Ätna: Paroxysmus No 2

Letzte Nacht ereignete sich am Ätna auf Sizilien ein paroxysmaler Vulkanausbruch. Es war der zweite Paroxysmus in diesem Jahr. Die Eruption begann ohne große Vorwarnung und war von mittlerer Stärke. Die Hauptphase dauerte ca. 90 Minuten, der gesamte Ausbruch 2 Stunden. Der Gipfelbereich lag in Wolken gehüllt, die von einer Lavafontäne rot illuminiert wurden. Eine Aschewolke wurde vom Wind in südöstlicher Richtung gedrückt. In einigen Orten regnete es Vulkanasche. Ein Lavastrom floss ins Valle del Bove. Der Tremor ist auch nach der Eruption leicht erhöht. Es bleibt spannend abzuwarten, ob sich wieder eine Ausbruchsserie einstellen wird! In unserer FB-Gruppe gibt es einige Fotos.

Bardarbunga: erneutes Schwarmbeben

Gestern Abend gab es wieder ein Schwarmbeben unter dem Zentralvulkan. Das stärkste Erdbeben hatte eine Magnitude von 4,7. Insgesamt registrierte IMO in den letzten 48 Stunden 24 Beben mit Magnituden größer als 3. Am Nachbarvulkan Tungnafellsjökull manifestierte sich ebenfalls ein Erdbebenschwarm.

Lavaströme an der Spalte. © IMODie Eruption an der Holuhraun-Spalte geht weiter. Heute war auf der LiveCam mal wieder etwas zu sehen. Lava fließt durch einen Tunnel in südlicher Richtung und tritt am Rand des Lavafeldes aus. Zudem sind Lavaströme in der Nähe des Lavasees erkennbar. Ein Strom fließt in östlicher Richtung. In dieser Richtung gab es bisher nur wenig Lava.

Fogo: Lava fließt weiter

Vor wenigen Tagen stagnierte die Lava auf der Kapverden Insel Fogo, doch gestern floss sie langsam (5 m/h) durch den Ort Portela. Scheinbar hat sich die Förderrate wieder erhöht. Zudem bereitet die Trinkwasserversorgung Probleme: besonders einzeln stehende Gebäude bekommen ihr Wasser über Zisternen, in diesen wurde ein erhöhte Bakterienkonzentration gemessen. Nun soll untersucht werden, ob die Vulkanasche giftige Stoffe in die Zisternen transportiert hat. Die Analyse der Wasserproben soll bis zu 2 Wochen dauern.

Bardarbunga: Seismik rückläufig

In den letzten 48 Stunden ist die Anzahl der vulkanisch bedingten Erdbeben stark zurück gegangen. Insgesamt wurden 134 Beben registriert, nur 9 hatten eine Magnitude größer als 3. Das Stärkste erreichte gestern M 5,3. Die Subsidenz (das Absinken des Calderabodens) hat sich ebenfalls verlangsamt. Es sieht so aus, als würde die Aktivität nach 4 Monaten nun langsam nachlassen. Natürlich kann es sich auch nur um einen kurzfristigen Rückgang handeln und die Gefahr einer explosiven Eruption des Zentralvulkans ist noch nicht gebannt. Diese kann sogar noch nach dem Ende der Spalteneruption erfolgen.

Bardarbunga: Beben M 5,4

Heute Vormittag ereignete sich ein starkes Erdbeben mit einer Magnitude von 5,4 unter dem Zentralvulkan. Insgesamt berichtet IMO von 40 Beben in den letzten 24 Stunden. 5 Beben lagen zwischen M 4 und M5 und 10 Erdstöße brachten es auf Magnituden zwischen 3 und 4.
Das Lavafeld an der Holuhraun-Spalte bedeckt nun eine Fläche von fast 79 Quadratkilometer

Bardarbunga: Lavatubes

131214Die Eruption am Bardarbunga geht weiter. Aufgrund eines Schneesturms waren visuelle Beobachtungen in den letzten Tagen nicht möglich. Die GPS Station im Zentralvulkan ist ebenfalls ausgefallen. Eine Reparatur wird in nächster Zeit unmöglich sein. Trotzdem sieht es so aus, als würde die Eruption wie zuvor weitergehen. IMO spricht von einigen „insubstanziellen Änderungen in den letzten Wochen“. Dazu gehört, dass die Lava jetzt zum größten Teil durch Tubes (Tunnel) fließt und erst an den Rändern des Lavafeldes austritt und damit sichtbar wird. Die Größe des Lavafeldes beträgt mittlerweile über 77 Quadratkilometer. Die Seismik unter dem Zentralvulkan ist weiterhin hoch.

Bildergalerie: Pico do Fogo

Die Fotos dieser Bildergalerie zeigen den Pico do Fogo zwischen dem 30. November und 3. Dezember.

Seit 2 Wochen eruptierte der Pico do Fogo auf den Kapverden schon, als die Geonauten Richard, Martin und Marc die entlegene Vulkaninsel erreichten. Zuvor spielte sich dramatisches ab: an der Flanke des Vulkankegels in der Caldera öffnete sich eine Eruptionsspalte aus der Lavafontänen aufstiegen und einen Lavastrom speisten. Dieser zerstörte nur Stunden nach Eruptionsbeginn das Visitor-Center des Nationalparks. Das Gebäude war erst wenige Wochen zuvor eingeweiht worden. Errichtet wurde es mit finanzieller Hilfe aus Deutschland. Kurz darauf änderte die Lava ihre Richtung und floss langsam, aber unaufhaltsam auf das Dorf Portela zu. Dieses lag innerhalb der Caldera und ca. 4 km vom Kegel des Pico do Fogo entfernt. Der Lavastrom verstärkte sich periodisch und erreichte bald erste Häuser abseits des Dorfes. Noch hoffte man, dass die Lava den Kern des Dorfes verschonen würde, doch diese Hoffnung sollte sich als vergeblich beweisen. Schon am ersten Tag unseres Aufenthaltes am Vulkan wurden wir Zeugen wie ein weiteres Haus von der Lava verschlungen wurde. Wobei, verschlungen ist nicht das richtige Wort: der Lavastrom riss es von seinen Fundamenten und schob es im Schneckentempo vor sich her bis es zerbrach und von der Lava eingeschlossen wurde. Der Lavastrom kroch auch über die Straße und stoppte dann auf der anderen Seite. Die Hitze über dem Lavafeld ließ Windhosen entstehen. Einer dieser Minitornados wirbelte plötzlich vor uns auf, schleuderte ein Metergroßes Wellblech durch die Luft und warf Martins Kamera nebst Stativ um und riss mir die Mütze vom Kopf. Zwischen meinen Zähnen knirschte Sand. Wir zogen uns in das Dorf zurück und pausierten, als Lautsprecherdurchsagen zur Evakuierung aufriefen. Alle hatten den Ort unverzüglich zu verlassen: an anderer Stelle drohte der Lavastrom die provisorische Straße zu verschütten. Bei vielen Menschen kam Panik auf und sie versuchten noch so schnell wie Möglich ihre Habseligkeiten zu retten. Als wir die Stelle passierte, hatte auch hier die Lava gestoppt, zumindest für den Augenblick. Die nächsten 2 Tage verbrachten wir nahe der Eruptionsspalte, auf der sich mittlerweile mehrere kleine Schlackenkegel gebildet hatten. Wir marschierten bereits um 4 Uhr Nachts dort auf. Zum einen wollten wir die Morgendämmerung am Vulkan nutzen, zum Anderen zogen tagsüber Wachposten auf, die das Gebiet absperrten. Wir näherten und den Schloten bis auf 250 m. So nahe am Ort des Geschehens spürte ich den Tremor in meinem Hosenboden. Zwischendurch gab es stärkere Erschütterungen, die den Boden vibrieren ließen. Phasen mit Strombolianern, Asche-Eruptionen und verstärktem Lavaausfluss wechselten sich ab. In der nächsten Nacht verstärkte sich die Aktivität und die letzten Stunden von Portela begannen. Ein breiter Lavastrom wälzte sich durch die Caldera und verschüttete zweidrittel des Ortes. Verzweifelt versuchten Soldaten den Wein aus der Winzerei zu bergen und schleppten die schweren Weinfässer auf höher gelegenes Terrain. Unsere Zeit am Vulkan war bereits vorüber, doch wenige Tage nach unserer Heimreise wurde dann auch der Rest des Ortes zerstört. Die Natur kennt kein Erbarmen!

Bardarbunga: Eruption geht weiter

Die Eruption des isländischen Vulkans Bardarbunga geht weiter. Obwohl der Lavaausfluss in den letzten Tagen etwas abgenommen hat, sind die Wissenschaftler über die Stabilität der Eruption über einen so langen Zeitraum überrascht. Das Lavafeld an der Holurhaun-Spalte misst nun mehr als 76 Quadratkilometer. Das geförderte Lavavolumen wird mit etwas mehr als 1 Kubikkilometer angegeben. Es ist wahrscheinlich das 3. größte Lavafeld der Welt, das seit der Laki-Eruption gefördert wurde.
Die Seismik ist etwas zurück gegangen, bewegt sich aber im Bereich des Zentralvulkans noch auf hohem Niveau. Ein Ende des Ausbruches ist nicht in Sicht. Es besteht weiterhin die Gefahr einer explosiven subglazialen Eruption.