf 6000 m Höhe auf – Pyroklastischer Strom generiert

Auf der philippinischen Insel Luzon eruptierte heute Nacht der Bulusan. Eine starke Explosion, die von den PHILVOLCS-Vulkanologen als phreatisch beschrieben wird, förderte Vulkanasche, die laut VAAC Tokio bis auf eine Höhe von 6000 m über dem Meeresspiegel aufstieg und in Richtung Westen driftete. Beobachter vom Grund meldeten, dass die Asche eine Höhe von 4500 m über dem Krater erreichte. Da der Bulusan 1535 m hoch ist, passen die Daten gut zusammen.

Zudem entstand auch ein pyroklastischer Strom, der über die Südwestflanke glitt und dabei eine Strecke von 3 Kilometern zurücklegte. Die hoch aufgestiegene Aschewolke und die Entstehung des pyroklastischen Stroms sprechen gegen eine phreatische Eruption, sondern eher für einen phreatomagmatischen Ausbruch. Sprachlich ein kleiner Unterschied, doch ein großer, wenn es um die Gefahreneinschätzung geht. Während phreatische Ausbrüche wasserdampfgetrieben sind und ohne Kontakt zwischen Grundwasser und Magma zustande kommen, weswegen dabei normalerweise auch keine frische Vulkanasche gefördert wird, interagieren bei phreatomagatischen Eruptionen Wasser und Magma direkt, was starke Explosionen auslöst, die zwar auch einen hohen Dampfanteil haben, aber auch Asche und glühende Tephra hervorbringen.

Die meiner Meinung nach falsche Klassifizierung der Eruption führte dazu, dass der Alarmstatus des Bulusan nur auf Stufe „1“ anstatt auf mindestens „2“ erhöht wurde. So wurde nur eine Sperrzone mit einem Radius von 4 Kilometern um den Krater etabliert, anstatt mindestens eine 6 Kilometer große Zone.  Allerdings gibt es im Südwesten einen um 2 Kilometer erweiterten Gefahrenbereich, in dem die Bürger besonders vorsichtig sein sollen. Ich vermute hier politische Gründe, da man sich aufwendige Evakuierungsmaßnahmen sparen will.

Explosion und pyroklastischer Strom ließen so viel Vulkanasche aufsteigen, dass aus sechs Orten in Windrichtung Ascheregen gemeldet wurde. Besonders stark betroffen waren die Gemeinden Cogon und Bolos.

Die Eruption kam nicht überraschend, denn bereits seit dem 12. April gab es eine signifikante Zunahme der Seismizität, die von den Vulkanologen als leichte Steigerung durch Fluidbewegungen bezeichnet wurde. Wie PHILVOLCS am 21. April mitteilte, wurden bis dahin 98 vulkanotektonische Beben registriert. Einen Tag vor dem Ausbruch waren es 53 Erschütterungen und wenige Minuten vor der Eruption setzten rumpelnde Geräusche ein.

Philippinen: Starkes Erdbeben Mw 5,9 im Süden

Datum: 19.04.2025 | Zeit: 16:11:15 UTC | Koordinaten: 5.796 ; 124.106 | Tiefe: 18 km | Mw 5,9

Erdbeben Mw 5,9 erschüttert Philippinen – Bewohner von Mindanao aus dem Schlaf gerissen

Die philippinische Region Mindanao im Süden des Archipels wurde von einem starken Erdbeben der Magnitude 5,9 erschüttert. Der Erdstoß ereignete sich am 19. April um 16:11:15 UTC in einer Tiefe von 18 Kilometern. Das Epizentrum lag etwa 51 Kilometer südwestlich von Maitum. Es folgten mehrere Nachbeben, darunter zwei spürbare Erschütterungen mit Magnituden von 5,3 und 5,1.

Auf den Philippinen war es zum Zeitpunkt des Hauptbebens bereits 00:11:15 Uhr Ortszeit. Berichte über größere Schäden liegen bislang nicht vor, doch zahlreiche Inselbewohner wurden aus dem Schlaf gerissen. Wahrnehmungsmeldungen wurden aus einem Umkreis von bis zu 200 Kilometern um das Epizentrum gemeldet – das Hauptbeben wurde vielerorts als stark empfunden.

Tektonisch standen die Erdstöße – die auf der Shakemap einen markanten „Haufen“ bilden – in Zusammenhang mit der Störungszone des Cotabato Grabens. Dabei handelt es sich um eine weniger bekannte Subduktionszone, an der die ozeanische Sangihe-Mikroplatte unter den Philippine Mobile Belt, speziell unter Mindanao, subduziert wird. Diese Subduktion ist mitverantwortlich für den Vulkanismus der südlichen Philippinen.

Der Philippine Mobile Belt (PMB) ist eine hochkomplexe geologische Zone, die den Großteil der philippinischen Hauptinseln umfasst. Diese sind tektonisch wie in einem Schraubstock eingespannt – zwischen der Eurasischen Platte im Westen und der Philippinischen Platte im Osten. Dazwischen befinden sich zahlreiche kontinentale Krustenblöcke und Mikroplatten, die durch die gegenläufigen Plattenbewegungen gequetscht und deformiert werden. Infolge dieser Prozesse entstanden die heutigen Inseln des Archipels.

Die westliche Grenze des PMB wird vom Manilagraben, die östliche vom Philippinengraben gebildet. Der Cotabato-Graben liegt dabei in südlicher Verlängerung des Manilagrabens.

Im Süden Mindanaos erheben sich einige große Vulkane, die jedoch seit mehreren Jahrhunderten nicht mehr aktiv waren. Einer der bekanntesten ist der Mount Mélébingóy (auch bekannt als Mount Parker), der einen beeindruckenden Calderasee beherbergt. Weiter nördlich liegt der Mount Ragang, dessen letzter Ausbruch 1916 dokumentiert wurde. Es ist aber unwahrscheinlich, dass sich das Beben auf die Aktivität einer dieser Vulkane auswirken wird.

Kanlaon: Vulkanasche bis auf 3400 m Höhe eruptiert

Weitere Eruptionen am Kanlaon fördern Vulkanasche auf 3400 m Höhe – wichtiges Abkommen unterzeichnet

Der philippinische Vulkan Kanlaon eruptierte heute erneut mehrmals Vulkanasche. Sie steig bis auf eine Höhe von 3400 m auf und dritte mit dem Wind in Richtung Westen. Dabei überquerte die Aschewolke bewohnte Gebiet und es kam zu leichten Ascheniederschlägen.

Die Wahrscheinlichkeit für ein Anhalten der Aktivität ist hoch, wobei es auch zu einer Verstärkung der Eruptionen kommen kann. Dafür sprechen die geophysikalischen Parameter. Das seismische Netzwerk von PHILVOLCS registrierte in den letzten 24 Stunden 33 vulkanotektonische Erdbeben, die über einen größeren Bereich des Vulkans streuten. Der Gasausstoß steigerte sich auf fast 2000 Tonnen am Tag und es wird weiterhin eine Bodenhebung detektiert. Infolge des Magmaaufstiegs gilt der Kanlaon als aufgebläht und der Druck im Vulkaninneren ist hoch. Der Alarmstatus steht auf „3“ und es gilt eine Sperrzone mit einem 6-Kilometer-Radius um den Vulkan. Ferner besteht ein Überflugverbot, da jederzeit mit stärkeren Explosionen gerechnet werden muss. Erst am 8. April kam es zu einer stärkeren Eruption, deren Aschewolke so hoch aufgestiegen war, dass es eine Gefährdung für den Flugverkehr gab.

In diesem Zusammenhang meldete der philippinische Zivilschutz (OCD), dass zwei bedeutende Kooperationsvereinbarungen mit lokalen Behörden auf Negros Island geschlossen wurden, die zur  Verbesserung der Katastrophenvorsorge führen sollen. Gemeinsam mit der Stadt Victoria und dem Verbund der Bürgermeister von Negros wurden Maßnahmen vereinbart, um lokale Kapazitäten im Bereich Katastrophenrisikomanagement auszubauen. Die Stadt Victoria erhält künftig Zugang zu technischen Ressourcen, Schulungen und wissenschaftlichen Daten des OCD. Der  Beschluss wurde gefasst, nachdem der Ausbruch vom 8. April erneut über 25.000 Menschen zur Flucht zwang.

Der Kanlaon ist seit letztem Jahr mehrmals größer ausgebrochen, wobei auch pyroklastische Ströme entstanden. Der anhaltende Ascheniederschlag bedingt auch Ernteschäden und vor allem während der Regenzeit drohen Lahar-Abgänge. Sollte sich die Aktivität weiter steigern, sind auch direkt Menschenleben in Gefahr.

Neben dem Kanlaon zeigt auch der Taal-Vulkan wieder eine erhöhte seismische Aktivität. in den letzten 24 Stunden wurden 18 vulkanische Erdbeben detektiert, am Vortag waren es 10. Die Gefahr, dass es zu phreatischen Eruptionen kommt, steigt somit wieder an.

Taal Vulkan mit 20 vulkanischen Erdbeben

Taal-Vulkan steigert Seismizität – phreatische Eruption könnte drohen

Dieses Jahr war es bislang vergleichsweise ruhig um den philippinischen Calderavulkan Taal bestellt, doch das könnte sich in naher Zukunft ändern. Grund für diese Annahme liefert eine Erdbebenserie, die vorgestern mit 18 Erschütterungen begann und sich gestern mit 20 weiteren Beben fortsetzte. Neben vulkanotektonischen Beben gab es auch einige Tremorphasen, die darauf hindeuten, dass sich magmatische Fluide im Fördersystem bewegen und dort Vibrationen auslösen. Vulkanotektonische Erdbeben liefern zwar auch Hinweise auf Fluidbewegungen, doch hier erzeugt nicht das Fluid selbst Erdbebenwellen, sondern Gesteinsbruch, der infolge von Fluidaufstieg entsteht. Beide Erdbebenarten zeigen aber an, dass der Druck im Fördersystem steigt und sich eine Eruption anbahnen könnte. Die Ausbrüche im letzten Jahr am Taal waren überwiegend phreatischer Natur, obgleich sich auch einige phreatomagmatische Ausbrüche ereigneten.

Die aktuellen Erdbeben manifestierten sich überwiegend unter der Nordflanke von Volcano Island, einer kleinen Vulkaninsel, die sich in der großen wassergefüllten Taal-Caldera bildete. Interessanterweise wurde in den letzten Monaten eine Inflation unter der Südostflanke der Vulkaninsel festgestellt. Möglich, dass sich nun auch die Nordflanke zu heben beginnt.

Der Krater von Volcano-Island beherbergt seinerseits einen Kratersee. Hier liegt die Quelle der phreatischen Eruptionen, bei denen es zu dampfgetriebenen Explosionen kommt, die aber ohne direkten Kontakt zwischen Wasser und Magma entstehen. Im täglichen Update von PHILVOLCS ist zu lesen, dass es zu ausgeprägten Turbulenzen im Kratersee kommt, dessen Wassertemperatur im Februar bei 71,3 Grad lag und damit 1 Grad niedriger als im letzten Jahr war. Gegenüber 2024 ist der Schwefeldioxid-Ausstoß deutlich zurückgegangen, betrug am 8. April aber wieder über 1000 Tonnen am Tag, während es gestern nur etwas mehr als 500 Tonnen waren. Spekulativ ist, dass es zu einer Blockade des Fördersystems gekommen ist, wodurch sich ein starker Gasdruck aufbaut, der wiederum in naher Zukunft zu phreatischen Eruptionen führen könnte.

Beim Taal handelt es sich um einen großen Calderavulkan mit den Dimensionen von 25 x 30 Kilometern. Er liegt nur 65 Kilometer von der Hauptstadt Manila entfernt. Sein Zerstörungspotenzial übertrifft noch jenes der Campi Flegrei in Süditalien. Sollte es hier zu einer Supervulkaneruption kommen, wäre es für gesamt Südostasien katastrophal.

Kanlaon: Stärkere Eruption fördert Vulkanasche auf 7000 m Höhe

Eruption lässt Aschewolke am Kanlaon bis auf 7000 m Höhe aufsteigen – Starker Ascheniederschlag in mehreren Orten

Am philippinischen Vulkan Kanlaon kam es heute Morgen zu einer vergleichsweise starken Eruption. Die explosive Phase begann um 05:51 Uhr und dauerte gut 56 Minuten. Dabei stieg eine dichte Aschewolke 4000 Meter über dem Krater auf, bevor sie sich west- und südwestwärts verlagerte. Das VAAC Tokio registrierte die Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m und brachte 3 VONA-Warnungen heraus. Da der Kanlaon selbst 2435 m hoch ist, ergibt sich eine Höhe der Aschewolke über dem Krater von ca. 4500 m.

Der Kollaps der Aschewolke verursachte zudem pyroklastische Dichteströme, die sich etwa einen Kilometer weit über die südlichen Hänge ausbreiteten. Von pyroklastischen Strömen geht eine besonders große Gefahr aus, da sie in kürzester Zeit weite Strecken zurücklegen können und alles verbrennende superheiße Gase enthalten.

Menschen, die in Gemeinden im Schatten des Vulkans wohnen, berichteten von deutlich hörbaren Rumpelgeräuschen der Explosion.  Zudem wurden große, ballistische Gesteinsbrocken mehrere Hundert Meter weit geschleudert. Diese lösten in der Nähe des Gipfels kleinere Vegetationsbrände aus.

Auch Ascheregen blieb nicht aus: In mehreren Gemeinden von Negros Occidental gingen feine Aschepartikel nieder. Betroffen waren unter anderem Teile von La Carlota City, Bago City und La Castellana. In Brgy. Cubay (La Carlota City) kam es darüber hinaus zu stark schwefelhaltigen Dämpfen, die schwächer noch bis in die Gemeinde Hinigaran wahrgenommen wurden.

Dem Ausbruch war bereits eine mehrmonatige Phase vulkanischer Unruhe vorausgegangen, in deren Folge es auch zu einer Aufwölbung im südöstlichen Bereich des Vulkans kam – ein Hinweis auf zunehmenden Druck im Inneren des Vulkans, der durch aufsteigendes Magma verursacht wird. Wenige Tage vor der Eruption sanken die Schwefeldioxid-Emissionen merklich ab: von durchschnittlich 2500 Tonnen pro Tag im März auf nur noch 1655 Tonnen am Vortag der Eruption. Die seismische Aktivität blieb dabei weitgehend stabil. Daraus schließen die Vulkanologen von PHILVOLCS, dass es zu einer Blockade im Förderschlot gekommen ist, wodurch sich im Speichersystem des Vulkans großer Druck aufgebaut hatte, der sich letztendlich in der stärkeren Explosion entladen hat.

Da die seismischen und geochemischen Messdaten nach dem Ausbruch bislang keine deutliche Zunahme der Aktivität zeigen, bleibt der Alarmstatus für Kanlaon auf Stufe „3“. Weitere kurzfristige explosive Ausbrüche sind möglich.  Es gilt eine Sperrzone mit einem 6-Kilometer-Radius um den Krater. Die Vulkanologen warnen vor diversen Vulkangefahren und insbesondere vor Laharen, falls es zu starken Regenfällen kommen sollte.

Kanlaon mit 2 Eruptionen

Vulkan Kanlaon mit weitere Ascheemissionen und hohen Schwefeldioxidwerten

Auf der philippinischen Insel Negros bleibt der Kanlaon aktiv. Gestern eruptierte er 2 Mal Aschewolken, die mehrere Hundert Meter über den Krater aufstiegen und sich in südwestlicher Richtung ausbreiteten. Die Emissionen dauerten jeweils zwischen 13 und 24 Minuten und wurden von vulkanischen Erschütterungen begleitet. Am 4. April kam es zu 3 Eruptionen. Die Stärkste ließ die Vulkanasche bis auf 3000 m Höhe über dem Meeresspiegel aufsteigen und löste eine VONA-Warnung aus.

Innerhalb von 24 Stunden verzeichnete PHIVOLCS zwölf vulkanische Erdbeben, darunter zwei länger anhaltende Tremor-Ereignisse, die auf anhaltende magmatische oder hydrothermale Aktivität hindeuten. Die Erdbeben verteilten sich in den letzten Tagen über eine größere Fläche und konzentrierten sich nicht mehr so sehr unter der Nordflanke, wie es in den letzten Wochen typisch war.

Aus dem Hauptkrater stiegen bis zu 400 Meter hohe Dampf- und Gaswolken auf. Diese anhaltende Emission weist auf fortgesetzte Entgasungsvorgänge hin, wie sie bei vulkanischer Unruhe typisch sind. Insbesondere der Schwefeldioxidausstoß ist hoch und belief sich gestern auf 2.077 Tonnen am Tag.

Das Vulkanmassiv bleibt weiterhin aufgebläht, ein Hinweis auf Druckaufbau durch aufsteigendes Magma im Untergrund. Genaue Daten zur Bodendeformation werden von den Vulkanologen nicht kommuniziert. Da die Inflation aber seit über einem halben Jahr anhält, wird sich eine größere Menge Magma akkumuliert haben.

Die Alarmstufe 3 bleibt weiterhin bestehen, was auf eine Phase verstärkter Unruhe mit möglicher magmatischer Beteiligung hinweist. PHIVOLCS betont, dass der sechs Kilometer große Gefahrenradius um den Gipfel strikt gemieden werden muss, da jederzeit weitere Ausbrüche oder pyroklastische Ströme auftreten können.

Der Vulkan Kanlaon ist ein 2.465 Meter hoher Stratovulkan und Teil des pazifischen Feuerrings. Er erstreckt sich über die Provinzen Negros Occidental und Negros Oriental. In den letzten Jahren zeigte Kanlaon immer wieder Phasen erhöhter Aktivität, wobei kleinere phreatische Eruptionen keine Seltenheit sind. Im letzten Jahr kam es zu zwei größeren Eruptionen, in deren Folge Evakuierungen durchgeführt wurden. Die aktuelle Situation wird weiterhin genau überwacht.

Kanalon eruptiert Vulkanasche 1500 m hoch

Kanlaon steigerte Eruptionshöhe und Frequenz – Asche bis zu 1500 m über Kraterhöhe

Auf der philippinischen Insel Negros steigerte der Vulkan Kanlaon seine Aktivität und stößt häufig Vulkanasche aus. Wie die Vulkanbeobachter des zuständigen Observatoriums von PHILVOLCS meldeten, steigen frequent Asche-Dampf-Wolken auf, die bis auf 1500 m Höhe über den Krater aufsteigen. Die Aschewolken werden zwar nicht von Satelliten detektiert, dennoch wurden beim VAAC Tokio seit gestern 6 VONA-Warnungen ausgegeben. Demnach erreichten die Aschewolken eine Höhe von bis zu 3000 m und drifteten nach Westen. In diesem Jahr wurden bereits 97 VONA-Warnungen zum Kanlaon veröffentlicht.

Die Zunahme der Ascheeruptionen geht auch mit einer Steigerung der Seismizität einher, denn gestern wurden 23 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Bei einem der seismischen Signale handelte es sich um vulkanischen Tremor, der sieben Minuten lang anhielt. Die ersten Erdbeben manifestierten sich nordwestlich des Gipfels. Dieser wird durch anhaltende Magmeninflation weiter angehoben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich gestern auf 2758 Tonnen.

Der Alarmstatus steht auf „3“ und es gilt ein Besteigungsverbot des Kanlaon. Um seinen Krater wurde eine Sperrzone mit einem Radius von 6 Kilometern etabliert und mehrere Ortschaften innerhalb des Sperrgebiets wurden bereits im letzten Jahr evakuiert. Wer nicht bei Freunden und Verwandten unterkam, musste in Evakuierungszentren.

Die Vulkanologen warnen davor, dass pyroklastische Ströme entstehen könnten. Im Extremfall könnten diese auch Gebiete außerhalb der Sperrzone erreichen. Daher sollte man Niederungen und Schluchten in Vulkannähe besonders meiden. Besonders während der Regenzeit besteht die Gefahr, dass der Regen abgelagerte Vulkanasche auf den Hängen mobilisiert und in Schlammlawinen verwandelt, die in der Fachsprache Lahare heißen. Auch diese folgen in der Regel Niederungen und Flussläufen und stellen eine ernste Vulkangefahr dar.

Der Kanlaon ist einer von 5 Vulkanen der Philippinen, die aktuell unter besonderer Beobachtung stehen. Für 2 von ihnen gibt es tägliche Updates. Hierbei handelt es sich um Mayon und Taal. Am Taal kann es jederzeit zu phreatischen Explosionen kommen und der Mayon könnte wieder verstärkt an seinem Lavadom bauen.

Kanlaon eruptiert weiterhin Vulkanasche

Weitere Ascheemission am Kanlaon – vulkanotektonische Erdbeben registriert

Der Kanlaon ist derzeit der aktivste Vulkan der Philippinen und stößt weiterhin sporadisch Aschewolken aus. So kam es vorgestern zu zwei Emissionen, bei denen laut VAAC Tokio Vulkanasche bis auf 3000 m Höhe aufstieg. Laut einer Meldung bei PHILVOLCS erreichte eine Aschewolke eine Höhe von 500 m über dem Krater, was niedriger ist als das VAAC angab.

In einigen Siedlungen kam es zu schwachen Ascheregen, doch im Großen und Ganzen geht von diesen schwachen Eruptionen ein geringes Gefahrenpotenzial aus. Allerdings könnte sich das schnell ändern, denn der Vulkan ist geladen und zu größeren Eruptionen bereit. Darauf deuten verschiedene geophysikalische und geochemische Parameter hin. Hierzu gehört eine anhaltende Inflation des Vulkans, die durch aufsteigendes Magma verursacht wird, das sich unter dem Kanalon ansammelt und so den Boden anhebt. Dies geht einher mit einer erhöhten Seismizität. So wurden gestern 14 vulkanotektonische Beben registriert, die sich vor allem unter der Nordflanke des Vulkans abspielten. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag gestern bei 2458 Tonnen. Am Vortag wurden sogar 3300 Tonnen SO₂-Ausstoß festgestellt. Damit ist der Kanlaon derzeit der größte vulkanische Emittent an Schwefeldioxid und liegt sogar deutlich vor dem Taal, der im letzten Jahr im Durchschnitt mehr als 4000 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen hat. In diesem Jahr werden am Taal nur noch ca. 10 % des Ausstoßes vom Vorjahr registriert.

Doch zurück zum Kanlaon: PHILVOLCS hält die Warnstufe „3“ (Orange) aufrecht und es gilt weiterhin eine Sperrzone mit einem Radius von 6 Kilometern um den Krater. Man warnt vor diversen Vulkangefahren, zu denen der Ausstoß größerer Aschemengen gehört, aber auch die Generierung von pyroklastischen Strömen und Laharen. Zudem gilt ein Überflugverbot, da starke Explosionen mit hoch aufsteigenden Aschewolken den Flugverkehr gefährden könnten. Mehrere Siedlungen innerhalb des Sperrgebiets wurden letztes Jahr evakuiert.