La Soufrière auf St. Vincent: Thermische Anomalie detektiert

Thermische Anomalie sorgt am La Soufrière für Verunsicherung – Vulkanologen analysieren Daten

Der Vulkan La Soufrière auf St. Vincent und den Grenadinen in der Karibik eruptiert derzeit nicht, dennoch wird der Öffentlichkeit empfohlen, das Gebiet zu meiden. Den Grund hierfür lieferte am Sonntag eine schwache thermische Anomalie am Gipfel des Vulkans, was auf Temperaturen über dem Normalniveau hindeutet. Diese Anomalie dauert weiterhin an und wird vom FIRMS-Hot-Spot-Erkennungssystem der NASA detektiert.

Laut einer Erklärung des Seismic Research Centre von heute, um 14:38 Uhr, könnten verschiedene Szenarien für diese Anomalie verantwortlich sein: Ein Schwefelfeuer im Krater, eine kleine phreatische (Dampf-)Eruption, die heißes Gestein freigelegt hat, oder möglicherweise der Beginn einer neuen Lavaextrusion.




Multigasdaten, die am 4. Oktober vom NEMO-Soufrière-Überwachungsteam gesammelt wurden, werden derzeit analysiert, ebenso wie Beobachtungen entlang der Westküste. NEMO bestätigt, dass sich der Vulkan weiterhin auf der grünen Alarmstufe befindet, was bedeutet, dass seismische und Dampfaustrittsaktivitäten auf oder unter dem historischen Niveau liegen. Es wurden keine weiteren ungewöhnlichen Aktivitäten festgestellt.

Der letzte größere Ausbruch des Vulkans La Soufrière fand im Frühjahr 2021 statt. Nach einer mehrmonatigen Aktivitätsphase, in der ein Lavadom im Krater wuchs, kam es zu starken Explosionen, die zur Evakuierung Tausender Menschen auf St. Vincent führten. Nach den Explosionen, bei denen der Dom ausgeblasen wurde, begann ein neuer Dom zu wachsen, doch dann endete die Eruption. Kurz zuvor hatte man neue Überwachungsstationen des bis dahin nur rudimentär überwachten Vulkans installiert. Die Daten dieser Stationen sollen nun ausgewertet werden. Bis dahin geht man davon aus, dass eine latente Gefahr besteht, und es wird davon abgeraten, den Vulkan zu besteigen, weshalb der La Soufrière-Trail gesperrt bleibt.

Auf den Antillen, zu denen die Insel St. Vincent gehört, gibt es vier Inselvulkane, die den Namen „Soufrière“ tragen. Daher ist eine genauere Spezifizierung des gemeinten Vulkans mit Nennung der Insel, auf der er sich befindet, nötig. Der Begriff „Soufrière“ stammt aus dem Französischen und bedeutet „Schwefelgrube“ oder „Schwefelfeld“.

Vulkan-Nachrichten 26.04.21: Fagradalsfjall, Sinabung, Soufrière

In den Vulkan-Nachrichten vom 26.04.21 geht es um den isländischen Vulkan Fagradalsfjall und dem indonesischen Sinabung. Neuigkeiten gibt es auch vom Soufrière. Am Ätna gab es gestern eine Phase mit erhöhtem Tremor.

Fagradalsfjall: Hohe Thermalstrahlung

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Vom isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht heute Morgen eine sehr hohe Thermalstrahung aus. MIROVA zeigt einen Wert von 1248 MW an. Auf der LiveCam erkennt man, dass der Hornito auf der Spalte 5 besonders aktiv ist. Die Lava sprudelt munter aus dem Schlot und speist einen schnell fließenden Lavastrom. Wahrscheinlich fließt er weiterhin in das Merdali-Tal. Schwache Aktivität erkennt man auch an den Hornitos auf den Spalten 3 und 6.

Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel ist höher, als es in den letzten Tagen der Fall war. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 184 Erdstöße. Viele der Erdbeben ereigneten sich nicht direkt entlang des Magmatischen Gangs, sondern an parallel verlaufenden Störungssystemen.

Unter dem Grimsvötn-Vulkan (Vatnajökull) manifestierte sich übrigens auch ein kleiner Erdbebenschwarm. Experten erwarten hier seit längerem eine Eruption.

Sinabung mit Aschewolken

Lokation: 3.17, 98.39 | Eruption:  Dom| Link

In den vergangenen Tagen berichteten Augenzeugen von mehreren Aschewolken, die vom Vulkan Sinabung auf Sumatra ausgingen. Das VSI meldete in der Nacht 2 Eruptionen. Sie dauerten bis zu 162 Sekunden und erzeugten seismische Signale mit einer Amplitude von 32 mm. Es gibt weiterhin hybride- und vulkanotektonische Erschütterungen. Ihre Anzahl liegt im moderaten Bereich und ist weit von den Spitzenwerten Anfang März entfernt. Der Dom wächst relativ langsam, dennoch drohen weitere pyroklastische Ströme.

Soufrière: Neuer Dom vermutet

Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Dom | Link

Am karibischen Vulkan Sourfrière sieht es momentan nach Entspannung aus. Die letzte größere Explosion gab es am 22. April. Doch die Ruhe könnte nur von kurzer Dauer sein, denn MIROVA detektiert heute wieder eine moderate Thermalstrahlung mit 22 MW Leistung. Die Wissenschaftler vom UWI Seismic Research vermuten, dass tief unten im Krater ein neuer Lavadom wachsen könnte. Während der explosiven Phase wurden potenzielle neue Dome sofort wieder zerstört, doch nun könnte sich wieder ein größerer Dom bilden.

Ätna: Kurze Tremor-Phase

Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Fumarolisch | Link

Seit dem letzten Paroxysmus ist es recht ruhig um den mächtigsten Vulkan Europas bestellt. Gestern wurde eine moderate thermische Anomalie detektiert und es gab eine Phase mit leicht erhöhtem Tremor. Seine Amplitude stieg bis in den gelben Bereich und in den Sozialen Medien wurde bereits über einen neuen Paroxysmus spekuliert, doch dieser blieb aus. Die Seismizität bleibt niedrig. Momentan sieht es mir danach aus, als würde Ätna weiterhin pausieren wollen.

Vulkan-News 21.04.21: Fagradalsfjall, Soufrière, Ibu

Die Vulkan-Nachrichten vom Mittwoch handeln von der Eruption am isländischen Fagradalsfjall. Neuigkeiten gibt es auch vom karibischen Vulkan Soufrière und vom den indonesischen Feuerbergen Semeru und Ibu. 

Fagradalsfjall: Eruption fluktuiert

Datum: 21.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall ist die Eruption an sich stabil, doch es kommt zu Fluktuationen im Eruptions-Geschehen. Heute Nacht gab es eine Phase erhöhter Aktivität, während derer der Hornito auf der Spalte Nr. 6 besonders aktiv wurde. Aus einem Schlot an der Basis des Hornitos quoll ein Lavastrom. Heute Morgen erkennt man auf der Livecam wieder 4 aktive Hornitos, wobei die beiden Schlote der Spalte 5 am aktivsten sind. Hier fließt permanent ein Lavastrom und es gibt intensives Lavaspattering.

Heute Nacht ereigneten sich auch 2 Erdbeben mit Magnituden über 3. Der stärkerer der beiden Erdstöße brachte es sogar auf eine Magnitude von 4,1. Sein Epizentrum lag 5.0 km nord-nord-östlich von Grindavík. Die Beben lagen einige Kilometer westlich des Magmatischen Gangs. Nicht ausgeschlossen, dass sich nahe des Vulkans Thorbjörn ebenfalls Magma im Untergrund akkumuliert. Im vergangenen Jahr wurde dort Inflation bestätigt. IMO registrierte in den letzten 2 Tagen 139 Erdstöße auf der Reykjanes-Halbinsel.

Soufrière: Weitere Aschewolke

Datum: 21.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Heute Nacht eruptierte der Vulkan auf St. Vincent erneut Vulkanasche. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 8000 m. Das UWI Seismic Research warnt vor Laharen, von denen bereits einige abgingen. In den letzten 12 Stunden gab es keinen Tremor, aber dennoch ist die Seismizität erhöht: es werden vulkanotektonische-, sowie hybride Erdbeben detektiert. Der seismische Fußabdruck ist charakteristisch für Phasen von Domwachstum und der Zerstörung der Dome durch Explosionen.

Semeru: Aschewolke detektiert

Datum: 21.04.2021 | Lokation: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom | Link

Am indonesischen Vulkan Semeru wurde wieder eine Aschewolke beobachtet. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4300 m auf und driftete in nördlicher Richtung. Die Seismizität bleibt relativ niedrig.

Ibu: Vulkanasche steigt auf

Datum: 21.04.2021 | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption:  Dom | Link

Nach längerer Abstinenz gibt es auch wieder eine VAAC-Aschemeldung vom Ibu auf Halmahera (Indonesien). Die Asche driftete in westlicher Richtung, auf einer Höhe von 1800 m. Der Vulkan ist daueraktiv und im Krater wächst seit Jahren ein Pancake-Dom. Es kommt immer wieder zu Phasen erhöhter explosiver Aktivität. Tatsächlich meldete das VSI gestern 70 seismische Eruptionssignale. Die meisten dürften von strombolianischen Eruptionen stammen. Es gab 117 Steinschlagsignale und 78 Tremor-Phasen. 3 vulkanotektonische Beben deuten an, dass Magma aus der Tiefe aufsteigt. Diese Werte repräsentieren das durchschnittliche Geschehen der letzten Wochen.

Vulkan-Nachrichten 19.04.21: Soufrière, Semeru, Merapi

Die Vulkan-News vom Montag, berichten über eine neue Explosion am Soufrière, und thematisieren die anhaltende Tätigkeit mehrere indonesischer Vulkane.

Soufrière: Neue explosive Eruption

Datum: 19.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Gestern Nachmittag gab es eine weitere explosive Eruption am karibischen Vulkan Soufrière. Der Ausbruch förderte Vulkanasche bis auf einer Höhe von 7600 m. Die Asche driftete in westlicher Richtung und es kam zu starken Ascheniederschlag. Das Pausenintervall betrug 52 Stunden. Das UWI Seismic Research berichtet, dass immer noch Tremor, bzw. langperiodische Erdbeben registriert werden. Die Zahl vulkanotektonischer Beben hat dagegen deutlich abgenommen. Meine Interpretation ist, dass sich im oberen Fördersystem noch magmatische Fluide zu bewegen scheinen, allerdings gibt es in der Tiefe keinen Sprödbruch von Gesteinen mehr, was darauf hindeutet, dass kein neues Magma aufsteigt. Selbst wenn die Eruptionen langsam weniger werden sollten, ist der angerichtete Schaden auf St. Vincent bereits groß.

Sinabung eruptiert Vulkanasche

Datum: 19.04.2021 | Lokation: 3.17, 98.39 | Eruption:  Dom | Link

Auf der indonesischen Insel Sumatra eruptierte der Sinabung Vulkanasche. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4600 m auf. Der Wind wehte die Aschewolke in Richtung Süden. Das VSI berichtet, dass es in der Beobachtungsperiode zwischen 6.00 und 12.00 Uhr 3 Eruptionen gegeben hat. Es wurden 32 Abgänge von Schuttlawinen beobachtet. Die Seismizität bewegt sich auf niedrigem Niveau, hat gegenüber den Vortagen aber etwas zugenommen. Es wurden 7 Hybriderdbeben festgestellt.

Semeru: Aschewolke detektiert

Datum: 19.04.2021 | Lokation: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom | Link

Das VAAC detektierte wieder Vulkanasche über dem Semeru auf Java (Indonesien). Sie erreichte eine Höhe von 4000 m und driftete in westlicher Richtung. Das VSI meldete gestern 5 Eruptionen. Die Seismizität ist gering.

Merapi: Seismizität gestiegen

Datum: 19.04.2021 | Lokation: -7.541, 110.445 | Eruption:  Dom | Link

Am Merapi, der ebenfalls auf Java liegt, hat die Seismizität gestern zugenommen. Das VSI meldet rund 70 hybride Erdbeben. Außerdem kam es zu 5 vulkanotektonische Erschütterungen. Heute Vormittag registrierte man 33 Signale, die auf den Abgang von Schuttlawinen zurückzuführen waren. Genaueres über den Zustand des Lavadoms wurde nicht kommuniziert, aber es sieht so aus, als würde es geringes Wachstum geben.

Vulkan-Nachrichten 17.04.21: Pacaya, Piton Fournaise, Mauna Loa

In den Vulkan-Nachrichten vom Samstag geht es um die anhaltende Aktivität an den Vulkanen Pacaya und Piton de la Fournaise. An beiden Vulkanen sind Lavaströme aktiv. Am Mauna Loa auf Hawaii ist die Seismizität erhöht. Am Soufrière kam es zu einer weiteren Explosion.

Pacaya: Lavaströme fließen weiter

Datum: 17.04.2021 | Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya tritt weiterhin viel Lava aus . Sie ergießt sich aus einer Spalte auf der Westflanke des Vulkans. Der Lavastrom hat eine Gesamtlänge von etwa 3700 Metern erreicht. Mehrere Lavazungen bewegen sich auf Farmland und verbrennen Avocado- und Kaffee-Plantagen. Die Lava steht in der Nähe von zwei Dörfern. Die Fronten sind gegenüber dem letzten Update aber um einige Zehnermeter zurückgewichen. Die Fließfront ist 390 Meter von den ersten Häusern des Dorfes El Patrocinio entfernt. Eine weitere aktive Front aus dem Süden befindet sich 385 Meter vor dem Dorf El Rodeo. Der Tremor ist hoch und man rechnet nicht mit einem kurzfristigen Ende der Eruption. Die explosive Aktivität hat etwas nachgelassen. Die letzte Aschewolke wurde gestern detektiert. Sie erreichte eine Höhe von 3400 m.

Piton de la Fournaise: Tremor weiter hoch

Datum: 17.04.2021 | Lokation: -21.2355.72 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Gestern Nachmittag gab es das bislang letzte Update vom OVPF. Dort hieß es , dass der Tremor immer noch hoch ist und die Lava weiter fließt. Es wurden 17 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Vormittags wurde eine seismischen Messstation per Helikopter-Einsatz vor der Lava gerettet. Die Lavafront befand sich noch 300 m entfernt.

Mauna Loa: Seismizität erhöht

Datum: 17.04.2021 | Lokation: 19.47, -155.59| Eruption: Seismik | Link

Am Mauna Loa auf Hawaii gibt es rege Erdbebentätigkeit. Die meisten Erdbeben manifestieren sich westlich der Caldera und bewegen sich im Bereich der Mikroseismik. Innerhalb der letzten 30 Tage wurden 177 Erschütterungen detektiert. Die Beben gingen einher mit einer deflationären Phase, nachdem die Inflation bis März relativ hoch war. Der Trend hat sich in den letzten Tagen wieder gedreht und es wird leichte Inflation beobachtet. Ob- und wann es zu einem Vulkanausbruch kommen wird, lässt sich noch nicht prognostizieren.

Shiveluch mit Aschewolke

Datum: 13.04.2021 | Lokation: 56.64, 161.36 | Eruption: Dom | Link

Nach längerer Abstinenz meldete sich der russische Shiveluch (Kamtschatka) mit einer Aschewolke zurück. Das VAAC registrierte sie in einer Höhe von 4300 m. Die Asche driftete Richtung Südosten.

Soufrière: Weitere Explosion

Datum: 17.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Auf St. Vincent kam es gestern zu einer weiteren explosiven Eruption. Es war die erste Explosion nach einer 40 stündigen Pause. Die Aschewolke wurde in einer Höhe von 6700 m detektiert. Diesmal kam es im Westen der Insel zu Ascheniederschlag. Inzwischen hat sich die Tephra zu einer zementartigen Schicht verfestigt. Außerdem entstanden Lahare.

Vulkan-Nachrichten 16.04.21: Fournaise, Semisopochnoi, Soufrière

In den Vulkan-News vom 16. April berichte ich über eine neue Eruption auf den Aleuten. Dort ist der Semisopochnoi ausgebrochen. Die Aktivität am Soufrière ist dagegen weiter rückläufig. Am Fournaise ist die Lage ungewiss.

Semisopochnoi: Vulkanausbruch auf den Aleuten

Datum: 16.04.2021 | Lokation: 51.95179.61 | Eruption: Aschewolke

Der vulkanische Inselbogen der Aleuten (USA/Alaska) ist heute Schauplatz einer neuen Eruption. Das AVO meldet, dass der Semisopochnoi Aschewolken emittiert. Sie steigen bis auf einer Höhe von 6000 m auf und driften in südöstlicher Richtung. Dabei legen sie eine Entfernung von 360 km zurück.

Der Alarmstatus des Vulkans wurde auf „rot“ erhöht.

Der 1221 m hohe Stratovulkan ist Teil der Aleuten, einer Kette von 14 großen vulkanischen Inseln und 55 kleineren anderen Inseln. Diese Inseln mit ihren 57 Vulkanen bilden den nördlichsten Teil des pazifischen Feuerrings.

Soufrière: Eruption lässt weiter nach

Datum: 16.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Am Soufrière auf St. Vinzent lässt die Eruption erst einmal nach. Es wird zwar noch Vulkanasche emittiert, aber die Eruptionswolken bleiben vergleichsweise klein. Spannend bleibt die Frage, ob im Krater ein neuer Lavadom wachsen wird.

Sinabung emittiert Vulkanasche

Datum: 16.04.2021 | Lokation: 3.1798.39 | Eruption:  Dom | Link

Der Sinabung liegt auf der indonesischen Insel Sumatra und emittiert heute Vulkanasche. Das VAAC detektierte die Asche, wie sie in 3700 m Höhe in südöstlicher Richtung driftete. Das VSI zeichnete 2 seismische Eruptionssignale auf. Das Längere dauerte 180 Sekunden und hatte eine Maximalamplitude von 73 mm. Innerhalb von 6 Stunden gingen 23 Schuttlawinen ab. Die restliche Seismizität ist überschaubar.

Piton de la Fournaise: Situation unklar

Datum: 16.04.2021 | Lokation: -21.2355.717 | Eruption:  Hawaiianisch | Link

Am Fournaise stabilisierte sich der Tremor auf vergleichsweise hohem Niveau. Innerhalb von 24 Stunden wurden 28 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Neben dem hohen Tremor, sorgt ein erhöhter Kohlendioxid-Ausstoß für Sorge. Er deutet an, dass aus größerer Tiefe neues Magma in die obere Magmakammer nachströmt. Es ist durchaus möglich, dass sich die Eruption verstärken wird. An der Eruptionsspalte ist 1 Schlot aktiv. Zwei sekundäre Schlote bildeten sich über einen unterirdischen Lavakanal und glänzten durch Lavaspattering. Der Gipfelbereich senkte sich seit Eruptionsbeginn um ca. 1 cm. Bisher wurden gut 5 Millionen Kubikmeter Lava gefördert.

Fagradalsfjall: Eruption stabil

Datum: 16.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption:  Hawaiianisch | Link

In den letzten 2 Tagen war das Wetter am isländischen Vulkan Fagradalsfjall bescheiden und die meiste Zeit spielte sich das Eruptionsgeschehen im Verborgenen ab. Kurze, wolkenfreie Blicke enthüllten, dass die Eruption etwas nachgelassen hat, ansonsten aber stabil ist. Am aktivsten präsentierten sich die zuletzt entstandenen Förderschlote und es ist mindestens 1 Lavastrom unterwegs. Die Seismizität hat sich auf ein moderates Niveau eingependelt: in den letzten 48 Stunden wurden 108 Beben registriert.

Vulkan-Nachrichten 15.04.21: Fournaise, Soufrière, Soufrière Hills

In den Vulkan-Nachrichten vom 15. April geht es um die Entwicklung der Eruption am Piton de la Fournaise auf La Réunion und den Geschehnissen am Soufrière auf St. Vincent. Außerdem werfen wir einen Blick auf den Soufrière Hills auf Montserrat.

Piton de la Fournaise: Tremor hoch

Datum: 15.04.2021 | Lokation: -21.2355.717 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Gestern Nachmittag meldete das OVPF steigenden Tremor am Fournaise. Er übertraf sogar die Werte zu Beginn der Eruption. Allerdings wurde keine Verstärkung der Eruption beobachtet und auf Bildern sieht es so aus, als hätte die Tätigkeit etwas nachgelassen. Die Vulkanologen kommunizierten 2 Szenarien, im Versuch die Zunahme des Tremors zu erklären.

  • Es könnte mehr Magma aufsteigen und sich unter dem Schlot akkumulieren
  • Die Aufstiegswege haben sich verengt, wodurch das aufsteigende Magma mehr „Lärm“ verursacht.

Die Beobachtung, dass der Lavaausstoß geringer geworden ist, scheint für letzteres Szenario zu sprechen. Allerdings ist es auch schon vorgekommen, dass sich eine bestehende Eruption deutlich verstärkte und sich neue Spalten auf der Flanke des Vulkans bildeten. So geschehen bei der großen Eruption von 2007. Bei ihr handelte es sich um die beeindruckendste Eruption, die ich an diesem Vulkane erleben durfte. Es bleibt also spannend am Fournaise.

Soufrière: Stärke der Explosionen nimmt ab

Datum: 15.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Der Soufrière auf St, Vincent ist weiterhin explosiv aktiv, doch die Stärke der Eruptionen war zuletzt rückläufig. Das UWI-Seismic-Research berichtet davon, dass mehr Wasserdampf in den Eruptionswolken vorhanden ist. Die Pausen zwischen den Explosionen beträgt mehrere Stunden. Auch die Seismizität pulsiert und ca. alle 14 Stunden gibt es Tremor-Schübe, die von vulkanotektonischen Erdbeben begleitet werden. Neue Pyroklastische Ströme sind nicht entstanden, dennoch wird gewarnt, dass es wieder zu ihrer Entstehung kommen könnte.

Es gibt neue Radarbilder, die die Veränderungen im Krater visualisieren. Diese sind schon ziemlich beeindruckend.

Soufrière Hills: Fumarolische Aktivität

Datum: 15.04.2021 | Lokation: 16.717-62.17 | Eruption: Fumarolisch | Link

In den Sozialen Medien wird gerne diskutiert, ob die Eruptionen am Soufrière auf St Vincent auch Vulkanausbrüche benachbarter Vulkane auslösen könnten. Die Blicke schweifen diesbezüglich zum Montagne Pelee auf Martinique und zum Soufrière Hills auf Montserrat. Die Vulkanologen vom MVO erklärten in einem Statement, dass die eruptive Aktivität der Vulkane nicht untereinander gekoppelt ist und dass jeder Feuerberg von seiner eigenen Magmakammer gespeist wird. Unterirdische Verbindungen zwischen den Magmenkörpern gebe es nicht. Einzig die grundlegenden Mechanismen, die zu Bildung von Magma führen sind die Gleichen. Im Falle der Vulkane der Kleinen Antillen ist das die Subduktion im Westen der Karibischen Platte.

Unabhängig von dieser Erkenntnis, zeigen die wöchentlichen Updates der Vulkanologen, dass der Soufrière Hills nicht so ruhig ist, wie man meinen könnte, da er aus dem Fokus der Medien verschwunden ist. Quasi jede Wochen werden vulkanotektonische Erdbeben im einstelligen Bereich detektiert. Am 16. März betrug die Schwefeldioxid-Emission 883 Tonen am Tag. Auf aktuellen Fotos erkennt man fumarolische Aktivität. Der Lavadom wird als groß beschrieben und es wird davor gewarnt, dass jederzeit Pyroklastische Ströme abgehen könnten. Unklar bleibt in den Berichten, ob es Domwachstum gibt. Die alte Inselhauptstadt Plymouth ist Sperrzone. Dennoch steht die Alarmstufe nur auf „1“.

Vulkan-News 14.04.21: Pacaya, Soufrière, Taal

Heute gibt es eine Menge zu berichten: Am Pacaya drang der Lavastrom weiter vor, der Soufrière erzeugte einen weiteren Pyroklastischen Strom und am Taal ist der Tremor weiter gestiegen. Der Ätna zeigt sich ruhig.

Pacaya: Lavastrom schreitet voran

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 14.383°, -90.599° | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Am Pacaya in Guatemala hat der Lavastrom weiter an Länge gewonnen. INSIVUMEH Berichtet, dass er eine Gesamtlänge von 3800 m hat. Auch die Distanz zu den Ortschaften hat sich um 30 m verringert. Bis zu den ersten Häusern von Patrocinio sind es nur noch 370 m. Bis zu den Gebäuden von Rodeo fehlen nur noch 250 m. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Sie driftete in westlicher Richtung. Die Explosivität des Vulkans hat in den letzten Tagen abgenommen.

Soufrière: Weiterer Pyroklastischer Strom

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Gestern ereignete sich eine neue explosive Eruption, in deren Folge auch ein Pyroklastischer Strom generiert wurde. Die Gesamtlage auf San Vincent hat sich weiter verschlechtert. Personen, die sich bisher geweigert hatten ihre Häuser im Nordteil der Insel zu verlassen, mussten nun gerettet werden.

Aktuell steigt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 12.000 m auf. Obwohl der Dom ausgeblasen wurde, wird von MIROVA eine moderate thermische Anomalie mit 21 MW Leistung detektiert.

 

Taal: Tremor hoch

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch | Link

Am philippinischen Vulkan Taal stieg die Seismizität wieder an. Gestern registrierte PHILVOLCS 383 vulkanisch bedingte Erdbeben, darunter 238 Episoden vulkanischen Tremors. Die Episoden dauerten zwischen 1 und 12 Minuten. Außerdem erschütterten 143 niederfrequente Erdbeben den Vulkan. Vom Hauptkratersee stiegen bis zu 300 m hohe Dampfwolken auf. Die Schwefeldioxid-Emissionen betrugen am 12. April durchschnittlich 1.886 Tonnen/Tag. Die Bodenverformungsparameter zeigen weiterhin eine sehr langsame und stetige Aufblähung und Ausdehnung der Taal-Region, die nach der Eruption im Januar 2020 begann.

Ätna: Aktivität gering

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 37.751, 14.996 | Eruption: Fumarolisch | Link

Der Ätna auf Sizilien präsentiert sich dieser Tage von seiner ruhigen Seite: der Tremor ist bis in den grünen Bereich gefallen und die Seismizität ist auf dem niedrigsten Niveau seit Jahren. Auf der Thermalcam sieht man zwar noch einen kleine Hotspot im Neuen Südostkrater, doch von explosiver Aktivität wird dieser Tage nichts berichtet. Auf Sentinel-Fotos erkennt man kleine thermische Anomalien nur im Zentralkrater und im Nordostkrater. Der Südostkrater gibt sich völlig kalt. Beinahe hat es den Anschein, als würde sich der Vulkan nach den Paroxysmen ausruhen.

Vulkan-Nachrichten 12.04.21: Fagradalsfjall, Soufrière

Die Vulkan-Nachrichten vom 12. April, stehen im Zeichen der beiden Vulkane Fagradalsfjall und Soufrière. Aber auch von den Feuerbergen Karymsky, Ebeko und Fournaise gibt es Neues zu berichten.

Fagradalsfjall: Aktivität hoch

Datum: 12.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall war die Aktivität heute Morgen verhältnismäßig hoch. Auf der Livecam konnte man Lavaspattering aus allen 4 Hornitos beobachten. Ja, inzwischen sind es 4 Hornitos, die sich auf den Spalten gebildet haben. Aus dem Hornito auf Spalte 2 ergießt sich ein Lavastrom ins Tal Meradalir. Am Wochenende strömten wieder Tausende Schaulustige zum
neuen Spaltenvulkan. Inzwischen reagierte auch die isländische Regierung und bezahlt den Touristen ein Hotel für die 5-tägige Quarantäne bei Einreise. Das Erste war bereits am Freitag komplett belegt.

Die Seismizität fluktuiert und ist momentan auf dem niedrigsten Stand seit Wochen. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 84 Erschütterungen auf der Reykjanes-Halbinsel.

Soufrière: Neuer Krater entstanden

Datum: 12.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Die starken Eruptionen am Soufrière gehen weiter und sind auch Morphologisch nicht ohne Folgen geblieben: Neue satellitengestützte Radaraufnahmen zeigen, dass beide Lavadome (der Alte und der Neue) ausgeblasen wurden. An ihrer Stelle klafft nun ein großer Krater im Krater. Folgen haben die Eruptionen auch für die Bewohner der Insel, deren Infrastruktur gefährdet ist. Zeitweise kam es im Norden der Insel zu Stromausfällen und es droht der Zusammenbruch der Wasserversorgung. Ein Teil der Insel ist mit Vulkanasche bedeckt und Regenfälle verwandeln das Zeug in eine betonartige Schicht. Unter ihrem Gewicht haben bereits viele Dächer nachgegeben. Zudem wird die Vegetation erstickt und es drohen Lahare.

Heute Morgen gab es die bisher letzte VONA-Warnung. Demnach stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 13.000 m auf und driftete in östliche Richtung.

Piton de la Fournaise: Lavastrom wächst

Datum: 12.04.2021 | Lokation: -21.2355.717 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Auf der Insel La Réunion ist der Piton de la Fournaise weiterhin aktiv. Der Lavastrom konnte seit gestern ordentlich wachsen. Seine Länge wird vom OVPF mit 3,2 km angegeben. Die Front befindet sich nun auf steilerem Gelände, im Bereich des Grandes-Pentes-Bruchs. Die Förderrate fluktuiert zwischen 8-30 Kubikmeter pro Sekunde. Damit übersteigt sie den Lava-Ausstoß auf Island deutlich. Immer noch ist die Seismizität erhöht: man registrierte 93 vulkanotektonische Erdbeben innerhalb von 24 Stunden. Die Bodendeformation misst im Bereich des Château Fort Kraters respektable 40 cm. Es ist durchaus möglich, dass die Eruption ein Weilchen anhalten wird, oder sich sogar noch verstärkt.

Karymsk mit Eruption

Datum: 11.04.2021 | Lokation: 54.05159.45 | Eruption:  Strombolianisch| Link

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist der Karymsky mal wieder ausgebrochen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 3000 m Höhe. Sie wurde vom Wind in südlicher Richtung verfrachtet.

Ebeko eruptiert Aschewolken

Datum: 12.04.2021 | Lokation: 50.69, 156.01 | Eruption:  Strombolianisch| Link

Auch vom Ebeko (Kurilen) , der vom Karymsky aus betrachtet einige Hundert Kilometer weiter südlich liegt, gibt es Vona-Warnungen. Hier erreicht die Vulkanasche eine Höhe von 4000 m.