Deutschland: Waldbrand am Brocken

Waldbrand am Brocken im Harz breitet sich nicht weiter aus

Zuerst die gute Nachricht: der massive Einsatz von Löschhubschraubern und Flugzeugen hat die weitere Ausbreitung der Flammen am Brocken im Harz gestoppt. Doch noch immer sind gut 150 Feuerwehrleute im Einsatz und die Löscharbeiten könnten sich noch über mehrere Tage hinziehen. Am höchsten Berg des Harzes, in Sachsen-Anhalt, wurden die Löschflüge über Nacht ausgesetzt, sollen jedoch am heutigen Morgen in größerem Umfang wieder aufgenommen werden. Acht Hubschrauber und vier Flugzeuge sind für den Einsatz vorgesehen, das Maximum an Luftlöschmitteln, das über dem Brocken koordiniert werden kann. Erstmalig bei der Brandbekämpfung in Deutschland wurde dem Löschwasser ein Flammenhemmmittel beigemengt.

Zusätzlich arbeiten Feuerwehrleute am Boden, um Brandschutzstreifen anzulegen und den Wassertransport zu erleichtern. Ein Hubschrauberlandeplatz in Elend und ein Wasserbetankungsplatz in Aue Hattorf wurden eingerichtet. Der Einsatz wird voraussichtlich mehrere Tage dauern, da die Wetterbedingungen ungewiss sind. Niederschläge werden erst in der Nacht zum Montag erwartet, und starker Wind könnte die Situation verschlimmern.

Das Feuer erstreckt sich über eine Länge von 1.000 Metern, und die Ursache ist noch unklar. Am Freitag wurden vorsorglich 500 Menschen, darunter Touristen und Wanderer, vom Brocken evakuiert. Der Brockenweg, einer der meistfrequentierten Wanderwege im Nationalpark Harz, bleibt gesperrt. Für den nahegelegenen Ort Schierke besteht aktuell keine Gefahr, da der Wind die Feuerfront in eine andere Richtung treibt.

Vor zwei Jahren kam es an derselben Stelle bereits zu einem großen Waldbrand, der ebenfalls einen mehrtägigen Löscheinsatz erforderte. Die Waldbrandgefahr in Sachsen-Anhalt ist derzeit besonders hoch, insbesondere im Norden des Landes kam es in letzter Zeit zu mehreren Bränden.

Der Wald am Brocken im Harz war vor dem Feuer stark von den Folgen des Klimawandels und Schädlingsbefall gezeichnet. Besonders die Fichtenwälder in der Region litten unter den extremen Dürreperioden der letzten Jahre, was sie anfällig für den Borkenkäfer machte. Dieser Schädlingsbefall führte dazu, dass viele Bäume abstarben, wodurch große Flächen des Waldes geschwächt und teilweise bereits abgestorben waren. Auf den Bildern zur Berichterstattung über den Waldbrand sieht man mehr Baumskelette als gesunde Bäume.

Vor dem Waldbrand gab es also bereits eine hohe Anfälligkeit für Brände, da die vertrockneten und toten Bäume als leicht entzündliches Material dienten. Diese Situation machte die Region besonders anfällig für Waldbrände, da sich Feuer in solchen ausgetrockneten Wäldern schneller ausbreiten kann.

Waldbrände als Folgen des Klimawandels

Der verheerende Waldbrand geht zumindest teilweise auf das Konto des Klimawandels, der bekanntermaßen einen anthropogenen Anteil hat. Allerdings ist es schwer genau zu beziffern, wie groß dieser Anteil ist, denn es gibt auch natürlich bedingte Phänomene, die Einfluss auf die Stabilität des Klimas haben und mit dem anthropogen verursachten Anteil interagieren und Wechselwirkungen hervorrufen. Nichtsdestotrotz erscheint es mir dringender denn je, die Treibhausgas-Emissionen zu senken, die Rodung weiterer Waldflächen zu stoppen und die Meere nicht weiter zu vergiften. Doch ressourcenschonendes Handeln ist nicht „in“. Den Politikern der Ampel gelang es nicht, die Bevölkerung bei ihren Klimaschutzmaßnahmen mitzunehmen. Im Gegenteil, Zwangsmaßnahmen, in Form von Gesetzen vorgebracht, vergraulten den Bürger, anstatt ihn zu motivieren, und es wird immer klarer, dass Kompetenz und Menschenkenntnis bei den Verantwortlichen fehlen. Leider auch das Verständnis einfachster wirtschaftlicher Zusammenhänge: So äußerte sich Bundeskanzler Scholz gestern sinngemäß in Bezug auf Zuwanderung ausländischer Fachkräfte, dass es Deutschland nicht gelingen wird, bei einer schrumpfenden Bevölkerung ohne Zuwanderung  dringend benötigest Wirtschaftswachstum zu generieren. Doch Wirtschaftswachstum muss es ja nur geben, wenn die Bevölkerung immer weiter wächst! Bei einer schrumpfenden Bevölkerung kann auch die Wirtschaftsleistung nachlassen. Überdies würde es helfen und vielen Menschen erst ermöglichen, positiv auf den Klimawandel einzuwirken, wenn auch die einkommensschwächeren Bürger vom Wirtschaftswachstum profitieren würden und die Schere zwischen Arm und Reich nicht immer weiter auseinanderklaffen würde. Das wäre zudem das beste Mittel, um ausufernde rechts- und linksextreme politische Gesinnungen gleich einem Waldbrand mit Löschmitteln einzudämmen. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch in all den anderen Staaten, in denen nicht nur die Wälder brennen.

Waldbrand nahe brasilianischer Hauptstadt

Massiver Waldbrand nahe Brasilia zerstörte 20 Prozent des Nationalwaldes

Am Montag war ein verheerender Waldbrand in einem 5.600 Hektar großen Nationalwald nahe der brasilianischen Hauptstadt Brasilia ausgebrochen. Zwei Tage lang loderten die Flammen, bevor es der Feuerwehr gestern gelang das Feuer einzudämmen. Bis dahin waren gut 20% des Waldes abgefackelt. Als Brandursache wird Brandstiftung vermutet.  Aufgrund der Trockenzeit und hohen Temperaturen konnten sich die Flammen schnell ausbreiten.

Der Nationalwald von Brasília  schützt die Wasserquellen, die 70 % des städtischen Trinkwassers liefern. Daher wird der Verlust der Waldflächen als besonders dramatisch für das lokale Ökosystem angesehen.

Gegenüber den Nachrichtenagenturen erklärte ein Sprecher der Nationalwaldverwaltung, dass man drei der vier Brände unter Kontrolle habe und hoffe, das Feuer bis zum Ende des Tages komplett zu löschen. Der Sprecher fügte hinzu, dass zwar Brandstiftung als Umweltverbrechen vermutet wird, aber noch nicht geklärt ist, ob es absichtlich geschah. Drei verdächtige Personen wurden in der Nähe des Brandherdes gesehen.

Feuerwehrleute kämpften darum, das Feuer davon abzuhalten, sich auf benachbarte Obstgärten auszubreiten, in denen Tomaten und Blumen angebaut werden. Starke Winde gestalteten das aber schwierig, denn der der Wind trieb die Flammen in Richtung der Felder und es gab weit reichenden Funkenflug.

Der Wald wurde bereits 2022 unter der Regierung des rechtsextremen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro um fast die Hälfte verkleinert, um Platz für städtische Entwicklungen zu schaffen. Gleichzeitig wurde die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes gefördert, da Umweltauflagen gelockert wurden. Eine Rekorddürre im Amazonasgebiet führte im August zu der höchsten Anzahl an Bränden seit 2010, wie am Sonntag veröffentlichte Regierungsdaten zeigen.

Die schwachen Regenfälle des vergangenen Jahres, verstärkt durch das El-Niño-Phänomen und den Klimawandel, haben den Amazonas-Regenwald besonders anfällig für Brände in diesem Jahr gemacht.

Waldbrände in Oregon und Nordkalifornien

Nicht nur in Brasilien brennt es, sondern auch an vielen anderen Lokationen von Süd- und Nordamerika. Im US-amerikanischen Bundesstaat Oregon zerstörte das Rail-Bridge-Fire bereits Wald- und Grasflächen auf fast 83.000 Acer.

In Nordkalifornien ist ein Waldbrand bei Sierra Brooks außer Kontrolle geraten. Dort mussten hunderte Bewohner von Häusern in Außenbezirken des Ortes vor den Flammen fliehen. Weiter im Süden herrschen Temperaturen von bis zu 47 Grad und die Waldbrandgefahr ist hoch. So rechnet man mit weiteren Feuern.

Griechenland: Verheerende Waldbrände Anfang Juli

 

An mehreren Lokalitäten in Griechenland wüten Waldbrände – Auch Urlaubsregionen sind betroffen

Eine seit Wochen anhaltende Hitzewelle hält weite Teile Südosteuropas fest im Griff. Dürre und Temperaturen um die 35 Grad sind zum Alltag geworden, lokal steigt das Thermometer sogar über 40 Grad. Die Hitze bringt nicht nur Menschen zum Schwitzen, sondern trocknet auch die Natur aus. Unter diesen Bedingungen reicht mitunter der Funke eines Grills oder eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe aus, um ein Flammeninferno auszulösen. Starke Winde, die bis zu 100 km/h schnell sind, breiten die Brände unaufhaltsam aus, sodass sie kaum noch zu löschen sind.

Besonders stark betroffen ist Griechenland, wo zahlreiche Wald- und Buschbrände lodern. Inzwischen wurden 80 Brände gemeldet. Am Wochenende brach ein Feuer in der Nähe von Athen aus. Hier kämpften mehr als 120 Feuerwehrleute gegen die Flammen in einem Naturschutzgebiet. Mehrere Wohngebiete mussten evakuiert werden. Ein 45-jähriger Mann erlitt infolge des Stresses auf der Flucht vor den Flammen einen Herzinfarkt und verstarb.

Auch mehrere Inseln der Ägäis und im Ionischen Meer sind betroffen: Waldbrände wurden von den Inseln Kreta, Kos und Chios gemeldet. Alleine auf Chios sind mehr als 140 Feuerwehrleute und Hilfskräfte im Einsatz, wobei es bereits zwei Verletzte gab. Auf Kos wurden Touristen aus Hotels evakuiert und auf einem Fußballplatz untergebracht, und auf Kreta brennt es auf einer Fläche von sieben Quadratkilometern.

Der Südwesten der Insel Serifos soll laut Aussage des Bürgermeisters komplett abgebrannt sein. Nicht nur Wald und Macchia brannten, sondern auch mehrere Wohnhäuser, Gewerbehallen und eine Kapelle.

Die Waldbrände in Südeuropa und speziell in Griechenland nehmen immer dramatischere Formen an. Während im langjährigen Durchschnitt jedes Jahr 50.000 Hektar Waldflächen abbrannten, wüteten im letzten Jahr Waldbrände auf einer dreimal so großen Fläche. Dieses Jahr begann die Waldbrandsaison ungewöhnlich früh.

USA: Hitzewelle und Waldbrände im Juni

Frühe Hitzewelle in den USA verursacht Waldbrand bei Los Angeles – Temperaturen steigen auch im Osten

Für mehrere Regionen der USA hat der Nationale Wetterdienst Hitzewarnungen herausgegeben. Diese gelten nicht länger nur für den Westen des Landes, sondern auch für Teile des Ostens: In New York sollen die Temperaturen auf 34 Grad steigen, in Washington auf 37 Grad. Die Hitzewelle könnte in ihrem weiteren Verlauf auch andere Teile der USA erfassen, zunächst den Mittleren Westen und anschließend den Nordosten. Zahlreiche Temperaturrekorde könnten gebrochen werden. Der Wetterdienst prognostiziert vielerorts Temperaturen von weit über 32 Grad Celsius. Auch nachts kühlt es sich kaum ab – in manchen Regionen sinkt die Temperatur lediglich auf 24 Grad.

Die Hitzewelle hat bereits erste Folgen, denn in der 70 Kilometer von Los Angeles entfernt sind erste Waldbrände ausgebrochen, die bereits erheblichen Schaden verursachen. Ein großer Waldbrand, das sogenannte „Post Fire“, wütet derzeit in der Region und wurde durch starke Winde sowie trockene und heiße Luft angefacht. Laut Berichten der „New York Times“ sind innerhalb von 12 Stunden fast 5000 Hektar Land verbrannt.

Seit dem Ausbruch am Samstag mussten bereits mehr als 1200 Anwohner evakuiert werden. Kenichi Ballew-Haskett, Feuerwehr-Abteilungsleiter, erklärte gegenüber CNN: „Wir machen die Leute darauf aufmerksam, dass sie gehen müssen, wenn wir einen obligatorischen Evakuierungsbefehl erlassen. Wenn Sheriffs oder Polizisten kommen und zur Evakuierung auffordern, bedeutet das, dass Gefahr unmittelbar bevorsteht.“ Er riet den Bewohnern, gepackte Taschen, ein vollgetanktes Auto und einsatzbereite Handys bereitzuhalten.

Die nationale Koordinierungsbehörde für Brandbekämpfung hat vor einem „extremen Brandverhalten“ gewarnt. Das „Post Fire“ ist nicht der einzige Waldbrand in der Gegen von LA und dem Ventura-Valley: Neben diesem großen Feuer wüten etwa ein Dutzend weiterer kleinerer Brände in der Region.

Ein Klimawissenschaftler der University of California in Los Angeles warnt: „Das ist erst ein Vorgeschmack auf das, was noch kommt.“

Da Feuer brach in der Nähe des Sees Pyramid Lake aus. Seine Ufer wurden bereits am Sonntag gesperrt.  Auch ein Freizeitparks wurde evakuiert. Die Ursache des Feuers ist noch unklar. Oft gehen Wald- und Steppenbrände auf Brandstiftung zurück. Entweder werden die Brände durch Fahrlässigkeit ausgelöst, oder aber absichtlich, etwa durch Grundstückspekulanten, die das verbrannte Land günstig kaufen wollen.

Waldbrand in New Mexiko

Nicht nur im US Bundesstaat Kalifornien brennt es lichterloh, sondern auch in New Mexiko. Dort brach gestern nach einem schweren Gewitter ein Waldbrand in der Region South Folk aus, der sich schnell ausbreitet und die Stadt Ruidoso bedroht. Die mehr als 7.000 Einwohner wurden bereits evakuiert. Starke Winde beschleunigen die Ausbreitung des Waldbrandes.

USA: Feuerinferno in Texas

Gewaltige Brände vernichten große Flächen in Texas- Mindestens ein Todesopfer

Im US-Bundesstaat Texas wüten seit einigen Tagen heftige Vegetationsbrände, die große Flächen Wald und Prärie abfackelten. Die Brände sind nördlich der Ortschaft Amarillo ausgebrochen und fressen sich durch das Areal von Smokehouse Creek. Bisher sind gut 900.000 Acres Land abgebrannt, eine Fläche größer als Long Island in den USA. Ein Acer entspricht ca. 4000 Quadratmetern.

Das Feuer ist trotz intensiver Bemühungen der Einsatzkräfte weiterhin außer Kontrolle und erst zu 3% eingedämmt. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, hat für 60 Bezirke den Katastrophenfall ausgerufen und die Texaner aufgefordert, „Aktivitäten einzuschränken, die Funken erzeugen könnten, und Vorkehrungen zu treffen, um die Sicherheit ihrer Lieben zu gewährleisten.“ Das Smokehouse Creek Fire ist das Größte der jüngsten Brände und hat sich schnell ausgebreitet. Schuld an den Bränden sind eine lang anhaltende Trockenheit und eine Hitzewelle, so dass die Gräser vertrocknet sind. Starke Winde verbreiten zudem Funkenflug, so dass immer neue Brandherde entstehen.

Die Waldbrandgefahr in Texas hat zu erhöhter Bereitschaft der Behörden geführt, da mehrere Brände den Bundesstaat betreffen.

Durch das Feuer kam in Panhandle, einer Ortschaft die im Hutchinson County liegt, eine 83-jährige Frau ums Leben, als die Feuersbrunst durch die Außenbezirke des Ortes zog. Es wurden mehrere Häuser vernichtet. Außerdem kam eine nicht näher bezifferte Menge Vieh ums Leben.

Feuer bedrohte Atomanlage

Das Atomwaffenwerk Pantex Plant in Texas nahm nach einem Brand in der Nähe seinen normalen Betrieb heute wieder auf, nachdem die Anlage gestern von Flammen bedroht wurde. Man hatte sich entschlossen, Mitarbeiter zu evakuieren. In einer Stellungnahme von Verantwortlichen des Werks hieß es, dass die Evakuierung nicht unbedingt benötigter Mitarbeiter eine Vorsichtsmaßnahme war. Das Feuer wurde von Pantex-Mitarbeitern und örtlichen Feuerwehren unter Kontrolle gehalten, ohne auf das Werksgelände überzugreifen. Waffen und Materialien blieben unbeschädigt.

Naturkatastrophen-News 21.08.23: Waldbrände

Waldbrände in Kanada und auf Teneriffa

Heute habe ich die beiden Waldbrandgebiete in Kanada und auf Teneriffa, die für große mediale Aufmerksamkeit sorgen, genauer unter die Lupe genommen und habe sie via dem Sentinel-Programm untersucht, das ich auch für die Wärmedetektion an Vulkanen verwende. Im Infrarot-Lichtspektrum sieht man sehr schön die Flammenfronten und die abgebrannten Gebiete. Im normalen Licht sieht man die Rauchschwaden, die über große Strecken hin sichtbar sind. Besonders die Waldbrände in Kanada verursachen in einem großen Areal Luftverschmutzung.

Auf der Kanareninsel Teneriffa sind inzwischen fast 12.000 Hektar Wald und Macchia abgebrannt. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit 1800 MW Leistung. Wer die Insel kennt, wird den Verlust an so großen Waldflächen zutiefst bedauern. Zwar ist in den Medien meistens davon die Rede, dass die Situation eskalieren könnte und Gebäude bedroht werden könnten, doch den Verlust an Waldflächen finde ich weitaus dramatischer, denn es dauert weitaus länger, bis Bäume nachgewachsen sind, als dass Häuser wiederaufgebaut werden. Natürlich ist es klar, dass betroffene Hauseigentümer das anders sehen. Kohlendioxid-speichernde Wälder sind unser besten Mittel im Kampf gegen den Klimawandel.

Nicht nur auf Teneriffa verschwinden unzählige Bäume, sondern auch in Kanada. Im gesamten Land wurden mehr als 1100 Waldbrände gemeldet. Zwei Großbrände haben sich in der Nähe des Sees Shuswap (kanadische Nordwestterritorien) zu einem einzigen Waldbrand vereinigt. Dort stehen 41.000 Hektar Wald in Flammen bzw. sind abgebrannt. 35.000 Menschen mussten evakuiert werden. 30.000 könnten noch folgen. Hunderte Häuser sind den Bränden zum Opfer gefallen.

Die Waldbrände in Kanada sind die schlimmsten seit Beginn der systematischen Dokumentation um 1900. Nicht alle Feuer sind natürlichen Ursprungs, denn oft steckt dahinter Brandstiftung. entweder aus Dummheit oder mit Absicht. Gerade in Bezug auf Teneriffa ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung. Hier sind es oft Grundstückspekulanten, die hoffen, günstiges Bauland zu bekommen, wenn der geschützte Wald abgebrannt ist. Dass die Wälder so gut brennen, ist teilweise extremer Trockenheit geschuldet. Besonders mit Blick auf Kanada verwundert diese Dürre, denn auf den Satellitenfotos erkennt man unzählige Gewässer, die auf ein sonst nicht auf ein arides Klima schließen lassen. Ausgerechnet der August ist dort normalerweise der niederschlagsreichste Monat. Dennoch fällt dort im Jahresdurchschnitt weniger Regen als bei uns.

Die Seenlandschaft der kanadischen Nordwestterritorien ist hauptsächlich durch geologische Prozesse der letzten Eiszeit, auch als letzte Kaltzeit oder Weichsel-Kaltzeit bekannt, geformt worden. Diese Periode begann vor etwa 110.000 Jahren und endete vor etwa 12.000 Jahren. Während dieser Zeit war Nordamerika von mächtigen Gletschern bedeckt, die große Teile des Landes mit Eis überzogen.

Waldbrände auf Hawaii verursachen Naturkatastrophe

Walbrände auf der Insel Maui springen auf historische Siedlung über und verursachen Flammeninferno

Gestern breiteten sich Waldbrände auf Maui – einer der großen Inseln von Hawaii – rasend schnell aus und griffen auf die Kleinstadt Lāhainā über. Die historische Stadt besteht überwiegend aus Holzbauten, in denen die Flammen ein Inferno verursachten, bei dem mindestens 36 Menschen starben. Die Stadt wurde durch die Feuersbrunst zum großen Teil zerstört.

Lāhainā wurde von Walfängern und Plantagenbesitzern gegründet und ist heute ein beliebtes Touristenzentrum, das jährlich von gut 2 Millionen Reisenden besucht wird. Die Stadt hat gut 12.700 feste Einwohner, von denen viele durch das katastrophale Feuer obdachlos geworden sind. Die Flammen verwandelten die Stadt in eine Falle, da sie auf drei Seiten von tropischen Wäldern umgeben ist. Die Waldbrände breiteten sich derart schnell aus, dass die Bewohner von den Flammen eingeschlossen waren, als die Feuer auf die Stadt übersprangen. Die Straßen waren durch umgestürzte Bäume und Strommasten blockiert. Die Stromversorgung und Kommunikationsanlagen fielen aus, wodurch die Menschen nicht rechtzeitig gewarnt werden konnten. Einigen blieb nur die Flucht ins Meer. Die Küstenwache rettete 12 Menschen aus Seenot. Einige wurden von der starken Strömung von der Küste fortgerissen. Auf einem Video, das nachts aufgenommen wurde, sieht man brennende Trümmerteile auf dem Wasser treiben.

Etwa 2000 Urlauber brachten sich auf dem baumfreien Flughafengelände in Sicherheit.

Lokale Medien und der Bürgermeister der Stadt, Richard Bissen, berichteten von teils chaotischen Szenen, als verzweifelte Menschen einen Supermarkt stürmten, um sich mit Notvorräten einzudecken. Die Stromversorgung des Geschäfts wurde von einem Generator notdürftig aufrechterhalten.

Auch auf den Straßen herrschte Chaos, und die Menschen versuchten, den Flammen zu entkommen, wurden jedoch von dichten Rauchschwaden und umherfliegenden Pflanzenteilen behindert. Autos steckten zwischen umgestürzten Strommasten und Kabeln fest.

Neben den Verlust an Menschenleben entstand ein großer wirtschaftlicher Schaden. Der Verlust der historischen Gebäude ist ebenfalls als dramatisch einzustufen.

Auf dem jüngsten Sentinel-Satellitenfoto von vorgestern ist Rauch im Zentralbereich von Maui aufsteigend zu erkennen. Im Infrarotbereich ist eine Wärmesignatur eines vergleichsweise kleinen Wald- und Steppenbrandes zu erkennen. Starke Winde eines nahen tropischen Sturmsystems fachten das Feuer an und trieben es im Eiltempo über die Insel. Es blieb praktisch keine Vorwarnzeit, und wahrscheinlich wurden sowohl die Verwaltung als auch die Einsatzkräfte von der schnellen Ausbreitung der Brände überrascht.

Das Archipel von Hawaii gehört normalerweise zu den niederschlagreichsten Gegenden der Erde. Derzeit herrscht jedoch Trockenzeit, und in den letzten Wochen hat es ungewöhnlich wenig geregnet, sodass die Wälder extrem trocken sind und sich Waldbrände leicht ausbreiten können. Dieses Muster ist auch in anderen Teilen der Welt zu beobachten. Seit Wochen wüten ausgedehnte Waldbrände in normalerweise feuchten Gebieten Kanadas. Auch auf Island war es diesen Sommer ungewöhnlich trocken, weshalb sich bei der jüngsten Fagradalsfjall-Eruption ausgedehnte Moosbrände entwickeln konnten. Ich gehe davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen den ungewöhnlichen Niederschlagsverteilung und dem Klimawandel gibt, wobei die zahlreichen Extremwetterlagen auch durch natürliche Klimaphänomene beeinflusst werden.

Waldbrände in Kanada – News vom 08.06.23

Walbrände in Kanada verursachen Smog in New York City

Im Osten Kanadas haben sich die verheerenden Waldbrände weiter ausgedehnt. Besonders betroffen sind die Bundesstaaten Quebec und Neuschottland. Dort wüten mehr als 160 Waldbrände, die vom Weltraum sichtbar sind. Das Bild oben stammt von den Sentinel-Landsat-Satelliten, die ich sonst benutze um Euch thermische Anomalien an Vulkanen zu zeigen. Verschiebt man auf Sentinel-hub das Bild, sieht man, dass es in weiten Teilen von Quebec brennt. In ganz Kanada wurden gut 400 Waldbrände gemeldet. Was ich bemerkenswert finde, ist, dass es in Québec und Neuschottland unzählige Seen und Sumpflandschaften gibt. Trotzdem scheint die Vegetation so trocken zu sein, dass sich die Feuer über Funkenflug ausbreiten und teils viele Kilometer auseinander liegen.

Die Rauchentwicklung der kanadischen Waldbrände ist so enorm, dass der Qualm mit dem Wind Tausende Kilometer weit in Richtung Süden geweht wird. Im Osten der USA wurde in 13 Bundesstaaten SMOG-Alarm gegeben. Besonders die Metropole New York City leidet unter der Luftverschmutzung. In den Dämmerungsstunden, wenn das Licht schräg einfällt und einen besonders langen Weg durch die Atmosphäre zurücklegt, wird die Luftverschmutzung in Form eines extrem starken Dunstes gut sichtbar. Die Anwohner der Region werden aufgefordert, möglichst nicht ins Freie zu gehen und Fenster und Türen geschlossen zu halten. Alleine in New York leben gut 8,5 Millionen Menschen.

Klimaexperten gehen davon aus, dass die Zunahme der Waldbrände in den letzten Jahrzehnten dem anthropogenen Klimawandel geschuldet sei. Es ist mit einer weiteren Steigerung der Waldbrandaktivität zurechnen.

In diesem Sinne wurde jüngst eine neue Studie koreanischer Forscher veröffentlicht, die die Ergebnisse deutscher Wissenschaftler zu bestätigen scheint: demnach könnte die Arktis bereits in den 30er Jahren im September komplett eisfrei sein. Frühere Forschungen sind davon ausgegangen, dass die erstmalig im den zweitausendfünfziger Jahren passieren wird und das auch nur, wenn der Ausstoß an Kohlendioxid hoch bleibt. Die neue Studie besagt, dass das Szenario der eisfreien Nordpolregion auch dann eintreten wird, wenn der Kohlendioxid-Ausstoß signifikant reduziert wird. Es ist als bereits ein Kipppunkt überschritten und die Eisschmelze ist zum Selbstläufer geworden, der sich durch uns nicht mehr stoppen läßt.

Naturkatastrophen: Zwischen Wasserhose und Feuertornado

In den letzten Tagen ereigneten sich so viele Naturphänomene und Katastrophen, dass es mir fast unmöglich ist, allen den entsprechenden Raum auf vnet einzuräumen. Daher hier eine kleine Zusammenfassung der Geschehnisse, mit Schwerpunkt auf einer Wasserhose und einem Feuertornado.

Wasserhose in Florida

Die Wasserhose manifestierte sich vor der Nordwestküste des US-Bundesstaates Florida, genauer, bei der Stadt Destin. Das Naturspektakel wurde mit zahlreichen Smartphones auf Video gebannt und über die sozialen Medien in Windeseile verbreitet. Zum Glück blieb die Windhose über dem Wasser. Wäre sie auf Land gestoßen, hätte sich die Windhose in einen Tornado verwandelt und wäre zur Naturkatastrophe mutiert. Ein verwandtes, aber doch sehr unterschiedliches Phänomen verursachte eine Naturkatastrophe in Algerien.

Feuertornado fordert Todesopfer

In Algerien starben mindestens 39 Menschen in einem großen Waldbrand, der außer Kontrolle geraten war. Mehr als 200 Personen wurden verletzt. Er ereignete sich in der Provinz El Tarf im Norden des Landes. Mitten im Waldbrand entstand ein Feuertornado, der laut einem lokalen Journalisten alles auf seinem Weg sekundenschnell verbrannte. Auf Fotos ist ein ausgebrannter Bus zu sehen, der auf einer Straße zwischen verbrannten Bäumen steht. Wahrscheinlich befanden sich in dem Bus viele der Todesopfer. Die meisten Menschen verbrannten in einem bewaldeten Tierpark, als sie von den Flammen eingeschlossen wurden. Entsprechend schnell muss sich das Feuer ausgebreitet haben, da die Menschen offenbar nicht evakuiert wurden. Bereits im letzten Jahr starben 90 Menschen den Flammentot in Algerien.

Nicht nur in Algerien wüten Waldbrände. Von ihnen wird auch das europäische Spanien heimgesucht. Hier vernichteten 2 Waldbrände in der Region Valencia 21.000 Hektar Wald. In der Provinz Saragossa mussten über 1500 Menschen vor einem Flammenmeer flüchten. Das Jahr 2022 gilt bereits jetzt als das schlimmste Waldbrandjahr in der Geschichte des Landes. Dabei haben wir gerade einmal Mitte August. Zu dieser Zeit beginnt normalerweise in vielen Feuer-geplagten Staaten erst die Waldbrandsaison. Die zahlreichen Waldbrände sind der Dürre geschuldet, die ihre Ursache im anthropogenen Klimawandel finden dürfte.