Piton de la Fournaise 1. Anlauf zum Vulkanausbruch gescheitert

Schwarmbeben am Piton de la Fournaise: Magmaaufstieg stoppte nach 4 Stunden

Am Piton de la Fournaise hat sich in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember 2025 eine intensive seismische Krise ereignet. Die Erdbebenserie begann am Freitag um 22:30 Uhr und flaute in den frühen Morgenstunden des folgenden Tages deutlich ab. Das Vulkanologische Observatorium (OVPF) erklärt die Krise inzwischen für beendet, betont jedoch, dass die seismische Aktivität weiterhin erhöht ist und der Untergrund unter Druck durch die Intrusion eines Magmenkörpers steht.

Zwischen 22:00 und 23:00 Uhr wurden 173 vulkanisch-tektonische Beben im Gipfelbereich registriert. In der Stunde darauf waren es noch 88, zwischen Mitternacht und 1:00 Uhr 33 und zwischen 1:00 und 2:00 Uhr schließlich 16. Lokalisierbare Erschütterungen konzentrierten sich am nordöstlichen und südöstlichen Rand des Dolomieu-Kraters in Tiefen von rund 1,8 bis 2,3 Kilometern. Begleitet wurden die Beben von schnellen, leichten Bodenverformungen, die weniger als eine Stunde anhielten. Die stärkste Aktivitätsphase zwischen 22:30 und 23:33 Uhr deutete auf einen tiefen Magmaeinbruch hin: Magma trat aus dem oberflächennahen Reservoir aus und bewegte sich in einem Gang Richtung Oberfläche, erreichte diese aber nicht.

Der Rückgang der Bodenverformungen und der Seismizität zeigt, dass der Magmaaufstieg gestoppt hat. Dennoch bleibt die Lage angespannt. Die Präfektur hält Alarmstufe 1 des Notfallplans aufrecht: Das bedeutet, dass sehr wahrscheinlich ein Vulkanausbruch bevorsteht. Der Zugang zum gesamten Vulkangebiet – einschließlich der großen Hänge und des Pas de Bellecombe – bleibt bis auf Weiteres gesperrt. Alle möglichen Entwicklungen gelten derzeit als offen.

Nachdem es in den letzten anderthalb Jahren am Fournaise ungewöhnlich ruhig war und sogar Deflation registriert wurde, reaktiviert sich die Aktivität des Vulkans seit letztem Monat, wobei sich der Prozess in der vergangenen Woche deutlich beschleunigte.

Der Piton de la Fournaise gehört zu den aktivsten Vulkanen der Welt. Auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean gelegen, bricht er im Durchschnitt alle neun Monate aus. Der letzte Ausbruch ereignete sich vom 2. Juli bis 10. August 2023. Seitdem befand sich der Schildvulkan, der politisch zu Frankreich und somit zur EU-gehört, in einer Ruhephase.

Piton de la Fournaise: Neuer Vulkanausbruch droht

Vulkanausbruch am Piton de la Fournaise im Jahr 2007. © Marc Szeglat

Anhaltende seismische Unruhe am Piton de la Fournaise – Deutliche Aufblähung des Vulkans registriert

Am Piton de la Fournaise auf La Réunion verstärkte sich die seismische Aktivität weiterhin. Laut dem vorläufigen Tagesbericht des OVPF-IPGP vom 3. Dezember wurden insgesamt 85 vulkanisch-tektonische Erdbeben unter dem Gipfel des Vulkans registriert. Die Beben entstanden infolge von Gesteinsbruch durch aufsteigendes Magma, das sich in geringer Tiefe unter dem Dolomieu ansammelt. Es kommt zu Bodenhebung, die 14 Felsstürze im Bereich des Hauptkraters auslöst. Die Warnstufe bleibt weiterhin auf „Gelb“ gesetzt.

Das stärkste registrierte vulkanotektonische Beben erreichte eine Magnitude von 0,99 und dauerte knapp neun Sekunden. Außerhalb des Massivs traten am 3. Dezember keine nennenswerten lokalen Erschütterungen auf.

Als besorgniserregend angesehen werden die Ergebnisse der jüngsten GPS-Messungen, die sowohl im Gipfelbereich als auch im Fernfeld eine Aufblähung des Vulkangebäudes anzeigen. Die Daten deuten auf zwei Druckzonen hin: eine oberflächennahe Quelle, die für die Aufblähung am Gipfel verantwortlich ist, sowie eine tiefere Quelle, die zu einer großräumigen Deformation der Insel führt. Beide Entwicklungen gelten als typische Vorzeichen zunehmender magmatischer Aktivität.

Die über ein Jahr verfolgten GPS-Basislinien bestätigen diesen Trend: Ein anhaltender Anstieg weist auf ein fortschreitendes Anschwellen des Vulkans hin. Frühere Anstiege dieser Art standen häufig im Zusammenhang mit bevorstehenden Eruptionsphasen.

Geochemisch bleibt die Lage komplex. Die diffusen CO₂-Emissionen zeigen seit dem großen Ausbruch 2023 zwar insgesamt einen rückläufigen Trend, allerdings kommt es weiterhin zu episodischen Anstiegen. Eine solche Phase begann im September 2025 und hält derzeit an.

Die am Gipfel gemessenen SO₂- und H₂S-Konzentrationen liegen nach wie vor nahe der Nachweisgrenze. In Kombination mit ansteigenden Wasserdampfwerten deutet dies jedoch auf eine leichte Intensivierung der hydrothermalen Aktivität hin. Seit dem 10. November wird erneut eine Periode ungewöhnlich niedriger Schwefelkonzentrationen beobachtet.

Auch wenn viele der im Bericht veröffentlichten Daten noch vorläufig sind, zeichnen die aktuellen Messungen das Bild eines Vulkans unter zunehmendem inneren Druck. Es ist weniger eine Frage, ob der Piton de la Fournaise ausbrechen wird, als wann. Allzu lange kann es meiner Meinung nach nicht mehr dauern und die Tage der Ruhe sind gezählt.

Piton de la Fournaise: Zunahme der Seismizität seit 26. November

Vulkanerwachen auf La Réunion – Seismizitätsanstieg am Piton de la Fournaise beunruhigt Vulkanologen

Auf der französischen Insel La Réunion sorgt eine Zunahme der seismischen Aktivität unter dem Gipfel des Schildvulkans Piton de la Fournaise derzeit für Sorgen unter Vulkanologen: Seit dem 26. November registrieren die Überwachungsstellen des OVPF-IPGP deutlich mehr Erdbeben im Bereich des Vulkans. Die Häufigkeit der Erdbeben verdreifachte sich von einem Ereignis pro Stunde auf über drei pro Stunde. Der Vulkan könnte sich auf einen neuen Ausbruch vorbereiten und damit eine ungewöhnlich lange Eruptionspause beenden.

Der Piton de la Fournaise gilt als einer der aktivsten Vulkane weltweit. Der Vulkan aus Basaltlava erhebt sich 2632 Meter über dem Meeresspiegel und gehört zu jenen Vulkangiganten, die regelmäßig ausbrechen. Die Eruptionen erfolgen meistens in Form ruhiger Lavaströme, die aber in seltenen Fällen bis zur Küste hinabreichen können. Die meisten Eruptionen spielen sich jedoch innerhalb der großen Caldera – der Enclos Fouqué – ab, was das Risiko für die Bevölkerung in besiedelten Gebieten relativ gering hält.


Seit der letzten Eruption im Juli/August 2023 herrschte eine vergleichsweise lange Ruhephase, was für einen Vulkan mit durchschnittlich zwei Ausbrüchen pro Jahr ungewöhnlich lange ist.

Doch nun deuten die aktuell verstärkten Erschütterungen unterhalb des Gipfels auf einen Druckaufbau im oberflächennahen Magmareservoir hin. Solche Entwicklungen können auf eine bevorstehende Eruption hindeuten. In der Vergangenheit begann eine Phase erhöhter Seismizität oft eine Woche vor einem Ausbruch. Allerdings ist ein Ausbruch nicht garantiert: Es kann unter Umständen Monate dauern, bis der Druck eine kritische Schwelle erreicht – oder sich der Zustand ohne Eruption wieder stabilisiert.

Das OVPF-IPGP hat daher seine Wachsamkeit erhöht und die Situation intensiv im Blick. Sollten neue alarmierende Zeichen wie Bodenhebungen oder anhaltender Tremor auftreten, könnten Schutzmaßnahmen eingeleitet werden. Bereits jetzt gilt die Aufforderung, dass sich Wanderer innerhalb der Caldera nur auf Wegen aufhalten sollten. Bewohner und Touristen werden aufgerufen, die Hinweise der Behörden aufmerksam zu verfolgen.

Normalerweise lösen Eruptionen einen wahren Ansturm an Schaulustigen aus, die zum Caldera-Rand pilgern, um die Eruptionen zu beobachten. Früher durfte man oft auch die Caldera betreten. In den letzten Jahren wurden aber auch hier die Sicherheitsvorkehrungen deutlich verstärkt, was bei echten Vulkanspottern Frustration verursacht!

Piton Fournaise: Deflation gestoppt

Deflation am Piton de la Fournaise gestoppt – Trendwende erkennbar

Der Piton de la Fournaise ist ein Schildvulkan vom Hawaii-Typ und liegt auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean. Politisch gehört die Insel als französische Der Piton de la Fournaise ist ein Schildvulkan vom Hawaii-Typ und liegt auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean. Politisch gehört die Insel als französisches Überseedepartement zu Europa. Der Vulkan gilt als einer der aktivsten Feuerberge der Welt, obgleich er seit letztem Jahr schwächelt und seinen mehrjährigen Eruptionsrhythmus mit ca. 3 Ausbrüchen pro Jahr aufgab. Dem nicht genug, wurde in den letzten Monaten eine Subsidenz des Gipfelbereichs um gut 25 mm beobachtet. Und die Vulkanhänge flachten sich leicht ab. Doch nun deuten GNSS-Messungen eine Trendwende an und nach mehreren Monaten ohne Druckaufbau zeigt der Piton de la Fournaise nun Anzeichen einer erneuten magmatischen Aktivität. Die Messungen der Forscher vom OVPF registrieren eine leichte Aufwölbung am Gipfel, was darauf hindeutet, dass Magma allmählich unter dem Vulkan aufsteigt. Dieser sicherlich noch recht schwache Magmenaufstieg wurde von einigen vulkanotektonischen Erdbeben begleitet. Außerdem wurde ein Ausstoß von geringen Mengen an Schwefeldioxid (SO₂) und Schwefelwasserstoff (H₂S) festgestellt. Das deutet darauf hin, dass der Magmaaufstieg noch in einem frühen Stadium ist.

Mögliche Entwicklungen:

Die aktuelle Inflation könnte auf eine erneute Auffüllung des Magmareservoirs hindeuten. Dennoch gibt es verschiedene Szenarien und es ist nicht sicher, dass es in absehbarer Zeit wieder zu einem Vulkanausbruch kommen wird. Die Vulkanologen nennen drei mögliche Entwicklungsszenarien für die nächsten Wochen und Monate:

  • Das Magma verbleibt in der Tiefe, ohne einen Ausbruch zu verursachen, und die Aktivitätsparameter stabilisieren sich.
  • Die Aktivität nimmt zu, begleitet von einer Zunahme seismischer Ereignisse.
  • Der Druck reicht aus, um das Gestein zu brechen, was in den kommenden Wochen oder Monaten zu einem Ausbruch führen könnte.

Eine genaue Überwachung der geophysikalischen und geochemischen Parameter ist unerlässlich. Die aktuellen Anzeichen erfordern erhöhte Aufmerksamkeit, auch wenn ein unmittelbarer Ausbruch nicht sicher vorhergesagt werden kann. Es kann aber als wahrscheinlich angesehen werden, dass der Piton de la Fournaise eines Tages wieder ausbrechen wird. Mehrjährige Pausen gab es allerdings auch in den letzten Jahrzehnten immer wieder. Dabei zeigte sich der Trend, dass neue Eruptionen umso heftiger wurden, je länger der Vulkan zuvor pausiert und Kraft getankt hatte.

Piton Fournaise: Ende des Eruptionszyklus vermutet

Seismische Aktivität am Piton de la Fournaise gering – Ende des Eruptionszyklus möglich

Der Piton de la Fournaise liegt auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean vor Madagaskar und gilt als einer der aktivsten Vulkane der Welt. Es handelt sich um einen Schildvulkan vom Hawaii-Typ, der in den letzten Jahren vergleichsweise zuverlässig war und uns mit durchschnittlich 3 Eruptionen pro Jahr begeisterte oder beunruhigte, je nach Sichtweise und Betroffenheit. Doch im abgelaufenen Jahr blieben die Eruptionen aus. Der bislang letzte Ausbruch manifestierte sich vom 2. Juli bis 10. August 2023 und auf La Réunion blickt man auf fast eineinhalb eruptionslose Jahre zurück. Allerdings gab es im November 2023 und im März 2024 zwei Inflationsphasen, als Magma bis in wenigen Kilometern Tiefe unter dem Krater Dolomieu aufgestiegen war. Es gab sogar seismische Krisen nebst Druckerhöhung im flach liegenden Speichersystem des Fournaise und man rechnete mit Vulkanausbrüchen, die dann doch ausblieben.

Seit April 2024 hat die seismische Aktivität dann abgenommen und eine leichte Deflation der vulkanischen Struktur wurde gemessen. Dieser Trend hielt auch zum Jahresende 2024 an: Im zuletzt veröffentlichten Monatsbulletin des OVPF für den November hieß es, dass es 25 oberflächliche vulkanisch-tektonische Erdbeben gegeben hat. Zudem wurden 10 tiefe Erdbeben und 11 Erdbeben mit langer Periode registriert. Die Klinometer und GNNS-Messstationen stellten weiterhin eine leichte Subsidenz fest, in deren Folge im Gipfelbereich 167 Erdrutsche auftraten.

Die OVPF-Forscher stellten nun die These auf, dass der Piton de la Fournaise seinen aktuellen Eruptionszyklus beendet haben könnte und dass der Vulkan nun in eine Ruheperiode eintritt, während der sich das tiefere Magmaspeichersystem wieder auflädt. Diese These wird durch Analysen des Strontium-Verhältnisses (87Sr/86Sr) in Laven unterstützt. Generell wurde festgestellt, dass zu Beginn eines Zyklus die geförderte Schmelze höhere Strontiumverhältnisse enthält als die Laven zum Ende eines dieser mehrjährigen Zyklen. Ein hohes Strontiumverhältnis deutet auf einen hohen Schmelzanteil im Magmensystem hin. Am Ende des Zyklus sinken diese Werte und zeigen an, dass der Schmelzanteil weitestgehend erschöpft ist. Die Laven des letzten Ausbruches im Sommer 2023 zeigten ein extrem niedriges Strontiumverhältnis, was zusammen mit den anderen geringen geophysikalischen Messgrößen andeutet, dass der aktuelle Eruptionszyklus beendet sein könnte.

Ein Jahr ohne Ausbruch gab es zuletzt 2013. Die längste Ruheperiode des Piton de la Fournaise in diesem Jahrtausend dauerte 1288 Tage, von Dezember 2010 bis Juni 2014. Solche Phasen der Inaktivität sind keine Seltenheit, da die vulkanische Aktivität in Zyklen erfolgt, die regelmäßig durch mehrere Jahre ohne Ausbrüche unterbrochen werden.

Piton Fournaise mit Erdbeben und Inflation am 31.10.23

Seismische Krise durch schnellen Magmenaufstieg am Piton Fournaise auf La Reúnion

Achtung! Ich konnte diesen Bericht nicht durch andere Quellen verifizieren. Es könnte sich um eine Fehlinformation handeln

Am Piton de la Fournaise auf La Réunion könnte sich der zweite Vulkanausbruch in diesem Jahr anbahnen. Wie die lokale Nachrichtenseite „Reunion by Sat“ auf FB berichtet, wurde heute Vormittag (Ortszeit) die Alarmstufe „1“ über den Schildvulkan verhängt und der Zugang zur Caldera Enclose geschlossen. Grund hierfür ist eine seismische Krise, bei der zahlreiche schwache Erdbeben registriert werden. Es wird eine schnelle aufsteigende Inflation von Magma registriert, welche die Erdbeben auslöst. Innerhalb kurzer Zeit könnte es zu einer Eruption kommen, doch es besteht auch die Möglichkeit, dass die Schmelze in Form eines magmatischen Gangs im Erdboden stecken bleibt. In den letzten Jahren kam es häufiger vor, dass der Vulkan erst nach 2-3 Anläufen ausbrach.

Interessanterweise hatte das OVPF erst gestern Mittag ein neues Bulletin veröffentlicht, nachdem es keine besonderen Anzeichen für einen sich zusammenbrauenden Vulkanausbruch gab. Das zeigt, wie schnell sich die Situation an einem Feuerberg ändern kann und wie schwer es trotz all der Forschung ist, Vulkanausbrüche längerfristig (oder auch nur Tage im Voraus) vorherzusagen. Gleichzeitig verdeutlicht das die Gefahren, in die man sich als Vulkanwanderer begeben kann, wenn man z. B. auf einer mehrtägigen Wanderung in einem aktiven Vulkangebiet ist. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit immer noch recht gering, dass man tatsächlich von einer überraschenden Eruption erwischt wird.

Am Fournaise gibt es mehrere Livecams, auf denen man etwaige Eruptionen beobachten kann. Leider hüllt sich der Vulkan aber oft in Wolken, sodass auch etwas Glück vonnöten ist, um wirklich was zu sehen.

Vulkan-News 16.07.23: Piton Fournaise

Obwohl wir alle gespannt nach Island blicken und uns Fragen, wann der Zugang zur Eruption am Fagradalsfjall wieder freigegeben wird, gibt es noch einige andere aktive Vulkane, die zumindest eine kurze Meldung Wert sind.

Piton Fournaise eruptiert weiter

Die Eruption am Piton de la Fournaise, die am 02.07.2023 um ca. 08:30 Uhr Ortszeit begann, geht weiter. Die Amplitude des vulkanischen Tremors schwankt im Zeitverlauf, wobei die Schwankungen in Intervallen von wenigen Minuten auftreten. Diese Schwankungen spiegeln sich direkt in der Aktivität des Vulkans wider: die Höhe der spritzenden Lavafontäne aus dem neuen Schlackenkegel, der sich auf der Spalte im Nordosten der Caldera bildete, schwankt im Rhythmus des Tremors. Die Intensität der Eruption fluktuiert also, aber ich denke, dass sich die Aktivitätssteigerung in den Hochphasen in Grenzen hält.

Aufgrund der anhaltend schlechten Wetterbedingungen vor Ort konnten seit gestern Abend keine visuellen Beobachtungen an der Eruptionsstelle und am Lavafeld gemacht werden, daher ist unklar, ob es signifikante Veränderungen an der Lavafront des Stroms im Grandes Pentes gegeben hat. Zuletzt befand sie sich auf 1500 Höhenmeter und 1,8 km von der Küstenstraße entfernt.

Es wird eine leichte Deflation des Gipfelbereich registriert. Es wird also mehr Lava eruptiert, als an Magma aufsteigt. Die seismische Aktivität unterhalb des Gipfels ist gering. So wurden in den letzten 24 Stunden keine oberflächlichen vulkanotektonischen Beben registriert. Trotz der geringen seismischen Aktivität schließen die Vulkanologen vom OVPF nicht ganz aus, dass sich eine neue Eruptionsspalte bilden könnte. Das halte ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt für unwahrscheinlich. In den letzten Jahren hielten nur wenige Eruptionen am Fournaise länger als 2-3 Wochen durch. Wenn sich neue Spalten bilden, dann meistens, wenn mehr Magma aufsteigt als an Lava eruptiert wird.

Offiziell ist der Zugang zur Caldera gesperrt. In den sozialen Medien tauchten allerdings Fotos von Leuten auf, die es geschafft haben bis zur Eruptionsstelle zu wandern.


Popocatepetl mit thermischen Signal

Der Popocatepetl eruptierte heute eine Aschewolke bis auf einer Höhe von 7000 Metern. Sie driftete in Richtung Westen. Gestern wurden 25 Asche-Dampf-Exhalationen registriert. Zudem kamen 75 Minuten Tremor. Am Vortag wurden 202 Minuten Tremor aufgezeichnet.

Auf einem Sentinel-Satellitenbild erkennt man im Infrarotspektrum eine ausgeprägte thermische Anomalie. Das Foto könnte während einer Eruption aufgenommen worden sein, während der glühende Tephra gefördert wurde. Ansonsten legt sie nahe, dass ein neuer Lavadom wächst.


Mayon mit unveränderter Lage

Am philippinischen Vulkan Mayon hat sich die Lage seit meinem letzten Update nicht wesentlich verändert: die effusive Eruption hält an und es gibt einen aktiven Lavadom, von dem 2 Lavaströme ausgehen. Ihre Fronten stagnieren fast und liegen 2800 und 1400 m vom Dom entfernt. Gestern gingen 3 pyroklastische Dichteströme und 270 Schuttlawinen ab. es gab 9 vulkanisch-bedingte Erdbeben. Einzig der Schwefeldioxid-Ausstoß steigerte sich in den letzten Tagen deutlich und lag gestern bei 2790 Tonnen am Tag.


Taal mit Temperaturerhöhung

Der Taal-Vulkan liegt ebenfalls auf den Philippinen und sorgte vor 3 Tagen zu Besorgnis, da sich die Wärmeemission des Vulkans leicht erhöhte. Es gibt vulkanischen Tremor und vulkanisch bedingte Erdbeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist seit 2 Wochen deutlich erhöht und lag im Durchschnitt bei fast 6000 Tonnen am Tag. Dampfwolken stiegen bis zu 600 m hoch auf.


Soufrière mit Erdbeben

Der karibische Vulkan Soufrière auf Guadeloupe zeigt weiterhin leichte seismische Unruhen und steht auf Alarmstufe „gelb“. Im Juni wurden 94 schwache Erschütterungen registriert. Ein Ereignis fiel aus dem Rahmen und wurde von den Anwohnern gespürt.

Piton de la Fournaise mit Erdbeben – News am 22.04.23

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Aktivität: Seismizität

Seismische Krise am Piton Fournaise

Gestern Nachmittag ereignete sich am Vulkan Piton de la Fournaise auf La Réunion eine seismische Krise. Sie begann um 15.11 Uhr Lokalzeit und endete am frühen Abend. Es wurden 396 vulkanotektonische Erdbeben registriert, die von aufsteigendem Magma ausgelöst wurden, das mit seinem Aufstieg zur Erdoberfläche begonnen hatte. Die Epizentren lagen im Süden des Kraters Dolomieu. Im Krater ereigneten sich 14 Felsstürze. Obwohl keine schnelle Bodenhebung registriert wurde, rechnete man mit einem Vulkanausbruch und rief die Alarmstufe „1“ aus. Um 15:45 Uhr wurde der Zugang zur Caldera Enclose Fouqué gesperrt und Wanderer evakuiert. Sicherheitskräfte aus Polizei und Forstverwaltung wurden abgestellt, die Sicherheitsmaßnahmen vor Ort zu überwachen. Die Straße RN 2 blieb für den Verkehr geöffnet. Man erinnerte auch an ein Landeverbot für Hubschrauber. Doch um 16.20 Uhr endete die seismische Krise, ohne dass es zu der erwarteten Eruption kam.

Vor den Ausbrüchen der letzten Jahre gab es häufig vergleichbare Situationen, in denen es das Magma im ersten Anlauf nicht geschafft hatte zur Oberfläche durchzudringen. Weitere Durchbruchsversuche ließen aber nicht lange auf sich warten und wenn es nicht beim zweiten Mal klappte, dann beim dritten Mal. Es sieht also so aus, als würde es nicht mehr allzu lange dauern, bis wir eine neue Eruption am Piton de la Fournaise erleben werden.

Bei den Eruptionen der letzten Jahre handelte es sich überwiegend um kleinere effusive Ausbrüche. Dabei zeigt die sich summierende Inflation, dass in einem tieferen Reservoir durchaus genug Schmelze für eine größere Eruption vorhanden ist. Während sich bei den normalen Eruptionen Spalten in der Nähe des Gipfelkraters Dolomieu öffnen, bilden sich bei größeren Eruptionen längere Spalten im Randbereich der Caldera, oder sogar auf der Südflanke des Vulkans. Die Lava fließt dann bis in die Küstenregion ab und schafft es unter Umständen bis zum Meer und bildet einen Ocean Entry. Ich hatte bisher das Glück zwei solcher Eruptionen am Piton de la Fournaise zu erleben.

Vulkan Piton Fournaise – News am 13.04.2023

Seismik und Inflation unter dem Piton Fournaise

Die letzte Eruption am französischen Vulkan Piton de la Fournaise liegt nun bereits sieben Monate zurück, doch nun gibt es erste Anzeichen, dass sich der Vulkan auf eine neue Eruption vorbereitet. Vorgestern veröffentlichte das OVPF einen neuen Bericht. Dort ist zu lesen, dass seit Ende März die Seismizität ansteigt: zwischen dem 30. März und dem 10. April wurden 66 vulkanotektonische Erdbeben mit geringen Magnituden registriert. Sie manifestierten sich in einer Tiefe von 1,5 bis 2 km unterhalb des Hauptkraters Dolomieu. Gleichzeitig wurde eine Bodenhebung registriert, die infolge von Magmenaufstieg stattfindet. Die Forscher gehen davon aus, dass sich ein flach gelegener Magmenkörper bildet bzw. füllt, was letztendlich zu einer Eruption führen wird. Man betont zwar, dass der Druckanstieg innerhalb des Reservoirs nicht unbedingt gleichbedeutend mit einem baldigen Ausbruch ist, doch die Erfahrung zeigt, dass es sehr wahrscheinlich auf eine neue Eruption herauslaufen wird. Selten legt der Piton de la Fournaise eine mehrjährige Eruptionspause ein. Normalerweise kommt es zu 2-3 Eruptionen jährlich.

Im Statement des Vulkanologischen Observatoriums am Piton Fournaise heißt es: „Diese Seismizität folgt auf eine erneute Inflation der Spitze des Gebäudes des Piton de la Fournaise seit Anfang März 2023. Diese Inflation ist mit einer Druckerhöhung des oberflächlichen Magmareservoirs verbunden, das in einer Tiefe von etwa 1,5-2 km lokalisiert ist. Das Auftreten von Seismizität am Dach des Reservoirs zeigt, dass sich dieser Druckaufbauprozess intensiviert, auch wenn die Magnitude und die Anzahl der Beben weiterhin moderat sind. Eine Auffüllung des Reservoirs kann mehrere Tage bis Wochen dauern“.

Die letzte Eruption fand am 19. September 2022 statt. Sie hatte etwas mehr als zwei Wochen gedauert, bevor sie am 5. Oktober zum Stillstand kam. Der entstandene Kegel wurde als „Piton Tikal“ bezeichnet.

Über den Vulkan Piton Fournaise

Beim Piton de la Fournaise handelt es sich um einen 2631 m hohen Schildvulkan vom Hawaii-Typ, der sich über eine Mantelplume bildete. Er liegt auf der Insel La Réunion die sich im Indischen Ozean nahe Madagaskar befindet. La Réunion ist ein französisches Überseedepartement und gehört zu Frankreich und der EU. Neben den kanarischen, italienischen und isländischen Feuerbergen ist der Fournaise somit einer der wenigen Vulkane, die politisch betrachtet zu Europa zählen.

Zusammenfassung:

  • Unter dem Piton Fournaise wurden seit Ende März 66 VT-Erdbeben registriert.
  • Es findet Bodenhebung infolge von Magmeninflation statt.
  • Der Druck im Magmenkörper steigt.
  • Es könnte mittelfristig betrachtet zur Eruption kommen.