Raung: weitere Ascheeruption

Der indonesische Vulkan sorgte auch in den letzten Tagen für weiteres Chaos am Flughafen von Denpasar. Auf Bali kam es zu Flugausfällen und Tausende Urlauber strandeten zunächst am Flughafen. In der Ferienzeit ist sowas natürlich besonders tragisch. Der Raung war auch heute fleißig und eruptierte Vulkanasche. Laut VAAC Darwin stieg diese bis in eine Höhe von 5 km auf.

Villarrica: Asche-Ausstoß

Aschewolken am Villarrica. © SernageominAm chilenischen Vulkan Villarrica kam es gestern zu erhöhtem Ausstoß vulkanischer Asche. Während viele Anwohner einen erneuten Paroxysmus fürchteten, sagten die Behörden, das kein Grund zur Sorge bestehe.

LiveCam-Bilder von gestern zeigen kleine Aschewolken aus dem Krater aufsteigen, die tatsächlich ein Vorspiel eines erneuten Paroxysmus sein könnten. Auf Fotos in unserer Facebookgruppe sieht man Lavafontänen über den Kraterrand aufsteigen. Bei der jetzigen Aktivität besteht aber keine Gefahr für Anwohner.

Sakura-jima: 7 explosive Eruptionen

Nach mehreren Tagen der Ruhe erzeugte der Vulkan auf der japanischen Insel Kyushu heute gleich 7 explosive Eruptionen, die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Zudem wurde eine Aschewolke unbekannter Herkunft verzeichnet. LiveCam-Bilder zeigen Aschewolken die bis auf einer Höhe von ca. 3 km aufstiegen. Dies war eine der stärksten Eruptionsserien der letzten 2 Monate.

Ätna: Asche aus dem NE-Krater

Seit gestern schweben über den NE-Krater immer wieder kleine Aschewolken. Ob es sich um frisch eruptiertes Material, oder um Staub aus Kollaps-Ereignissen handelt lässt sich nicht eindeutig sagen. Der Tremor ist leicht gestiegen, doch noch nicht als Vorzeichen des nächsten paroxysmalen Vulkanausbruches zu interpretieren.

Ätna: steigender Tremor als Anzeichen eines Vulkanausbruches?

Update 20.15 Uhr: Was vorhin noch infrage stand, ist nun gewiss: der 15. Paroxysmus dieses Jahres beginnt. Die LiveCam des INGV zeigt strombolianische Eruptionen und den Beginn eines Lavastroms, der aus der Depression im Südost-2-Krater fließt. Zudem scheint viel Vulkanasche ausgestossen zu werden.

Im Laufe des Nachmittags stieg die Tremorkurve am Ätna deutlich. Noch ist es unklar, ob es sich dabei um Anzeichen eines bevorstehenden Paroxysmus handelt, der eigentlich erst für Freitag / Samstag erwartet wird. In den nächsten Stunden wissen wir wohl mehr. Leider hüllt sich der Gipfel in Wolken.

Puyehue-Cordón Caulle: Vulkanausbruch verursacht Notstand in Patagonien

Der Vulkanausbruch am chilenischen Vulkan Puyehue-Cordón Caulle veranlasste nun die argentinische Regierung in einigen Orten in Patagonien den Notstand auszurufen. Dort liegt die Tephra (Vulkanasche) aus dem Vulkan bis zu 30 cm hoch. Die Winterferien wurden z.T. vorgezogen, da die Schulen seit Beginn des Ausbruches geschlossen blieben.

Besonders im Touristenort Villa La Angostura zeigt man sich betroffen. Dort fürchtet man einen Ausfall der Skisaison. Wirtschaftlich stark in Mitleidenschaft gezogen sind auch die Landwirte. Neben dem Fischsterben in Lachsfarmen trifft es jetzt auch zunehmend die Schafzüchter, deren Tiere nichts mehr zu Futtern finden.

Aktuelle Berichte über den Status des Vulkans gibt es von Seiten der chilenischen Vulkanologen z.Z. nicht.

Puyehue-Codron Caulle: Flugverbote wieder verstärkt

Gestern kam es wieder zu starken Beeinträchtigungen des Flugverkehrs im argentinischen Luftraum. Besonders betroffen waren die beiden Flughäfen von Buenos Aires. Alleine bis gestern Mittag wurden  324 inländischen und 110 internationalen Flügen gecancelt. Die Vulkanasche des chilenischen Vulkans Puyehue klebt hartnäckig über der Hauptstadt Argentiniens.

Unterdessen ist die seismische Aktivität am Vulkan weiter zurück gegangen.

Grenzwert für Vulkanasche in der Luft

Als der isländische Vulkan Eyjafjallajökull vor einem Jahr ausbrach, sorgte eine Wolke aus Vulkanasche für ein tagelanges Flugverbot über weite Teile Europas. Die Verantwortlichen befürchteten eine Gefahr für die Turbinen der Flugzeuge. In den Turbinen einiger Maschinen wurden Glaströpfchen entdeckt, die dadurch entstanden, dass die Vulkanasche in den Turbinen schmolz und anschließend zu Glas erstarrte. In Ermangelung entsprechender Erfahrungen mit Vulkanasche über Europa, existierten keine  Grenzwerte für die Aschekonzentration in der Luft. Dieser wurden erst eine Woche nach dem Beginn des Vulkanausbruches eingeführt. Demnach sind Aschekonzentrationen bis zu 2 Milligramm Asche pro Kubikmeter Luft zulässig und als gefahrlos eingestuft.

Um die Aschekonzentration in höheren Luftschichten zu Messen wurde ein Flugzeug (Falcon 20E) der DLR eiligst mit neuen Messgeräten ausgestattet und auf zahlreiche Flüge geschickt. Jetzt, ein Jahr nach der Eruption, wurden die umfangreichen Daten ausgewertet: der Vulkanausbruch des Eyjafjallajökulls förderte zehn Megatonnen (10 Millionen Tonnen) Asche und 3 Megatonnen Schwefeldioxid. Die meisten Aschepartikel hatten einen Durchmesser zwischen 3 und 15 Mikrometer (Mikrometer = 0,001 mm) und waren somit mikroskopisch klein. Die größten Partikel maßen 800 Mikrometer. Die Ascheschicht war bis auf einer Höhe von 7 Kilometern zu finden, hatte eine Mächtigkeit zwischen einigen 100 Metern und 3 Kilometern und war 100 – 300 Kilometer breit. Mit 0,2 Mikrogramm Vulkanasche pro Kubikmeter Luft  blieb die Aschekonzentration über Deutschland deutlich unter dem neuen Grenzwert. Eine reale Gefahr für den Flugverkehr hat also nicht bestanden. Jetzt wird die Situation auch von offizieller Seite mit entsprechenden Wetterlagen verglichen, die Staub aus der Sahara zu uns wehen.

So konnte man eigentlich weniger über eine Aschewolke reden, sondern mehr über eine Luftschicht mit einer erhöhten Aschekonzentration. Ausläufer der eigentlichen Eruptionswolke wurden auf Satellitenaufnahmen über Großbritannien und Teilen Skandinaviens registriert. Immer empfindlichere Mess-Verfahren der Registrierung von Feinstaub, dürften erst einmal dafür gesorgt haben, dass von der vermeintlichen Aschewolke Kenntnis genommen wurde.

Der Vulkanausbruch auf Island war keine außergewöhnlich starke Eruption, sondern eher moderat. Wie konnte es also zu einer derartigen Panik kommen? Die Warnungen gingen vom Londoner VAAC und dem Islandic Meteorological Office aus und wurden von den Nationalen Flugsicherungsdiensten aufgenommen. Aufgrund der geografischen Nähe Islands waren die Medien entsprechend an dem Thema interessiert und gerade die Isländer selbst schürten mit detaillierter Berichterstattung das Interesse an ihrem Vulkanausbruch. So rückte der Eyjafjallajökull in den Focus und verunsicherte die Verantwortlichen. Diese Verunsicherung offenbarte gleichzeitig die Hilflosigkeit entsprechender Behörden im Umgang mit Naturphänomenen und Naturkatastrophen. Scheinbar hatte sich im europäischen Kernland noch niemand mit den Auswirkungen von Vulkanausbrüchen beschäftigt. Hoffen wir, das der Eyjafjallajökull weiterreichende Denkanstöße gegeben hat und es nicht bei der Etablierung des Grenzwertes für die Konzentration von Vulkanasche in der Luft bleibt.