Kilauea: On-Off-Eruption geht weiter

On-Off-Eruption am Kilauea geht am 28. Dezember auf niedrigem Niveau weiter

Der Vulkanausbruch am Kilauea auf Hawaii, der am 23. Dezember begann und zu einer On-Off-Eruption mutierte, geht heute Morgen (später Abend des 27. Dezember auf Hawaii) weiter und scheint sich im Moment wieder etwas zu steigern: Via Livecam erkennt man ein kleines Lavafeld im Südwesten des Halemaʻumaʻu-Kraters. Aus dem Schlot, der aus der Perspektive der Livecam vom Kraterrand verdeckt ist, sieht man Lava ins Bildfeld spritzen. In der beschleunigten Rückschau erkennt man, dass sich das Lavafeld in den letzten Stunden etwas vergrößerte, aber insgesamt klein bleibt und in seiner Größe fluktuiert. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 432 MW. Am Vortag lag der Wert bei mehr als 2600 MW.

Aktuell befindet sich die Eruption in ihrer dritten Phase. Es gab also 2 mehrstündige Unterbrechungen. Ein selten zu beobachtendes Phänomen war, dass man beim Einsetzen der Pausen beobachten konnte, wie die Lava des sekundären Lavasees in den Förderschlot zurückfloss.

Die dritte Phase setzte am 26. Dezember gegen 08:00 Uhr HST ein. Diesmal blieben aber starke Lavafontänen aus und es wurde nur eine milde effusive Aktivität beobachtet. Die Vulkanologen vom HVO beschrieben kleine Lavaströme, die aus dem Schlotbereich am Kraterrand austraten. Insofern hat sich die Aktivität seitdem wieder gesteigert, da es jetzt wieder Lavaspattering bzw. kleine Fontänen gibt.

Die Eruption beschränkt sich weiterhin auf Halemaʻumaʻu und den herabgefallenen Block innerhalb der Caldera. Entlang der östlichen und südwestlichen Riftzonen des Kīlaueas wurden keine ungewöhnlichen Aktivitäten festgestellt.

Die instrumentale Beobachtung des Vulkans zeigt, dass es nur eine sehr geringe Seismizität gibt. Obwohl der Vulkanausbruch anhält, hat wieder eine leichte Inflation eingesetzt, die zu einer Bodenhebung führt. Es steigt also mehr Lava aus der Tiefe auf, als am Förderschlot austritt. Es könnte kurzfristig zu einer Verstärkung der Eruption kommen.

In den beiden Riftzonen wird nur wenig Aktivität registriert. In der oberen Ostriftzone wird eine leichte Bodendeformation gemessen, die mit der Eruption zusammenhängt. Die südwestliche Riftzone bleibt ruhig.

Der aktuelle Ausbruch auf dem Kīlauea-Gipfel ist bereits der sechste innerhalb der Caldera seit 2020. Prognosen über den weiteren Verlauf des Ausbruchs lassen sich nicht anstellen. Die vorherigen Ausbrüche dauerten zwischen einer Woche und einem Jahr.

Mount Spurr: Kratersee gewachsen

Kratersee des Mount Spurr vergrößerte sich – Seismizität erhöht

Der Mount Spurr ist einer von zwei Vulkanen Alaskas, die derzeit eine Alarmstufe oberhalb von Grün innehaben. Der Alarmstatus des Mount Spurr steht auf „Gelb“ und verdient daher die besondere Aufmerksamkeit der Vulkanologen in Alaska. Die Seismizität des Vulkans ist erhöht und täglich werden einige vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Wie heute bekannt wurde, unternahm das AVO am 18. Dezember einen Gasmessflug über den Vulkan, der in relativer Nähe zu Anchorage liegt. Gemessen wurde der Ausstoß von vulkanischen Gasen wie Wasserdampf (H₂O), Schwefeldioxid (SO₂), Kohlendioxid (CO₂) und Schwefelwasserstoff (H₂S). In einer Meldung zum Flug wurde nicht genauer auf die ermittelten Daten eingegangen, sondern nur mitgeteilt, dass Werte ermittelt wurden, die in etwa auf dem Niveau des letzten Gasmessfluges im Juni lagen.

Veränderungen gab es allerdings in der Morphologie des Kratersees, der sich seit dem Sommer im Crater Peak gebildet hat. Der Kratersee ist größer geworden und war zum Teil mit Eis bedeckt. Dass er jetzt im Winter nicht völlig zugefroren war, zeigt, dass am Seegrund Fumarolen sitzen, die heißes Gas emittieren und so das Wasser aufheizen. Zudem schwammen auf dem Wasser gelbliche Schwefelfladen.

Alles in allem scheint der Status des Mount Spurr relativ stabil zu sein: Der Vulkan emittiert vulkanische Gase und zusammen mit der erhöhten Erdbebentätigkeit verdichten sich die Hinweise, dass sich im Untergrund des Vulkans langsam Magma akkumuliert. Der Aufheizungsprozess geht relativ langsam vonstatten und bis jetzt ist es unklar, ob mittelfristig betrachtet eine Eruption erfolgen wird.

Mount Spurr gehört zu den aktivsten Vulkanen Alaskas und ist für explosive Ausbrüche bekannt. Der letzte größere Ausbruch ereignete sich 1992 und führte zu einer erheblichen Aschewolke, die den Flugverkehr beeinträchtigte.
Der zweite Vulkan in Alaska, der eine höhere Alarmstufe aufweist, ist der Aleutenvulkan Great Sitkin. Er steht auf „Orange“ und ist in einer schwachen eruptiven Tätigkeit begriffen, die sich auf den Kraterbereich beschränkt.

USA: Serie von Winterstürmen trifft Westküste

Westküste der USA von Sturmserie heimgesucht – Pier stürzte ein

Die US-Westküste wurde zu Weihnachten von einer Serie starker Winterstürmen heimgesucht, die in ihrer Dauer und Intensität bislang selten vorkamen. Dabei wurde große Teile eines hölzernen Piers zerstört. Es gab mindestens zwei Todesopfer.

Eine ausgeprägte Sturmserie traf die Westküste der USA und atmosphärische Flüsse brachten ergiebige Regenfälle, starke Winde und Schneefälle in den Höhenlagen mit sich. An der Küste verursachen hohe Wellen gefährliche Bedingungen und Küstenerosion.

Die Sturmfront, die bereits am Wochenende begann, wurde Anfang der Woche in Kalifornien tödlich. Am Montagmorgen starb ein Mann in Zentral-Kalifornien, nachdem von der Brandung zusammengeschobene Trümmer ihn an einem Strand festklemmten. Ein weiterer Mann wurde am Marina State Beach von Wellen erfasst und aufs Meer hinausgezogen. Eine Suchaktion verlief erfolglos. Der Mann gilt als vermisst und ist vermutlich tot. In einigen Küstenregionen erreichten die Wellen Höhen zwischen drei und acht Metern.

Am Dienstag verschärften sich die Wetterbedingungen, als heftige Regenfälle die nördliche Hälfte Kaliforniens überfluteten. In den Sierra-Nevada-Ausläufern erreichten die Niederschläge Spitzenwerte von bis zu 100 Millimetern pro Stunde. Die Kombination aus Starkregen, Wind und Schneefall führte in höheren Lagen zu Lawinen- und Sturzflutgefahr, insbesondere in Gebieten mit Brandnarben.

In den Bergen der Sierra Nevada und den Cascades wurden bis zu 30 Zentimeter Schnee gemeldet, in einigen Regionen auch mehr. Zusätzlich verursachten Böen mit Geschwindigkeiten von über 110 Kilometern pro Stunde Schneeverwehungen und schlechte Sichtverhältnisse. Der Straßenverkehr wurde in manchen Orten stark beeinträchtigt.

Der Sturm hinterließ auch deutliche Schäden in der Stadt Santa Cruz. Ein Abschnitt des berühmten Municipal Wharf stürzte am Montag aufgrund hoher Wellen ein. Der gut 65 m lange Abschnitt des Piers war gesperrt, da er von früheren Stürmen in diesem Jahr bereits beschädigt worden war. Ein Teil des kollabierten Piers trieb wie ein Floß auf dem Meer. Drei Arbeiter, die sich auf der Baustelle des Piers befanden, wurden von Rettungsschwimmern auf Jetskis gerettet. Ein Video zeigt die Rettungsaktion.

Die Stadtverwaltung von Santa Cruz sprach von einem weiteren Beispiel für die Auswirkungen des Klimawandels, der stärkere Stürme und einen steigenden Meeresspiegel mit sich bringt.

Die Behörden warnen weiterhin vor lebensgefährlichen Bedingungen an der Küste. Hohe Wellen können überraschend zuschlagen und Menschen ins Meer ziehen.

Eine Wetterberuhigung ist nicht in Sicht: Während sich der aktuelle Sturm nach Osten verlagert, erwartet die Westküste die nächste Sturmfront mit weiterem Regen, Schneefällen und starken Winden.

Kilauea: Spektakuläre Eruption schwächte sich ab

Vulkanausbruch am Kilauea überflutete Kraterboden mit Lava und schwächte sich schnell ab

Der Vulkanausbruch am Kilauea schwächte sich genauso schnell ab, wie er begonnen hatte, allerdings muss man die Aktivitätsphase als spektakulär und ungewöhnlich bezeichnen: Ungewöhnlich deshalb, weil der Ausbruch praktisch ohne Vorwarnung begann und in kurzer Zeit viel Lava förderte, die den Boden des Halemaʻumaʻu-Kraters flutete und diesen in einen sekundären Lavasee verwandelte, der jetzt langsam abkühlt und erstarrt. Zuvor zeigten Webcam-Aufnahmen und Feldbeobachtungen Lavafontänen aus T-förmigen Spalten im südwestlichen Teil der Caldera. Zuletzt war nur noch das Spaltensegment des oberen Balkens des „T“ aktiv, das parallel zum westlichen Kraterrand verlief.

Der Ausbruch begann am 23. Dezember, um 2:20 Uhr HST (UTC -10 Stunden) und begann sich gegen 15:00 Uhr HST signifikant abzuschwächen. Seit 16 Uhr HST wurde keine frisch austretende Lava mehr beobachtet. Somit hielt der Ausbruch nur ca. 14 Stunden an. Er spielte sich komplett im Halemaʻumaʻu-Krater der Kaluapele (Kīlauea-Gipfel-Caldera) ab.

Das Ereignis manifestierte sich in einem abgesperrten Bereich des Hawaii-Volcanoes-Nationalparks und stellte keine direkte Gefahr für Menschen oder Infrastruktur dar. Allerdings waren die Emissionen vulkanischer Gase erheblich und zeitweise wurde sogar etwas Vulkanasche gefördert.

Trotz der Absperrungen drangen einige einheimische Vulkanspotter bis zum Kraterrand vor und teilten in den Sozialen Medien ihre Aufnahmen.

Daten vom HVO zur Eruption am Kilauea

Die frisch geförderte Lava bedeckt eine Fläche von 2.630.459 Quadratmetern (2,6 Quadratkilometern), und schließt nicht nur den gesamten Halemaʻumaʻu-Krater ein, sondern auch einen Großteil des angrenzenden herabgefallenen Blocks aus der Calderaumrandung. Das von Lava bedeckte Gebiet umfasst etwa ein Viertel der Fläche der Kaluapele-Caldera. Die Lava erreichte eine durchschnittliche Mächtigkeit von etwa 1 Meter, was auf eine Effusionsrate von etwa 85 Kubikmetern pro Sekunde in den ersten 8 Stunden des Ausbruchs schließen lässt.

Die anfänglichen Lavafontänen erreichten eine Höhe von 80 bis 90 Metern, sanken jedoch bis 13:00 Uhr auf etwa 50 Meter ab. Die heftigen Eruptionen erzeugten eine Wolke aus vulkanischem Gas und Partikeln, die vom Wind in südwestlicher Richtung über den abgesperrten Bereich des Parks getragen wurde. Aufgrund der Bedingungen konnten die Schwefeldioxid-Emissionen (SO₂) nicht direkt gemessen werden. Dennoch schätzten nahe gelegene Überwachungsstationen die Emissionsrate auf über 100.000 Tonnen SO₂ pro Tag am Morgen, mit einer Abnahme um etwa die Hälfte am Nachmittag. Diese Werte sind vergleichbar mit früheren Gipfelausbrüchen in den letzten vier Jahren.

Gegen 15:00 Uhr hörte die Deflation am Gipfel auf und das seismische Zittern nahm deutlich ab. Bis 15:30 Uhr waren die Lavafontänen kaum noch sichtbar, und um 16:00 Uhr waren sie vollständig erloschen. Das seismische Zittern kehrte nahezu auf das Hintergrundniveau zurück, während auch die vulkanischen Gasemissionen deutlich abnahmen. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass der Ausbruch stark an Intensität verloren hat und derzeit pausiert.

Öffentlich zugängliche Daten mangelhaft

Auf den öffentlich zugänglichen Diagrammen zur Bodendeformation sieht man seit Wochen praktisch nur eine minimal fallende Flatline. Während der Eruption zeigte sie einige Schwankungen, die aber bei weitem nicht dem üblichen Maß während einer Eruption entsprechen. Ich vermute mittlerweile, dass die Anzeigen nicht korrekt sind und dass die Datenübermittlung oder die webtaugliche Darstellung nicht funktioniert. Eigene Interpretationen des Geschehens bzw. Vorwarnungen sind unter diesen Umständen nicht möglich.

Kilauea: 128 Erdbeben am Tag

Deutlicher Anstieg der Erdbebentätigkeit bei minimaler Deflation am Kilauea

Der Kilauea auf Hawaii zeigte gestern wieder eine deutlich erhöhte Erdbebentätigkeit: Innerhalb von 24 Stunden manifestierten sich 128 Erschütterungen. Die meisten Erdbeben waren Teil eines oberflächennahen Schwarms am südlichen Calderarand im Gipfelbereich des Vulkans. Einige Erschütterungen griffen in den oberen Bereich des Ostrifts über. Das stärkste Beben brachte es gestern auf eine Magnitude von 2,5 in 1 Kilometer Tiefe. Am Vortag gab es ein Beben M 3,1 mit einer Herdtiefe von knapp 2 Kilometern. Am 14. Dezember wurden bereits 100 Beben detektiert. Am Vortag begann die Seismizität bereits langsam zu steigen, während im Rest der Woche vergleichsweise wenige Beben festgestellt wurden. Täglich gab es zwischen 20 und 30 Beben.

Die Bodendeformation ist gering, und zeigt seit Wochen eine minimale Subsidenz an, die auf Deflation hindeutet, was ein eher ungewöhnlicher Prozess für den Kilauea darstellt. Der Boden im Calderabereich sinkt also ganz leicht ab. Die Vermutung liegt nahe, dass Magma aus dem flach gelegenen Reservoir unter dem Gipfel langsam ins Ostrift migriert. Wie man an den kleinen Lavastrommarkierungen auf der Karte oben sieht, manifestierten sich die letzten Eruptionen nicht im Calderabereich, sondern in den beiden Riftonen. Aufgrund der Subsidenz ist es fraglich, ob größere Mengen Magma aus der Tiefe aufsteigen. Es sieht bestenfalls nach Stagnation aus. Die Beben könnten auch durch Setzungen im Fördersystem zustande kommen.

Die Deflation zeigt an, dass offenbar kein oder nur sehr wenig Magma aus dem tieferen Reservoir aufsteigt, das unter der Küstengegend bei Pahala vermutet wird. Hier gibt es ebenfalls tägliche Erdbeben, die darauf hindeuten, dass es dort unten noch magmatische Aktivität gibt. Tatsächlich verlangsamte sich im November auch die Bodenhebung der Mauna-Loa-Caldera. Sie bewegt sich jetzt in etwa auf dem Niveau, das man in den Jahren vor der letzten Eruption beobachten konnte.

Alles in allem sieht es so aus, als würde den beiden aktiven Vulkanen auf Big Island Hawaii ein wenig die Puste ausgehen. Aber das ist nur eine Momentaufnahme.

USA: Wintersturm trifft Kalifornien

Wintersturm trifft Kalifornien – San Francisco mit Tornadowarnung und Stromausfällen

Ein außergewöhnliches Sturmsystem hat am Wochenende große Teile der Westküste der USA heimgesucht, wobei Kalifornien besonders stark betroffen war. In Nordkalifornien traf ein starker atmosphärischer Fluss die Region und brachte neben heftigen Regenfällen und Überschwemmungen auch extreme Windböen und ein Tornado mit sich.

San Francisco erhielt seine erste Tornadowarnung überhaupt. Der Nationale Wetterdienst löste die Warnung aus, nachdem das Dopplerradar eine Rotation in einem starken Gewitter entdeckt hatte, das sich auf über eine Million Menschen in der Innenstadt zubewegte. Obwohl der Tornado letztlich nicht eintrat, verursachte das Gewitter Windböen von bis zu 134 km/h und lokale Überschwemmungen. Straßen und Unterführungen wurden überflutet, und am San Francisco International Airport wurde die viertstärkste Böe aller Zeiten gemessen. Tatsächlich wurde die Metropole im Jahr 2005 von einem Tornado heimgesucht, doch damals gab es keine Warnung davor.

Letztendlich bildete sich wenige Stunden später ein Tornado in Scotts Valley, das ca. 80 Kilometer südlich von San Francisco liegt. Es handelte sich um einen EF1-Tornado, der Fahrzeuge umwarf, Stromleitungen beschädigte und mehrere Menschen verletzte. Der Tornado erreichte Windgeschwindigkeiten von bis zu 145 km/h und hinterließ eine etwa 30 Meter breite und 400 m lange Schneise der Zerstörung: Mehrere Dächer wurden abgedeckt und Fassadenteile durch die Luft geschleudert. Rund 20 Fahrzeuge wurden beschädigt. Mehrere verletzte Personen mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Der Sturm beschädigte auch zahlreiche Stromleitungen, so dass in Kalifornien gut 200.000 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten waren. Ein immer wiederkehrendes Problem, da in den USA doch viele Stromleitungen an hölzernen Masten aufgehängt verlaufen.

Das Sturmsystem hatte auch Auswirkungen auf andere Teile der Westküste. In der Sierra Nevada führten starke Schneefälle zu Wintersturmwarnungen, mit bis zu 50 cm Neuschnee in höheren Lagen. Im Bundesstaat Washington erreichten Windböen entlang der Küste Geschwindigkeiten von bis zu 115 km/h, und über 90.000 Menschen waren von Stromausfällen betroffen. In tiefliegenden Gebieten drohten zudem Sturmfluten und erhebliche Schäden entlang der Küsten.

Das Wetterereignis war Teil eines größeren atmosphärischen Flusses, der bereits als dritter Sturm innerhalb einer Woche über die Westküste zog. Experten warnen, dass derartige Extremwetterereignisse in Zukunft häufiger auftreten könnten, da sich das Klima weiter verändert.

Mount Spurr – Steckbrief

Mount Spurr: Subduktionszonenvulkan in Alaska

Mount Spurr ist ein aktiver Stratovulkan im US-Bundesstaat Alaska. Mit einer Höhe von 3.374 m ist er etwas niedriger als der Ätna auf Sizilien, gehört aber dennoch zu den beeindruckenden Vulkanen der Region. Mount Spurr zählt zu den Subduktionszonenvulkanen Alaskas, die Teil des Aleutenbogens sind. Er liegt nur 130 Kilometer westlich von Anchorage, der größten Stadt des 49. Bundesstaates der USA.

Die Aleutenkette entstand durch die Subduktion der Pazifischen Platte unter die Nordamerikanische Platte. Bei diesem Prozess schmilzt die Ozeankruste teilweise im Erdmantel, wodurch Magma entsteht, das an den Vulkanen hinter der Subduktionszone als Lava austritt. Die tektonische Aktivität entlang dieser kontinentalen Naht führt nicht nur zu Vulkanausbrüchen, sondern auch zu starken Erdbeben, die potenziell Tsunamis auslösen können.

Der Gipfel des Mount Spurr wird von einem großen Lavadom gebildet, der sich innerhalb eines etwa 5 km breiten, nach Süden geöffneten Amphitheaters befindet. Dieses Amphitheater entstand durch den Kollaps einer Vulkanflanke eines Vorgängervulkans in der späten Eiszeit oder im frühen Holozän. Der Kollaps verursachte eine massive Schuttlawine, die von pyroklastischen Strömen begleitet wurde. Gesteinsmassen wurden dabei über 25 km in südöstliche Richtung transportiert. Die resultierenden Ablagerungen enthalten Blöcke mit Durchmessern von bis zu 100 Metern, was die enorme Energie des Ereignisses verdeutlicht.

Eruptionen am Mount Spurr

Nach diesem Kollaps bildeten sich mehrere Kegel und Lavadome innerhalb der offenen Depression. Der jüngste und aktivste Schlot, Crater Peak, befindet sich am südlichen Rand des Amphitheaters und ist teilweise von Eis bedeckt.

Crater Peak war die Quelle von etwa 40 holozänen Tephra-Schichten, die durch verschiedene Ausbrüche entstanden. Die Ablagerungen bestehen überwiegend aus Andesit und basaltischen Andesit. In geringeren Mengen kommen auch Basalt, Dazit und Rhyolith vor. Mount Spurr eruptierte also ein ungewöhnlich großes Spektrum unterschiedlichster Lavaarten.

Besonders hervorzuheben sind die beiden jüngsten Ausbrüche von 1953 und 1992, bei denen Asche bis nach Anchorage gelangte und den Flugverkehr stark beeinträchtigte. Beide Eruptionen brachten es auf einen VEI 4.

Jüngste Ereignisse am Mont Spurr

Im Jahr 2024 wurden Schwarmbeben registriert, und der Wärmefluss erhöhte sich, was zum Abschmelzen des Gletschereises auf dem Crater Peak führte. Dabei entstand ein kleiner Kratersee, der auf zunehmende vulkanische Aktivität hinweisen könnte. Der Alarmstatus wurde auf „Gelb erhöht.

Mount Spurr ist ein Beispiel für die dynamischen Wechselwirkungen zwischen Vulkanismus, Tektonik und eiszeitlich geprägten Prozessen, die die Geologie Alaskas maßgeblich beeinflussen. Sein geologischer Aufbau und seine eruptive Geschichte machen ihn zu einem wichtigen Objekt für die Erforschung von Vulkanprozessen in subduktionsgeprägten Zonen.

USA: Waldbrand bei Malibu

Wald- und Buschfeuer bei Malibu zwingt Anwohner zur Flucht – Auch Prominente betroffen

Das kalifornische Malibu liegt im Norden der Bucht von Los Angeles und dürfte vielen Deutschen noch als Schauplatz von Serien wie „Baywatch“ bekannt sein. Doch jetzt wird der Ort mit seinem bekannten Strand von Flammen eines schnell um sich greifenden Wald- und Buschfeuers heimgesucht, das am Montagabend ausbrach. Das sogenannte Franklin-Feuer breitet sich mit rasender Geschwindigkeit über die Hügel vor dem Küstenort aus: Bis zu 105 km/h schnelle Winde treiben die Flammen vor sich her, so dass zeitweise eine 5 Fußballfelder große Fläche pro Minute von den Flammen verschlungen wurde. In den lokalen Medien und in sozialen Netzwerken berichten Anwohner darüber, wie sie aus dem Fenster blickten, die sich schnell ausbreitenden Flammen erspähten und sofort die Flucht ergreifen mussten, ohne auch nur das Nötigste (Fluchttasche) packen zu können. Dabei griffen die Flammen bereits auf die ersten Häuser über und brannten mindestens 7 Gebäude ab.

Unter den Flüchtenden befinden sich auch viele Prominente, die in den Hügeln um Malibu leben. Darunter Cher und Dick van Dyke oder Mark Hamill, dem Luke Skywalker aus den ersten Starwars-Filmen. Er weigerte sich den Evakuierungsanordnungen -von denen über 18.000 Menschen in 8000 Gebäuden betroffen sind- zu folgen und verbarrikadierte sich zuhause.

Ähnlich ging es studierenden auf dem Campus der Universität, die von den Flammen eingeschlossen wurden und nicht mehr flüchten konnte. Sie verbrachten die Nacht in der Bibliothek, wo zu allem Überfluss auch noch der Strom ausfiel. Mit diesem Problem stand man allerdings nicht alleine da, denn knapp 30.000 Haushalte sind in der Gegend von Stromausfällen betroffen.

Aufnahmen zeigen, wie Anwohner der Villen in den Hügeln von Malibu verzweifelt versuchen auf ihre Anwesen übergreifende Flammen mit Wasser zu löschen, das sie aus ihren Pools schöpften. Andere Bilder belegen, etwa den Funkenflug durch die starken Winde, die auch Palmen der Alleen abseits der Flammenfront entzünden, oder zeigen Häuser, die von Flammen umzingelt sind.

Ich selbst besuchte im Sommer Malibu und dachte mir bei der Anfahrt auf den Ort, die über die Malibu Canyon Road erfolgte, die durch eben jene Hügel führte, deren Buschwerk nun in Flammen steht, dass man hier im Falle einer Naturkatastrophe buchstäblich in der Falle sitzt. Der langgestreckte Ort schmiegt sich entlang der Küste und ist im Süden vom Ozean und im Norden von den teils steilen und unzugänglichen Hügeln flankiert, durch die es nur wenige größere Straßen gibt. Auch im Falle von Erdbeben, Tsunamis und Hangrutschungen ist man hier schnell vom Verkehr abgeschnitten, insbesondere wenn die Küstenstraße nicht passierbar sein sollte.

Für die Jahreszeit ist es im Süden Kaliforniens viel zu heiß und trocken. Meteorologen sagen zudem, dass sich die Niederschlags- und Windmuster langfristig geändert hätten und machen den Klimawandel dafür verantwortlich. Selbst wenn es bald zu regnen anfangen sollte, dürfte man sich darüber in Malibu kaum noch freuen, denn die nun vegetationslosen Hügel mit der verbrannten Erde dürften kaum in der Lage sein, große Wassermengen zu speichern: Es drohen Erdrutsche und Schlammlawinen.

USA: Erdbeben Mw 5,8 in Nevada

Mittelstarkes Erdbeben Mw 5,8 erschütterte Gegend um Yerington bei Silver Springs in Nevada

Datum 09.12.24 | Zeit: 23:08:33 UTC | Koordinaten: 39.165 ; -119.049 | Tiefe: 10 km | Mw 5,8

Gut eine Woche nach dem starken Erdbeben der Magnitude 7,1 vor der Küste Nordkaliforniens wurde die USA erneut von einem Erdbeben erschüttert, das stärker als die alltäglichen Beben war. Diesmal erreichte es eine Magnitude von 5,8 und traf die Region um Yerington im Bundesstaat Nevada. Nach Angaben des EMSC lag das Epizentrum 32 km südöstlich von Silver Springs. Die nächstgelegene größere Stadt ist Reno, 77 km entfernt, mit einer Bevölkerung von rund 241.000 Menschen. Dort wurden viele von dem Beben überrascht, das sich um 15:08:33 Uhr Ortszeit ereignete. Während in Reno und noch weiter entfernten Orten das Beben lediglich spürbar war, sorgte es näher am Epizentrum für deutlich stärkere Erschütterungen. Leichte Schäden wie Risse in Mauern wurden gemeldet, und in zahlreichen Geschäften fiel Inventar aus den Regalen. Berichte über Verletzte oder Tote liegen jedoch nicht vor.

Wie man auf der Shakemap oben sieht, gab es eine große Anzahl schwächerer Nachbeben.

Tektonisch betrachtet steht das Erdbeben im Zusammenhang mit einer Störung entlang der Walker Lane. Dabei handelt es sich um ein etwa 100 Kilometer breites Störungssystem, das in der Literatur oft als diffus bezeichnet wird, da es keine klar definierten seitlichen Begrenzungen aufweist und keine dominierende Hauptverwerfung besitzt. Stattdessen gibt es mehrere parallel zur Längserstreckung der Sierra Nevada verlaufende Normal- und Transversalverschiebungen. Diese Zone streicht in Richtung Südost-Nordwest und erstreckt sich von der Garlock-Verwerfung am Death Valley bis zur Honey Lake Valley-Region im Norden.

Wie der Geoforscher Ian Pierce von der University of Oxford in einer Studie zur Walker-Lane schrieb, werden etwa 20 Prozent der jährlichen rechtsseitigen Scherbewegung von 50 Millimetern zwischen der Pazifischen und der Nordamerikanischen Platte durch das Walker Lane-Verwerfungssystem aufgenommen. Die restlichen 80 Prozent verlaufen entlang des bekannteren San-Andreas-Verwerfungssystems. Die Walker Lane nimmt somit Energie auf, was stärkere Erdbeben in den Ballungsräumen entlang der Pazifikküste verhindern oder verzögern kann. Diese aufgenommene Energie führt jedoch dazu, dass sich entlang der Walker Lane Spannungen aufbauen, die schließlich in Erdbeben freigesetzt werden.

Im Kontext von Vulkanismus ist bemerkenswert, dass auch die Vulkane der Mono-Lake-Region und die angrenzende Long-Valley-Caldera am südwestlichen Randbereich der Walker-Lane-Zone liegen.