Vulkan Lascar am 02.02.23

Dom im Krater des Vulkans Lascar entdeckt

Staat: Chile | Koordinaten: -23.36, -67.73 | Aktivität: Dom

Auf einem neuen Skysat Collect-Satellitenbild, das am 30. Januar aufgenommen wurde, haben Forscher von SERNAGEOMIN einen Lavadom im Krater des Vulkans Lascar entdeckt. Die neue Staukuppel misst 81 x 93 Meter und hat eine Fläche von 5331 Quadratmetern. Zwei Tage vor dem Aufnahmedatum wurde die Alarmstufe des chilenischen Vulkans auf  „orange“ gesetzt, weil ein signifikanter Anstieg vulkanisch bedingter Erdbeben festgestellt wurde. Außerdem kam es zu Asche-Emissionen. Zunächst befürchteten die Vulkanologen, dass es eine größere Ascheeruption geben könnte. Stattdessen war bereits eine effusive Eruption im Gange, in deren Zug der Dom aus zähflüssiger Lava gefördert wurde. Er sitzt nun auf dem Förderschlot und verstopft ihn, weshalb die Gefahr einer Explosion noch größer geworden ist. Sollte es zu einer Explosion des Doms kommen, dann ist es wahrscheinlich, dass eine hoch aufsteigende Aschewolke entsteht, bei deren Kollaps pyroklastische Ströme generiert werden könnten. Sollte der Dom über den Kraterrand hinaus wachsen, ist die Gefahr besonders groß, dass der Dom selbst kollabiert oder Teile von seinem Rand abbrechen. Auch bei solchen Gelegenheiten werden oft pyroklastische Ströme erzeugt. Die Glutwolken können große Entfernungen zurücklegen und haben ein großes Zerstörungspotenzial. Zum Glück ist der Lascar ein gutes Stück von den nächsten Siedlungen entfernt. Allerdings wird in Sichtweite Lithium produziert, das in großen Verdunstungsbecken aus lithiumhaltiger Sole gewonnen wird. Sollte es zu einem wirklich großen Vulkanausbruch kommen, könnte Aschefallout die Becken lahm legen. Lithium wird vor allem für die Herstellung von Autoakkus gebraucht und wird immer wichtiger.

Vor dem letzten großen Ausbruch des Lascars im Jahr 1993 wuchs ebenfalls ein Lavadom. Damals kam es auch zu einer Explosion und der Generierung pyroklastischer Ströme. Es wurden auch große Vulkanbomben und Blöcke ausgestoßen, die durch die Fragmentierung des Lavadoms entstanden. Die Sperrzone beträgt 10 km und wird bei weiterem Domwachstum bestimmt noch ausgeweitet werden müssen.