Erdbeben-Update 14.03.21: South Sandwich Islands

Das sonntägige Erdbeben-Update dreht sich um Erdbeben bei den South Sandwich Islands, dem Iran und auf Island.

South Sandwich Islands: Erdbeben M 6,0

Bei den Südlichen-Butterbrot-Inseln bebte es heute mit einer Magnitude von 6,0. Der Erdbebenherd lag in 30 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 1971 km östlich von Stanley auf den Falkland-Inseln lokalisiert. In der Antarktischen-Region kommt es häufig zu vergleichbaren Erdbeben. Die Beben sind folgen extremer Spannungen in der Erdkruste, die hier aufgrund der komplexen tektonischen Situation noch größer sind als anderswo: Die Südliche Sandwichplatte ist eine kleinere tektonische Platte, die im Osten von der subduzierenden Südamerikanischen Platte, im Süden von der Antarktischen Platte und im Westen von der Scotia-Platte begrenzt wird.

Iran: Erdstoß M 5,1

Heute Nachmittag bebte es im Südiran mit einer Magnitude von 5,1. Das Hypozentrum lag in 60 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 108 km nördlich von Mīnāb. Das Beben stand im Zusammenhang mit plattentektonischen Vorgängen an der Grenze der Arabischen Platte mit Eurasien.

Island: Erdbeben M 5,0

Der Erdbebenschwarm auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel geht weiter. Der stärkste Erdstoß brachte es heute auf M 5,0, in einer Tiefe von 4,6 km. Das Epizentrum wurde 3.9 km südlich vom Vulkan Fagradalsfjall lokalisiert. Seit gestern wurden mehr als 2400 Erschütterungen registriert. 61 Beben hatten Magnituden größer als 3.

In den letzten Tagen gingen Gerüchte um, dass man auf Island eine surtseyanische Eruption vor der Küste für möglich hält. Allerdings gibt es dafür momentan keine Anzeichen. Die südwärts-gerichtete Migration des Dykes stoppte und es ist fraglich, ob er sich bis unter das Meer fortsetzen wird. Doch auch wenn das Längenwachstum des Dykes stoppte, so strömt dennoch Magma nach und erhöht die Inflation. Der Magmatische Gang dürfte in der Breite wachsen. Bislang war der Magmaschlauch nur 1 m breit.

Vulkan-Update 14.03.21: Klyuchevskoy, Pacaya, Taal

Im Vulkan-Update zum Sonntag geht es um die Flankeneruption am russischen Vulkan Klyuchevskoy, der anhaltenden Aktivität am Pacaya und den nicht enden wollenden Tremor am Taal-Vulkan.

Klyuchevskoy: Flankeneruption geht weiter

Am Vulkan auf der russischen Halbinsel Kamtschatka hält die Flankeneruption an. MIROVA registriert eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 540 MW. Auf Sentinel-Satellitenfotos ist ein Lavastrom zu erkennen, der etwas über 1 km lang ist. In den letzten Tagen änderte sich die Aktivität, denn der bisher tätige Schlot stellte seine Aktivität ein. Sie shiftete vom westlichen auf den östlichen Schlot. Neu ist auch eine Livecam, auf der man das Geschehen beobachten kann.

Pacaya: Lavastrom länger

Der Pacaya in Guatemala zeigt sich weiterhin von seiner aktiven Seite: in Intervallen stößt er Aschewolken aus, die bis zu 4000 m hoch aufsteigen. Glühende Tephra lagert sich in einem relativ großen Umkreis um den Krater ab. Neu ist, dass der Lavastrom auf 1400 m Länge angewachsen ist. Das sind 400 m mehr als gestern. Von seiner Front gehen Blocklawinen ab. MIROVA registriert eine sehr hohe Thermalstrahlung mit 1088 MW Leistung.

Taal: Tremor hoch

Am Taal-Vulkan auf den Philippinen ist der Tremor weiterhin hoch. PHILVOLCS registrierte in den letzten 24 Stunden 28 vulkanotektonische Erdbeben und 46 Tremor-Episoden. Sie dauerten bis zu 4 Minuten an. Fumarolen im Krater stießen Dampfwolken bis zu 10 m hoch aus. Die restliche Parameter zeigen sich nahezu unverändert. Es sieht so aus, als würde sich der Taal auf einer weiteren Eruption vorbereiten. Je länger diese Vorbereitungsphase anhält, desto stärker könnte ein Vulkanausbruch ausfallen.

Ätna: Weiterer Paroxysmus erwartet

Statistisch gesehen, müsste es heute wieder zu einem neuen Paroxysmus kommen. Der Tremor bewegt sich entsprechend im gelben Bereich seitwärts. Anzeichen erhöhter Aktivität gibt es noch nicht, daher rechne ich mit einem Ausbruch nicht vor dem Abend. Alle Skylinewebcams sind übrigens wieder online. Interessant sind die beiden Vergleichsfotos von Marco Neri und Gio Giusa. Sie visualisieren die Veränderungen/Wachstum des Neuen-Südostkraterkegels in diesem Jahr.