Taiwan: Erdbeben M 5,9 an der Ostküste

Starkes Erdbeben der Magnitude 5,9 erschütterte Ostküste von Taiwan Feuerwehr rückte aus

Datum: 11.06.2025 | Zeit: 11:00:28 UTC | Koordinaten: 23.379 ; 121.636 | Tiefe: 31 km | Mb 5,9

Hualien, 11.06.2025Vor der taiwanesischen Ostküste ereignete sich heute Vormittag (19 Uhr Ortszeit) ein Erdstoß der Magnitude 5,9. Das Epizentrum wurde 67 km südsüdöstlich von Hualien City verortet. In der Stadt leben gut 350.000 Menschen. Zudem gab es ein mittelstarkes Nachbeben.

Erdbeben vor der Ostküste von Taiwan. © GFZ

Obwohl sich das Hypozentrum in 31 Kilometern Tiefe befand, beschrieben Anwohner die Erschütterungen als außerordentlich stark. Das Beben wurde in einem großen Umkreis von mehr als 500 Kilometern wahrgenommen. In der Hauptstadt Taipeh schwankten die Hochhäuser. Meldungen über größere Schäden oder Panikreaktionen liegen nicht vor. Vorsichtshalber wurde aber die Feuerwehr mobilisiert, um empfindliche Infrastruktur auf Schäden zu untersuchen.

Ein Feuerwehrmann aus der Küstenstadt Chenggong äußerte sich gegenüber der Lokalpresse, dass das Erdbeben Computerbildschirme und Ventilatoren zum Wackeln brachte. Er meinte auch, dass das Beben deutlich stärker war als andere Beben in der Region. Dabei wird gerade der Osten Taiwans regelmäßig von vergleichbaren – und auch weitaus stärkeren – Beben heimgesucht. Zuletzt berichtete ich Anfang Mai von einem ähnlich starken Erdbeben vor der Ostküste bei Hualien.

Grund für die Erdbeben an dieser Lokation ist das Zusammentreffen von mehreren großen Störungszonen, die in der Region eine Triple-Junction bilden. Bei den involvierten Störungen handelt es sich um die grob nord-süd-streichende Transformstörung des Longitudinaltals, das sich hinter der Ostküste erstreckt, und des Ryukyu-Grabens, der von Osten dazustößt. Bei dem Graben handelt es sich um eine der Subduktionszonen des pazifischen Feuergürtels, der nicht nur für seine hohe Seismizität bekannt ist, sondern auch für seinen Vulkanismus.

Der Ryukyu-Graben stellt die tektonische Verbindung zwischen dem japanischen Archipel und Taiwan dar. In Japan wurde heute eine Handvoll mittelstarker Beben registriert. Das Stärkste manifestierte sich bei Hokkaido und hatte eine Magnitude von 4,6.